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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 29.07.1928
Umfang: 14
Dorfe, das schon vor seinen Blicken ouftauchte, dieses wichtige Stück zu kaufen und erstand auch im nächstbesten Laden ein solches. Erleichtert setzte er nun seinen Weg fort. Die Hitze nahm nicht ab und gar oft mußte er von dem Taschentuch Gebrauch machen. Er war noch nicht weit gegangen, da kam ihm in rascher Fahrt ein leichtes Wägelchen entgegen. Von weitem schon erkannte der Wirt den Insassen uno rief ihm ein freundliches Begrützungswort zu. Dieser aber stutzte, lachte und der Wirt konnte

im raschen Vorbeifahren kaum noch die Worte erhaschen: „Ja, wie schaust denn du aus!" Und schon war der Wagen außer Rufweite. Der Wirt schüttelte den Kopf ob dieses merkwürdigen Gehabens und dachte eben nach, was wohl die Ursache davon sein könnte, als ihm ein Trupp italienischer Mädchen, die wohl zum Wimmen aufs Feld zogen, begegnete. Diese starrten ihn an, stießen sich gegenseitig, kicherten und als er vorüber war. hörte er noch lange ihr helles Gelächter. „Ich muß irgend etwas Lächerliches

an mir haben", dachte der Wirt und unterzog seinen Anzug einer genauen Muste rung; allein er konnte nichts Auffallendes entdecken. Schon wollte er sich einreden, daß die Mädchen doch vielleicht nicht seinetwegen so gelacht hätten, als ein Mann und eine Frau ihm entgegenkomen. Und siehe, auch diese schauten ihn groß an und, man konnte es deutlich merken, sie verbissen nur mit Mühe ihr Lachen. „Jetzt kenne ich mich nicht mehr aus", dachte der Wirt, denn er konnte trotz neuerlicher genauer Untersuchung

nichts Ungewöhnliches entdecken und er nahm sich vor, den Nächstbesten einfach nach der Ur sache des sonderbaren Benehmens aller Vorübergehen den zu fragen. Nicht lange, so kam auch ein kleines Mädchen daher gesprungen. Beim Näherkommen des Wirtes jedoch blieb es erschrocken stehen, riß Mund und Augen auf, und als der Wirt gar direkt auf sie zuschritt, uin an sie die erlösende Frage zu stellen, er griff sie ganz entsetzt und schleunigst die Flucht. Jetzt wurde es dem Wirt zu bunt. „Ich muh", sprach

er bei sich selbst, „grad im Gesicht etwas haben, vielleicht bin ich recht schmutzig und rußig", und rieb sich mit dem Taschentuch recht gründlich das ganze Gesicht, Hals und Ohren ab, wobei er noch froh war, daß er sich doch das Schnupftuch gekauft hatte. Allein die erhoffte Wirkung blieb aus. Im Gegenteil, die nächsten, die vorbeikömen, etliche Burschen, fingen ganz laut über den „Spinner" zu spötteln an und der Wirt, ganz rat los, faßte den Entschluß, hocherhobenen Hauptes an den Leuten vorbeizugehen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.06.1926
Umfang: 4
und diese in der Kammer ans eine Unter- (Nachdruck verboten.) 20 Die Spinne. Roman von Sven E l v e st a ö. In ganz unauffälliger Weise leitete Asbjörn Kra W Gespräch wieder auf das Auto seines Vetters, un Mkenberg merkte, daß der Wirt immer eifriger ward m herauszufinden, ob jemand das Automobil gese-he M. Es lag ihm offenbar daran,, so hoch wie mögli, ln Asbjörn Krags Gunst zu stehen, besonders da diese angedeutet hatte, daß der Automobilklub am Rennta vielleicht ein kleines Frühstück arrangieren

würde. «Es hat heute Nacht geregnet," bemerkte der Detektii «Ja," antwortete der Wirt, „es hat in Strömen g< Soffen." Plötzlich beugte Asbjörn Krag sich herab und nach kur Handvoll Erde auf. -Sie benützen Hier draußen auf den Landstraßen eine Jentümlichen Sand," sagte er, „von einer besonder Wnen rötlichen Farbe. „Wissen Sie, daß dieser Sari Dr selten ist?" «Ich habe davon gehört," antwortete der Wirt ftol '<dlr holen ihn dort drüben in der Sandgrube. Abc finden ihn nur auf dem Wegstück von meine! virtshaus

bis zum Bahnwärterhaus, dort bei der We; Wltng. Wir benützen ihn, weil wir ihn so leicht de lassen können." «Ah so, bis zum Bahnwärterhaus," bemerkte Kra, Worauf er zu Falkenbergs Verwunderung den Wirt na Bahnwärter ausznsorschen begann. Er erfuhr, daß es eigentlich zwei Bahnwärter ga Men fiir die Nacht- und einen sür die Tageswach setzt verstand Falkenberg, wo der Detektiv hinaus wollt eenu als der Wirt die Nachtwache erwähnte, fiel ih Dleder das Automobil des Vetters ein. «Ich werde die Nachtwache fragen," sagte

der Wirt. «Wonach wollen Sie ihn fragen?" versetzte der D tttüv mit geheucheltem Erstaunen. -Nach dem grünen Automobil Ihres Vetters." Metts in Her Wer Presse. ! stützung von 820 Stimmen rechnen kann. Tie nationali- ! stische Gruppe dagegen steht dem Kabinette a b l e h n e n d gegenüber. Geringes Zutrauen in England. London, 24. Juni. (Priv.) Die englische Presse beurteilt das neue französische Kabinett w e n i g z u v e r s i ch t l i ch. „Daily Telegraph" schreibt, alles hänge davon ab, ob Cail laux

.) Auf dem panamerikanischen Kongreß in Pan ama hat Ecuador vorgeschlagen, einen panamerikanischen Bund zu gründen. Alle Delegierten der amerikanischen Staaten haben sich für diesen Borschlag ausgesprochen. „Ach, ja, das wäre sehr freundlich von ihnen." Der Wirt ging zum Bahnwärterhaus, während Krag und Falkenbcrg stehen blieben und ihn erwarteten. „Sie besitzen eine wunderbare Gabe, die Leute zum Reden zu bringen," flüsterte Falkenberg. „Sie können die Leute durch das gleichgültigste Geschwätz zu allem bringen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 08.08.1920
Umfang: 12
, 9 Vereinigte Votkspartei, 4 Nationalsozialisten. St. Veit: 16 Sozialdemokraten, 9 Wirtschafts- Partei. 1 Nationalsozialist, 2 Christlichsoziale. Arnoldstein: 15 Sozialdemokraten, 7 Wirt- schastSpartei. Hüttenberg: 11 Sozialdemokraten, 5 Wirt- schaftspartei. Guttaring: 10 Sozialdemokraten. 12 Wirt- schastspartei. Spittal a. d. Dran: 12 Sozialemokraten, 13 Wirtschaftspartei. 3 Nationalsozialisten. Klein-St. Paul: 8 Sozialdemokraten, 8 Wirt» schaftspartei. Bleiberg: 1? Sozialdemokraten. 6 Wirtschafts partei

. Feldkirchen: 10 Sozialdemokraten, 12 Wirt- schaftspartei. Himmelberg: 9 Sozialdemokraten. 13 Wirt- schaftspartei. WolsSberg: 12 Sozialdemokraten, 16 Wirt- schaftspartei. St. Stephan kn Lavanttal: 7 Sozialdemokra ten, 8 Wirtschaftspartei, 7 Christlichsoziale. Althofen: 10 Sozialdemokraten, 12 Wirt- schaftspartei. Landskron: 20 Sozialdemrttwtrn, 8 Wirt» schaftspartei. Radenthein: 9 Sozialdemokraten, 18 Wirt- schaftspartei. Trefft bei Villach: 8 Sozialdemokraten, 11 Wirtschaftspartei, 3 ChristlichsozicÄe

. Glanrgg: 6 Sozialdemokraten, 4 Wirtschasts- partei. Sittich: 6 Sozialdemokraten, 4 WirtsHastS- Partei. Steindorf am Ossiachersee: 6 SoziaDemokra- ten, 10 Wirtschaftspartei. Warern: 14 Sozialdemokraten, 8 Wirtschafts- Partei. Michelndorf: 6 Sozialdemokraten, '4 Wirt schaftspartei. St. Martin Lei Villach: 10 Sozialdemokraten, 6 Wirtschaftspartei. Perndorf: 6 Sozialdemokraten, 4 Wirtschafts- Partei. Mitschek: 4 Sozialdemokraten, 6 Wirt^afts- Partei. Hohrnthurn: 10 Sozialdemokraten, 6 Wirt- schaftspartei

. Feistritz im Gailtal: 6 Sozialdemokraten, 4 Wirtschaftspartei. St. Levrrhard im Lavanttal: 5 Sozialdenu> kraten, 8 Wirtschaftspartei, 3 Christlichsoziale. Hammersdorf: 13 Sozialdemokraten, 9 Wirt schaftspartei. Kmre po!WLe Nachrichten. Nach .Narodni Politika" wurde in Lglau eine Reihe von Deutschen, die anIWich der dortigen Unruhen ver» haftet worden sind, auf freien Fuß gesetzt. Wie der „Bratislavecky Dennis meldet, kam es am Montag anläßlich der Agitation gegen die Assentierung in Tyrnau (Slovakei

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 22.09.1905
Umfang: 16
, der zur Bundes versammlung in Bozen einlud. Natz, 1. September. (Wie die Bundesfeinde für das Trinken sorgen.) In der Ortschaft Natz besteht von altersher eine Gastwirtschaft. Beim Jnslebentreten der Gewerbefreiheit fiel es dem damaligen Gemeindevorsteher ein, für eine zweite Wirtschaft nachzusuchen, welche er auch erhielt. Was war die Folge davon? Der frühere Wirt hatte keinen Nachteil, sondern der Verbrauch an geistigen Getränken steigerte sich auch bei ihm, er verwendete das Doppelte, es wurde mehr

getrunken. Trotz der anscheinend guten Geschäfte, die damals gemacht wurden, machte der neue Wirt in kurzer Zeit bankerott und mehrere Besitzer mit ihm. Der Käufer der neuen Wutschaft legte das Gastgewerbe zurück und es war in Natz wieder nur ein Wirt. Daß jemand deshalb, daß nur ein Wirt war, hätte Durst leiden müssen, ist niemals ge hört worden; Natz ist nämlich eine Ortschaft, wo jeder Besitzer ein Stück Weingarten sein eigen nennt und Fremde sehr wenig hin kommen, daher für eine zweite Wirtschaft

war, eine Stimme Mehrheit für zwei Wirte. Der Grund dürfte darin zu suchen sein, daß der Wirt nicht seine Freunde, sondern seine Feinde im Gemeinde-Ausschusse hatte. Dem Gesuche wurde von der k. k. Bezirkshauptmannschaft Folge gegeben und die zweite Wirtschaft bewilligt. Bei der Gemeinde-Ausschußsitzung am 23. Juli ds. I. wurde dem Ausstuß von der k. k. Bezirkshauptmannschaft ein Gesuch zur Beratung vorgelegt wegen Errichtung einer dritten Wirtschaft. Nach Verlesung desselben fragte der Gemeindevorsteher

, weitere Einwendungen auf Grundier §§ 18, 2, 5 und 6 wurden keine erhoben. Nach kurzer Zeit wurde zu Gunsten des neuen Bewerbers abgestimmi. Daß dieser neue Wirt im Gemeinde-Aus- schuffe Freunde hat, scheint richtig zu sein, er ist übrigens selbst Ausschußmitglied und Altoorsteher. Daß das Ausschußmitglied Jakob Auer, Wirt, im Ausschüsse Feinde hat, scheint auch richtig zu sein; selber braucht oft nur ein Wort zu sagen, worauf man ches Ausschußmitglied das Sitzungslokal verläßt

, welcher zur Führung des Protokolles bei dieser Sitzung ersucht wurde, allein waren. Der Wirt Jakob Auer er freut sich allerdings nicht besonderer Beliebtheit, aber niemand kann ihm etwas Uebles nachsagen. Das „Tiroler Volksblatt" hat allerdings die Natzer Bauern als „kluge Leute" geschildert und dieselben als „zu klug" genannt; aber diese Klugheit scheint eine sehr sonderbare zu sein, denn einen strebsamen Mann, wie der Wirt Jakob Auer, auf diese Weise zu schädigen und das wirt schaftliche Wohl der Ortsbewohner

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 32
Datum: 05.04.1914
Umfang: 32
nach der ersten Viertel stunde, daß der Gastgeber nicht nur ein Klemmsack und Kreuzerschinder, sondern auch ein leichtgläubi ger, einfältiger Kibitz war. Darum trugen sie im mer dicker auf; der Wirt aber kam aus dem Er staunen nicht heraus, schnupfte in einemfort aus seiner großen Dose und rief: „Jst's möglich? — „Nein, so was!" — „Wirklich? Wirklich?" „Herr Wirt," sagte der Fexpeter, als jener wiederum eine schwere Tabaklaoung in sein rotge- särbtes, umfangreiches Löschhorn gezogen hatte, „Ihre besitzt

da ein wahres Prachtstück von einer Nase; schade nur, daß die Oeffnung nach unten und nicht aufwärts gekehrt ist." „Kommoder wär's schon," lachte der Wirt, „dann könnte man die Prisen oben ein füllen und kein Körnlein ging verloren." „Da ist nichts zu lachen," versicherte der Pe ter ernsthaft, „solche Nasen gibt's schon. Ich bin nämlich Fachmann in dm Nasen und kenn' alle Gattungen." Jetzt lachte der Wirt noch greller, der Fex aber sagte, scheinbar tief gekränkt: „Bloß ein Narr lacht

über etwas, was er nickt versteht. Ihr müßt wissen, daß ich für ein großes Wiener Handelshaus Reisender in Menschen nasen bin und schon tausend Geschäfte in diesem Artikel für meinen Herrn abgeschlossen habe." „Ja, wozu braucht den Euer Herr so viele Na sen?" fragte der Wirt grinsend. „Mein Herr ist k. k. Hoflieferant," gab der Peter zurück; „es wird Euch bekannt sein, daß der Kaiser Orden und Nasen austeilt, je nach Verdienst. Wer für Kaiser und Reich sich besonders hervorge tan hat, dem wird das goldene Vlies

von K. wegen großer Schlamperei in der Kanalisierung von oben eine Pfundige Nase erbalten habe. An einer ande ren Stelle wurde die Hoffnung ausgesprochen, daß der Bezirkshauptmann in A. wegen Ucberschreitung seiner Befugniste einer wohlverdienten Nase teil, hastig werde. Noch eine Reihe ähnlicher Notizen waren in den Blättern zu lesen und der Guggen- Wirt gewann daraus die feste Ueberzcugung, daß es mit der Nasengeschichte seine Richtigkeit habe. „Aber es wird doch kein Mensch so dumm

hin ; um eines lumpigen Geldes willen sich die Nase ^ schneiden zu lasten?" polterte er. „So dumm ist freilich kein Mensch," entyeg. nete der Peter; „aber nach dem Tode sind alle U sen überflüssig. Unser Handelshaus kauft nämlil lebendige Nasen und holt sich dieselben erst, sM j deren Besitzer gestorben sind." Jetzt griff der Wirt nach seiner großen, kunG! artigen Nase, streichelte dieselbe zärtlich, überdachte! auch, daß sie ihm nach dem Absterben leicht entbehr lich sei, denn im Grabe konnte er nicht mehr schnupfen

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Unterinntaler Bote
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Seite 10 von 20
Datum: 22.01.1910
Umfang: 20
, daß abends wer heraufschauen sollt und sagt: „Hiatz werd'n wir die Kundin nimmer auslaffen; i werd selber in der Kirch' vorpasien, bis's außergeht und dann wird sichs'r weitere schon geben. Gesagt, getan! Der Bognerwirt, er ist sonst mit die Heiligen nit ganz nah' verwandt, nimmt sei Kappn und geht in d'Kirch'n nüber. Da sieht er die Person glei da vorn knien und beten, als wenn'S was abz'büffen hätt'. Der Wirt bleibt hübsch hinten in an Stuhl und macht's sich kommod, daß er ihm die Knie nit ruiniert

auf der schmalen Bank, weil er sie sonst auch noch braucht. Als wenn's den Wirt g'schmeckt hält', hat's die Person bald Heraußen g'habt, daß er hinter ihr paßt und rührt sich nit vom Platz. Wird nit lang dauern, das Manöver, denkt sich der Wirt, Hab' schon längere mitg'macht, wie i bei die Rainer war. — Samstag war's und Leut feind grad gnug aus- und eingangen, zum beten und zum beichten u. s. w. Wie's da den Bognerwirt fo fest in der Bank seh'n, tuen« ganz verwundert die Leut, als wenn er s'erstemal

a ganze Gaunerin a verdrahte !" Und lang Hais braucht zum Beichten, der Wirt hätt bald selber an'gfangen, s'Gwiffen derforschen, so hat's ihn an'gweilt. Wie's nun beichtet hat g'habt, bleibt'S no immer in der Bank und betet grad weiter und weiter. — Der Bogner hat schon nimmer g'wußt, was er denn tdft und trocken hat er kriegt in der Gurgl von der Kirch'nluft, damisch trocken, bis endlich so um« Zunachten der Meßmer kommt und dir 2 Seitentür'n sperrt. Jetzt steht der Bogner auf und ist a schon

bei der Kirch draußen. Da hat er grad einmal luftschnappen müsien, so an die drei Stund auf einem Fleck in der Kirch zu paffen, dös war ihm bald zu stark worden. — Lieber ein paar Liter ausperlaggen mit die ärgsten Feind, hat er sich denkt! Der Wirt geht jetzt aber heim und schickt wieder den Xaver zur Vorpaß bei der Kirchtür und dauert akrat nit mehr lang, kommt da- Fräulein heraus und geht gradwegs ins Wirtshaus auf ihr Zimmer. „Jetzt Wirtin, die Rechnung her, dös ist mir schon z'dumm, i will wissen

, wie i mit der Person dran bin. Glei muß sie zahlen und S'Zimmer muß sie visitieren lasten, dafür, daß i 3 Stund wegen ihr haben müffen in der Kirch bleiben", greint der Wirt. Gut! Der Wirt und die Wirtin gehen zu ihrem Zimmer, klopfen und geh'n hinein. „Entschuldign's Fräul'n" sagt der Wirt, „aber heut ist Samstag und da tät i bitten, wann'S die Rechnung zahlen möchten, für das, was die ganze Woch' zehrt hab'n." s'Fräul'n wird etwas verlegen und sagt: „Verzeihen Sie Herr Wirt, aber ich werde morgen

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Alpenländer-Bote
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Seite 16 von 20
Datum: 30.06.1935
Umfang: 20
Seite 16. Nr. 26. sollt einer kommen, ihm, dem oberen Wirt, der könnt was derleben. Alle Schindeln reißt er ihm ab von fei nem Stadtlingerkapitolium. „Könntst gar nix machn". sagte aus seinem Winkel der Wurzen-Wastl, der den ganzen Tag nichts als Dummheiten 'im Kopfe hatte, wenn er nicht gerade Wurzel graben oder Wildern war, der bekannt war im ganzen Landgericht durch seine SchelmLnstückeln, „die Herren kommen, saßen: da fahren wir durch, brauchen so und soviel Geviert- meter, macht soviel

Gulden, basta!" „Ha", lachte der Wirt zornig, „müßt einer so ein Ho- sensch . . . sein wie du, daß er sich das gefallen laßt. Bei mir falls einer probieren, bei mir! —" Der Wastl lachte nur ein bißchen spöttisch vor sich hin und meinte nebenher: „Möchtest wetten, daß d' nachgibst? Ah — wett lieber nit, könntest leicht verspie len. Hab so was ghört im Vorbeigehen von einem Inschener, zum oberen Wirt müßtens a no gehn am Sonntag —" „Was?" schrie der Wirt und sprang in die Höhe wie ein Beitzwurm

er sich ein schwarzes Ge wand und einen Halbgogs, außerdem noch Vatermör der und eine steife Hemdbrust. Die beiden anderen sorg ten sich ähnlich vor. So kam der Sonntag. Schlag 9 Uhr vormittags, als gerade die Kirche aus war und die Bauern zum oberen Wirt gingen auf ein Viertele Roten oder eine saure Suppe, sauste ein gewichster Landauer daher, daß der Dreck nach allen Seiten spritzte, und hält genau vor dem oberen Wirt. Der Kutscher sprang vom Bock und half drei Herren aus dem Wagen heraus, die alle dunkle Brillen

trugen und sehr nobel aussahen mit ihren gepflegten Bärten. „Wenn die Herrschaften be lieben", sagte der Kutscher laut, „das ist der obere Wirt." Die Herren, die niemand anderer waren als der Wastl mit seinen Kumpanen, gingen gleich in die Wirtsstube, die schon voller Kirchleut war, setzten sich an einen Tisch und bestellten Wein. Dabei sprachen sie laut miteinander und sagten abwechselnd: „Prost, Herr Regierungsrat!", „Auf Ihr Wohl. Herr Präsident", oder „Auf ein gutes Wiedersehen, Herr Jngener

!" Der Wirt schimpfte die Kellnerin eine dumme Gans, weil sie kein Tischtuch untergelegt hatte und er ließ es sich nicht nehmen, selber ein blühweißes Tuch auszubrei ten und konnte sich kaum verfangen vor Bücklingen und Fragen, was die Herren sonst noch wünschten und ob die Herren auch wohl zufrieden seien. Auf einmal ging die Türe aus und herein kam der Kutscher mit vier großen Koffern. Der Herr, den seine Freunde Ingenieur nannten, stand jetzt auf, öffnete einen Koffer und packte einen Hausen Sachen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 32
Datum: 01.01.1920
Umfang: 32
. Bis iatz sein vom Hunger eigentlich lei die mindern^'Leut hoam° gfuacht wordn, seit a paar Tagn aber hat's a andere Kreis darwischt, die mer sinst nit zu die Noatign zählt. Und zu denen ghearn die Wirt, die Kriagsgwingler und die Schleichhändler. Wenn a so an ausgmergeiten Ar- beter a recht schlecht ausschaugeter Mensch auf der Straßn begegnet, da kann er Gift drauf nehmen, daß bös ' koan anderer als a Wirt, a Kriagsgwingler oder cr Schleichhändler ist. Es war aber a gar koa Wunder, wenn mer bedenkt

, daß der Stadtmagistrat den Wirten nit die Erhöhung der Höchstpreis' bewillign will, und die armen Hascher durch die Backboanigkeit von die Hearrn im Gemeindevat ruiniert w-ardn solln. Und da wundern si no viel Leut, daß die Wirt iatza auf oamal wia ganz gwöhnliche Arbetsmenschn z' stricken anfangn. Hunger tuat weah, und nachher handelt's sich da not grad um die Wirt alloan, dö da bei ihrer grobn Arb et nix mear verdianen, na, da hängen andere arme Tuisl a no dran, nämlich die Schlnchhand-er und die Kriagsgwingler

, sofort nach der Tschechoslowakei 6000 Maaaons nt senden, die Die Wirt sein halt iatz tuiflisch, und i glab nit. daß sie ihrn „Gschäftsfreundn" in an andern Zimmer, wo 's übrige Gastgsindl nit einiderf, öppes auftragn weardn. Aber a Grechtigkeit muaß hear, und i tat den Wirten und ihrn „Gschäftsfreundcn", den Schleichhändlern und ihresgleichn, anraten, daß sie oanfach den Magistrat wsgn Gfchäftsstörung einklagn. nachher weard mer fchun sechn, ob grad die Aermsten von dem Mittelstand dazua

da sein, damit ihnen der verhöllte Magistrat aufn Buckel umananderreit^ kann. Die ledigen Arbetsleut, die iatz allweil im Wirtshaus g'geffcn habn, derbarmen miar gar nit, die habn bei die Wirt grad lei an Unter schlupf gsuacht, damit sie sagn können, sie warn nit a so dumm wia die andern und tatn heiratn. Ja, da habn die Wirt als staatserhaltendes Element gang recht, wenn sie die ledign Soacher außischmeißn und ihnen nix mear z'csfn gebn; die solln nur a wia andere Mulli die Ehe. und Stoatslastn tragn helfn; die Pflichtn

und die Recht' solln gleich verwalt sein, und dös a ln der Repablik. Und nachher handelt sich's da a um Erhöhung der Bevölkerungsziffer, die durch lden Kriag so glittn hat, und wenn a unter hundert amol — oaner a beafe Ehe hälfte dermischt, dös ist no allweil koa Grund, daß er si seinen Staätsbürgerpflichtn entziacht und den armen Wirtn auf der Schliff'! liegt, die sowieso fchun z'tian habn, dis noatign Schleichhändler und Kriagsgwingler z' füattern. Wenn i a Wirt war. tat i im Strick aushaltn und nit lugg

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 07.10.1905
Umfang: 8
und Getreidehändler Kufstein, 2. Reel Anton Spediteur Kufstein, 3. Sailer Jos. Spänglermeister Kufstein, 4. Hassauer Joh. Karl, Brauerei besitzer Rattenberg, 5. v. Chizzali Max k. k. Notar Rattenberg. 6) in der IV. Klaffe: 1. Enk Thomas Schuhmacher Niederndorf, 2. Fischer Ulrich Uhrmacher K.-Wörgl, 3. Astner Jakob Wirt K.- Wörgl, 4. Danek Franz Spängler K.°Wörgl, 5. Loinger Joses Fahrradhändler K.-Wörgl, 6. Mahr Franz Säge müller Langkampfen, 7. Ager Georg Sägebesitzer K-Wörgl, 8. Astl Friedrich Wirt Angath

, 9. Haselsberger Raimund Photograph K.-Wörgl, 10. Huber Gg. Maurermeister Kirch bichl, 11. Gasser Franz Mechaniker Kirchbichl, 12. Ester hammer Franz Bäcker Kirchbichl, 13. Harb Josef Konditor K.-Wörgl, 14. Jakober Georg jun. Wagner Häring, 15. Winkler Joses Schmid Kirchbichl, 16. Hörhager Franz Eisenhändler K.-Wörgl, 17. Kaufmann Michael Sägebe sitzer Söll, 18. Kneringer Johann Wirt Erl, 19. Zintinger Josef Sägemüller Schwoich, 20. Zott Michael Schlosser Söll, 21. Bockenauer Stefan Zimmermeister Söll

, 22. Angerer Ant. Bäcker Häring, 23. Gründhammer Joh. Wirt Schwoich, 24. Hechenblaikner Norbert Wirt Kirchbichl, 25. Mairhoser Ferdinand Wirt Niederndorf, 26. Praschberger Jakob Bäcker Niederndorf, 27. Berkmann Albert Tischler K.-Wörgl, 28. Mauracher Georg Schuhmacher Häring, 29. Schipflinger Wolsg. Schuhmacher Häring, 30. Nagiller Johann Binder Häring, 31. Fankhauser Johann, Holz händler Kirchbichl, 32. Widschwenter Michael, Sägemüller Scheffau, 33. Harm Johann Müller Kirchbichl, 34. Rieser Andrä Krämer

, 47. Mölgg Anton, Metzger Rattenberg, 48. Wurzenrainer Sebastian Tischler Brix legg, 49^ Angerer Thomas Bäcker Kramsach, 50. Letten- bichler Schneider Kramsach, 51. Rappold Simon Wirt Breitenbach, 52. Durchner Sebastian Metzger Brixlegg, 53. Arzberger Peter Wirt Kramsach, 54. Biechl Karl Weißgerber Rattenberg, 55. Samer Joses Wirt Ratten berg, 56. Holas Franz Schneider Brixlegg, 57. Außer hofer Josef Schuhmacher Kramsach, 58. Mäscher Josef Schuhmacher Rattenberg, 59. Dustner Vinzenz Krämer Kramsach

, 60. Gapp Stanislaus Wirt Kramsach, 61. Kin- lechner Schuhmacher Münster, 62. Gang Leonhard Wirt Kramsach, 63. Hosp Mathias Gerber Breitenbach, 64. Kurz Joses Krämer Kundl, 65. Thurner Johann Schneider Rattenberg, 66. Guggenbichler Franz Schmied Kramsach, 67. Entner Anton Wirt Münster, 68. Edenstraßer Leon hard Wirt Kundl, 69. Rangger Adolf Tischler Branden berg, 70. Ampserer Josef Wirt Brandenberg. Die Wahl der Kommissimsmitglieder und Stellver treter durch die Wahlmäuuer findet statt

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 24.02.1929
Umfang: 16
vor. „Wirds recht oder nit, sie san nit bundn!" versetzte der Alte. „Und guat, daß es nit so ist! Aber wartn tun >vir da auch nit lang, entweder so oder so! Ist dem Wirt noch ernst, nacha soll er dem Diandl gegnüber auch demnach sein, im andern Fall soll er Farbn be kennen! Wenn ers nimma mag, auch recht, wir habn es iahm nit anboten? Aber das Diandl muaß wiffn, Äa es dran ist; so gehts nimmer um mit dem Ding, dös siehst ja selber!" Am selben Tag noch geht der Oedtaler zum Achen- ^irt hinunter

. Und währenddem sinniert er, wie er die ^ache angehen soll. Soll er ein wenig von außen herumreden, damit er erfährt, ob dem Wirt noch etwas an seiner Tochter gelegen ist oder nicht, oder soll er lhn direkt fragen:. Hast noch Absichten oder ist es von deiner Seiten Schluß. — So wird es gar am gescheite sten sein; frisch und ohne Umschweife gefragt und ge rade Antwort verlangt. Soll der Wirt dann Ja oder Aein sagen; das Reserl muß wissen, wie er es halten will. Ein wenig verwundert schaut der Bauer

und Eiern. Der Markusplatz scheint in eine Schlittschuhbahn umgewan- der Gaststube die Nanni sieht. Also eine Kellnerin hat jetzt der Achenwirt eingestellt; nun, im Sinne hat er es ja seit Wochen schon gehabt. Und eine saubere Ge sellin, das muß ihr der Neid lassen. Aber er wenn Wirt wär. die wär ihm zu jung. Eine ältere, gesetz tere Person tät er vorziehen; besonders schon, wenn der Wirt auch jung und ledig ist. Braucht noch lang nichts dahinter sein, ein Gerede ist doch oft bald fertig

ihr auch der Wirt an die Hand. Die Kost ist auch gut und der Lohn genügend, und dann ist auch der Achenwirt einer, ein ganz ande rer, als sonst so ein Wirt oder Herr ist. Immer freund lich und leutselig, kein Unrechtes Wort hat sie von ihm noch gehört. „So, so!" sagt der Oedtaler ein paarmal, dann fragt er, wo denn der Achenwirt heut sei. Etwa gar nicht daheim? „Na, der ist in d' Stadt gfahrn!" gibt die Kellnerin Bescheid. „Wär erst um acht Tag später hinein, wia aber ich da beiläufig sag, ich brauchet

er aber wieder anders. Nicht beim Wort nimmt er den Achenwirt. Eigent lich hat er auch kein Recht dazu. Hat er ihm sein Dirndl Zugeheißen? Nein! Und demnach ist auch der Wirt zu nichts verpflichtet. Er kann doch zum Hans nicht sagen: „Warum magst mein Reserl nimmer?", wenn er ihm zuvor selber geboten hat, die Sache gründ lich zu überlegen und erst nach Jahresfrist wieder an- zufragen, wenn er noch gleichen Sinnes sei. Und zu letzt müßt der Wirt noch denken, ihm — dem Bauern — sei jetzt auf einmal daran gelegen, daß sein Dirndl

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Tiroler Post
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Seite 3 von 8
Datum: 28.08.1901
Umfang: 8
hiesigen Landesgerichte begin nenden dritten diesjährigen Schwurgerichtsperiode wurden nachstehende Herren durch das Los zum Geschwornenamteberufen: F..Hauptgeschworne: 1. Berchtold Joses, Hausbesitzer in Wilten, 2. BudschedlJgnaz, Wirt in Rattenberg, 3. Dandler Johann, Gastwirt in Fieberbrunn, 4. v. Debern Franz, Gastwirt in Mieders, 5. Dietrich Georg, Fleischhauer in Innsbruck, 6. Egger Josef, Pro kurist in Kufstein, 7. Eller Anton, Gastwirt in Wilten, 8. Fischer Karl, Apotheker in Innsbruck

, 9. Gritsch Alois, Bauer in Silz, 10. Haag Rudolf, Wirt in Schlüters, 11. Hann Johann, Wirt und Krämer in Hart, 13. Hechenblaikner Jakob, Wirt in Mühlau, 13. Hell Anton, Wirt in Imst, 14. Hornsteiner Josef, Tischlermeister in Hall, 15. Jenewein Josef, Bauer in Jnzing, 16. Kircher Vincenz, Bauer in Kitzbühel, 17. Knapp Lorenz, Wirt in Ampass, 18. Kranebitter Josef, Wirt in Hatting, 19. Lanbach Ludwig, Maurer meister in Tarrenz, 20. Liner Georg, Zimmer mann in Schwaz, 21. Mair Andrä, Wirt in Rinn

, 22. Malfertheiner Karl, Kaufmann in Innsbruck, 23. Matt Josef, Fabrikant in Absam, 24. Moser Alois Baur in Hötting, 25. Preyer Josef, Samenhändler in Wilten, 26. Reiner Max, Kaufmann in Kitzbühel, 27. Rudig Leopold, Handelsmann in Reutte, 28. Ruetz Alois, Bauer in Kematen, 29: Sauerwein Ferdinand, Bäcker meister in Hall, 30. Schirhackl Alois, Kunst drechsler in Kufstein, 31. Schlecht Johann, Fleisch hauer in Hötting, 32. Strele Franz Josef, Bauer in Nasfereith, 33. Thaler Kaspar, Wirt in Ober- mieming

, 34. Dr. Vitorelli Josef, Advocat in Hall, 35. Wieshofer Johann, Mühlen- und Säge besitzer in St. Johann und 36. Wirth Balthasar, Wirt in Völs. B. Ergänzungs-Geschworne: 1. Auer Alois, Hausbesitzer, 2. Burger Franz, akademischer Maler, 3. Fässer Josef, Bäckermeister, 4. Flory Alfons, Kaufmann, 5. Kircher Leonhard, Kaufmann, 6. Krapf Karl, Hausbesitzer, 7. Lapacek Johann, Schneidermeister, 8. Lindner Leopold, Wachszieher und 9. Plaseller Friedrich, Haus besitzer, sämmtlich in Innsbruck oder Wilten. Die Nord-Süd

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.01.1936
Umfang: 6
. ayrhosen begab sich der Angeklagte nach Lanersbach und versprach dem Gastwirt Joses Stock, daß er 1000 Wintersport gäste bringen werde; dazu benötige er für Werbezwecke 400 8, die Stock dem Angeklagten auch ausfolgte. Nicht ein einziger Gast er schien. Der Wirt ersuchte einen Bekannten, in Innsbruck bei Bilek wegen Rückzahlung des Geldes vorzusprechen; der Bekannte begab sich dreimal zu Bilek, traf den Angeklagten jedoch nie; das vierte Mal war der Angeklagte zwar in seiner Wohnung anwesend, allein

8 ab, indem er dem Wirte vormachte, er stehe in Wien mit einem großen Reisebüro in Verbindung, das großartig arbeite, und in der Lage sei, zahlreiche Fremde zuzuweisen. Er garantierte im Sommer 1932 für 2000 Nächttgungen. Die Prospekte, die der Angeklagte dem Wirte lieferte, waren derart minderwertig, daß sie der Wirt sofort zurückschickte. Gast ist natürlich keiner er schienen. Dem Hotelbesitzer Fritz B u ch h o l z in Station O e tz t a l erzählte der Angeklagte, er habe eine große

Fremdenwerbeorganisation ge- gründet und sei in der Lage, zahlreiche Gäste aus Oesterreich den Gastwirten zuzuweisen. Der Wirt ließ sich überreden, zahlte 200 8, Gast erschien keiner. Der Wirt Paul Gasser in Heilig kreuz bei Hall gab dem Angeklagten 50 8, damit er ihm Gäste zuweise; weiter mußte ihm der Wirt einen bestimmten Prozentsatz von den Einnahmen jedes zu- gewiesenen Gastes versprechen. Trotzdem der Angeklagte wegen seiner Tätigkeit in Mayrhofen im Zillertal nicht gut angeschrieben war, erschien er im April 1932

in Hippach, unterhandelte mit dem Gastwirt Andrä Kr öll und sicherte ihm mindestens drei Reisegesellschaften von wenigstens zwan zig Personen zu. Der Angeklagte erhielt dafür 100 8, der Wirt jedoch kerne Reisegesellschaft. Wie groß der Erfolg der Werbetätigkeit des Angeklagten war, zeigt der Fall Johann S i e g e l e in K a p p l. Diesem Wirte garan tierte er für 1000 Nächtigungen für den Sommer 1932, tatsächlich ist eine einzige Familie, bestehend aus zwei erwachsenen Personen und einem Kind, erschienen

, die sich 16 Tage in Kappl aufhielt. Dafür nachte der Wirt dem Bilek 200 8 zahlen. Mit dem Gastwirt Fritz Hell in Gries im Sellrain schloß der Angeklagte einen Vertrag, laut dem der Angeklagte sich verpflichtete, zu Pfingsten 1932 Reisegesellschaften so wie in der Folge Reisegesell schaften und Einzelpersonen zuzuweisen. Auch diesem Wirte garan tierte Bilek 1000 Nächtigungen. Der Wirt zahlte 200 8. Da keine Gäste erschienen, reiste Hell nach Innsbruck, allein der Angeklagte ließ sich verleugnen, worauf der Wirt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1928
Umfang: 8
, Arbeiter, Ange stellte usw. schutzlos dem Diktat der Hausherren ausliesern, hieße, sie kultureller und materieller Notlage preisgeben. Das kann eine Partei des arbeitenden Volkes, wie es die Sozialdemokratische Partei ist, niemals zugeben. Im Rücken der Stellung Mieterschutz heißt es nun, zu dessen Stützung, zur menschenwürdigen Lösung des bren nenden Wohnungsproblems eine großzügige Wohnbau tätigkeit ins Leben zu rufen, eine Wohnbautätigkeit, die nicht mit den für die Masse des Volkes und für die Wirt

bei Traubenmost und weißem Brot. Nur Will Wekop, der plante nicht mit und grinste nur. „Ich habe mein Eisen im Feuer, wenn ich's heiß habe, werde ich wohl einen Taler herausschmieden!" sagte er. Zwischen Tag und Dunkel kam eine Frau in die Stube gestürzt und bat den Wirt, doch einmal nach ihren Ziegen zu sehen. Seit zwei Stunden ständen sie im Stall und sperrten die Mäuler aus. Der Wirt ging, blieb eine Viertelstunde aus, und als er zurückkam. fragte er, ob zufällig ein Metzger unter den Kunden sei

. Will stand aus und bot seine Dienste an; der Wirt schickte ihn in das Nachbarhaus zu der Ziegenbesitzerin. „Das tut der alten Schraube gut", sagte der Wirt, „jetzt gehen ihr die Ziegen kaputt. Sie füttert ihre Tiere, nur, solange sie gut Milch geben. Sobald sie mit M'ilch- geben Nachlassen, läßt sie mit dem Futter nach und glaubt, sie könne sie mit Hungern zum Milchgeben zwingen. Ich habe es ihr schon hundertmal gesagt, aber sie hört nicht auf mich. Jetzt haben sie die Maulsperre und kriegen

die Kinnbacken nicht mehr aufeinander. Nun kann sie den ganzen Winter Hasenpfeffer von den ganzen Ziegen machen!" Während er noch redete, kam die Frau mit dem Bur schen zurück. Sie konnten sich über den Preis nicht einig werden. Will verlangte pro Schnauze einen Taler, wenn er das Vieh zum Fressen bringe. Fürs Schlachten nehme er nur 50 Pfennig. Der Wirt entschied, daß der Heil künstler wenigstens auf die drei Stück eine Mark Rabatt geben müsse. Er mache sie also um acht Mark gesund. In zehn Minuten kam

er wieder; in seinem Hosensack klim perte das Silber. Der neugierige Wirt lief zur Nachbarin und überzeugte sich, daß die Tiere wirklich fraßen. Nun wollte er wissen, was den Tieren gefehlt habe. Doch mit todernster Miene erklärte Will, dies sei sein Geheimnis. Er sei eigentlich Student der Tierheilkunde und könne wegen Mangels an Geld ncht weiterstudieren. Wenn der Wirt das Rezept gerne hätte, so könne er es ihm ver kaufen, aber nur gegen bares Geld, und zwar in der Höhe der gesamten Zeche. Der Wirt nahm an. Will kritzelte

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 6
Datum: 04.05.1929
Umfang: 6
auspackt, kommt man aus dem Lachen nicht heraus. Diese seltene Gabe erleichtert sein Geschäft natürlich ganz besonders. Wein verkaufen ist keine so einfache Sache. Die Wirte wechseln sehr ungern mit ihren Bezugsquellen. Aber der Torggler verkauft trotzdem ganz schön. Das macht, wie gesagt, seine hervorragende Unterhaltungsgabe, die manchen Wirt veranlaßt, auch einmal bei ihm zu bestellen. Beim Sonnenwirt, der einen großen Bedarf hat, war es dem Torggler bisher trotz aller Beredsamkeit und Aufbietung

allen Witzes nicht möglich, etwas zu erreichen. Ueber ein Jahr läuft er schon zum Sonnenwirt, aber nicht ums Sterben kauft ihm der was ab. Der Sonnen wirt freut sich zwar jedesmal, wenn der Torggler kommt, hat seine Gaudi mit ihm, läßt sich die neuesten Witze erzählen und lacht darüber, daß ihm der Bauch scheppert, wobei er einmal über das anderemal sagt: „Torggler, bist du a Viech!" Aber wenn dann der Torggler aufs Ge schäft kommt und den Sonnenwirt ersucht, endlich einmal eine Bestellung

, um den geplanten Anschlag auf die Kaufmann schaft abzuwehren. Handelsrat Bochner stellte hiezu einen Zusatzantrag, wonach die Genossenschaftsvorstehung sofort gifti dreinschaust?" erkundigt sich der Wirt. „So a fade Larvn is ma bei dir gar nit gwöhnt." „Mei, Wirt," sagte der Torggler, „du hast guat redn. Laf du amol 'n ganzn Tag umanand und mach koa Gschäft. Da werd dir's Lachen gahlings a vergiahn." „Was willst denn?" gibt der Wirt zurück, „du ver- kafst ja doch ganz guat. Dir gehts doch nicht schlecht. Geh

sei nit zwider, verzähl liaber an neuen Witz; woaßt koan?" „Mir is heint nix drum, Wirt." Torggler hatte inzwischen am Stammtisch Platz genommen. Nun kamen auch die anderen Frühschoppengäste. Auch sie baten den Torggler, etwas zum Besten zu geben. Der aber schien heute gar nicht geneigt, diesen Wünschen zu willfahren. Als aber das Drängen nicht aufhörte, sagte er endlich: „I wisset wohl a Gschicht, aber i trau ma's wahrhaftig nit zu verzähln. Es handelt st' um an Tram, den wo i heint Nacht ghabt

Hab. Und in dem Tram da kimmt a da Wirt drin vor. Tatsach wahr." „Was, i? — da war i begieri", bemerkt interessiert der Wirt. „Noa, i lass's liaber bleibn", erklärt Torggler, „du kunntst am End beleidigt sein." „A was, beleidigt. So a dummes Gschwatz! Wer weard denn beleidigt sein zwegen an Tram? Verzähl nur unscheniert!" ermunterte der Sonnenwirt. „Also, nachher verzähl i 's halt. Mir hat de Nacht tramt, i war in Himmi aufikemmen — „A Weinreisender in Himmi?!" fragt erstaunt der Bäck-Marschtl. „Ja, in Himmi

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Tiroler Wastl
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Seite 14 von 16
Datum: 22.01.1930
Umfang: 16
auf. Er hatte ihr sogar die Karte bis Wien verabfolgt. Davon brauchten nicht alle zu wissen, der sonst sehr eingebildete hochnäsige Horn schon gar nicht. Dem schadete eine kleine Lektion, ein bißchen Aderlaß schon ganz sicher nicht, wenigstens bog die Lächerlichkeit seine Nase herunter. Also los! Unauffällig zog er den hautschlechten Wirt in's Ver trauen und fand begeisterte Zustimmung. „Resi zahlen!" „Was! du willst schon fort, Tinter?" „Leider, Hab noch wichtige Post zu erledigen und kein übriges Geld zum Verlumpen

!" Da schreit Josef Horn auf und rasselt vom Stuhl herunter wie vom Schlag getroffen. „Was ist denn, was ist denn?" Alle springen auf. „Sie — ist — da, dort beim Fenster, ich sah noch — ihren Hut, bitte meine Herren — gehen Sie nicht fort, sie paßt auf mich!" Wie der Wind sprang Tinter zur Tür hinaus und kam nach bangen Minuten wieder. „Um's Haus herum ist niemand mehr, aber in die Allee hinein sah ich noch ein weibliches Wesen flüchten. Der Wirt hat die Haustüren abgesperrt, am besten ist, wir warten

eine Weile und gehen dann nach verschiedenen Richtungen auf Umwegen heim!" „Nein, meine Herren, verlassen Sie mich nicht, ich kann ja nicht nach Hause gehen, bitte bleiben Sie hier, Herr Wirt, Herr Prachhuber!!" Der Gastgeber (zugleich der Schreckerreger) kam mit unschuldigster Miene herein.. „Herr Prachhuber, hören Sie, wir möchten bis 2 Uhr hier bleiben, vielleicht fährt sie doch mit dem Nachtzug fort, bringen Sie einmal zwei Liter Kerschbacher (gute Weinmarke), bessere Ziga retten und irgend

etwas zum Beißen!" Der Wirt grinste inner lich: „Aber hier dürfen Sie nicht bleiben, drei Fenster, alle in Schußlinie, bitte ins Hasenstallerl hinauszugehen, werde gleich alle Sachen bringen." Das Hasenstallerl war ein durch eine Holzwand abgetrennter, einen großen Tisch bergender Raum im Gastzimmer. Gemütliche Sumpsecke. — Und nun gings los. Der Wein war prima. Horn versoff sein Leid, die anderen assistierten. Keiner merkte, daß Tinter abwesend war. Plötzlich leises Pochen am Fenster neben der Tür

. „Um Gotteswillen, Licht aus!" Fünf Köpfe tauchten unter den Tisch. Horn voran. Der Wirt kroch wie ein Indianer zum Schalter und knipste ab. Wieder der verteufelte Schleierhut. „Hinaus, Wirt, schauen Sie was los ist!" Horns Herz saß lange schon im Hosenboden und purzigageltü dort vor Aufregung und Angst., So übersah man, daß mit dem Wirt auch Tinter hereinschlich, Licht machte und aufatmend meldete, diesmal sei das Frauenzimmer bahnwärts gegangen, da sie den Verbrecher zum Glück nicht gesehen hatte. Und guter

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 12
Datum: 31.01.1902
Umfang: 12
(Die Wahl in den Erwerbsteuer-Classen.) Nachstehend werden die Mitglieder und Stellvertreter der Erwerbsteuer- Commissionen der 3. und 4. Classe des Veranlagungsbezirkes, polit. Bezirk Innsbruck mit Ausnahme von Milten, Hötting und Amras - Pradl kundgemacht. 3. Erwerb st euer- Classe. Als Mitglieder sind gewählt: Anton Rauch, Kunst mühlenbesitzer in Mühlau und Vinzenz Klotz, Wirt in Jnzing; ernannt wurden Johann Edler v. Laschan, k. k. Steuerober inspector und Johann Gaßner, Wirt in Hall

. Als Mit- glieder-Stellvertreter wurden gewählt: Franz Hörtnagl, Ziegeleibesitzer in Kematen und Josef Peer, Hotelbesitzer in Mieders; ernannt wurden Johann Plattner, Altarbauer und Maler in Steinach und Peter von Stadl, Baumeister in Hall. 4. Erwerbsteuer-Classe. Als Mitglieder sind gewählt: Johann Spörr, Tischlermeister in Steinach-Stafflach, Josef Gufler, Wirt und Metzger in Telfs, Leo Mair, Schmied in Fulpmes und Georg Schiestl, Krämer und Tischler in Hall; ernannt wurden Johann Edler v. Laschan

, k. k. Steueroberinspector, Heinrich Ferdinand Härting, Wirt in Telfs, Franz Hörtnagl, Kaufmann in Steinach und Ant. Tiefenthaler, Wirt in Kematen. Als Mitglieder-Stell- vertreter sind gewählt: Roman Krösbacher, Wirt u. Metzger in Fulpmes, Johann Punleider, Schmied in Matrei, Franz Gastl, Müller in Zirl, Franz Eigentler, Krämer in Götzens; ernannt wurden Karl Reinisch, Kaufmann in Steinach, Joh. Tiefenthaler, Wirt in Mils und Roman Würtele. k. k. Steuereinnehmer. Die Stelle für einen zu wählenden vierten Mitglied

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 21.05.1932
Umfang: 16
. Die vierstündige Sch ö ss enger i chtsv e rh a n dl u ng hat aber folgendes zutage gebracht: Vor einigen Wochen kam zu dem Pradler Gastwirt H. eine etwas seltsame Frauensperson. Und was diese Un bekannte vortrug, war ebenfalls seltsam. Das Fräulein meinte, Wirt H. habe mit ihr vor Jahren so „lieb" ver kehrt. .daß sie krank geworden sei, in die Klinik mußte, ein Kind bekommen habe, usw. Der verdutzte Gastwirt meinte zur Seltsamen, sie hätte wohl einen „Vogel" und sie möge „kaue Mäus'" machen. Bald darnach kam

das merkwürdige Fräulein wieder und überreichte dem seit langem glücklich verheirateten Wirt einen äußerst merkwürdigen Brief. Der „brieflich Uebevfallene" kam ans dem Staunen nicht heraus — und das Staunen wurde zum Entsetzen, weil das „Fräulein mit dem Vogel" in den folgenden Tagen noch dreimal kam. Jedesmal gab sie dem Wirt einen „sehr dringlichen" Brief. In den Briefen stand, die Ueberreicherin wolle sehr human Vorgehen und nur eine kleine Entschädigung für das Kind haben. Der Wirt halbe

mit ihr in einem Innsbrucker Hotel am „Bahnst ofplatz" ein Verhältnis gehabt, denn er sei ja dort als „Rudi" langjähriger Kellner gewesen. Ueber- bringerin der Briese war im besagten Hotel Passantin . . . Wirt H. war zwar im Hotel am Innsbrucker Süd- tivolerplatz als „Ober" tätig — er ist aber schon damals verheiratet gewesen. Die Briefschreiberin Philomena Glatz hat er n i ch t kennengelernt. H. machte die Anzeige bei der Polizei, denn die angebliche Ex-Geliebte und „Braut" hatte in einem ihrer Briese gedroht

, sie .werde nicht nur die Frau des Wirtes, sondern auch die Oeftentlichkeit „aufmerksam" machen. Die Verhaftete gab aus der Polizei an, sie hätte nichts erpressen wollen — im Gegenteil, sie habe dem Wirt Geld gegeben.. und zwar 200 8 zur Aufbewahrung. Wirt H. staunte wieder. Er hat von der ihm Unbekannten bloß seltsame Briese aber keinen Groschen Geld erhalten. Sehr charakteristisch für die „Fromme" ist. daß sie gestern im Gerichtssaal erklärte, außer den angeblichen 200 8 auch noch 3000 8 dem Gastwirt H. gegeben

zu haben. Der Wirt ha>be diese Gelder nicht ausbewahrt, sondern unterschlagen und „verputzt". Staatsanwalt Dr. Hohen- leitner erklärte der hysterisch Schreienden, sie sei wegen des Verbrechens der Erpressung vor den Richtern — nun werde aber die Anklage auch auf das Verbrechen der Verleumdung ausgedehnt. Der angeblich gewesene „Bräutigam". Wirt H.. sagte unter Eid aus. er kenne die Seltsame nicht, sie müsse einen, „Vogel" haben — und alle ihre Angaben seien von A bis Z erlogen. Es kam nun zu heftigsten Szenen

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 01.02.1914
Umfang: 12
, wenn verliebt, Alles dem Erwählten gibt. Und wenn dieser nun geschickt Keck sie in den Hintern zwickt, Oder auch durch andre Kunst Sich bewirbt um ihre Gunst, Ist es klar, daß dergestalt Immer der Rivale zahlt. Solch ein Schäker, solch ein Schlauer Kam nun oftmals auch von Thaur Her in unsre brave ^-tadt Und man weiß auch, daß er hat Selten um Fortunas Neigung Sich bemüht ohn' Gunstbezeugung. Doch dem Wirt des Klublokals War sie abhold jedenfalls, Wenn er's Anbandeln probierte, Jener weg sie eskam'tierte

. Ilnd wenn er oft wüst auch fluchte Und sie herzuschmeicheln suchte, Sprach der Thaurer Günstling steif, 's ist zum Schiaßen, Wirt, begraif: K a n n d i d o dös Mensch net leiden Mußt du dich halt so^ bescheiden Und mit Schampus, Freund, da kühle Deiner Leidenschaft Gefühle. — Dieses ist zwar liederlich, Doch der Arme dacht' bei sich: „Etwas muß der Mensch doch haben, Um sich Herz und Sinn zu laben, (Und vielleicht verführt mein Beispiel Daß ich profitier noch bei'm Spiel). Also her

mit einer Flasche!" Ilnd flugs griff schon in die Tusche Auch ein and'rer Spielgenoß, Zahlte schmunzelnd drauf und goß Sich das prickelnd-süße Naß In ein hellkristall'nes Glas. „Prosit, prosit Kameraden! Solch ein Trunk, der kann nicht schaden," Rief er animiererisch, Und zugleich verführerisch; Dann führt er das Glas zum Munde, „Auf das Wohl der wack'ren Runde!" Ach, es rührt solch' freundlich Reden; Denn der Wirt hat bald für Jeden Eine Flasche hingestellt. (Marke „Ster n" auf weißem Feld.) Und so süß

. wie Konfitüren Konnten in der Kehle spüren Sie jetzt diesen Göttertrank Und der Wirt denkt, Gott sei Dank, Mußt ich auch beim Spiele blechen, Diese Herren machen Zechen. Wenn dies schon den Wirt erfreute, Wahrlich, mehr noch flacht der Zweite; Denn er macht den Schampus eben So im bürgerlichen Leben Mit Gewinn zu barem Geld. (Dies sei nebenbei erzählt.) ! Ja, so saßen sie beisammen, Bis die Schampusströme schwammen.

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Tiroler Post
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Seite 6 von 10
Datum: 10.11.1900
Umfang: 10
können. Herreu-Radfahrerverein Edelweiß. Sams tag, den 10. d. M., 8*/* Uhr abends Voll versammlung im Cafe Central, Kellerräum lichkeiten. Besprechung von Tiroler Ver bandsangelegenheiten. Auchkatholicismus. Wir sind in unserer Landeshauptstadt schon Vieles ge wohnt, aber was uns an „Gesinnungstreue" neuestens geboten wird, übersteigt denn doch alle Grenzen. Ein Wirt, in dessen Localen conservative Herren quasi als Stammgäste verkehren, ein Wirt, in dessen Localen, wäh rend wir dies schreiben, zu einem Tanz

kränzchen für eine katholische Studentenver bindung gerüstet wird, ein Wirt, an dessen Haus ein Bild der allerseligsten Gottes mutter prangt, ein Wirt, der am Frohn- leichnam als Gemeinderath dem Allerheilig sten mit brennender Kerze folgt, ein Wirt, den man als Besucher der academischen Pre digten sehen kann, ein Wirt, dessen Frau Gemahlin die Messe täglich besucht — — ein solcher Wirt gibt, laut Pla- caten an den Straßenecken Innsbrucks, seinen Saal her zu einer Luther- und Reformationsfeier

, nicht für Protestanten untersich,nein,mit öffentlichem Zutritt! Quousque tandemabuterepatientianostra? Wie lange wird in Innsbruck noch ein solcher Skandal, eine solche öffentliche Propa ganda der Los von Rom-Bewegung geduldet werden? Findet sich denn niemand, der einem solchen Wirt den katholischen Stand punkt gemäß der Moral klar macht? — Um Antwort wird gebeten? Zum Geburtstag Luthers. Am 10. Nov. 1483 erblickte Martin Luder 0'päter Luther) das Licht der Welt, welcher, trotzdem er. nach protestantischen Quellen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 01.05.1914
Umfang: 16
Oesterreich-Ungarns unter der Voraus setzung einer vorherigen aufrichtigen Verständi- ! gung mit Rumänien hätte rechnen können. Am ! 15. Dezember 4912 beanstiruchte Graf Berchtold j wirft die Kellnerinnentasche schnell in die Kredenz des Hervenstübls und macht sich hinüber zum Nach bar. Der Wirt ist inzwischen auch aus <tev Stube gegangen, -um die speisende Dame nicht unnötig zu inkoMWvÄieren und hat es nicht gesehen, wie diese mit dem Essen auf einmal sich Weil' gelaffeu und zur Kredenz hinüber

ist, wo die Kellnerinnen- tasche anscheinend ihre NufmerLscunkeit einigermaßen erregt und sie den Inhalt derselben, natürlich nur nMgiershalber, visitiert hat. Er 'selbst .hat sich inzwischen ein besseres G'wemdl anlegen müssen, da^it er, tvaxer Wirt, neben der Fremden im Wäger! nicht gar zu ungünstig abstechs. Kaum ist die Burgl zurück, da steht auch schon der.Nachbar mit dem Haflinger vor der Tür und das Einspänner! wird aus der Schupfen gezogen. Die ,Mnädige" zahlt. Die Burgl kriegt ein nettes TrinkgÄd und, nachdem

der zum Pfüat-GZtt-Sagen herbeigekommenen Wirtin gegenüber nochmals die Schnitz! gelobt, und die beiden gelbledernsn Reise taschen in's Wagerl gehoben worden find, geht die Fuhr' mit „Hott" und „Hüh" davon. Unterwegs rückt dann die Dame, die ganz a Hösige ist, und n ihrem Kostümkleid fesch ausschaut, ziemlich gleim m dem neben ihr im Einspänner sitzenden Wirt, daß dem ganz anders Zu Mute wird und er auf Gedanken kommt, die er seiner Alten daheim gewiß nicht verraten darf, wenn er den Küchenlöffel

nicht ;um die Ohren bekommen will. So geht es ganz lustig dahin und schließlich sind sie noch viel früher am Bahnhofe, als der Zug da ist. Die schöne „Gnädige" ladet deshalb den Wirt noch auf ein Halbele Wein in die Bahnhofrestauration ein und lacht ihn beim Bescheidtun so schelmisch an, daß er wieder ganz verwirrt ist, als der Zug dann ein- fahrt und die „Gnädige" fragt, was sie denn noch für das Herüberführen schuldig sei. Ja, mei, zwei Kronen sei in halt die Taxe. Sie greift in ihr Geldbörsel, reicht

von bulgarischen Ex-Ministern und Generalen verwickelt sind. Es hat nun den Anschein, als solle diese Angelegenheit zu einer gefährlichen Krisis in Bul garien führen. Das gegenwärtige Ministerium er solle nur frisch drei Kronen abziehen, weil er wegen ihrer so viel Questioneu gehabt und das Rößl extxa habe ausleihen müssen. Also gibt ihr der Wirt zwei Kronen zurück, hebt ihr unter Katzbuckeln und Komplimenten die zwei gelbledernen ReisÄaschen ittH Koupee, kommt fast in Versuchung, ihr die Hand zu buffen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.06.1926
Umfang: 4
. Krag erhob sich nun nnd griff nach seiner kleinen Hand tasche, die er mit sich führte. „Hier müssen wir aussteigen," sagte er. „Kommen Sie schnell, die Sonne ist im Begriffe unterzugehen und wir haben Licht für unsere Nachforschungen nötig, jedenfalls vorläufig." Tie beiden Herren begaben sich zuerst nach einem klei nen Wirtshaus in der Nähe. Asbjörn Krag erzählte dem Wirt eine Geschichte, daß sie hergekomnren seien, um festzustellen, ob man ein Automobil-Wettrennen auf der Landstraße arrangieren

könne. Ter Start solle in Chrlstiania sein. Ter Wirt war gleich Feuer und Flamme und bot seinen Beistand an. „Es ist nur eine ganz vorläufige Feststellung," sagte Krag in tiefem Ernst. „Wir sollen untersuchen, ob die Wege gut genug sind. Automobile können ja keine schlechten Wege vertragen." Ter Wirt versicherte, daß die Wege vorzüglich seien und daß sie viel von Automobilen benutzt würden. Das gab Asbjörn Beraulassnng zu der Bemerkung, daß er einen Vetter habe, der häufig mit seinem Automobil

hier in die Gegend käme. Ob er ihn nicht gesehen habe. ! Es sei ein großes, schönes, grünes Automobil. Der Wirt dachte nach und meinte, es sei wohl mög- ! lich, daß er dieses Automobil gesehen habe. Wenn er \ es sich recht überlegte, hätte er es wahrscheinlich mehr- i fach gesehen. ! „Mein Vetter fährt am liebsten spät am Abend, ja, ! sogar oft des Nachts," sagte Krag, „um Unaunebmlich- ! leiten mit scheu werdenden Pferden zn entgehen. " l Das fand der Wirt sehr begreiflich. Er hatte auch mehrmals Aulmobilhupen

in der Nacht ! gehört. Jetzt wandte sich Krag an Falkenberg. „Sagte Karsten nicht vorgestern, daß er eine längere j Tour im Laufe der Nacht machen wollte? Wenn er die- ! sen Weg gefahren ist, ist er wahrscheinlich ganz bis nach i Motz gekommen, und dann trifft es sich vielleicht so glück- ' lich, daß er uns aus dem Rückweg mit nach Chrlstiania ^ nehmen kann. Haben Sie nicht ein grünes Automobil ! gesehen?" „Nein," antwortete der Wirt. „Wenn er Christiania - heute Nacht nm 12 Uhr verlassen

hat, kann er nicht vor ' 1 Uhr hier gewesen sein — und da lag ich bereits auf i dem Ohr." j „Natürlich," bemerkte Krag gleichgültig, „darüber kann man wohl auch nichts Näheres erfahren, denn alle Men- z scheu hier in der Gegend schlafen natürlich zu dieser ! Zeit?" j „Ich will gern jemand fragen," sagte der Wirt eifrig. , „Nein, nein," wehrte Krag ab, „das ist nicht nötig, j Wir können ebenst»gut mit der Eisenbahn zurückfahren, i Haben Sie Lust, uns zu begleiten, während wir die Land- ^ st ratze in Augenschein nehmen

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