ja nicht, lieber Wilhclm; du meinst es gut, und die Sache kann wohl recht gut für dich gehen,' antwortete die Mutter, „aber du bist noch gar jung, kaum t8 Jabre alt, und dein gutes unerfahrneS Herz, an dem ich meine Freude habe, macht mich besorgt, Wilhelm!' „Tarüber mache dir keine Sorge, gute Frau, jetzt kannst du dich im Schutz des guten Herrn, dem der Vater lange gedient hat, in diesem Häuschen gut ernähren; > wirst du aber einmal älter und schwächer, und kannst im Pacht-- ! Haus nicht mehr waschen
oder die Kinder pflegen, dann habe ich ^ vielleicht schon ein Stückchen Geld verdient, daß du kein Almosen brauchst.' Mit diesen Worten machte sich der gute Junge an die Vorbereitung zu seiner Reise. Bald nach diesem Zwiegespräch, das der Mutter immer im Gedächtniß blieb, verließ Wilhelm die Ufer feines heimischen Te- viot, mit einem Bündelchen auf dem Rücken, um als Hausirer sein Glück in dem naheliegenden Rorburgher Bezirk zu versuchen. In Schottland, namentlich unter den niedern Klassen ergreifen
und andern von größern Städten abgelegenen Orten bei dem Mittelstände versuchen. Wilhelm, der früher eine gar schwache Gesundheit hatte, hielt sich als Hausirer recht wacker, wurde ziemlich stark und gesund, und hatte, ohne den kleinen Fehler am Beine, für einen hübschen Burschen gelten können. Lange konnte er freilich nicht marschiren, aber das war auch nicht nöthig; denn seine Jugend, sein unbe fangenes gutmüthiges Wesen verschafften ihm überall freundliche' Aufnahme.. Er mußte beinahe an jedem Bauernhause
, wo er an hielt, um ein Händelcben zu machen, mitessen und gemächlich aus- rulM, Bei diesem Gewerbe hängt Alles von dem rechten Be nehmen des Hausirers ab, und Wilhelm, sehr willig und aufge weckt fand sich bald in den rechten Ton. Nachdem er zwei oder drei Monate in den angränzenden Grafschaften umhergezogen war, fand er, daß sein Geld und sein Vorrath gewachsen, weil er jede gute Gelegenheit zum Einkauf benutzt hatte. Wilhelm hatte sich gleich anfangs vorgenommen, nicht heim zukehren (wenn nämlich
der W.g nach Glou cester führe. ,,Da hinaus, Schotte,' erwiederte der Bursche, halb böse, halb gutmüthig, indem er den Hammelskops fchwang und hinter sich deutete, ,,da hinaus gerade fort.' Wilhelm ging dan kend weiter; er war ganz darau gewöhnt, seinen schottischen Dia- lekt rügen zu hören, und dachte deßwegen gar nichts beides Jun gen spöttischer Antwort. Ec folgte der Weisuug, kam glücklich aus Bristol und befand sich auf dem Weg nach Gloueester. Erst als er die Sladt laugst im Rücken