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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 12.08.1939
Umfang: 16
«oswtafcbcm UL tXOTSYIl He.« — «Sf» r Reisefieber ©ne Dahnhofhumoreske von Robert Kind. »Dalli, dalli! In zwanzig Minuten fährt der Zugl' »Aber wir haben doch Platzkarten.' »Platzkarten!' höhnte das Familienober haupt. »Platzkarten! Wenn uns der Zug oor der Aale HH.iii'.n't, iuummi O.c .-.i Platzkarten nichts. Gib den Koffer her. Und daß ihr jetzt alle beisammen bleibt, ver standen?' Die Taxe hatte Herr Wagner bereits ent lohnt. Es stand also wirklich nichts im Wege, das Bahnhofsgebäude

licher Weife Ausdruck gab. Die kleine Frau Wagner war eigentlich die einzige, die am wenigsten vom Reisefieber ergriffen worden war. aber nun packte auch sie di« Auf regung. Sie riß den Kleinen hoch, nahm Gretchen an die Hand und befahl Fritzchen, sich an ihrem Rockzipfel zu halten. Als es io weit war. konnte endlich der Weg zum Bahnsteig angetreten werden, wobei Herr Wagner, in jeder Hand einen Koffer, hoch roten Kopfes die Führung an sich nahm- Der Zug fuhr vom Bahnsteig 2 ab. Vor der Sperre

die Fcchrkarten her.' »Die Fahrkarten?' Frau Wagner fal ihren Mann fassungslos au. »Die hast d du.' „Ich? Daß ich nicht lach«. Ich habe st« dir doch in die Hand gedrückt, als wir gin gen. Sieh nur nach. Du wirst sie in deiner Handtasche haben.' »Nlm schlägt's aber dreizehn, Egon. In der Weste hast du sie. Ich habe fa mit eige nen Augen gesehen, wie du sie dahin gesteckt hast!' Herrn Wagners Miene wird seltsam [itiv l. „In der Weste? Du träumst wohl? Wie kann ich die Karten in der Weste

haben, wenn ich sie dir in die Hand gegeben Habel' »Sieh doch wenigstens nach!' Das tat Herr Wagner, jedoch mit nega tivem Erfolge. Die Weste barg keine Fahr karten. Weder in den beiden linken, noch in den rechten Taschen. „Ist denn fo was möglich?' schluchzte Frau Wagner. „Wo hast du dann die Kar ten? Du kannst sie doch nur verloren haben! Um Gotteswillen ' Herr Wagner wurde blaß. »Her mit der Handtasche!' »Ich habe die Karten nicht.' »Natürlich hast du sie.' Aber so natürlich war das durchaus nicht. Die Handtasche barg

alle möglichen Dinge, jedoch die Fahrkarten waren nicht darunter. Wie durch einen Nebel sah Egon Wagner die Uhr auf dem Bahnsteig. Zehn Minuten fehlten an der Abfahrtszeit. In zehn Minu ten fuhr der Zug, und vor dem Bahnsteig stand die ganze Familie zuzüglich zwei mächtigen Koffern, stand da wie erschlagen und rührte sich nicht. »Nicht ich', sagte Herr Wagner dumpf, „du hast sie verloren. Ich gab sie dir.' „Das ist nicht wahr. Du hast sie ein gesteckt. Ich habe es doch gesehen!' Wie zwei Kampfhähne standen

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 22.11.1933
Umfang: 6
, Zeitschriften, Vorträgen, Laut- s>'rechl,'n! ertönten, sind vieljach sehr verschieden voneinander gewesen. Jnnge ì/euie haben behaup tet, das; wohl Beethoven ewig sei (obwohl andere auch seine Ewigkeit bezweijeln', Wagner aber nicht. Den Wagners unendliche Melodie könne nicht ewig sein, weil >ie in zìi grossen Eegensa^ zur heutigen Neuen Sachlichkeit stehe. Hitlers Teutschland findet hingegen gerade in Wagner da4 Sinnbild seines heutigen Wesens und dieies lirieil hat es zum Anàuck bringen

wollen, indem e- im teywergan- genen Monat August in Bayreuth die Noten der „Meisteejniger' vor aller Well erklingen tief'. Der selben ,,Meistersinger', worin Wagner am edel sten als Rassist austrat, indem er darin i» drama- lìschcv Wcise den ethischen Wert des Deutschtums vcrherlichte. Ter Hitleische Antisemitismus sreut sich senier ,das> er in Wagner einen Vorläufer in seinem ^am^se gegen die Juden hat, da Wagner die Vv'cherrschasl hauptsächlich Meyerbeers in der Muiik belamele, weil er sie als ein von vielen lyrischen

Theatern Europas organisierte- Hinder nis zum Auskommen der nach neuen überlegten Kunstsorme» strebenden Jungen erklärte. Aller dings bietet die heutige Aujik, wenn sie wirklich das Heutige wiederspiegclt, nicht- Gemeinsames mit der Wagnecschen. Als Wagner 1883 starb, er lebten die Jungen den Gipset der sinnlichen und ästhetischen Trunkenheit, der jener Tonkünstler einen so starken Ausdruck verliehen hatte. Sie nah men seinen Heist ohne die geringste Gegenwirkung in sich aus. In Banne seiner Musik

überhörte sie sogar die Musik eines Verdis, den ein heute noch junger deutscher Schriftsteller, Franz Weisel, vor etwa einem Jahrzehnt in seinem gleichnamigen Noman gegen Wagner ausspielte. Später verlang te man einen anderen Ausdruck des Gesichts, eine Besreiung von der Symphonie, als thematischem Gewebe, und eine indwiduà Unterscheidung. In Am Sonntag abend sitze ich nach gutverdautem Mahle in einer traulichen Ecke eines Gasthauses, führe mir ein Viertel Speziai zu Gemüts und lese aus der herrlichen

klassifiziert, obwohl er viermal mit seinen 197 Zentimetern aus dem Sattel geflogen letzte Dolonütenrundfahrt hat ihn wacker feinen Mann stellen sehen. Kozel wird demnächst wahr- Franlreich wehrte sich D'ebussy (gest. Ivi 8) gegen die symphonische Form der Wagnerscheu Musik, die er als erdrückend und die dramatische Musik ver nichtend erklärte. In seinem Merke lein Leitmotiv, lein? Polyphonie, kein Ebenmaß, kein komrapunk- tistlscher Ausbau, sondern bloß Melimus. Wagner war ein Surrealist. D'ebussy

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 10.09.1913
Umfang: 8
in Entsetzen versetzte. Der Hauptlehrer Wagner aus Degerloch, der Schwiegersohn des Adlerwirts von.Mühlhausen, hat um halb 2 Uhr nachts angeblich in einem Anfall von Wahnsinn an fünf Stellen des Ortes Feuer gelegt. Als er ergriffen werden sollte, zog er einen Browningrevolver und erschoß 10 Personen: Als. die Polizei in seine Wohnung drang, sah man auch, daß Wagner seine Familie ermordet hatte. Seine Frau und seine vier Kinder wurden mit abgeschnittenen Kehlen in den Betten tot ausgesunden. Zuerst

hatte der Wüterich seine Opfer durch Hammerschläge betäubt. Über diese grauen hafte Tat liegen folgende Einzelheiten vor: . Der 35jährige Lehrer Wagner hat seine Wohnung in Degerloch. Vorgestern suhr er nach Mühlhausen. .Seiner Vermieterin teilte er mit, er werde mit seiner Frau und seinen vier Kindern einen Ausflug machen. Er würde etwas früher weggehen, sie sollte sich aber am nächsten Morgen nicht umihn bemühen. An der Glastüre seiner Wohnung be festigte et vor seiner Abfahrt eine.Tafel mit der Aufschrift

: daß die ganze Familie einen Ausflug unternommen habe und daß niemand zuhause sei. Nachdem Wagner in der ver gangeneil Nacht in Mühlhausen seine schreckliche Tat aus geführt hatte, veranlaßte die Staatsanwaltschaft eine Unter suchung in der Wagnerschen Wohnung. Die Glastüre wurde bormjttags erbrochen und nun bot sich den Gerichtsorganen ein grauenhafter Anblick. In zwei Zimmern lagen die Wichen der 32jährigen Frau Wagner, der elf- und neun- iährigen Töchter Else und Klara und der beiden acht

- und Uebenjährigen Söhne Johann und Richard in den Betten. HvuptleHrer Wagner ist erst am Abend des 4. September nach Mühlhausen gekommen. Er war von niemanden be merkt worden. Um halb 2 Uhr nachts erscholl Feueralanu und von allen Seiten rückten Leute an. Wagner hatte zu nächst versucht, eine Scheune in der Nähe des Besitzes seines Schwiegervaters anzuzünden. Als er bei dem Versuch von einein Manne bemerkt wurde, schoß er diesen nieder. Dies wiederholte sich dann noch mehreremale. Acht Personen wurden

auf der Stelle von Wagner getötet, zwei Schwerver letzte sind inzwischen gestorben. Endlich gelang es, den Wüterich zu überwältigen. Er wurde von der erbitterten Menge schwer mißhandelt. Am Kopfe erlitt er schwere Haut- abschürsungen, die von einem Säbelhieb des Polizeidieners herrühren. Auch eine Hand wurde ihm abgeschlagen. In zwischen erschien militärische Hilfe zur Löschung der brennen den Objekte. Am Tage vorher war zufällig ein Teil des Feldartillerieregiments Nr. 12 nach Vaihingen ins Quar tier

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 15.08.1933
Umfang: 8
überführt, das er wohl erst nach drei bis vier Wochen verlassen wird. Zusammenstoß. Ein Zusammenstoß zwischen einem Fracht- oagen der Brauerei Forst und einem Balilla- wagen.ereignete sich.am Samstag nachmittags aus dem Principe Uinbertoplatz. Der Zusam- Siegfried Wagner zu seinem 4jährigen Todestage. «Höher als aller Sterne Gebot waltet ein zweites, das Herzensgebot.' - - ? Siegfried Wagner. Ein schöner Spätfrühlingstag 1929 in Merano. Auf der Sommerpromenade beobachtete ich einen Herrn

, der unaufhörlich und in Gedanken ver loren auf und ab spaziert. Er trägt gelbe Halb schuhe, lange Strümpfe, Pepitaknikerbocker, ein blaues Jöpplein und einen eirunden Filzhut. Die Hackennase, das ganze Profil, die vorgewölbte Stirue, die blauen Augen, die blonden Haare erinnern an einen Großem Und plötzlich fällt es mir ein. Es ist Siegfried Wagner. Siegfried Wagner weilte gerne ud oft in Merano nnd hat unsere Heimat geliebt. Er hatte in Merano einen weiten Freundes- und Bekanntenkreis und sein Bild schmückt

die Wand manches Meraner- tränmte. Zwei Monate nach jenem Frühlings- buschens', in dessen feuchtem Grunde dieser Mufikerpoet so manche trauliche Stunde ver träumte. — Zwei Monate nach jenem Frühlings tage kam ans Bayreuth die erschütternde Nach richt vom Tode Siegfried Wagners. Sein Herz hatte die ungeheure Arbeit des großen Bayreu- therwerkes, in dessen Mittelpunkt er stand und dein er sein gazes Leben gewidmet hatte, nicht länger zu bewältigen vermocht und war ge brochen. So wie Siegfried Wagner

. abends Stimmungsmusik. Andreas Hofen Täglich Tanz im Freien. Maiserhof: Tägl. Tanz Im Palmengarlen. Cafe Wagner: Täglich Tanz. Eintritt frei. Theatertlno: „Der Sandhändler'. Ronzert àes Aurorchesters Leitung Mo. Giuseppe Rio Programm für l eule nachmittags von 4.3» vis S Uhr 1.Morini: Marsch 2. Strauß: Frühlingsstiinmen-Walzer 3. Vincke: Im Reiche des Jndra, Ouverture 4. Puccini: Tosca, Fantasie 5. Delilas: Pas de Fleurs. Intermezzo lì. Gastaldon: Verbotene Musik 7. Lehar: Die lustige Witwe

. Frankfurt, 21.15 Uhr: Kammermusik. Köln, 21.15 Uhr: Das junge Deutschland in der Musik. Stuttgart. 21.15 Uhr:, Polka und Schleifer. Königsberg, 22.30 Uhr: Nachtkonzert. Noch war der große Kampf um Richard Wag ners Kunstwerk kaum verschollen — fein Sieg war kein ganz unbestrittener und immer noch grollte es da und dort vereinzelt nach — da, stand die Welt schon wieder vor einer neuen Wagner frage. Dem Sohne galt es, Siegfried Wagner. Was war es mit ihm? War etwas von Ihm zu erhoffen, zu erwarten? — Werk

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 04.09.1940
Umfang: 6
?. Ein so arglose? Gc- müt wie da? von Friedet Wcrnicke, könnte vieil,-cht anneinnen, e? liandeic sich hier um eine Art Tascheufernrohr sür Herrn Mofskes astronomische Studien. Aber da? ist ein Irr tum. In dem Behälter ist eine scharf gela dene antomatischo Pistole. * Kart Wagner steht anf der Schwelle der Tür in da? Reich des Fräulein Wilke, der langjährige» Blichhalterin. „Die Ehest» nickst hier?' Das ältlich? Fräulein bebt den Kops. „Sehen Sie sie, Herr Wagner?' fragt sie spiiz zurück. Wagner fällt

kann, ohne et was gekauft zu haben. Als er gegangen ist, erscheint Karl Wagner sofort wieder im Heiligtum des Fräuleins Wilke. Sic sind da allein in dem schmalen Raum mit den vielen dicken Geschästsbächern. „Sagen Sie mal. liebes Fräulein Wilke', fragt Karl Wagner sehr höflich und vor sichtig die Allgewaitigc, „die Chefin hat wohl jetzt sehr viel Privatentnahmen?' Eigentlich bnrf ja mm Fräulein Wüte das nicht verrate». Sie würde auch kein Wart sagen, cvenii es nicht gerade Karl Wagner wäre, der fragte. Aber — sie wärt

: 2 Damenfahrrädcr; 2 Geldbörsen; 1 goldene? Kettchen. b Ucbcrgabe eines großen Kreuzes an dir Stadt Perugia. Eine bedeutungsvolle Kund gebung wird heute, 1. ds., in Perugia statt- findcn, bei der ein hölzernes Kruzifix überreicht wird, das die Künstler des Oberctsch der umbri- schcu Stadt gelegentlich der dortigen traditio- nellen religiösen Feste scheuten. 2lm 2. ds„ mit dem Zuge um 11A0 llhr fuhr eine 2lbordnung mit dem dürren Zeigefinger auf eine be deutsame Spalte. Die Zahlen, die Karl Wagner da sieht

weg.' Den geschäftlichen Weg glaube dir der Kuckuck. 'Aber nicht die alle Wilke». E? wird immer verrückter in der Atlantisbuch- handlung! Das alte Fräulein hat durchaus recht. E? ist kein geschästiicher Weg, den Karl Wagner norhat. Trotzdem e? anfangs jo aussteht. Denn warum sali der Erste Verkäufer einer Buchhandlung nickst geschäftliche Ber- anlassung haben, die Preußische Staats bibliothek nuf.zusuchen nnd dort in den Lese- faat zu gehen? Da sicht er nun in dem hohen, kreis runden Kuppclsaal, der erfüllt

ist von dun- tlen, praktischen Leietijchen mit hübschen grünen Lampe», -md von holten Bücher- rccucken ringsum. Doch Karl Wagner ge ll stet r? offenbar nicht »och den Wissen- schosten Er stöbert in den Borlesungs- nnd Dozenienuerzeichnisse» der deutschen Hoch schulen herum. Er stöbert lange. Dann bat er im Ver- , zri-hnis einer süddeutschen Universität den von Bolzano ab. welche das Kunstwerk über geben wird. Da? Kreuz wurde von Bildhauer '.'Ihn? Piazzo von Ortisei nach dem Entwurf von Prof. Dan.c Marozzi

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Alpenzeitung
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Seite 10 von 14
Datum: 22.01.1933
Umfang: 14
tta. (Fortsetzung.) Wieder vergehen drei Jahre, > bis Wagner fein vielleicht tragischestes Werk, den »Lohen grin', vollendet hat. Im Herbste 1845 liest Wàgner das fertige Gedicht seinen Freunden vor und im März 1848 schreibt er die letzte Note in die Partitur. Seine Aufführung aber erlebt „Lohengrin' nicht mehr in Dresven, sondern am 29. August 1Lö0 in Weimar un?er der Aegide von Franz Liszt und während Wagner längst als Geächteter auf dem Rigi verweilt, zieht in Weimar eine erlesene Hörer schar

in die Wunderwelt des „Lohengrin' «in. Wagner selbst hörte sein Werk erst 11 Jahre später, am 15. März 1861, in Wien. Das Sturmjahr 1848 wurde auch für unsern Meister ein schicksalhaftes. Mit der Hofkapell- meisterei und dem „ruhigen Herd zur Winters zeit' war es nun wieder aus und für Wagner begannen wieder die Jahre des Manderns und der Sorgen. Der große Ausstand in Dresden fand Wagner .als glühenden Freiheitsfreund: er nahm regsten Anteil am Kampfe, verfaßte vor dem Ausbruch des Sturmes flammende Artikel

weil Wagner es mit Entrüstung abgelWt hatte)' den jungen PariserhabitM (alias Lciüsbüben) zuliebe nach alter Unsitte im zweiten Akte ein' Ballett einzuschieben. ^ Endlich war es den BemHunÄn^de? Groß- herzoge von Baden und Weßßen ^gelungen. Züricher Mustklebeii, durch Ausflüge in die schönen Berge, dann wieder durch Seelen- qualen, Not und Unwohlsein aller Art/ Nur «ine große Reise nach London) wo er acht Kon zerts in der „Albert Hall''dirigierte und sich todmilide arbeitete, ohNe>' nennenswerte finan

das Tonkünstlersest in Weimar geht es nach Wien, wo der Meister im Sommer und Herbst ISSI eins lange Wartezeit / verbringt, immer in der Hoffnung, feinen „Tristan' auf geführt zu sehen. Umsonst! Nach 77 Proben wird das Werk wegen „UnauMhrbarkeit' ad acta gelegt. Von Wien übersiedelt Wagner nach Biebrich am Rhein und verbringt dort Monate, reich an gesegneter Arbeit, aber auch an seelischen Qualen. Von dort geht er wieder zurück nach Wien neue Enttäuschungen: . ^Konzertreisen nach Moskau, Prag und Buda- ' pest

, endlich tiefste wirtschaftliche und seelische -Not. Wagner fällt in Wucherhävde, sie ihn >vie ein Freiwild ruhelos von Ort zu Ort im jagen; Selbstmordgedanken umdiistern ihn und Nur durch Hilss edler Gönner und Gànerà nen, wie Liszt, Wesendont und Frau Julie Ritter, vermag er sich aufrecht zu er halten, und eine edle Frau ist es vorfallen?, die in diesen Zeiten wie.ein-schöner Stern am düsteren Lebenshimmel des Meisters erglänzt. Es ist Mathilde Wesendonk, der er seine fünf Gesänge: „Der Engel

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 06.08.1930
Umfang: 6
der Scheidende für die ihm dargebrachte Ehrung. Zum Schlüsse der Feier richtete der Kapitän der Fußballmannschaft, Herr Pinggera, an Monga noch herzliche Abschicdsworle. ., . ! ... Zum Tode Siegfried Wagners Siegfried Wagner wurde am K. Juni 1869 zu Triebfchen bei Luzern geboren als Sohn von Richard Wagner und Costina Wagner, deren erste Ehe mit Hans von Bülow damals zröar tatsächlich, aber noch nicht rechtlich getrennt war. Der junge Wagner studierte zunächst in Char- kànburg und Karlsruhe Architektur

. Er er baute das Mausoleum seines Großvaters Franz Liszt in Bayreuth, wandle sich dann aber unter Anleitung von Humperdiuck und Julius Kniefe dem Studium der Musik zu. Seit 1594 war er als Hilfsdirigent in Bayreuth tätig und seit 1896 auch als Dirigent. Im Frühjahr 1930 dirigierte Siegfried Wagner an der Scala in Milano mit großem Erfolg den „Ring'. Im Jahre 1895 trat er als Komponist mit einer symphonischen Dichtung „Sehnsucht' her» vor. Später folgten die volksmäßige Wirkung anstrebenden Opern

„Der Bärenhäuter' (Mün chen 1899), „Herzog Wildfang (München 1901), „Der Kobold' (Hamburg 1904), „Bruder Lustig' <Hamburg 1905), „Sternengebot' (Hamburg 1908), „Banadietrich' (Karlsruhe 1910), „Schwarzschwanenreich' (Karlsruhe 1911), „Sommerflammen' (Darmstadt 1918). Weitere Werke von ihm sind: „Der Friedensengel' (1915)' „An allem ist Hütchen schuld' (1S16), „Der Schmied von Marienberg' (1920). Nack) dem Krieg hat sich Siegfried Wagner vor allem dem Wiederaufleben der Bayreuther Festspiele ge widmet. Er lebte

Isolde, die mit dem Kapell meister Beidler verheiratet ist, führte Cofima Wagner einen Prozeß, auf Grund dessen Isolde nicht als Tochter Wagners, sondern als solche. Hans von Bülows anzusehen ist. Der Grund der beschränkten Verbreitung von Siegfried Wagners Bühnenwerken ist darin zu suchen, daß die Texte, die zum Teil von Sieg sried Wagner selbst verfaßt wurden, unsere? Zeit fremd sind. Er hat klugerweise vermieden, den Stil seines großen Vaters nachzuahmen. In seinem musikalischen Schaffen

war er viel mehr durch Humperdinck, als durch Richard Wagner beeinflußt. Die Texte hat er allerdings recht oft in den Dienst der Erlösungsidee gestellt, in deren! Zeichen Richard Wagner seine größten Werke schuf. Das Hauptoerdienst Siegfried Wagners liegt nicht auf dem Gebiete der Komposition, son dern auf dem Gebiete, das ihm sein Vater mik hellseherischem Auge bestimmt hat: in der Er haltung und Pflege Bayreuths. Er war ein guter Regisseur, was er oft genug zu beweisen Gelegenheit hatte. Seine Inszenierung

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 12 von 14
Datum: 16.04.1921
Umfang: 14
Theater, Kunst u. Literatur. «Lohengrin-. Die Bozner Theaterleitung beginnt am Samstag, den 16. d. M.» mit den Festvorstellungen anläßlich der Messe. Die gewaltige Wagner- Oper „Lohengrin' soll di« Festwoche krönen. Durch die Mitwirkung ausgezeichneter Gäste und Bozner Sänger wird die Ausführung zu einem Erlebnis werden. Die Erstaufführung dieses Werkes fand am 21. August 1850 in Weimar statt. Wagner, der zu dieser Zeit in Zürich ''rilckgehalten war, erwartet« mit Spannung die ersten Berichte

flutete die Begeisterung für „Lohen- grln', nur Richard Wagner selbst hatte sein Werk noch nicht gehört. Er meinte scherzend, er wäre nun bald der einzige Deutsche» der seine Tondichtung noch nicht gehört hatte. Wirklich erst elf Jahre nach der Erstaufführung war Wagner in Wien im Mai 1861 bet einer sehr vollkommenen Aufführung anwesend. Im Sommer 18-15 entwarf Wagner den Plan zu „Lohengrin' während eines Aufenthaltes in Marienbad. Kurz vorher hatte er den „Tonnhäufer' vollendet; beeinslußt

von Freunden und Verlegern» versuchte er, sich einem weniger überirdischen Thema zuzuwenden, das dem Publikum leichter verständlich wäre. Er war nahe daran, als Kontrastwirkung die Bürger Nürnbergs singen zu lasten, aber der Zustand seines Gemütes war nicht heiter genug, um diese Idee wahr haft auszuarbeltcn. Seit langem kannte er die Sage von Lohengrin, in Paris hatte er sie gelesen und daran Gefallen gefunden. Das Publikum hatte ihm bis dahin wenig Verständnis, aber viel Kritik ent gegengebracht: Wagner

- mund und Ortrud lasten sich von den gleichen Leidenschaften leiten wie Lnsiart und Cglantine; Elsa und Lohengrin können Euryante und Adolar gegenübergestellt werden. Die Dichtung de» Lohengrin wurde zum erstenmal auf der Wart burg Ende des 12. Jahrhunderts gesungen; der Sänger war Wolfram von Eschenbach, der aus Bitten des Landgrafen von Thüringen, den anwesenden Damen und seinem Feinde Kllngsor das Lied vortrug. Der von Wagner theoretisch verfochtene Gedanke, daß das Drama, um eine volle

musikalische Ausgestaltung zuzulassen, von ollem Konventionellen, allem Historischen, kurz allem Realen abge- läst und durchaus auf das Gebiet des seelischen Geschehens gehoben werden müsse. Dieser Gedanke erwies sich ja freilich nicht als radikal durchführbar» Wagner suchte und fand aber die Form einer annähern- den Durchführung in dem Zurückgehen auf die allen Gebildeten ver trauten Sagenstoffc, welche den Dichter einer umständlichen Exposition überheben; die Helden der alten Sagen stehen als bekannte

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.11.1933
Umfang: 4
in der Auswahl seiner dra inatischen Ttosse immer romanlisch bleibt. Aber Heine selbst, der Wagner auch den Stoss des Tan Häuser lieferte, war in dieser Hinsicht ein Roman tiker. Allein, während der Tonkünsiler in die No mantik hinsintauchte, um darin sozusagen zu baden, sprang Heine, nachdem er hineingelaucht und eini ge Zeil dann geblieben war, plötzlich bereuend wie der heraus, iiid.'in er sich über sich selbst lustig machte, weil er sich durch das entnervende Bad hatte verlocken lassen

. Aber noch vor Heine hatte die deutsche Romantitk ,die der Phantasie, die ihr von der Ausklarung geraubten Rechte zurückgegeben harte, im Wandern geschwelgt jenseils der Gegen wart suw.-ic enlsernt als möglich im Raum und in der Zeil, um im Mythus, in der Legende, in der Geschiàe selbst Trost und Nahrung zu suchen, da sie in der Cegcnwarr keine den Hunger ihrer Gei ster stillende Nahrung sanden. Somit verbirgt Wagner schon im 5. Jahrzehnt des 19. Jahrhun derl- romanlische, jungdeutsche und, füge ich sok'N

, das? er sich nicht, wie Goethe und Schil ler, die sich durch griechische Legenden u. Sagen ver locken lichen, dasz er z. B, nicht den Prometheus- Achthus behandelte, obwohl er gerade in ihm iu «manchen Augenblicken seines Lebens das beste Sinnbild seines Eeelenzustandes gefunden hätte. Auch in Po.ris blieb Wagner durch und durch ein Deutscher. Diese Eanzheil veranlaßte ihn zur Pfle ge des Balerlàndischen, einer Pslege, die in Deutsch land Napoleons Joch cmgesangen hatte und sich in besonderen Maße mit Vorliebe für National

- mhthen (Edda. Nibelungen) und sür die Rittere- pen (ausländischen Ursprungs, aber seelenkundlich im Mittelalter so tief verdeutschten, daß sie ganz und gar von deutschen Geist durchsetzt erscheinen konnten) interessierte! gerade sür die Romantitker kamen jene Mhthen den griechischen gänzlich gleich Tieck hatte die Minnesänger erneuert. Einer dieser, der Tannhäuser, wird im Jahr 184 Wagner einen dramatitschen Stoss liesern. Friedrich Schlegel lenk te schon 1L91 die Aufmerksamkeit seiner Landsleute

aus die Nibelungen, deren Stoss Wqgner zwischen 1L48 und 99 in seiner Tetralogie behandelte. Aber weil die ritterliche Mythologie im Mittelalter ganz Europa verbunden hatte, gingen die Romanità daran, in den Kreis ihrer mythischen Dichtung auch sranzösische und bretonische Stosse zu ziehen. Wie die Sage Karls des Großen (die Wagner bei seite ließ) und die Sage des Königs Arthur (Par zisal). Was sie in diesen Sagen anzog war die Tapferkeit der Helden, ihre religiösen Gefühl, ihre Treue, ihre Krasigesühl

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Bozner Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 14.10.1944
Umfang: 8
Sams lag, den 14. Oktober 1944 »BOZN'ER TAGR1.A TT« Seile -^rr- Die Kunst und das V olk Von Staatsrat Wilhelm Furtwängler Richard Wagner, der grosse Dichter und Musiker des Theaters, hat es nie aufgegeben, unmittelbar zu wirken. Dies unterscheidet ihn von anderen deutschen Musikern, etwa Beethoven, Schubert usw., die nach dem Goethe- schen »ins Wasser wirf deine Ku chen, wer weiss, wer sie geniesst«, verfahren mussten. Für Wagner wa ren die Bedingungen seines Wirkens, d. h. die öffentlichen

des künstlerischen Naturgenies aufge stellt. Alle wahrhaft Grossen, von de nen die Musikgeschichte weiss, sind solche Naturgenies gewesen. Dass dieses Genie vom Duchschnilt der Künstlerschaft schon aus reiner Selbsterhaltung oftmals gehasst, ver leugnet, verfolgt wird, ist geschicht lich immer wieder bezeugt. Man den ke an das Schicksal von Wagner selbst, von Beethoven und anderen. Kommt dazu nun noch eine Organi sation, die die nötige Macht besitzt — das zeigen die Meistersinger un missverständlich

an die Meister erst ganz klar — sind zwei Komponenten, die zusam mengehören. Sie sind aufeinander angewiesen. Naturgenie und Volk in ihrer lebendigen Wechselwirkung, bilden erst die ganze Wirklichkeit der Kunst, jenseits des Schattendaseins aller sogenannten Kunstbetriebe. Aber freilich »Volk« in einem be stimmten Sinn verstanden. Nicht »herab aus hoher Meister-Wolk«, wie Wagner-Sachs so charakteristisch sagt, sollen sich die Künstler an. das Volk wenden, um es gnädig an ihrer Kunst teilnehmen zu lassen

nach eine Liebesgcineinschaft ist. Alle haben sie an das Volk geglaubt — wir nennen’s in diesem Falle die »Nachwelt« —; die Bach, Beethoven, Schubert, Bruckner und wie sie sonst heissen, die von ihrer Mitwelt ver kannt wurden und schon bei Leb zeiten für eine dunkle unbekannte Zukunft schufen. Dass das Urteil des Volkes Geltung besass, war für die Meistersinger zeit ebenso wie für die Zeit des rin genden und wirkenden Wagner selbstverständlich. Dieses zeigt uns ja auch der Abschluss der Meister singer. Zu Wagners eigener

Zeit konnte durch das Gewicht der öffent lichen Meinung das Genie — in die sem Falle Wagner selber — zu sei nem Volk, modern gesprochen: zu seinem »Publikum« gelangen. Denn dieses Publikum hatte nicht nur die Möglichkeit, zuzustimmen und abzu lehnen, sondern auch dieser Zustim mung und Ablehnung Geltung und Gewicht zu verschaffen. So konnte es ein Regulativ bilden gegenüber allen »Meistern«, — dem ganzen von ihnen beeinflussten . Knnslhetrieb des In ges. Wie sehr diese Meister, d. h. die Musiker

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Maiser Wochenblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 06.06.1914
Umfang: 10
. Schritt für Schritt arbeitete sie sich vorwärts und kann heute'.jeden Schmied.ersetzen. Und wenn ein Arbeiter sagt, daß er etwas nicht fertig bringen könne, was sie'von ihm verlangt, so stellt' sie sich selbst in die Werkstatt und zeigt ihm, daß es möglich ist.' zum zwift im Sause Wagu«. Die „München-Augsburger Abendzei tung' beginnt-mit der' Veröffentlichung neuen, bisher unbekannten Aktcnmaterials in der Angelegenheit der . Frau Cosima Wagner und ihrer Kinder. Es handelt sich dabei um einen Beschluß

des Aintsgerichts Bayreuth als'Nachlaßgericht vom 17. März 1883. Durch diesen Beschluß, der. 30 Jahre lang unangefochten blieb und während , dieser ganzen Zeit als-die Grundlage aller rechtlichen und familiären Fragen der Fa milien Bülow und Wagner galt-, wurden folgende drei Hauptpunkte festgestellt: 1. Die Ehe Frau Cosimas mit . Richard, Wagner besteht zu Recht. 2. Als einziges Kind aus die ser Ehe hat lediglich Sieg friedzugelten/ 3. Cosima und Siegfried teilen sich zu gleichen Teilen in den Nachlaß Richard

Wagners. - Folgendes führt der Beschluß aus: „Nach anher erstatteter Todesanzeige hinterließ Richard Wagner eine Witwe Cosima Wagner, geb. v. Liszt, und drei Kinder namens Isolde, Eva und Sieg fried. Frau Cosima Wagner wir früher mit dem dermaligen Intendanten der Her zog!. Sächsischen Hofkapelle zu Meinigen, damaligen Königlich Bayerischen Hofka-- pellmeister Hans v. Bülow verheiratet und wurde diese Ehe am 18./20. Juli 1870 we gen, böslicher Verlaffung seitens dessen. _ Ehefrau Cosima geschieden

. Aus dieser ' Ehe mit Hans v. Bülow sollen lediglich/ zwei Kinder namens Daniella und Blan dina hervorgegangcn sein. Es ist nun, be vor auf die Vcrlaffenfchnftsvcrhandlung selbst eingcgangen werden kann, zu prü- - .fön, ob die in der Todesanzeige als Hin- . terlassene des Richard Wagner angegebe nen.Personen, nämlich Frau Cosima Wag ner und deren drei Kinder Isolde, Eva _ und Siegfried auch die Qualität gesetzlicher. Erben in den Richard Wagnerschen Nach laß besitzen.' . ■ '. '.: ■ V- Es wird dann, festgestellt

, daß die am 25. August 1870 zu Luzern zwischen Ri chard Wägner und Frau Cosima Liszt ab geschlossene Ehe als in jeder Beziehung rechtsgültig und rechtswirksam zu gelten habe. In bezug auf den am 6. Juni 1869 geborenen Siegfried wird gesagt, Hans v. Bülow habe in einer Urkunde vom 9. März 1883 ausdrücklich erklärt, „daß er den wäh rend des Ehescheidungsprozesses von Frau Cosima, geh: Liszt, späteren Gattin des Herrn Richard Wagner, geborenen Sohn Siegfried nicht als fein Kind anerkennt'. ■ Frau Cosima selbst hat laut

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Dolomiten
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Seite 10 von 16
Datum: 05.08.1939
Umfang: 16
; 13 UnterhaltungS- und Tanzmusik. K « Berlin: io Sport und Musik. Böhmen: 10.15 Musikalisches Zwischenspiel. Danzig: 10 Aus ■“I Wagners Opern, Schallplatte«. Teutschlanb- scnüer: 19 Werke großer Meister (Jndustrie-Schall- platten). Hamburg: 12.30 Aufnahme aus dem Lest- ^ spielhau? in Bayreuth Der fliegende Holländer, romantische Oper von Wagner. Köln: 19 30 Dreißig bunte Minuten (Indusiric-Schallvlatten). Königs berg: io Frontsoldaten, Kamerad — ich suche dich. Leipzig: 19 Die Geige singt. München: 19.20 Bar

. Operette von Lehar. Budapest: 1925 Konzert, Hilversinn II: 19.55 Ilnterhaltttiigs- »instk. Loiidön-Renlonal: 19.30 Bunte Taiizimistk. Luxemburg: 19.15 Acriihmte Stimme». Riga: 19.50 Lettische Volkslieder. Sofia: 19.15 Shmphonisches Konzcrt. Bach. Beethoven, Liszt und Strauß. Ton. lause: 19.15 Märsche. 19.15 Operettenmnsik. MMm», Berlin: 20.20 Der fliegende Holländer. l&Jtl Noiiiaiitischc Oper von Wagner. Musikalische Leitung C. Elmendorsf. Breslau: 20.35 Der lilaiie Montag. 2lns fröhlicher Fahrt

: 20 Wagner-Konzert. Toulouse: 20.35 Ländliche Musik. 20.15 Funkfantnsic. « ■ij Hamburg: 21 Aliciidkonzcrt. Köln: 21 K»r- 8 konzcrt. Alünchen: 21.20 Kainiiicriiiusik. Saarbrücken: 21 llntcrhaltungSkonz. Wien: 21 Soldaten — Kameraden. Musikkorvs und Sol- datcnchor des Schiitzenregiments 2. Prag: 21.30 Konzcrt der Tschechische» Philharmoiiie. Dirigent: Profcffor Stnpka. Brromünstcr: 21 (Luzern) Sym- püonickonzcrt. Leitung Sir Slbrinn Boult. Droit wich: 21.50 Militärkonzert Hilversum II: 21.10

Mandoliiicnkonzcrt. Paris P.T.T.: 2! Kammermusik. Sofia: 2l.10 Uiiterhaltungs- und Tanziiilisik. Böhmen: 22.20 Kleine Klaviermusik. Brcs- AxLrZ lau: 22.30 Kleines Konzert. Dentschlanb. senüer: 22.20 Kleine- Nachtmusik. Hamburg: 22.10 Uiiterhaltungs- und Volksiiuisik. Leipzig: 22.30 Der flicgeiidc Holländer. Noiiiaiitischc Oper von Wagner. München: 22.20 Ufa-Kompo»!ste» dirigieren ihre Werke. Stuttgart: 22.30 Tanzinusik. Wien: 22.30 Uiitcrbaltiing und Tanz. Prnn: 22.10 Schallplatte». Hilversum II: 22.10 Leichte

): Der slicgcnde Hol länder. lltoiiiaiitischc Oper von Wagner. Leipzig: 20.15 Kleine lltbendiimsik. wlünchcn: 20.15 Akoral. Komödie Pou Thoma. Saarbrücken: 20.15 Serenade. Budapest: 20.3« Konzcrt. Hilversum II: 20.10 Kon zcrt. Laibach: 20.30 Konzert der Militärkapelle. Luzcmbnrg: 20 Buntes Konzcrt. Straßburg: 20 Bunte Musik. K ma Tcutsctilandsciidcr: 21.15 Akusikalische Kurz- fjmrn »UL’it. Saarbrücken: 21.15 Marschklänge (Jn- «ScS dnstrie-SchallpIattcn und eigene Aufiiahiiien). Stuttgart: 21 OPcrcttcnklänge

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 10.09.1913
Umfang: 8
j 10. September 1913 Ein Scheusal. Die Blatter melden von einer Bluttat, so fürchterlich und grauenvoll, daß einem hiebe! die Haare zu Berge stehen. Ein Lehrer in Mühl- hausen (Deutschland) hat 17 Personen ge- tötet. Darunter seine Frau mit allen vier Kindern. Man war anfänglich geneigt anzunehmen, daß der Unselinge seine schreckliche Tat in einem Wahn- finnSanfalle verübt hätte. Dies stellte sich aber bald als nicht richtig heraus und die Gerichtskommission, die die Untersuchung gegen Wagner

daS Gitter und lassen sie ins Freie hinaus. Und da brauchen wir unS doch nicht zu wundern, wenn die losgelassene Bestie ärger als ein wildes Tier haust. ES sind Früchte der modernen Kultur, die da Heranreisen und vor denen wir heute schon erblassen. Warnungstafeln, daß die Reife dem Abgrunde zugeht. 4° » 5 Ueber die schreckliche Tat werden folgende Einzelheiten gemeldet: Am Samstag um halb 2 Uhr früh hat der Hauptlehrer Wagner in Mühlhaufen an vier ver schiedenen Stellen des Ortes Feuer gelegt

. Als er ergriffen werden sollte, zog er einen Browning- Revolver und erschoß acht Personen, die ihn aus der Straße verfolgten. Dann wurde er von der Menge niedergeschlagen, die ihn übel zurichtete. Wagner soll 300 Patronen mit sich geführt hab-n. Von den acht gelöteten Personen sind sieben Männer im Alter von 35 bis 60 Jahren, alle sind verheiratet. Das achte Todesopfer war ein lljäh- riges Mädchen. Außer den Getöteten sind noch 12 Personen verletzt worden, darunter drei lebens gefährlich. Erst später wurde

bekannt, daß Wagner auch seine ganze Familie ermordet hat. Die Staatsanwaltschaft ließ die Wohnung deS Lehrers öffnen. Man fand seine Frau mit durchschnittener Kehle und alle vier Kinder erstochen tot in den Betten auf. Der Massenmörder Wagner wurde nichl lebensgefährlich verletzt. Die Wunden am Kopfe sind nur starke Hautabschürfungen, die von dem Säbelhieb eines Polizeidieners herrühren. Wagner verlangte, aus dem Armenhaus in das Kranken haus gebracht zu werden. Im Laufe der Nacht sind zwei

der von Wagner angeschossenen Personen ihren Verletzungen erlegen, so daß die Zahl der Opfer, einschließlich Frau und Kinder, nunmehr 15 beträgt. Die Gerichtsärzte, die Wagner auf seinen Geisteszustand hin untersuchten, erklärten ihn für geistig vollkommen zurechnungsfähig. Aus ausgesunden Brieshesten geht hervor, daß Wagner seine Untat planmäßig vorbereitet hat. nach altem Jndianerbrauch zu bestatten. Der Tote wird ins Dorf getragen, beweint und in eine kleine Grube gelegt, die mit einem leichten Gewebe

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 22.11.1914
Umfang: 16
Ente 6. Wt. 29. in den rechten Unterschenkel. Inf. Leop, Huber, 59. IN., Schußwunde. Gefr. Johann Schweiger/ 59. IR., S eia If eid en, Schußwunde. ' Gefr. Jolef Wagner, 59. IR., Schuß in den rechten' Arm. Matthias Fuchshofer, Stidlvauerssohn, Henndarf, erhielt einen Schuß am Ober schenkel, dessen Bruder August wurde leicht ver wundet und befindet sich derzeit auf Urlaub. Inf. Karl Heller, 19. IR., Obernd orf. er hielt arn nördlichen'Kriegsschauplätze am rechten Obi rschenkel einen Schuß

. Ldsch.'Flo rian Schachner, 3. Ldsch.-R., Schuß in die rechte Schulter. Ldsch. Johann Wagner, 3. Ldsch.-R., S t. Martin, Schußverletzupg. Inf. August Badegruber, 59. IR., Schuß in den rechten Fuß. Inf. Jakob Brandmayer,- 69. IR..'Schuß in die reckte Schulter. Inf. Emil Dittrich, 69. IR., Quetschung der Nierengegend. Inf. Josef Ha- ginger, 59. IR., ruhrkrank. Inf. Alfred. Höller- wöger, 69. IR., M o n d i e e, Schuß in /die linke Brustseite und in den Rücken. Inf. Wilhelm KaltenH'runner

. Schüße Leovold Mitterhaufer 33. LdschR., Nußdorf, ruhrkrank. 'Inf.' Felix Rieder- 69. IR... krank.. Znaskübtztzr Heinrich- MhMs-ck. 9. Pio.-Bat., ruhrkrank. Inf.. Bartholomäus Schif fer. 69. JR-.krauk. .Inf. Rudolf Sckiller. 69. IR., vetw.-/Kanonier Ferd./ Schräm, 41., FKR., krank. Draa. Franz Wagner. 4. Dran. Reg.. Seekircken, ruhrkrank. Gelr. Fuftz Wwier. 69. KR., krank. Drag. Jobann Winierstaller, 4. Drag.-Reg:,. A b t e n a u, krank. In.'der Schlacht bei Lemberg fiel Friedrich A'bsmanner

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 16.06.1909
Umfang: 12
überzahlt. Das wäre eben das Opfer, das die Stadt dabei bringt. Nun frage ich die Herren Schweig gl und Abart, was Sie bei dem Ehepaare Wagner wegen einer Terminverlänge rung ausgerichtet haben. Schweiggl erwidert, daß er wenig aus gerichtet Habe. Vom 20. Juni wolle Herr Wagner nicht abgehen, da der Sommer für ihn ohnehin täglichen Verlust bedeute 2c. Wenn er bis Sep tember im Worte bleiben müßte, verlange er den Betrag .von 20.0(10 ^ Äs Abfindung für den FM, als nichts 6us dem Kaufe würde. Schweiggl

führt die vom Ehepaare Wagner hie für angegebenen Griklde an. Wagner bleibe stets in Ungewißheit, könne sein Haus nicht Herrichten, was Unbedingt nötig sei, solle es als Hotel weiter geführt werden. Er habe anderwärts einen Käufer .... kurz, wir schieden resultatlos. Dr. Weinberg er: Das ist eine schr miß liche Sache. Sa hätten wir die ganze Geschichte davon abhängig machen können, ob das Aerar Ansagt oder nicht, nun müßten wir das Haus kaufen, auf die Gefahr hin, daß mit der Post nichts wird lund

uns die Realität verbleibt. Schweiggl kommt auch auf das Inventar Au sprechen, auch diesbezüglich hätte Herr Wagner keine bestimmte Ansicht geäußert. Dr. Weinbergcr: Wenner mN 15. August die MöbÄ fortnimmt, müssen wir das HaUs sperren. Ad. Abart ersucht den Bürgermeister, die Angelegenheit als vertraulich Hu bezeichnen; er begründet sein Ansuchen damit, daß es, kommt die Debatte in die Oeffentlichkeit, nicht so leicht möglich wird, Zeichnlungen M erhalten. Wenn irgend eine Garantie geleistet

, daß die Unterzeichneten für jeden Zinsenentgang aufkommen, also anch bei einem eventuellen Ver kauf die Stadt vor jedem Mindererlös -Möglich der Taxen schützen werde. Hätte nicht Wagner damals aus seinem Vorkaufsrecht bestanden, wäre die Stadt, seit einem Jahre Besitzerin des Hotels Und würden wir uns viel Sorge und Mühe erspart haben. Und geradeso, wie wir HeUte in dieser Lage Austimmen, daß für Meran nur mehr der einzige Platz 'das Hotel Zentral sei, in gleicher Weise hätten wir doch Klgestimmt, wenn die Stadt

X nicht Angeschossen, son dern hat die Stadtgemeinde die 444.000 X voll' auszubezahlen und die Taxen Noch überdies zu tragen. Die Stadt kann die Taxen tragen. Weil sie die beiden Fronten aUf der Nord- und auf der Südseite als Gehwege erhält. Wir müssen versuchen, das Ehepaar Wagner für eine Ter minverlängerung zu gewinnen und die Stadt wuß dann halt riskieren, es Au übernehmen, wenn sie vom Postärar auch bis dorthin noch keine bestimmte Zusicherung erhalten hat. Dr. Weinberger: Wir Hätten im Sommer 1908 das Objekt

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 12.02.1933
Umfang: 14
und Italien. 21 Uhr: Opernübertragung aus einem Thea ter. - 20.45 Uhr: Leichte Musik. Bolzano. 12.35 Uhr: 'Schallplatten. 15.25 Uhr: Fußballspiel zwischen Belgien und Italien. 20 Uhr: Sinfoniekonzert. Palermo. 20.45 Uhr: Sinfoniekonzert. Bari. 20.30 Uhr: Gemischtes Konzert. Berlin. 20.45 Uhr: Konzert des Sonderhauser« Verbandes deutscher Sängerverbindungen. 21.15 Uhr: Richard Wagner-Feier. Beconàsler. 20 Uhr: Wetzler Liederabend. Breslau, 20.45 Uhr: Kammermusik. 21.35 Uhr: Volkstümliches Konzert

. Frankfurt, 20.45 Uhr: 8. Sonntagskonzert. München. 20.50 Richard Wagner-Abend. . Wien. 20.45 .Uhr: „Der Tanzjdämon'. Hör« spiel von Zador. .. 22.30 Uhr: Faschingsunterhaltung Budapest, 20.30 Uhr: Wagner-Konzerl. > Bukarest. 20 Uhr: Konzert des Funkorchesters. Prag. 20.05 Uhr: Konzert anläßlich des fünf zigsten Todestages Richard Wagners. Stuttgart, 22.45 Uhr: Musikalische Negerkmch. Leipzig, 22.25 Uhr: Unterhaltungskonzert. London-Regional. 22.05 Uhr: Richard Wagner- Feier. » - Aus dem Europaprogramm

vom 13. Hebruar. Nord.Ztallen, 18 Uhr: „Tristan und Isoldes Oper .von Richard Wagner. > 21.10 Uhr: Sinfoniekonzert. Roina-Napott. 21.10 Uhr: Sinfoniekonzert. Bolzano. 12.30 Uhr: Schallplatten. 1? Uhr: Gemischte Musik. - 20 Uhr: Gemischtes Konzert. Palermo. 20.45 Uhr: Kammermusik. - . Barl. 20.30 Uhr: Operetten- und Liedermusit. Beromiinsler. 19.45 Uhr: Richard Wagner- Konzert. - / 20.55 Uhr: Gastspiel Luis Dan Tulders. Leipzig, 18 Uhr: „Tristan und Isolde'. Ope>, in 3 Akten von R. Wagner. München. 19.25 Uhr

: Gemischtes Konzert. Budapest. 19.40 Uhr: Brahms-Konzert. Berlin. 20.05 Uhr: „Der fliegende Holländer' von Richard Wagner. Stuttgart, 20.05 Uhr: Richard-Waciner-Konzert Breslau. 21 Uhr: Der unpopuläre Wagner. London-Regional, 21 Uhr: Salonmusit. ßß ßZKSs «Mir«««

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 27.07.1940
Umfang: 10
, dieses aber bringt uns tie fes, reiches Erlebeil. Unseren Gruß an den Dichter begleite der Wunsch, daß sein Dich- wort noch in vielen Werken zu uns spreche. Dr. Hermann Mährlen. Wagners Zdeal verwirklicht! In diesem Sommer alle Vorstellungen in Bayreuth unentgeltlich Zu den diesjährigen Festspielen werden 19.000 Frontarbeiter und Frontsoldaten als Gäste der Deutschen Arbeitsfront unentgelt lich nach Bayreuth kommen. Als der unbekannte deutsche Musiker Richard Wagner vor hundert Jahren in Paris ein kümmerliches

Dasein fristete, waren sein einziger Trost in der fremden Stadt die Konzerte im Konservatorium, wo er Beethovens Sinfonien hören konnte. An einem nebligen Herbstmorgen kam Wagner zu spät zur Generalprobe des Konzerts. Er mußte im Gang warten. Diese unvorher gesehene Verspätung sollte aber unabsehbare Folgen für die Musikgeschichte haben. Es fiel Wagner auf, daß der Orchesterklang, durch die dünne Wand gedämpft, einen ganz besonderen Reiz hatte. In demselben Augen blick schoß durch Wagners Hirn

ein kühner, zukunstweisender Gedanke. Konnte man nicht das Orchester in einem Opernhause so ver senken, daß eine Schallwand die Härten des Klanges dämpfte? Die Idee des später weltberühmten versenkten Orchesters im Bayreuther Festspielhaus war in seinem Geiste geboren. Seinen wenigen deutschen Freunden in Paris erzählte Wagner zu derselben Zeit von seinem damals phantastisch anmutenden Plan, statt eines Opernhauses einen Tem pel der Kunst ins Leben zu rufen, um dort Vorstellungen für ein nichtzahlendes

Pu blikum — nach dem Vorbild der antiken Theaterspiele — zu veranstalten. Wenn auch die Freunde Wagners Genie schon damals erkannt hatten, glaubte doch niemand an die Verwirklichung eines solchen Planes, den ein vollständig mittelloser und unbekannter Musiker so gläubig vertrat. Jahre vergingen. Aus dem unbekannten Musiker war der große Richard Wagner, von dem bereits ganz Europa sprach, ge worden. Seit Jahren führte Richard Wag ner einen beispiellosen Kampf um die Ver wirklichung feines Lebensplanes

der Gesellschaft erfuhren, daß Wagner beab sichtige, den Eintritt in das Theater kosten los zu gestatten, brachen sie die Verhand Sillian. Verpackungsmaterial mitnehmen! Immer häufiger wird man bei Einkäufen gefragt, ob man Papier, Be hälter oder dergleichen mitgebracht hat. Jede Hausfrau sollte darauf bedacht fein, wenn fie Besorgungen macht, ausreichendes Ver packungsmaterial mitzunehmen, je nachdem, was sie einzukaufen gedenkt. Än einem Netz laffen sich gut Kartoffeln und Gemüse ein holen

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 23.02.1883
Umfang: 8
gereichendes Werk einzuführen' ungeachtet der vorge schützten Freiheiten Wohl befugt fei. Das Oberamt habe darauf zu sehen, dass die Magistrate mit taug lichen Mäunern befehd würden; diese sollen aus ihrer Mitte ohne Einwilligung des« ersteren „keine Ab- schickung' thun können, widrigenfalls die Abschickungs- kosten nicht aus den öffentlichen Geldern vergütet werden dürfen. (Fortsetzung'folgt.) Nichard Wagner. Tiefste Erschütterung gieng durch, die musikalische Welt mit der Trauerbotschaft

von dem, plötzlichen Hinscheiden des Dichtercomponistefl Richards Wagner, des »bedeutendsten,' genialsten Meisters in der Künst lerschär derGegmwärt. >MÄssen wir schmerzbewegt ^ demiTHSji'ren nachweinen,' so tröstet'.uns die unleüg». bare-Thatsache, - dass' wir seinett Deist fortleben: sehen in seinen'unvergänglichen Tonschöpfungen, und dass seine reformatorischen Ideen, im Gebiete der drama tischen Musik/schon'allseitig Gestalt gewonnen haben in den Werken vieler Operncomponisten. Aufi- allen Gebietett

,^ wie an den Reizes einer Blüte, die dem Entstehen der Frucht ihr jungfräuliches Dasein opfern muss. Die classischen Vorbilder gaben wohl Wagner die äußeren Anhaltspunkte für die Erschaf fung seiner musikalischen Dramen, 'sind flber nicht jene Grundläge für deren organische Entwicklung. Pie durch die Geburt der letzteren ihre eigene Existenz aufgeben> mussten. Die ältere Oper benützte die. Recitativform nur vorübergehend für die wenigen dramatischen oder erzählenden Momente, und brachte diese fast regel mäßig

mit einer Arie, einem Auett ic. in Zusammen hang, ähnlich wie Sebastian Bach .jeder Füge ein Präludium vorausschickte. Das Recitativ entstand aus dem Chorale, welcher mit den Accenten der lateinischen Sprache in der bekannten psalmodieren- den Weise noch heüte in der katholischen Kirche ge sungen wird. Händel und Bach schrieben schon Reeitatwe mit mehr Rücksicht - aus die deutsche Sprache/und Wagner ist der Schöpfer jener wun derbaren Recitativform, welche ausschließlich den sprachlichen Accent ins Auge

aus der melodischen Periode, und diese baute Wagner-ans d?m Thema in viel freierer Weise,,,als alle;seine Vorgängex. so dass das Reci tativ und die Arie > der alten Oper in dem ariosen Recitative vollends aufgieug. > Aeltere Theorien unterscheiden die Frag- und Ant wortmelodie,, die Par<illelmelodie und die fortlaufende, Melodie.. Die erste findet sich häufig in Haydns Musik, d^e zweite. Gattung zeigen unzählige Volks lieder unv die Tanzmusik, und die dritte erscheint bei Beethoven, Schumann und ausnahmslos

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 12.05.1914
Umfang: 16
. Das Epizentrum liegt etwa 1500 Kilometer entfernt. Die schwache Aufzeichnung läßt darauf schließen, daß keine Katastrophe wie im Dezember 1908 verursacht wurde. Der FamMsnstreit im Zause Magner. Aus Bayreuth, 8 ds., wird dem „Fr. K.' gemeldet: Die Zivilkammer des Landesgerichts Bayreuth hat heute in der Klagesache der Frau Isolde Beidler, Kapell meistersgattin in München, gegen ihre Mutter Frau Cosima Wagner verhandelt. Die Vorgeschichte der unerquicklichen Angelegenheit, die in der ganzen gebil deten Welt

berechtigtes Aufsehen hervorgerufen hat, ha ben wir schon besprochen. Frau Cosima Wagner hat vier Töchter: Daniela. Gattin des Geheimrats Thode, die sich jetzt mit ihrem Gatten in Ehescheidung befindet, Blan dina, verehel. Gräfin Gravina, Isolde, verehel. Beidler, und Eva, Gattin des in Bayreuth lebenden Schriftstellers Houston Stuart Chamberlain. . Außerdem einen Sohn Siegfried Wagner. Zwischen dem letzteren und dem bis vor einigen Jähren ebenfalls in Bayreuth lebenden Ka pellmeister Beidler

sind bekanntlich tiefgehende Differen zen entstanden. Ob wegen künstlerischer Qualifikationen und Ansprüche oder aus finanziellen Gründen, sei dahin gestellt. Es heißt, daß Richard Wagner angeordnet Habe, daß jedes seiner Kinder eine jährliche Rente von 30.000-R — die Ziffer ist natürlich der Oeffentlichkeit nicht be kannt — beziehen solle. Beidler zog dann, als sich die MißHelligkeiten verschärften, nach München. Sowohl ihm als auch seiner Gattin Isolde wurde jeder Verkehr mit dem „Hause Wahnfried' verweigert

Dispeker in München gegen ihre Mutter Cosima Wagner Klage an, die den Zweck hatte, festzustellen, ob sie (Frau Beidler) als Tochter Bülows oder Richard Wag ners anzusehen sei. - Am 17. April verhandelte — in öffentlicher Sitzung, nachdem ein Antrag auf Ausschluß der Oeffentlichkeit ab gelehnt worden war — die Zivilkammer des hiesigen Landgerichts darüber, und der Vertreter der Frau Beidler suchte in längeren Darlegungen den Nachweis zu führen, daß seine Mandantin in Wirklichkeit die Tochter Wag ners

sei. Während Iustizrat Dispeker auf dem Standpunkt steht, daß die Klage Isolde Beidlers rechtlich zulässig sei, vertritt der Anwalt von Frau Cosima Wagner den Stand punkts daß dies nicht der Fall ist. Es kamen für das Ge richt rein rechtliche Erwägungen in Betracht, und es war die Frage zu prüfen, welches Recht nach den zum Bürger lichen Gesetzbuch erlassenen Uebergangsbestimmungen zur Anwendung zu gelangen habe. Von Interesse ist, daß der Vertreter Isolde Beidlers erklärt hatte, es sei

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Bozner Nachrichten
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Seite 14 von 36
Datum: 20.04.1913
Umfang: 36
der Leipziger Stadttheater. Aus Leipzig wird gemeldet: Der Betrieb der unter der Leitung des Ge- heimrates Martersteig stehenden vereinigten Leipziger Htadttheater hat für das abgelaufene Jahr einen Fehlbetrag von 600.000 Mark ergeben. ^ ^ Italienische Wagner-Erinnerungen. Eine Anzahl fes selnder italienischer Erinnerungen an Richard Wagner ver öffentlicht Carlo Pla cr i; sie stammen von dem bekannten Florentiner Dirigenten Giuseppe Buonamici, der mit Wagner eng befreundet war und es auch nicht versäumte

an unserem Münchner Konservatorium. Wir kamen nach Bayreuth, als gerade eine der großen Proben begonnen hatte, und unter der Führung von Cornelius eil ten wir schleunigst ins Theater, wo ein reges. Getriebe herrschte. Während der Probe drehte sich Wagner einmal um, dabei sah er uns und. winkte uns herzlich zu; dann aber erkannte er seinen Diener. Da unterbrach er die Probe. „Mracek!', so rief er, „wie kommst denn du hierher? Bravo! Komm herauf!' Und der gerührte Diener klet terte über Bretter und Balken

, um seinen Herrn zu er reichen. Wagner aber nahm ihn bei der Hand, wiederholte ihm immer wieder, wie er sich freue, ihn wiederzusehen, rief nach seiner Frau und den Kindern und schließlich sagte er: „Nachher werden wir uns wiedersehen!' Erst dann wandte er sich wieder zum Orchester: „Und nun, meine Herren, fahren wir fort.' Eine andere Episode ist mit dem Besuche Wagners in Acireale verknüpft; Wagner wollte einige jener Volksschauspieler hören, die auf der Straße zu rezitieren pflegten; man rief

die Schauspieler ins Hotel.- Als es denn dazu kam, daß der „Pasquino' honoriert werden sollte, reichte ihm Wagner, der sehr begeistert von den Vorträgen war, 500 Lire statt der 50 Lire, die der Graf Gravina dem Mimen versprochen hatte. Als Gravina sein Erstaunen ausdrückte, meinte Wagner nur: „Trotz aller Schminke und aller Schnurrpfeifereien spüre ich doch, daß dieser Teufel hungert. Ich verstehe mich darauf, denn auch lch habe einmal gehungert.' — „Eines Abends,' so erzählt Buonamici weiter, „zeigte

-mir Wagner den Marsch, den ^ für die Vereinigten Staaten von Nordamerika komponiert ich und er meinte: „Nun, Sie sagen das so, als stiimnten Sie darin mit mir nicht ganz überein.' Worauf ich widerte: „Es mag schon so sein, wie Sie sagen, aber ebrllcy gesagt, ich ziehe andere Ihrer Werke bei weitem, vor. Trotzdem muß es mein bestes Werk sein,' meinte Wagner» „denn es wurde mir höher b e z a h l t, als alle anderen.

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