und für jedes Stück über IO einen Betrag von 50 Heller. — Inserate werden billigst berechnet. Schriftleitung und Verwaltung, Innsbruck, Margaretenplatz Nr. 6. Nr. 17 Innsbruck, Freitag, den 13. August 1915. 14. Jahrgaug. Siege aus allen Linien. Die Festungen Warschau, Iwangorod und Lomsha gefallen. — Russische Verluste im Juli: 850 Offiziere, 297.053 Mann gefangen, 67 Geschütze unb 558 Maschinengewehre erbeutet. — Seit herige Verluste: 168 Offiziere, 64.773 Mann gefangen, 51 Geschütze u. 139 Maschinengewehre
erbeutet. Schauerliche Niederlage der Welschen bei der zweiten Zsonzoschlacht. 100.000 Mann welsche Verluste, Berge von italienischen Leichen. Ein welsches Unterseeboot in den Grund gebohrt. — Ein türkisches Panzerschiff versenkt. Die F e st u n g e n Warschau und Iwangorod erobert! Wenige, aber un gemein inhaltsschwere Worte sind es, die der Telegraph der staunenden Welt am 5. August verkündete. Warschau, die erstklassig befestigte Hauptstadt Polens, eine Stadt mit rund 712.000 Einwohnern (im Jahre
190}), der Stolz des Zaren, mußte samt der weiter südöstlich an der Weichsel befindlichen starken Festung Jwan- gorod (die Stadt zählt 7000 bis 8000 Einwoh ner) den Truppen der siegreichen verbündeten Heere überlassen werden. Diese rühmlose Ueber- gabe zeigt so recht die Kraftlosigkeit der zer mürbten russischen Heere und "die Hilflosigkeit seiner Führer. Die oberste russische Armeeleitung will der Welt glaubhaft machen, daß die Ausgabe von Warschau aus taktischer Klugheit geschah. Die ses Märchen
glaubt ihr aber wohl kein Mensch. Wenn von unserer Seite voriges Jahr Lemberg aus taktischen Gründen dem Feinde kampflos überlassen wurde, so hat dies seine Richtigkeit, denn die offene Stadt Lemberg ge gen ein von allen Seiten anrückendes Massen heer zu verteidigen, wäre aussichtslos und für 'die Stadt selbst nur verderblich gewesen. Das befestigte Przemysl aber, das nebenbei be merkt, nicht einmal halb so stark befestigt war wie Warschau, war von uns beim Rückzuge nicht geräumt worden
, es war eine österreichi sche Insel mitten unter dem Feinde, weil un sere Heeresleitung sich bewußt war, daß der Tag der Befreiung Przemysls kommen wird, wie es auch der Fall war. Nur verzögerte sich die Befreiung und Przemysl fiel durch Hunger. Von einer freiwilligen Räumung von Warschau aber zu reden, ist müßiges Geschwätz. Eine Stadt, die so wie Warschau befestigt und infolgedessen den größten und andauerndsten Wi derstand leisten könnte, räumt man nicht, wenn man nur halbwegs begründete Hoffnung