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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 13.08.1915
Umfang: 16
und für jedes Stück über IO einen Betrag von 50 Heller. — Inserate werden billigst berechnet. Schriftleitung und Verwaltung, Innsbruck, Margaretenplatz Nr. 6. Nr. 17 Innsbruck, Freitag, den 13. August 1915. 14. Jahrgaug. Siege aus allen Linien. Die Festungen Warschau, Iwangorod und Lomsha gefallen. — Russische Verluste im Juli: 850 Offiziere, 297.053 Mann gefangen, 67 Geschütze unb 558 Maschinengewehre erbeutet. — Seit herige Verluste: 168 Offiziere, 64.773 Mann gefangen, 51 Geschütze u. 139 Maschinengewehre

erbeutet. Schauerliche Niederlage der Welschen bei der zweiten Zsonzoschlacht. 100.000 Mann welsche Verluste, Berge von italienischen Leichen. Ein welsches Unterseeboot in den Grund gebohrt. — Ein türkisches Panzerschiff versenkt. Die F e st u n g e n Warschau und Iwangorod erobert! Wenige, aber un gemein inhaltsschwere Worte sind es, die der Telegraph der staunenden Welt am 5. August verkündete. Warschau, die erstklassig befestigte Hauptstadt Polens, eine Stadt mit rund 712.000 Einwohnern (im Jahre

190}), der Stolz des Zaren, mußte samt der weiter südöstlich an der Weichsel befindlichen starken Festung Jwan- gorod (die Stadt zählt 7000 bis 8000 Einwoh ner) den Truppen der siegreichen verbündeten Heere überlassen werden. Diese rühmlose Ueber- gabe zeigt so recht die Kraftlosigkeit der zer mürbten russischen Heere und "die Hilflosigkeit seiner Führer. Die oberste russische Armeeleitung will der Welt glaubhaft machen, daß die Ausgabe von Warschau aus taktischer Klugheit geschah. Die ses Märchen

glaubt ihr aber wohl kein Mensch. Wenn von unserer Seite voriges Jahr Lemberg aus taktischen Gründen dem Feinde kampflos überlassen wurde, so hat dies seine Richtigkeit, denn die offene Stadt Lemberg ge gen ein von allen Seiten anrückendes Massen heer zu verteidigen, wäre aussichtslos und für 'die Stadt selbst nur verderblich gewesen. Das befestigte Przemysl aber, das nebenbei be merkt, nicht einmal halb so stark befestigt war wie Warschau, war von uns beim Rückzuge nicht geräumt worden

, es war eine österreichi sche Insel mitten unter dem Feinde, weil un sere Heeresleitung sich bewußt war, daß der Tag der Befreiung Przemysls kommen wird, wie es auch der Fall war. Nur verzögerte sich die Befreiung und Przemysl fiel durch Hunger. Von einer freiwilligen Räumung von Warschau aber zu reden, ist müßiges Geschwätz. Eine Stadt, die so wie Warschau befestigt und infolgedessen den größten und andauerndsten Wi derstand leisten könnte, räumt man nicht, wenn man nur halbwegs begründete Hoffnung

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.08.1915
Umfang: 4
, Leopoldstraße 12 (Stöckl) Postsparkassen--Konto 49 001 und Nr. 215 Mittwoch, 4. Angust IN 15 *. Jahrg. In der Mausefalle? Die Rückzugslinien von Warschau bedroht. — Deutsche Flieger bombardieren die Bahn östlich von Warschau. 6n deutscher Unteroffizier als ZclMsbändiger. Er zwingt ein amerikanisches Schiss nach Cuxhaven zu fahren. — Dort wird aus den unteren Räumen eine englische Ossiziers-Prisenbesatzung herausgeholt. Neue €rfolge gegen die Ruffen. Der feind zwilchen (Ueicblel und Bug neuerlich geworfen

auch diese Linie östlich von Leczna und nördlich von Cholm durchbrochen. Er begann deshalb aus dem größeren Teil der Front in der Nacht seine Stellungen zu räumen, nur an einzelnen Stellen leistet er noch Widerstand. Oestlich von Leczna machten wir gestern 2000, zwischen Cholm und Bug am 1. u. 2. August über 1300 Gefangene. Mehrere Maschinenge wehre wurden erbeutet. Zu den Kämpfen in Rußland von Riga bis Südpolen. Uor Warschau. ein einschneidender Fliegerangriff auf die Balm östlich von Warschau

. B e r l i n, 3. August. (Amtlich). Ju der Richtung auf Lomsha wurde unter erfolgreichen Kämpfen Raum gewonnen. Rund 3000 Russen wurden ge fangen genommen. Im übrigen fanden auf der Narewfront und vor Warschau kleinere, für uns günstig ver laufene Gef echte statt. Unsere im Osten zusammengezogenen Luft schiffe unternahmen einen erfolgreichen Angriff ans die Bahnlinie .östlich von Warschau» ln der Mausefalle? Berlin, 3. August. Dem Angriffe, den die deutschen Lnftschiffer auf die östlich von Warschau gegen das Innere

Rußlands verlaufende Bahnlinie unternahmen, kommt die größte Bedeutung zu, da da- durch dieRückzugsmöglichkeiten der in Warschau konzen trierten russischen Truppen sehr herabgemindert werden. Wenn es gelingt, die Rückzugsbahnen dauernd zu unterbinden, bezw. gebranchsunfähig zu machen, haben die Deutschen die beste Aussicht, alle in Warschau und Jwangorod befindlichen Truppen wie in einer Mausefalle adzufangen. Jlllfällige ZerRörung von Privat eigentum in Aarlcbau. Berlin, 3. Aug. Einer Rotterdamer

Depesche des Lokalanzeigers zufolge heißt es in einem Befehle des Großfürsten Nikolajewitsch, daß Eigentum in Warschau nur dann zerstört werden dürfe, wenn es aus militä rischen Gründen notwendig sei. Dfie Besitzer würden eine Entschädigung erhalten. Für die Einwohner, die die Stadt verlassen wollen, sind besondere Rückzugs straßen frei. Nie Kämpfe in den nordweftruffifcDen Provinzen. i7§o Buffen gefangen. Berlin, 3. August. Bei den Kämpfen in der Gegend von Mitau wurden 500 Gefangene gemacht» Oestlich

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 14.08.1920
Umfang: 4
der kleinen Staaten bezahlen zu lassen. Die Russen vor Warschau. Bon Dr. 3. Lew!«. Wif schon so oft in der Geschichte, stehen russische Truppen vor Warschau, und dem polnischen Staat, dessen Existenz schon so sicher- gestellt schien, droht eine neue Katastrophe. Auch diesmal ist die Katastrophe, wie wiederum schon mehrfach in der Geschichte Polens eine Folge des Leichtsinns, mit welchem die Leiter des Staates sin« Politik trieben, die den wirklichen Kräften und Interessen des Landes nicht entsprach

. Die fast 180 Jahre, die seit der ersten Teilung Polens verflossen sind, haben in den herrschenden Schich ten des polnischen Volkes nicht den Sinn für Wirklichkeit in der Politik entwickeln können, und so steht wieder die Hauptstadt Po lens vor der Gefahr, von einem feindlichen Heer besetzt zu werden. Es gibt wenige Hauptstädte in Europa, die im Laufe der Jahr hunderte so viel feindliche Okkupationen über sich haben ergehen lassen müssen wie Warschau. Die Stadt deren Name in den Ur kunden zuerst

im Jahre 1224 vorkommt, wurde vom .Herzog Con rad von Masovien gegründet, der im 11. Jahrhundert am Ufer der Weichsel ein Schloß und eine Kapelle gründete, an derselben Stelle, wo setzt die St. Johannes-Kathedrale steht. Einige Jahr hunderte lang war Warschau die Hvupsstadt der Herzöge von Ma sovien, bis es mn 1550 von Sigmund August Hl. zur Hauptstadt Polens gemacht wurde. Seit 1572 fand dann die Wahl der pol nischen Könige auf dem Woljcrfeld im Westen Warschaus statt. Im Jahre 1656

, während des schwedisch-polnischen Krieges, wurde Warschau von den Schweden besetzt, im folgenden Jahrs tobte bei Warschau eine dreitägige Schlacht, in welcher der pol nische König Johann Kasimir von den verbündeten schwedisch-bran- denburgischen Truppen geschlagen wurde. Während des nordischen .Krieges (1760 bis 1721), in welchem di« Großmachtstellung Schwe dens durch eine Allianz zwischen Rußland. Polen und Dänemark gebrochen wurde, war Warschau vorübergehend von Karl XU. von Schweden besetzt. Im Jahre 1733

besetzten die russischen Truppen Warschau und setzten die Wahl des sächsischen Kurfürsten August |tll. zum polnischen König durch. Nach seinem Tod« (1763) wurde Warschau wiederum von russischen Truppen besetzt und der Günst ling Katharina II., Stanislaus Panjatowsky, zum König von Po len gemacht. Es begann damals die Agonie des polnischen Staates. Die Franzosen drohen mit der Befchietzung Gdeffar. Protest der Sowjetregiernng. KB. Moskau, 13. August. (Funkspruch.) Der franzö sische Admiral im Schwarzen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 14.08.1915
Umfang: 12
«seite q eine für den Vierverband günstige Wendung ge ben. Einen ungünstigeren Zeitpunkt als die Tage des Falles von Warschau und Jwangorod sowie schwerer Mißerfolge auf den anderen Kriegsschauplätzen hätten sich die einst so großen und jetzt schon so oft und gründlich blamierten Maulhelden des verkrachten Vierverbandes nicht aussuchen können! Der Erfolg wird wohl der entsprechend ungünstige sein. ^ > Die Kriegsereigrriffe. '(Vom 2. bis 10. August.) Der Fall von Warschau und jeine Bedeutung

*) Die Besetzung von Warschau, die am 5. August durch die Truppen des Prinzen Leopold von Bayern erfolgte, ist nicht nur das bedeutendste Ereignis der letzten Kriegswoche, sondern wohl das bedeutendste Ereignis des einjährigen Weltkrieges überhaupt. Warschau ist eine Millionenstadt, von der aus Rußland das Polenvolk niederhielt und die die russische Strategie als Zentrale der Vertei digung des Moskowiterrelches betrachtete. Aber nicht nur in strategischer Hinsicht, sondern auch in politischer Hinsicht

ist Warschau bedeuteird und wichtig als das Sammelbecken aller Ideen und Be strebungen, denen das Trostwort des kodesmatten KoHusko auf den Schlachtfeldern von Ostrolemsta „Noch ist Polen nicht verloren!" immer noch als politische Parole verblieb. Es ist viel über die Bedeutung der russischen Weichselfestungen geschrieben und gesagt worden und es wäre verfehlt, all das als bare Münze zu geben, weil bei manchen Aeußerungen die Absicht den Sinn erzwang. Im allgemeinen muß man sagen, daß Warschau ebenso

wie sein südliches Flankenwerk Jwangorod besonders starke Festun gen nicht waren und daß insbesondere die Fe stungswerke der polnischen Hauptstadt oft und oft als Wahrzeichen dafür betrachtet wurden, daß der Moskowitismus des Wohlverhaltens der polnischen Bürger nie und nimmer ganz sicher sein konnte. Besonders die innere Vorlinie war zu nahe der Stadt angelegt. Stark waren nur die Feldstel lungen von Warschau, die bis Blone reichten und veiderseits ihre Anlehnung an die Weichsel suchten

. Hier hatten auch die wackeren Eroberungstruppen die heftigsten Kämpfe zu bestehen, da starke russi sche Nachhuten, d^e wohl ganze Heeresgruppen um faßten, hier den russischen Rückzug zu decken such ten. Mit der Eroberung der Feldstellungen von Warschau war das Hauptwerk getan und die Stadt selbst fiel als reife Frucht einer glanzvollen, weit- ausgreifenden Strategie in den Schoß der Sieger. Man könnte den ganzen Feldzug, der mit dem be rühmten Angriff der Generale v. Scholtz und von Gallwitz auf die russische Narewfront

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 13.08.1915
Umfang: 12
eine für den Vierverband günstige Wendung ge ben. Einen ungünstigeren Zeitpunkt als die Tage des Falles von Warschau und Jwangorod sowie schwerer Mißerfolge auf den anderen Kriegsschauplätzen hätten sich die einst so großen und jetzt schon so oft und gründlich blamierten Maulhelden des verkrachten Vierverbandes nicht aussuchen können! Der Erfolg wird wohl der entsprechend ungünstige sein. v Die Kriegsereigrriffe. (Vom 2. bis 10. August.) Der Fall vou Warschau und jeine Bedeutung

.*) Die Besetzung von Warschau, die am 5. August durch die Truppen des Prinzen Leopold von Bayern erfolgte, ist nicht nur das bedeutendste Ereignis der letzten Kriegswoche, sondern wohl das bedeutendste Ereignis des einjährigen Weltkrieges überhaupt. Warschau ist eine Millionenstadt, von der aus Rußland das Polenvolk niederhielt und die die russische Strategie als Zentrale der Vertei digung des Moskowiterreiches betrachtete. Aber nicht nur in strategischer Hinsicht, sondern auch in politischer Hinsicht

ist Warschau bedeutend un5 wichtig als das Sammelbecken aller Ideen und Be strebungen, denen das Trostwort des kodesmatten Kost^sko auf den Schlachtfeldern von Ostrolewst: „Noch ist Polen nicht verloren!" immer noch als politische Parole verblieb. Es ist viel über die Bedeutung der russischen Weichselfestungen geschrieben und gesagt worden und es wäre verfehlt, all das als bare Münze zu geben, weil bei manchen Aeußerungen die Absicht den Sinn erzwang. Im allgemeinen muß man sagen, daß Warschau ebenso

wie sein südliches Flankenwerk Jwangorod besonders starke Festun gen nicht waren und daß insbesondere die Fe stungswerke der volnischen Hauptstadt oft und oft als Wahrzeichen dafür betrachtet wurden, baß der Moskowitismus des Wohlverhaltens der polnischen Bürger nie und nimmer ganz sicher sein konnte. Besonders die innere Vorlinie war zu nahe der Stadt angelegt. Stark waren nur die Feldstel lungen von Warschau, die bis Blone reichten und veiderseits ihre Anlehnung an die Weichsel suchten

. Hier hatten auch die wackeren Eroberungstruppen die Heftigsten Kämpfe zu bestehen, da starke russi sche Nachhuten, dse wohl ganze Heeresgruppen um faßten, hier den russischen Rückzug zu decken such ten. Mit der Eroberung der Feldstellungen von Warschau war das Hauptwerk getan und die Stadt selbst fiel als reife Frucht einer glanzvollen, weit ausgreifenden Strategie in den Schoß der Sieger. Man könnte den ganzen Feldzug, der mit dem be rühmten Angriff der Generale v. Scholtz und von Gallwitz auf die russische Narewfront

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Außferner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 14.08.1915
Umfang: 12
«seite eine für Sen Viewerband günstige Wendung ge ben. Einen ungünstigeren Zeitpunkt als die Tage des Falles von Warschau und Jwangorod sowie schwerer Mißerfolge auf den anderen Kriegsschauplätzen hätten sich die einst so'großen und jetzt schon so oft und gründlich blamierten Maulhelden des verkrachten Vierverbandes nicht aussuchen können! Der Erfolg wird wohl der entsprechend ungünstige sein. - Die Kriegsereigniffe. (Vom 4. bis 10. August.) Der Fall von Warschau und.feine Bedeutung

*) Die Besetzung von Warschau, die am 6. August durch die Truppen des Prinzen Leopold von Bayern erfolgte, ist nicht nur das bedeutendste Ereignis der letzten Krregswoche, sondern Wohl das bedeutendste Ereignis des einjährigen Weltkrieges überhaupt. Warschau ist eine Millionenstadt, von der aus Rußland das Polenvolk niederhielt und die die russische Strategie als Zentrale der Vertei digung des Moskowiterreiches betrachtete. Aber nicht nur in strategischer Hinsicht, sondern auch in politischer Hinsicht

ist Warschau bedeutend und wichtig als das Sammelbecken aller Ideen und Be strebungen, denen das Trostwort des kodesmatten Kosi.usko auf den Schlachtfeldern von OstrolemE: „Noch ist Polen nicht verloren!" immer noch als politische Parole verblieb. Es ist viel über die Bedeutung der russischen Weichselfestungen geschrieben und gesagt worden und es wäre verfehlt, all das als bare Münze zu geben, weil bei manchen Aeußerungen die Absicht den Sinn erzwang. Im allgemeinen muß man sagen, daß Warschau ebenso

wie sein südliches Flankenwerk Jwangorod besonders starke Festun gen nicht waren und daß insbesondere die Fe stungswerke der polnischen Hauptstadt oft und oft als Wahrzeichen dafür betrachtet wurden, daß der Moskowiiismus des Wohlverhaltens der polnischen Bürger nie und nimmer ganz sicher sein konnte. Besonders die innere Vorlinie war zu nahe der Stadt angelegt. Stark waren nur die Feldstel lungen von Warschau, die bis Blone reichten und oeiderseits ihre Anlehnung an die Weichsel suchten

. Hier hatten auch die wackeren Eroberungstruppen Me heftigsten Kämpfe zu bestehen, da starke russi sche Nachhuten, dse wohl ganze Heeresgruppen um faßten, hier den russischen Rückzug zu decken such ten. Mit der Eroberung der Feldstellungen von Warschau war das Hauptwerk getan und die Stadt selbst fiel als reife Frucht einer glanzvollen, weit- auSgreifenden Strategie in den Schoß der Sieger. Man könnte den ganzen Feldzug, der mit dem be rühmten Angriff der Generale v. Scholtz und von Gallwitz auf die russische Narewfront

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 13.08.1915
Umfang: 12
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.*) Die Besetzung von Warschau, die am 6. August durch die Truppen des Prinzen Leopold von Bayern erfolgte, ist nicht nur das bedeutendste Ereignis der letzten Kriegswoche, sondern Wohl das bedeutendste Ereignis des einjährigen Weltkrieges überhaupt. Warschau ist eine Millionenstadt, von der aus Rußland das Polenvolk niederhielt und die die russische Strategie als Zentrale der Vertei digung des Moskowiterreiches betrachtete. Aber nicht nur in strategischer Hinsicht, sondern auch in politischer Hinsicht

ist Warschau b^eutend und wichtig als das Sammelbecken aller Ideen und Be strebungen, denen das Trostwort des kodesmatten Kop usko auf den Schlachtfeldern von Ostrolemür „Noch ist Polen nicht verloren!" immer noch als politische Parole verblieb. Es ist viel über die Bedeutung der russischen Weichselfestungen geschrieben und gesagt worden und es wäre verfehlt, all das als bare Münze zu geben, weil bei manchen Aeußerungen die Absicht den Sinn erzwang. Im allgemeinen muß man sagen, daß Warschau ebenso

wie sein südliches Flankenwerk Jwangorod besonders starke Festun gen nicht waren und daß insbesondere die Fe stungswerke der polnischen Hauptstadt oft und oft als Wahrzeichen dafür betrachtet wurden, daß der Moskowitismus des Wohlverhaltens der polnischen Bürger nie und nimmer ganz sicher sein konnte. Besonders die innere Vorlinie war zu nahe der Stadt angelegt. Stark waren nur die Feldstel lungen von Warschau, die bis Blone reichten und oeiderseits ihre Anlehnung an die Weichsel suchten

. Hier hatten auch die wackeren Eroberungstruppen die heftigsten Kämpfe zu bestehen, da starke russi sche Nachhuten, dp: wohl ganze Heeresgruppen um faßten, hier den russischen Rückzug zu decken such ten. Mit der Eroberung der Feldstellungen von Warschau war das Hauptwerk getan und die Stadt selbst fiel als reife Frucht einer glanzvollen, weit ausgreifenden Strategie in den Schoß der Sieger. Man könnte den ganzen Feldzug, der mit dem be rühmten Angriff der Generale v. Scholtz und von Gallwitz auf die russische Narewfront

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 2 von 12
Datum: 14.08.1915
Umfang: 12
«seue eine für den Merveröand günstige Wendung ge ben. Einen ungünstigeren Zeitpunkt als die Tage des Falles von Warschau und Jwangorod sowie schwerer Mißerfolge auf den anderen Kriegsschauplätzen hätten sich die einst so großen und jetzt schon so oft und gründlich blamierten Maulhelden des verkrachten Vierverbandes nicht aussuchen können! Der Erfolg wird wohl der entsprechend ungünstige sein. r*~- -v Die Kriegsereigniffe. (Vom 4. bis 16. August.) Der Fall von Warschau und seine Bedeutung

.^) Die Besetzung von Warschau, die am 6. August durch die Truppen des Prinzen Leopold von Bayern erfolgte, ist nicht nur das bedeutendste Ereignis der letzten Kriegslnoche, sondern wohl das bedeutendste Ereignis des einjährigen Weltkrieges überhaupt. Warschau ist eine Millionenstadt, von der aus Rußland das Polenvolk niederhielt und die die russische Strategie als Zentrale der Vertei digung des Moskowiterreiches betrachtete. Aber nicht nur in strategischer Hinsicht, sondern auch in politischer Hinsicht

ist Warschau bedeutend und wichtig als das Sammelbecken aller Ideen und Be strebungen, denen das Trostwort des todesmatten Kch'^sko auf den Schlachtfeldern von Ostrolenrdn' „Noch ist Polen nicht verloren!" immer noch als politische Parole verblieb, Cs ist viel über die Bedeutung der russischen Weichselfestungen geschrieben und gesagt worden und es wäre verfehlt, all das als bare Münze zu geben, weil bei manchen AeNßetuNgen die Absicht den Sinn erzwang. Im allgemeinen muß man sagen, daß Warschau ebenso

wie sein südliches Flankenwerk Jwangorod besonders starke Festun gen nicht Waren und daß insbesondere die Fe stungswerke der polnischen Hauptstadt oft und oft als Wahrzeichen dafür betrachtet wurden, daß der Moskowitismus des Wühlverhaltens der polnischen Bürger nie und mmmer ganz sicher sein konnte. Besonders die innere Vorlinie war zu nahe der Stadt angelegt. Stark waren Nur die Feldstel lungen von Warschau, die bis VlüNe reichten und veiderseits ihre Anlehnung an die Weichsel suchten

. Hier hatten auch die wackeren EroöerungstruPpeN die Heftigsten Kämpfe zu bestehen, Za starke russi sche Nachhuten, dhr wohl ganze Heeresgruppen um faßten, hier den russischen Rückzug zu decken such ten. Mit der Eroberung der Feldstellungen von Warschau war das Hauptwerk getan und die Stadt selbst fiel als reife Frucht einer glanzvollen- weit ausgreifenden Strategie in den Schoß der Sieger. Man könnte den ganzen Feldzug, der mit dem be rühmten Angriff der Generale v. Scholtz Und von Gallwrtz auf die russische Narewfront

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 21.10.1914
Umfang: 4
ge worfen worden. Mit der Offensive in der Bukowina hat die Schlachtfront eine ungeheure Ausdehnung erfahren; sie beginnt oben im Norden am Njemen- fluß, zieht sich durch das Gouvernement Suwalki, über Warschau, längs dem Lauf der Weichsel und entlang dem Sanfluß; etwas vor Przemysl zieht sich die Schlachtlinie hin zur Stadt Stryj, dann die Karpathen entlang gegen Osten bis zur rumäni schen Grenze. Das Kampffeld hat also eine Ausdeh nung, welches jene der Riesenschlacht in Frankreich

" schreibt: Fast vier Wochen stand die russische Armee untätig am San. Die schweren Schläge, die ihr unser starkes Schwert verabreicht hatte, nötigten den Führer der Russen, eine längere Operationspause einzuschalten. Die Offensivkraft des russischen Heeres war er lahmt, der Nachschubdienst in Verwirrung geraten. Rege Tätigkeit herrschte während dieser Zeit im Lager der Verbündeten. Wir alle sehen, daß an der mittleren Weichsel zwischen Warschau und Jwango- rod Operationen von entscheidender Bedeutung

im Zuge sind. Acht russische Korps, mehr als eine Vier telmillion Soldaten, wurden bei dem Versuch, offen siv über die Weichsel vorzubrechen, unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Es ist einleuchtend, daß solche Operationen nur von sehr starken Kräften durchgeführt werden können. Woher kamen diese Massen? Die Truppen, die an der Nida aufmar schierten, sind im allgemeinen südlich der Eisenbahn Kielce—Radom—Jwangorod vorgerückt. Ihnen konnte man die Unternehmung gegen Warschau wohl nicht zumuten

, da auf dem östlichen Ufer der Weich sel und bei Jwangorod starker Feind in Samm lung begriffen war. Der Vormarsch gegen den Raum Warschau—Radom blieb einer zweiten, sehr bedeutenden Krastgruppe Vorbehalten. In aller Stille versammelte sich Anfang September zwischen Breslau und Posen eine deutsche Armee, hervorge gangen aus Truppen der ostpreußischen Armee und den fast unerschöpflichen Reserven der deutschen Wehrkraft. In der zweiten Hälfte September rollte unaufhörlich Zug auf Zug gegen die russische Grenze

bei Kali sch. Sehr umfassende Sicherungs maßregeln gestalteten den Weitertransport beträcht licher Kräfte bis tief nach Russisch-Polen auf den Eisenbahnen Kalisch—Lodz und Czenstochau—Pio- trkow. So kam es, daß ein neues, gewaltiges Heer schon in den ersten Tagen des Oktober kaum hun dert Kilometer von der befestigten Weichsellinie Warschau—Jwangorod stand. Die russische Führung war lange im Unklaren über die Absichten der Verbündeten geblieben. Erst zu Beginn dieses Monats erkannte sie die Gefahr

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 21.10.1914
Umfang: 8
Der serüstselvzug gegen Mlanü. Der „Pester Lloyd", der in einem Berliner Telegramm bereits vom baldigen Falle von Warschau spricht, veröffentlicht folgende hochinter essante Mitteilungen von Wiener militärischer Seite über die Operationen gegen Warschau: Wir alle sehen, daß an der mittleren Weichsel zwischen Warschau und Jwangorod Operationen von entscheidender Bedeutung im Zuge sind. Acht russische Korps, mehr als eine Viertelmillion Sol daten, wurden bei dem Versuche, offensiv

über die Weichsel vorzubrechen, unter schweren Verlusten zurückgeworfen. Ein glücklichere Einleitung des Herbstfeldzuges in Rußland konnten wir uns wohl nicht wünschen. Es ist einleuchtend, daß solche Operationen nur von sehr starken Kräften durchgeführt werden können. Woher kamen die Massen? Die Truppen, die an der Nida aufmarschierten, sind im allge meinen südlich der Eisenbahn Kielce — Radom Jwangorod vorgerückt. Ihnen konnte man die Unternehmung gegen Warschau wohl nicht zumuten, da auf dem östlichen Ufer

der Weichsel und bei Jwangorod starker Feind in Sammlung begriffen war. Der Vormarsch gegen den Raum Warschau- Radom blieb einer zweiten, sehr bedeutenden Kraftgruppe Vorbehalten. In aller Stille sammelte sich Anfang September zwischen Breslau und Posen eine deutsche Armee, hervorgegangen aus Truppen der ostpreußischen Armee und den fast unerschöpflichen Reserven der deutschen Wehrkraft. In der zweiten Hälfte September rollte unaufhör lich Zug auf Zug gegen die russische Grenze bei Kalisch. Sehr umfaffende

Sicherungsmatzregeln gestatteten den Weitertransport beträchtlicher Kräfte bis tief nach Russisch-Polen auf den Eisen bahnen Kalisch—Lodz und Czenstochau—Piotrkow. So kam es, daß ein neues gewaltiges deutsches Heer schon in den ersten Tagen des Oktober kaum 100 Kilometer von der befestigten Weichsellinie Warschau—Jwangorod stand. Sein Führer ist Generaloberst v. Hindenburg, den das geknechtete Volk von Rußland dereinst als einen seiner größten Nationalhelden wird verehren können. Denn er ist im Begriffe, Warschau

. Zwischen Skierniewice und der oberen Weichsel (östlich Kraukaus) strebt ein deutsch-österreichisch-ungarisches Hee»- von einer Million Soldaten gegen Osten. Die russische Führung war lange im Unklaren über die Absichten der Verbündeten geblieben. Erft zu Beginn dieses Monats erkannte sie die Gefahr, die Warschau drohte. Gewaltige Truppenmassev wurden aus Oftgalizien in das Gouvernement Lublin und über Brest-Litovsk gegen Warschau und Jwangorod verschoben. Die Blockierung von Jwangorod an der Westfront

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 8
Datum: 01.11.1914
Umfang: 8
ist eingeschränkt, ein unbedeutender Schiffsverkehr wird noch mit England und der übrigen Welt unterhalten. Frieden wird in Südafrika nicht eher einkehren, bis diese Regierung gefallen ist und Präsident Steyn und General Hertzog das Staatsruder in ihrer Hand haben." s Warschau Die fortschreitende Bewegung der deutsch-österreichi schen Heere in Polen hat unsere Truppen vor die Tore der Hauptstadt des ehemaligen Königsreiches Polen geführt. In den nächsten Tagen wird Warschau auf dem östlichen Kriegsschauplatz

zweifellos eine bedeu tende Rolle spielen. Warschau war von jeher eine wohlhabende Stadt, der wegen ihrer geographischen Lage an der Grenze zwischen dem westlichen und östlichen Europa eine gün stige Rolle für ihre Entwicklung zufiel. Neben Krakau war Warschau nicht nur dem Namen nach, sondern auch tatsächlich die Hauptstadt Polens. In ihr konzen trierte sich das geistige Leben des Volkes, sein Handel und seine Industrie. Neben der Altstadt (Stare Miasto), die bis zum heutigen Tage den schönen Stil

der beiden sächsischen Könige in Polen erhielt Warschau unter dem Einfluß der raffinierten Kultur der französischen Ludwigs, die in der ganzen damaligen Welt die Liebe zum Genuß und Luxus großzieht, eine ganze Reihe monumentaler Ge bäude und Privatschlösser, die von polnischen Mag naten errichtet wurden, vortrefflich erhalten sind und noch jetzt einen kostbaren Schmuck der Stadt bilden. Eine große Anzahl dieser Paläste wurde von der russi schen Regierung konfisziert und enthält jetzt die ver schiedensten

der Russen beträgt 30.000 — und zwar sind es Militär, Beamte und in kleinerer Anzahl Kaufleute. Die deutsche Kolonie zählt mehrere tausend Personen, die ihre Kirche, ihren Klub und einen Turn- und Gesangverein haben. Die kaufmännischen und ge sellschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschen und Polen sind die dekbar besten. Bis vor kurzem galt Warschau als eine starke Fe stung. Der ganze Bebauungsplan war einer Festungs stadt angepaßt. Erst vor wenigen Monaten begann man die Mauern und Befestigungen

niederzureißen und die Militärplätze an Privatpersonen zu verkaufen. In den letzten Wochen vor Ausbruch des Krieges fing man wieder an, davon zu sprechen, daß Warschau be festigt werden solle und daß vor kurzem verkaufte Plätze, auf denen die alten Forts errichtet waren, von der Regierung wieder angekauft werden würden. Die Eingeweihten behaupten, daß dieses Kauf- und Ver kaufsverfahren der Plätze ein von der russischen Inten dantur geplantes Unternehmen war, bei dem sich eine treffliche Gelegenheit

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 07.08.1915
Umfang: 8
. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengeuommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Warscbau u. Iivangoroü genommen. Die Besetzung Warschaus. Gr. Hauptquartier, 5. August. (Amtlich.) Die Armee des Prinzen Leopold von Bayern durch brach und nahm gestern und heute nachts die äußere und innere Fortlinie von Warschau, in der die ruffi schen Nachhuten noch zähen Widerstand

leisteten. Die Stadt wurde heute vormittags durch unsere Truppen besetzt. Der amtliche österr. Tagesbericht meldet hiezu noch die Einnahme von Jwangorod. Wien. 5. August. (Amtlich.) Die lange Reihe von Erfolgen, welche die Verbündeten seit der Mai schlacht am Dunajec. in Galizien. Süd- und Nord polen und in den Ostseeprovinzen errungen haben, wurde durch die Besitznahme von Jwangorod und Warschau gekrönt. Gestern haben unsere Truppen Jwan gorod besetzt, heute sind deutsche Truppen der Armee Prinz

. Sie hat einen Umkreis des Fortgürtels von 19 Kilometern. Die Besatzung bil deten in regelmäßigen Zeiten zwei Festungs-Jnfanterie- Regimenter und sechs Bataillone Festungsartillerie. Jwangorod wurde im Jahre 1842 gegründet und be kanntlich im Oktober des Vorjahres bereits einmal be lagert. Oer Zall Warschaus. Warschau gefallen! Zwei Worte, die, so sehnlichst man sie seit langem zu hören wünschte, nun doch zu schnell an unser Ohr drangen, um die plötzliche Freude hierüber ohne weiteres in uns auf zunehmen

. Der amtliche deutsche Generalstabsbericht meldete zwar schon tagszuvor, daß die Armee des Prinzen Leopold von Bayern Warschau angegriffen habe, aber daß 20 Stunden später schon ihr Fäll zur Tatsache sei, hatte doch niemand zu hoffen gewagt. Freilich war den Deutschen die Eroberung der Festung erleichtert durch die von den Russen rechtzeitig durch geführte Räumung Warschaus; trotzdem dürften aber den Siegern noch immer eine größere Beute an Ma terial und Gefangenen in die Hände gefallen sein, als den Russen

von Warschau ist nicht nur wegen der die Weichsel beherrschen den Lage bedeutungsvoll, sondern auch aus dem Grunde, weil sich hier die hauptsächlichsten ruffischen Eisen bahnen mit direkter Verbindung nach den anderen großen ruffischen Festungen schneiden. Nun ist die Festung gefallen, Rußland hat einen vernichtenden Schlag erhalten, dessen bedeutende Trag weite sowohl in politischer wie in militärischer Hin sicht sich noch gar nicht ermessen läßt. Wir blicken dankerfüllten Herzens auf die Helden

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.01.1915
Umfang: 4
für die Provinz sehr zu empfehlen. Die Sonn- n. Feieotagsansgabe kann für sich allein bezogen werden. Bezugspreise: Tagesausgabe einschl. Sonn- und Feiertagsausgabe urouatlich 2 K, Sonn- und Feiertagsausgabe allein vierteljährig 1 K. Postabonnements wollen direkt an die Verwaltung der »Neuesten", Innsbruck, Leopoldstr. 12, gerichtet werden. Die Oktobertämpse vor Warschau. In der „Chicago Daily News" teilt Franklin Mac EuKangh Einzelheiten über die Gefechte mit, die im Oktober in der Umgebung von Warschau

stattsanden. Me Angriffe auf Warschau wurden damals aus der Richtung Grojec—Grodzisk unternommen und wurden durch drei hauptsächlich sächsische Armeekorps ausge führt. Großfürst Nikolai hatte aus dem südlichen Auf marsch der Deutschen geschlossen, daß sie Kowno oder Grodno nehmen uud von Norden aus auf Warschau losziehen wollten; deshalb verlegte er sein Hauptquar tier von Warschau nach Grvduo und ließ in Warschau den General Scheidemann als Befehlshaber zu rück. Inzwischen drangen die Deutschen

unter General v. Morgen aus dem Süden vor. Am 9. Oktober waren sie in Grojec, von wo sie kräftig voranmarschierten; am 11. Oktober waren sie Warschau von Süden her bis auf 12 Kilometer nahe gekommen; der Vormarsch war so schnell und unerwartet gewesen, daß erst die Flücht linge die bevorstehende Ankunft der Deutschen melde ten und General Scheidemann es anfänglich überhaupt nicht glauben wollte. Die Mitteilung brachte ihn der artig in Verwirrung, daß er jetzt noch nicht imstande ist, Dienst zu tun

Artillerie- und Maschinengewehr- fener in Unordnung auf die nächsten Höhenlinien Zurückging, hiebei zahlreiche Gewehre und viel Muni tion in der früheren Stellung zurücklassend. An der übrigen Front in Westgalizien gab es nur Geschütz kämpfe. In den Karpathen sind nnr unbedeutende Patouillengesechte. Truppen befehligte, ist während eines Gefechtes, das südlich von Warschau stattfand, vor ein Kriegsgericht gestellt, verurteilt und erschossen worden. 44 Stunden lang hielten drei sibirsche Armeekorps drei

deutsche mit großen Artillerieabteilungen aus. Die russischen Verluste waren entsetzlich. Ganze Regimenter waren vernichtet oder ihrer Offiziere beraubt. Nach der Katastrophe von Tannenberg war dies einer der blutig sten Kämpfe in diesem Kriege. Das Schlimmste war am 11. Oktober. Die Straßen von Warschau waren voll von Flüchtlingen, Verwunde ten oder desertierten, unbewaffneten Soldaten. Die Deut schen standen bei Iezierna (15 Kilometer südlich von Warschau) und Bruszkow (12 Kilometer südöstlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.08.1915
Umfang: 8
ken russischen Stellungen durchzogen. Nur wenige Höfe sind eingeäschert, die Felder kaum verwüstet. Die Bevölkerung scheint ruhig daheim geblieben zu sein. Sie hat sogar Vieh gerettet. Am Horizont stehen aber riesige Rauchsäulen, die beweisen, daß die Russen beim weiteren Rückzug auf Warschau niederbrennen, was sich noch zerstören läßt. Ser Rückzug war der letzte Ausweg. Die neuesten vorliegenden Meldungen der Kriegsberichterstatter ergeben, daß der Rückzug aus Warschau und Jwangorod der letzte

haben." Die Lage der Russen bei Warschau war nicht bes ser. Von Süden her rückten gegen die Festung Teile der Armee Woyrsch. Im Westen und Norden war die Festung fest eingeschlossen, die schwere Belager ungsarmee der Deutschen leitete ihre Geschosse be reits auf die Jnnenforts. Dazu bedrohte ein an gesetzter Vorstoß Hindenburgs südlich des Narew die Rückzugslinien, die den Russen noch offen stan den. Spezialberichterstatter mehrer Berliner Mor genzeitungen teilen über die Situation mit: „Hindenburg

hat bedeutende Kräfte südlich des Narew zu einem Vorstoß an und über den Bug versammelt. Die Bewegung, die den Russen offenbar nicht entgangen ist, erweckte bei der feindlichen Heeresleitung die Befürchtung, daß Feuilleton. Warschau. Warschau ist gefallen und damit in das russisch- polnische Verteidigungssystem die entscheidende Bresche geschlagen. Das Verteidigungssystem Russisch-Polens ist auf die mächtigen Fluß- und Stromläufe gegrün det, die das Land zumeist in südnördlicher und ost- westlicher Richtung

durchziehen. Es wird erleichtert durch die Armut an gut gebahnten Straßen und ein höchst spärliches Eisenbahnnetz. Die Ströme und Flüsse sind an sich.schon von beträchtlicher Breite, nirgends eingedämmt, und haben eine sehr wandelbare und rasch wechselnde Mächtigkeit. Auch ist ihr Laus vielfach in mehrere Arme geteilt, die sumpfige und bei Hochwasser vollständig über schwemmte Inseln bilden. So ist die Weichsel zwi schen Jwangorod und Warschau im Mittel 600 Meter breit. Die häufigen starken Regengüsse

damit Brückenköpfe, an denen man nicht Vorbeigehen kann, ohne sich steter Bedrohung in Flanke und Rücken auszu- der Versuch, Warschau zu behaupten, auch wenn er sich nur auf einige Tage erstreckt, zu einer furchtbaren Katastrophe führen kann. Tatsäch lich ordnete die russische Heeresleitung unver- weilt den Rückzug an. Gegen die Stellungen der Deutschen wurden bedeutende Kräfte geworfen, die sich in verzweifelten Widerstand gegen den starken Druck wehrten, um den Rückzug zu sichern. Das Ergebnis dieser Kämpfe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.11.1914
Umfang: 4
seinen vollen Namen und die Redaktion des Blattes erklärt, daß sie keinen Grund hat, an der Wahrheit und Sach lichkeit der Schilderung zu zweifeln. Mit der Bru talität, die in England in Uebung ist, vergleiche man die Behandlung der in Oesterreich und Deutschland lebenden Engländer und man hat den Maßstab zur Beurteilung der Gattung „Kultur", deren Hüter nun England geworden ist. Der Weltkrieg. Berichte von den Ein Bericht aus Warschau. Der „Kuryer Zagletis" vom 31. Oktober, ein polnisches Blatt

, das in Sosnowioe unter deutscher Zensur erscheint, bringt folgende Mitteilungen über die Zustände in Warschau, die es von einer Person erhalten hat, die am letzten Montag Warschau ver ließ. Seit drei Tagen herrscht in der nächsten Umge bung von Warschau vollständige Ruhe. Tausende Sanitätssoldaten sind damit beschäftigt, die Ver wundeten auf dem riesigen Gebiete des Kampfes zwischen Blonie und Piaseczne zu sammeln. Eine riesige Arbeit. Man gräbt große Massengräber, gleich für einige hundert Leichen. Die dicht

bevöl kerte Umgebung der Stadt ist von Grund aus zer stört. Die Bahn Wien—Warschau ist auf der Strecke zwischen Warschau und Skierniewice geradezu rui niert. In der Umgebung der Bahn und aus der Bahn selbst wurden nicht weniger als 23 Brücken in die Luft gesprengt. Der Bahnhof von Skiernie wice liegt in Trümmern, ebenso der Palast, der als Residenz des russischen Zaren bestimmt war. Die Sekundärbahnen, die von Warschau aus führen, sind ebenfalls zum großen Teile demoliert. Von den Ortschaften

in der Umgebung von Warschau haben am meisten gelitten: Maz^enow, Zyrardow, Blonie, Grodzisk, Naderzyn, Grojec, Piascozno i Gora Kalwarya. Die Bevölkerung aller dieser Orte wie auch der meisten Ortschaften der Umgebung hat zum großen Teile vorher ihre Wohnsitze verlassen und ist nach Warschau oder in andere Orte jenseits der Weichsel geflohen. In Warschau selbst herrscht nach Tagen voll Aufregung und Erwartung nun Ruhe. Die Tagblätter veröffentlichen ein Manifest des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 27.09.1939
Umfang: 4
Gewalt bedingte Storungen in der Zusendung verpflichten uns nicht zur Rückzahlung von Bezugsgebühren. — Abbestellungen für den kommenden Monat können nur schriftlich bis 25. des laufenden Monats an den Verlag erfolgen. Gerichtsort: Innsbruck. Nummer 221 Mittwoch, cien 27. September 1S3S 27. fahrgang Warschau bietet die Uebereabe an Unter dem «ruck der deutschen sillgriffe - erfolgreicher flngriff auf britische Seestreitkrüfte in der Nordsee Berlin, 27. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt

erlitten keine Verluste. Der feftungscharakter der ehemaligen Hauptstadt Polens Das Oberkom. der deutschen Wehrmacht, das gestern den Beginn der Kampfhandlungen gegen Warschau angekündigt hatte,, hat zweieinhalb Wochen lang das Aeußerste getan, um die Schrecken des Krieges von der Zivilbevölkerung der Stadt fernzuhalten. Am 8. September waren deutsche Panzer truppen an den Stadtrand von Warschau gelangt. Sie hatten feststellen müssen, daß es sich hier nicht um eine offene Stadt handelte

. Gleichzeitig wurden die Gefäng nisse geöffnet, die Pöbelmassen bewaffnet, Abteilungen von Flintenweibern organisiert. Stolz berichtete nach wenigen Tagen der Warschauer Sender, durch den Widerstand der gesamten Zivilbevölkerung sei Warschau gerettet; die Deut schen hätten sich zurückgezogen. In Wahrheit hatte das deutsche Oberkommando einen blutigen Vorpostenkampf ohne durchschlagendes militärisches Ergebnis vermieden. Es wußte jetzt, daß die Festung Warschau — wenn es nicht gelang, die polnischen

Machthaber von der Nutzlosigkeit und Grausamkeit des Widerstandes zu überzeugen — nur durch einen planmäßigen Aufmarsch bezwungen werden konnte. An Versuchen, den „Stadtpräsidenten" und den „Militär befehlshaber" von Warschau wenigstens zur Evakuierung der Zivilbevölkerung zu veranlassen, hat es nicht gefehlt. Die ganze Welt war Zeuge der immer wiederholten Aufrufe zu entsprechenden Verhandlungen. Die verantwort lichen Warschauer Stellen wußten, obgleich der Ring um die Festung sich enger und enger zog

in der Hauptstadt niemand wissen. Daß die Stadt nur noch eine kleine letzte Widerstandsinsel bildet, deren Verhalten am Schicksal Polens nichts mehr zu ändern vermag, wird verschwiegen. Die Festung Warschau wird ohne Rücksicht auf die Verluste, die dadurch in der Be völkerung entstehen, verteidigt. Im Gegenteil: die Verant wortungslosigkeit wird soweit getrieben, daß mit den Opfern aus den Reihen der Zivilbevölkerung, die bei einer Belagerung unvermeidlich find, im Ausland Sttmmung gemacht wird, gerade

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 15.08.1915
Umfang: 16
.Tiroler VolksLore/ Mittwoch, den II. August 1915/ SeiLs 4. lh\"Z£ haben. Als im Spätherbste sich die verbündeten Truppen nahe an Warschau heran gearbeitet hat ten, ging die Nachricht durch die Zeitungen, daß die Russen Warschau rüuinen und die Festungs anlagen sprengen. Man hielt dazumal die Nach richt für einen Schwindel, da sie allzu unglaub würdig erschien. Vielleicht war doch etwas daran; die Zukunft wird die Wahrheit an den Tag brin gen. Uns scheint auch ein einigermaßen freiwilliges

Ausgeben der Festung und Zurückgchcn der russi schen Armee einfach ausgeschlossen. Die Russen hätten beide Festungen nie und nimmer dem Feinde überliefert, wenn sie nicht dazu durch die Lage der Dinge gezwungen worden wären; das scheint uns selbst klar. In dieser Ansicht werden wir durch zwei bemerkenswerte Umstände bestärkt. Der erste ist der Bericht der englischen Zeitungen, die unumwunden schreiben, die Russen seien aus Warschau hinaus manövriert worden, der Uni- stand, der uns zu dieser Annahme

bringt, ist die Tatsache, daß die Russen keine Miene machen, die 60 Kilometer weiter oben gelegene Festung Novo- georgicwsk ohne weiteres zu räumen. Gibt man eine Festung wie Warschau auf, dann hätte man hundertmal mehr Ursache das verhältnismäßig kleine Georgiewsk zu räumen. Mag nun sein wie ihm wolle, die Hauptsache ist und bleibt, daß wir die Festung haben. Warschau ist eine der größten Städte Rußlands und hat mit der Vor stadt Praga ungefähr eine Million Einwohner. Sie hatte mindestens 17 große

Festungswerke, die sich in einer Entfernung von zirka drei bis fünf Stunden um die Stadt zogen. Was noch an Erdwerken, Verhauen u. dgl. während des Krieges angelegt worden war, enzieht sich natürlich unserer Kenntnis. Uebcr die Bedeutung des Falles für den weiteren Feldzug hat sich der deutsche Kaiser folgendermaßen kurz und klar ausgedrückt. An läßlich der Besetzung von Warschau hat der König von Württemberg ein Glückwunschtelegramm an den Kaiser- gerichtet. Darauf ist folgende Antwort eingegangen: „Vielen

herzlichen Dank für Deinen Glückwunsch zur Einnahme von Warschau. Wir dürfen doch jedenfalls daran einen bedeutungs vollen Schritt sehen auf dem Wege, den der all mächtige Gott uns bisher so gnädig geführt hat. Im Vertrauen auf ihn werden unsere herrlichen Truwpen weiter kämpfen bis zum vollen Erfolg." Es fjt ein großer, ein mächtiger Fortschritt, der uns einen guten Fortgang und ein glückliches Ende in sichere Aussicht stellt, es ist aber noch nicht das Ende. Aehnlich äußert sich auch der König

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 01.09.1920
Umfang: 8
Ae sabotiertZn Wede«8tzsrhWö' lvugen. Warum Polen nicht verhandelt. ■ Kopenhagen, 30. Aug. (Wolffbüro.) Nach ein-m j Telegramme aus Warschau vom 3V. d. heißt es in einer jgtote des polnischen Ministers des Aeußeren: Die polni. !sche Friedensdelegation habe am 27. d. die russischen Frie- densbedingungen abgelshnt, weil sie gegen das Sslbstbe- stimmungsrecht der Völker und gegen die von Rußland bereits anerkannte Souveränität Polens gerichtet seien und eine Einmischung in die Politik Polens

darstellen. Warschau oder Riga? Paris, 29. Aug. (Wolffbüro.) Nach einer Meldung des „Demps" aus Warschau sollen die Bolschewiken be« « rert sein, nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes in . Minsk die Besprechungen über den Frieden in Warschau fortzusetzen. - ' Aus den letzten Meldungen, die die polnische Regierung ; aus Minsk erhielt, ist ersichtlich, daß die Arbeit in Mins-k ' vollständig unmöglich ist, da der Mast der drahtlosen i Station gebrochen ist. Es kann daher mit Warschau

keine j Verständigung erzielt werden. Die polnische Regierüng ! protestierte bei der Sowjetregierung wegen der Schwie rigkeit der Verbindung und bat, die Verhandlungen m l Riga weiterzuführen. Der Leiter der polnischen Abord nung begab sich mit der gesamten Abordnung nach Brest- Litowsk. Es ist sehr wahrscheinlich, daß di« polnische De- ! legation nicht mehr nach Minsk gehen, sondern mit Sa» ■ pieha nach Warschau zurückkehren wird. Der österreichische Geschäftsträger wieder ln Warschau. Wien, 81. Aug

. Der österreichische Geschäftsträger in , Warschau ist mit seinem Personal am 26. d. wieder nach ' Warschau zurückgekehrt. Bormarsch der Rasse«. Neue russische Offensive. Moskau, 30. Aug. (Funkspruch.) Heeresbericht vom 29. d.: Bei Brest-Litowsk besetzten wir mehrere Ort- : schäften östlich der Stadt. Bei Lemberg hartnäckige ' Kämpfe. Im Krimabschnitt wurde bet Orjechow Wrangel ' zurückgeworfen, wobei zahlreiche Gefangene, Geschütze ' und Maschinengewehre eingebracht wurden. — Im Gs- ' bist der Bahnlinie Vialystok

. Die polnischen Meldungen über ungeheuer schwere Verluste ' feien unwahr. Die russische Armee sei durch die Angriffe ' bei RowoMinsk zum Rückzug gezwungen worden. Veri. ; luste waren unausbleiblich. Die Kampfkraft der Armee fei unberührt. Reue Verstärkungen seien eingelangt. London, 30. Aug. Rach Berichten aus Warschau ist. ! der Krieg in ein neues Stadium getreten. Tyschowzc, 50 ! Meilen nördl. Lemberg, wurde durch Budjenins Reiterei erobert. Man vermutet, daß die neue Offensive nördlich von Lemberg

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.01.1915
Umfang: 4
zu bewegen. Man lügt den neutralen Staaten fast täglich vor, daß bald Italien, bald Rumä nien ioder gar Bulgarien in den Krieg eingreifen wer den, und machen die lächerlichsten Versprechungen. Deutrebe Zuoerficbt. * tzaa g, 18. Iän. Der Warschauer Korrespondent der „Times" hatte ein Gespräch mit einigen von derr Russen gefangen genommenen deutschen Ersatzreservi sten, die seit 14. August ununterbrochen im Felde ge standen haberr. Auf die Frage, ob die deutsche Armee noch immer daran rechne, Warschau

. Von Linie um Warschau vorging, hatten die Russen nicht allein dem General v. Morgen gegenüber ein starkes Heer zusammengezogen; an seiner linken Flanke stand ein 20.000 Mann starkes Kavalleriekorps bei Lowicz mit den Deutschen in Kontakt. Die Artillerie bestrich den Feind mit Granatkartätschen. Bei der rechten Flanke der Deutschen waren die Russen über die Weichsel ge zogen und hatten Gora Kalvarja genommen; hier ver suchten sie nun ihre Fvontlinie von Lowicz bis nach Gvocy Kalvarjo zu verlängern

sehr wenig Beweglichkeit. Der deutsche Feld plan war mißglückt, aber mehr noch durch den an dauernden Regen 'und die schlechten Wege als die russische Strategie. Anfänglich lagen um Warschau 120.000 Russen, aber am Schluß hatte General Rußki, der das Kommando des Generals Schilinski übernom- hatte, 400.000 Mann zu seiner Verfügung. Warschau als Festung. Die Festung Warschau ist der Mittelpunkt der gan zen Weichselbefestigungen. Dieser Festungsgürtel, der durch das sumpfige Gelände des Weichselgebietes

bedeut sam gesichert wird, bildet wiederum in dem gesamten, gegen Deutschland und Oesterreich vorgelagerten Sperr gürtel den hauptsächlichsten Stützpunkt. Die Festung Warschau ist zwar umfangreich, gehört aber nicht zu den modernsten Bauten auf diesem Gebiete. Gegen einen feindlichen Anmarsch bildet sie aber aus dem Grunde einen kräftigen Wall, weil sie nur das eine Glied eines großen dreieckigen Festungssystems ist, dessen beide an deren Winkelpunkte die Festungen Nowo-Georgijewsk und Zgershe

darstellen. Während der' Festungsbezirk der Festung Warschau allein einen Umfang von' 50 Kilometer hat, weist dieses starke Festungsdreieck mit allen seinen Forts eineu Umfang von 130 Kilometer aust Der Belagerungsring, der sich um Warschau schließt, uluß auch das ganze Dreieck umfassen. So haben die Russen für die Widerstandskraft dieser Sperre gesorgt. Allerdings ist nach russischer Ansicht nur das Werk der Festung Nowo-Georgijewsk als im modernen Sinne widerstandsfähig zu befrachten

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Tiroler Post
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Seite 13 von 24
Datum: 23.10.1914
Umfang: 24
, aus das wir uns ihon so stellten. Wahre Tantalusqualen. Zum sech sten Male war nun die Henne schon gekocht und mürbe, zubereitet zum Verspeisen. Ta wollte es das Unglück, daß ich durch Schrapnellkugeln verwundet and zum Verbandplatz getragen wurde. Bevor ich mich von meinem Kameraden trennte übergab ich chm die sechsmal gesottene Henne, die zu verspeisen mir nicht gegönnt war. Ob sie gut war, weiß ich nicht. Doch in Kriegszeiten ist nran nicht wählerisch. Warschau als Festung. Tie Festung Warschau

ist der Mittelpunkt der ganzen Weichselbefestigungen. Dieser Fe- (ümgsgür-tel, der durch das sumpfige Gelände des Weichfelgebietes bedeutsam gesichert wird, dildet wiederum in dem gesamten gegen üujschland und Oesterreich vorgelagerten Sperrgürtel den hauptsächlichsten Stützpunkt. Tie Festung Warschau ist Zwar umfangreich, gchört aber nicht zu den modernsten Bauten ans diesem Gebiete. Gegen einen feindlichen Anmarsch bildet sie aber aus dem Grunds einen kräftigen Wall, weil sie nur das eine Med eines großen

dreieckigen Festungs- Wems ist, dessen beide anderen Winkel- Punkte die Festungen Nowo-Georgijewsk und Zgershe darstellen. Während der Festungsbe- zirk der Festung Warschau allein einen Um fang von 50 Kilometer hat, weist dieses starke Festungsdreieck mit allen seinen Forts einen ilmfang von 130 Kilometer auf. Der Velage- rungsring, der sich um Warschau schließt, muß auch das ganze Dreieck umfassen. So haben die Russen für die Widerstandskraft dieser Sperre gesorgt. Allerdings ist nach rus- stscher

Ansicht nur das Werk der Festung Mvo-Georgijewsk als im modernen Sinne Mlderstandsfähig zu betrachten. Die artilleri- miche Ausstattung der Festung Warschau ist dagegen recht gut. Sie soll 1400 Geschütze be iden und eine Besatzung von 50.000 Mann M zum Schutz der Festung vorhanden sein. Heute wird sie sicherlich als stärker angenom men werden können. Für die militärische ^eoeutung dieser Festung ist allein die Tät ige bezeichnend, daß sie den Mittelpunkt Ms der drei großen russischen MilitärbeZirke

an, der russischen Westgrenze darstellt, der in Lebenszeiten fünf Armeekorps umfaßt. Die alten Gräben und Mauern der Festung, die Teil noch bestehen, haben naturgemäß Nemen Wert. In den Jahren 1832 bis 1835 ist zum Schutze der Festung eine für die damali gen Verhältnisse starke Zitadelle, die den Na men Alexanders I. tragt, erbaut worden. In ipoterer Zeit kamen einige Forts hinzu, durch e der Uebergang über die Weichsel gedeckt ^rden soll. Ter Besitz von Warschau ist nicht nur we- P, öer die Weichsel

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