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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 25.05.1913
Umfang: 16
lechn als i doch er di versti habe dann Htifd frötij weil zialre Nach? Stell, abw.c war, gefaß! vor d kenntr nifier, schloff Nach rsrs Richard Wagner. 1913 Bon Ernst Edgar Reimdrdes. (Nachdruck verboten., m 22. Mai feiert die gesamte musikalische Welt den kundertsten Geburtstag des Mei sters von Bayreuth, des genialen Reformators der unter romantischen Einflüsser entarteten deutschen Oper die er zum echten Musik drama umgcstaltete. Wie Beethoven die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhun derts

beherrschte, so hat Wagner der zweiten den Stempel seiner Eigenart auf- gedrückt. Dichterisch ebenfalls hochbegabt, strebte er nach der Bereinigung von Poesie und Musik, der sich auch die übrigen Sckwesterküi ste bei gesellen sollten, um das Drama zur größtmöglichen Wirkung zu bringen. Dieser Grundgedanke trat überwäl tigend groß in die Erschei nung bei der Erstaufführung seines Nibelungenringcs zu Bayreuth im Sommer 1876. Bis er diesen Tag des Triumphes erlebte, mußte Wagner schwere Kämpfe be stehen

. Der Weg zum Ruhm war für ihn mühevoll und mit Dornen bestreut. Wenn es ihm auch zu Lebzeiten keineswegs an Anerkennung fehlte, die rückhaltlose Wür digung seines Schaffens und Strebens blieb der Nachwelt Vorbehalten, denn daß die Wagnersche Musik auch in der Gegenwart noch Widersacher hat, die Bedeutung und Ziel derselben mißverstehen, fällt nicht weiter ins Gewicht. Wagner wurde zu Leipzig als Sohn eines Polizeiaktuars geboren, der bereits sechs Monate später starb. Die Mutter mußte sich mit ihren Kindern

mühsam durchschlagen, bis sie ihnen 1814 in der Person des Schauspielers und Porträt malers Ludwig Geyer einen neuen, treu- Richard Wagner. (Zu,einem hundertsten Geburtslage — 22. Mai isi 3 ) gingen zwei Geschwister Wagners, Albert und Rosalie, zur Bühne. Es ist daher leicht begreiflich, daß bei dem Kuaben frühzeitig die List am Theater erwachte. Als Schüler verfaßte Wagner verschiedene Gedichte, er schrieb auch ein Trauerspiel nach Shakespeareschem Mi ster, in welchem nicht weniger als 42 Personen

umkameu. 1821 bis 1822 besuchte Wagner die Privatschule des Pastors Alt in Eisleben, dann kam er in die Dresdner Kreuz schule. Da zwei seiner Schwe stern Klavierunterricht hatten, erhielt Wagner ebenfalls sol chen, doch >var ihm die Musik vorläufig noch eine Neben sache. Auf der Schule in teressierte er sich am meisten für das griechische Altertum, mit großem Vergnügen über setzte er die Odyssee. Später galt sein Hauptinteresse den phante stschen Erzählungen E. Th. A. Hosfmanns. Einen gewalt'gen

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Tiroler Post
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Seite 16 von 20
Datum: 16.05.1913
Umfang: 20
zu verteidigen. So erscheint uns Wagners Leben, wenig stens in seinen früheren Perioden, als ein Leben lei denschaftlicher Kämpfe gegen alte, verrottete, überlebte Vor urteile auf musikalischem Ge biete. Wagner ist seiner Ab stammung nach ein Kind des Volkes. Entfernte Vorfahren von ihm waren bescheidene, sächsische Dorflehrer gewesen, die durch ihren Beruf mit dem Volke in steter inniger Be ziehung standen. Wir dürfen annehmen, daß der Nach komme von ihnen nicht nur die tapfere Zähigkeit seiner Natur geerbt

hat, die ihn Ar mut, Trübsal und Kummer einer Künstlerlaufbahn sieg reich überwinden ließ, sondern auch die Liebe zum Volke, dessen alte Sagen er in so großartiger Schönheit wieder zum Leben erweckte. Einige Monate vor der denkwürdigen Völkerschlacht, am 22. Mai 1813, wurde Wagner in Leipzig als der Sohn eines Polizeiaktuars ge boren. Die Ansammlung so gewaltiger Truppenmassen, die riesige Menge von Verwunde ten und Gefallenen mußten in der Stadt ansteckende Krank heiten Hervorrufen. Einer solchen Epidemie erlag

Wagners Vater kurze Zeit nach der Geburt seines Sohnes. Zwei Jahre später heiratete die Mutter einen treuen Freund ihres ersten Manes, den Schauspieler und Maler Ferdinand Geyer in Dresden. Hier verlebte Wagner seine ersten Kinderjahre. Geyer starb 1821, und seine Familie kehrte wieder nach Leipzig zurück. Dort besuchte nun der junge Wagner die hö heren Schulen und studierte auch an der Universität, freilichziemlich planlos und mehr aus Lieb haberei und Laune. Und nun beginnt in dem jugend lichen

Feuer geist die innere Entwickelung zum Musiker ihren Anfang zu nehmen. Wagner war nichts weniger als ein Wun derkind; aber Der schiele Durm cker Kirche zu Delft in Holland. Das mittelfrankilche Blindenheim in Nürnberg. auch nichts in seinem Wesen deutete auf seine spätere geniale musikalische Entfaltung hin. Als er in einer kurzen Spanne Zeit Vater und Stiefvater verloren hatte, stand ihm kein männlicher Wille zur Seite, der ihm Leiter und Wegweiser im Leben hätte sein können. So kam

es, daß der Jüngling den widersprechendsten Einflüssen ausgesetzt war. Malerei, Literatur, dramatische Kunst und Musik zogen ihn auf gleiche Weise an und gaben seinen mannigfachen Fähigkeiten Nahrung genug. Die Neigung zur Malerei scheint ihm von seinem Stiefvater überpflanzt worden zu sein, der neben seinem Schauspielerberuf mit Liebe die Malkunst pflegte. Aber auch dramatische Instinkte müssen in der Familie Wagner geherrscht haben. Der Vater, Friedrich Wagner, war mit Leidenschaft dem Theater zugetan

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 09.09.1933
Umfang: 12
Direktor Karl Wagner aus dem aktiven Schuldienste. 35 volle Jahre wirkte Direktor Wagner an der Kufsteiner Volksschule mit größtem Erfolge. Er wurde im Jahre 1875 zu Dortmund in Westfalen geboren und kam studienhalber nach Tirol, wo er 1898 die Lehrerbil dungsanstalt in Innsbruck absolvierte. Im Herbste des gleichen Jahres erhielt er eine provisorische Lehrerstelle in Kusstein, die ihm im Jahre 1900 nach mit Erfolg ab gelegter Lehrbefähigungsprüfung definitiv verliehen wurde. Im Jahre 1901 wurde Wagner

nach dem Tode seines Vorgängers die Leitung der Knaben- und Mäd chenvolksschule und die Leitung der gewerblichen Fort bildungsschule in Kufstein übertragen, die er bis jetzt inne hatte. Im.Jahre 1912 verfaßte Direktor Wagner anläßlich der Einweihung des neuen Schulhauses eine Geschichte der Volksschule Kufstein, worin er das Bestehen einer Hans Falkner aus Obergurgl. der von den Italienern (Club Alpina Italiano) als Leiter der Sommer-Skikurse aus dem Adamellogletscher (Loppiaschule) auf die Loppia alta

berufene Trainer; sein Vorgänger war der Norweger Kilberg. Die Italiener ziehen heute die Arlbergschule vor. Schule in Kufstein bis zum Jahre 1399 nachwies. Diese Schulgeschichte, eine einzige ihrer Art in Tirol, wurde von der Statthalterei für alle Lehrerbüchereien Tirols angekauft. Im Jahre 1913 wurde Wagner der Direk tortitel verliehen. Während des Krieges, im Jahre 1915, wurde Direktor Wagner zum Schulinspektor für Imst ernannt, welche Stelle er bis zum Jahre 1920 inne hatte und von Kufstein

aus den Jnspektionsdienst versah. Er sollte dann seinen Amtssitz in Imst nehmen, doch konnte er sich von dem ihm lieb gewordenen Kuf stein nicht trennen und legte deshalb die Stelle nieder. Aus dem gleichen Grunde lehnte er auch eine Berufung als Schulinspektor für den Bezirk Schwaz ab. — Im Jahre 1915 rückte Direktor Wagner als Einjährig- Freiwilliger zum 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger ein, wurde jedoch, nachdem er die Reserveoffiziersschule absolviert hatte, als für den Zivildienst unentbehrlich

vom Militärdienste enthoben. Direktor Wagner hatte ein besonderes Interesse für Heimatkunde und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des Kufsteiner Vereines für Heimatkunde, dessen Ob mann er auch seit vielen Jahren ist. Außerdem ist er Korrespondent des Bundesdenkmalamtes und Aus schußmitglied mehrerer Vereine. Auch am öffentlichen Leben der Gemeinde nahm Di rektor Wagner lebhaften Anteil. Allerdings war er nie ein politischer Heißsporn, dafür nahm er an sach licher und wirtschaftlicher Arbeit regen Anteil

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Lienzer Nachrichten
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Seite 16 von 20
Datum: 16.05.1913
Umfang: 20
Vor urteile auf musikalischem Ge biete. Wagner ist seiner Ab- stammung nach ein Kind des Volkes. Entfernte Vorfahren von ihm waren bescheidene, sächsische Dorflehrer gewesen, die durch ihren Beruf mit dem Volke in steter inniger Be ziehung standen. Wir dürfen annehmen, daß der Nach komme von ihnen nicht nur die tapfere Zähigkeit seiner Natur geerbt hat,-die ihn Ar mut, Trübsal und Kpmmer einer Künstlerlaufbahn sieg reich überwinden ließ, sondern auch die Liebe zum Volke, dessen alte Sagen

er in so großartiger Schönheit wieder zum Leben erweckte. Einige Monate vor der denkwürdigen Völkerschlacht, am 22. Mai 1813, wurde Wagner in Leipzig als der Sohn eines Polizeiaktuars ge boren. Die Ansammlung so gewaltiger Truppenmassen, die riesige Menge von Verwunde ten und Gefallenen mußten in der Stadt ansteckende Krank heiten Hervorrufen. Einer solchen Epidemie erlag Wagners Vater kurze Zeit nach der Geburt seines Sohnes. Zwei Jahre später heiratete die Mutter einen treuen Freund ihres ersten Manes

, den Schauspieler und Maler Ferdinand Geyer in Dresden. Hier verlebte Wagner seine ersten Kinderjahre. Geyer starb 1821, und seine Familie kehrte wieder nach Leipzig zurück. Dort besuchte nun der junge Wagner die hö heren Schulen und studierte auch an der Universität, freilichziemlich planlos und mehr aus Lieb haberei und Laune. Und nun beginnt in dem jugend lichen Feuer geist die innere Entwickelung zum Musiker ihren Anfang zu nehmen. Wagner war nichts weniger als ein Wun derkind

ihm von seinem Stiefvater überpflanzt worden zu sein, der neben seinem Schauspielerberuf mit Liebe die Malkunst pflegte. Aber auch dramatische Instinkte müssen in der Familie Wagner geherrscht haben. Der Vater, Friedrich Wagner, war mit Leidenschaft dem Theater zugetan und hatte gelegentlich selbst die Bühne betreten. Drei seiner Töchter, Rosalie, Luise und Klara widmeten sich mit Eifer dem Schau spielerberuf, und eine Nichte unseres Richard Wagner, Jo hanna, hat später als Wag nersängerin einen bedeuten den Ruf

genossen. So konnte es nicht fehlen, daß Richard Wagner, wenn er auch für den Beruf des Bühnenkünstlers keine große Zuneigung em pfand, durch seine tägliche Be rührung mit dem Theater leben sich mühelos und fast spielend die vielen kleinen Einzelheiten der dramatischen Technik aneignete, die ihm später bei der Gestaltung sei ner Werke so unentbehrliche Dienste leisten sollten. Es ist eigenartig, daß Wagner erst durch das Drama zur Musik geführt wurde, daß fein Ge schmack für Musik der Liebe

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Außferner Zeitung
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Seite 16 von 20
Datum: 17.05.1913
Umfang: 20
die be deutendste seines Lebens gewesen.' Es darf uns nicht wun dern, daß er mit seinen neuen Gedanken aus hartnäckigen Widerstand stieß, der ihn reizte, sich gegen die Angriffe und falschen Urteile seiner Gegner zu verteidigen. So erscheint uns Wagners Leben, wenig- stens in seinen früheren ^ | Perioden, als ein Leben lei- f.. . denschastlicher Kämpfe gegen alte, verrottete, überlebte Vor urteile auf musikalischem Ge biete. Wagner ist seiner Ab- stainmung nach ein Kind des Volkes. Entfernte Vorfahren von ihni

waren bescheidene, sächsische Dorflehrer gewesen, die durch ihren Beruf mit dem Volke in steter inniger Be ziehung standen. Wir dürfen annehmen, daß der Nach komme von ihnen nicht nur die tapfere Zähigkeit seiner Natur geerbt hat, die ihn Ar mut, Trübsal und Kummer einer Küipstlerlaufbahn sieg reich überwinden ließ, sondern auch die Liebe zum Volke, dessen alte Sagen er in so großartiger Schönheit wieder zum Leben erwecktem Einige Monate vor der denkwiirdigen Völkerschlacht, am 22. Mai 1813, wurde Wagner

in Leipzig als der Sohn eines Polizeiaktuars ge boren. Die Ansammlung so gewaltiger Truppenmasscn, die riesige Menge von Verwunde ten und Gefallenen mußten in der Stadt ansteckende Krank heiten Hervorrufen. Einer solchen Epidemie erlag Wagners Vater kurze Zeit nach der Geburt seines Sohnes. Zwei Jahre später heiratete die Mutter einen treuen Freund ihres ersten Manes, den Schauspieler und Maler Ferdinand Geyer in Dresden. Hier verlebte Wagner seine ersten Kinderjahre. Geyer starb 1821, und Zeine Familie

kehrte wieder nach 1 Leipzig zurück. Dort besuchte nun der junge Wagner die hö heren Schulen und studierte auch an der Universität, freilich ziemlich planlos und mehr aus Lieb haberei und Laune. Und nun beginnt in dem jugend lichen Feuer- gcist die innere Entwickelung zum Musiker ihren Anfang zu nehmen. Wagner war Nichts weniger als ein Wun derkind; aber auch nichts in seinem Wesen deutete auf seine spätere geniale musikalische Entfaltung hin. Als er in einer kurzen Spanne Zeit Vater und Stiefvater

mit Liebe die Malkunst pflegte. Aber auch dramatische Jiistinkte müssen in der Familie Wagner geherrscht haben. Der Vater, Friedrich Wagner, war mit Leidenschaft dem Theater zugetan und hatte gelegentlich selbst die Bühne betreten. Drei seiner Töchter, Rosalie, Luise und Klara widmeten sich mit Eifer dem Schau spielerberus, und eine Nichte unseres Richard Wagner, Jo hanna, hat später als Wag nersängerin einen bedeuten den Nus genossen. So konnte es nicht fehlen, daß Richard Wagner

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 25.05.1913
Umfang: 16
wurde. Zunächst fanden die beiden wenig Gefallen aneinander. Eine große Freude wurde Wagner im Frühling 1841 zuteil, die Dresdner Hofoper nahm seinen „Rienzi" an, der am 20. Oktober 1842 mit Tichatschek und der Schröder-Devrient in den Hauptpartien zur Aufführung gelangte. Der Komponist wohnte derselben bei, die ihm einen glänzenden Erfolg brachte. Wagners nächstes Werk, „Der fliegende Holländer", 1841 während eines Sommeraufenthalts in Meudon bei Paris entstanden, wurde eben falls in Dresden zuerst

aufgeführt, und zwar am 2. Januar 1843. Die Berliner Oper nahm das Werk auf Meyerbeers Empfehlung an. Der „Fliegende Holländer", dessen Grundmotiv ebenso wie das zum „Tann- häüfer" von Heine stammt, übertrifft den „Rienzi" durch Eigenart der Erfindung und künstlerische Durchbildung, poetischen Gehalt und me lodischen Reiz. Wagner tat mit diesem Werk den bedeutungsvollen Schritt von der herkömmlichen Oper hinweg zum nationalen Musik drama. Bald nach der Aufführung des „Fliegenden Holländer" wurde Wagner

als Kapellmeister „auf Lebenszeit" für die „Dresdner Hofoper" verpflichtet, der er jedoch mir sechs Jahre angehörte. Während dieser Zeit erwarb er sich große Verdienste um die Aufführung deutscher Meister werke. Als Dirigent der Dresdner Liedertafel, für die er sein „Liebes- mahl der Apostel" komponierte, zeichnete der Künstler sich ebenfalls in hohem Grade aus. Zu den neuen dramatischen Plänen, die ihn beschäftigten, gehörte der „Tannhäuser", dessen Musik 1845 vollendet wurde. Bald darauf reiste Wagner

zur Erholung nach Marienbad, wo er den Plan zu den „Meistersingern" und zum „Lohengrin" entwarf. Die erste Aufführung des „Tannhäuser" in Dresden am 19. Oktober 1845 brachte Wagner trotz günstiger Aufnahme vieler Einzelheiten nicht den ersehnten Erfolg, namentlich enttäuschte der Schluß allgemein. Erst yach mancherlei Aende- rungen und Streichungen fand das Werk bei Presse und Publikum die verdiente Würdigung. Vergebens bemühte sich Wagner für den Klavier auszug des „Tannhäuser" einen Verleger zu finden

, er mußte die erste Auflage auf eigene Kosten Herstellen lassen. Ungeachtet der erlittenen Enttäuschungen wandte Wagner sich mit Eifer dem „Lohengrin" zu, den er 1848 vollendete. Dies Werk bedeutet wieder einen mächtigen Schritt vorwärts auf der Bahn der Opernreform, die Komposition zeigt größere Linien, das Orchester ist harmonisch reicher, das thematische Gewebe der Leitmotive dichter und klarer gesponnen. In Dresden gelang es Wagner nicht, „Lohengrin" auf die Bühne zu bringen, erst 1850 erlebte bas

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 27.05.1933
Umfang: 16
Nicharä Wagner - ein deutscher Meister. Johanna Wagner, die Mutter des Minna Wagner, geb. Planer, Richard Cosima Wagner, Liszts Tochter, die zweite Mathilde Wesendonk, die dem Meister Meisters. Wagners erste Frau. Frau des Meisters. besonders nahe stand. Richard Wagners Geburtshaus in Leipzig. «Hi« Da -ch der, vir UttOr mi* Hörden rrsscht. ja Uchrrrr, .««!? wird, MX* \t Brchrichr an i«4». Vkrsrrrw«. kchrr alt, «ttt* Aszm. tzrrzk. hmUxt. Jtmfme htt, «mit Möglich 4mr sn chnrm S> Kch

M mk fr M Bef worden, Zuhaber^ Kesetzliche Rrchrsna rvrrvk«. AuSw rSrs^chk Wr'li «ros HE S ,l>er St^khtM llkhnrd Wagant, 1849 An den Stätten, die von dem Namen Richard Wagner ihre Weihe empfangen haben, sind die Feste zu Ehren des fünfzig sten Todestages des Meisters längst verrauscht. Vorbei sind die Festtage von München, Wien^ Berlin und auch Paris, vorbei ist die Stunde der Weihe vom Mittag des 13. Februar im Haus Wahnfried im Festspielort Bayreuth. Vorbei ist auch die große Ausführung der „Meistersinger

in den ersten 'Iunitagen durch ein Richard-Wagner-Festkonzert beweisen, daß es sich die alte Ehr furcht vor den großen deutschen Meistern gewahrt hat. Wir Deutschen nennen uns nicht ungern das Volk der Dichter und Denker, und das hat seinen Grund darin, daß aus dem deutschen Menschenstamme vielleicht die meisten Männer auf gestiegen sind, deren Namen vor der Nachwelt ihren Klang behalten haben. Wir wollen, wenn wir Richard Wagners gedenken, darüber nicht eines Goethe und Schiller, eines Mozart

und. Beethoven, eines Johann Sebastian Bach ver gessen. Auch sie waren kerndeutsche Meister, deutsch in den Offenbarungen ihrer Kunst, deutsch in ihrem Wesen und in ihrem Bekenntnis. Richard Wagner, dessen fünfzigsten Todes tag wir heuer begehen, ist unter den deutschen Geisteshelden der unserer Gegenwart am meisten verwandte. Sein Wollen ging auf ein großes deutsches Gesamtkunstwerk, sein Wirken ergab das Wort-Ton-Drama, das, überdimensional in seiner Konzeption, alle Innigkeit und Wucht deutschen Wesens

in großen würdigen deutschen Kunstwerken vereinigt. Wie be wußt der Meister als Ziel gerade das deutsche Gesamtkuust- werk als Vollendung seines Schaffens ins Auge gefaßt behielt, beweist ein Ausspruch über seine eigenen Werke. Er sagt über das Wort-Ton-Drama fBd. 9, Gesammelte Werke) es sei „die einzige, dem deutschen Geiste durchaus entsprechende, von ihm erschaffene, rein menschliche und doch ihm original angehörige neue Kunstform". Richard Wagner hat in seinem Vaterlande soviel zu leiden

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 16.02.1908
Umfang: 16
-3u Richard Wagners 25. Todestag. H t t drei Bildern.) m 13. Februar dieses Jahres sind es fünfundzwanzig Jahre her, daß Richard Wagner, fern seiner deutschen Heimat, in Venedig im Palast Vendramin Deutschland und der Welt entrissen wurde. Wir glau ben, dasAndenken desgroßen Toten nicht besser ehren zu können, als dadurch, daß wir Aufzeichnungen über die letzten Tage des Meisters veröffentlichen, die ihn auch als großen Menschen zeigen und die 1883 unmittelbar unter dem erschütternden Eindruck

der Nachricht von seinem Tode von Henry Perl, der Richard Wagner damals nahestand, , nieder geschrieben wurden.*) Richard Wagner hatte mit seiner Familie nach großen Vorbereitungen am 24. September 1882 den Palast Vendramin in Vene dig bezogen. Wir beginnen mit einer Schilderung der Besichtigung der Wohnung. Ganz zuletzt und gleich sam mit einer gewissen Scheu betrat er sWagner) das ge räumige Schlafzimmer und ein zweites daranstoßendes Gemach mit Alkoven, in dem gleichfalls ein Doppel bett stand

, und endlich sein Arbeitszimmer. In letzteres ging er ganz allein, es war dies eine Marotte von ihm, und nur der kleine alte Tapezierer folgte — wie er uns erzählte, nicht ohne Herz klopfen —, der Meister hatte ihm nämlich den Auftrag erteilt, dieses Gemach nach seiner besonderen Angabe mit Venezianerstosfen, alten Richard SS’ÄÄTC <8U ,eln " n korieren. Der Stoff, welcher dazu ausgewählt worden, war von kostbarster Beschaffenheit. Richard Wagner wollte seinem venezianischen Aufenthalte Rechnung tragen

und stimmungsvoll umgeben sein. Es ist hier noch nicht der Moment, und doch können wir nicht umhin, jetzt schon davon zu sprechen, daß diese ausgesprochene Prachtliebe, welche Wagner in seinen Wohnräumen, an der häuslichen Kleidung seiner Ge- Wie kann jemand von einem Riesengeiste wie Wagner, von einem schöpferischen Genius, wie ihn nur jedes Jahrhundert einmal gebiert denken, daß er als Greis mit dem langen Silberhaare durch Goldbrokat oder lichtfarbigen Atlas den Zauber seiner Persönlichkeit erhöhen

die Runenschrift der Zeit verwischen würde, und ähnliche Albernheiten mehr wie sie alten Koketten zu Lasten gelegt werden und die nur Böswilligkeit allein einem Richard Wagner in die Schuhe schieben konnte! Wagner, der einfachste, gütigste Mensch, nicht allein in seiner Härrslichkeit, son dern überall dort, wo er nicht auf Gegenpart seiner hehren Aufgabe stieß, solches zuzumuten! Einem Manne, der beispielsweise die heut zutage im Ersterben liegende Höflichkeit gegen Unter gebene— und darin liegt das Verdienst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 08.03.1937
Umfang: 8
©eite 4 Montag, den 8. März 1937 ^ . Las ist Wagner-Jauregg Uh. Wie n, 8. Niärz. Gestern vollendete der österreichi sche Nobelpreisträger, Universitätsprofessor Hofrat Dr. Julius Wagner-iJauregg, der siegreiche Bekätnpser der Pa ralyse, sein achtzigstes 'Lebensjahr. Aus diesem Anlasse ver anstaltete der Verein für Psychologie und Psychiatrie und die Wiener Psychiatrische Klinik am iSamstag, den 6. März, um halb 11 Uhr vormittags im großen Hörsaale der ge nannten Klinik in der Lazarettgasse

eine Feier, an der alles, 'was im medizinischen Wien Rang und Namen hat, teil- nahm, — nur der Gefeierte selbst nicht. Hofrat Wagner- Jauregg ist Samstag früh in aller Stille verreist — nie mand wußte wohin. Am Montag, den 9. Mürz, wird er wieder pünktlich seine tägliche Ordination abhälten, das ist alles, was 'die Haushälterin den vielen Ansragenden zur Antwort gibt. • klm 7. März 1857 wurde Julius Wagner als Sohn eines Finanzrates in Wels in Oberösterreich geboren. In Wien studierte er Medizin. Schon

alsStudent beschäftigte er sich mit wissenschaftlichen Problemen und der Einund zwanzigjährige erregte durch seine erste wissenschaftliche Arbeit über „Ursprung und Funktion der beschleunigenden Herznerven" bereits Aussehen. Der junge Arzt wollte sich für Chirurgie spezialisieren und sicherlich wäre Wagner- Jauregg au chein rveltberühmter Chirurg geworden . . wenn nicht ein anderer, weit weniger begabter Arzt durch hohe Protektion die Assistentenstelle erhalten hätte, um die sich Wagner beworben

'hatte. Ein wenig enttäuscht und verbittert, über doch voll jugendlichen Tatendurstes wandte sich Julius Wagner-iJauregg nunmehr der Psychia trie zu. Er wurde in Wien Assistent Mi dem damals sehr bekannten Psychiater Professor Dr. Leidesdorf —• und mit dreißig Jahren bereits Vorstand an der Nervenklinik in Graz. Die Tatsache, daß er sich als junger Arzt nicht wie so viele seines Faches sofort der Psychiatrie zugewendet, son dern mit Interner Medizin und Chirurgie beschäftigt hatte, ivar mit ein Geheimnis

seines großen Erfolges, den er da mals bereits zu verzeichnen 'hatte. Seine vielseitige ärzt liche Ausbildung schützte ihn vor jener gefährlichen Ein seitigkeit, die man gar oft den Fachärzten im allgemeinen und den Psychiatern im 'besonderen vorwirst. 1887 gab Wagner-Jauregg 'bereits die erste Anregung zur Behand lung von Geisteskrankheiten mit künstlichem Fieber in einer wissenschaftlichen Arbeit: „Ueber die Einwirkungen fieber hafter Erkrankungen auf Psychosen". Aber dreißig Jahre später erst, närNlich

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 27.07.2005
Umfang: 16
I m L a n d ir REDAKTION MERAN Christine Losso Tel. 348/2218868 e-mail: lossochristine@rolmail.net „Habe der Sanität 2,3 Millionen Euro Einsparungen gebracht" Während Landesrat Richard Theiner von Sparmaßnahmen in der Sanität spricht und die vier Südtiroler Sanitätsbetriebe Zusammenlegen will, zeigt Dorothee Wagner, die in Meran ein privates Heim für Demenzkranke betreibt, wie’s wirklich geht Sie legt Fakten vor, die belegen, „der Sanität in den letzten fünfJahren 2,3 Millionen Euro eingespart

zu haben“. Von Christine Losso E s braucht Strukturrefor men, um auch künftig höchste Qualität • und gleichzeitig langfristige Finan zierbarkeit im Südtiroler Gesund heitswesen sicherzustellen“, sagt Theiner. „Es braucht eine andere Sicht der Dinge, weniger Medika mente, Geduld und Menschlich keit“, so indes Dorothee Wagner, die dem Standardpflegezustand „sehr kritisch“ gegenübersteht. Wagner, die eigentlich aus Würz burg stammt, seit 1996 in Ober mais im „Haus Sonnenschein“ eine völlig andere Pflege für alte

und vorwiegend Demenzkranke nach Südtirol gebracht hat und seit 1. Dezember in das Ex-Hötel Bel Sit in die Meraner Pendl- straße umgesiedelt ist, hat sich völlig gegen die Ruhigstellung von Demenzkranken gestellt, weil man in der Altenpflege auch ohne Sedativa arbeiten kann, sagt sie. Wagner schneidet damit ein hei kles Thema an, doch ihre Metho de, die seit Jahren äußerst erfolg reich ist, spricht für sie. „Wir pfle gen hier 20 Menschen und die kosten 67 Euro pro 24 Stunden Rund-um-die-Uhr-Pflege

, die wir gänzlich ohne Ruhigsteller be werkstelligen“, hakt Wagner nach. Damit habe sie der Sani tätseinheit geholfen, „in den letz ten fünf Jahren rund 2,3 Millio nen Euro einzusparen“, Zahlen und Daten würden das beweisen. Der Gedanke, dass Demenzer krankte in „normalen“ Pflegehei men immer noch ans Bett gefes selt und mit Medikamenten ruhig gestellt werden, ist aber dennoch so menschenunwürdig wie wahr. „Diese Entmündigung dauert im Schnitt sieben bis zwölf Jahre“, weiß Wagner zu berichten. So lan ge leben

Demenzkranke mit ihrer Krankheit. Das Haus Sonnenschein indes hat sich zur Aufgabe gemacht, die Al tenarbeit zu einem öffentlichen Thema zu machen und Wagner Dorothee Wagner: Es steckt ein unglaubliches Potential in allen Menschen, auch in demenzkranken holte sich hierfür^ Schützenhilfe von kompetenten Ärzten, die auf ihrer Wellenlänge schwimmen. „Viel zu wenig Menschen machen sich Gedanken um die Prozesse des Alters und den damit verbun denen Aufgaben“, zählt etwa der Primär der Geriatrie in Meran

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Tiroler Post
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Seite 13 von 16
Datum: 06.04.1901
Umfang: 16
es ist ein stilles Mahnen An das letzte Aufersteh'n. INicdrich Fekdhuh. Ulrike § tu erb. Erz ählu g. ——-—- ' (Nachdruck verboten.) erthold Wagner trat in die Stube. Anselm Hitler, der, das graue Haupt tief auf die Brust gesenkt, im Armstuhl saß, erhob jetzt den Kopf und blickte erstaunt nach dem Eintretendeu. „Alter Freund, kennst Du mich nicht mehr?" sagte dieser, auf ihn zueilend und seine Hand fassend. „Du bist es, Berthold," rief nun Hitler und wie Sonnen schein flog es über sein gefurchtes Antlitz

, „das ist eine große, freudige Ueberraschung." „Ich hatte ein wichtiges Geschäft in B . . . zu besorgen," sprach Wagner, „und da beschloß ich, auf der Rückreise den Umweg nicht zu scheuen und Dich für ein paar Stunden zu besuchen. Wie geht es Dir, warum hast Du mir so lange Zeit nicht geschrieben?" „Ach Gott, was hätte ich schreiben können? Nichts als Klagen und Klagen, mit mir ist es rasch thalab gegangen, und es sollte mich nicht Wunder nehmen, wenn es noch dazu käme, daß ich betteln gehen müßte." Tiefe Bewegung

glitt über das Antlitz des Besuchers, un willkürlich schweifte sein Blick durch die kahle, schmucklose, dumpfe Stube. „Nicht wahr, hier ist es nicht so schön, wie in Tanuberg," sagte Hiller mit bitterem Schmerz. „Lust und Licht findet man hier sehr schwach vertreten, dafür gibt es Feuchtigkeit genug und selbst dies elende Quartier werde ich bald nicht mehr bezahlen können." Wagner zog seine Brieftasche hervor, entnahm derselben eine Banknote und legte sie auf den Tisch. Hiller schob

sie von sich. „Ich könnte Dir dies Darlehen wohl nie zurückzahlen," sagte er, „darum will ich es nicht annehmen; übrigens danke ich Dir für Deine edle Absicht." „Mich, Deinen alten Schulkameraden, darfst Tu nicht zu rückweisen, wenn ich ein wenig Deine traurige Lage zu ver bessern suche," sagte Wagner, „wollte Gott, daß ich mehr ent behren könnte. Wir sind Beide eben nicht auf eiuen grünen Zweig gekommen. Höre, Du machst mich ernstlich böse, wenn Du die Summe nicht nimmst, Du bist es Deiner kleinen Enkelin schuldig, dies zu thun

." Thränen traten in Hiller's Augen. Ja, damit hatte Berthold den Weg zu seinem Herzen gefunden, damit seinen Widerstand gebrochen. Mit Wärme dankte er dem Freund. „Ich habe wohl gehört, daß Du bei der Aktiengesellschaft „Abundantia" Verluste erlitten hast," sprach Wagner, „dachte aber nicht, daß es so schlimm um Dich stünde." „Nachdem ich Tannberg, das mir seit dem Tode meines Sohnes völlig verleidet worden, verkauft hatte, folgte ich leider schlechtem Rath und legte den ganzen Erlös für das schöne Gut

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 25.05.1913
Umfang: 16
IR Doil oer internationalen Baufachausstellung in Leipzig: Sporthalle, Bierrestaurant un- Las „Große Faß Im Ich re 1834 ver öffentlichte Wagner in Laubes „Zeitung für die elegante Welt" seinen ersten schrift stellerischen Versuch, den re volutionären Aussatz über die deutsche Lp er, dem er später zahlreiche Schriften folgen ließ, in denen er das herr schende Opernwesen, die Ver logenheit der modernen Luxuskunst, die Effekthascherei der Bühnendichter und Kom ponisten, das kunstfeindliche

Virtuosentum aufs heftigste bekämpfte. Die Idee zu seinem nächsten Werk „Das Liebes- verbot" entnahm Wagner Shakespeares „MaßfürMaß", das er völlig ummodelte. Juli 1834 begann er die Arbeit, die jedoch erst zwei Jahre später ihren Abschluß fand. Am 29. März 1836 gelangte die Oper am Magdeburger Theater, dessen musikalischer Leiter der Komponist damals war, zur Erstaufführung. In folge ungenügender Vorbe reitung blieb der Erfolg ans. Wagners Bemühungen um eine Aufführung in Berlin oder Leipzig

waren vergebens. Eine entbehrungsreiche Zeit begann nun für den Komponisten, der im August 1836 nach Königsberg über siedelte, wo er im Januar des folgenden Jahres endlich den Kapellmeisterposten am Stadttheater erhielt. Trotz seiner ungünstgen pekuniären Zum Skutari-Äonflikt: Gesterreichifche Militärpatrouillen an der Lage heiratete Wagner im -almatinisch-montenegrinischen Grenze. . wtir»* P 1 M Herbst 1837 die Schau spielern: Minna Planer, die jahrelang Not lind Sorge mit ihm teilte

, für seine künstlerischen Ideen aber wohl nicht das richtige Verständnis hatte. Bekanntlich trenn ten sich die Gatten spä ter. Die Hauptschuld an der unglüctlichen Ehe hatte Wagner, der trotz aller gegenteiligen Be hauptungen blinder Ver ehrer in seinem Privat leben nun einmal kein Engel gewesen ist. Durch den Bankerott des Theaters fand Wag ners Tätigkeit in Königsberg ein srühzeitges Ende; sein nächstes Engagement führte ihn nach Riga, dessen Stadt theater Karl von Holtet lei tete. Auch hier war seines Bleibens

Maurice Schle singer Klavierauszüge und Opernarrangements. In Paris vollendete Wagner im November 1840 seinen bereits 1837 begonne nen „Rienzi" (Text nach Bul- wer), sein erstes bedeutendes Werk: dort entstand auch die Faust-Ouvertüre, in der be reits deutlich die Abwendung des Komponisten von der romantischen Modemusik zum Ausdruck gelangt. Bemer kenswert ist es, daß Wagner sich gerade in Frankreich zu einem echt deutschen Künstler entwickelte. In Paris machte dieser auch die Bekanntschaft

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 13.09.1913
Umfang: 10
, nachdem er zunächst seine Familie er mordet und an mehreren Orten Feuer gelegt hatte. Die Einzelnheiten der Bluttat sind grauen hafte. Es wird darüber gemeldet: Mühlhausen a. d. Enz, 5. September. Wagner war vor mehr als zehn Jahren hier als Schullehrer tätig gewesen. Er hatte vor vier Wochen seine Kinder zu seinen Schwiegereltern gebracht. Heute nacht kam er unerwartet wieder. Gegen 12 Uhr sahen die Nachbarn des Schulhauses, daß eine Scheune brenne. Als sie sich bei einem vorübergehenden Manne

nach der Ursache des Feuers erkundigten, fiel statt der Antwort ein Schuß und einer der Fragenden sank tot zu Boden. Der Täter begab sich sodann an einen anderen Ort, wo er eine große Scheune in Brand steckte. Als ein Bürger das Fenster öffnete und nach der Ursache fragte, erhielt er ebenfalls einen Schuß und fiel tot zu Boden. Bei der fünften Brandstiftung stellte man Wagner. In den Händen hatte er zwei große Armeerevolver, aus denen er blindlings auf die Menge schoß. Im ganzen hat er sieben Bürgers leute

und ein elfjähriges Mädchen getötet. Ver letzt wurden elf Persoren, davon die Hälfte schwer u. a. der Polizeidiener und der Nachtwächter. Schließlich gelang es dem verwundeten Polizei diener mit Hilfe eines Arbeiters, Wagner die Re volver zu entreißen. Die herbeigeeilte Menge mißhandelte ihn sehr. Mit Hilfe von herbeigerufe nem Militär wurde man sodann des Feuers Herr. Ergänzend meldet man dazu aus Degerloch, 5. September: Die Wohnung Wagners wurde heute von der Staatsanwaltschaft geöffnet. Wagner hatte, bevor

er sich nach Mühlhausen begab, seine Frau und seine vier Kinder umgebracht. Man fand die Frau mit durchschnittener Kehle im Bette vor. Die Leichen der Kinder lagen gleichfalls in den Betten. Ueber die Ueberwältigung des irr sinnigen Massenmörders melden die Blätter: Der Täter wurde schließlich unter großer Lebensgefahr unschädlich gemacht und übel zugerichtet. Wagner war erst gestern abend in Mühlhausen angekom men. Die im Städtchen bekannte Adlerwirtin war seine Schwiegermutter. Zuerst legte er in der Nähe

sind. Wagner hatte es hauptsächlich auf den Bürgermeister des Städtchens abgesehen, denn er erkundigte sich nach seiner Wohnung. Er fand ihn aber nicht, da sich der Bürgermeister bereits auf einen der Brandplätze begeben hatte. Wagner hatte wahrscheinlich beabsichtigt, den ganzen Ort anzuzünden. Ebenso klar ist es, daß er die furcht bare Tat im Wahnsinn verübt baben muß. Mit den ihren Verletzungen Erlegenen ist die Zahl der Opfer 15. Der Lehrer Wagner, der 35 Jahre alt ist, hatte, ehe er nach Mühlhausen

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Tiroler Post
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Seite 8 von 12
Datum: 21.10.1910
Umfang: 12
einen Schaden von zirka 2200 X. Hofrat Karl Wagner. Dienstantritt des neuernannten Staatsbahn direktors in Innsbruck. Am 18. Oktober hat in Innsbruck der neu ernannte Staatsbahndirektor, Herr Hofrat Karl Wagner, die Leitung der k. k. Staatsbahndirek tion übernommen und die Vorstellung des ge samten Personales der Direktionszentrale ent gegengenommen. Herr Hofrat Wagner, der den Ruf eines hervorragenden Eisenbahnfachmannes genießt, wurde im Jahre 1860 in Graz geboren und ab solvierte dort im Jahre 1872

die technische Hoch schule. Bis zum Jahre 1880 war Wagner teils als Bauführer bei verschiedenen Bahnbauten, teils als Ingenieur bei der k. k. Generalinspektion der österr. Eisenbahnen tätig. 1880 trat Wagner in den Staatseisenbahndienst über, wo er bis zu seiner im Jahre 1902 erfolgten Uebernahme in den Staatsdienst verblieb. Während dieser Jahre wirkte Wagner vielfach in Tirol und Vorarlberg. So finden wir ihn im Jahre 1880 als Oberinge nieur und Sektionsleiter beim Bau der Ostseite des Arlbergtunnels

, nach der Eröffnung der Arl bergbahn war er Bahnerhaltungssektionsvor stand auf der schwierigsten Strecke dieser Bahn. Schönwies—Landeck—Langen, und Bauleiter der Paznauner Straße. Nach einer dreijährigen Tätigkeit im Tras sierungsbureau der k. k. Generalinspektion wurde Wagner im Jahre 1890 Sektionsvorstand der Strecke Innsbruck—Landeck, später Sektionsvor stand in Feldkirch für die Strecke Bludenz— Lindau nebst Nebenlinien und hatte gleichzeitig die Vollendung des Baues der großen Hafen bauten in Bregenz

zu leiten. Das Jahr 1894/1895 findet ihn als Bahn- erhaltungs-Sektionsvorstand in Wien I und er folgte im letzteren Jahre seine Ernennung zum Abteilungsvorstande für Bahnerhaltung und Bau der k. k. Staatsbahndirektion Wien. Im Jahre 1897 wurde Wagner zum Ober inspektor und im April 1899 zum Staatsbahn direktor-Stellvertreter ernannt. 1902 erfolgte seine Ueberstellung in den Status der Staats beamten unter gleichzeitiger Ernennung- zum Regierungsrate. Nach dem Rücktritte des Hofrates

und Staatsbahndirektors Ludwig Proske von dem Posten des Vorstandes der k. k. Staatsbahndirek tion in Villach wurde Wagner im Juli 1907 mit der Leitung dieser Direktion betraut und im Sep tember dieses Jahres zum Hofrate und Staats bahndirektor ernannt. In ganz besonderer Weise betätigte Hofrat Wagner sein technisches Wissen auf dem Gebiete des Tunnelbaues und bezeugen die oftmaligen Berufungen als Experte und Sachverständiger, welche Bedeutung man allgemein seinem Urteile beimaß. Bei jedem bedeutenderen Tunnelbau

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 20.08.2004
Umfang: 16
I m n D MERAN - UMGEBUNG REDAKTION MERAN Christine Losso Tel. 348/2218868 e-mail: lossochristine@rolmail.net „Die firmsten der Armen bleiben wieder auf der Strecke" Die gelernte Altenpflegerin Dorothee Wagner aus Meran bemängelt, dass pflegebedürftige Mensehen ohne Anhang keinen Anspmch auf Pflegegeld haben. „Eine absurde Regelung, die der Sanitätseinheit viel Geld kostet“, so Wagner. Von Chkistine Losso D orothee Wagner vom Haus „Sonnesehein“ in Obermais ist außer sich. Seit sieben Jahren

betreibt sie ' •in Seniorenheim im idyllischsten Stadtteil von Meran mit sehr großem Erfolg. In ihrer Struktur werden alte und weniger alte Menschen von ihr und ihren Mit arbeiterinnen liebevoll gepflegt; es gibt Seniorlnnen, die ganz bei ihr wohnen, doch aber auch jene, die morgens von den Angehöri gen gebracht und abends wieder abgeholt werden. Ihr Haus ist praktisch seit Jahren ausgebucht und platzt aus allen Nähten, wes halb Wagner Ende des Jahres in einen anderen Stadtteil ziehen

will, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. „Es geht mir jetzt aber absolut nicht um mei ne Einrichtung“, präzisiert Wagner gegenüber der Tages zeitung, „sondern um die Tatsa che, dass heute die Gesetzeslage -o definiert ist, dass Pflegebe dürftige, die keine Angehörigen mehr haben, auch kein Pflege geld beanspruchen dürfen“. Die gelernte Altenpflegerin, die jetzt auch noch ein Studium der Gerontologie (Fachgebiet auf dem die Alterungsvorgänge im Menschen hinsichtlich ihrer bio logischen, medizinischen, psy

chologischen und sozialen Aspekte erforscht werden) ab- Dsrothee Wagner: Wo bleibt da die Logik? solviert hat, zieht ein Schreiben der Autonomen Provinz heraus, aus dem im Klartext hervorgeht, dass nur der Anspruch auf Pfle gegeld habe, der auch Angehöri ge vorzuweisen hat. „Eart 2, com ma 1 del D.EG.E n. 6/94 ... che ha diritto all’assegno giornaliero, la persona che convive con la perso na dichiarata non autosufficiente e si assuma i relativi obblighi di assistenza; nella fattispecie viene evidenziata

una convivenza che esprime anche un chiaro rapporto relazionale e non solo una coabi tazione in una stessa unita abita tiva“, steht da schwarz auf weiß und unterzeichnet von Amtsdi rektor Alfred König. Auf deutsch heißt diese Regelung, dass im Prinzip nur pflegebedürftige Menschen, die mit jemandem zu sammenwohnen oder leben, um Pflegegeld ansuchen können. Das findet Dorothee Wagner schlicht und ergreifend diskrimi- nierend und sie weiß wovon sie spricht, denn sie pflegt praktisch seit vielen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 19 von 32
Datum: 13.05.2006
Umfang: 32
MERAN - UMGEBUNG ■I DIE NEUE SÜDTIROLER # Tageszeitung Sa/So 13./14.5.2006 Nr. 94 19 > Redaktion Meran - Umgebung: Christine Losso - Tel. 3482218868 - lossochristine@rolmail.net Einen Tag auf der Straße Die umtriebige Dorothee Wagner, Chefin des privaten Heimes für Senioren und Demenzkranke „Haus Sonnenschein“ in Meran, ist für ihre etwas „anderen Aktionen“ bekannt. Nun hat sie sich sprichwörtlich auf die Straßen von Meran gelegt um zu dokumentieren, wie es Obdachlosen „dreckig“ ergeht

. Obdachlos in Meran: Ein heißes Eisen von Christine Losso o hat Dorothee Wagner be reits gegen „absurde Rege lungen in der Pflegegeld handhabung“ gewettert, sich zum Thema „Demenz“ kritisch geäußert („Wir pflegen hier 20 Menschen, das kostet 67 Euro pro 24 Stunden rund um die Uhr; und wir bewerkstelligen das gänzlich ohne Ruhigsteller. Damit habe ich der Sanitätseinheit geholfen, in den letzten fünf Jahren rund 2,3 Millionen Euro einzusparen.“). Hierzu hat Wagner ihre Ausstel lung

„Mein War, mein Sein - mein Werden“ organisiert, wo sie hart mit Tranquilizern, Aufputschmit teln und sämtlichen weiteren medi kamentösen Behandlungen ins Ge richt ging. Wagner nimmt sich kein Blatt vor den Mund, wenn es um die (Menschen)-Rechte geht. Nun haben sich die gebürtige Deutsche und ihr Team in ein völlig neues Territorium vorgewagt. „Wir haben uns einen Tag auf die Straße gelegt um herauszufinden, wie Ob dachlose leben und wie die anderen ihnen begegnen.“ Anlass für diese nicht alltägliche, doch sehr mutige Aktion sei

machen: Es waren ganze 14.000 Eintragun gen zu finden, doch viel mehr als zu Spendenaufrufen, Wohltätigkeits veranstaltungen und dergleichen hat es nicht gereicht“, sagt Wagner. So habe sie beschlossen, eine weite re Ausstellung zu planen, doch hier zu musste sie den Spuren der Ob dachlosigkeit nachgehen. Doch wie das bewerkstelligen? Herumstreu nen und heimliche Fotos von Ob dachlosen schießen wollte sie nicht, „da ich nicht eine von der Gesell schaft eh schon ausgegrenzte Rand gruppe auch noch wie Tiere im Zoo

beobachten wollte“. So sei ihr die Idee gekommen, sich im wahrsten Sinne des Wortes selbst auf die Straße zu legen. Wagner: „Es wurde dies ein Tag, den ich nie vergessen Dorothee Wagner: „Ich fühlte mich ausgeliefert und diskriminiert" werde, ich habe nicht gewusst, wie schwierig das eigentlich ist.“ Ihre eigenen erlernten, ste reotypen, mit Vorurtei len behafteten Bilder im Kopf waren be strebt, ihr Handeln, den Kontakt zur kalten, leeren und schmutzi gen Straße zu verhin dern. Gedanken, wie es wohl

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 19 von 32
Datum: 26.08.2006
Umfang: 32
für andere sein können, die dasselbe oder ein ähnliches Handi cap besitzen“, sagt Dorothee Wag ner, Betreiberin von Haus Sonnen schein, einem Seniorenwohnheim der etwas anderen Art in Meran. Wagner hat sich bereits erfolgreich für Demenzkranke eingesetzt, be treut in ihrem eigenen Heim gleich eine Anzahl davon, hat eigenwillige Projekte ins Leben gerufen, um auf die „Alten“, die Schwachen, die Obdachlosen, die Drogensüchtigen aufmerksam zu machen und ihnen Hilfe in bislang nicht gekannter Form anzubieten. Nun prescht die Deutsche, die sehr lange

schon in Südtirol lebt und hier verheiratet ist, zu neuen Ufern vor. „Die Aktion „Mond schein“ ist eine Sozialgenossen schaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen mit Handicap inner halb eines pflegendes Berufes aus zubilden“, sagt sie. Die umtriebige Wagner hat bereits fünf Personen in ihrem Haus. Das Konzept des „betreuten Betreuers“ wurde be reits in der Schweiz erprobt, und Erfolge seien nachweisbar erzielt worden. „Dies hier soll eine Chance für all Dorothee Wagner: „Es darf keine Menschen

mehr geben, die von der Gesellschaft aussortiert werden.“ jene sein, die irgendeiner Sucht verfallen sind, so etwa den Dro gen, dem Alkohol, den Medika menten, Esssüchten, Menschen mit HIV Menschen mit psychi schen Erkrankungen, Menschen in Obdachlosigkeit“, klärt Doro thee Wagner auf. Vielfach sei es doch so, dass gar einige dieser Menschen ein relativ hohes Bil dungsniveau hätten, studiert hät ten oder in sonst eigentlich „gu ten“ Jobs unterwegs gewesen sei

en, bis sie den „anderen“ Weg ein geschlagen hätten. Deshalb wür den sie nun auch nicht unbedingt nur putzen gehen oder den Fußbo den fegen wollen. „Sie alle wollen wegen ihrer Sucht jetzt nicht auch noch bei der Arbeit diskriminiert werden“, bringt Wagner auf den Punkt, was viele Süchtige jahre lang schon beklagen. Mit dem Projekt „Mondschein“ soll ihnen eine Chance gegeben werden, sich in einem ihnen angepassten Job wieder zu fangen und ein neues Le ben zu beginnen. „Was gibt es Besse res, als wenn Betroffene ihrerseits

für technische Kulturgüter, sowie meh rere Vereinsvertreter von Marling. Diese Ausstellung ist in Marling bis einschließlich 18. September 2006 von Montag bis Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr und von 15.00 bis 16.00 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich. und den kein anderer Mensch wirk lich begreifen kann“, sagt Wagner. Sollte jemand dennoch scheitern, so hat sich Wagner bereits ein weiteres Projekt ausgedacht, das sie „90 Grad Celsius“ nennt und eine Wäscherei samt Nähbereich beinhaltet. Dort sollen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 24.04.1936
Umfang: 6
Ahengrin", „Parsifal" und „der Ring des Nibelungen". Ja den Vierzigerjahren schon reichte Richard Wagner als Hof- Kapellmeister zu Dresden dem sächsischen Ministerium eine Denk- ßrist über die künstlerische Reorganisation des Theaters ein. In jetnet anschließenden Schweizer Verbannung will seine Schrift Jßn Theater in Zürich" resormatorisch wirken. Inzwischen ist tz im damals üblichen Schlendrian des alltäglichen Opernbetriebes Mts der Festspielgedanke gekommen. 1850 schreibt Wagner Pin, an Uhlig

ich dann: »inachts auch so! Wollen sie auch von mir wieder einmal etwas «hören, so sage ich aber: schießt Ihr das Geld zusammen!" Tie Idee des Festspieles gewinnt festere Formen durch die Ent lang des „Ring der Nibelungen", mit dem sie unlösbar zu- mmenhängt. Ende 1851 kündigt Wagner in seiner „Mitteilung «meine Freunde" öffentlich seine Absicht an, „an einem eigens M bestimmten Feste mit einem Vorabende jene drei Dramen «bst dem Vorspiele aufzuführen.". Und 1852 teilt er Liszt

mit: «Ich kann mir unter meiner Zuhörerschaft nur eine Versammlung non Freunden denken, die zu dem Zwecke des Bekanntwerdens mit meinem Werke eigens irgendwo zusammenkommen, am lieb ste in irgend einer schönen Einöde, fern von dem Qualm und dm Jndustriegeruche unserer städtischen Zivilisation." In Weimar versucht Liszt, Wagner dieses Festtheater zu schaffen, «München danach König Ludwig II. Dort vereitelt es der Hof, dort die Bürgerschaft. 1863 muß Wagner sich zur öffentlichen Ausgabe des „Ringes" entschließen. Sein Vorwort bezeichnet Mau

am Skeglanger führen werden. (Lichtbild: Hardt-Stremayr, Innsbruck.) mit Wagner im Lexikon über Bayreuth nach, und jte bedenken alle Möglichkeiten. 1871 besucht Wagner zweimal d,e Markgrajen- residenz im Herzen Frankens ! Verhandlungen mit den Behörden verlaufen günstig, uno aus dem grünen Hügel zu Häupten Bay reuths spricht der Meister seinen Entschluß aus: „Nirgendwo an ders, denn hier!" . . Ende April 1872 übersiedelt Familie Wagner. Sommers wohnt sie in einem kleinen Hotel beim nahen Schlößchen

Fantaisie, wm- ters an der Dammallee. An« 22. Mai 1872, Wagners 59. Geburts tage, findet die Grundsteinlegung des Festspielhauses statt, gekrönt durch eine nachmittägliche Aufführung von Beethovens 9. Symphonie in dem prachtvollen Opernhaus unter Wagners Leitung. Zu dieser Zeit 'st weder das Spiel gesichert, noch der „Ring" vollendet. 1874 kann Wagner in sein, Haus Wahnsried einziehen, das ihm der König baute. 1875 beginnen die Proben mit einer bis dahin unerhörten Besetzung von siebzig Smten

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Reuttener Nachrichten
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Seite 5 von 6
Datum: 08.04.1932
Umfang: 6
. Ueberall zu haben. Redakteur August Wagner tot aufgefunden. Reutte, den 7. April. Gestern kam plötzlich und ganz unerwartet aus Innsbruck die Nachricht, daß der älteste Sohn des hiesi gen Gutsbesitzers Josef Wagner, August Wagner, ge storben ist. August Wagner wurde in der Nacht zum Mittwoch gegen VZ3 Uhr früh aus dem Silkanal in Innsbruck geborgen. Die Polizei fand im Rechen des Silkanals bei der Museumstraße den Körper eines Ertrunkenen liegen, bei dessen näherer Betrachtung sich herausstellte

, daß es sich um den sozialdemokratischen Redakteur August Wagner handle. August Wagner ist am 4. Sep tember 1890 geboren, hat nach der Volksschule einige Jahre in Innsbruck studiert und war dann noch in den Vorkriegsjahren in Reutte als Rechtsanwaltsgehilfe be schäftigt. Während dieser Zeit war August Wagner im katholischen Gesellenverein in Reutte tätig und erst nach der Militärdienstzeit resp. nach dem Umsturz hatte er sich der sozialdemokratischen Partei angeschlossen. In der Umsturzzeit spielte Wagner eine große Rolle im Arbeiter

und Soldatenrat im Bezirke, der damals als erste Kor poration den Anschluß an Bayern praktisch durchsührte. Seither war er in der Redaktion der „Volkszeitung" tätig und führte eine scharfe Feder gegen die politischen Gegner. Wagner war auch Landeskommandant des Republikanischen Schutzbundes und Mitglied des Heeres ausschusses in Innsbruck. Wie August Wagner, der kurz vorher mit seinen Parteifreunden eine gemütliche Zusammenkunft hatte, in den Silkanal stürzen konnte ist noch nicht geklärt. Die Kriminalpolizei

in Innsbruck ist emsig bemüht dieses Rätsel zu lösen. Entweder handelt es sich um einen Meuchelmord oder um einen Unglücksfall. Die Leiche wurde ins Pathologische Institut in Innsbruck überführt und wird dort versucht werden die Todesursache festzu- stellen. August Wagner war, dies muß ihm jeder lassen, ein eifriger Verfechter der Wünsche und Forderungen Außerferns und hat sich insbesondere um die Angelegen heit der Gemeinde Reutte mit Dr. Stern sehr angenommen. Die Familie Wagner ist über den plötzlichen

. Der 1. Iahresgottesdienst für Frau Paula Hiebl ffndet am Montag, den 11. April in der Pfarrkirche zu Breitenwang statt. Reutte. Während der Osterfeiertage fand in Hall die Verbandsausstelluug des Tiroler Kaninchenzüchter verbandes statt, wobei sich auch einige Mitglieder des Ausferner Kleintierzuchtvereines Reutte mit ihren Tieren beteiligten und folgende Preise erringen konnten: Bel gische Riesen: Wagner Ernst o. l 97 Punkte, SE. Preis, Jäger Otto o. l 92. Punkte, III. Preis, Schweiger Fr. o. l 92 Punkte, III. Preis

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 07.03.1933
Umfang: 8
in Völs bedienstet war und dort wohnte. Leiter wurde nach der Verhaftung in den P o l i z e i a r r e st eingeliefert, wo er sofort einem Verhöre unterzogen wurde. Wie wir erfahren, hat er auch bereits die Tat eingestan den. Die Motive dürsten sexueller Art sein. Im Laust des heutigen Tages wird Leiter dem Landes gerichte eingeliefert werden. Staatsbahndirektor i. R. Hofrat Dr. Ing. Hart Johann Wagner f. In Kundl ist am 4. d. M. Hofrat Dr. h. c. Ing. Karl Johann Wagner, k. k. Staatsbahndirektor

i. R., der Leiter des Baues des Arlbergtunnels, im 83. Lebensjahre gestorben. Der Dahingeschiedene war eine der hervorragendsten Per sönlichkeiten des österreichischen Eisenbahn-, bzw. Tunnel baues, dessen Leben und Wirken größtenteils mit T i r o l ver bunden war. Wagner wurde im Jahre 1850 in Graz ge boren, absolvierte 1872 die Technische Hochschule in Graz und wandte sich dem Eisenbahnbau zu. Schon in den Siebziger jahren war Wagner als Ingenieur der Staatseisenbahnen Auffichtsorgan für den Bau der Salzburg

—T i r o l e r - und Salzkammergutbahn. Entscheidend wurde für ihn die Berufung zum Bau der Arlbergbahn durch Baudirektor Julius Lott, der Wag ner als Sektionsingenieur für die Bauausführung der Oststite des Arlbergtunnels bestimmte. Wagner hat in dieser Stellung Außerordentliches geleistet, nicht nur als hervor ragender Fachmann im Tunnelbau, sondern auch für die Entwicklung der Gemeinden, insbesondere von St. Anton am Arlberg, das ihm später zum Lieblingsaufenthaltsort wurde. Bei der Feier des Durchschlages des Solenstollens

wurde Wagner mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet und zum Oberingenieur befördert. Nach Eröffnung der Arlbergbahn war Wagner als Bahn- erhaltungs-Sektionsvorstand auf der schwierigen Bahnstrecke Schönwies—Landeck—Langen und als Bauleiter der Paz- naunerstraße tätig. 1890 war er Sektionsvorstand der Strecke Innsbruck — Landeck und bis 1894 Sektions vorstand in F e l d k i r ch für die Strecken Bludenz—Lindau- Feldkirch—Buchs und Bregenz—St. Margarethen. Gleichzeitig leitete

er auch die Hafenbauten in B r e g e n z. In Feld- kirch gründete Wagner damals u. a. auch den Wissenschaft lichen Klub von Vorarlberg. Nach Verwendung auf verschiedenen anderen Dienstposten wurde Wagner im Juli 1907 zum Hosrat und Staatsbahn direktor ernannt und mit der Leitung der Staatsbahndirektion Villach betraut, die er mit großem Erfolg bis 1911 führte; in seine Amtstätigkeit fällt der Bau und die Eröffnung der Tauernbahn; Wagner wurde für seine Mitwirkung mit dem Franz-Iosephs-Orden ausgezeichnet. Im Jahre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.03.1951
Umfang: 6
“. zur sogenannten „Harzburger Front“ führte. Deutschnationale und Natio nalsozialisten sowie der Bund der Frontsol daten, „Stahlhelm“, schlossen sich auf dieser Basis zusammen. Am Ende der Entwicklung I stand die Machtübernahme Hitlers. M ]ofiannes Mario Simmei Seher Kriminal-Roma. tflllttt llfltlf COmiflHI lAIIIN.IUiCHil 20 Wagner nickte freundlich. „Natürlich . . . Haben Sie eine Vorstellung davon, wer die Dame gewesen sein kann, die Ihr«! Namen trägt?" „Mein Gatte hatte überhaupt keine leben den Verwandten

. Ich habe ebenfalls keine.“ Sie werden also auch seine alleinige Erbin »ein, dachte Wagner. Aber er sagte es nicht. «Glauben Sie", fragte er statt dessen, „daß Ihr Mann in Wien weibliche Bekannte hatte, von denen Sie nichts wußten?“ „Das Ist ausgeschlossen", sagt« sie be stimmt. Die Tür wurde aufgerissen und Schlesin ger steckte den Kopf herein. „Was ist jetzt wieder los?“ fragte Wagner gereizt. „Kommen Siel“ Schlesinger winkte. Wag ner erhob sich eilig und folgte ihm. Der De tektiv führte ihn zu dar Dtanerloge

. Vor ihr saß auf einem Sessel der Detektiv Stein und hielt ein nasses Taschentuch an die Stirn gepreßt. Von seiner Stirn rann ein Streifen Blut über die Wange. „Hat Herbig . . begann Wagner. Stein nickte. „Er schlug mich nieder, als wir durch den Gang gingen.“ Wagner fluchte. „Sie vertrotteltes Milch kind! Ich werde dafür sorgen, daß Sie wie der Verkehrspolizist werden. Wo ist der Mann?“ Schlesinger hob die Schultern. „Ich habe sofort Leute hinter ihm her geschickt. Aus dem Haus ist er hinausgekommen

. Man hat ihn gesehen, wie er die Setzerei verließ.“ „Rufen Sie die Zentrale an“, sagte Wag ner. „Geben Sie seine Personalbeschreibung durch, schicken Sie einen Mann in seine Wohnung!“ Schlesinger ging zu dem Tisch telephon. Der Kommissär sah ärgerlich auf Stein, dann ging er zu Theresa Hell«: zu rück. „Ich habe für den Augenblick keine weiteren Fragen an Sie“, sagte er. Sie gin gen in das Wartezimmer zurück, in dem die anderen saßen. Kling«* stand auf, als Wagner ein trat. „Wie lange sollen vdr noch warten?“ „Setz

«! Sie sich!“ W^:. Gesicht war rot geworden, Zum ersten Mnu an diesem Tag verlor er die Beherrschung, „Sie werden so lange hier bleiben, bis ich Sie fortgehen lasse . . . Ihr Kollege, Herr Herbig, bat ge rade einen meiner Beamten niedergeschlagen und Ist ausgerissen . . . Wir können uns auch anders auseinandersetzen, wenn es Ihnen so lieber ist.“ Wagner sah sich um. „Herr Dr. Czerny“, sagte er unfreundlich, „kommen Sie mit mir!“ Der KXilturredakteur erhob sich und folgte dem Kommissär in das Nebenzimmer. Der alte Mann

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