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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 18.09.1882
Umfang: 6
EinenbesondersumfangreichenBlickaufdasganze 5 Eisack die Straße nicht, aberjbei dem fortwähren überschwemmte Gebiet hatte man von ^em alten ! den Wachsen und den unglaublichen Wassermassen 8 .V X XI X X X X Z X ß Wege nach Egßenthal aus bei dem Hofe unter Schloß Karneid; eine weite Wasserwüste mit dazwischen ragendem Strauchwerk uud hohen Bret terstößen, die auf geschützten Stellen vom Wasser nicht haben erreicht werden können. -Die zum Florkeller hinöberführende Brücke schien in großer Gefahr

, da der Bach auf der gegenüberliegenden Seite bereits ein großes Loch in die Erde gerissen hatte und dadurch die Brücke loszulösen drohte. Am höchsten war die Gefahr gestern Mittags 1 Uhr, es gelang aber den Bemühungen der dahin kommandirten Kaiserjäger durch Barrikaden das Wasser von Kardaun selbst abzuhalten, doch waren die dem Bache zunächst gebauten Häuser bereits geräumt worden. Die von den Jägern beim Lochererwirth aufgeführten Schntzwehren waren Nachmittags schon wieder zerstört. Kardaun, Sonntag

Abends. Die Gefahr wächst mit jeder Minute, der Eisack gleicht einem wiloen Meere und rasl mit uner hörter Gewalt gegen unser Dorfyer. Der Weg nach Blumau ist nicht mehr zu befahren, wenige «schrile hinter der Feigenbrücke steht bereits das Wasser mehrere Fuß hoch, hat Weinberge und Wiesen überschwemmt und droht, wenn der Regen nicht bald nachläßt, iu's Aorf einzubrechen. Der Eggen thaler Bach gehl breiter als gewöhnlich der Elfack. Ungeheure Massen von Holz bringt letzterer mit sich; wie wir hören

, sind die Sägen zwischen hier und Blumau völlig zerstört, die Brücke weggerissen; es ist ein jammervoller, entsetzlicher Anblick. Ober halb Eampill ist die Wassermauer an vielen Stel len eingerissen und das Wasser über die Weingär ten gegangen; der Schaden mehrt sich fortwährend, denn wo in den Bergen und Felsen ein Spalt ist, stürzen Bäche und Wasserfalle herab und der Bor rath an Wasser scheint auf den Höhen unerschöpf lich zn sein. Die Eggenthaler Straße ist fast gänzlich zer stört uud die Evmmuuication

auf lauge hiuaus unterbrochen. Der Florkeller, das Oberhaus uno verschiedene dem Bache nahe stehenden Gebäude sind leinen Äugenblick mehr sicher uud schweben wie die Gansener Brücke in steter Gefahr. Blnmau, Sonntag Mittag. Das Hochwasser hat hier gestern nud heute furchtbar gewüstet; der Damm auf der linken Seite ist mehrfach durchbrochen nud tue Wasser- mauer ganz verschwunden, ebenso die Bieider'sche Wiese, während der Statwnsgarteu meterhoch mit Geröll bejchültel wurde. Dem Müller Schuster

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 20.09.1882
Umfang: 8
. Nach Mitternacht durchbrach daS Wasser den Damm der Meraner Bahn gerade unter der Neustadt, und daS Wasser strömte ein, so daß eS in de» Frühstunde« scho» bis zum Pitscheider und auf der andern Seite bis zur sog. Cholera- Kaserne reichte. Beim Pitscheider mußte daS Vieh auS dem Stalle gerettet werden. Seit 10 Nhr Vormittag find jene Güter bedroht, Welche im Winkel zwischen dem Damm der Meränerbahn und jener Strecke deS Eisack liegen, wo dieser die Talfer aufnimmt. Wenn daS Wasser hier einbrechen würde, so wäre

eine totale Zerstörung jener Güter die Folge, und die paar Häuser die dort stehen, kaum mehr zu reite«. Um 1 Uhr Nachmittag begab ich mich «ach St. Anto» u«d zu« SandwirthShause hin. DaS letztere und die eng dabei vorbei führende Wasserleitung war gestern in ernstlicher Gefahr, da die reißende Talfer einen Theil des WassertennenS wegriß und daS Ufer gelände bis nahe an daS Wirthshaus wegspülte. Da nun viele emsige Hände damit beschäftigt sind, das Wasser einzudämmen und dem Andrang der Wellen

gegen die Wasserleitung hin vorzubeugen, so scheint vorderhand alle Gefahr für das Wirthshaus und Wasserleitung beseitigt zu sein. Ueberall, wo Gefahr droht, wo eS Arbeit gibt und Vorbauten «öthig sind, stellt sich unsere brave Feuerwehr ein, die Tag und Nacht unermüdlich thätig ist. Sie verdient daS vollste Lob. Der StationSchef in SigmundSkron war gestern Nachmittag in ernstlicher Lebensgefahr, indem das Wasser bereits de« I. Stock er reichte. Endlich in Folge telegraphischer Aufforderung wurde in GrieS

der Eifackwündung der Damm und steht die ganze Ebene bei St. Jakob, LeiferS, Branzoll unter Wasser. We«« man von Calvarienberg auS sich die Ebene ansieht/ so erblickt man gege« Terlan und Siebeneich hin, von SigmundSkron bis Moritzing herauf, nur eine weite Wasser wüste, auS der die Bäume hervorragen. Die ober SigmundSkron ge legenen Weingüter sollen bis 3 Meter hoch im Wasser stehen. Bozen, 19. September Früh. Vorgestern wurde ämtlich folgendes Telegramm an die hohe Statthaltern nach Innsbruck gesendet

-Verbindung mit Meran ist unterbrochen, ebenso gegen Trient. Die Etsch ist bei der Ueberfahrt Florian ausgetreten. Bei Salurn ist der Etschausbruch unvermeidlich. Die Eggenthaler Straße und der Tierser Weg ist mehrfach zerstört.' Gestern kam auf weiten Umwege» folgendes ämtliche Telegramm M Versendung: . . »Gestern ist die sog. Starzerbrücke bei Waidbruck und bei ScCur» die Etschbrücke eingestürzt. NachtS Etschdurchbruch bei LeiferS. Der Bahnhof in Branzoll und Auer ist unter Wasser. Meranerbah

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 19.09.1882
Umfang: 4
möglich gewesen. Das Wasser der Etsch stand bis Moritzing und ließ weder Fuhrwerke noch Fußgänger auf der gewöhnlichen Straße Passiren, weshalb man bereits beschlossen hat, von heut ab, zwischen Moritzing und Sie beneich für den Personen- und Fracht-Verkehr eine Floßve rbindung herzustellen. Das Wasser soll gegen 11'Aß hoch stehen.^Die Telegrafenleitung ist noch immer unterbrochen^wird aber hoffentlich bald wieder hergestellt-werden, wenn das Wetter sich hält. Der PostVerkehr nach Meran kann selbstver

, die wir mit der Außenwelt offeu haben, geht über Meran, durch das VinNchgan, Vorarlberg. ' (Die 7loljverbindnny), die wir oben angekündigt haben, ist vom Mooshof bei Moritzing bis Sie beneich etwa eine Stunde weit eingerichtet. Der Blick den man dort hat, ist geradezu fürchterlich. Alle Güter stehen unter Wasser und das Thal gleicht einem riesigen See. aus dem nur hier und da Häuser und Baumkronen hervorragen. Beim Mooshof schlägt das Wasser direct an die Felse» an und soll bis 15-10 Schnh tief sein. - (Natjr's

war, das für den Mühlbach und den Bedarf der Fabrik in St. Anton nöthige Wasser abzuleiten. Dieses Stauwerk (Tannen) war in den letzten Jah ren schon an mehreren Stellen schadhast gewesen und nur durch einfach über die Lücken aufgenagelte Bretter reparirt worden. Als nun die Talfer vor gestern Früh plötzlich zu wachsen begann, rissen die ungestüm daherbransenden Fluthen, unterstützt von den großen aus dem Sarnthal herauskommenden Steinen die Reparaturen fort, durchbrachen die schadhasten Stellen und schwemmten

dann den ganzen Tannen fort. Dadurch wurde der Talfer- strom vom Mühlbach abgelenkt und wandte sich nun mit seiner ganzen Wucht gegen das Sand wirthshaus hin, wo es ihm alsbald gelang die Wassermauer zu durchbrechen und die Richtung nach der städtischen Wasserleitung hin zu nehmen. Die Verwüstungen, welche das Wasser vor und hinter dem Sandwirthshaus angerichtet hat, sind ganz schrecklich; die Wassermauer ist vollkommen zerstört und verschwunden, die vor dem „Sand' stehende Schmiede hat gleichfalls

dem Ansturm nicht widerstehen können und das rechte Ufer ist weithinein abgerissen worden, so daß fast die Hälfte der herrlichen Wiese, zwischen der und dem Wasser sonst der Fußweg gegangen ist, ein Raub der Fluthen geworden ist., Jetzt fließt die Talfer zum Theil iu einem neugeschaffenen Bett. Auf der rechten Seite ist die Brücke abgerissen wor den und hat durch provisorisch gelegte Latten er gänzt werden müssen. Das Sandmirthshaus ist ! zwar geräumt aber außer aller Gefahr, ebenso scheint unsere

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 16.09.1899
Umfang: 10
wieder aufgenommen. Wegen Hochwassergefahr ist aus der Strecke Korneuburg Stockerau der Verkehr der nioigigen Frühzüge der Nordwestbahn in Frage gestellt. Linz, 16. Sept. In Gmnnden ist gestern abends die Trannbrücke fortgerissen worden, 15 Personen sind ertrunken. — Im Bezirke Perg (östl. von Linz) sind mehrere Orte üderfchwenimt.— Das Wasser sällt sast überall. (Priv.-Telegr. der Wagner'sche Zeitunngs-Admiiiistralion ) Wien, 15. Sept. Nachts. Das Wasser der Donau in Wien steigt noch immer. Der Wasserstand

», soivie der Donaudampfschiffahrt auf der Strecke Passau-Liuz be kannt. JfNil. 16 Slpt. Die Hochwassergefahr ist vorüber, der Schaden enorm. Die Störung des BahnverkehreS und des Straßenverkehres wird längere Z<it dauern. Linz. 16. Sept. Im Bezirke Braunan wurden gewaltige Verwüstungen angerichtet. Die Salzach sällt. Siinbach ist überschwemmt. Mehrere Brücken wurden weggerissen, mehrere Häuser demoliert. Mauerkirchen, Althnm und Altendorf sind überschwemmt. In Schär ding fällt das Wasser, ebenso

. In Eisener; wurden einige Häuser zerstört, zwei Personen verschüttet, zwei schwer verletzt. Die Strecke Hieslau-Eiscnerz ist zerstört, die Brücken sind weggerissen, der Schaden ist enorm. Budapest, 16- Sept. Die Donau von PresS- bnrg bis Komorn beginnt die Ufer zu über schwern in e n. Rosenhcun, 14. Sept. (Mittags halb 1 Uhr.) Die Bahnhof- und die Jnnstraße, sowie der gesauimte Bahnhof stehen noch immer vollständig unter Wasser. Der Bahnhof, fowie die ganze Stadt sind infolge Unterbrechung der Gas

noch trauriger. Den gestrigen Hauseinstürzen find weitere gefolgt. Rvscnheim, 14. Sept. (Abends 6 Uhr.) Das Wasser nimmt langsam ab. Die äußere Jnnstraße ist jedoch noch immer für jeden Verkehr abgesperrt. Das Wasser fließt bei den tiefer gelegenen Häusern zu deu Fenstern hinein. ^>e Situation »st für die Bewohner der äußeren jnnstraße, die von jedem Ver kehr abgeschnitten sind und auch keine Lebensrnittel er halten können, sehr kritisch. Die Staatsstraße Rosen- Heim-Wasserburg nnd Rosenheiiu-Kufstein

. Man hörte wohl die Hilferufe, konnte aber infolge der Dunkelheit und mangels jeden ReltuiigSmittelS nicht zuhilse kommen. Der Kahn wurde heute morgens im Wasser treibend aufgefischt. Gestern abends 5 Uhr ist in der Nähe der Restau ration Stockbaner, die über einen Meter tief im Wasser steh!, ei» Oekouomievorarbeiler, welcher die Kisinger Uebersahrt durchreiten wollte, ertrunken. Die Pferde konnten gerettet werden. Ein anderes Oekonomiegut ist total unter Wasser gesetzt und ist das gefammte Vieh

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 11.09.1888
Umfang: 8
einige Punkte der Stadt unter Wasser gesetzt, nämlich die Herzog Friedrichstraße bis zur Musikalienhandlung Groß, die Lauben unter dem goldenen Aeler und den Eingang der Kiebachgasse. Die Höttingerau steht unter Wasser; um Mitternacht, wo der Jnn eine Höhe von 4 m hatte, mussten aus einigen Häusern die Bewohner delogiert werden. Aus den Stallungen des RösSlwirthShauseS musste das Vieh weggeführt wer den. In St. Nikolaus mussten ebenfalls einige Delo gierungen vorgenommen werden, indem bei der Starken

, mit Erde gesättigte Wasser führt auch viel Holz mit sich, wel ches von' in Oberpusterthäl ausgeführten provisorischen Uferschutzbauten herrühren dürfte. Beim Ueberschlag der HanSmüllersäge erreicht die Rienz die Kronenhöhe und fehlt bis zur Ueber flutung nur mehr '/s ni. Im übrigen ist an den Uferschutzbauten vom Gallstöckl bis zum Zusammenflusse mit der Ahr unterhalb Stegen bisher keine Beschädigung vorgekommen, dieselben hiel ten vorzüglich Stand. Die allgemeine Lage ist aber ganz dieselbe wie 1832

. Bei der gewölbten Brücke bei Stegen reichte das Wasser heute vormittags bis nur Vg ui unter das Gewölbe. Der am rechten Uf-r nach Pfalzen führende Weg ist auf eine größere »strecke unter Wasser. Die Wiesen, der Weg und Wald ge gen St. Lorenzen sind überflutet. Der Weg zur Kirche von Stegen ist ticf nnter Wasser, die Be wohner müssen von rückwärts über die Felder in die Kirche gehen. Unterhalb der Brücke steht das Holz lager des Herrn Harasfer theilweife im Wasser. Vom Zusammenfluss der Ahr mit der Rienz

- abwärts sind die rechtsseitigen Leitwerke auf weite Strecken gegen St.Lorenzen hin überflutet uud dürften auch Schaden gelitten haben. Außerhalb Lorenzen bis zur Brücke reicht daS Wasser bis zur ärarischen Straße herauf. Die Gader führt Holz und Bäunie mit sich und hat einen Wasserstand, wie Heuer noch nie. Von Zer störungen an der Enneberger-Straße und im Gader- theile ist. noch nichts bekannt. Der heutige Mor genzug hatte I V2 Stunden Verspätung. (Wie wir gestern mitgetheilt haben, sprachen

überschwemmt, besonders bei Aner und unterhalb Branzoll dehnt sich ein weiter See, daS Wasser reicht stellenweise bis an die an den Pergeln hängenden Trauben. Heute nach 1 Uhr mittags endlich kam zu allem Ueberflusse uoch die Nachricht hieher, dass bei Margreid zwischen Neu markt und Salurn der Etschdamin durchbrochen sei, infolge dessen wurde auch bald der Bahndamm zer stört, die Reichsstraße hoch überschwemmt, also ist der Verkehr zwischen Neumarkt und Salurn uur mehr mittelst Kahn oder zu Fuß

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 12.09.1888
Umfang: 8
von einem Demokraten im Congresse der Antrag eingebracht wurde, die Chinesen ein- für allemal aus Amerika auszuschließen. DaS HauS genehmigte ihn, und der Senat that ein gleiches, denn eS handelt sich vor allem darum, die gegen die Chinesen entrüsteten West staaten am stillen Oceam für die Präsidentenwahl zu gewinnen. Der Entwurf verbietet die Ausstellung von Pässen an chinesische Arbeiter und erklärt die bis her ausgestellten zum größten Theile für ungiltig. IK78 Hoch Wasser. Die Situation in unserer Gegend

Stellen den Anblick eincS einzigen großen SeeS. DaS Wasser fiel zwar gestern etwas, doch zwischen 7 und 3 Uhr abendS fieng es neuerdings in Strömen zu regnen an, bis über den Brenner und wahrscheinlich auch den Vinstgau :c., so dass ein weiteres Steigen wieder zu befürchten, nachdem hauptsächlich der warme Regen an den Gletschern srisSt. Schon vcr von dem Pflerscher Ferner kemmende Back gleicht heute einem reißenden Strom und toSt im Vereine mit den» Eisnck gefahr drohend bei Steizing vorüber

1382 provisorische Uebcrbrückung mit Erde und Sand zugeschüttet, bezw. ausgefüllt worden, wäre daS nicbt geschehen, hätten vielleicht die Fluten, ohne Scharen .mzurichte:!, einen Abfluss gefunden. Zug 13 (Ala ab 8 Uhr früh, Innsbruck an 6 Uhr 28 Min. abends) passierte noch diese gefährliche Stelle; Zug 10 (Innsbruck ab 10 Uhr 17 Min. abendS) konnte aber nur mehr bis Nenmarkt verkeh ren und da nur zwischen Branzoll und Auer äußerst vorsichtig, auf größere Strecken im Wasser, indem die Etfch

hier schon über die Bahnlinie reichte bis ganz nahe zur Station Auer. In Neumarkt war die Zu fahrtsstraße zum Bahnhöfe vormittags meterhoch über schwemmt nnd erst nachmittags, nach dein Durchbruch bei Margreid sank, das Wasser. Tagsüber bei halb- bewölktem Fimmel war überhaupt Etsch und Eisack beinahe Vs rn gefallen und man hoffte nun auf be ständiges Fallen. Allem Anscheine nach dürfte sich aber diese Hoffnung leider nicht erfüllen, denn um 8 Uhr abendS begann eS im ganzen Etfchihal wie der in Strömen

in den Hochregionen deS Oberlandes ist der Jnn auch bei uns hier seit ein paar Tagen völlig plötzlich um 4 Meter ober Null gestiegen, in folge dessen Wasser im UeberslusS. ohne bis dato Schaden zu verursachen. In einem Hause am link- seitigen Ufer mussten des Wasserandranges wegen Delogierungen vorgenommen werden, und im Gast- Hause zur Arckie sind alle unteren Räumlichkeiten mit Wasser gefüllt. Das Wasser (2 Uhr nachmittags) steigt fortwährend, bringt Bretter und Bäume und Brückenmaterial. Landeck, 10. Sept

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1881
Umfang: 8
und man sucht auch hier einen möglichst gro ßen Theil derselben im pflanzlichen Gewebe zurückzuhalten. Man thut daher wohl, dem Wasser, in welchem die Ge müse gekocht werden, sogleich das nöthige Salz hinzuzu setzen, damit dasselbe sich nicht mit den Salzen sättige, welches die Gemüsepflanzen selbst als nothwendige Bestand theile ihrer Nährstoffe enthalten. Alles grüne Gemüse setzen wir in kochendem Wasser aus. Kalte» oder lauwarmes Wassex dringt nicht in fri sches grüneS Geauise ein und die erforderliche

Veränderung der pflanzliche» Gebilde kann nur durch das kochende Wasser geschehen. Alle Pflanzen enthalten Gummi (Pflan- zenleim), welcher ihnen, die blanke, Oberfläzhe giht und dieser löst sich schwer, in kaltem Wasser auf. Nur der hohe HiAgrad und nameutlich der heiße Dampf vermag die Widerstandskraft der Zellen^ und' ihres Jnhal- t eS zu ' bewältigt». Die -Kartoffeln' hingegen wer» den in! kaltem Walser' aus«' Ftoer! g«M ^welche» nur in- diesem Zustand« soindieZellm- züdrwgen' rermag, daß die barin

vor der An kunft desselben am 24. d. M. im Alter von 73 Jah ren gestorben war. In Folge dieses Traue isalleS wird sich die Rückkehr des Grafen Robilant nach Wien verzögern und erst in etwa acht TagM ttfMen. ^ Der italienische Botschafter in Constantinopel, Graf Corti, wird auf einige Monate in Urlaub gehen; er hat aber noch keinen Aufschluß erhalten wann er ab reisen könne. Bor seiner Abreise wird Graf Corti dem Sultan noch in feierlicher' Audienz den Annunciaten- quellen können, was in dem kochenden Wasser

das gerin nende Eiweiß verhindert. Hülsenfrüchte, wie Erbsen, Bohnen, Linsen zc., kocht man in sogenanntem weichen Wasser, oder man setzt dem Brunnenwasser ein Stückchen Soda oder etwas Soda wasser hinzu, um den Kalt des Wassers, der sich um die Schale der Hülsensriichte ansetzt und diese erhärtet, nieder- zuschlagen. Gedenken wir schließlich noch einer überaus wichtigen Er. scheinung für die Küche. Wir bedienen uns zum Kochen der Speisestoffe vorzugsweise des Wassers. Erhitzen wir das- selb

? bis zu «nee Temperatur von 100 Grad A, so kocht es; - höhere Grade erreichen wir indeß nicht, selbst wenn das einwirkende Feuer noch so sehr verstärkt wird. Die im erhöhten Maße angewendete Hitze dient alsdann nur zur Bildung und Entweichung de» WässerdampfeS. Hier» auS ergibt sich, daß, wenlt das Wasser oder die Suppe kocht, nur s» viel Brennmaterial ersorderlich ist. um die Temperatur aus der genanntem Höhe 'zu erhalte». Ein stärkeres Feuer würd» nur eine Verdunstung der Suppe veranlassen

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 29.10.1881
Umfang: 12
die Verbindung mit dem Festlande unterbrochen wurde, führte unS der eintretende Westwind daS bieher fehlende Wasser in überreichlicher Fülle zu. Bei dem am IS. und 14. Oktober zum Orcan heranwachsenden West trat Hochsluth ei» und erreichte das Wasser bis auf 1 Fuß den höchsten Stand der großen Sturmfluth im Jahre 132S. So standen nach der Halbinsel Morsum zu die T-legraphenstangeu stellenweise fast bis an die Isolatoren im Wasser. Am 15. Vormittags, während der Orkan seinen Höhepunkt erreichte, strandeten

ist, wird in kochendem Wasser aufgelöst und bis zum Erkalten fortgestellt. Alle schlechteren in jeder Butter niehr oderweniger enthaltenen Theile, als Käsestoff, Wasser, Mölke, trennen sich auf diese Weise von dem Fettgehalt, welcher nach dem Erkalten von dem Wasser als feste Nasse abgehoben wird. Diese wird nun mit einem gebrühte» und dann i» kaltem Wasser gekühlten Holzlöffel tüchtig durchgearbeitet, darauf alle wässerigen Theile entfernt und frisches mit etwa» Natron dieardomeum vermischtes Wasser darauf gegossen

. Aus 1 Liter Wasser rechnet man 1 Gramm Natron, womit nun die Butter abermals gehörig gewaschen und geknetet, daS Wasser dann entfernt und neue» darüber gegossen wird, worin etwas guter Eisig gethan ist, soviel nur, um dem Wasser einen säuerlichen Geschmack zugeben, wodurch der zurückbleibende Natrongeschmack nentralisirt wird. Schließlich knetet man die Butter mit etwas Milch noch mals durch, entfernt diese, salztdieVutter und preßt mög lichst jede Feuchtigkeit durch Kneten mit dem Holzlöffel heraus

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 16.09.1922
Umfang: 8
, die nach Stufsls führt, hat jene allerdings schon einige Wässerlein in die Stadt gelassen, allein man setzt darüber weg und die angefluteten Häuser suchen nur ihre 'Türen zu schützen, geben aber ihre Keller entsagend preis. Drüben am Bord der Rienz waren viele Leute, meist Mannsbilder, versammelt, konnten aber nichts tun, als schaudernd ins Wasser schauen. Dieses hatte die erste Hälfte der Brücke bereits weg gerissen — die andere hielt sich noch, an ihrer Spitze ein hölzernes Kruzifix, das früher in der Mitte

gestanden, des Nachmittags aber .Mch in den Fluten versank. Sonst waltet hier uMr solchen Umständen ein sehr volkstümliches Vergnügen ob, nämlich die „Holzfoche', bei welcher „die mindern Leute' von der Brücke herab alles Gehölz, das der Wildbach daherschwemmt, mit Harpunen, Spießen, Aexten unter freudigem Gejohle der fröhlichen Menge aus dem Wasser ziehen und für den Winter beiseite legen — aber heute, da die Brücke weggerissen, ist das Geschäft sehr dürftig And die Ernte gering; gleichwohl sind schon

zwei Arbeiter dabei ertrunken. Unter einigem Holzwerk, das am Ufer lag, waren auch ein aufgefischter Stuhl und eine Bettstatt zu sehen. Auch ein Schweinchen kam des nassen Weges. „Das ist alles aus dem Tauferertal,' sagten die Leute, „da muß es wieder bös gehaust haben.' Nachmittags ging ich abermals Wasser schauen. In gleicher Richtung mit dem Strom läuft hinter dem Dom eine lange, durch eine Kaserne und mehrere Klöster belebte Straße, welche die Runggad genannt wird. Der Name runeaw kommt

von runearo, ausrauten, und zeigt an, daß die alten Brixner noch romanisch sprachen, als sie diese Gegend abholzten. In diese Gasse war nun der Eisack auch gedrungen und hatte sie auf etwa 60 Schritte unter Wasser gesetzt. Einige schlüpfrige schwankende Balken waren in die Lagune gelegt und unterhielten notdürftig den Verkehr. Keiner unternahm das Wagstück, ohne überzeugt zu fein, daß er mit Leichtigkeit ins Wasser plumpsen, wenn auch darin nicht untergehen könne. Einige Laien meinten

. Da kam ich nun allmählich in breite Wiesen, durch welche schon allerlei improvisierte Bächlein rannen, die gestern noch kein Mensch gesehen. Ueber eines derselben war ein Brett ge legt, das aber schon unter Wasser stand. Ueber dieses half mir mit starker Hand ein edler Unbe kannter, dem ich hiemit meinen Dank abstatte. Nachgerade kam über die Wiesen ein einsamer Kapuziner daher, den ich fragend ansprach: „Wie steht's mit Ihrer Brücke, Hochwürden?' — „Ball' ich nichts weiß!' antwortete er und ging

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 10
Datum: 06.11.1889
Umfang: 10
von Klösterle heute zum zweitenmale im Oktober ihre unbarmherzigen Fluthen hiehergesendet. Nicht weniger als 37 Häuser und die Pfarr kirche stehen unter Wasser. Anstaunen muß man die Gelassenheit der Neumarkter angesichl dieses Schicksalsschlages. Nur Ergebung in Gottes heil. Willen und Erfahrung in diesem Unglücke kann die Ursache dieser Ruhe sein. r Salurn, 31. Oft. Zum dritten Male seit 12. d. M. sind wir nun total überschwemmt. Gestern ist der Wasser stand im Dorfe ein derartiger

gewesen, daß sich die ältesten Leute an einen solchen nicht zu erinnern vermögen. Auf die Regengüsse der letzten Tage ist nämlich das Wasier beim Laager Durchbräche ausgetreten und strömt mit aller Behcmcuz dem Dorfe zu. Mehr als die Hälfte desselben steht im Wasser und reichten die Fluthen manchem Hause bis zum ersten Stockivcrke. Ganze Häuser mußten von den armen Leuten, ihr Hab und Gut zurücklassend, verlassen werden. Metten binde wieder halbwegs in Ordnung gestellt, da bricht das Unglück neuerdings herein und füllt

die Keller mit reißendem Wasser, so daß die Fässer von ihrem ständigen Platze in die Höhe geworfen und des kostbaren Inhaltes entleert wurden. Viele Lagerfässer wurden verdorben und beschädiget und ein Kapital von vielen lausend Gulden in der Zeit von ein paar Stunden von den wilden Fluthen verzehrt. Das Wasser hatte diesmal eine Höhe erreicht, die nicht denkbar erscheint. In manchen großen Häusern drang dasselbe mitunter im ersten Stocke ein, so daß die Böden der Wohnzimmer aufgehoben wurden. Die Häuser

mußten theilweise selbstverständlich ganz verlasien werden, da ein Einsturz unter solhanen Umständen nicht ausgeschlossen ist. In ei» Haus drang z. B. das Wasser bei den Fenstern dcS ersten Stockes hinein und strömte zu jenen der anderen Seite hinaus. Die soeben halbwegs in Ordnung gebracht gewesenen Gc- ichäftSläden sehen wieder jämmerlich aus. Die durch das Dorf streßt das nasser gleich einem ? Ladeugernste sind zusammengefallen, die Kästen wilden Strome und richtet hauptsächlich

UeberschwcmmungSgebict noch eine Ortschaft geben, welche so empfindlich von der Katastrophe heimgesucht worden. als gerade Salurn. Jeder Verkehr ist gehemmt, ganze Familien ruinirt und Hunderte von Grundstücken derart unter Wasser gesetzt, daß von denselben fast gar nichts mehr sichtbar ist. Häuser stehen in Gefahr und droht ein solches bereits einzustürzen. Die Lage der armen Leute ist eine herzergreifende und Niemand vermag Hilfe zu leisten. Das Volk ist sehr aufgeregt, und werden hauptsäästich über die Etschrcgulirung Klagen laut

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 03.09.1890
Umfang: 8
wieder freigemacht sein. Die Verwundeten wurden mit dem Mittags- Secnndärzng direct nach Lienz befördert. Hoch Wasser. Bozen, 1. Sept. Seit vorgestern befinden wir uns wieder in. einer gefahrdrohenden Hochwasser- Sitnation. Etsch, Eisack, Kaiser und alle Seiten bäche waren hoch angeschwollen, im Unterland musste an verschiedenen Orten Militär, Feuerwehr und Etsch- regulierungSinannschast zur Hilfeleistung bei der Wasser uhr aufgeboten werden, wodurch es aber nach den bisherigen Meldungen doch gelang, großes

Unglück zu verhüten. Immerhin steht z. B. bei Branzoll durch die Wildbäche, Durchsickerung 2c., das Wasser ziemlich hoch in . den Culturgründen. — Bei Bluniau fand Heute mittags wieder eine Bergabrntfchung statt, wo durch das Bahngeleise überschüttet wurde. Nachmit tags .gieng von Bozen eine Abtheilung Arbeiter an die Äbrutschstelle ab, woruach bis abends die jetzt in Blümau, und anderseits in Bozen zurückgehaltenen Züge wieder dnrchans verkehren dürften. Die Eggeu- thaler- , und Sarnthalcr-Straße

und Ueber- zieher bildeten heute die Tageslosung. Dabei ist die Etsch wieder,imSteigen -begriffen und das Grund wasser in den Kellerräumen unseres JnnndationsgebieteS erreicht^ eine für die Betroffenen sehr unangenehme Höhe. Die. Züge; vom Norden kommen zwar verspä tet, doch ist bisher von Bahn- oder Straßennnter- brechungen noch nichts bekannt. Die eingetretene Kälte dürfte, nun doch ein Zeichen zum besseren Wetter- umschwunge sein. Die „Borarlberger Landeöztg.' schreibt uuterm 1. dS.: „Der üppige

Landstrich zwischen dem Kumeu- berg und der Bregenzerach liegt zum großen Theile 'unter Wasser und eS ist nanientlich in der Hohen- einser-Gegend, wo die Fluren viel tiefer liegen als der Rhein, gar nicht abzusehen, bis wann man der nassen, schlammigen Invasion wieder ledig werden könnte. Und, am Ende derselben sind die Früchte. verdorben, die Felder verschlammt, die Häuser durchnäsSt und viele Tage verdienstloS geblieben. ES, ist der Boden, auf dein der arme Mann, der Sticker und kleine Häusler

breitete sich die Flut aus- und > bald lag- die .Gegend bis zum „Schwefel' tief unter Wasser. Ueber -dem Bahndamm selbst stand, daS Wasser meterhoch. Es stieg bis gegen 7 Uhr. Da, erfolgte der Bruch dpS Scelachendammeö, - infolge dessen, die stauenden Wässer sich über Lnstenan, ergossen. Gegen Mittag brach der Rhein im Höchster-Damm eine klaffende Bresche und>-nun> war das JnundationSgebiet bis^ Birkenfeld! und.Hard ausgedehnt und die Bahnver bindung mit Margarethen musste.ganz eingestellt -wer

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 20.10.1885
Umfang: 6
Cxtra-Beilage M „Bote für^Tirol «nd Vorarlberg' Nr. «SS. Hochwasfer. »I Zell a. Z, 16. Oct. Südwind und Regen güsse verursachten gestern abends wieder Hochwass-r. Die Ziller und der Gerloöbach stiegen höher als am 28. v. MtS. und setzten abwärts Zell das Thal unter Wasser, so dass der Verkehr unterbrochen wurde. Um 10 Uhr nachts drang das Wasser bereits in den Friedhof in Zell ein, gieng dann aber wieder lang sam zurück. Felder und Archen wurden stellenweise uig mitgenommen und namhafter

, in welchem Straße und Eisenbahn begraben liegen, während einzelne Stationsgebäude, wie Branzoll, Auer, Salurn als trostlose Inseln aus dem Wasser- gewirre hervorragen. Dazu kommt noch, dass an vielen Orten gerade die überschütteten Gründe vom Jahre 1832 neuerdings von der Katastrophe betroffen wurden, so dass die armen Leute nun auch zum materiellen Schaden Muth und Hoffnung gänzlich verloren haben. Einmal ließ sich die Erdscholle umwen den und das Gerölle unter fruchtbarem Erdreich be graben, nun liegt

. Als ein großes Glück muss ?S bei all dem Unheil noch betrachtet werden, dass die großen Flüsse und auch die kleineren Thalbäche fast kein Holz mit sich führten, denn wäre dies der Fall gewesen, so besässen wir heute wohl von den ganzen Dämmen dem Wasser entlang nur mehr einzelne Bruchstücke, und auch die bedeutenderen Brücken hätten dem Anprall großer Stämme nicht widerstehen kön nen, nachdem sie z. B. bei Waidbruck, Blumau, Kardaun, Psatten u. s. w. ohnehin arg gefährdet, theilweise sogar dem Einsturz nahe

waren. Von allen Seitenbächen in unserer nächsten Umgebung scheint sich diesmal die sonst oft äußerst gefährliche Talfer als sehr zahm gezeigt zu haben; sie führte nicht so viel Wasser wie sonst bei derartigen An lässen und Hot auch, soviel bis jetzt bekannt, nur bei der Spinnfabrik in Si. Anton die von einem Dutzend Wasserböcken geschützten Vorbauten weggerissen. Der Eggenthalerbach hat in. seinem unteren Laufe eben falls keinen nennenswerten Schaven verursacht, da gegen wurde die Straße von Pirchabruck thaleinwärts

. An Menschenleben ist in unserer Gegend kein Opfer der Katastrophe zu beklagen, dagegen stürzte gestern nachts bei Laag ein Arbeiter in daS Wasser und ertrank. Die gestern abends, sowie heute früh fällige Post ist bis heute nachmittags noch nicht eingetroffen, doch wird dieselbe stündlich erwartet. Gestern kam Herr k. k. Oberpostdirector Gustav Ritter v. Niederer aus Innsbruck hier an, um betreffs der Postbeförderuug in den inundierten Gebieten weitere Vorkehrungen zu treffen. Dem Vernehmen nach werden unsere

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 05.07.1864
Umfang: 4
Erdbeben. Schnee. Blitz, Hagel, Ueberschwemumngeu. Hierüber bringt die Gmde.-Ztg. nachstehende Zu sammenstellung: Fünf Tage lang schon regnet eS sehr heftig in Wien ununterbrochen, so daß in Folge dessen nichlere Gärt?» außerhalb den Linien unter Wasser stehen. Die Donau ist stark angeschwollen und der Wienfluß zu einem reißenden Strome gewor den. Beide Flüsse führen eine Meng« Bäume, Bret ter zc. mit sich. AuS dem Letzteren wollte ein 12jäh- rigcr Knabe ein Stück Holz auffischen, stürzte

je och vom Ufer in den Fluß und verschwand spurlos in den Wellen. In der Herrengasse ging ein Kanal über. d.cher die ganze Gasse gleichsam einen See bil dete. Die ga»,e Nacht vom Mittwoch auf den Don nerstag mußte wacker gearbeitet werden, um dem Wasser einen Abfluß zu verschaffe». In der Rossau mußte eine Straße wegen mehrerer eingetretener Sen kungen gesperrt werden. Zn Hern.ils ilt ein eiit vorige Woche gebauter Kanal aus eine Strecke von 6 Klaf» ter eingestürzt. In Gaudenz^orf sinv der Kobinger

vom herabströmenden, Schlamm, Erde und Sieingerölle mit sich fühlenden Regen in kürzester Z ir überstrichet und zur Hälfie angefüllt, so daß die Leute TagS dar» auf die Schlossen, den Schlamm u. s. w, scheffelweise auS den Wohnzimmern hinanttriigen. DaS Wild- Wasser war io Plötzlich gekommen, daß die geängstig- ten Bewohner meistens auf den gemauerten Oesen ihre Zuflucht suchen mußten, während Tische, Betten, Bänke u. s. w. im Zimmer heiumschwainmen. In der Ortschaft Radusch bei Windischgraz

getödtet. In Po- zega und Umgebung selbst hat das Eewitter an Wein gälten und Aeckern sehr viel Schaden angerichtet, so daß Alles in Trauer und Sorgen veisetzt ist. In Galizien ist unter den von der Uebelschwem- mnng heimgesuchten Gegenden besonders der Svlor- winaer Bezirk zu beklagen. Durch einen plötzlichen Wollend,uch wurden alle Bäche und Flüsse überfüllt, d.,S Wasser überschritt die Ufer, ergoß sich über die Ftloei i;»5 lichtete in 8 Gemeinden gräuliche V>r- heerungen an. Häuser, Mühlen

drei Tage und drei Nächte in Strömen herab, den durch Wolken vollkommen verdunkelten Himmel durchkreuzten Blitze fortwährend die Luft und die un unterbrochenen Töne ceS DonncrS erschütteiten Mauern und Fenster so als ob der jüngste Tag im Anzüge wäre. In Folge der Wassermassen, wie sie herabge, fallen, stieg das Wasser im Kokelflusse von Minute zu Minute mit unglaublicher Schnelligkeit, und schon am Abende Hatten die Fluthen daS Flußbett überschrit ten und die niedersten Kokelstävte unter Wass.r

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.08.1897
Umfang: 4
»Bozner^Zeitung^ (Südtrroler Tagblatb>. -Wittwoch^den..4^Au«ust13W Z Ans HochmM Die Lage hat sich am 2. d. fiir Wien wieder sehr drohend gestaltet. Die Behörden haben die Bewohner de'rWezirke am Donaukanal ^aufgefordert, Vorbereitungen zu ihrem..Schutz zu. treffen. Im Englischen Garten steht das-Wasstr einen Meter hoch. In '„Venedig in Wien' ist das Wasser aus den Kanälen getreten. Die Gassen- lokäle sin!» dort voll Wasser. Die Handelsquaistraße im Prater W in einer Länge von 500 Metern

überschwemmt. Offiziell wurde kundgemacht, daß das Wasser noch bis zum Dienstag'.steigen dürfte. Voraussichtlich wird der Wasser stand fünf Meter über dem Normälen' betragen. Mon tag. Nachts fuhr ein Einspänner längs der Brigittenauer- lände—kliapp ' am Dönäukanäl^ Ein Herr warnte ' ihm Der Kutscher lachte ihn tüchtige aus. Plötzlich stürzte der Wagen^und trieb mit. dem. Pferd auf denWogen. Pferd und Kutscher sind ertrunken. . ^s wird nunmeho bekannt, daß die Katastrophe, von welker I s ch l. getroffen

des Grundlsees stürzte mit furchtbarer Macht durch das Bett der Grundl- seer Traun gegen Markt Aussee, alle Wege und Straßen überfluthend Und zerstörend. Beim Eintritt in den Markt Aussee richtete das Wasser die ärgsten Verheerungen an. Es wurden da selbst mehrere Häuser weggerissen und deren Bewohner konnten sich nur mit Lebensgefahr retten. Die Traun, erschrecklich angeschwollen, stürzte unter Donner getöse durch den ganzen Markt. Es ^schien im ersten Momente, als ob für den Ort der Augenblick

des Unter ganges gekommen wäre. Alle Brücken und Stege des Marktes und im Koppenthale wurden vernichtet und auch sonst mannigfacher Schade verursacht. Durch den großen und ungemein rapiden Wasser zufluß stieg auch sofort der Hallstädter See in einem Maße, wie es durch die Regengüsse allein nicht möglich gewesen wäre. Die aus ihm austretende Traun nahm gleichfalls die größten Dimensionen an und richtete auf ihrem Wege nach Jschl und daselbst die bereits geschil derten Verheerungen an. Der jetzt mögliche

die Aupa Derartig, daß zur eisernen Brücke'die Feuerwehr beordert ivurde; ,die Lage wurde ernst. Der Regen floß immer, heftiger, der Fluß stieg? ununterbrochen, das Rollen und Aufeinanderschlagen der fortgerissenen Felsenstücke im Flusse machte bei der inzwischen hereingebrochenen Finster niß einen schauerlichen Eindruck. Plötzlich stieg das Wasser außerordentlich rasch. Um 10 Uhr wurde die eiserne Brücke von Fußgängern noch ohne jedes Bedenken übe» schritten, hatte sie doch bereits dem Hochwasser

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 4
Datum: 21.09.1921
Umfang: 4
, trieben, wo es besonders notwendig erschien, das Vieh aus den Ställen in Sicherheit und fanden sich an den gefährdeten Orten zur etwaigen Wassetabwehr und Hilfeleistung ein. Ein Glück war es, daß in der Oberen Vill die 'Durchbruchstelle der Wasiermauer recht zeitig gesperrt werden konnte und die Hokzbrücke vom Wildbach weggerissen wurde: sonst hätte aus dem Markte ein zweites Klausen werden können. Trotzdem hat das Wasser den bis zu 4 m hohen, zu Kaiserin Maria Theresias 'Zetten gebauten Stemdvmm

, bis er sich zum größten! Jugoslawien eine vorläufige Bewilligung des genannten Glück auf einen 'Baum retten konnte. Sein wiederholter; Ministermms nicht mehr notwendig ist. Die bestehenden Hilferuf wurde trotz des Wildbachdonners gehört, aber - sanitären Vorschriften bleiben jedoch auch weiterhin in ein langer Rettungskordon, der sich durch Seile verbun-! Kraft. den. quer unter Weinpergeln hin durch Tiefes Schlamm- j . ■ ■ ■ wasser zwang, konnte die Wildbachwogen wieder nicht . Y.y» Y. . dju^Hbrechen

, ja in der finsteren Nacht nicht einmal die | (Freie S eelfo r g estellen.) Zur B Werbung aus- wmde er. nachdem,das Wasser behütend nachgelassen;geschrieben sind die Stadtpfarre Tirol-Meran, für hatte, glücklich heremgehott. Das hllftenhe Zusammen-! ^^ren Teilung die Vorarbeiten nahezu abgeschlossen sind, ÄlnlÄÄ 'ii' j Wetters die unabWngige Kurafie Prooeis-Nonsberg drohenden Nacht muß anerkannt werden, lmmuttgend, ^d die Küratie St. Martin am Kofel, bis zum 18. wirtte auch das Erscheinen des Herrn Bürgermeisters

, der. ein eigenes Weingut unter Wasser wissend, ruhig sagte: Der Herr hat's gegeben, der Herr hatts genom mene Im ersten Augenblick des 'Alarms erlosch das elektrische Licht, dauernd, daß die Leute und Kerzen auf die Fenstersimse stellten, was den druck einer festlichen Sttaßenbeleuchtung hervorrief. Die armen Heimgesuchten werden selbstverständlich der Mild- tätigkett empfohlen. Auch eine große Lehre wird man aus der verflossenen unheimlichen Nacht ziehen müssen: nicht in ein altberüchtigtes Wildbachdelta

65 Zentimeter. Rach 1 Uhr nachmtt- tags ließ sich jedoch am 'Pegel kein Rückgang des Wasser- staNdes mehr konstatteren und da wahrscheinlich im Pustertale Gewitter niedergegangen waren und der Eisack Hochwasser zu führen begann, stteg der Stausee bei Klausen über Nacht wieder um 20 (Zentimeter. Im wetteren Ver laufe des gesttigen Tages sentte sich das Wasser jedoch wieder um zirka 15 bis 20 (Zentimeter, so daß gestern abends als Erfolg des! Kanaldurchstiches ein allgemeiner Rückgang der Ueberschwemmung

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.09.1882
Umfang: 4
unseres Bozener Correspondenten ein düsteres Bild. Trotz dem andauernden Regen ist daS Wasser deS Eisack und der Etsch auch vngangene Nacht bedeutend gefalle«. Leider wird durch die Stauung bei SigmundSkron das Sinken der Etsch von Terlan ab verhindert, waS zur Folge hat, daß sich die Flutheu von dort ab mehr und mehr über die^Gelände aus breiten. Bei Moritzing wurden gestern auf der Bozen-Meraner Chausse« 20 Fuß Wasser gemessen! Sehr erns lauten die Nachrichten auS dem Bintschgau. Dle Landstraße

zwischen LaaSundSchlanders ist stellenweise haushoch übermuhrt, zwischen MalS und EyrS zeigt dieselbe gähnende Klüfte. i!lm Stilfser Joch hat daS Wasser die Chaussee Vt Stunde weil gänzlich fortgerissen. ISO Per» onen, welche gestern vorzudringen versuchten, mußten, das Unmögliche ihreS Unternehmens ein« ehend, wieder nach Landeck zurückkehre». Viele Gebäude sollen von den Muhren und dem Wasser zerstört sein. Die PostVerbindung wischen Landeck und Meran wird, so ut es geht, ausrecht erhalten und dürften

gearbeitet, um wenigstens den telegraphischen Verkehr zwischen hier und 'Bozen wiederherzustellen. Auch mit der Re» aovirung der zwischen Bozen und Brixen zer- körten Leitung ist man eifrigst beschäftigt. Nachstehend geben wir den Bericht, welchen Herr Inspektor Titz gestern Abend an die Direktion der Bozen-Meraner Bahn in Wien absandte: »Sountag: Eisack um einen Meter höher wie 136S. Montag einen Meter gefallen, doch Bahndamm zwischen Loretto und Talferbrücke auf SV Meter gebrochen. Wasser dringt

und große Holzladungen zu Thal führten. Gleichzeitig kam die Nachricht, »aß auch die Etsch sehr hoch gehe und binnen wenigen Stunden kam schon die erste Hiobspost von Trient, daß die Eisenbahnbrücke über den Legn ob ach bei Calliano eingestürzt sei und ammt der Telegraphenleitung im Wasser liege. Such erzählte man sich von einem Durchbruch )eS Avisio und unterdessen kam von SigmundS kron die telegraphische Kunde, daß der Eisack den rechtsseitigen Damm durchbrochen habe und seine Fluthen über die Felder

und durch die schwer» behangenen Weingärten dahinwälze. Mittlerweile schwammen auf dem Eisack schon allerlei HauS« geräthe daher, auch bemerkte man mehrere todte Pferde im Wasser, hinter welchen wieder ver schiedene Wägen zwischen Weinberghölzern und Fensterläden, Brückenbestandtheilen und HauS» thüren dahintrieben, so daß sich allgemein die Nachricht verbreitete, weite: oben im Eisackthal müsse sich das Wasser bereits feinen Weg durch eine Ortschaft „ oder dergleichen gebahnt haben. Und wirklich brauchte

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 02.10.1882
Umfang: 8
Tsrlan-Meran und in einigen Tagen die ganze Linie. Die Trauben sind ausgezeichnet und billig. Der Gesundheitszu stand ist, da Meran und Umgebung vom Hoch wasser absolut verschont geblieben, vortrefflich. Aus Branzoll kommt die Nachricht, dass die beiden vom Etschdamm bei Psatten verschwunde nen Personen nicht ert.unken, sondern identisch seien mit jenen beiden Männern, welche vom Grafen Joses Thun mittelst eines Kahnes und Beihilfe zweier Knechte gerettet wurden. S Trient, 20. Sept. Trotz des Regens

heute Nacht und in der Frühe ist das Wasser immer mehr im Sinken begriffen, man gewahrt es von Stunde zu Stunde, wie das Wasser i' der Stadt zurück weicht — im ganzen dürfte es bis jetzt um beinahe 70 Cm. gefallen sein — mit dem Zurücktreten d s Wassers weicht auch die Befürchtung vor weiterem Unglück. Leider wird man aber jetzt erst den ganzen Umfang der Verwüstungen übersehen können. Ich habe bis jetzt nur ein Stück von den Feldern und Gärten jenseits der St. Lorcnzo-Brücke nach dem Schießstande

in äußerster Gefahr, so zwar, dass deren Benützung verboten werden musste, da ihr Einsturz jeden Augen blick erfolgen konnte. Da dos Wasser nicht gegen Fiera konnte, warf es sich mit aller Gewalt gegen das Dorf Transacqua, dessen Häuser, mit Aus nahme -einiger, auf einer Anhöhe liegen. — Die Fel der und Gebäude von Tonadico, Fiera und Im er, welche in der Nähe des Flusses Cismon liegen, wurden alle entweder ganz oder doch theilweise weggeschwemmt. Der Schaden ist sehr groß und sür die Bevölkerung

um so empfindlicher, als ihre ganze Habe und Hoffnung in den Feldern bestand. Die erst vor kurzem beendete neue Fahrstraße von Fiera nach Montecroce wurde bei Fiera und zwi schen Jmer und Masi weggeschwemmt, von Imer nach Montecroce aber durch viele Erdabrutschungen für längere Zeit, wenigstens sür Wägen, unbenützbar gemacht. Sehr großen Schaden richtete auch das Wasser in der überaus armen Gemeinde von Canale St. Bovo an, welche übrigens schon einmal vom Wasser bereits ganz vernichtet worden ist. Infolge

, denn der Schaden ist sür sie unendlich groß. An der äußersten Grenze des Reiches zerstört: der Fluss CiSmone auch die ärcirischen Triftwerke bei Monte croce, in welche bereits jedes Johr hineingebaut wird. Die gute Instandhaltung dieser Werke ist un bedingt nothwendig, denn ohne sie kann das aus den ärarischen Waldungen von Primiero gewonnene Holz nicht 'nach Italien geliefert werden. Bedeutenden Schaden richtete das Wasser auch in den benachbarten italienischen Ortschaften an. Im italienischen Orte Cismone

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 14.04.1907
Umfang: 16
, die Bäche waren fast trocken und selbst die Passer führte nur wenig Wasser. Einer großen Steinwüste gleich, lag das Flußbett vor den Promenaden da und einige Ar beiter konnten ohne Wasserstiesel alle möglichen, dem Fernerstehenden nur schwer erklärlichen Bau ten ausführen. Jetzt ist es hier ganz anders. Wahrscheinlich handelte es sich schon damals um deu Anfang des jetzt Geschaffenen. Niedrige Wehre durchziehen in Abständen von etwa 50 bis IVO Meter das Pasferbett in ganzer Breite, stauen das Wasser

auf — in ähnlicher Weise, wie wir schon früher in Baden-Baden bei der Oos gesehen haben — und lassen es mit mun terem Geplätfcher von Stufe zu Stufe herab fallen. Die ganze Flußbreite ist so mit Wasser angefüllt und herrliche Frische strömt von ihm zu den beiderseitigen Promenaden aus. Ge schickt sind große Steine unregelmäßig in Wehr und Fluß verbaut, s>i dem geordneten Bette ein malerisches Ansehen verleihend. Im übrigen sieht man aber kein Gerolle mehr, das früher die Passer bei Niederwasser

unmittelbar bei der Zenoburg eine etwa 40 Meter hohe, starke Mauer quer durch Tal und Flußbett gebaut und dadurch das Wasser bis zur Krone der Mauer angestaut. Diese, aus gewaltigen Felsstücken her gestellt, paßt sich in ihren wirkungsvollen Archi- tektursormcn den kurzgekrönten Berghängen prächtig an bildet mit dem über sie hinwegstür zenden Wasser einen ungemein malerischen Ab schluß der ohnehin schon romantischen Gilf- anlage. Ein Fahr- und Fußweg führt über die Mauer und verbindet Obermais niit

wieder anders sein. Znnächst gab die außergewöhnlich günstige Ge legenheit Anlaß zu dem Gedanken an eine solche Seeanlage. Die schmale Klamm erforderte nur eine sehr kurze, wenn auch hohe und starke Mauer — fie soll unten fast so dick wie hoch sein —; dahinter breitet sich sofort ein weites Becken aus, das viel Wasser faßt und dessen Sohle wegen des mitgefuhrten Schotters ohne hin fast nnbenützbar war. Eingehende geologische Untersuchungen ergaben, daß die Felsen an der Klamm fest und dicht genug waren, den Drnc der Mauer

auf diese nene Anziehung Merans. Nur so viel habe ich gehört, daß das am Fuße der Absperrmauer errichtete, malerisch ausge staltete Elektrizitätswerk, welches das durch die Anstauung geschaffene Wassergefälle ausnützt, die Seck? g Kosten der ganzen Anlage decken soll; möglich ist es, denn wenn das in den Nachtstunden zu gießende Wasser zurückgehalten wird, lassen sich M die eigentliche Betriebszeit Tausende von Pferdekräften gewinnen. Für ihre Verwendung iieten der vergrößerte Kurort und namentlich Sie neue

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 03.07.1875
Umfang: 10
von dem andringenden Wasser drei Kanäle gehoben wurden, auS deren Oeffnnngen das Wasser hervorquoll. So viel bis jetzt bekannt geworden ist, sind wolkenbruchartige Gewitterregen Mitte der vori gen Woche auf der ganzen Westbahnstrecke von Prag bis Chrast niedergegangen, wodurch auch die Bahn theilweise geschädigt wurde. Die niedergegangenen Wolkenbrüche über die Beraungegend bewirkten massenhaftes Eindrin gen von Wasserströmen in Smichow, wolelbst zwei Fuß hoch das Wasser m den Straßen stand, in den Gewölben

und Parterrerämnen der Fa briken großen Schaden anrichtete, in entfernteren Vororten kleinere Bauten wegriß. Ueber die Ueberschwemmnng vom 19. bis 20. v.M. beiDölldach im oberen Mollthale inKärn- ten wird berichtet: Eine Strecke von einer hal ben Stunde mit schönsten Feldern wurde durch die Ueberschwemmnng hart mit genommen, auch mehrere Häuser standen nnter Wasser. DieBe wohner derselben konnten nur mit größter Mühe gerettet werden, da die zu Hilfe Eilenden bis znr Brust im Wasser waten mußten. Brücken

und Straßen wurden weggerissen, so daß der Verkehr auf längere Zeit unterbrochen sein wird. Die eingetroffenen Berichte aus Pest stellen das Unglück, welches Gewitter und Wolkenbrüche in den Schwesterstädten am verflossenen Samstag AbendS anrichteten, in weit größerem Umfange dar, als die Nachrichten ahnen ließen. Das Unwetter, welches an hundert Menschenleben ge fordert haben soll, begann um 5 Uhr, und nach wenigen Minuten standen zwei Drittel der Pester Kellerwohnungen unter Wasser. Es hagelte, blitzte

und donnerte unaufhörlich fort. Auf der Radialstraße, am „Oktogon', schlug der Blitz in das Trachytpflaster, und aus einer Tiefe von drei Fuß und in einem Umfange von beinahe zwanzig Fnß wnrüe das Pflaster gespalten, auf gerissen und die Steine viele Schritte weit weg geschleudert. Der Keller deS Jndustriehofes auf dem Waitzener Boulevard, sämmtliche Keller der Gärtnergasse, der Keller der Schachner'schen Bäckerei in der Palatingasse, die Druckerei deS Pester Llod u. s. w. waren vollständig mit Wasser

: Donnerschläge hallen in hundertfachem Echo wider und lassen bei fort schreitender Näherung des Gewitters eine Fort setzung der traurigen Katastrophe befürchten. Beim Militärspital beginnt der zweite Act deS grausen Dramas; die Umfassungsmauer des Spitals ist theilweise eingestürzt, und in dicken Strömen beginnt der neuerliche Regen wieder niederzustürzen. Der Südbahnhof steht unter Wasser, allerlei Holzmaterial schwimmt nach allen Richtungen, der Verkehr der Züge ist eingestellt. Indessen

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