38 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_117_object_616083.png
Seite 117 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
, wenn eine sanfte Brise die zitternden umlegt, meint man, sie klingen zu hören wie seine metallene Scheiben. Dunkler sieht der Herbst ins Land. Die Berge haben schon Schnee auf dem Scheitel, 'doch ihre Brust liegt noch frei und grün und leuchtend umschn-ürt ihre tiefe Hüfte !der farbige Gurt der Weinberge. Ganz weit scheint der Winter noch. Nur die Höhen, die weiter iin die Ferne schauen, scheinen ihn bereits erspäht zu haben, das Tal freut sicl' tief der Sonne und wird nur feuriger in den herbstlichen Farben

. Wie brennende Büschel flackern einzelne Bäume rote Warnung ins Land, rostfarben leuchten die Stämme und das eitere Gelb der welken Blätter mengt sich fröh ich ins dunkle Grün der Matten. Unwandelbar aber schließt oben der blaue Himmel mit einem weiten, voll ausgespannten Klang den bunten Reigen der Farben. Es >ist ein Herbst ohne Ende, ein Herbst ohne Bitterkeit der hier lang- - sam Winter wird und — man fühlt es schon — > ein milder geruhiger Winter, ohne Härte und Harm. Es ist mir nicht neu

Schwestern, hier halten sie sich noch friedlich Hand an Hand, leise umwandelnd im Reigen. Sie stoßen sich nicht zornig weg, eine der anderen den Platz zu rauben, sondern geben sich wie einen bunten Ball diese Welt weiter im heiteren Spiel. So weiß ich es nicht HU sagen, ob jetzt noch Herbst ist oder Winter schon, fast vermeint man, Hohe und Tiefe, Fels und Tal hätten sich hier geeint, beide gleichzeitig zu empfangen. Oben anf den Firnen glänzt das Tal in d-urchsonnter Lust golden funkelt

und einen südlichen Sommer, eine ewige Jugend zu den grauen Felsen emporspiegelt. Und im Somemr wiederum, wenn der Juli im über listen Kessel der Tiefe brodelt, glänzt oben aus chon der Schnee, auf wiilden Stürmen spreng' er Winter .durch die Tannen hin, indes unten dem Vigiljach und der Mendel ein Heller Früh ling durch die fast winterlich kühle, würzige Lust. So mildert hier immer die doppelte Welt das Ueberm-aß der Jahreszeiten durch die nach barliche Gegenwart der anderen, und selbst an einem einzigen Tage

, im Kreise weniger Stun den, vermag man hiivr beide zu empfinden, den Winter am Morgen, den Frühling zu Mittag, wenn die Sonne den weihen Reis weggetrunken und ihre freundlich« Wärme über dos Tal ge breitet hat. Geschwisterlich sind hier die Jahres zeiten. Wie aus einem antiken Bild, geschmückt mit den bunten Allegorien der Früchte, wandeln i'l> dahin und verstatten das freundliche Wun er, ihnen vereint zu begegnen. Dieses Wunder hat d>e Landschaft von Meran vollbracht dadurch, daß sie den Störenfried

4
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_91_object_615676.png
Seite 91 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
Straße rauschend nieder türmt, dazu hatte sich der Himmel mehr md mehr umwölkt und zuletzt begann es sar noch sachte zu regnen. Mr waren des halb herzlich sroh, als u»n 7 Uhr abends trafoi in Sicht kam, wo uns im Hotel .Zur neuen Post' ein angenehmes Neise- quartier. geboten wurde. Tvafoi ist ein klei- les Oertchen, bestehend aus einem Kirchlein ind wenigen Häusern, die sich zum großen Leile förmlich niederducken cm dem abschüs- igen Wiesenplan, um vor Lawinen mög- ichist gesichert zu sein. Im Winter

Frau Madelaine Tourville von ihrem Gat ten durch Hinabstürzen über die Felsen er mordet worden war... Eine Stunde weiter Franzens höhe. die vorletzte Gaststätte diesseits des Passes. Von hier gehts wieder scharf berg an, der Jochhöhe entgegen. Immer gewal tiger tritt neben dein ganz nahen Madatsch ferner der Ortler in seiner vollen Majestät Die .Heil, drei Brunnen' bei Tvafoi. * Diese Vergangenheit qn »hören vorläufig der Ischasts- Winter .Mer z. B. führt das Gesell,«,»,.». Auto seine Gäste seit

von 3902 Meter bildet bekanntlich den höchsten Gipfel der Ostalpen... Eine Straßenwendung folgt der andern, immer kühner, schwindlig aufwärts führt die Straße... Welteinsam lehnt ein Weg- macherhäuschen an der mächtigen Schiefer wand. Schneeflecke leuchten da und dort auf, kaum ein Gräslein sproßt am Wege. Noch eine Serpentine, die letzte, und wir befinden uns trotz der ersten Julitage mitten — im Winter. Auch auf dem Stilfserjoche selbst, und zwar noch auf Tiroler Gebiet, ist vor kurzem ein Hotel

, „F e rd i n and shö h e', erbaut worden, das stch onch eines eigenen Som merpostamtes erfreut.'' Welch ein Gegensatzl Unten im Tale der jugendlich grünende, blühende Sommer und hier oben der starre Winter scheinbar noch Sieger aegen den Frühling. Ringsum ein schimmerndes Weiß, auf das die Sonne ni'derstrahlt... Dafür stehen wir hiev auch nahe an 2800 Meter hoch über dem M?'r'. ^t'sfsl'rjoch das ni Ebr»„ ^aii-'i^ Ferdinand I. von Oesterreich den Namen > F^rdinandshöhe' erhielt. bildet die Wasserscheide

6
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_12_1923/MEZ_1923_12_31_118_object_616098.png
Seite 118 von 120
Datum: 31.12.1923
Umfang: 120
die Häuser ihre Balkone und Terrassen ent gegen, auf denen, großen Sonnenblumen nicht unähnlich, das Rund der Schirme über den Kranken wacht. Nur wenn die Sonne hier wach ist und nur solange sie das Tal mit ihren war men Wellen! badet, dauert hier der Tag. Gol dene Kugeln, glühende und große im Sommer, mattblinkende und kleme im Winter, rollen diese Sonnenftunden von Berg zu Berg, das ganze Leiben in vielfaches Spiegelbild einschlie ßend, rollen es aus Nacht wieder in Nacht zu rück. Sinkt die Sonn

, wie vielleicht >In mir selbst irgendein innerer Trieb unter aller Verwirrung und Geschäftigkeit. Fern von «ihr spüre ich ihre ruhige Gelassenheit noch nachklingen in meinem Blut, und wenn hier die Stadt sich zusammen» krampst unter der Faust des Winters und im Nebel die Sterne erlöschen, mühe «ich mich manch mal, zum Trost innen ihr Antlitz zu schauen, wie es jetzt unten Im leisen Mittagslicht sich milde hineinlächelt in den Winter und mit Schnee aus den Firnen doch vom nahen Früh ling träumt. In Meran

zu nennen, dagegen von Wissenschaften!, die fo- WN einen Msinlen >mMjziwis>chjen KongrH ab» hieiliten: Prof. Dr. SteiNWch (Wien), Prof. F ano (Italien) und Prof. Dr. Asher (Bern). An Konjzerten war wenig —> dienn wer hier oben ist, will entweder Ruhe und Echolung, oder wM die Heworragienden Bäder un<d Trink« Mren der „PavaizÄsusquelle' genießen — oder vor aVeim Sport treiben! Viele gehen jetzt fort, nachdem sie dem „Tairzsiport' ieden Nachmittag gchuiMgi halben, um im Winter wiederzukehren, imo

7