Jahresbericht der Staatsoberrealschule zu Innsbruck ; 1856/57
der Orfellinsäure, in Orein und Kohlensäure --- Alphaorsellsäure + 2 At. Wasser C32 H, 4 0,, -s- 2 HO 2 Orfellinsäure zerfällt in — C lß Hg 0g Gib H 8 0 8 und diese durch noch län- ' geres Kochen in Orein und 2 At. Kohlensäure = Orfellinsäure 0iB Hg 0g 0»2 H ]6 0 16 = C 32 H 14 0 14 + 2 HO Orein + 2 At. Kohlensäure C14 H 8 0 4 -j- 2 C0 2 Was die Orfellinsäure --- C 16 Hg 0 8 , auch Leeanorsäure betrifft, so ist sie in farblosen, schwach sauer und bitterlich schmeckenden, im heißen Wasser ziemlich leicht
löslichen Prismen gekannt, die wie schon früher gesagt, durch Kochen mit Wasser in Orein und Kohlensäure zerfällt, durch Bleichkalk vorübergehend violett, durch Ammoniak und Sauerstoff tief roth gefärbt wird. Die zweitbenannte Lichenart, Lecanora parella, enthält eine farblose Säure, welche durch Kochen mit alkali schen Erden in die Orsellin- oder Leeanorsäure == C lß H 8 0 8 , und in eine andere krystallinische Säure, die Parell- säure = c 18 H ß 0 8 sich spaltet. In einer von Cap stammenden Rocella
tinctoria Ach., kömmt die Betaorsellsäure — 634 H, ß 0, 3 vor, welche zwischen Erythrinsäure und Alphaorsellsäure steht, C40 H 22 O 20 Betaors e llsäure ' - C^Hj 7 ^T C 34 H lß 0, 5 und ganz analoge Eigenschaften mit ihnen zeigt (siehe dieselben), bis aus die Produkte, die sie durch Zerfallen bildet, wenn sie mit Wasser oder Akohol gekocht wird, wie folgt: Be t aorsellsäur e Orfellinsäure -f- Roceellinin O34 H lß 0, 5 ^ zerfällt in C iß H s ü 8 -j- C, 8 H 8 Ö 7 , welches von der Orfellinsäure
durch seine Unlöslichkeit im kochenden Wasser geschieden werden, und in weißen, haarsörmigen, scidenglänzenden Kry- stallen erhalten werden kann, welche mit Bleichkalk eine anhaltend hellgrüne Färbung zeigen. Es wird, da es kein Orein enthält, auch durch Behandlung von Ammoniak und feuchter Lust nicht roth, durch Kochen mit Alkali und Baryt nicht zersetzt. Die Säure des Roecellinins, die Roccellsäure ist eine Art fetter Säure, denn ihre Alkalisalze zeigen einige Analogie mit den Seifen. In der Flechte Evernia prunastri
ist die Evernsäure --- C 3 , H, ß 0, 4 enthalten, die sich wahrscheinlich in zwei neue Säuren, die Orfellinsäure und Everninsäure spaltet Evernsäure -f- 2 At. Wasser O3.1 Hifi 0,4 + 2 HO spaltet sich in Orfellinsäure -f- Everninsäure C, ß Hg Og -f- 0,8 Hiq 03 O34 H, ß 0,4 -s- 2 HO Die im Alkohol und Aether leicht lösliche Evernsäure, wird mit ammoniakalischer Luft langsam roth, mit Bleichkalk schwach gelblich — die Everninsäure ebenfalls geruch- geschmacklos und krystallinisch, unterscheidet