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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 15.02.1883
Umfang: 10
. Eorrespondenzen ic. sind an die Redaction zu richten. ! l<ch-.>Uls Str. 2tt Donnerstag, 15. Febmar 1883. Richard Wagner Der Tod hält reiche Ernte und lichtet mit unbarmherziger Hand die Reihen Derer, zu denen die Lebenden mit Achtung, Verehrung und Liebe ewporschauen.AuS Venedig trifft die schmerzliche Kunde ein, daß Richard Wagner, der »Meistersinger deutscher Nation', d-r Stolz und Ruhm deS deutschen Volkes, am Dienstag Nachmittag vom Schlage getroffen worden und verschieden sei. Ein großes Herz

hat auf gehört zu schlage», ein gewaltiger Geist ist in jene Gefilde entflohen, aus deren Bezirk kein Wanderer wiederkehrt. Deutschland und mit ihm Europa stehen schmerzgebeugt an seiner Bahre und die Muse der Tonkunst verhüllt ihr Haupt, denn sie verlor einen ihrer begeistertsten, edelsten Jünger. — Wilhelm Richard Wagner, der genialste DichUrcomponist der Gegenwart, war geboren am 22. Mai 1813 zu Leipzig, wo sein Vater als Polizeiactuar angestellt war. Schon als Knabe verrieth Wagner großes dichterisches

. Vo» 1837-—1839 lebte Wagner in Riga als Mufikdirector deS dörtigen ThiaterS. Während dieser'KitHrie? er^da«'Libr»ttö. zn^ewer^niMen Oper:^Dke glMkche.Läreyfainilie^Zm Sommer 1833 fiedelte der Componist nach Paris übe' wo eS ihm in der ersten Zeit sehr schlecht ging und er hart mit NahrungSsorgen zu kän,^.-., haH^ Trotzdem' volleMte Hc -den, »Rieuzi und schrieb'.Text und Mufik. zum »Fliegenden Holländer'. Im Frühjahr 1842 ward Wagner zum 5 köuigl. sächfischen Hoskapellmeister ernannt und somit dauernd

' an Dresden gefesselt. 134S wurde ,Ta uuhSus er' zum ersten Male auf. gtsN^And /g 'dlefe^Optr stellte Wagner ; plötzlich au Lchie »'Spitze? « der lebenden r und ? schaffende» Komponisten und' ersüllte die Welt mit seiuem Ruhme, der »»ich der Kömponiruug deS »Loheu» grill'! «in geradezu uuautastbarer wurde. Ju den Dresdener Maiausstand von 184S verwickelt, wußte er fliehe», lernte Liszt i» Weimar kune» «ud soll besonder« durch dessen Ver «itteluug Gelegenheit erhaUen haben, «ach Pari« zu »ntkowmeo

. Nach kurze» Aufenthalt daselbs begab er fich vachZÄich, wo er bi» 1LSS übte. In Zürich entstand der Text und theilweise die Mufik zu der Tetralogie: ,Der Ring deS Nibelungen' (,DaS Rheingold,' „Die Walküre.' .Siegfried' und,Götter»Dämmerung') owie Dichtung und Mufik zu »Tristan und Isolde'. 1861 wurde »Taanhäuser' in der Pariser Großen Oper unter persönlicher Leitung deS Komponisten zur Aufführung gebracht, rief aber eine starke Opposition hervor. Bon Paris »egab fich Wagner, der inzwischen amnestirt

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.04.1884
Umfang: 4
dieser Tage in einem Hotel in Lon don einen Selbstmord, indem sie sich über das Trep pengeländer hinabstürzte. Nahrmigssorgen sollen das Motiv dieser verzweifelten That gebildet^ hqben. ^ (Neue Opi^er derSp.ietbank von Monac».^. Am 7. d. hat i n Monaco eine fremde Dame, welche heüt^eine Ausfahrt erlaubt; so viele Paare habe ich in aller Herren Ländern schon zusammengeführt, wollen sehen, ob meinem .Tannhäuser' seine „Venus' nicht noch zu retten ist!' Als ich wich empfahl, drückte mir Wagner die Hand

, es ist schöner, als all' die anderen, die ich ehedem ge hört!' >- Muß ich ihr nicht schon meinethalben den Pietro verschaffen?' Noch am selben Abende fuhr Wagner hinüber nach dem Lids; die Mutter war nicht zu Hause, wohl aber Marietta! die ihm mit rothgeweinten Augen entgegenkam. „Pietro,' berichtete Wagner ihr, „läßt Euch grüßen und fragen, ob Ihr heute nach der Riva dei Schiavom kommen wollt!' ..Scherzet nicht mit mir, Signor,' bat das Mädchen; .ich muß Pietro vergessen, und voch ist er der bravste, beste

Mensch, den es auf dieser Welt gibt.'. Jetzt trat die Mutter ein. .Frau,' redete Wagner sie an. .habt Ihr Eure Töchter lieb?' Und als sie ihn erstauntanblickte, fuhr er fort: „Wollt Ihr sie glücklich sehen ? Wollt Ihr, daß sie stets Euer in Liebe gedenke ?' Die Frm», erstaunt^ einen Fremden in ihrer ärmlichen Hütte zu sehen konnte kaum'z» Worte kojMmWAW. die dortige Villa Clementina. bewohnte, ihr zweijähriges Tßchtchchen erdrosselL ünd gch, nachher eine lebensge fährliche Schnittwunde am Halse

von 42.4A.V00 Mk. bei 731.39! Zentner.' Verlosungen. (Priimien-Anlehtn der Ztadt Wien.) Bei der am 1. d. vorgenommenen Verlosung des Prämien- Anlehens der Stadt Wien vom Jahre 1874 wur den nachstehende Serien gezogen: 47 126 135162 1047 1258 1877 2037 2125 2560 2445 und 276«. Aus diesen vorangeführten Serien fiel der Haupt treffer mit 200.000 fl. M S- 2445 Nr. 85, der zweite' Treffer mit 30.' 00 fl. auf S- 47 Nr. 27 dürft mir vertrauen.' sagt« Wagner; „glaubt mir. ich meine es gut mit Euch und bin gekommen

. Eurer Toch ter Glück zu fördern; doch zuvor sagt mir. warum wollt Ihr sie dem Pietro nicht zur Frau geben? Ist er leichtsinnig, trinkt er, hat er andere üble Eigenschaften ? — .Er ist gar so arm.' sagte die Frau verlegen. .Ich weiß, er hat die Marietta gern; aber Signor. daS werden Sie wissen, vom Lieben und Singen kann man nicht leben.' — .Das weiß ich.' unterbrach lachend Wagner- .doch sagt mir. wenn er nun seine eingerich tete Wohnung hätte und 100 Lire für den Anfang, würdet Ihr ihm dann die Marietta

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 16.02.1883
Umfang: 4
in diesem Falle der Tonkünstjer den Lorber mit dem Dichter theilen. M. f Richard Wagner. Am 13. dS. hat der Tod dem großen Komponisten und Dichter Richard Wagner ein rasches und unerwartetes Ende be» reitet. R. Wagner, welcher sich seit längerer Zeit in Venedig aufhielt, bewohnte dort mit seiner Familie das Palais Vendramin. Schon seit vorigem Herbst war er leidend, ohne jedoch bettlägerig zu sein. Häufig wurde er von momentanem Unwolsetn befallen, wobei er über Athemnoth klagte. Am Dienstag Vormittags

ar beitete und musizierte er noch wie gewöhnlich. Gegen 2 Uhr kam er wankend aus seinem Studierzimmer in den Vorsaal des Palais und klagte über heftiges Unwolsein. Der Anfall gieng aber bald vorüber, und Wagner gab Befehl, daö Diner wie ge wöhnlich zu servieren. Als sich nach 3 Uhr die ganze Familie zu Tisch begab und der Gondoliere Luigi, welcher bet Tisch ser vierte, die Suppe brachte, erhob sich Wagner plötzlich etwas vom Sessel und rief: „Mir ist sehr schlecht l" Im selben Moment brach er leblos

zusammen. Alle Anwesenden eilten aus ihn zu, und der Gondoliere brachte ihn mit Hilfe anderer Diener zu Bette. Man ries schnell nach einem Arzt, doch dieser konnte, als er erschien, nur dm bereits eingetretenen Tod konstatieren. Ein Herzschlag hatte dem Leben des genialen Mannes ein Ende gemacht. R. Wagner wurde am 22. Mat 1813 als der Sohn eines Kanzletbeamten geboren. Sein Vater starb früh, und die Mutter verheiratete sich zum zweitenmal. Schon im Knabenalter zeigte Wagner dichterische

. Im Jahre 1860 erfolgte seine Amnestierung. Wagner kam nach Wien, das er erst im Jahre 1864 wieder verließ, um nach Zürich zurückzukehren, von wo er dann einer Einladung des Kö nigs Ludwig II. von Baiern folgte und nach München übersie- delte, wo er bis zum Jahre 1866 blieb, um abermals nach der Schweiz zu gehen. Im Jahre 1871 veröffentlichte Wagner das Programm sür die Aufführung des Bühnenfestspiels der „Ring j der Nibelungen', wozu er Bayreuth auscriehe» hatte. Es wurde nach seinen Angaben

das „Wagner-Theater' erbaut, und im E August 1876 fanden in demselben die angekündeten Vorstellungen § statt. Die letzte Frucht der schöpferischen Kraft Wagners war g das Festspiel „Parflsal", das er selbst als den Abschluß seiner z künstlerischen Lebensaufgabe bezeichnete und das im vorigen Jahre | in Bayreuth ausgeführt wurde. Nach den Anstrengungen und z Aufregungen dieses Unternehmens trat er im Herbst mit seiner Familie eine Reise nach dem Süden an, um rn Venedig Ruhe und Erholung zu find-n. Schon

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 23.02.1883
Umfang: 8
gereichendes Werk einzuführen' ungeachtet der vorge schützten Freiheiten Wohl befugt fei. Das Oberamt habe darauf zu sehen, dass die Magistrate mit taug lichen Mäunern befehd würden; diese sollen aus ihrer Mitte ohne Einwilligung des« ersteren „keine Ab- schickung' thun können, widrigenfalls die Abschickungs- kosten nicht aus den öffentlichen Geldern vergütet werden dürfen. (Fortsetzung'folgt.) Nichard Wagner. Tiefste Erschütterung gieng durch, die musikalische Welt mit der Trauerbotschaft

von dem, plötzlichen Hinscheiden des Dichtercomponistefl Richards Wagner, des »bedeutendsten,' genialsten Meisters in der Künst lerschär derGegmwärt. >MÄssen wir schmerzbewegt ^ demiTHSji'ren nachweinen,' so tröstet'.uns die unleüg». bare-Thatsache, - dass' wir seinett Deist fortleben: sehen in seinen'unvergänglichen Tonschöpfungen, und dass seine reformatorischen Ideen, im Gebiete der drama tischen Musik/schon'allseitig Gestalt gewonnen haben in den Werken vieler Operncomponisten. Aufi- allen Gebietett

,^ wie an den Reizes einer Blüte, die dem Entstehen der Frucht ihr jungfräuliches Dasein opfern muss. Die classischen Vorbilder gaben wohl Wagner die äußeren Anhaltspunkte für die Erschaf fung seiner musikalischen Dramen, 'sind flber nicht jene Grundläge für deren organische Entwicklung. Pie durch die Geburt der letzteren ihre eigene Existenz aufgeben> mussten. Die ältere Oper benützte die. Recitativform nur vorübergehend für die wenigen dramatischen oder erzählenden Momente, und brachte diese fast regel mäßig

mit einer Arie, einem Auett ic. in Zusammen hang, ähnlich wie Sebastian Bach .jeder Füge ein Präludium vorausschickte. Das Recitativ entstand aus dem Chorale, welcher mit den Accenten der lateinischen Sprache in der bekannten psalmodieren- den Weise noch heüte in der katholischen Kirche ge sungen wird. Händel und Bach schrieben schon Reeitatwe mit mehr Rücksicht - aus die deutsche Sprache/und Wagner ist der Schöpfer jener wun derbaren Recitativform, welche ausschließlich den sprachlichen Accent ins Auge

aus der melodischen Periode, und diese baute Wagner-ans d?m Thema in viel freierer Weise,,,als alle;seine Vorgängex. so dass das Reci tativ und die Arie > der alten Oper in dem ariosen Recitative vollends aufgieug. > Aeltere Theorien unterscheiden die Frag- und Ant wortmelodie,, die Par<illelmelodie und die fortlaufende, Melodie.. Die erste findet sich häufig in Haydns Musik, d^e zweite. Gattung zeigen unzählige Volks lieder unv die Tanzmusik, und die dritte erscheint bei Beethoven, Schumann und ausnahmslos

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 6
Datum: 17.02.1883
Umfang: 6
drängen suchen. Sind wir doch nicht so thöricht und lassen wir uns nicht täglich mit unserem eigenen Gelde als Katholiken von der schlechten Presse beschimpfen! Das kommt mir gerade vor. wie wenn Jemand ein auf dem Marktplätze sitzendes Weib bezahlt, damit sie, so oft er auf dem Marktplatze erscheint, ihn vor allen Leuten tüchtig ausschimpfen möchte. Noch zwei Bemerkungen will ich machen. Alle diejenigen, welche die gute Presse bedienen, sollten mit ihren Berichten und Richard Wagner. Wie bereits kurz

gemeldet, starb am 13. ds. Mts. ganz unerwartet der vielgenannte Komponist und Apostel der soge nannten Zukunftsmusik, Richard Wagner. Er war geboren am 22. Mai 1813 zu Leipzig als der Sohn eines Polizei-Beamten und verlegte sich schon früh auf musikalische Studien. Im Alter von 16 Jahren komponirte er bereits. Auf der Leipziger Uni- verfität studirte er Philosophie und wurde 1834 Musik-Direktor an dem Theater zu Magdeburg, dann in Königsberg, wo er sich vermählte. Er lebte 1839 bis 1842 in Paris, kam

hierauf nach Dresden, von wo er 1849 fliehen mußte, da er in die Revolution verwickelt war. Im Jahre 1864 berief ihn Ludwig II. nach München. Sein Einfluß dort war, obwohl er sich an Politik nicht unmittelbar betheiligte, ein sehr bedauerlicher. Wagner nahm 1879 bleibenden Aufenthalt in Bayreuth, wo er ein eigenes Theater baute. Seine hervorragendsten Ton- dichtungen sind: „Rienzi", „Fliegender Holländer", „Tann- häuser", „Lohengrin", „Tristan und Isolde", „Nibelungen- Trilogie"; die Märsche

: „Huldigungsmarsch", „Kaisermarsch", „Philadelphia-Festmarsch". Er hatte schwärmerische Freunde, aber auch exzentrische Feinde, namentlich unter den Juden, welche er in einer Broschüre — „die Juden in der Musik" angriff. Ueber die letzten Stunden seines Lebens verlautet, daß Richard Wagner, welcher schon längere Zeit leidend war, am 13. d. M. Vormittags wie gewöhnlich gearbeitet und musizirt hat. Gegen 2 Uhr ging er in das Vorzimmer und sagte zu seiner Dienerin, er fühle ein Unwohlsein. Dasselbe war jedoch

nur vorüber gehend. Um halb 4 Uhr setzte sich Wagner und seine Ange hörigen zu Tische. Als eben die Suppe aufgetragen wurde, rief Wagner plötzlich: „Mir wird schlecht!" und stürzte leblos vom Stuhle. Wagners Bedeutung als Komponist ist unläugbar, aber mehr geschadet als genützt hat seinem wirklichen Ruhm die von seinen Anhängern bis zur Lächerlichkeit getriebene Vergötterung; diese bezog sich nicht etwa nur auf Musik, sondern auf Alles was Wagner schrieb, that uud dachte. Selbst das Unbedeu- tendste wurde

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 14.02.1883
Umfang: 4
? — Nichts von Allem? — Es ist die Nachtarbeit, die Sorge. — ich man daS Schlimmste für den Fall, daß ungünstige Winde' die FUHH zmHKauen. ' Richard Wagner-f. Ein leuchtender, ja vielleicht der glänzendste Stern am musikalischen Kunsthimmel ist verloschen — Richard Wagner ist gestern Nachmittags in Venedig, wo er sich feiner angegriffenen Ge sundheit wegen aufhielt, am Schlagffnß gestorben. Es kann nicht unsere Absicht sein, dem hervor ragendsten Eomponisten der Jetztzeit einen Nekro log zu schreiben, der seine großartigen Leistungen

in gebührender Weise würdigt, die gewaltigen Umwälzungen, die Wagner auf dem Gebiete der Opernmusik in den letzten Jahren hervorgebracht hat, sind allen Lesern ja bekannt, wie ihnen die populären früheren Werke des großen Tondichters geläufig sind. Erst jetzt, wo Wagner die Augen geschlossen, wird sich das Urtheil über ihn nnd seine Musik klären und ein objectiveres werden, denn nie wohl, so lange die Erde steht, ist ein Componist so ab göttisch von seinen Anhängern verehrt und so hef tig von feinen Gegnern

befeindet worden. Mag man nun zu den Verehrern oder Gegnern gehören, man wird zugestehen müssen, daß Wagner Gewal tiges geschaffen hat und daß sein Tod ein schwerer Verlust ist, den die Kunst getroffen. Richard Wagner wurde am 22. Mai 18l3 in Leipzig geboren, wo er auch seine erste musi kalische Ansbildnng erhielt. 1834 wurde er Kapell meister am Magdeburger Theater, 1837 in Kö nigsberg, 1839 in Riga. Von 1843—4!1 wirkte er an der Dresdener Hofoper: 1863 befreite ihn König Ludwig II. von Baiern

die Aufführung des nenesten Tondrama's „Parsisal' nnter riesigein Andrang des Publikums aus alle» Welttheileu bewerkstel ligt wurde. Richard Wagner war mit einer Tochter Franz Lißt's und der Gräfin d'Agoult vermählt, welche in erster Ehe mit dem berühmten Pianisten Hans v. Bülow verheirathet war, aber von ihm geschie den ist. Lokales und Provinzielles. Laien. 14. Februar. iHos- uud Personal-Nachrichten.) Der Kai ser bar am 12. d. Audienzen ertheilt. — Erzherzog Karl Ludwig und Erzherzogin Maria Theresia

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 17.02.1883
Umfang: 10
» ,c. sind an die Redaction zu richten. 21 Samstag, 17. Februar 1883. XV». Jahrg. f. Achtundvierzig Stund«, nachdem Richard Wagner in Venedig vom Tode dahingerafft wordev, hat der Sensenmann, in Nizza ein ueueS Opfer gefordert. Fürst Alexander Mich« i. lowitsch Gortschakow der russische Staats- kavzler und Nestor der europäischenDiplomaten und Staatsmänner hat am Donnerstag Nachmittag in Nizza die alterSmüden Augen für immer ge- jchiossev. Fürst Gvrtschakow entstammte einer alten russischen Familie

» und wo eS galt daS Interesse Rußlands zu wahren, rückfichtt- und gewissenlos. Er wie so viele Andere, wurden durch den Fmsten BiSmarck, bezugSweise dessen Theorie de^ ehrlichen und geraden Politik auö dem gehoben. In den letzten Jahren war GorD nur noch ein Schemen, ein lebensmüder, W satter gichtischer GreiS und der Tod konnte für' ihn keine,» Schrecken haben, er mußte ihn wohl als Erlöser begrüßen. Sei» Scheiden hi»terläßt, im Gegensatze zu Richard Wagner, keine Lücke in der Gesellschaft. L. II. ». Richard

Wagner. Richard Wagner, welcher in Venedig daS PalaiS Vendramin bewohnte, war schon seit vorigem Herbste leidend und in ärztlicher Be handlung, ohne jedoch bettlägerig zu sein. Nur kam eS in der letzten Zeit sehr oft vor. daß, wenn er deS Nachmittag« auf dem MarkuSplatze spaziere» ging, um der Platzmufik zuzuhören, er sich in daS Bankgeschäft von Reitmeyer zurück ziehen mußte, um sich von einem momentanen Unwohlsein zu erholen. Dabei klagte er, daß ihm der Athem fehle. Am Montag blieb er länger

. Statt aber wie gewöhnlich singend oder tactschlagend aus dem Stuoirzimmer zu trete», kam er gegen 2 Uhr wankend aus dem selben in den Vorsaal d«S PalaiS und klagte dem anwesenden Stubenmädchen über heftiges Unwohlsein^ Dieser Anfall ging, aber bald vor über, »nd kurz darauf äußerte Wagner, daß eS nichts von Bedeutung, sondern nur eine momentane Aufregung gewesen sei, und gab Ordre, daS Diner wie gewöhnlich zu ferviren. AIS sich nach 3 Uhr die ganze Familie zu Tisch begab und der Gondoliere Luigi

, welcher auch bei Äsch servirt,, die Suppe brachte, erhob sich Wagner plötzlich etwas vom Sessel und rief : »Mir ist Uhr schlecht!* Im selben Momente brach »r leblos zusammen. Alle Anwesenden eilten auf ihn zu und der Gondoliere brachte ihn- mit Hilfe anderer Diener zu Bette. Man rief schnellsten» den behandelnden Arzt, doch derselbe konnte, als er erschien, nur den bereits eingetretene« Tod constatiren. Derselbe war in Folge eines Herz- fchlageS erfolgt. Der Jama-er der Familie und die Bestürzung im PalaiS

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 16.02.1883
Umfang: 4
. Auch in Lonisville (Jndiana) herrscht große Noth. Richard Wagner. Nachdem wir bereits in unserer Nummer vom 14. dem am Nachmittag vorher in Venedig ver storbenen großen Componisten einen kurzen Nach ruf gewidmet, geben wir nachstehend den Lebens lauf Richard Wagner's wieder, wie ihn Emil Granichstätten in einem Feuilleton der „Presse' mittheilt. So weit europäische Gesittung gilt und Menschen wohnen, die in der Musik die Trösterin und Bildnerin des Herzens verehren, wird die Kunde vom Tode Wagner's

die Aufmerksamkeit von allen Kämpfen und Fragen ablenken und die Erinnerung fesseln an die Werke, welche der nun entschlafene Sänger geschaffen hat. Mit dem Hel den ist der Streit, der um ihn tobte, in's Grab gesunken, erschüttert stehen die Freunde vor dem Todten, und die Gegner zollen schweigend deni ewig Schönen, das der Mann geschaffen, den Tri but ihrer Huldigung. — „Richard Wagner wurde zu Leipzig am 22. Mai 1813 geboren, hat also das siebzigste Lebensjahr nicht vollendet. Nach absolvirten academischen

Studien und einer kurzen Lehrzeit an der Univer sität entschied sich der Jüngling für die Musik und bald auch für das Theater. Im Alter von 23 Jahren begann Wagner seine Laufbahn als Capell- meister am Theater in Magdeburg. Ernsten Lehr jahren folgten bittere Wanderjahre und in weit- gezogenem Kreise ging seine Wanderschaft nach Königsberg, Riga, London, Paris. Dort ward in der Mansarde das Erstlingswerk seines musikali schen Könnens unter der ganzen Gewalt bisheriger Tradition geschaffen, die Oper

„Rienzi', dort ent stand aber auch das Erstlingswerk aus Wagner's musikalischem Charaeter, „Der fliegende Hol länder.' Seltsam! Nach sechsjähriger Wanderschaft durch Mittel - Europa hat der junge sächsische Musiker den Weg und das Ziel gefunden für sein ferneres Wirken, er war von Leipzig nach Dresden gekommen. Dort fand „Rienzi' die erste Aufführung, den ersten Erfolg und Wagner als Kapellmeister am königlichen Hostheater ein behagliches Heim. Dort schrieb er die „Ouvertüre zu Faust

und Beetho ven uns hinterließen, zur unvergänglichen, unsterb lichen zählen. Der Dresdener Mai-Aufstand des Jahres 184V trieb Wagner vom Notenpulte weg in die Reihen der Freiheitskämpfer, und so flüch tete der regsame Mann nach Zürich. Dort vol lendete er den „Lohengrin' und entwarf Text und Plan zu dem Riesenwerke, mit welchem sein Geist sich das Denkmal zu bauen gedachte in den Herzen und dem Musikleben der deutschen Nation: „Die Niebelnngen'. — Und eine neue Wanderschaft hub an für den Unermüdlichen

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 16.05.1882
Umfang: 4
Anträge. Die Vorversammluug findet am Mai Abends U Uhr im Alt-Schießstande (Restauration) statt. (Bozner Männergesangs-Berein.) Heute Dienstag, l(>. Mai, Abends 8 Uhr Probe im Singhanse. (Uriitairire Hetrne Wagner.) Die freie Recita tion eines Epos vom Umfange der „Frau Holde' von Baumbach, dürfte an und für sich schon eine muemonische Aufgabe sein, der sich wohl selten Einer mit Sicherheit unterziehen könnte. Eine zarte junge Dame, von allerviugs scharf ausge prägter Intelligenz, Fräulein Helene

Wagner, unternahm es, das schwierige Problem zu lösen: Dem in unseren nüchternen Tagen jedenfalls verein zelt dastehenden Unternehmen, eine Art roman tischen Napsodenthnins neu zu beleben, dient die interessante Dame iu ebenso begeisterter, als be rechtigter Weise. Ein angeuehm klingendes Or gan von bedeutender Kraft nnd Ausdehnung, ebenso inniger Schmiegsamkeit fähig, wie leidenschaftlicher Erregung und durch rhetorische Schulung im Ton register wohl allsgeglichen, steht der Declamatriee

sein, in der Gesammtauffassung der schönen, klaren, einheitlichen Dichtung Bamnbachs, zeigte Fräulein H. Wagner die ungewöhnliche Begabung des sich Verseukens und Aufgehens im Stoffe, welcher zur Reproduktion vorliegt. Das Gedicht „Frau Holde' bietet reiche Gelegenheit zur Entfaltung der Rede kunst, es entbehrt nicht der mannigfaltigsten Mo mente, ist in vollendeter dramatischer Gliederung aufgebaut und besitzt einen zumeist sehr anmu thigen Rhythmus, sowie gefällige Reime. Im komischen Nachtrag wußte Fräulein Wagner ebenso

humoristisch zu wirken, wie sie bei den tragischen Stellen der großen Dichtung durch wahr empfun denen Pathos zu rühren verstand. Jedoch scheinen diese kleinen Gedichte, von deuen uns das stark satyrische: „Der fahrende Schüler aus dem Paradies' RoquetteS am meisten gefiel, weniger das Element der Dame. „Das Salzfaß' von Görner wurde schon oft gehört. „Ein lustiges Trauerspiel' von Helene Wagner (?) erfordert Gewandtheit im Dialect, sür welcl'e Species das Fräulein nicht die ersorderliche Uebung hegt

. Mit Spannung hingegen würden wir der Recitation einer Wslff'schen Dichtung entgegensehen, da iu der Eigenart des Fräuleins Wagner ein Zug in's Große liegt. Der beinahe zweistündige Vortrag, welchen die Gegenwart Sr. kaiserlichen Hoheit des Herrn Erzherzogs Heinrich nnd dessen Frau Gemahlin auszeichnete, wurde noch vou einem sehr distiuguirten Publicum besucht, welches der Recitatrice lebhaften Beifall spendete. —K. (Arlierfall.) Am Sonntag Nachts befand sich ein bekannter Grundbesitzer aus Haslach, nachdem

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.04.1882
Umfang: 8
hat eine Festkurte zu lösen, welche einen Gulden kostet; die selbe berechtiget zur Theilnahme am ganzen festge setzten Programme. Tie bekannte Necitatrice Frl. Helene Wagner, welche nach uns vorliegenden Documenten bereits alle großen und größeren Städte Deutschlands und Rusölands mit glänzendem Erfolge bereist hat, ge denkt auch hier einen Vortragsabend zu veranstalten. Die junge, kaum 20 Jahre alte Künstlerin unter scheidet sich von allen anderen Ihresgleichen wesent lich darin, dass sie das Pnblicum

durch vollständig freie Vorträge mit den besten Schöpfungen der neueren und neuesten deutschen Literatur bekannt macht. Frl. Wagner verfügt dabei über ein wnches, wohllautendes, biegsames und ausgiebiges Organ, das sich meist in einer angenehmen Mittellags be wegt und stark genug ist, um auch ein größeres Local in ausreichender Weise füllen zu können. Dieses reiche Material ist das gefügige Werkzeug einer Künstlerseele, die sich in alle Empfindungen ganz zu versenken, alle Gedanken des Dichters voll zu erfassen

versteht. Frl. Wagner liest nicht, sondern recitiert, von einem ausgezeichneten Gedächtnis unterstützt, völlig frei, mit zurückgehaltener Action, aber lebhaftem Mienenspiel und sprechendem Auge. Bor allem ge denkt Frl. Wagner hier Julius Wvlff's „Der wilde Jäger- zum Vortrage zu bringen, und wir hoffen, dass der Erfolg auch in unserer Stadt dem hohen Rufe, der der Künstlerin vorauseilt, vollkommen ent sprechen möge. ^ K. K. und National-Theater. Heute Freitag den 23. April bei aufgehobenem Abonnement

Gastspiel der Opern - Gesellschaft des Herrn Leopold Müller, Direktors des k. k. Theaters in Salzburg. Zum ersten Male: „Lohengrin.' Romantische Oper in 3 Acten von Richard Wagner. Der Billetenver- kauf ist im Theater-Gebäude von 9 bis 12 Uhr vor- mi' und von 3 bis 5 Uhr nachmittag?. Text- bücher zu dieser Oper si:. , >n der Kunst- uud Mufikalien - Handlung des Herrn I. Groß unr un der Theatercasse zu haben. Am SamStag, den 29. ds. bleibt die Bühne ge schlossen. Sonntag, den 30. ds., zweite Vorstellung

bei aufgehobenem Abonnement, Gastspiel der Opern- gesellschast des Herrn Leopold Müller, Direktor des k. ?. Theaters in Salzburg, „Lohengrin'', romanti sche Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner. Der Billctenverkanf ist im Theatergebäude (Kanzlei) von 9—12 Uhr vor- und 3—5 Uhr nachmittags. Den ?. 1°. Logenabonnenten (xnri) bleiben ihre Logen wie bisher zum Abonnements - Preise reserviert, doch müssen selbe bis spätestens Samstag, den 29. April nachmittags 5 Uhr, abgeholt werden. Zu dieser Oper sind in dcr

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 24.02.1883
Umfang: 6
sie es gleichwohl, so hat sie jedes Recht auf Achtung und Schonung verwirkt. Daß die Vereimgte Linke sich nichtsdestoweniger für solche Kupplerblätter verwendet uud in Aktion treiben läßt, ist bezeichnend genug. Ehr liche Leute danken im Gegentheil dem Grasen Taaffe für d'e Energie, die er dem öffentliche» PreßskantZal auf Grund deS vo» de» Liberale» gemachte» Preß- gesetzks bekundet hat. Bayer«. DaS „Bayr. Vaterland' schreibt: Der TodtenkultuS, der mit Richard Wagner getriebe» wird, fängt «achgerade

an, — ekelhaft zu werde». AlleS hat seine Grenzen, die Wagner-Esthusiasten aber finde» weder Grenzen noch Maß. Als Bayer, als gläubiger Christ, als Mensch, der noch auf Sitte und Anstand hält, muß man über Richard Wagner rück sichtslos den S:ab brechen. Auch über den Musiker Wagner sind die Urtheile sehr verschiede«, und eS sind sehr compiknte Autoritäten in musikalische» Dinge», d.e auch über den Musiker, den Compouiste» Wagner rücksichtslos den Stab breche». Das Uebermaß der Verhimmelung WagnerS

hat aber seine guten Gründe, und dasür gibt ei» römisches Telegramm eine genügende Andeutung nach einer Richtung: Der große Orient der Freimaurer von Italien hat de« vesetianische» Freimaurerlogen die Theilnahme an den Leichenfeier- lichkeiten für Richard Wagner anbefohlen. Der groß« O-ient wird gewußt haben, warum, die Freimaurer Italiens und Deutschlands wissen es nicht minder. Preußen. Zar kicchenpolitischen Lage schreibt das „Wiener Vaterland': „Will die preußische Regierung den Friede», so liegt

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