Büchersammlung Kaiser Maximilians I. : mit einer Einleitung über älteren Bücherbesitz im Hause Habsburg.- (¬Die¬ Ambraser Handschriften ; 1)
Ferdinand von Tirol, bald nach seiner An kunft aus Böhmen, eine Anzahl von Schriften Maximilians hat abschreiben lassen, die in der Burg zu Innsbruck gefunden worden waren. Nach Wien waren sowohl aus Innsbruck als a.us Augsburg durch Ferdinand! einige Schriften gebracht worden, die sich auf die Herausgabe der Werke seines Grossvaters bezogen; ferner einiges das Grabmal desselben betreffende. Der Hofkanzlei-Registrator und Taxator Christ. Ungelter v. Tiessentiausen collationierte 1557 das alte Jagdbuch
des Wilh. v. Grciss, ein Exemplar Maximilians I, mit der daraus wahrscheinlich in Wien hergestellten Abschrift (Cod, 8103 der Hofbibi, zu Wien). Schon früher hatten wir gesehen, dass Wiener-Neustadt zum Auf bewahrungsort von Kostbarkeiten, Hausrath, und Büchern Maximilians I. •diente. Wir konnten uns auf die undatierte Notiz eines Gedenkbuchs und ferner auf das Document von 1507 stützen. Wir waren auch ge zwungen, mehrfache Uebertragungen von Schriften aus Wiener-Neustadt anzunehmen
. Was aber mit den noch dort befindlichen Büchern Maximilians nach dessen Tode geschah, war bisher vollkommen unklar. Es läge die Vermuthung nahe, anzunehmen, dass Ferdinand I. diese Werke habe nach Wien schaffen lassen, um damit dort eine Bibliothek zu gründen, wenn sie vorher nicht bestand, oder sie zu vermehren, wenn sie bestand. Doch würden wir uns mit dieser Annahme täuschen. Es lässt sich nämlich jetzt in bestimmter Weise zeigen, dass jene Bücher Maximilians über das Todesjahr Ferdinands I. (1564) in Wiener-Neustadt blieben
, ja selbst einige auch für uns noch nachweisbare Vermehrungen in der Zeit dieses Herrschers erhielten. Die darauf bezüglichen Acten liegen im Reichs-Finanz-Archiv zu Wien (fase. 17442 /a — H. 14). 2 ) 0 327—329 sind von späterer Hand zugesetzt. Vgl. No. 163. s ) Die einzige literarische Notiz aus diesen Acten steht in Quir. Leitners Aus gabe des Freydal S. LIV für das ihn interessierende Buch „Lit. AA., ein Pueeh von Mumerey vnnd Stechfpiefs“, auf Grund einer Mittheilung Ernst Birks, Die Acten selbst sah er aber nicht, wie er ja auch, deren