4 ai uni A m rr Hn Lüs für unt Be' — 54 - Ohne seine Meinung in irgendeiner Weise geäußert zu haben, verließ der Meister das Zimmer. Jene aber, die mit Wagners Physiognomie durch langjährige» Umgang vertrant waren, wußten nichtsdestoweniger, daß er enttäuscht sei und eine Veränderung plane. Doch niemand sprach darüber, ein Gleiches tat er, und als sich die ganze Familie, bestehend aus Herrund Frau Wagner, den Töchtern Daniela, Evchen, Isolde, dem Sohne Siegfried, der jugendlichen
als eine der langhalsigen, grünen Flaschen geleert, deren engere Heimat der Rhein ist. — Der Meister fühlte sich wohl und wandelte nach Tische am Arme Frau Eosimas (klein von Statur, liebte er es, ihren Arm, da sie größer war, zu ergreifen) die Zimmerreihen, welche er schon zum voraus angedeutet hatte, in den Mußestunden be nützen zu wollen, auf und nieder. Eine gute, ruhige Nacht folgte dem aufregenden Tage des Einzuges und Wagner freute sich, wie er sagte, ganz insbesondere, daß er dem achttägigen Wohnen und Leben
ist damit getränkt, seine Menschen verkörpern sie, allein Italienern tvird dies weder ersichtlich, noch haben sie für diese ihre eigenen Vorzüge das richtige Verständnis. Und so reiht sich hier an das erste psychologische Rätsel ein zweites. — Und nun begann in Wagners Haushalt jene strenge Regelmäßigkeit, wie man solche bei dem Genie kaum erwarten zu können glaubt, und auch nur dort vvrsindet, wo eiserner Fleiß, gepaart mit unersättlichem Schaffens drang, die ganze Kostbarkeit der Zeit ermißt. — Richard Wagner
Atlasflaus zu kühl, so hing der Meister seinen großen Pelz um, für welchen er gleich am ersten Tage ein zweckmäßiges Plätzchen in einem an sein Schlafzimmer stoßenden Kämmerlein gesunden hatte, dessen ganzes Mobiliar in einem großen Schranke bestand. — Dahin begab er sich nrm Tag für Tag in den ersten Morgenstunden und holte eigenhändig den Pels Herairs, ein Akt, den man geradezu als demokratisch bezeichnen muß, wie denn überhaupt der alte Freigeist bei aller Vornehm heit Wagner unausrottbar im Blute
steckte. Bezeichnend hierfür ist, wie wenig er sich bedienen ließ. Georg Lang, der Diener des Hauses, hatte mit allem und jedem mehr zu tun, denn mit seinem Herrn. Diese Aussage stimurl übel zu dein teilweise sybaritischen Rufe, in welchem Wagner ob seiner Vorliebe für kostbare Ausstattung und Kleidung stand, sowie darum, weil er ein gutes Gericht von einem minder guten tvohl zu rmterscheiden wußte, und weder ein Glas edlen Weines, noch eine echte Havanna unterschätzte. Die ersten Morgenstunden