773 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1875]
Salzkammergut, Oberbaiern und Algäu : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155443/155443_118_object_5171889.png
Seite 118 von 631
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VI, 624 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Salzkammergut ; s.Landeskunde<br />g.Oberbayern ; s.Landeskunde<br />g.Allgäu ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/1,1 ; II A-3.886/1,1
Intern-ID: 155443
HolZknecht-Abenteuer. Ili gegen die Wand ' geschleudert oder von Scheitern erdrückt wor den wäre. Als er so iit dem quirlenden, von auf- und absteigenden Holzscheitern eingeengten Wasser sich herumtastete, gerieth er ein- mal an einen Felsblock, der nahe an der Wand im Wasser lag. Dieser, an denn er sich mit beiden Händen halten konnte, bot ihm zwar Schutz gegen das reißende Wasser, aber es war doch ein unbequemer Zufluchtsort, weil gerade über diesem Blsck die Wand bedeutend überhängt

und so denjenigen, der beim Blocke sieht, nöthigt, ftd| zu bücken. Als er deshalb den Block wieder los lassen wollte, fand, es sich aber, daß links und rechts davon das Wasser im Grunde Tobel von solcher Tiefe ausgewaschen hatte, daß es über ihm zusammengeschlagen wäre und ihn erstickt hätte. Man sollte glauben, wo man hinsindet, von dort finde man auch wieder zurück. Das ist aber nicht immer wahr. Ich weiß ans eigener Erfahrung, daß ich von einem Felsstücke, zu welchem ich beim Ueberschreiten eines wenig

bedeutenden Bergflusses gekommen war und auf welchem ich einige Augenblicke ausruhte, nach keiner Richtung hin weiter kommen konnte und endlich durch zugeworfene Seile aus dem Schwall erlöst wurde. So fand auch dieser Knecht die Richtung nicht wieder, in welcher er hinter seinen Block ge raden war und blieb bei ihm stehen. Die Nacht, während welcher er, den Block umhalsend bis an die Brust im Wasser gebückt, unter der Wand aushalten mußte, wird ihm lang geworden sein. Morgens- endlich hörten die Leute

1
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155440/155440_177_object_5171457.png
Seite 177 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
verschollenen Vorstellungen des Bergvolkes. Ab und p fliegt ein Schmetterling durch ihren betäubenden Hauch. Das alte Heiligthnm ist die Ruhe in diesem Bild, denn alles Audere bewegt sich, macht Getöse. Ta ist die graue Dran, welche der Brrgstrom in ihr altes Bett weiter gegen Norden hinüber warf; in sie hinein sausen über Stcinwülste und Hügel hinweg, welche gestern noch nicht waren, gelbe Wasser in neureichem Delta glasklar aber kommt zwischen die Drauwellen herein von Norden ber der Thaler

Bach. Dort zwischen den Allen lagern müde Italiener um ihr Feuer; in der Diese auf der Gasse steht, an der Hellen Uniform erkenn bar, der Djsizier mitten im Gewimmel und befiehlt; dort branden die Wellen gegen die westlichen Häuser der Ansiede lung ,.In der Ane' ; dort windet sich die Hauptstraße, deren Cteinunierlage weit thalabwärts gewalzt worden ist, oitJ See ■ und Strömung Heralls; dort zittern kolhüberdeckte Erlen mitten in den Wirbeln der unbändigen Wasser. Von solchem Standorte

aus wird der Plan des Natur- dramaS klar. Vorspiel: Blitz, Donner, Fluthregen. Erster Alt: Im Graben des GamsbachcS stürzen Wasser von den steilen Halden zur Tiefe. Ter Graben imi keine Dhalsohle. Die Walser gewinnen alsbald in der jäh geneigten Rinne große Gewalt. Dhcilc der nackten Halden, durch Holz, das vor Zeiten an ihnen hinabgcworfen worden ist, entblößt und ausgefckiirst, rutschen, vom Regen atisgewcicht, hinab. Eine Veile halten sie das Wasser ans. Bald aber gewinnt dieses die Übermacht und schiebt

sie eiligst thalabwärts hinaus. Der erste Akt endet mit Knalleffekt. Die ganze Fracht des GamS- Grabens, Wasser, Blöcke, Kalkgeröll, Schlammhausen, Wurzel- werk, alte Stämme, kracht donnernd über das erìge Drauthal, Re Eisenbalm und die Straße hinweg zu dessen nord licheni Hang fiiititkf.

2
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155440/155440_397_object_5171677.png
Seite 397 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
Das Quirlen und Schäumen, das langsame Gefluthe um Röhricht oder Baumwurzeln wird den Augen Beschäftigung. Nun kommt der Glaube der Germanen. Mimir sah in seinem Brunnen alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünf tigen Dinge der Welt, die Wiener Lotterieschwestern Holm sich im Sieveringer Brünnel Orakel. Es giebt kaum eine Wall fahrt, einen Gnadenort ohne Quelle. Den Glauben an solche, an bevorzugten Stellen wunder- und zauberwirkende Wasser theilen wir freilich mit den arischen Bruderstämmeu

. Der Hindu-Brahmano redet im heiligen Sauskrit Zu den Wogen der Ganga-Quellen, die aus den weißen Gewölben hervor stürzen, über die Ghauri-^aiàra schaut; der Hellene trank Zu Delphi aus dem Brunnen Kassotis; der französische Jesuit wählte für seine Notre-Dame von Lourdes ein Erdloch, in dem klares Wasser zum Vorschein kommt. Aber Niemand ist so vertraut mit den Stimmen und der vorhersagenden All wissenheit der Wasser, als der Germane. Die Wasser sind ihm Orakel, weil sie eins sind mit dem stets

sich verwandeln den All, das ein Janusgesicht hat — weil sie ihm als die Welt in redebegabter, stimmreicher Bewegung erscheinen. Mit der Erde läßt sich nicht reden, weil sie stumm ist, die Wasser aber nehmen Theil an den Schicksalen der Lebendigen. Wenn in den Schären des dänisch-schwedischen Strandes es aus dem Grunde der See herauf gröhlt, so sagen die Leute, das Meer „mahlt', denn sie vergleichen das Getöse mit dem jenigen der Mühlsteine. Dieses Mahlen bedeutet Sturm und Unheil. Die seltsamen Bewegungen

3
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1875]
Salzkammergut, Oberbaiern und Algäu : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155443/155443_391_object_5172162.png
Seite 391 von 631
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VI, 624 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Salzkammergut ; s.Landeskunde<br />g.Oberbayern ; s.Landeskunde<br />g.Allgäu ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/1,1 ; II A-3.886/1,1
Intern-ID: 155443
900 bis 960 Fuß zu steigen, wenn man ' Wasser trinken will, -das um einen Grad kalter ist. - Am Südabhang der Alpen, in den niedrigen Lagen des Hügellandes der Brianza oder des unteren Gardasees, brechen Quellen von dreizehn Grad aus den Hängen hervor. An un serem nördlichen Alpenrand gestaltet sich die Sache anders. ' In der Gegend von Reichenhall-Traunstein, Reichenhall-Tegernsee finden wir Quellen von neun Grad. Je weiter wir hinauf steigen, desto frischer wird das Wasser. Bei der im ersten

Ab schnitte beschriebenen Knorrhütte hoch oben im Wettersteingebirge, 6295 Fuß über dem Meere, entspringt das sogenannte „gute Wasser', eine Quelle, deren Temperatur nur ein und einen halben Grad beträgt. Wenn man den von mir untgetheilten Höhen maßstab anwendet und die beiderseitige Erhebung der Knorr hütte und der Thalsohle von Partenkirchen in Erwägung Zieht, so ergiebt sich für die Quellen des Thaies im Vornehmem ein WärmeZustand von etwa sieben Graden, der auch durch die vor genommene Beobachtung

vollständig bestätigt wird. Man kann übrigens an diesen aus den Bergen heraus triefenden Wassern noch eine andere Bemerkung machen. Es läßt sich nämlich, wenn man den Thermometer in dieselben steckt, ohne sich in der Umgebung umzuschauen, schon annähernd sagen, wie es mit dem Pflanzenwuchs in der Nähe derselben bestellt ist.' Um eine Quelle herum, deren Wasser nur etwa drei Grad warm ist, hat das Gedeihen selbst der Nadelhölzer bereits seine Grenze erreicht. Bei sieben Grad kommen noch Nußbäume fort, zehn

8
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1875]
Salzkammergut, Oberbaiern und Algäu : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155443/155443_478_object_5172249.png
Seite 478 von 631
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VI, 624 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Salzkammergut ; s.Landeskunde<br />g.Oberbayern ; s.Landeskunde<br />g.Allgäu ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/1,1 ; II A-3.886/1,1
Intern-ID: 155443
tage einen Geruch aus wie eine Weihnachts-Krippe. Schmale Fußsteige ziehen sich dunkel hindurch. Plötzlich erscheint zu unseren Fußen ein tiefes ’ Felsenthal. Hohe Fichten stehen oben am Rande. Dann kommen unter ihnen jähe Wände, ganz unten in der Tiefe Häuser und der zischende Strom. Man steigt auf einem gewundenen Pfade hinab und sieht hier zunächst das herrliche Wasser, durchsichtig grün, wie Edel stein, wie ein Thautropfen auf einem Buchenblatt. Dasselbe fließt in zwei Theile getheilt

. Der eine ist durch ein Wehr so ein gerichtet, daß Schiffe auf schiefer Ebene pfeilschnell im gerad linigen Beit über die Fluth auf dem gedielten Boden hinab gleiten können. Der andere Theil enthält das Wasser, welches von diesem oben sich abtrennend, einige Klafter hoch über fahl bemooste Felsen hinabstürzt. Zwischen den Felsen weiter rechts sind kleine Klammen. Auch diese sind überbrückt und unter ihnen fällt der vom Becken des Sees, gleich der Ager, geläuterte Strom jählings herab und stockt sodann, ehe

er weiter fließt, in großen Gumpen, Tümpeln, von deren grüner Farbe und Durchsichtigkeit keine Beschreibung irgend welche Vorstellung zu geben vermag. Der schönste dieser Tümpel ist unterhalb der Brücke/ auf welcher man hier die Traun überschreitet. Die Brücke ist über haupt der beste Standort, um den Traunfall, oder vielmehr die Reihe von Cascaden,. welche ihn bilden, zu überschauen. Hier blickt man in die allenthalben, auch weiter unten, vom Schiff- gange her, über die Felsen abtriefenden Wasser

, in das Wirrsal der Blöcke, auf denen hie und da eine Fichte steht und in das wilde Felsenbett überhaupt, an welchem die fahle Farbe anzeigt, daß die Wasser sehr häufig über sie hinweggcflossen, also mäch tiger gewesen sein müssen, als dermalen im Winter, welcher die magere Jahreszeit für Ströme und Seen ist.

11
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1875]
Salzkammergut, Oberbaiern und Algäu : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155443/155443_113_object_5171884.png
Seite 113 von 631
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VI, 624 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Salzkammergut ; s.Landeskunde<br />g.Oberbayern ; s.Landeskunde<br />g.Allgäu ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/1,1 ; II A-3.886/1,1
Intern-ID: 155443
Bergwasser zu Thal zieht und wohlfeil die ihm anvertrauten Frachten mitschleppt. - Die Bauern werfen also dort oben ihr Holz in die Partnach, auf der Partnach schwimmt es weiter und gelangt mit ihr in die Felsenengen. In den Felsenengen stallt sich das Wasser und staut sich das Holz. Das erstere kämpft sich durch, das zweite thürmt sich auf, von Nachzüglern gedrängt. Wenn der Kukuk im Bergwald singt lind die blauen Gen lianen auf den Wiesen stehen, das heißt im Mai und Brach monat, da gehen die Förster

im Walde umher und zeigen den Leuten das Holz, das ihnen zu schlagen erlaubt wird. Der Juli geht darüber hin, bis die Stämme zerkleinert, „gemacht' sind. Dann schafft man sie an's Wasser, an's Gestade der Partnach, wo sie vorerst in unregelmäßigen Stößen aufgeschichtet werden, bis der Stand des FlußeS so günstig erscheint, daß man ihm die Fichten-Scheiter (Buchenholz ist nur sehr wenig darunter) an vertrauen will. Diejenigen, denen ihr Holz das Loos im hohen Schachen- oder Stuibenwald zugewiesen

hat, werfen es von dort herab. Die bekannten Prügelbahnen, Holzriffen, lohnen nicht der Mühe — die Scheiter kollern in einfachen „Würfen' zum Wasser herab. Da in den Wellen der Partnach die Hölzer verschiedener Eigen- thümer vom ungeschulten Wasser gesetzwidrig durcheinander ge worfen werden, so ist es nothwendig dieselbell zu zeichnen. Das

12
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1875]
Salzkammergut, Oberbaiern und Algäu : Naturansichten und Gestalten.- (Deutsches Alpenbuch ; 1,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155443/155443_60_object_5171831.png
Seite 60 von 631
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VI, 624 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Salzkammergut ; s.Landeskunde<br />g.Oberbayern ; s.Landeskunde<br />g.Allgäu ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/1,1 ; II A-3.886/1,1
Intern-ID: 155443
//Seijt bist Du unverbrennlich,' bemerkte das Bergmännlein, „und kannst ungestraft durch das Bleiland gehen.' Dem Meister kam es in der That vor, als sei er durch den chluck am Krystallbrunnen ein völlig anderes Wesen gewor- ^n, Er hatte weder eine Empfindung für Wärme, noch für mehr — denn als er zu einem Zweiten Schluck nach dem Nämlichen Wasser, das ihm erfrischend vorgekommen war, sich Nlederbeugte, fühlte er nichts mehr von der wohlthätigen Kühlung. „Das Krystallwasser ist die Erhalterin

Brücke ungefährdet durch das odernde Silbermeer. Die helle Brücke war ein demant-hart gewordener Abfluß des Krpstallbrunnens. jenseits des Silbermeeres gelangten sie wieder auf trockenes ' p'önb, das von einem dürftigen Pflanzenwuchse bedeckt war. Jen- ftits desselben sahen sie abermals eine gleißende Fläche. Diese aber^war Wasser, nicht siedheißes Metall.. ^ In diesem Wasser wimmelte es von Fischen und zwar von solchen, wie der Meister deren noch niemals gesehen hatte. Sechs- Eige Dickköpfe

, stachelige Schuppmungethüme trieben sich in dem lauen Wasser herum. „Solche habe ich noch nie gesehen,' bemerkte der Meister. „Und doch brauchtest Du nur auf den Seefelder Berg zu gehen, wo sie alle im schwarzen Schiefer ihre Leiber abgedrückt haben oder in die Lahner-Wies, wo sie in Stein eingehüllt ,,

13
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155440/155440_352_object_5171632.png
Seite 352 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
gethürmt, verkündet allerdings lauthallend die Selbstherrlichkeit des Willens. Wer solche Wirkung beschauen will, denke an die Bildung vieler Thäler. Vor Zeiten, deren Entfernung durch Angabe von Jahrzahlen nicht deutlich gemacht wird, stürzte vielfach das in Seitenthälern angesammelte Wasser in einem oder mehreren jähen Fällen zum Strome des Hauptthales nieder und auch die verschiedenen Abstaffelungen imb Felsstufen des Seitenthales selbst wurden voll den Wassern im Bogen über sprungen

. Dieser Schaustücke giebt es heute ilicht mehr viele und in eillem tausend Mal groß ereil Zeitraum als derjenige ist, der verstreichen muß, bis die Passagiere der Dampfer auf dem Congo allenthalben voui Ufer her die Table-d'hote-Glocken der Hotels hören werden, fiilden unsere Nachkommen dergleichen nicht mehr. Ein Ueberbleibsel ftnb die berühmten Krimler Fälle, der Absturz der in einenl Hochthal angesammelten Wasser nach dem breiten Flußthale der Salzach. Obwohl durch Felsbänder getrennt, kann der Fall

doch als ein Zusammenhängender be trachtet werden, der voll seiner obersten Biegullg bis zu den untersten Felsplatten, an denen er zerschmettert aufraucht, eineil lothrechten Weg von über tausend Fuß durch die Lust zurück legt. Die mächtige Prallung der Fluth reibt am eigenen Bett von Gneis und Kalk — in jeder Minute wird durch den All stoß, den das tobende Wasser unter dem Gebote des Gesetzes der Schwere ausftthren muß, vom Rande, um den es sich . überschlagend ausbeugt, ein nicht wahrnehmbarer Theil hill- weggeriffen

. So sägt es sich fort mit fort zurück und immer tiefer in seine Unterlagen ein, und ein spätes Geschlecht wird — wenn überhaupt bis dorthin noch nicht der letzte Mensch am Aequator erfroren ist — sehen, daß endlich eine Schlucht, eine enge Klamm, gegraben ist, und das Wasser im tiefen Abgrund

14
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155440/155440_396_object_5171676.png
Seite 396 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
386 sang der Geister über den Wassern oder die magischen Worte, mit denen Peneios, der Flußgott des Thales Tempe, in der klassischen Walpurgisnacht .des Faust aufiritt. Solche „Wasser- Dichter' kann man sich gefallen lassen. Borne, Brunnen, Quellen, Bäche werden allenthalben in den Liedern unseres Volkes genannt. Es ist das eine Mitgift feines waldfrischen Landes, das von verschiedenen Reizen des Südens, sowie auch dessen austrockneuder Kultur verschont geblieben ist. Unter denjenigen

, welche die Zauber unserer Wasser in Versen Zu verherrlichen gestrebt haben, befindet sich auch der Musikus Richard Wagner. Es klingt unglaublich, wie ein solcher Verse- lnacher als Dichter ausgeschrien werden konnte. Es scheint, daß der Satz, Jemand gelte für das, wofür er sich ausgiebt, in Deutschland ganz außerordentlich hochgehalten werde. Die Blödheit des Wörter-Geklingels, die man vielleicht für scham los erklären möchte, müßte einem Schuljungen, der mit Aehn- lichem sein Schreibheft verderbte, Züchtigung

zuziehen. Aber selbst in dieser theils lächerlichen, theils widerwärtigen Abart erkennt man den Zug, welcher germanischen Sinn zur Be schauung und Verehrung lebendiger Wasser führt. In keinem Lande der Welt sieht man so viele Seiten von Brücken hinab dem Wasser „znschauen', wie es fließt. Mali hält das für die Thätigkeit eines Maulaffen. Gleichwohl liegt in der scheinbaren Gedankenlosigkeit, mit welcher sich die Blicke an die Fortbewegung der Wellen heften, oft ein tiefinnerliches Geschehen

15
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155440/155440_484_object_5171764.png
Seite 484 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
. Ja, wenn da Brücken sein sollten, so müßten sie so lang sein, wie die von Mestre. Die vier Kilometer Geröll, mit denen die Thal sohle angefüllt ist, deuten auf die Breite der Wasser zur Zeit ihrer Ueppigkeit, und das gleißende Rinnsal inmitten des Ge rölles auf die Schwäche des Flußgottes unter dem wolkenlosen Herbsthimmel. Das ist ein seltsames Gehen in diesem Fluß- Lette. Hier und dort sieht man Radspuren von Wagen, die sich zu den Ueberfnhrbarten hin bewegen und sich mit den Rossen übersetzen lassen, Geröll

und Schlamm liegen herum und weiße Bergspitzen schauen aus der Ferne ber. Die Schotterfelder blenden wie Schnee, und die Hausen von morschem Tristholz, die an mancher Stelle abgelagert sind, bieten dem Auge erwünschte Unterbrechung. Gewellter Sand, übrig gebliebene Lacken decken manchmal den Kies zu. Wagen werden entweder auf die breite Fähre gebracht oder sie begnügen sich, bei spärlichem Wasser, mit eurem Führer, der sie durch die Furth geleitet. Dem Fußgänger würde jetzt, wo der Fluß

auf-den niedrigsten Stand herabgesunken ist, das Wasser bis nahe an die Achseln reichen. Reißend jagt die himmelbraue Fluth vorüber — reineres Wasser giebt es nicht, es dünkt uns ein mächtiger Quellenstrahl, und der Verlockung des Trinkens wird nicht widerstanden. Geräuschvoll gleitet die Barke ans andere Ufer. Für Fluß-.

16
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155440/155440_476_object_5171756.png
Seite 476 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
. Es schien, als wären sie von herab- sallenden Wassertropfen gebildet worden. So fuhren sie, eines schönen Endzieles sicher, getröstet durch die Nacht, über die unruhigen Wasser. Noch einmal mußten sie das Schiff durch Schaum und Wellen tragen, wo sich eine Stromschnelle vor ihnen austhat. Manchmal auch zwängten sie sich mühevoll durch den plötzlich verengerten Gang. Endlich gelangten sie zu einer Weitung, in welcher der Fluß sich zu einem See ausdehnte. Da sich das Wasser dort nicht mehr bewegte

, so konnten sie auf den Grund schauen und erblickten in schwindelnder Tiefe die Steine auf ihm, während sie selbst in der Lust Zu schweben vermeinten. Aber von diesem See zogen sich viele enge, mit Wasser angefüllte Schluchten weiter in den Berg hinein, und wäre Lpnkeus nicht gewesen, wer weiß, ob es ihnen gelungen wäre, unter den Galerien den Eingang der richtigen Wasserstraße aufzufinden. So vergingen Tage, die Wege der Unterwelt wurden immer verwirrter, schon begannen die Genossen zu murren

und zu zagen. Am lautesten wurden die Klagen, als sich ihnen plötz lich eine Felsenwand entgegenstellle , an der sich das Wasser staute und kein Abstuß Zu erspähen war. Selbst Lynkeus strengte die Augen vergebens an. Stumm und niedergeschlagen saßen sie in dem stillsteh end eil Schiffe.

17
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1885]
Wanderungen und Bilder in und aus Osttirol, Kärnten, Steiermark, Salzburg und Nieder-Österreich.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/155440/155440_338_object_5171618.png
Seite 338 von 491
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 478 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Steiermark ; s.Landeskunde<br />g.Kärnten ; s.Landeskunde<br />g.Osttirol ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,1 ; II A-3.886/2,1
Intern-ID: 155440
ich ihn blau nennen. Die Stimmungen und Tönungen aber kommen vom Himmel, und der ist bald gnädig, bald ungnädig. Das Bild macht die Wirkung der Freiheit; frei Ziehen die Wolken all den Bergen hin, selten drückt ein Kahn die Fläche und brausend und frei strömt das geläuterte Wasser hier beim Ausfluß zum Abgrund. Der Markt Millstatt ist in mittelalterlicher Abwendung von der Natur derart gebaut, daß man so wenig, als irgendwo Zu machen war, vom See zu schauen bekommt. Da ist's wie am Comersee

, wo die Vorderseiten der Häuser alle nach der Contrada gehen und dem langweiligen Wasser ben Rücken kehren oder in den hochgelegenen Nestern des Albaner- und Sabinergebirges, deren Häuser fast insgesammt von Campagna und Meer nichts wissen wollen. Nur eine einzige, glücklicher weise die beste Anstalt hat sich als Bad und Gasthaus hart am Wasser angenistet — es ist das ehemalige Haus Sicherer. Gelobt seist du, schöner Strand! Drüben ruft der Kuckuck und schlagen Specht und Holzhauer im Wald — silberig schnalzt

es von Fischen auf, leise zittert die Scheidelinie zwischen der oberen Bergwelt.und ihrem Abbild im Wasser. Da geht mir'S auf wie ein Bild des grünen Germanien. Vor wenigen Tagen sah ich in beizender Hitze von umbrischer Villa ans hochstämmige, blitzrothe Azaleen vor dem weißeil Hintergrund

18
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1888]
Wanderungen und Bilder in und aus dem österreichischen Küstenlande, Krain, Istrien und benachbarten Alpengebieten.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/553125/553125_170_object_5170858.png
Seite 170 von 592
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 583 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,2
Intern-ID: 553125
vor welchen die Welleil sich bald vom Sonnenschein verab schieden. Das geschieht im Berge, auf welchem die zerstörte Veste Hochadelsberg steht. In jenen Wintertagen waren die Wasser durch die Regen hoch angeschwellt worden. Die Poik floß über Wehre und Ufer, das Thal von Planina war ein See. Der Förster von Haasberg, der gestorben war, mußte im Kahne nach dem Friedhofe voll Planina gebracht werden. Es macht schon unter gewöhnlichen Verhältnissen das Getöse einen Eindruck, mit welchem das Wasser

in die Dunkelheit einbringt. Es ist, als ob ein solcher Fluß es mit Donnerstimme rufe, daß er bewußt der Nacht eutgegeustürze. Es klingt wie eine Ode, aus der wir Wildheit und Freiheit heraus hören. Hohe Wasser wirken viel stärker. Wundersam erscheint uns der Strom, welcher die Oberfläche der Erde verläßt. Nichts ist begreiflicher, als daß ein solches Schaustück von jeher die Neugierde der Menschen reizen mußte, llachzuschauen, wie es jenseits der Schwelle ausschauen mochte. Darmn sieht inan von der Poik-Brücke

aus rechts über dem Fluß eine Oesfnung, einen Spalt, der vor Jahrhunderten als Eingang galt. Schwer, ja gefährlich, ist über die steil zum Wasser hinabstürzenden Platten, die von abfallenden Tropfen fast stets schlüpfrig er halten werden, der Zugang. Jetzt ist er vermauert. In der Adelsberger Gegend ist das auffallendste Gebirge der Nanos, der südliche Vorpfeiler des Birnbaumer Waldes,, eine von grauen Wänden getragene Weide-Hochfläche, breit sich auslagernd zwischen den Thälern der Wippach und der Unz

19
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1888]
Wanderungen und Bilder in und aus dem österreichischen Küstenlande, Krain, Istrien und benachbarten Alpengebieten.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/553125/553125_335_object_5171023.png
Seite 335 von 592
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 583 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,2
Intern-ID: 553125
anbelangt, so ist ihre Auswaschung vielleicht mehr auf chemi schem, als auf mechanischem Wege entstanden. Wasser, die stark kohlensäurehaltig waren, haben den Kalk aufgelöst. Woher der Kohlensäuregehall dieser Wasser kam, mag noch zweifelhaft scheinen, doch hat es Hermann Bremdl in Agram inehr als wahrscheinlich gemacht, daß derselbe uni vulàmschen Erscheinungen des Karstes in Zusammenhang steht. Beweis dafür, daß hier nicht mechanische Auswaschung vorliegt, liegt unter Anderem darin

durch Jnstltration, kurz „Klammen'. Eine solche Foiba ist es, welche zuerst das Erstaunen des Reisenden Hervorrust, wenn ein paar hundert Schritte vom besagten WirthShause zu Matavun entfernt, der Führer ihm zuspricht, seinen Kops durch ein Loch in der Mauer neben der Kirche des heiligen Kanzian zu stecken. Er sieht einen Ab grund, aber keinen Boden. Alls der Tiefe heult ein unsicht bares Wasser Heralls. Der Führer wirst einen schweren Stein hinab, der den Augen alsbald entschwindet, aber fort und fort

durch Gepolter seine Bewegung verräth. Das Getöse ver- schwimint schließlich in dem der Wasser. Das Bild ist rmgefähr so, wie wenn Einer vorn hohen Steiiraiibe eitler Klamm aus sich vorbeugend hinabschallte, ohne eilten Fluß ju sehen. Dieser Schacht heißt Okroglica und steht mit dein See in der Diese

20
Bücher
Kategorie:
Geographie, Reiseführer
Jahr:
[1888]
Wanderungen und Bilder in und aus dem österreichischen Küstenlande, Krain, Istrien und benachbarten Alpengebieten.- (Deutsches Alpenbuch ; 2,2)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/553125/553125_478_object_5171166.png
Seite 478 von 592
Ort: Glogau
Verlag: Flemming
Umfang: VIII, 583 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Landeskunde
Signatur: II 89.085/2,2
Intern-ID: 553125
originell vorgekommen ist. So geht es Einem auf dieser Wanderschaft. Es ist meilenweit immer das Nämliche. Außer den pflanzlichen Eigenthümlichkeiten und dem Mangel an fließendem Wasser ist nichts bezeichnender für die süd slawische Landschaft, als eben diese Eintönigkeit, die Spärlich- keü der menschlichen Wohnsitze, die, so git sagen, menschen scheue Oede, welche über dein Ganzen schwebt. Seltsamer Weise ftitbet sich an vielen Stellen, und gerade an solchen, an welchen man es am welligsten erwartet

, irgend eine kleine Lache von trübem Wasser. Dieses benützen die Thiers, welche ringsherum auf den dürren Buschhalden weiden, als Tränke. In nordischen Gegenden würde ein solcher Tüm pel von keinem Thiere berührt werden. Mali sieht nicht, ob er seicht oder tief ist. Kurzes Schilf und schleunige Algen, auch die gewöhnliche Hippuris, wuchern in ihm. Trotz der Hitze versiegt er nicht. Niemand begreift, wie er sich der Sonnenstrahlen erwehrt, woher er sich nährt, wenn wochen lang keine Wolke

über den Himmel emporgezogen ist. Dort steht ein magerer, abgehungerter Hirt. Du fragst ihn vielleicht: „Woher quillt dieses Wasser?' Er wird ant worten: „Es ist vom Himmel gekommen.' So verderben in dieser voll der Thorheit vergangener Geschlechter verwüsteten Natur auch die Hellen Wasser.

21