. — „Le—gi— ti- ma—ti—on vor—wei—sen!" rief der Sekretär da zwischen. — „Bscht — nicht unterbrechen — bscht!" „Bald ist mein Sprüchlein aufgesagt. Es hat zwei Teile. Der eine gilt den Mitarbeitern dieses Riesenwerkes, die hier versammelt sind. Ich möchte Ihnen sagen, meine Herren, daß ich Sie bewundere und Ihnen dankbar bin. Ich, ein Mann der Feder, darf es neidlos sagen, wenn, die Männer der Maschine mit den Männern der Finanz im Bunde etwas Tüchtiges vollbringen. Dies hier ist mehr als tüchtig, dieses Werk ist groß
. Dieses Werk ist mehr als groß, es ist lebendig. Dieses Werk ist mehr als lebendig, es ist ein Weg für die Lebendigen ins verlorene Reich der Menschheitsmärchenträume. Unsere alten Mär chen sind gestorben, keine blauen Blumen blühen mehr im Reich der Romantik. Ueber Märchen und Romantik sind der Technik Eisenwalzen erbarmungslos, zerdrückend darüberhingegangen. „Die Welt ist so leer!" so haben wir gerufen, „Eure Maschinen haben das Sehnsuchtsherz gemordet!" Aber da sahen wir, wie unterm Donnergange
liegt, auf deren Hacken und Schaufeln dieses Werk ans Licht kam." \ „Aha, ein Sozialist!" „Nein, ich bin kein Sozialist. Wie könnte, einer, der es ernst mit seiner Poesie meint, auf ein Parteiprogramm verschworen werden? Nein, was ich noch zu sagen habe, ist mehr als parteipolitisch, es ist menschlich. Menschlich ist es, wenn ich frage: Wo sind die Leute von der Hacke bei dem Fest ihrer Arbeit?" „Der Mann hat recht — weiß Gott, hat.recht — ich wollte nur, ich hätte damals doch darauf bestanden," mur
, Kameraden — Platz gehabt, wenn's galt, ein Werk zu feiern, das Ihr alle —" „Hü—hüüü!" kam ein langes Pfeifen ans der Felscn- galerie. „Gott sei Dank," murmelte der Sekretär, „die Züge pfeifen Zu der Abfahrt — der gute Mann wird schließen müssen." „Ein Werk zu feiern," fuhr der Dichter weiter, „das Ihr doch gemeinsam geschaffen habt, das Euch —" „Hüü — hüüü — hüüüü . . . .!" kam cs stärker aus dem Felsen. Der Sekretär sprang auf. „Die Versamntlung muß ge schlossen werden!" ries er, „die Züge fahren
Bärten geflirrt, da hatte einer von den Fünfundzwanzig mit seiner Felsenstimme in den Saal gedröhnt: „Wir trinken auf das Werk!" Und bei diesem' Wort stand das Werk, dem sie ja alle dienten, wie ein Riese aus und stellte sich gewaltig vor ihrer aller Seele. So daß ein Jubeln war, ein Singen und ein Gläscrklingen: „Das Werk! . . . das Werk! . . . das Werk! . . ." Wie ein heiliger Arbeitsgesang braust es durch den Goal. Alle waren aufgesprungen, alle. Und sie wußten nichts weiter zu sagen