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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 13.09.1890
Umfang: 6
dem G.richtShofe vorgestellt B fragt, ob die Angeklagten Willens sei n, den An forderuugeu des Vaters Leicht! zu entsprechen erklärt sich Simperl berüt, so weit eS möglich sein werde, Saßmann aber erwidert: „Ich Hab' ja nicht- " Betr.ffs der Beraubung der L iche des Max Leicht! gestehen beide Aogiklagteu dieselbe in der schon mitge- theilten Weise zu; sie bestätigen auch wiederholt, daß sie bestimmt die Absicht hatten, den Unglücklichen zu er morden und ihn daun zu berauben. Die Ermordung des Anton Wieser

betreffend, gibt Simperl alle ihm zur Last gelegten Delicte zu — Präs.: Was haben Sie gemacht, wie Sie den Wieser begegnet haben? — Simperl: Wir haben geredet mit ihm und dann haben wir alle Drei auf die Uhr geschaut. — Präs.: Was haben Sie da beobachtet? — Simperl: Daß der Wieser eine goldene Uhr gehabt hat. — Präs.: Und haben Sie da den Ge danken gefaßt, ihn zu ermorden? — Simperl: Ja. — Präs.: Haben Sie einen solchen Gedanken schon 'rüher gehabt? — Simperl: In Pfunds. — Präs.: Also in Pfunds schon

.: Das ist seltsam Sie haben sich vor dem Saßmann ge fürchtet? — Simperl: Ich habe immer die Hand auf dem Revolver gehalten. — Präs : Wie viel haben Sie dem Wieser abgevommen? — Simperl: 27 kr. — Präs: Das ist nicht recht glaublich In Pfunds sagten Sie zu ihrem Kameraden daß Sie keinen Kreuzer mehr besitzen, ein paar Stunden später nimmt man Ihnen einen Betrag von über 3 fl ab. Man muß eben glauben, daß der Wieser mehr als 27 kr besessen habe, und daß Sie ihm daher auch mehr ab genommen haben. — Simp erl

: Das ist nicht wahr, ich habe ihm nur 27 kr. genommen. — Präs : Es kommt nun noch etwa». Vielleicht erinnern Sie sich daran, einem Gefangenen in NauderS gesagt zu haben, Sie hätten dem Wieser 18 fl. abgenommen und das Geld bei einer Brücke versteckt. — Simperl: Ich habe nichts gesagt, das ist Alles nicht wahr. — Der Präsident verliest die diesbezügliche Vernehmung jenes G fangmen, Simperl bleibt ab r dabei, Niemandem gesagt zu haben, er hätte dem Wieser 18 fl genommen Uld diese versteckt. Die an rer Thatstelle

, damit Sie die Comödie spielen können, als ob Sie und Ihr Kamerad, der ermordete Wieser, wirklich von einem Dritten angefallen worden seien. Es ist staunenwerth, mit welcher Rasch heit Sie bei Ihrer Jugend die Situation erfaßt haben Simperl erzählt nun den Hergang der Ermordung. Er hat den Wieser ein paar Schritte passireu lassen, und ihn dann von rückwärts uiedergeschoffen. Auf den ersten Schuß ist Wieser gestürzt und hat „etwas" ge rufen. — Präs.: Was hat er denn gerufen? — Simperl: Das weiß ich nicht. — Präs

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 14.09.1890
Umfang: 10
beide Angeklagten dieselbe in der schon mit getheilten Weise zu; sie bestätigen auch wiederholt, daß sie bestimmt die Absicht hatten, den Unglücklichen zu ermorden und ihn dann zu berauben. Die Ermordung des Anton Wieser betreffend, gibt Slmperl alle ihm zur Last gelegten Delicte zu. Präs.: Was thaten Sie, wie Sie dem Wieser begegneten ?— Simperl: Wir haben geredet mit ibm und dann haben wir alle Drei auf die Ubr geschaut — Präs : Was haben Sie da beobachtet? — Simverl: Das; der Wieser eine goldene

: Ich habe 3 sl. 83 kr. gehabt — Präs.: Warum haben Sie denn in Pfunds dem Saßmann gesagt: Jetzt hab' ich keine» Kreuzer mehr. — Simperl: Das hab' ich gesagt, daß mir der Saßmann nichts nimmt. Ich hab' mich vor ihm gefürchtet! — Präs.: Das ist seltsam. Sie haben sich vor dem Saßmann gefürchtet? — Simperl: Ich habe immer die Hand auf dem Revolver ge halten. — Nräs.: Wie viel haben Sie dem Wieser abgenom men? — Simverl: 27 kr. — Präs.: Das ist nicht recht glaublich. In Psunds sagten Sie zu Ihrem Kameraden

, daß Sie keinen Kreuzer mehr besitzen, ein paar Stunden später nimmt man Ihnen einen Betrag von über 3 sl. ab. Man muß eben glauben, daß der Wieser mehr als 27 kr. besessen habe, und daß Sie ihn« daher auch mehr abgenommen haben. — Simperl: Das ist nicht wahr, ich habe ihm nur 27 kr. genommen. — Präs.: Es kommt nun noch etwas. Vielleicht erinnern Sie sich daran, einem Gefangenen in Nauders ge sagt zu haben, Sie hätten dem Wieser 13 sl. abgenommen und das Geld bei einer Brücke versteckt. — Simperl

: Ich habe nichts gesagt, das ist Alles nicht wahr. — Der Präsi dent verliest die diesbezügliche Vernehmung jenes Gefangenen, Simperl bleibt aber dabei, Niemanden« gesagt zu haben, er hätte dem Wieser 13 sl. genommen und diese versteckt. Die an der Thatstelle an der Cajetansbrücke genau durchgeführten Nachsuchungen sind leider ohne Resultat geblieben. — Präs.: Was haben Sie dem Wieser noch genommen? — Simperl: Die Uhr und das Geldtaschl. — Staatsanwalt: Was haben Sie denn dai on dem Saßmann gegeben? — Simperl: Die Ubr

, die Kette. — Staatsanwalt: Und was haben Sie sich behalten? — Simperl: Das Geldtaschl. — Staatsanwalt: Mit 27 kr. Ist das eine Theilung? Wissen Sie, was ich glaube, warum Sie dem Saßmann die Uhr mit der Kette gegeben haben? Damit man bei Ihnen nichts finde, damit Sie die Comödie spielen können, als ob Sie und Ihr Ka merad, der ermordete Wieser, wirklich von einem Dritten an gefallen worden seien. Es ist staunenswerth, mit welcher Rasch heit Sie bei Ihrer Jugend die Situation erfaßt haben. — Simperl

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 12.09.1890
Umfang: 4
kamen sie nach Pfunds, wo sie bei einem Bauer übernachteten. Am 13. Mai gegen halb 9 Uhr zogen sie gegen Nauders weiter, nachdem sie schon zuvor verabredet hatten, den ersten besten, der ihnen begegne und der Geld zu besitzen scheine, niederzuschießen und auszurauben. Unweit der Kajetanbrücke begegnete ihnen unglück seligerweise der dem Simperl bereits seit Jahren von Steyr aus bekannte Tischler Anton Wieser aus Herzogen- bürg in Niederösterrcich, der durch einige Zeit in Meran in Arbeit gestanden

hatte und nun in seine Hcimath wanderte. Man blieb stehen, begrüßte sich und erzählte verschiedene Erlebnisse. Hiebei trachteten sie das Gespräch mit Wieser etwas in die Länge zu ziehen, bis ein Bauer, Namens Sebastian Netzer, der in der Nähe Holz auflud, mit seiner Arbeit fertig war und sich mit seinem Wagen entfernt hatte. Kaum war dieser fortgefahren, zwickerte Saßmann dem Simperl mit den Augen und nickte dazu mit dem Kopfe, welches die Zeichen für denselben waren, auf den Wieser zu schießen. Simperl feuerte nun sofort

von rückwärts einen Schuß gegen den Kopf des Wieser ab, und traf aber den Hals desselben. Wieser stürzte zu Boden, sprang aber sofort auf und rief: „Bäck ich bitt', dich, laß mich gehen, ich bin selbst ein armer Teufel!» Allein, als Wieser sich anschickte, seinen Mör dern in der Richtung nach Pfunds zu entlausen, feuerte Simperl den zweiten Schuß auf ihn ab, der den armen Wieser abermals zu Boden streckte, worauf Simperl noch zwei Schüsse auf den bereits am Boden Liegenden abfeuerte und dabei die Aeußerung

that, „daß er den Freund nicht leiden lassen wolle». f icrauf warf Simperl den bereits todten Wieser ie Straßenmauer hinab, wo er noch eine kleine Strecke weiterkollerte, und nachdem er liegen blieb, stieg ihm Simperl nach und nahm ihm die goldene Uhr sammt Kette und den Geldbeutel mit, nach Aussage des Simperl, — nur 27 kr. Inhalt ab, und Saßmann beschäftigte sich während dieser Zeit damit, die auf der Straße zurückgelassenen Blutspuren mit Staub zu be decken. Während Saßmann damit beschäftigt

sich der Gerichtskommission gegenüber, daß er Max Leichtl heiße und aus Donaustauf seiundserzählte, daß er die Nacht vorher gemeinsam mit dem Gemordeten, der Anton Wieser heiße und ein Tischler aus Niederösterreich fei und noch einem dritten in Pfunds bei einem Bauern genächtiget habe, und daß an dieser Stelle hier der Andere seinen Freund erschossen und auch auf ihn ge schossen, jedoch nicht getroffen habe. Der Bezirksrichter erklärte ihn jedoch demungeachtet für verhaftet. Hier auf wurde die Leiche des Anton Wieser

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
Mox Leicht! nannte, hatte bereits am 14. Mai, angesichts der Leiche des ermordeten Anton Wieser gestanden, daß er eigentlich Matthäus Simperl heiße, daß er den ihm schon seit einigen Jahren bekannten A. Wieser mit vier Revolver schüssen ermordet habe, um ihn zu berauben, und daß sein Reisegefährte Saßmaun aus demselben Grunde in der vergangenen Woche bei Rattenberg einen ge wissen Max Leichtl erschossen habe, dessen Documente nun er (Simperl) benützt habe. Auch Franz Saßmann gestand sofort

, daß Simperl den Wieser und den Leichtl erschossen habe, um dieselben zu beraube» und daß sie die Beute theilten. Die Nachforschungen nach dem Vorleben Simperl's ergaben, daß derselbe bereits früher eine Reihe größerer und kleinerer Diebstähle und Unter schlagungen verübt habe uud auf feinen Vagabunden- Streifzügen bei Söll am 6. Mai mit Saßmann zu- fällig bekannt geworden war. Das Vorleben des Saßmann ist noch weit bedenklicher und bei seinen Charaktereigenschaften ist es gerade nicht unwahrschein lich

zuvor verabredet halten, den ersten Besten, der ihnen begegne und der etwas zu besitzen scheine, niederzuschießen und zu berauben. Leider bot sich ihnen bald die gewünschte Gelegenheit. Unfern d.r Cajetansbrücke begegnete ihnen der va- cirende Tischler Anton Wieser, der durch einige Zeit in Meran in Arbeit gewesen war und auf der Reise in die Heimath gegen Pfunds zu wanderte. Matthäus Simperl halte den Wieser schon vor einigen Jahren in Steyr kennen gelernt. Sie blieben stehen, grüßten

sich und erzählten sich einige Erlebnisse. Sie scheinen da bei den Wieser absichtlich etwas länger aufgehalten zu haben, weil in der Nähe ein Bauer Namens Sebastian Netzer mit Holzaufladen beschäftigt war. Als sich dieser mit dem Wagen entfernt hatte, zwinkerte Saßmann mit den Augen und nickte mit dem Kopfe, was für den Simpel die Aufforderung war, den Wieser meder- zuschikßen. Simpel seuerte nun von rückwärts einen Schuß gegen den Kopf des Wieser, den er in den Hals traf. Wies er stürzte zusammen und schrie

: „Back', ich bitt' dich, laß mich geh'n, ich bin selbst ein armer Teufel!' Diese flehentliche Bitte fand kein Gehör. Als sich Wieser erhob und gegen Pfunds lausen wollte, gab ihm Simperl den zweiten Schuß, welcher den Aermsten neuerlich zu Boden streckte und dann seuerte er noch zwei Schüsse auf den be« reits Liegenden ab, mit der Begründung, „daß er den Freund nicht leiden lassen wollte.' Simperl warf hierauf den bereits todten Anton Wieser über die Straßenmauer hinab, wo er noch eine Strecke

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 21.05.1890
Umfang: 4
keinen dieser Beweise stichhaltig und der Wahrheit entsprechend. Im Frühjahr 1878 und im Februar 1879 ver weigerte Propst Wieser wirklich dem Prediger der evangelischen Gemeinde aus Meran, der mit der Leiche eines sächsischen Offiziers vor dem Eingänge zum katho lischen Friedhofe in Bozen erschien, den Eintritt in den selben, nicht aber der Leiche. Jedoch ist ganz unrichtig, das Einlassen der Leiche in den katholischen Friedhof sei vom Propste erst durch die „Dazwischenkunft und das Einschreiten der städtischen

Behörden" erlaubt worden. Herr Pastor Richter trat einfach nach der Protestation zurück und die Leiche wurde dann ohne Anstand weiter getragen und ordnungsgemäß auf dem Friedhof beerdigt. Ferner ist unrichtig, daß Propst Wieser sich gegen den Magistrat von Bozen bis zum Verwaltungs- gerichtshof hinauf beschwert habe, sondern er rekurirte nur gegen die Funktionen des protestantischen Pastors. Auch ist unrichtig, Wieser's Rekurs sei von den ver schiedenen Instanzen aus dem Grunde abgewiesen worden

, weil für „dergleichen Fälle erlassene und in Kraft stehende Gesetze" vorhanden find. Für dergleichen Fälle in Bozen besteht kein Gesetz, sondern nur eine Mini ste- rialentscheidung und diese hat der Tiroler Landtag bekämpft. Wieser hat somit kein Gesetz übertreten, weil diesbezüglich keines existirt. Hätte er wirklich ein solches übertreten, wie der Biograph wiederholt dem Leser vor schwätzen möchte, so wäre Wieser ohne Zweifel tüchtig gestraft worden; allein er weiß von einer solchen Strafe

nichts. Die Zurückweisung seiner Rekurse geschah nur darum, weil im Umkreise von Bozen damals kein Fried hof für Andersgläubige bestand. — Uebrigens hat Propst Wieser nicht einmal eine Ministerialverordnung über treten, sondern stets was bezüglich der Beerdigung von Andersgläubigen vorgeschrieben ist, beobachtet; er hat immer nur gegen die Funktion des protestantischen Pastors und gegen eine konfessionelle Beerdigung, welche in der Verordnung nicht vorgeschrieben ist, niemals aber gegen eine anständige Beerdigung

der Andersgläubigen selbst, protestirt. — Zum Ueberflusse sei noch bemerkt, daß besagte Ministerialverordnung erst am 7. Juli 1879 erschien, während die erwähnten Beerdigungen im Jahre 1878 und im Februar 1879 stattfanden. Folglich konnte Propst Wieser noch mit mehr Grund gegen die konfes sionelle Beerdigung auf dem der katholischen Kirche zu Bozen zustehenden Friedhofe Protest erheben und dessen Rechte pflichtgemäß wahren. Was die Verweigerung der für den Religio ns fond auferlegten Summe betrifft

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 21.05.1890
Umfang: 4
der Statthalterei und der Landschaft, das Joseph Wieser, Propst und Stadtpsarrer in Bozen. Ein trauriges Beispiel des Parteiwesens, das sogar in die heiligen Geschichtshallen hineingeschmuggelt wird, um Millionen Menschen auf Jahrhunderte zu täuschen, liegt vor meinen Augen. Der 56. Theil des „Biogra phischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreichs, von Dr. Konst, v. Wurzbach", enthält eine Biographie des heute noch lebenden Propstes Joseph Wieserin Bozen. Diese Lebensbeschreibung strotzt von Unrichtigkeiten

. Da der Verfaffer ohne Mühe von Bozen, Völlan, Trient und Wien hätte Kunde einziehen können und statt dieser als Hauptquelle nur Zeitungen seiner Richtung (Augs burger „Allgemeine Zeitung"), die ein unparteiischer Ge schichtsschreiber höchstens als Nebenquelle verwenden sollte, gebrauchte, so steigt beim Leser unwillkürlich der Ver dacht auf, hier handle es sich nicht um eine wahrheits getreue Schilderung eines Mannes, der in Kirche und Staat viel gearbeitet, sondern um eine Parteisache, näm- lich Joseph Wieser

soll als intoleranter (unduld samer) Priester Tirols gegen Andersgläubige zum Ab schrecken der übrigen katholischen Geistlichkeit dargestellt werden, damit diese ja künftighin nicht wage, die katho lischen Kirchengesetze in Schutz zu nehmen. Ich gab mir daher Mühe, über Joseph Wieser's Leben und Wirksam keit aktenmäßige Berichte zu erlangen, und habe diesen zu Folge im „Biographischen Lexikon" (S. 54—56) Nachstehendes richtig stellen zu müssen geglaubt: Völlan, wo Joseph Wieser am 12.Novbr. 1828 geboren wurde

, ist kein Dorf in der Gemeinde Tifens, sondern schon seit langer Zeit eine eigene Gemeinde. Nach der Biographie Wurzbachs möchte der Leser glauben, Wieser sei von 1854 bis 1873 einfacher Seel sorger gewesen. Doch der Verfasser hätte wissen sollen, daß er nur bis Dezember 1857 in der Seelsorge thätig gewesen war. Von da weg docirte er als Professor der Theologie in Trient ununterbrochen 15 Jahre lang bis zum März 1873 und lehrte zunächst allgemeine Einleitung in die Bibel, die Jntroduktio und Exegese

sagt: „Ob unser Bozener Propst Jofep Wieser Verfasser dieses Werkes ist (nämlich des bei Seißer in Trient 1873 erschienenen Werkes: „Pauli apestoli dootrina etc"), wissen wir nicht", und doch ist auf dem Titelblatt nach „Joaepho Wieser“ zu lesen: „Praeposito infulato et parocho Ecclesiae collegiatae Bauzanensis“. Der Verfasser konnte dies ebenso wenig übersehen, wie obiges, daß Wieser 15 Jahre lang Pro fessor der Theologie in Trient war. Ferner hätte der gelehrte Biograph wissen sollen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 18.09.1890
Umfang: 8
bei der „gold. Rose' als Max Leichtl meldete. Am 9. Mai zogen sie ins Ober innthal und kamen am 12. Mai nach Pfunds. Am folgenden Tage um 8V2 Uhr vormittags verließen sie Pfunds und wanderten gegen Nauders, nachdem sie zuvor verabredet hatten, den ersten besten, der ihnen begegne und der etwas zu besitzen scheine, niederzu schießen und auszurauben. Leider begegnete ihnen unweit der EajetanSbrücke der vacierende Tischler Anton Wieser, der durch einige Zeit in Merau in Arbeit gestanden und auf, der Reise

in die Heimat gegen PfundS zu wanderte. Simperl hatte den Wieser schon vor wenigen Jahren in Steher kennen gelernt, deshalb grüßten sie sich, blieben stehen und erzählten sich einige Erlebnisse. Sie hielten den Wieser hiebe! absichtlich etwas länger auf, weil in der Nähe ein Bauer, namens Sebastian Netzer, mit Holzauflegen be schäftigt war. Als sich dieser entfernt hatte, zwinkerte Saßmann mit den Augen und nickte mit dem Kopfe, was für den Simperl die Aufforderung war, den Wieser niederzuschießen, simperl

feuerte nun von rückwärts einen SchnsS gegen den Kopf WieserS, der zusammenstürzte mit den Worten: „Back ich bitt' dich, las« mich gehen, ich bin selbst ein armer Teufel.' Diese flehentliche Bitte fand aber kein Gehör. Als Wieser sich wieder erhob und gegen PfuudS kaufen wollte, gab ihm Simperl den zweiten,«schufs, der den armen Wieser abermals zu Boden streckte, worauf Simperl noch zwei Schüsse auf den am Boden Lie genden abfeuerte, wobei er sich damit entschuldigte, „dass er den Frennd .nicht leiden

lassen wollte.' Simperl warf sodann den bereits tobten Wieser über die Straßenmauer, wo er noch eine Strecke hinab kollerte, worauf er nachstieg und seinem Opfer die goldene Uhr sammt Kette und den Geldbeutel mit angeblich 27 kr. wegnahm. Saßmann beschäftigte sich unterdessen damit, die Blntspnren anf der sstrajze zu bedecken. Wie bereits erwähnt, kamen in diesem Momente die drei Männer Flora, Erhart »nd Dr. Klotz herbei, worauf Saßmann ein Bündel und einen Regenschirm vom Boden aufhob

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