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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 8 von 16
Datum: 25.05.1913
Umfang: 16
lechn als i doch er di versti habe dann Htifd frötij weil zialre Nach? Stell, abw.c war, gefaß! vor d kenntr nifier, schloff Nach rsrs Richard Wagner. 1913 Bon Ernst Edgar Reimdrdes. (Nachdruck verboten., m 22. Mai feiert die gesamte musikalische Welt den kundertsten Geburtstag des Mei sters von Bayreuth, des genialen Reformators der unter romantischen Einflüsser entarteten deutschen Oper die er zum echten Musik drama umgcstaltete. Wie Beethoven die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhun derts

beherrschte, so hat Wagner der zweiten den Stempel seiner Eigenart auf- gedrückt. Dichterisch ebenfalls hochbegabt, strebte er nach der Bereinigung von Poesie und Musik, der sich auch die übrigen Sckwesterküi ste bei gesellen sollten, um das Drama zur größtmöglichen Wirkung zu bringen. Dieser Grundgedanke trat überwäl tigend groß in die Erschei nung bei der Erstaufführung seines Nibelungenringcs zu Bayreuth im Sommer 1876. Bis er diesen Tag des Triumphes erlebte, mußte Wagner schwere Kämpfe be stehen

. Der Weg zum Ruhm war für ihn mühevoll und mit Dornen bestreut. Wenn es ihm auch zu Lebzeiten keineswegs an Anerkennung fehlte, die rückhaltlose Wür digung seines Schaffens und Strebens blieb der Nachwelt Vorbehalten, denn daß die Wagnersche Musik auch in der Gegenwart noch Widersacher hat, die Bedeutung und Ziel derselben mißverstehen, fällt nicht weiter ins Gewicht. Wagner wurde zu Leipzig als Sohn eines Polizeiaktuars geboren, der bereits sechs Monate später starb. Die Mutter mußte sich mit ihren Kindern

mühsam durchschlagen, bis sie ihnen 1814 in der Person des Schauspielers und Porträt malers Ludwig Geyer einen neuen, treu- Richard Wagner. (Zu,einem hundertsten Geburtslage — 22. Mai isi 3 ) gingen zwei Geschwister Wagners, Albert und Rosalie, zur Bühne. Es ist daher leicht begreiflich, daß bei dem Kuaben frühzeitig die List am Theater erwachte. Als Schüler verfaßte Wagner verschiedene Gedichte, er schrieb auch ein Trauerspiel nach Shakespeareschem Mi ster, in welchem nicht weniger als 42 Personen

umkameu. 1821 bis 1822 besuchte Wagner die Privatschule des Pastors Alt in Eisleben, dann kam er in die Dresdner Kreuz schule. Da zwei seiner Schwe stern Klavierunterricht hatten, erhielt Wagner ebenfalls sol chen, doch >var ihm die Musik vorläufig noch eine Neben sache. Auf der Schule in teressierte er sich am meisten für das griechische Altertum, mit großem Vergnügen über setzte er die Odyssee. Später galt sein Hauptinteresse den phante stschen Erzählungen E. Th. A. Hosfmanns. Einen gewalt'gen

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Tiroler Post
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Seite 16 von 20
Datum: 16.05.1913
Umfang: 20
zu verteidigen. So erscheint uns Wagners Leben, wenig stens in seinen früheren Perioden, als ein Leben lei denschaftlicher Kämpfe gegen alte, verrottete, überlebte Vor urteile auf musikalischem Ge biete. Wagner ist seiner Ab stammung nach ein Kind des Volkes. Entfernte Vorfahren von ihm waren bescheidene, sächsische Dorflehrer gewesen, die durch ihren Beruf mit dem Volke in steter inniger Be ziehung standen. Wir dürfen annehmen, daß der Nach komme von ihnen nicht nur die tapfere Zähigkeit seiner Natur geerbt

hat, die ihn Ar mut, Trübsal und Kummer einer Künstlerlaufbahn sieg reich überwinden ließ, sondern auch die Liebe zum Volke, dessen alte Sagen er in so großartiger Schönheit wieder zum Leben erweckte. Einige Monate vor der denkwürdigen Völkerschlacht, am 22. Mai 1813, wurde Wagner in Leipzig als der Sohn eines Polizeiaktuars ge boren. Die Ansammlung so gewaltiger Truppenmassen, die riesige Menge von Verwunde ten und Gefallenen mußten in der Stadt ansteckende Krank heiten Hervorrufen. Einer solchen Epidemie erlag

Wagners Vater kurze Zeit nach der Geburt seines Sohnes. Zwei Jahre später heiratete die Mutter einen treuen Freund ihres ersten Manes, den Schauspieler und Maler Ferdinand Geyer in Dresden. Hier verlebte Wagner seine ersten Kinderjahre. Geyer starb 1821, und seine Familie kehrte wieder nach Leipzig zurück. Dort besuchte nun der junge Wagner die hö heren Schulen und studierte auch an der Universität, freilichziemlich planlos und mehr aus Lieb haberei und Laune. Und nun beginnt in dem jugend lichen

Feuer geist die innere Entwickelung zum Musiker ihren Anfang zu nehmen. Wagner war nichts weniger als ein Wun derkind; aber Der schiele Durm cker Kirche zu Delft in Holland. Das mittelfrankilche Blindenheim in Nürnberg. auch nichts in seinem Wesen deutete auf seine spätere geniale musikalische Entfaltung hin. Als er in einer kurzen Spanne Zeit Vater und Stiefvater verloren hatte, stand ihm kein männlicher Wille zur Seite, der ihm Leiter und Wegweiser im Leben hätte sein können. So kam

es, daß der Jüngling den widersprechendsten Einflüssen ausgesetzt war. Malerei, Literatur, dramatische Kunst und Musik zogen ihn auf gleiche Weise an und gaben seinen mannigfachen Fähigkeiten Nahrung genug. Die Neigung zur Malerei scheint ihm von seinem Stiefvater überpflanzt worden zu sein, der neben seinem Schauspielerberuf mit Liebe die Malkunst pflegte. Aber auch dramatische Instinkte müssen in der Familie Wagner geherrscht haben. Der Vater, Friedrich Wagner, war mit Leidenschaft dem Theater zugetan

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 09.09.1933
Umfang: 12
Direktor Karl Wagner aus dem aktiven Schuldienste. 35 volle Jahre wirkte Direktor Wagner an der Kufsteiner Volksschule mit größtem Erfolge. Er wurde im Jahre 1875 zu Dortmund in Westfalen geboren und kam studienhalber nach Tirol, wo er 1898 die Lehrerbil dungsanstalt in Innsbruck absolvierte. Im Herbste des gleichen Jahres erhielt er eine provisorische Lehrerstelle in Kusstein, die ihm im Jahre 1900 nach mit Erfolg ab gelegter Lehrbefähigungsprüfung definitiv verliehen wurde. Im Jahre 1901 wurde Wagner

nach dem Tode seines Vorgängers die Leitung der Knaben- und Mäd chenvolksschule und die Leitung der gewerblichen Fort bildungsschule in Kufstein übertragen, die er bis jetzt inne hatte. Im.Jahre 1912 verfaßte Direktor Wagner anläßlich der Einweihung des neuen Schulhauses eine Geschichte der Volksschule Kufstein, worin er das Bestehen einer Hans Falkner aus Obergurgl. der von den Italienern (Club Alpina Italiano) als Leiter der Sommer-Skikurse aus dem Adamellogletscher (Loppiaschule) auf die Loppia alta

berufene Trainer; sein Vorgänger war der Norweger Kilberg. Die Italiener ziehen heute die Arlbergschule vor. Schule in Kufstein bis zum Jahre 1399 nachwies. Diese Schulgeschichte, eine einzige ihrer Art in Tirol, wurde von der Statthalterei für alle Lehrerbüchereien Tirols angekauft. Im Jahre 1913 wurde Wagner der Direk tortitel verliehen. Während des Krieges, im Jahre 1915, wurde Direktor Wagner zum Schulinspektor für Imst ernannt, welche Stelle er bis zum Jahre 1920 inne hatte und von Kufstein

aus den Jnspektionsdienst versah. Er sollte dann seinen Amtssitz in Imst nehmen, doch konnte er sich von dem ihm lieb gewordenen Kuf stein nicht trennen und legte deshalb die Stelle nieder. Aus dem gleichen Grunde lehnte er auch eine Berufung als Schulinspektor für den Bezirk Schwaz ab. — Im Jahre 1915 rückte Direktor Wagner als Einjährig- Freiwilliger zum 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger ein, wurde jedoch, nachdem er die Reserveoffiziersschule absolviert hatte, als für den Zivildienst unentbehrlich

vom Militärdienste enthoben. Direktor Wagner hatte ein besonderes Interesse für Heimatkunde und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des Kufsteiner Vereines für Heimatkunde, dessen Ob mann er auch seit vielen Jahren ist. Außerdem ist er Korrespondent des Bundesdenkmalamtes und Aus schußmitglied mehrerer Vereine. Auch am öffentlichen Leben der Gemeinde nahm Di rektor Wagner lebhaften Anteil. Allerdings war er nie ein politischer Heißsporn, dafür nahm er an sach licher und wirtschaftlicher Arbeit regen Anteil

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Lienzer Nachrichten
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Seite 16 von 20
Datum: 16.05.1913
Umfang: 20
Vor urteile auf musikalischem Ge biete. Wagner ist seiner Ab- stammung nach ein Kind des Volkes. Entfernte Vorfahren von ihm waren bescheidene, sächsische Dorflehrer gewesen, die durch ihren Beruf mit dem Volke in steter inniger Be ziehung standen. Wir dürfen annehmen, daß der Nach komme von ihnen nicht nur die tapfere Zähigkeit seiner Natur geerbt hat,-die ihn Ar mut, Trübsal und Kpmmer einer Künstlerlaufbahn sieg reich überwinden ließ, sondern auch die Liebe zum Volke, dessen alte Sagen

er in so großartiger Schönheit wieder zum Leben erweckte. Einige Monate vor der denkwürdigen Völkerschlacht, am 22. Mai 1813, wurde Wagner in Leipzig als der Sohn eines Polizeiaktuars ge boren. Die Ansammlung so gewaltiger Truppenmassen, die riesige Menge von Verwunde ten und Gefallenen mußten in der Stadt ansteckende Krank heiten Hervorrufen. Einer solchen Epidemie erlag Wagners Vater kurze Zeit nach der Geburt seines Sohnes. Zwei Jahre später heiratete die Mutter einen treuen Freund ihres ersten Manes

, den Schauspieler und Maler Ferdinand Geyer in Dresden. Hier verlebte Wagner seine ersten Kinderjahre. Geyer starb 1821, und seine Familie kehrte wieder nach Leipzig zurück. Dort besuchte nun der junge Wagner die hö heren Schulen und studierte auch an der Universität, freilichziemlich planlos und mehr aus Lieb haberei und Laune. Und nun beginnt in dem jugend lichen Feuer geist die innere Entwickelung zum Musiker ihren Anfang zu nehmen. Wagner war nichts weniger als ein Wun derkind

ihm von seinem Stiefvater überpflanzt worden zu sein, der neben seinem Schauspielerberuf mit Liebe die Malkunst pflegte. Aber auch dramatische Instinkte müssen in der Familie Wagner geherrscht haben. Der Vater, Friedrich Wagner, war mit Leidenschaft dem Theater zugetan und hatte gelegentlich selbst die Bühne betreten. Drei seiner Töchter, Rosalie, Luise und Klara widmeten sich mit Eifer dem Schau spielerberuf, und eine Nichte unseres Richard Wagner, Jo hanna, hat später als Wag nersängerin einen bedeuten den Ruf

genossen. So konnte es nicht fehlen, daß Richard Wagner, wenn er auch für den Beruf des Bühnenkünstlers keine große Zuneigung em pfand, durch seine tägliche Be rührung mit dem Theater leben sich mühelos und fast spielend die vielen kleinen Einzelheiten der dramatischen Technik aneignete, die ihm später bei der Gestaltung sei ner Werke so unentbehrliche Dienste leisten sollten. Es ist eigenartig, daß Wagner erst durch das Drama zur Musik geführt wurde, daß fein Ge schmack für Musik der Liebe

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Außferner Zeitung
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Seite 16 von 20
Datum: 17.05.1913
Umfang: 20
die be deutendste seines Lebens gewesen.' Es darf uns nicht wun dern, daß er mit seinen neuen Gedanken aus hartnäckigen Widerstand stieß, der ihn reizte, sich gegen die Angriffe und falschen Urteile seiner Gegner zu verteidigen. So erscheint uns Wagners Leben, wenig- stens in seinen früheren ^ | Perioden, als ein Leben lei- f.. . denschastlicher Kämpfe gegen alte, verrottete, überlebte Vor urteile auf musikalischem Ge biete. Wagner ist seiner Ab- stainmung nach ein Kind des Volkes. Entfernte Vorfahren von ihni

waren bescheidene, sächsische Dorflehrer gewesen, die durch ihren Beruf mit dem Volke in steter inniger Be ziehung standen. Wir dürfen annehmen, daß der Nach komme von ihnen nicht nur die tapfere Zähigkeit seiner Natur geerbt hat, die ihn Ar mut, Trübsal und Kummer einer Küipstlerlaufbahn sieg reich überwinden ließ, sondern auch die Liebe zum Volke, dessen alte Sagen er in so großartiger Schönheit wieder zum Leben erwecktem Einige Monate vor der denkwiirdigen Völkerschlacht, am 22. Mai 1813, wurde Wagner

in Leipzig als der Sohn eines Polizeiaktuars ge boren. Die Ansammlung so gewaltiger Truppenmasscn, die riesige Menge von Verwunde ten und Gefallenen mußten in der Stadt ansteckende Krank heiten Hervorrufen. Einer solchen Epidemie erlag Wagners Vater kurze Zeit nach der Geburt seines Sohnes. Zwei Jahre später heiratete die Mutter einen treuen Freund ihres ersten Manes, den Schauspieler und Maler Ferdinand Geyer in Dresden. Hier verlebte Wagner seine ersten Kinderjahre. Geyer starb 1821, und Zeine Familie

kehrte wieder nach 1 Leipzig zurück. Dort besuchte nun der junge Wagner die hö heren Schulen und studierte auch an der Universität, freilich ziemlich planlos und mehr aus Lieb haberei und Laune. Und nun beginnt in dem jugend lichen Feuer- gcist die innere Entwickelung zum Musiker ihren Anfang zu nehmen. Wagner war Nichts weniger als ein Wun derkind; aber auch nichts in seinem Wesen deutete auf seine spätere geniale musikalische Entfaltung hin. Als er in einer kurzen Spanne Zeit Vater und Stiefvater

mit Liebe die Malkunst pflegte. Aber auch dramatische Jiistinkte müssen in der Familie Wagner geherrscht haben. Der Vater, Friedrich Wagner, war mit Leidenschaft dem Theater zugetan und hatte gelegentlich selbst die Bühne betreten. Drei seiner Töchter, Rosalie, Luise und Klara widmeten sich mit Eifer dem Schau spielerberus, und eine Nichte unseres Richard Wagner, Jo hanna, hat später als Wag nersängerin einen bedeuten den Nus genossen. So konnte es nicht fehlen, daß Richard Wagner

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 25.05.1913
Umfang: 16
wurde. Zunächst fanden die beiden wenig Gefallen aneinander. Eine große Freude wurde Wagner im Frühling 1841 zuteil, die Dresdner Hofoper nahm seinen „Rienzi" an, der am 20. Oktober 1842 mit Tichatschek und der Schröder-Devrient in den Hauptpartien zur Aufführung gelangte. Der Komponist wohnte derselben bei, die ihm einen glänzenden Erfolg brachte. Wagners nächstes Werk, „Der fliegende Holländer", 1841 während eines Sommeraufenthalts in Meudon bei Paris entstanden, wurde eben falls in Dresden zuerst

aufgeführt, und zwar am 2. Januar 1843. Die Berliner Oper nahm das Werk auf Meyerbeers Empfehlung an. Der „Fliegende Holländer", dessen Grundmotiv ebenso wie das zum „Tann- häüfer" von Heine stammt, übertrifft den „Rienzi" durch Eigenart der Erfindung und künstlerische Durchbildung, poetischen Gehalt und me lodischen Reiz. Wagner tat mit diesem Werk den bedeutungsvollen Schritt von der herkömmlichen Oper hinweg zum nationalen Musik drama. Bald nach der Aufführung des „Fliegenden Holländer" wurde Wagner

als Kapellmeister „auf Lebenszeit" für die „Dresdner Hofoper" verpflichtet, der er jedoch mir sechs Jahre angehörte. Während dieser Zeit erwarb er sich große Verdienste um die Aufführung deutscher Meister werke. Als Dirigent der Dresdner Liedertafel, für die er sein „Liebes- mahl der Apostel" komponierte, zeichnete der Künstler sich ebenfalls in hohem Grade aus. Zu den neuen dramatischen Plänen, die ihn beschäftigten, gehörte der „Tannhäuser", dessen Musik 1845 vollendet wurde. Bald darauf reiste Wagner

zur Erholung nach Marienbad, wo er den Plan zu den „Meistersingern" und zum „Lohengrin" entwarf. Die erste Aufführung des „Tannhäuser" in Dresden am 19. Oktober 1845 brachte Wagner trotz günstiger Aufnahme vieler Einzelheiten nicht den ersehnten Erfolg, namentlich enttäuschte der Schluß allgemein. Erst yach mancherlei Aende- rungen und Streichungen fand das Werk bei Presse und Publikum die verdiente Würdigung. Vergebens bemühte sich Wagner für den Klavier auszug des „Tannhäuser" einen Verleger zu finden

, er mußte die erste Auflage auf eigene Kosten Herstellen lassen. Ungeachtet der erlittenen Enttäuschungen wandte Wagner sich mit Eifer dem „Lohengrin" zu, den er 1848 vollendete. Dies Werk bedeutet wieder einen mächtigen Schritt vorwärts auf der Bahn der Opernreform, die Komposition zeigt größere Linien, das Orchester ist harmonisch reicher, das thematische Gewebe der Leitmotive dichter und klarer gesponnen. In Dresden gelang es Wagner nicht, „Lohengrin" auf die Bühne zu bringen, erst 1850 erlebte bas

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 27.05.1933
Umfang: 16
Nicharä Wagner - ein deutscher Meister. Johanna Wagner, die Mutter des Minna Wagner, geb. Planer, Richard Cosima Wagner, Liszts Tochter, die zweite Mathilde Wesendonk, die dem Meister Meisters. Wagners erste Frau. Frau des Meisters. besonders nahe stand. Richard Wagners Geburtshaus in Leipzig. «Hi« Da -ch der, vir UttOr mi* Hörden rrsscht. ja Uchrrrr, .««!? wird, MX* \t Brchrichr an i«4». Vkrsrrrw«. kchrr alt, «ttt* Aszm. tzrrzk. hmUxt. Jtmfme htt, «mit Möglich 4mr sn chnrm S> Kch

M mk fr M Bef worden, Zuhaber^ Kesetzliche Rrchrsna rvrrvk«. AuSw rSrs^chk Wr'li «ros HE S ,l>er St^khtM llkhnrd Wagant, 1849 An den Stätten, die von dem Namen Richard Wagner ihre Weihe empfangen haben, sind die Feste zu Ehren des fünfzig sten Todestages des Meisters längst verrauscht. Vorbei sind die Festtage von München, Wien^ Berlin und auch Paris, vorbei ist die Stunde der Weihe vom Mittag des 13. Februar im Haus Wahnfried im Festspielort Bayreuth. Vorbei ist auch die große Ausführung der „Meistersinger

in den ersten 'Iunitagen durch ein Richard-Wagner-Festkonzert beweisen, daß es sich die alte Ehr furcht vor den großen deutschen Meistern gewahrt hat. Wir Deutschen nennen uns nicht ungern das Volk der Dichter und Denker, und das hat seinen Grund darin, daß aus dem deutschen Menschenstamme vielleicht die meisten Männer auf gestiegen sind, deren Namen vor der Nachwelt ihren Klang behalten haben. Wir wollen, wenn wir Richard Wagners gedenken, darüber nicht eines Goethe und Schiller, eines Mozart

und. Beethoven, eines Johann Sebastian Bach ver gessen. Auch sie waren kerndeutsche Meister, deutsch in den Offenbarungen ihrer Kunst, deutsch in ihrem Wesen und in ihrem Bekenntnis. Richard Wagner, dessen fünfzigsten Todes tag wir heuer begehen, ist unter den deutschen Geisteshelden der unserer Gegenwart am meisten verwandte. Sein Wollen ging auf ein großes deutsches Gesamtkunstwerk, sein Wirken ergab das Wort-Ton-Drama, das, überdimensional in seiner Konzeption, alle Innigkeit und Wucht deutschen Wesens

in großen würdigen deutschen Kunstwerken vereinigt. Wie be wußt der Meister als Ziel gerade das deutsche Gesamtkuust- werk als Vollendung seines Schaffens ins Auge gefaßt behielt, beweist ein Ausspruch über seine eigenen Werke. Er sagt über das Wort-Ton-Drama fBd. 9, Gesammelte Werke) es sei „die einzige, dem deutschen Geiste durchaus entsprechende, von ihm erschaffene, rein menschliche und doch ihm original angehörige neue Kunstform". Richard Wagner hat in seinem Vaterlande soviel zu leiden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 08.03.1937
Umfang: 8
©eite 4 Montag, den 8. März 1937 ^ . Las ist Wagner-Jauregg Uh. Wie n, 8. Niärz. Gestern vollendete der österreichi sche Nobelpreisträger, Universitätsprofessor Hofrat Dr. Julius Wagner-iJauregg, der siegreiche Bekätnpser der Pa ralyse, sein achtzigstes 'Lebensjahr. Aus diesem Anlasse ver anstaltete der Verein für Psychologie und Psychiatrie und die Wiener Psychiatrische Klinik am iSamstag, den 6. März, um halb 11 Uhr vormittags im großen Hörsaale der ge nannten Klinik in der Lazarettgasse

eine Feier, an der alles, 'was im medizinischen Wien Rang und Namen hat, teil- nahm, — nur der Gefeierte selbst nicht. Hofrat Wagner- Jauregg ist Samstag früh in aller Stille verreist — nie mand wußte wohin. Am Montag, den 9. Mürz, wird er wieder pünktlich seine tägliche Ordination abhälten, das ist alles, was 'die Haushälterin den vielen Ansragenden zur Antwort gibt. • klm 7. März 1857 wurde Julius Wagner als Sohn eines Finanzrates in Wels in Oberösterreich geboren. In Wien studierte er Medizin. Schon

alsStudent beschäftigte er sich mit wissenschaftlichen Problemen und der Einund zwanzigjährige erregte durch seine erste wissenschaftliche Arbeit über „Ursprung und Funktion der beschleunigenden Herznerven" bereits Aussehen. Der junge Arzt wollte sich für Chirurgie spezialisieren und sicherlich wäre Wagner- Jauregg au chein rveltberühmter Chirurg geworden . . wenn nicht ein anderer, weit weniger begabter Arzt durch hohe Protektion die Assistentenstelle erhalten hätte, um die sich Wagner beworben

'hatte. Ein wenig enttäuscht und verbittert, über doch voll jugendlichen Tatendurstes wandte sich Julius Wagner-iJauregg nunmehr der Psychia trie zu. Er wurde in Wien Assistent Mi dem damals sehr bekannten Psychiater Professor Dr. Leidesdorf —• und mit dreißig Jahren bereits Vorstand an der Nervenklinik in Graz. Die Tatsache, daß er sich als junger Arzt nicht wie so viele seines Faches sofort der Psychiatrie zugewendet, son dern mit Interner Medizin und Chirurgie beschäftigt hatte, ivar mit ein Geheimnis

seines großen Erfolges, den er da mals bereits zu verzeichnen 'hatte. Seine vielseitige ärzt liche Ausbildung schützte ihn vor jener gefährlichen Ein seitigkeit, die man gar oft den Fachärzten im allgemeinen und den Psychiatern im 'besonderen vorwirst. 1887 gab Wagner-Jauregg 'bereits die erste Anregung zur Behand lung von Geisteskrankheiten mit künstlichem Fieber in einer wissenschaftlichen Arbeit: „Ueber die Einwirkungen fieber hafter Erkrankungen auf Psychosen". Aber dreißig Jahre später erst, närNlich

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 25.05.1913
Umfang: 16
IR Doil oer internationalen Baufachausstellung in Leipzig: Sporthalle, Bierrestaurant un- Las „Große Faß Im Ich re 1834 ver öffentlichte Wagner in Laubes „Zeitung für die elegante Welt" seinen ersten schrift stellerischen Versuch, den re volutionären Aussatz über die deutsche Lp er, dem er später zahlreiche Schriften folgen ließ, in denen er das herr schende Opernwesen, die Ver logenheit der modernen Luxuskunst, die Effekthascherei der Bühnendichter und Kom ponisten, das kunstfeindliche

Virtuosentum aufs heftigste bekämpfte. Die Idee zu seinem nächsten Werk „Das Liebes- verbot" entnahm Wagner Shakespeares „MaßfürMaß", das er völlig ummodelte. Juli 1834 begann er die Arbeit, die jedoch erst zwei Jahre später ihren Abschluß fand. Am 29. März 1836 gelangte die Oper am Magdeburger Theater, dessen musikalischer Leiter der Komponist damals war, zur Erstaufführung. In folge ungenügender Vorbe reitung blieb der Erfolg ans. Wagners Bemühungen um eine Aufführung in Berlin oder Leipzig

waren vergebens. Eine entbehrungsreiche Zeit begann nun für den Komponisten, der im August 1836 nach Königsberg über siedelte, wo er im Januar des folgenden Jahres endlich den Kapellmeisterposten am Stadttheater erhielt. Trotz seiner ungünstgen pekuniären Zum Skutari-Äonflikt: Gesterreichifche Militärpatrouillen an der Lage heiratete Wagner im -almatinisch-montenegrinischen Grenze. . wtir»* P 1 M Herbst 1837 die Schau spielern: Minna Planer, die jahrelang Not lind Sorge mit ihm teilte

, für seine künstlerischen Ideen aber wohl nicht das richtige Verständnis hatte. Bekanntlich trenn ten sich die Gatten spä ter. Die Hauptschuld an der unglüctlichen Ehe hatte Wagner, der trotz aller gegenteiligen Be hauptungen blinder Ver ehrer in seinem Privat leben nun einmal kein Engel gewesen ist. Durch den Bankerott des Theaters fand Wag ners Tätigkeit in Königsberg ein srühzeitges Ende; sein nächstes Engagement führte ihn nach Riga, dessen Stadt theater Karl von Holtet lei tete. Auch hier war seines Bleibens

Maurice Schle singer Klavierauszüge und Opernarrangements. In Paris vollendete Wagner im November 1840 seinen bereits 1837 begonne nen „Rienzi" (Text nach Bul- wer), sein erstes bedeutendes Werk: dort entstand auch die Faust-Ouvertüre, in der be reits deutlich die Abwendung des Komponisten von der romantischen Modemusik zum Ausdruck gelangt. Bemer kenswert ist es, daß Wagner sich gerade in Frankreich zu einem echt deutschen Künstler entwickelte. In Paris machte dieser auch die Bekanntschaft

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 13.09.1913
Umfang: 10
, nachdem er zunächst seine Familie er mordet und an mehreren Orten Feuer gelegt hatte. Die Einzelnheiten der Bluttat sind grauen hafte. Es wird darüber gemeldet: Mühlhausen a. d. Enz, 5. September. Wagner war vor mehr als zehn Jahren hier als Schullehrer tätig gewesen. Er hatte vor vier Wochen seine Kinder zu seinen Schwiegereltern gebracht. Heute nacht kam er unerwartet wieder. Gegen 12 Uhr sahen die Nachbarn des Schulhauses, daß eine Scheune brenne. Als sie sich bei einem vorübergehenden Manne

nach der Ursache des Feuers erkundigten, fiel statt der Antwort ein Schuß und einer der Fragenden sank tot zu Boden. Der Täter begab sich sodann an einen anderen Ort, wo er eine große Scheune in Brand steckte. Als ein Bürger das Fenster öffnete und nach der Ursache fragte, erhielt er ebenfalls einen Schuß und fiel tot zu Boden. Bei der fünften Brandstiftung stellte man Wagner. In den Händen hatte er zwei große Armeerevolver, aus denen er blindlings auf die Menge schoß. Im ganzen hat er sieben Bürgers leute

und ein elfjähriges Mädchen getötet. Ver letzt wurden elf Persoren, davon die Hälfte schwer u. a. der Polizeidiener und der Nachtwächter. Schließlich gelang es dem verwundeten Polizei diener mit Hilfe eines Arbeiters, Wagner die Re volver zu entreißen. Die herbeigeeilte Menge mißhandelte ihn sehr. Mit Hilfe von herbeigerufe nem Militär wurde man sodann des Feuers Herr. Ergänzend meldet man dazu aus Degerloch, 5. September: Die Wohnung Wagners wurde heute von der Staatsanwaltschaft geöffnet. Wagner hatte, bevor

er sich nach Mühlhausen begab, seine Frau und seine vier Kinder umgebracht. Man fand die Frau mit durchschnittener Kehle im Bette vor. Die Leichen der Kinder lagen gleichfalls in den Betten. Ueber die Ueberwältigung des irr sinnigen Massenmörders melden die Blätter: Der Täter wurde schließlich unter großer Lebensgefahr unschädlich gemacht und übel zugerichtet. Wagner war erst gestern abend in Mühlhausen angekom men. Die im Städtchen bekannte Adlerwirtin war seine Schwiegermutter. Zuerst legte er in der Nähe

sind. Wagner hatte es hauptsächlich auf den Bürgermeister des Städtchens abgesehen, denn er erkundigte sich nach seiner Wohnung. Er fand ihn aber nicht, da sich der Bürgermeister bereits auf einen der Brandplätze begeben hatte. Wagner hatte wahrscheinlich beabsichtigt, den ganzen Ort anzuzünden. Ebenso klar ist es, daß er die furcht bare Tat im Wahnsinn verübt baben muß. Mit den ihren Verletzungen Erlegenen ist die Zahl der Opfer 15. Der Lehrer Wagner, der 35 Jahre alt ist, hatte, ehe er nach Mühlhausen

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Tiroler Post
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Seite 8 von 12
Datum: 21.10.1910
Umfang: 12
einen Schaden von zirka 2200 X. Hofrat Karl Wagner. Dienstantritt des neuernannten Staatsbahn direktors in Innsbruck. Am 18. Oktober hat in Innsbruck der neu ernannte Staatsbahndirektor, Herr Hofrat Karl Wagner, die Leitung der k. k. Staatsbahndirek tion übernommen und die Vorstellung des ge samten Personales der Direktionszentrale ent gegengenommen. Herr Hofrat Wagner, der den Ruf eines hervorragenden Eisenbahnfachmannes genießt, wurde im Jahre 1860 in Graz geboren und ab solvierte dort im Jahre 1872

die technische Hoch schule. Bis zum Jahre 1880 war Wagner teils als Bauführer bei verschiedenen Bahnbauten, teils als Ingenieur bei der k. k. Generalinspektion der österr. Eisenbahnen tätig. 1880 trat Wagner in den Staatseisenbahndienst über, wo er bis zu seiner im Jahre 1902 erfolgten Uebernahme in den Staatsdienst verblieb. Während dieser Jahre wirkte Wagner vielfach in Tirol und Vorarlberg. So finden wir ihn im Jahre 1880 als Oberinge nieur und Sektionsleiter beim Bau der Ostseite des Arlbergtunnels

, nach der Eröffnung der Arl bergbahn war er Bahnerhaltungssektionsvor stand auf der schwierigsten Strecke dieser Bahn. Schönwies—Landeck—Langen, und Bauleiter der Paznauner Straße. Nach einer dreijährigen Tätigkeit im Tras sierungsbureau der k. k. Generalinspektion wurde Wagner im Jahre 1890 Sektionsvorstand der Strecke Innsbruck—Landeck, später Sektionsvor stand in Feldkirch für die Strecke Bludenz— Lindau nebst Nebenlinien und hatte gleichzeitig die Vollendung des Baues der großen Hafen bauten in Bregenz

zu leiten. Das Jahr 1894/1895 findet ihn als Bahn- erhaltungs-Sektionsvorstand in Wien I und er folgte im letzteren Jahre seine Ernennung zum Abteilungsvorstande für Bahnerhaltung und Bau der k. k. Staatsbahndirektion Wien. Im Jahre 1897 wurde Wagner zum Ober inspektor und im April 1899 zum Staatsbahn direktor-Stellvertreter ernannt. 1902 erfolgte seine Ueberstellung in den Status der Staats beamten unter gleichzeitiger Ernennung- zum Regierungsrate. Nach dem Rücktritte des Hofrates

und Staatsbahndirektors Ludwig Proske von dem Posten des Vorstandes der k. k. Staatsbahndirek tion in Villach wurde Wagner im Juli 1907 mit der Leitung dieser Direktion betraut und im Sep tember dieses Jahres zum Hofrate und Staats bahndirektor ernannt. In ganz besonderer Weise betätigte Hofrat Wagner sein technisches Wissen auf dem Gebiete des Tunnelbaues und bezeugen die oftmaligen Berufungen als Experte und Sachverständiger, welche Bedeutung man allgemein seinem Urteile beimaß. Bei jedem bedeutenderen Tunnelbau

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 24.04.1936
Umfang: 6
Ahengrin", „Parsifal" und „der Ring des Nibelungen". Ja den Vierzigerjahren schon reichte Richard Wagner als Hof- Kapellmeister zu Dresden dem sächsischen Ministerium eine Denk- ßrist über die künstlerische Reorganisation des Theaters ein. In jetnet anschließenden Schweizer Verbannung will seine Schrift Jßn Theater in Zürich" resormatorisch wirken. Inzwischen ist tz im damals üblichen Schlendrian des alltäglichen Opernbetriebes Mts der Festspielgedanke gekommen. 1850 schreibt Wagner Pin, an Uhlig

ich dann: »inachts auch so! Wollen sie auch von mir wieder einmal etwas «hören, so sage ich aber: schießt Ihr das Geld zusammen!" Tie Idee des Festspieles gewinnt festere Formen durch die Ent lang des „Ring der Nibelungen", mit dem sie unlösbar zu- mmenhängt. Ende 1851 kündigt Wagner in seiner „Mitteilung «meine Freunde" öffentlich seine Absicht an, „an einem eigens M bestimmten Feste mit einem Vorabende jene drei Dramen «bst dem Vorspiele aufzuführen.". Und 1852 teilt er Liszt

mit: «Ich kann mir unter meiner Zuhörerschaft nur eine Versammlung non Freunden denken, die zu dem Zwecke des Bekanntwerdens mit meinem Werke eigens irgendwo zusammenkommen, am lieb ste in irgend einer schönen Einöde, fern von dem Qualm und dm Jndustriegeruche unserer städtischen Zivilisation." In Weimar versucht Liszt, Wagner dieses Festtheater zu schaffen, «München danach König Ludwig II. Dort vereitelt es der Hof, dort die Bürgerschaft. 1863 muß Wagner sich zur öffentlichen Ausgabe des „Ringes" entschließen. Sein Vorwort bezeichnet Mau

am Skeglanger führen werden. (Lichtbild: Hardt-Stremayr, Innsbruck.) mit Wagner im Lexikon über Bayreuth nach, und jte bedenken alle Möglichkeiten. 1871 besucht Wagner zweimal d,e Markgrajen- residenz im Herzen Frankens ! Verhandlungen mit den Behörden verlaufen günstig, uno aus dem grünen Hügel zu Häupten Bay reuths spricht der Meister seinen Entschluß aus: „Nirgendwo an ders, denn hier!" . . Ende April 1872 übersiedelt Familie Wagner. Sommers wohnt sie in einem kleinen Hotel beim nahen Schlößchen

Fantaisie, wm- ters an der Dammallee. An« 22. Mai 1872, Wagners 59. Geburts tage, findet die Grundsteinlegung des Festspielhauses statt, gekrönt durch eine nachmittägliche Aufführung von Beethovens 9. Symphonie in dem prachtvollen Opernhaus unter Wagners Leitung. Zu dieser Zeit 'st weder das Spiel gesichert, noch der „Ring" vollendet. 1874 kann Wagner in sein, Haus Wahnsried einziehen, das ihm der König baute. 1875 beginnen die Proben mit einer bis dahin unerhörten Besetzung von siebzig Smten

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.04.1930
Umfang: 6
Bezugspreise im Abonnement der „Innsbrucker Nachrichten" inbegriffen. — Einzelpreis 8 —.SO. Sonntags 8 —.30. Lchriftleiiung und Verwaltung: Innsbruck, Crlerftraße Nr. F. / Fernruf: Gchriftleitung 758. Verwaltung 751. Posisparkaffen-Konio 52.877. / Eigentümer. Verleger und Drucker: Dagner'sche llniv.-Äuchdruckeret tn Innsbruck. Verantwortlich für den politischen Teil Alfred S t r o b e l, für den übrigen Teil Dr. Josef S e i d l, für den Inseratenteil Rudolf Wagner, sämtliche in Innsbruck

. Wiener Büro: Wien, I.. Elisabethstraße 9/IL, Fernruf B 22-4-29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft A.G., Wien. I., Brandstätte 8. Fernruf v 22-5-95. Nr. 76. Innsbruck, Mittwoch, den 2. April 1930. 18. Iahrg. Cosima Wagner gestorben. KB. Bayreuth, 1 . April. Die Witwe Richard Wagners, Frau Cosima Wag ner, ist heute vormittags hier im Alter von 93 Jahren

und Beherrscherin geführt, gleichsam als ein zweites Leben nach dem, das sie zur Gefährtin eines ganz großen Genius gemacht hat. Cosima Wagner war die Tochter der Gräfin ü'Agoult und Franz Liszts. Ihre Mutter war am 31. Dezember 1805 als Tochter deK Vicomte de Flavigny, der während der Emigration Marie Betb- mann aus dem bekannten Frankfurter Bankierhaus ge heiratet hatte, geboren worden. Sie vermählte sich 1827 mit dem Grafen ü'Agoult in Paris Und lebte später, nachdem sie sich von ihrem Gatten getrennt

sie Hans v. Bülow, den später be rühmt gewordenen Dirigenten, kennen, den sie in erster Ehe heiratete. Später, wie Richard Wagner selbst in seinen Werken mitteilt, im November 1863, wandte sie sich jedoch dem großen Tondichter zu, der inzwischen in ihr Leben getreten war. Jedoch kam es erst im Juli 1870 zur gerichtlichen Scheidung von Cosimas erster Ehe. Am 25. August 1870 ließen sich Cosima und Richard Wagner in Luzern trauen. Fortan war Cosima die kongeniale Lebensgefährtin Richard Wagners

, die vor allem ihm bei der Aufrichtung des Bayreuther Festspiel-Werkes tat kräftig und verständnisvoll zur Seite stand. Nach dem Tode des Meisters im Jahre 1883 nahm sie es als Mission auf sich, die Verwalterin der Bay reuther Schöpfung und des Andenkens m Richard Wagner zu fein. Sie erfüllte diese Mission in hervor ragender Weife und brachte die Bayreuther Festspiele auf eine ganz außerordentliche Höhe der Vollendung. Später übergab sie die Leitung ihrem Sohn Siegfried Wagner. Jedoch stand die außerordentlich geistvolle

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 24.08.1913
Umfang: 12
wie Ranke treffend sagte, daß die tiefste Knechtung des Deutschen diesen erst immer zur (Selbsthilfe und Abschüttelnng des Joches treibt — der große Na poleon mit Geißelhieben erweckt hat, diese Zeit hat das Nationalgefühl deutscher Dichter und Künstler geboren. Als ein Kind seiner, dieser Zeit (1830) ist auch Richard Wagner zu betrachten. Der Kampf seines Lebens war eine Bejahung des deutschen Volks gedankens; — aller Pessimismus schweigt da still, denn er glaubte an sein Volk

. Von diesem Ge sichtspunkte aus muß man seine Werke betrachten — nicht von dem viel später entstandenen, oben be handelten. Wagner schuf dem deutschen Volke eine Mythologie aus der alten längst vergessenen Zeit. Seine Gestalten führen den teilnamslos für ihr Volkstum gewordenen Deutschen eine Welt ihres Volkes vor Augen, die den fanatischen Klerikalen ewig unverständlich bleiben muß; denn nur der Deutschfühlende hat die Fähigkeit die Wiederbele bung deutschen Volkstumes daraus herausklingen 31t hören. Es ist deutsche

Kunst, die hier vor Augen tritt und die sich selbst an jenen Stellen nicht verleug net, wo der Beschauer eine katholische Bemäntelung sieht. Denn der Stoff, ans dem Wagner seine Werke schuf, reicht bis auf die Zeit Gottfrieds von Straßburg hinauf und zeigt hier den starken Ein fluß des Christentums auf die Gestaltung der Dich tung. Diese Kunst aber als „katholisch" anse- hen zu wollen, wie aus unten angeführten Stellen aus dem „Gral" durchleuchtet, ist wohl sehr ge wagt! Der deutsche künstlerische

Sinn der „Alten" hat es wohl verstanden, auch diesen Gestalten deut sches Fühlen und Handeln zu unterlegen. Kein Wunder daher, daß Wagner keinen Anstoß daran fand und durch sein künstlerisches Schaffen die alten Sagen in neuer Form schuf und dem Ge fühl der Deutschen verständlich werden ließ. Kralik aber schreibt anders. Die Verfasser der Aufsätze im „Gral" sind der Ansicht, daß das reli giöse Moment in erster Linie für die Schaffung der Werke Wagners das innerlich diesen bewegende

, ihm selbst jedoch unbewußte Motiv war. Man ver gißt hier ganz, daß sich die „religiöse Richtung", die katholische Ummäntelung, welche in verschiedenen Dichtungen Wagners auftritt, doch nicht mit einer religiösen Tendenz, mit der bewußten Absicht, auf das katholisch^religiöse Gemüt verständlich zu wir ken, vergleichen läßt. Wagner wollte die Sagen und in ihnen das deutsche Gemüt künstlerisch verherrlichen und benützen, genau so wie Goethe in Faust, 2. Teil" das katholische Mäntelchen, ohne dadurch

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 16.02.1908
Umfang: 16
4 ai uni A m rr Hn Lüs für unt Be' — 54 - Ohne seine Meinung in irgendeiner Weise geäußert zu haben, verließ der Meister das Zimmer. Jene aber, die mit Wagners Physiognomie durch langjährige» Umgang vertrant waren, wußten nichtsdestoweniger, daß er enttäuscht sei und eine Veränderung plane. Doch niemand sprach darüber, ein Gleiches tat er, und als sich die ganze Familie, bestehend aus Herrund Frau Wagner, den Töchtern Daniela, Evchen, Isolde, dem Sohne Siegfried, der jugendlichen

als eine der langhalsigen, grünen Flaschen geleert, deren engere Heimat der Rhein ist. — Der Meister fühlte sich wohl und wandelte nach Tische am Arme Frau Eosimas (klein von Statur, liebte er es, ihren Arm, da sie größer war, zu ergreifen) die Zimmerreihen, welche er schon zum voraus angedeutet hatte, in den Mußestunden be nützen zu wollen, auf und nieder. Eine gute, ruhige Nacht folgte dem aufregenden Tage des Einzuges und Wagner freute sich, wie er sagte, ganz insbesondere, daß er dem achttägigen Wohnen und Leben

ist damit getränkt, seine Menschen verkörpern sie, allein Italienern tvird dies weder ersichtlich, noch haben sie für diese ihre eigenen Vorzüge das richtige Verständnis. Und so reiht sich hier an das erste psychologische Rätsel ein zweites. — Und nun begann in Wagners Haushalt jene strenge Regelmäßigkeit, wie man solche bei dem Genie kaum erwarten zu können glaubt, und auch nur dort vvrsindet, wo eiserner Fleiß, gepaart mit unersättlichem Schaffens drang, die ganze Kostbarkeit der Zeit ermißt. — Richard Wagner

Atlasflaus zu kühl, so hing der Meister seinen großen Pelz um, für welchen er gleich am ersten Tage ein zweckmäßiges Plätzchen in einem an sein Schlafzimmer stoßenden Kämmerlein gesunden hatte, dessen ganzes Mobiliar in einem großen Schranke bestand. — Dahin begab er sich nrm Tag für Tag in den ersten Morgenstunden und holte eigenhändig den Pels Herairs, ein Akt, den man geradezu als demokratisch bezeichnen muß, wie denn überhaupt der alte Freigeist bei aller Vornehm heit Wagner unausrottbar im Blute

steckte. Bezeichnend hierfür ist, wie wenig er sich bedienen ließ. Georg Lang, der Diener des Hauses, hatte mit allem und jedem mehr zu tun, denn mit seinem Herrn. Diese Aussage stimurl übel zu dein teilweise sybaritischen Rufe, in welchem Wagner ob seiner Vorliebe für kostbare Ausstattung und Kleidung stand, sowie darum, weil er ein gutes Gericht von einem minder guten tvohl zu rmterscheiden wußte, und weder ein Glas edlen Weines, noch eine echte Havanna unterschätzte. Die ersten Morgenstunden

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Der Arbeiter
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Seite 10 von 12
Datum: 14.07.1912
Umfang: 12
8 llfs**« Sos?m« bs. Feie l»i*©IS©n Gewinn erzielen Sie, wenn Sie Ihren Bi darf an Kleidern für an Bozen, Pforrplal decken. Riesenauswahl, vollkommener Ei atz für Maßarbeit. Mäßige Preise. Um 100 cm lang, um 11 versendendieB; Vkimchmdm Skizze von Hermann Weber Franz Wagner hatte soeben sein Zimmer betreten und die Abend zeitung zur Hand genommen, als ein kurzes Klopfen an der Tür er tönte und eine kleiner, beweglicher Mann rasch in den Raum trat. Der Fremde grüßte kurz, strich mit dem Taschentuch

über die feuchte Stirn und fuhr, ohne einen Gegengruß abzuwarten, hastig fort: „Herr Wagner, nicht wahr? ... Sie kauften vor drei Wochen ein Los der Wohltätigkeitslotterie bei mir, und ich komme, um Ihnen eine gute Nachricht zu bringen!" Er wartete einen Augenblick den Erfolg seiner Worte ab, und als Wagner ihn nur erstaunt und ungläubig anschaute, trat er dicht an diesen heran, zog ein Telegramm hervor und sagte leise und wohl wollend: „Sie haben Glück gehabt, verehrter Herr, großes Glück

, verbeugte sich und schritt hastig hinaus, um vielleicht noch andern Menschen eine gute Botschaft zu überbringen. Erst nach geraumer Zeit hob Wagner den Kopf und blickte um sich. Er schaute auf die dürftige Einrichtung des Keinen Zimmers, ließ den Blick über die eigne abgetragene Kleidung gleiten und erhob sich dann und schritt taumelnd zum Fenster. Er sah nicht die schmutzigen grauen Mauern, die fast in Griffnähe vor ihm empo strebten und ihm den Blick in die Ferne verwehrten, er hörte

war Wagner schon ruhiger geworden. Er zog seine beste Kleidung an und ging zu dem Lotterieeinnehmer, bei dem er eine größere Summe erhob; dann suchte er seinen bisherigen Arbeitgeber auf, sagte ihm, daß er die Stadt zu verlassen gedenke und bat um seinen Abschied. Als der Glückliche dann wieder in seinem Zimmer saß, schmiedete er frohe Pläne für die Zukunft. Seine kühnsten Träume würden jetzt in Erfüllung gehen. Da er den größten Teil seines Lebens auf.dem Lande zugebracht hatte, drängte es ihn fort

; doch das Glück war ihm beständig ferngeblieben, und die fleißigste Tätigkeit hatte ihm bisher nur einen bescheidenen Lebensunterhalt gewährt. Doch jetzt sollte es anders werden; seinen eignen Garten wollte er bearbeiten, selbstgezogene Blumen sollten ihn erfreuen, und Tauben und Hühner wollte er sich halten — das Herz schwoll ihm, wenn er an die Zukunft dachte! . . . . Unter seinen Schriftstücken und Andenken suchte Wagner etfti dem Angebot der Baugesellschaft; er fand es unter seinen ^ schäften und ergriff

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 15.01.1911
Umfang: 16
in hohem Maße geeignet machte, und ein geradezu hin reißendes Temperament. Niemann war ganz der „singende Schau spieler", wie ihn sich der große Reformator der deutschen Opernbühne dachte. — Wagner verfolgte von seinem Exil in Zürich aus die Ent wicklung der Oper in Deutschland mit regem Interesse, namentlich hielt er ständig Ausschau nach guten Vertretern für die Heldenpartien seiner Musikdramen, an denen es sehr mangelte. De: Meister wußte nur allzu gut, daß der Erfolg seiner Werke größtenteils

von der Wiedergabe der Titelpartien (Lohengrin, Taimhäuscr) abhing. Welch geringe Meinung Wagner von den damaligen Tenören hatte, geht aus einem Brief aus dem Jahre 185b hervor: „Wer einen von beu heutigen Tenorsängcrn einmal wieder zu Gehör und Gesicht bekommt, kann nicht begreifen, wie Ausgaben, wie die meinigen, auch nur ahnungsweise von diesen Eunuchen gelöst werden sollten." — Die Kunde vom Auftauchen eines jungen, stimmgewaltigen Sängers, wie Niemann, wurde von Wagner freudig begrüßt. Ein halbes Jahr

nach der Ausführung des „Lohengrin" am Hoftheater zu Hannover mit Nicmann in der Titelpartie schrieb Wagner an Direktor Rottmayer, welcher das Werk inszeniert hatte: „Die gute Aufführung des so schwierigen „Lohengrin" an Ihrem Hof theater hat mich sehr gefreut und großer Sorgen überhobcn. Namentlich ist mir Herr Niemann als sehr vorzüglich bezeichnet worden, was zu er fahren mir von großem Wert ist, da ich auf Tenoristen, wie ich sie brauche, so sebr selten rechnen kann." — Uebrigens war der Lohengrin

nicht die erste Wagner Partie Niemanns; dieser hatte schon Juli 1851 den Tann häuser gesungen und zwar auf Abstechern in Insterburg und Gumbmnen, die sein damaliger Direktor von Königsberg aus unternahm. Niemann war zu jener Zeit b reits für Hannover verpflichtet und benutzte das Königsberger Sommerengagement, um in einigen neuen Partien auf zutreten. Nach der Tannhäuser-Anfführung fchrst b er seinem Intendanten, daß diese Partie wie für ihn geschricb.n sei. Bekanntlich leistete er später gerade

als Tannhäuser Hervorragendes. In Hannover trat der Künstler am 21. Januar 1855 zum erstenmal als Tannhäuser aus. Die geniale Verkörperung dieser Partie b.deutete für ihn den ersten Schritt aus dem Wege zu unvergänglichem Ruhm. — Die erste persönliche Zusammen kunft zwischen dem Komponisten und seinem Sänger fand 1858 iu Zünch statt. Zwei Jahre vorher hatte Niemann Wagner dort nicht angetroffen, da dieser dama s zur Kur bi Genf wei.te, und 1857 wartete Wagner, der bereits mit Niemann in Briefwechsel stand

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.04.1940
Umfang: 4
wird sich dort verproviantie ren und dann seine Reise über den Pazifik antreten. England brstStigi Alolkadeaustrhnuag auf Adria Amsterdam, 5. April. Die Meldung der Turiner „Stampa" wird jetzt aus englischer Quelle bestätigt. Den diplomatischen Korrespondenten des „Daily Expreß" zufolge sind Einheiten der britischen Flotte im Adriatischen und Aegäischen Meer zur Erweiterung der Blockade eingesetzt worden. Jnbild deutschen Wesens Ein Wort über Richard Wagner. — Von Dr. Kurt Pichler „Dies eins wird mir immer klarer

eine Oper Wagners hört und sieyt, dem geht mit spontaner Gewalt etwas auf, etwas, das seinem tiefsten Inneren entspricht und dort Klang gewinnt. Es ist kein Zufall, daß Richard Wagners Musik die weitesten Kreise im deutschen Volke fand. Und es fft auch kein Zufall, daß unsere Zeit und unsere Tage eine Wagner-Renaissance unerhörten Stiles erlebt. Um die Jahrhundertwende begann Richard Wagners Stern allmählich zu verblassen, erst heute tragen reif gewordene Herzen wieder seinen Glanz

. — Was ist es, das das Werk des Tondichters zum Jnbild des Deutschen macht? Zwei Tatsachen scheinen mir entscheidend: Wagners Lebenswerk ist erfüllt von der Sehnsucht nach einem festen deutschen Standpunkt, von der Sehnsucht zum Einen, Einigen und Gemeinsamen. Dies ist in mehrfacher Hinsicht zu verstehen; einmal rein politisch und kulturpolitisch: Richard Wagner glaubte an die welthistorische Sendung des deutschen Volles und trat mit aller Kraft des Wortes und des Werkes für die Reinheit der Rasse und des Geistes

Herrschenden und der innere Ruf nach dem Einen in der Vielfalt und Zersplitterung der Erscheinungen — Wag ner forderte ihn nicht nur für sein Werk, sondern darüber hinaus für sein Volk und für den Staat, in dem er lebte. Wagner rang Zeit seines Lebens um die Einheit seines Wer kes. Er selbst bekennt: „Meine Richtung habe ich emgeschlagen als Musiker, der von der Ueberzeugung des unerschöpflichen Reichtums der Musik ausgehend, das größte Kunstwerk, näm lich das Drama, will." Aus diesem Wort wird klar

. In seinen Opern ist dies kaum Faßbare Wirklichkeit geworden: das Wort, an dem selbst in der größten Dichtung Erdenschwere lastet, wird gelöst und erhöht durch die Reinheit des Tones. Das Ganze aber steht im Rahmen einer Welt, deren Schein die bildende K u n st zu gestalten hat. Und dies alles in eine Einheit ge zwungen, in e i n Bild, in einen Eindruck. Wenn man heute neben Paul de Lagarde und Nietzsche Wagner als den Vor läufer nationalsozialistischen Gedankengutes wertet, so bezieht

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 4 von 4
Datum: 11.07.1936
Umfang: 4
, daß die Sicherheitsmatznahmen zum Schut ze der Fahrer und der Futzgeher ergrif fen wurden. Diese ewigen Widerspenstig keiten sollten einmal aufhören. König Ludwig II. und Richard Wagner. Der Sommer 1936, der die Bayreu- ter Festspiele bringt, brachte auch die 50. Wiederkehr des Todestages von König Ludwig II. (13. Juni.) An dem Abend, an dem zum ersten Mal das „Rheingold" im neuerbauten Fest spielhaus zu Bayreuth erklang, sprach Ri chard Wagner die Worte: „Es gäbe kein Bayreuth, wenn es König Ludwig II. nicht gäbe." Dieser Ausspruch

ist die schönste Be kräftigung des edlen Freundschaftsbundes zwischen König Ludwig II. und Richard Wagner. Wir, die wir heute den Gang der Geschichte nach einem halben Jahrhundert überblicken, wissen, daß diese beiden genia len Naturen einander begegnen mutzten; schon als Kind hatte Ludwig die Gestal ten der Lohengrin- und Tannhäusersage auf den Fresken in Schloß Hohenschwangau bewundert und romantische Träume um sie gesponnen. Dem Sechzehnjährigen erfüllt endlich der königliche Vater den glühenden Wunsch

: Lohengrin hören zu dürfen! Es war die erste Wagner-Oper in Ludwigs Leben. Als der Vorhang niederrauschte, weinte der Prinz vor Entzücken. Von da an nahmen Wagners Ton dichtungen die geistige Welt des Jüng lings gefangen, und zwar ebenso durch ihre Dichtung wie durch ihre Musik, die nach den Berichten von Zeitgenossen „eine wahr haft dämonische Macht auf den jungen Kronprinzen ausübten". Am 10. März 1864 klingen die Ster beglocken über München. König Mar II. ist gestorben. Ludwig besteigt

, noch nicht 19 Jahre alt, den Thron. Ein Märchenkö nig! Hoch, schlank, von wunderbarer Schön heit, mit schwarzen Locken und schwarzen Augen. Als sein Kabinettchef sich vor ihm verneigt und ihn fragt: „Womit kann ich Eurer Majestät einen Herzenswunsch er füllen?", da ruft der junge König in flam mender Begeisterung: „Ich will Richard Wagner kennen lernen!" Und so beginnt das Wunder in Wag ners Leben. Er hat es in seiner Autobio graphie erzählt, in denen noch nach Jahr zehnten das Wunder von dieser Schicksals fügung

nachzittert. Wagner hatte aus Wien fliehen müssen, um seinen unerbittlichen Gläubigern zu entgehen. Auf der Flucht kommt er über München, wo alles in Trauer ist. „An einem Schaufenster", be richtet er, „sah ich das Porträt des jungen Königs, das mich mit der besonderen Rüh rung ergriff, die in uns Schönheit und Jugend in unvermuteter, ungemein schwie riger Lebenslage erweckt". Angesichts dieses Porträts schreibt Wagner sich selbst in letz ter Verzweiflung eine Grabschrift: Hier liegt Wagner

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Außferner Zeitung
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Seite 17 von 20
Datum: 17.05.1913
Umfang: 20
der Entwickelung des deut schen Denkens. Die Pariser Julirevolution von 1830 fand in Deutschland großen Wider hall, und auch Wagner wurde von ihr ergriffen. Tn politß schen Zeitungen veröffentlichte er Artikel, worin er die Re volutionsideen aufs Musika lische. besonders auf die dra matische Musik, übertrug und damit dem Herkömmlichen, vor allem der alles beherr schenden italienische^ Musik den Krieg erklärte. Aus sei ner revolutionären Stimm- ung heraus verfaßte er auch 1834 seine erstg Oper „Das Liebesverbot

", in welcher er der freien Liebe das Wort redete. In Riga, wohin er 1837 übergesiedelt war, ent stand sein erstes, größeres Werk, „Rienzi", worin er die Person des bekannten römi schen Volkshelden gleichen Na mens auf die Bühne stellte. Wagner versprach sich von die sem Werke großen Erfolg; namentlich hoffte er damit auf der Pariser Bühne zu glänzen, wo Rossini, Mcyerbeer und Halevy unerhörte Triumphe feierten. Später sagte er sich freilich los von dieser Oper und nannte sie eine Jugendsünde, eine un würdige Nachahmung

der französischen Heldenoper. Und doch zeigt sich in „Rienzi" trotz der unverkennbaren Schwächen gerade im dramatischen Aufbau schon offen kundig das Genie, welches wir in sei nen späteren Wer ken bewundern. 1839 verließ Wagner seinen Ka pellmeisterposten in Riga und ging nach Paris mit der Ab sicht, dort seine Kompositionen be kannt zu machen. Er hatte Emviehl- ungen von Meyer beer und hoffte, mit Hilfe derselben aus ein gutes Gelingen seiner Pläne. Aber er sollte bitter ent täuscht werden. Ueberall fand

, daß hier die Kunst ohne Ernst betrieben wurde, daß die Komponisten und Künstler nur darauf aus gingen, zu glänzen und sich die Taschen zu füllen. Trotz der niederdriickenden Erleb nisse wurde Wagner nicht mutlos. Mehr denn je wandte er sich der deutschen Musik, be sonders Beethoven zu, kom ponierte in feinen Freistun den eine Ouvertüre zu Goethes „Faust" und vollendete in der kiirzen Zeit von sieben Wochen den „Fliegenden Holländer". 1842 kehrte er Paris den Rücken und folgte einer Ein ladung nach Dresden

, wo sein „Rienzi" die erste Auf- fiihrung erlebte. Die Geschichte des fliegen den Holländers ist ihrem Ur sprung nach eine unter der Küstenbevölkerung der Nord- und Ostsee viel verbreitete Volkssage. Wagner wurde durch die stimmungsvolle, selt same Erzählung lebhaft ange regt, und auf einer stiirmischen Meeressahrt von Riga nach London reifte in ihm der Ge danke, sie musikalisch zu ver werten. Im „Holländer" zeigt sich Wagner zum erstennial als selbständiger Dramatiker, mit diesem Werk beginnt seine Laufbahn

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Lienzer Nachrichten
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Seite 17 von 20
Datum: 16.05.1913
Umfang: 20
fand in Deutschland großen Wider hall, und auch Wagner wurde von ihr ergriffen. In politi schen Zeitungen veröffentlichte er Artikel, worin er die Re volutionsideen aufs Musika lische. besonders auf die dra matische Musik, übertrug und damit dem Herkömmlichen, vor allem der alles beherr schenden italienischen Musik den Krieg erklärte. Aus sei ner revolutionären Stimm ung heraus verfaßte er auch 1834 seine ersta Oper „Das Liebesverbot", in welcher er der freien Liebe das Wort redete. In Riga, wohin

er 1837 übergesiedelt war, ent stand sein erstes, größeres Werk, „Rienzi", worin er die Person des bekannten römi schen Volkshelden gleichen Na mens auf die Bühne stellte. Wagner versprach sich von die sem Werke großen Erfolg; namentlich hoffte er damit auf der Pariser Bühne zu glänzen, wo Rossini, Meyerbeer und Halevy unerhörte Triumphe feierten. Später sagte er sich freilich los von dieser Oper und nannte sie eine Jugendsünde, eine un würdige Nachahmung der französischen Heldenoper. Und doch zeigt

sich in „Rienzi" trotz der unverkennbaren Schwächen gerade im dramatischen Aufbau schon offen kundig das Genie, welches wir in sei nen späteren Wer ken bewundern. 1839 verließ Wagner seinen Ka- bellmeisterposten in Riga und ging nach Paris mit der Ab sicht, dort seine Kompositionen be kannt zu machen. Er hatte Empfehl ungen von Meyer beer und hoffte, mit Hilfe derselben auf ein gutes Gelingen seiner Pläne. Aber er sollte bitter ent täuscht werden. Ueberall fand er schöne Worte, aber keine Taten

und Künstler nur darauf aus gingen, zu glänzen und sich die Taschen zu füllen. Trotz der niederdriickenden Erleb nisse wurde Wagner nicht mutlos. Mehr denn je wandte er sich der deutschen Musik, be sonders Beethoven zu, kom ponierte in seinen Freistun den eine Ouvertüre zu Goethes „Faust" und vollendete in der kurzen Zeit von sieben Wochen den „Fliegenden Holländer". 1842 kehrte er Paris den Rücken und folgte einer Ein ladung nach Dresden, wo sein „Rienzi" die erste Auf führung erlebte. Die Geschichte

des fliegen den Holländers ist ihrem Ur sprung nach eine unter der Küstenbevölkerung der Nord- und Ostsee viel verbreitete Volkssage. Wagner wurde durch die stimmungsvolle, selt same Erzählung lebhaft ange regt, und auf einer stürmischen Meeresfahrt von Riga nach London reifte in ihm der Ge danke, sie musikalisch zu ver werten. Im „Holländer" zeigt sich Wagner zum erstenmal als selbständiger Dramatiker, mit diesem Werk beginnt seine Laufbahn als Dichter. Ob gleich zwischen der Entstehung von „Rienzi

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