¬Die¬ Mineralquellen des gesammten österreichischen Kaiserstaates in topographischer, historischer, physikalisch-chemischer und therapeutischer Beziehung
Das Wasser der Mineralquellen erhält seine Bestandtheile demnach nur durch Aulaugung der die Gebirgsitiassen bildenden Felsarten. Die bis jetzt in . den Mineralwässern aufgefundenen Stoffe sind sehr mannigfaltig. So enthalten sie an Basen: Kali, Natron, Li- thion, Ammoniak, Kalk-, Talk-, Thon- und Strontianerde, Eisen- und Manganoxydul; an Säuren: Kohlensäure, Schwefelwasserstoff säure, Schwefelsäure, schweflige Säure, Salzsäure, Kieselsäure, Hydrojodsäure, Hydrobromsäure und Flufssäure
, die sich mit den genannten Basen theils zu Salzen verbindet, theils frei im Wasser enthalten sind; dann findet man in den meisten mancherlei organische Substanzen unter verschiedenen Benennungen. Nach Verschiedenheit der Felsarten wird nun auch das Quell- Wässer während seines unterirdischen Laufes verschiedenartige Stoffe in sich aufnehmen. Wenn nun ein Wasser durch Sand , Sandstein, Thonschiefer, Glimmerschiefer, Gneis, Granit und andere, vorzüg lich aus Kiesel und Thonschiefer bestehenden Gebirge fliefst
, so wird es nur sehr geringe Mengen mineralischer Substanzen und höchstens nur einige Natronsalze enthalten. Bürchströmt es Porphyre, Tra- chyle, Basalte und Klingsteine, so werden unter Mitwirkung der Kohlensäure die Natronsilikate des Feldspaths, Porphyrs n. s. w. zer setzt, und das Wasser nimmt kohlensaures Natron, etwas Kieselerde und andere Salze auf. Kommt das Wasser aus einem Gebirge, des sen Hauptbestandteil Kalkstein ist, so wird cs vorzugsweise kohlen sauren , nicht selten auch Schwefelsäuren Kalk
und andere erdige Salze aufgelöst enthalten. Hingegen werden sich Quellen von schwe felsaurer Bittererde und schwefelsaurem Natron bilden , wenn Wasser die aus Kreide, verwittertem Trachit, Basalt und Klingsteine be stehenden Mergelschichten durchströmt. Aufser den fixen Beslandtbeilcn findet man im Quellwasser ab- sorbirte Gasarten, namentlich Kohlensäure, Schwefelwasserstoff gas, Stickgas und Satierslofigas, und in sehr seltenen Fällen Kohlen~ wasserstoffgas, schweflige Säure und Salzsäure. Das Erscheinen
der Kohlensäure im Mineralwasser läfst sich durch verschiedene, in der Erde st altfindende, Processe erklären. So entsteht aus einem Gemenge von Kieselerde oder Doppelsilikaten mit kohlensaurem Kalk, Kalksilikat, und Kohlensäure wird frei, die sich dann mit dem Wasser verbindet, welches bekanntlich eine so