¬Die¬ Anfänge der alpinen Forschung in den Ostalpen und im Karstgebiete : (bis 1800)
36 — dass das Wasser einmal die Ebensole einer Fläche erreicht, wie der Zirknitzer See die geschlossene Fläche bei Planina, wo der Maunz oder Unz aus den Grotten herausfliesst, und dergleichen: so fängt das Wasser an herauszufliessen, hält nun der Zusatz des Wassers aus dem Dunstkreise an, und die Wasserbehälter bleiben solchergestalt angefüllt, dass sie viel mehrere Klaftern an der Höhe gewinnen, als die Ausgusslöcher haben, so muss natürlich ein sehr grosser Druck auf die natürlichen
Wasserleiter folgen, woraus dann das Spritzen mancher solcher Öffnungen erfolgt, um soviel inehr, je enger die Mündung davon ist, und je tiefer sie von den Wasserbehältern liegen- hört nun der Dunstkreis eine lange Zeit auf. Wasser zu geben, wie im Sommer und zu trockenen Jahres zeiten zu geschehen pflegt, so hören endlich auch alle diese Quellen auf, Wasser zu geben, sondern vertreten einen Gegen dienst, und nehmen nicht allein jenes Wasser auf, welches sie gegeben, sondern auch dasjenige, welches der See
von den be ständigen Quellen, welche gegen Mitternacht und Abend Hegen, bekommt.“ Hacquet weist auch darauf hin, dass die Annahme einer regelmässigen Wiederkehr dieses Vorganges falsch sei, „da es sich schon ereignet hat, dass der See zu ganzen drey Jahren nicht abgelaufen ist. sobald sehr nasse Jahre aufeinander gefolgt sind.“ Ö Eine gewisse Regelmässigkeit von Zu- und Abnahme zeigt sich nur darin, „dass im Herbste und im Frühjahre viel mehr von der Fläche gegen Mitternacht und Abend unter Wasser gesetzt
ist als in den heissen Sommertagen“. Manchmal mag, so nimmt Hacquet an, „bey grossem Sturmwetter der Druck der Luft eine Gewalt aufs Wasser haben, indem zu Zeiten, wo noch grosse und anhaltende Regengüsse eingefallen sind, das Wasser samt dem darin sich aufhaltenden Flügelwerke herausgejagt wird“. * 2 ) Für die Tatsache, dass oft erst nach mehreren Wochen nach be deutenden Regengüssen sich ein Steigen des Wassers bemerkbar macht, gibt er die Erklärung, dass die Grotten im Innern der Berge zahlreich sind und dass
das Wasser also längere Zeit *) Hacquet, a. a. O. I, 137 2 ) ebd, I, 137.