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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 105 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
von Baumstämmen herunterkam, den Eisack staute, mit diesem neun Zehntel der Stadt unter Schutt oder Wasser setzte und in wenigen Minuten Menschenwerke und Werte von vielen Millionen zerstörte. Bis heute ist dem Eisack nach kein freier Weg hebahnt. Der See ist ob der unerhörten Trok- kenheit deS Sommers und Herbstes wohl Munken, aber noch immer steht die Hälfte der Häuser im Wasser und es ist keine Möglichkeit, hier Hand anzulegen und die Folgen des Unglücks gutzuMachcn. Was wäre heute aus Klauben ge worden

, wenn wir andauernde Herbstrogdngüsse und Ueber- schwcmmungen dazu bekommen «Hütten? In der übermuhrten Hälfte 'der Stadt wird eifrig gearbeitet» um die hoch ange füllten Gassen frei zu ^kommen und die Häuser auszuräu- ncen. Wie ohnmächtig >aber Menschenwerk gegenüber den Naturgewalten ist, sieht man an der langen Zeit, in der man schon arbeitet, um den Schaden von wenigen Augen blicken gutzumachen, und an der Zeit, die es noch schätzungs'- weise brauchen wird, um Klausen vom Wasser zu befreien

und «auch in den überschwemmten Stadtteilen arbeiten zu können. Gegenüber dem Balhnhdf, der eine Insel bildet, steht wie eine Badeanstalt oder Schwimmschule ein Holzbau im Was ser. Es ist der Grödner Bahnhöf, der wohl etwa für immer unbrauchbar «geworden ist; denn die Leute steigen am Süd- bahnhof ein und aus und für die Zukunft wird man wohl hieh«er auch den Zweiglbahnhof verlegen müssen. Weiter unten' ragen einige Bäume aus dem Wasser und etwas Marmor, cs ist der Friedhof, der so lang schon unzugänglich ist. Der Bahndamm

teilt die Fluten des großen Stausees und bildet die einzige Zugangsstraße zur Stadt. Das Verbot, die Bahn dämme zu begehen, ist Mer von der einfachen Notwendligkeit aufgehoben und man spaziert zwischen den Geleisen ganz hinab bis zum Häuserviertel von Griesbruck, das auch noch inr Wasser steht, aber doch einen trockenen Zugang zur Eisack brücke durch einen stark überhöhten Weg gewonnen hat. Die Brücke ist merkwürdigerweise noch an ihrem' alten Ort. Man muß sie aber auf einer hölzernen Notbrücke

, die über ihr erbaut wurde, beschreiten. Das Eisackbett ist talaufwärts ganz verschwunden. Felder, Wiesen, Gärten sind in den See ver sunken. Me Häuser »eigen von weitem sichtbar dunkle Flä chen bis zuM ersten Stockwerk hinauf oder darüber hinaus. So hoch ist der See gestochen. Auch das Haspinger-Denkmal ist wieder etwas frei, doch noch nicht zugänglich. Talabwärts sehen wir einen riesigen Schuttriegel. 'Hier wird der aus den Häusern «hera,usgeschaffbe Schott abgelagert, den wohl das Wasser später, wenn.per Fluß

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 81 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
mit älliglicher Verschonung best Außha'ckens, und oil mehrer 'AnKglung 'jungen Gehöltzes aller Orthen llest- mögllchist zu verwahren (lvie hinnach weitere Vorsehung be- schihetl,mithin dem Wasser fortan seinen gewöhnlichen 'Lariff nach ungehindert offenen 'Nunst und ungehemmten Zug, sovil inrmer thunlich zu verschaffen angehalten, und beeiferet seyn, zu Beförderung dessen auch alle schädliche Wasser-Gebäu und Wurfs-Archen, wordurch die Gewässer in Unruhe gebracht und zum anßbrvchen veranlasset

werden, sogleich ans; dem Grund abzuthun, und bey schwärer unanstbleiblicher Straff einzu- bietterr. Zu welch besserer Befolgung Drittens: Sonderbahr bey denen derley mehr andcin- gendm Lähn- und Wasser-Gefahren unterworfsenen und blost- gesetzten Gemeinden ein eigener Bach-Aufseher mit jährlicher geringer Solds-Llußstecknug, oder wie sich die Malgreyen und Nachbarn wegen solcher ' Bestellung selbst untereinander ist, welcher die 'Bachl-Thäler verstehen wollen, anzustellen und Zit-Nünste von Zeit zu Zeit

und anderen, zu Weinigen Ansatz und Wurtzel Fassung zu besäen ist, wobei nicht weniger, und be sonders gute Obsorg zu tragen, daß in Älen gebrauchenden Ordinari-Berg-Fahr-Wegen die erforderlich verschiedene Was- ser-Anstleitungen und Mkchrung nicht allem gemacht, son dern auch alljährlich gleich vor oder nach St. Veits-Tag durch einen.Aufseher wiederumen erneuret, und reparieret werlde», wodurch das v'ile zusanrnr-c,fliessende 'Gewässer verteilt, und die Llußreissung grosser Wasser Gräben namhaft abge- hinocrt

und offenbare daß an mehrlch Orthen sehr schädliche Wasser-Einkchlr- und Leitungen öfters eine gan'tze Stund weit, mittelst im 'Grund aufgeworffenen Wällen, oder schlechten Rünnen und Ieschen, um ein oder andere Wisen oder Berg-Mad anmit den Som- <mer durch befeuchtigen und wässern zu können, .oder auchj um' ein gelegcnlicheres Köll-Wasser zu haben, ge führet werden^ welche ülsgemein schlecht versorget seyn, folglich den Anlast geben, daß, Ka sie nicht genuglfames Wasser halten, solches bey 'dem Durch-Flust

zurück bleibe, in die Erden versitze, wo soban bey ungefehr in dem Som'mer entstehenden Hoch gewitter die Wäll und Rünnen geschwöllt -und durch das bereits in die Erden versessene und m Winnen geschwöllt», nebst.darzukommenden starken Regen- mid Schnee-Wasser mit deren Ueberlauffung gantze Bczürch überschwemmet, der Vasen-Boden in gebrüchigen Gebürgen unterspielet, das her umstehende Gehöltz in denen Wllrtzen von Grund abgelediget, mithin «dessen Äustbruch unvermeidlich, und endlichen, da bas Terräin

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 56 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
g'schwinü anssittagen, weil die Lust stinkt, bülo i die Leibschüssel nit recht g'schwind aussitrag. Und Lader Nacht ist guat, .ö Licht cmpacken, weik'khnen die Augen trieb tuan er derbei schlecht Wasen und bann koa Ruay mt!' Beim Kapitel der ersten Hilfe forschte ich einen aus, was er beim Hitzschlage machen werde: .„I schaug, baß i 'n ans die Seiten bring. Unter an Baam oder wo'S fein küahl ist. Tirafter ttle i chm 'S G'wanÄ auSziachm und 'n Kragen aufmachcn. A ciskalt'S Wasser schW i HM nachher in's

zu helfm wissen: „Schau ich chn an, ob er fou leben. Soll er nix leben, Mch' ich chm künstlerische LuftatMung. Lhr, wtrÄ er leben!' ( Was einem Ertrurlkenm passieren konnte, wenn er dieser Sanität in die Hände geraten wäre, .ersieht man aus dem: „Da tue i ihm Mit'n Finger. s' Mam recht sauber auswischen, weil i nit woaß, woS er alles g'schluckt hat. Nycher niMms i 'n Aber's Knie rmd beutllchMi's Wasser außer. Hilft alles nix, tue i chm halt in GoM'önäm' künstliche Luft einatmm Machen.' Für die gleiche

HilfeleistMg hatte ein anderer ein be- trächtlich äbgekÜrzteS Verfahren: ,Mm druckt Unten drauf, daß 's Wasser vorn mlßer' kimmt!' ^ Schließlich ist cs auch ganz gut W wissen, was ein Stomrsteirer mit einem Epileptiker treibt: ,,J leg eahml as a waach's Vett rmd darf net grouü sein dernntund muaß eähM an Keil zwischen'die Zähnd einitreiben, daß'r nit beißen kann!' . 1 Und so weiter. Bet den praktischen Uebrmgen hatte sich können grsün und blau ärgern, wer cholerischen Temperamentes wäre

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Seite 66 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
auf den zerrissenen, zackigen Graten unserer Berge wie etwas Seltsam-Heiliges. Nicht weit lveg von der Straße rauscht der Wildbach, die Pliina, und ihre Wasser spüleil imd lecken an beit erb* reichen Ufern empor, wie böse Geister, die Menschcnwcrke zerstören wollen. Bald.singend, bald klagciid umschlingen die kalten Welten die Steirie, die schon Jahrtausende hier liegen und znhören, was ihnen Wildwftsserweuen erzählen. Die Straße macht einen Bogen, führt über eine graue, bamnleere Halde

der Einwohner des Martelllales. Und.am 8. Juli, das ist Maria Heimsuchung, feiern sie das' Hauptfest der „Schmelzer Muttergottes'. Tie Straße führt nun durch finsteren Wald am Fuße schwarzer, mächtiger Felswände vorMer. Zur rechten Hand erblickt man hie und da durch das Geäste hindiurch die gur gelnden Wasser der Plima, die sich hier tief in die Felsen ein gefressen hat, und dann geht es hinauf zu den lichten, sonnigen Hochwiesen. Maria Heimsuchung. (.Maria aber mochte sich in diesen Tagen auf und ging

Wasser I I denk'S nie> daß der Narfbach s groß daher kemmen wär'. Koa (kein) Wunder,» daß er di Gsteirermühl plttg'ftrfssen hat. Und dM arme MM/ di Luisa/ jetzt steht s' ganz alloan af der Wett!' Tie gute Bäuerin wischte sich ein ums anderemal di Zachern (Tränen) aus den Augen beim Gedanken an de gestrigen Ansbruch deS NaMacheS/ dessen grpuser ÄMjci der Gsteirer Müller zum Opfer gefallen war. Nur sei» Tochter konnte aus den beutelustigen Fluten gerettet werdet freili-^aber dös ist a sakrisches

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Seite 24 von 114
Datum: 31.12.1921
Umfang: 114
KucliU'iit der ireinberühniten Biertet St. Magdalena und St. Jnstina, und z-ililceiche Einzel- Höfe winken anS dem g o:e» Rebengarten. Am Fuße der Leitach nun, hart neben dent Eisack fluß, stand einst ein Gasthaus, def'en Wirt ein „Pan ischer' irar: anstatt den trefflichen Leitacher Wein nn- verfälscht zum Ausschank zu bringen, mischte er ihn mit schlechteren Sorten oder mir Wasser und fehle ifjn so seinen Gästen vor. Bald ging unter den Fuhrleuten, die sich bekanntlich auf den Wein verstehen, das Gerede

in der Nacht erschien lvieder ein Mörgösc, D.v dachte der Wirt, der ein schlech es Ge.ivissen halte, cv ! könne das Manndl tänsche», lvenn er den Weiil mit Schnaps vermenge, und als er für den Zwerg ein* ! schenkte, schüttete er auch ein Glas Schnaps in den ! Der Zwerg tat, als ob er das nicht bemerkt hatte, aber er tränt deil Weiil nicht, sondern rach bloß daran und sagte: , „Wasser und Feuer machen nichl Weilt? , ; „so schenk uns doch richtigen Leitacher ein!' j Wieder lachte» die Gäste. Doch der Wirt

' zu welken. Schon ist der Kübel säst gefüllt — „Was raschelt vor den Stufen?^ Es klingt nach Pferdehufen -~ Tie Blaß aus einmal ängst.ich brüM: ^ Hels Gott, der Teufel will zu mir, Der Teufel Ivlll mich ckelfen? So soll die Milch im Kübel hier Mir Wasser sein und Sei en.' Schnell tailcht sie ihr Gesicht hinein Und schnell ist sitz gewaschen. „So sliilk 'kann ich nicht immer feilt,.' Er könilt' mich überraschen.' Ulld jeden Tag, sobald es hell Vom Schlern herüber glänzet, Die Thresl sich am klaren Quell

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