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Bücher
Kategorie:
Allgemeines, Nachschlagewerke
Jahr:
(1908)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1908
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Seite 244 von 398
Ort: Innsbruck [u.a.]
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: 397 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Signatur: I Z 3.363/1908
Intern-ID: 587519
-Expedient, Gabels- bergerstraße 19. Wackcrnell Josef, Or., Edler v. Rechtenthurn, Advokat, Landeshauptmannstcllvertreter und Landtagsabge ordneter, Museumstr. 12. Wackernell Josef, Or., k. k. Universitäts-Professor, Koch straße 8. Wähinger Luise, Baupolierswitwe, Liebeneggstr. 5. Wagcneder Hans, S.-B.-Particführer, Neurauthgasse 6. Wagenhofer Johann, Auskocher, Jahnstr. 8. Wagenthaler Mathias, S.-B.-Lampist, Jahnstr. 4. Wagner Adolf, k. k. Rechnungsrevident i. P., Maria Theresienstraße 55. Wagner Adolf

, Or. pfui., Privatdozent, Mühlau 110 Wagner Alois, Si.-B.-Kondukteur, Karmelitergasse 8. Wagner Anna, Private, Kaiser Franz Josefstr. 9. Wagner Aurelie, Private, Mühlau 73. Wagner Franz, Propstei- und Stadtpfarr-Koopera tor, Pfarrplatz 5. Wagner Hans, Privatier, Graßmahrstr. 1. Wagner Iole, Freiin v., St.-B.-Revidentenswitwe, Universitätsstr. 24. Wagner Josef, St.-B.-Kondukteur, Neurauthgasse 9. Wagner Josesine, Jngenieurswitwe, Fischergasse 16. Wagner Karl, Schneider, Schlossergasse 11. Wagner Ludwig

, St.-B.-Assisteni, Staatsbahnstr. 10. Wagner Magdalene, Schulleiters-Witwe, Anichstr. 33. Wagner Marie, Private, Templstr. 15. Wagner Marie, Private, Fischergasse 23. Wagner Marie, Krämerin, H., Kirschentalg. 9. Wagner Max, Beamter der Oesterr.-ungar. Bank, Filiale, Falkstr. 19. Wagner Michael, k. k. Banrat, Schmerlingstr. 4. Wagner Michael, ■ S.-B.-Lokomotivführer, Andreas Hoferstratze 47. Wagner Oskar, Kaufmann, Müllerstr. 33. Wagner Rudolf, eand. med. Universitäts-Demonstrator, Schmerlingstraße 4. Wahl Georg

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 22.11.1933
Umfang: 6
, Zeitschriften, Vorträgen, Laut- s>'rechl,'n! ertönten, sind vieljach sehr verschieden voneinander gewesen. Jnnge ì/euie haben behaup tet, das; wohl Beethoven ewig sei (obwohl andere auch seine Ewigkeit bezweijeln', Wagner aber nicht. Den Wagners unendliche Melodie könne nicht ewig sein, weil >ie in zìi grossen Eegensa^ zur heutigen Neuen Sachlichkeit stehe. Hitlers Teutschland findet hingegen gerade in Wagner da4 Sinnbild seines heutigen Wesens und dieies lirieil hat es zum Anàuck bringen

wollen, indem e- im teywergan- genen Monat August in Bayreuth die Noten der „Meisteejniger' vor aller Well erklingen tief'. Der selben ,,Meistersinger', worin Wagner am edel sten als Rassist austrat, indem er darin i» drama- lìschcv Wcise den ethischen Wert des Deutschtums vcrherlichte. Ter Hitleische Antisemitismus sreut sich senier ,das> er in Wagner einen Vorläufer in seinem ^am^se gegen die Juden hat, da Wagner die Vv'cherrschasl hauptsächlich Meyerbeers in der Muiik belamele, weil er sie als ein von vielen lyrischen

Theatern Europas organisierte- Hinder nis zum Auskommen der nach neuen überlegten Kunstsorme» strebenden Jungen erklärte. Aller dings bietet die heutige Aujik, wenn sie wirklich das Heutige wiederspiegclt, nicht- Gemeinsames mit der Wagnecschen. Als Wagner 1883 starb, er lebten die Jungen den Gipset der sinnlichen und ästhetischen Trunkenheit, der jener Tonkünstler einen so starken Ausdruck verliehen hatte. Sie nah men seinen Heist ohne die geringste Gegenwirkung in sich aus. In Banne seiner Musik

überhörte sie sogar die Musik eines Verdis, den ein heute noch junger deutscher Schriftsteller, Franz Weisel, vor etwa einem Jahrzehnt in seinem gleichnamigen Noman gegen Wagner ausspielte. Später verlang te man einen anderen Ausdruck des Gesichts, eine Besreiung von der Symphonie, als thematischem Gewebe, und eine indwiduà Unterscheidung. In Am Sonntag abend sitze ich nach gutverdautem Mahle in einer traulichen Ecke eines Gasthauses, führe mir ein Viertel Speziai zu Gemüts und lese aus der herrlichen

klassifiziert, obwohl er viermal mit seinen 197 Zentimetern aus dem Sattel geflogen letzte Dolonütenrundfahrt hat ihn wacker feinen Mann stellen sehen. Kozel wird demnächst wahr- Franlreich wehrte sich D'ebussy (gest. Ivi 8) gegen die symphonische Form der Wagnerscheu Musik, die er als erdrückend und die dramatische Musik ver nichtend erklärte. In seinem Merke lein Leitmotiv, lein? Polyphonie, kein Ebenmaß, kein komrapunk- tistlscher Ausbau, sondern bloß Melimus. Wagner war ein Surrealist. D'ebussy

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.10.1938
Umfang: 6
M.XVI n einmal, mplatz der. gegenwär. und Um. «rwarttt man eine sprowy in tr Start- Zahnrad, «reichen. Autobus- rnt. Von das Ee- e Zwecke 'rs Herge- Gesteins- men wer- elände zu ^mnerstag, den 13. Oktober 1SI8-XV! .«tpea,eltaag- Seile Z ltercitur / ^un^t »er wiläe Wagner tüTder Studentenzeit de» Sompouifiea !kl l2. Ott. den Län- !» Ruma- g in Bu- erschoben, ind ginz elluna zu. >n «f ab- f «in spS- chast »spiel » Treffen er beiden Feld« ge- l»Z» Meldung ligen sich m Aus- r. Rennen ister

Wirklichkeit, daß in Maximum an „Vieren' schier die An wartschaft auf Genialität bedeuten woll- ^ Denn der junge Richard Wagner lei« Hie diesen Rekord an schlechten Noten, Hz er die alte NicolaiMle seiner Vater- lädt Leipzig verließ. Waren diese nichts würdigen „Bieren' Ausdruck seiner tat- Ichlichen Leistungen, so waren sie doch »urchaus nicht ein Spiegelbild seiner Fä higkeiten. sgm Gegenteil, wie im Kriege der Drückeberger alles-tat, als „d. u.' zu er- Keinen, so tat Richard alles, durch bös- Mge

Vernachlässigung der Schule' sich »l>n dieser zu drücken. Rur «inen Schon- »eitssehler Halle seine Rechnung. - mög- M rasch zur akademischen Freiheit zu làngen: Es bàrste mindestens der pberprimareife als Durchgangspaß. So juißte sich der junge Wagner nochmals »n der eyrwurdigen Thomasschule, der Kemaligen Wirkungsstätte des Kantors bobann Sebastian Bach, einnisten, „rein jn der Absicht' — wie er in seiner Le- »ensbeichte bekennt — „durch den blo- -n Anschein ihres Besuches mich bis zur Serechtigung

zum Senior der Lands mannschaft „Saxonia', dem späteren, noch teute in Leipzig bestehenden Korps, mn kls „krasser Fuchs' in diesen erlauchten »udentischen Kreis zu gelangen. Denn un acht Tagen begannen die Osterfenen die Studenten verließen Leipzig, und es mr unmöglich, mich dann vor Beeà mng der Ferien noch in die Landsmann- kchast aufnehmen zu lassen.' 1 Trotz seines allgemein belächelten uns bestaunten àudmms als Stud. mus. wurde Wagner hier mit offenen Armen iwMnaen und nach einer Fuchsentause

wilzenommen. Mit Stolz zeigte der klei ne Sernegroß — Richard Wagner war à kleines.-Kexlchen! — sein großes S-lber gesöchen^' Saxonenmutze. Wagners studentischer Ehrgeiz, eine Lästige Rauflust, brachte ihm die ubN- !chen Händel ein. Als Schleppsuchs hatte r bald Gelegenheit, sich aus dem Paur- !oden zu betätigen. Man focht damals ms der alten Burggasse, in der Fischer- Wn Kneipe.. Im achtzehnten Jahrhun- !rt hatte diese Gaststätte den poetischen 'amen ..Zur kalten Wurst' , . getragen- ier verkehrte

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Bozner Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 18.04.1944
Umfang: 4
sein. einig waren, daß der deutsche- Rückzug an der Ostfront planmäßig ist und in Budapest. — Die un e Rechtsan- osortigen 2lus- größter Ordnung.durchgeführt'wird, daß waltskammer hat den ..... bi« Sowjets selbst kaum Gefangene ma- schluß von 1401 jüdischen Rechtsanwälten chen, was als Beweis .für di« These der beschlossen. Gauleiter Adolf Wagner gestorben Einer der ältesten Mitarbeiter des Führers München, 17. April — Der erste Gau- treffen, fein lebhaftes Interesse an allen zum .Kauleiter lelker .des Gaues München-Oberbayern

. Dingen des Lebensund seine-schnelle rminchen tierlef. Entschlußkraft bestihi^ken Adolf Wagner Adolf Wagner» ist. wie die Tlattonal des neugegründeten Kroß- ..U m«. nach langer schwerer Krankheit gestorben, »nd dem Traditionsgau der NSDAP. Der Tod des Gauleiters Adolf Wagner übertragenen Aufgaben. Nach dem wil riß wiederum in den. Kreis der ältesten Milarbrtser des Führers eine schmerz, liche Lücke. In ihra verkörperte sich der Geist der Männer, aus denen das Füh- rerkorps der Partei'Zusammenwuchs

. Tn feinem . ganzen Lebm war Gauleiter Wagner ein Revolutionär der Tat: Ob len des Führers ließ er der Kunst Münchens feine-besondere Förderung zu- teil werden. Agiilelter Adolf Wagner wurde als Sohn elyes Bergmannes an, 1. 10. 1890 ln Alg- vunker an der Küste Am 16. November 1930 wurde Gauleiter Wagner nach Zusammenlegung der Gaue Großmünchen und Oberpfalz Gauleiter des Gaues München-Oberbayern. Nach der Macht übernahme betraute ihn der F ü hr e r am 16. März 1933 mit der Leitung des bayeri schen

Innenministeriuins. am 29. März 1933 erzwang Adolf Wagner durch persönlichen Einsaß den Rücktritt der bayerischen ootks- parteilicheii Regierung. Slm 29. November 1936 ernannte ihn der Führer zum baye- rischen Staatsminister für Unterricht und Kultur. Neben keiner Tätigkeit in Partei und Staat halte Gauleiter Wagner noch eine Reihe anderer öffentlicher Ehrenämter inne. ----- un um oumcii einen 1 E.EH- 1- November 1936 wurde Gauleiter gen der Bewegung als Kämpfer sich an trieges diente er als Pizefeldwebel beim

In- Wagner zum Gruppenjührer der SA und die Seite des. Führers stellte, ob er ianterieregiment 99 in Zabern nach setner °ln 9. November 1937 zum^ Obergruppensuh. sich für die Kunst elnsehte oder die 3»- Beförderung zum Leutnant war er als Kom- v' ssnat ^ ^’snarssiirjstt t ää «wsi,*fws vollen gläubigen Herzen, daß jede, auch Zulassung aus dem^azarett im Jahre 1919 '°,ber 1919 däs Ehrenbürnerrecht. Gauleiter die kleinste Sache, wichtig fei. wenn man widmete sich Adolf Wagner wieder seinem Wagner

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Maiser Wochenblatt
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Seite 1 von 16
Datum: 15.02.1908
Umfang: 16
, 22.: Petri Stuhls, z. Ant. Llbiltns. Märlte t^- Februar^' P. in Cavalese uudNials. 18.: P. in Ilbfaltersbach und Slrigno5kV. in Mori. 20. V.: ili Schlnderns ; 20. n.21.: KVP. iii Brnneck. 22.: V. in Fiera di Priniiero. Richard Wagner im Lichte der Kritik seiner Zeitgenossen. Zur Erinnerniig an den 13. Februar 1883. (Von Peter Zimmermann.) Nachdruck Verbote». Die Wagner-Literatur ist wie die Goethe- Literatur derart ins Riesenhafte angeschwollen, Jahre 1833. Erwähnenswert ist die Auf findung der vier

verschollenen Ouvertüren: seien groß, aber ihm scheine, daß Wagner später über die Grenzen der Audsruck- König Enzio, Polonia, Christof Kolumbus fähigkeit hinausgcgangen sei, denn „phi- Ruft Britannia, die dem 19. —23. Lebens-' losophischc Atusik' sei ihm unfaßbar. Gott- . iri _ .. i . rs . 1 . 1 1. . r . . - . nn . r .. . . x .V' — ■ r . .. i* .. uam s■«m «itiaa ad fried Kelle r hat über den Meister das Interessanteste 1860 niedergeschrieben: jahre entstammten. .Das vielbesprochene Werk „Oberdeck

und. Nietzsche' von Bernoulli er-^.. ..... .. klärt vieles über Wagner, da dem Verfasser er, macht den Versuch eine Poesie zu seinen .. .. .. w .... . der Nachweis gelungen, daß Nietzsche für Werken selbst zu erschaffen, allein ohne aus daß sie beinahe mehr verwirrend als klärend l Cosima eine große Leidenschaft empfunden. ..der Schrulle der zerhackten Berschen heraus wirkt. Nachdem die Gegner Wagners, von) Nicht zu unterschätzen sind die Schelpcrbriefe zukommcn, und seine Sprache, so poetisch und denen wohl

für . Wagner. Seit Jahren hat der Verfasser t dieser kleinen Abhandlung alles verschlungen, was über Wagner an Schriften produziert wurde, von den „Herzensgcschichten des Kom- pofiteurs' vonPozsony angefangen, bis zu den geistvollen Betrachtungen Maternas über die Wagnerschen Fraucngestalten. Alle Musik freunde werden damit übereinstimmen, daß die meisten Schriften unlauter werden, wenn man sie in Gegensatz zu den 11 Bänden bringt, die der Meister selbst der Nach welt hinterlassen hat. Natürlich sehr wert

die Engländer Mozart für das Höchste. Daß Schopenhauer vornehmer und sind über Conried und seinen Rossini in einem Atem mit Mozart nennt, Bühnenraub entzückt. Wo immer die künst-. ist mir unfaßbar, da er Gluck für einen lerische Höhe von Bayreuth erreicht- werden! Missetäter hält und.Beethoven für Wagner ver- kann, lebe Parsifal und seine Vorgänger! .antwortlich macht, da jener anfing die Musik mit Ein Grundsatz, .der sich vertheidigcn läßt !! „fremden Elementen zu vermischen.' Er tadelt Von sehr wenig

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 10.09.1913
Umfang: 8
in Entsetzen versetzte. Der Hauptlehrer Wagner aus Degerloch, der Schwiegersohn des Adlerwirts von.Mühlhausen, hat um halb 2 Uhr nachts angeblich in einem Anfall von Wahnsinn an fünf Stellen des Ortes Feuer gelegt. Als er ergriffen werden sollte, zog er einen Browningrevolver und erschoß 10 Personen: Als. die Polizei in seine Wohnung drang, sah man auch, daß Wagner seine Familie ermordet hatte. Seine Frau und seine vier Kinder wurden mit abgeschnittenen Kehlen in den Betten tot ausgesunden. Zuerst

hatte der Wüterich seine Opfer durch Hammerschläge betäubt. Über diese grauen hafte Tat liegen folgende Einzelheiten vor: . Der 35jährige Lehrer Wagner hat seine Wohnung in Degerloch. Vorgestern suhr er nach Mühlhausen. .Seiner Vermieterin teilte er mit, er werde mit seiner Frau und seinen vier Kindern einen Ausflug machen. Er würde etwas früher weggehen, sie sollte sich aber am nächsten Morgen nicht umihn bemühen. An der Glastüre seiner Wohnung be festigte et vor seiner Abfahrt eine.Tafel mit der Aufschrift

: daß die ganze Familie einen Ausflug unternommen habe und daß niemand zuhause sei. Nachdem Wagner in der ver gangeneil Nacht in Mühlhausen seine schreckliche Tat aus geführt hatte, veranlaßte die Staatsanwaltschaft eine Unter suchung in der Wagnerschen Wohnung. Die Glastüre wurde bormjttags erbrochen und nun bot sich den Gerichtsorganen ein grauenhafter Anblick. In zwei Zimmern lagen die Wichen der 32jährigen Frau Wagner, der elf- und neun- iährigen Töchter Else und Klara und der beiden acht

- und Uebenjährigen Söhne Johann und Richard in den Betten. HvuptleHrer Wagner ist erst am Abend des 4. September nach Mühlhausen gekommen. Er war von niemanden be merkt worden. Um halb 2 Uhr nachts erscholl Feueralanu und von allen Seiten rückten Leute an. Wagner hatte zu nächst versucht, eine Scheune in der Nähe des Besitzes seines Schwiegervaters anzuzünden. Als er bei dem Versuch von einein Manne bemerkt wurde, schoß er diesen nieder. Dies wiederholte sich dann noch mehreremale. Acht Personen wurden

auf der Stelle von Wagner getötet, zwei Schwerver letzte sind inzwischen gestorben. Endlich gelang es, den Wüterich zu überwältigen. Er wurde von der erbitterten Menge schwer mißhandelt. Am Kopfe erlitt er schwere Haut- abschürsungen, die von einem Säbelhieb des Polizeidieners herrühren. Auch eine Hand wurde ihm abgeschlagen. In zwischen erschien militärische Hilfe zur Löschung der brennen den Objekte. Am Tage vorher war zufällig ein Teil des Feldartillerieregiments Nr. 12 nach Vaihingen ins Quar tier

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 21.05.1938
Umfang: 16
, schnitt nicht bester ab. Huhn, Kalbfleisch. Leber, Nieren, Ochsenschwanz. Kalbsmilch und Hirn finden auch hier nur ZUM 125 ♦ Seburtstage Mcharö Wagners <geb. am 22 , Mal 1813 Zu Ccipjlß) Don Dr. Anton Mayr. Es gibt in der Musikgeschichte kaum einen Meister, um den ein so heftiger Kampf ent» l'rannt ist, wie seinerzeit um Richard Wagner. Er laste hartnäckigen Widerstand und er bitterte Anfeindungen aus. Bei keinem ist aber der Triumph so glänzend gewesen wie bei ihm. Was ihm als Tagespreis zufiel

Wagner einen weiteren Vorstoß in seine Wesensart. Ist die Verwendung der Grundmotive noch durchaus der symphoni schen Arbeit gleich, die Wagner selbst mit „lchljchtcr Beethoven-Nachahmung' kenn zeichnet, so geschieht die Steigerung des dra matischen Ausdrucks durch „leitende' Aus- l-rucksinotive. — Die Erfindung der Leit- »lotivtechilik durch Wagner ist wohl vor bereitet durch die Melodieverwertung von grundsätzlich gleicher Art, wie sie am Ende des 18. Jahrhunderts die Gluckschule machte

. Der Umschwung zu „wildem Ungestüm', der sich nach den „Feen' einstellte, ist einer seits bedingt durch die Schriften des „Jungen Deutschland' anderseits aus seinem Wesens- zug. der zu Extremen neigte. Das aus dem neuen Geiste geborene Werk ist das „Liebesverbot oder die Novize von Palermo'. Wagner machte den Weg von der dcutlchcn Romantik weitab auf die Gegenseite der italienischen Oper ins Lager der Musiker, die allein „stinrmgemäß' zu schreiben verstehen. Die ntuTttaRfcb dr» sehr amd* «-kchaber

sich nun nach Paris in der Rich tung der großen historischen Oper. Mit dem halbfertigen „Rienzi' begibt sich Wagner von Riga nach Paris und vollendet dort das Werk. Im Rienzi haben wir die erste große Spiegelung des Menschen im Werk, dies be wirkt auch den starken Einschlag von Echtheit und läßt die Rienzigestalt lebenswahrer er scheinen als alle zeitgenössischen Opernhelden des gleichen Kreises. Innere nnd äußere Rot der Pariser Epoche von 1839 bis 1842 bewirkte die Wandlung des Kosmopoliten zum deutschen

Dramatiker. Wagner zimmert sich sein für kurze Zeit zer- Ichlagenes Kunftideal neu. „Der Deutsche ist imstande Musik zu schreiben bloß für sich . .. gänzlich unbekümmert, ob sie jemals exekutiert »nd von einem Publikum vernommen werden sollte'. Das ist die Stimmung, dis neu gewonnene Kunstanschauung, aus der der „F l i e g e n d e Holländer' entstand. I» großen, starken Strichen ist der Kern des Merkes mit Lebens verneinung — Mitleid — Erlösungswillen Umrissen. In den letzten Pariser Tagen kam Wagner

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 15.05.1938
Umfang: 8
, denn ich schoß wirklich gut. Ich dachte im mer an Erika. Seit die Welt besteht, ha ben Holzwürmer kein größeres Unheil an- lestistet. Der Kunsthändler würde zufrie den sein. . , Handweàbursch in Erzählung um Richarà Wagner / Don Gustav Renkee Er war gewaschen. Und noch immer Handwerks truppig, eisgrau uiid wenig iiursch, zum ndest nannte er sich so und trug Aiiswe spapiere bei sich, die auf den Tischlerberu Bezug hatten. Er grüßte das ehrbare Handwerk und schnorrte dann um etwas Kleingeld. Sein Alter

aufgeschnappt haben, welche den alten Kauz spaßeshalber an ihre Kneip tafel gerufen hatten. Er begann zu er zählen: von Deutschland, der Schweiz, Frankreich — eben war er auf dem Zwi schendeck eines Dampfers von Marseille nach Algier, als das Grammophon los schmetterte. Ein greulicher Kasten, aus dem ein Jo- deloerein ein anspruchsloses Lied gröhl- te. Peter Sträuble rief die Kellnerin her an, tätschelte sse wohwollend über den. fet ten Arm und fragte dann, ob das Wirts haus auch eine Platte von Wagner

habe. Die Kellnerin schüttelte verständnislos den Kopf, nannte den Alten einen ver rückten Hallodri und ging wieder zum Schanktisch. „Schade, schade!' murmelte der Sträub te und trank sein Glas leer. Wie er zu Wagner käme, fragte ich. Und ob er etwa beim Durchtippeln gro ßer Städte in seinem luftigen Kostüm ei nen Logenplatz bei Wagneraufführungen belege? Er überhörte den Spott. „Zur Arbeit tauge ich nicht. Mit nichts verludert man mehr Zeit als mit der Arbeit. Wenn ich wo zuspreche, und man sagt mir, es sei

Arbeit für mich da, dann sehe ich zu. daß jch mich rechtzeitig drücke. Hab jetzt keine Zeit, komme in zwei Tagen wieder. Na türlich komme ich dann nicht.' Was das mit Wagner zu tun habe? Er schielte nach dem leeren Glas, und ich verstand. „Dem Herrn Wagner habe ich eine Arbeit versprochen und — habe mein Versprechen gehalten ' Ein Landstreicher, der Richard Wag ner gekannt hatte! Ei» frisches Glas stand vor ihm. ,Mor vielen Jahren ^ ich war damals ein jun ger Bursch und nicht anders als heute

über die Lagune. Und im Garten stand e r — ich -erkann te ihn sofort. Man liest doch seine Zei tungen und weiß, wie Richard Wagner -aussieht. Nun entsann ich mich -auch, gele sen zu Haben, daß -er zur Zeit -in Venezia im Palazzo Bendrawin «lebe. Das war also der Palazzo, dessen Front auf den Eanale hinausgeht, und nun wußte ich, wohin ich wich oerlaufen Hatte. Ich klinkte die Türe auf, sie war nicht! -verschlossen. Ein deutscher Musiker, dach te ich, wird wohl -einem -deutschen Tippel- j künden ein paar

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 26.05.1914
Umfang: 8
Anton. Wirt. Bozen Weiß Robert. Weinhändler Bozen. Rechtspflege. H Der Streit im Haufe Wagner. Im Prozesse Äm die Rechtsstellung der ältesten Tochter Kofima Wagners, Frau Isolde Beidler, hat jetzt Frau Ko- Pma Wagner ein Aktenstück veröffentlicht, das dem Prozesse eine neue Wendung gibt. Sie läßt erklä ren, daß die von Frau Beidler bestrittene Vater schaft Hans v. Bülows bei den Kindern Isolde und Eva längst festgestellt worden sei. Frau Kofi- Ma Wagner veröffentlicht das Testament Richard Wagners

. . Darin heißt es: Die Ehe von Fran Kosima Wagner mit Richard Wagner besteht zu Recht. Auf Beschluß des Amtsgerichtes habe als Einziges Kind aus dieser Ehe Siegfried Wagner Hü gelten. Kofima und Siegfried teilen sich zu gleichen Teilen in den Nachlaß Richard Wagners. In dem Gerichtsbeschlüsse, der diesem Testament die GrüMlaM gibt, h^ßt es' unter anderem: In der Hinterlassenschaft des Schriftstellers und Kom ponisten Richard Wagner erläßt das königliche Amtsgericht Bayreuth folgenden Beschluß

: Am 13. Februar 1883 starb zu Venedig der Schriftsteller lind Komponist Richard Wagner. Seine Verfü gungen sind dahin getroffen worden, daß lediglich Siegfried Wagner als Sohn von Richard Wagner anzusehen ist. Aus den weiteren Feststellungen des Amtsgerichtes Bayreuth geht hervor, daß das all einige Recht, über das Vermögen zu bestimmen, Richard Wagner zusteht. Wagner hat ausdrücklich früher schon erklärt, daß nur Siegfried sein recht mäßiger Sohn fei. Demnach, so erklart Frau Ko fima, Wagner, sei der ganze

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Dolomiten
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Seite 13 von 20
Datum: 11.02.1933
Umfang: 20
: 10.30: Kirchenmusik. 11: Ratschläge für Zeit, Sportplauderei Pius Caliari. 1238—1230: Orchester-Komert. 17: Tanzmusik der „Manuelitas'^ aus dem Grieser Kurhaus. 17.53—18: Sport. 20.10: Lustspiel „Qualcuno' v. Molnar. Aordgruppe Mailand: -331.4:905 Turin 273.7:1096 Genua 312.8:959 Triests 247.7:1211 Florenz 501.7:593 Sonntag. 12. Februar: 11: Uebertragung aus Orttsei vom Skirennen. 18.10: Sport. 21: Oper laut Ansage Montag. 13. Februar: 17.30: Konzert aus der Rom. Philhar monie. 20.15: Wagner

«. 19.35: Modernste Musik (aus Triefte). 20: Schallplatte«. 20.30: Plauderei. 20.15: Battete«. 23: Konzert. Suogruppe 'Rom 111.2:680 Neapel 318.8341 Non: Kurzwellen (2 RO) 25.4:11811 Sonntag. 12. Februar: 18: Sport. 18: Spott. 2230: Sport. 20.15: Operette „La donna permtta' von Pictri, Montag. 13. Februar: 1740: Konzert für zwei Klaviere dar Pianisten Jean Wiener und Clement Doucet aus der Röm. Philharmonie. 20: Schallplatten. 20.15: W^ner« Feier. In der Pause Matto Gorst: ..Wagner u. D'Annunzig

Kammermusik. — Königs berg-Heilsberg 276:1085. 20.50 Eeistl. Volkslieder f. Sopran m. Bariton und Laute u. oblig. Instrumenten. — Mün chen 533:563. 20.00 Rekchssendung aus Bayreuth: Genio huius loci, Gedenk stunde im Hause Wahnfried. Dichtung v. Reisiger. 20.50 Richard Wagner- Abend der Philharmoniker. Leitung: Haenel-Christiansen. Solisten: Sabine Offermann. Sopran; Snoeck. Violine. Lohengrin-Porspiel. Gebet der Elisa beth aus Tannhäuser. Ballade d. Senta aus Der fliegende Holländer. 2 Stücke rür Violine

und Orchester: Träume: Albumblatt. Preislied a. Die Meister- uraet von Nürnberg. Rierm-Ouver türe. Aus der Tonhalle. München. — Wien 517:580. 20.15 Der Tanzdämon, Hörspiel. — Budapest 880:515. 20.30 Wagner-Konzert. — Prag 489:614. 21 Ahr 20.05—22.00 Konzert anläßlich des 50. Todestages Richard Wagners. — Stock holm 435:689. 20,00 Vortrag v. Selmck Lagerlöf. — Straßburg P. T. T. 18.30 bis 2030 Kammermusik. . ). — Budapest 550:545. 1940 Zrahms-Konzttr. 20 Ahr . Berlin. 418:716. 2035D«r fliegende Holländer

v. Rich, Wagner. — «gram 387:877. 20—23.08 Die Meistersinger o. Nürnberg. Oper v. Rich. Wagner. — Bukarest 384:761. 20.00 Kammermusik. Beethoven. . Brüssel II 338:888. 21.00 Symphonie- Konzert. — London-Regional 356:843. 21.00: Sälonmusik. 21 Ahr Hamburg 372:806. 21.00 Brahms- Schubert-Konzert.. — Wie« 517:580. 21.45 Schallplatte«. — Belgrad 431:696 21.00 Rich. Wagner-Konzert. — Parts 1724:174.21.00 Funkzirkus 21.30 Presse. 21.45 Bunter Abend. — Toulouse 335: 778. 21.00 Opern-Arien u. Opern-Frag

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 04.09.1940
Umfang: 6
?. Ein so arglose? Gc- müt wie da? von Friedet Wcrnicke, könnte vieil,-cht anneinnen, e? liandeic sich hier um eine Art Tascheufernrohr sür Herrn Mofskes astronomische Studien. Aber da? ist ein Irr tum. In dem Behälter ist eine scharf gela dene antomatischo Pistole. * Kart Wagner steht anf der Schwelle der Tür in da? Reich des Fräulein Wilke, der langjährige» Blichhalterin. „Die Ehest» nickst hier?' Das ältlich? Fräulein bebt den Kops. „Sehen Sie sie, Herr Wagner?' fragt sie spiiz zurück. Wagner fällt

kann, ohne et was gekauft zu haben. Als er gegangen ist, erscheint Karl Wagner sofort wieder im Heiligtum des Fräuleins Wilke. Sic sind da allein in dem schmalen Raum mit den vielen dicken Geschästsbächern. „Sagen Sie mal. liebes Fräulein Wilke', fragt Karl Wagner sehr höflich und vor sichtig die Allgewaitigc, „die Chefin hat wohl jetzt sehr viel Privatentnahmen?' Eigentlich bnrf ja mm Fräulein Wüte das nicht verrate». Sie würde auch kein Wart sagen, cvenii es nicht gerade Karl Wagner wäre, der fragte. Aber — sie wärt

: 2 Damenfahrrädcr; 2 Geldbörsen; 1 goldene? Kettchen. b Ucbcrgabe eines großen Kreuzes an dir Stadt Perugia. Eine bedeutungsvolle Kund gebung wird heute, 1. ds., in Perugia statt- findcn, bei der ein hölzernes Kruzifix überreicht wird, das die Künstler des Oberctsch der umbri- schcu Stadt gelegentlich der dortigen traditio- nellen religiösen Feste scheuten. 2lm 2. ds„ mit dem Zuge um 11A0 llhr fuhr eine 2lbordnung mit dem dürren Zeigefinger auf eine be deutsame Spalte. Die Zahlen, die Karl Wagner da sieht

weg.' Den geschäftlichen Weg glaube dir der Kuckuck. 'Aber nicht die alle Wilke». E? wird immer verrückter in der Atlantisbuch- handlung! Das alte Fräulein hat durchaus recht. E? ist kein geschästiicher Weg, den Karl Wagner norhat. Trotzdem e? anfangs jo aussteht. Denn warum sali der Erste Verkäufer einer Buchhandlung nickst geschäftliche Ber- anlassung haben, die Preußische Staats bibliothek nuf.zusuchen nnd dort in den Lese- faat zu gehen? Da sicht er nun in dem hohen, kreis runden Kuppclsaal, der erfüllt

ist von dun- tlen, praktischen Leietijchen mit hübschen grünen Lampe», -md von holten Bücher- rccucken ringsum. Doch Karl Wagner ge ll stet r? offenbar nicht »och den Wissen- schosten Er stöbert in den Borlesungs- nnd Dozenienuerzeichnisse» der deutschen Hoch schulen herum. Er stöbert lange. Dann bat er im Ver- , zri-hnis einer süddeutschen Universität den von Bolzano ab. welche das Kunstwerk über geben wird. Da? Kreuz wurde von Bildhauer '.'Ihn? Piazzo von Ortisei nach dem Entwurf von Prof. Dan.c Marozzi

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 22.05.1934
Umfang: 6
des Richard Wagner-Jahres im bayrischen Rundfunk durchgesprochen und enthält vollständig Unbekanntes, Neues und Originelles vom letzten Geburtstage der großen Bai)reuther Meisters. Er wird daher sich das Interesse vieler Meraner Verehrer Richard Wagners finden. Als junger Militärarzt wurde ich im Jahre 1877 nach der Kreishauptstadt Bayreuth zum dortigen Kavallerieregiments versetzt. Ein Umstand verlieh meiner neuen Garnisonsstadt besonderen Nimbns: Bayreuth als Asyl und Wirkungsstätte Richard Wagners

verklei deten Freunde eine abwartende Pose einnahmen — und aus der geöffneten Tür nahten sich die er wartungsvollen Zuschauer den aufgestellten Stuhl reihen. Voran Richard Wagner er stand zu nächst stille, den rasch zurückgeworfenen Kopf und rasch prüfenden Blick auf unsere Gestalten rich tend — ihm zur Seite wie in seliger Verklärung Frau Cosima Wagner in meißseidener Robe mit langer, glatter Schleppe; beide Gatten nahmen die vorderen Mittelsitze ein, es folgten die,impo sante Figur von Franz Liszt

des Meisters in einem von stren internationalen Geburtstagsgäfte erschöpft Frali Cosima Wagner verfaßten, j im Wahnfried zu haben. Die erwartungsvoll Eintretenden be- aufzuführenden Lustspiele mitzuwirken, mir sei an setzten die Stühle und gruppierten sich sitzend und Stelle des verhinderten Kammersängers Jäger stehend um das Wagnersche Ehepaar. Ein Flüstern die Liebhaberrolle zugedacht; er habe für uns ging durch den Raum und ein erneutes Glockèn- beide die Rollenübernahme schon zugesagt; darum zeichen

seiner Heldinner „Isolde' und Diese einleitenden Sätze brachen die letzte Ge- „Brünhilde' gebraucht(l), war hie: sinngemäß in mütsspannung und frischweg ging die Handlung scherzhafter Bedeutung als Titel ei les zweiaktigen ihren Gang weiter; wir liebten, haßten, entsagten, Lustspieles angewendet, welches FlUt Wagner für hofften und frohlockten in der vorgeschriebenen diese Geburtstagsfeier geschrieben hatte; die Weise: die vollste Aufmerksamkeit des Meister Wahrheit eines damaligen Gerücktes, die Dichte

ge- lienkreises in Frage gestellt hatte, loch war sie, prellter Pfarrer, Humperdinks pflichteifriger Po lvenn auch mit einiger Verzögeruni vor sich ge- lizeidiener waren köstliche Gestalten und der 12- gangen. Der weitere Verlauf des T ges hatte für jährige Siegfried Wagner führte seine kürze Rolle den Gefeierten manche liebevoll infz! lierte, ehren- als „Jury' mit wichtiger Amtsmiene durch. Mit de Ueberraschung sowie die Gescher e des König dein Ausdrucke vollen, wahrhaft kindlichen Ver Ludwigs. die Gaben

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Lienzer Zeitung
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Seite 18 von 20
Datum: 22.06.1904
Umfang: 20
, welches ihm momentan „durch die Lappen gegangen war'. ll)ie geht es in Sibirien. Eine wahre Erzählung. (Nachdruck verboten.) NW ach der erfolgten Besitznahme Westpreußens im Jahre 1775 WH hielt König Friedrich der Große fast alljährlich in Mockrau unfern Grandenz gelegentlich der Manöver Truppenbesichtigung ab und pflegte dabei in dem Hause des Postdirektors Wagner ab zusteigen, den er stets mit den Worten begrüßte: »Nun, wie geht es in Sibirien?' Mit diesen Worten wurde Wagner jedesmal an seine Ver bannung

nach Sibirien und seine fünfjährige Leidensgeschichte in jenem unwirtlichen Lande erinnert, die er in einem im Jahre 1789 erschienenen Werke selbst geschildert hat. Wagner war, als Rußland sür einige Zeit von Preußen Besitz genommen hatte, als treuer Preuße verdächtig gewesen, an einer Verschwörung teilgenommen zu haben, eine Angabe, welche zu treffend zu sein scheint; denn in dem Vorwort der französischen Ausgabe des Buches von Wagner: „Nemoii-ss ck« Äl. MsAver sur la Russie, I2, Kiksris et le rovsums cls

schaft in den Jahren 1759 — 1763' u. s. w. erschien, geht hervor, daß Waguer, als damaliger preußischer Postmeister von Pillan, am 25. Februar 1759 auf Anordnung der russischen Kommandantur daselbst verhaftet, in Königsberg wegen Hochverrats gegen Rußland zum Tode — „Bierteilen und Zerreißen mit Pferden' — verurteilt, demnächst aber zur Verbannung nach Sibirien begnadigt worden ist. Wagner wurde zunächst auf dem Seewege nach Dünamünde gebracht, welche Fahrt sechs Wochen dauerte. Von dort ging

. Die Weiterreise wurde zu Schiff angetreten auf dem Jenissei, durch Felsentore und Schluchten und brachte mancherlei Gefahren mit sich. Dabei aber gab es während der ganzen Tour frischen Kaviar, den die Kosaken wohl zu gewinnen wußten, und zwar „den wahren', guten Kaviar von sehr angenehmem Geschmack, wovon später der russische Hof alle Winter ein Geschenk mit der reitenden Post an den preußischen nach Berlin schickte. „Wir langten,' schreibt Wagner, „im Julius bei Maugasea um Mittag an. Dies war der Ort

. Es wurde mit den Rubeln nicht gespart und demnächst von Jenisseisker Kaufleuten Mundvorrat für längere Zeit beschafft. Papier und Schreibzeug blieben dem Verbannten strenge versagt. Seine geistige Nahrung bestand einzig in dem Inhalte dreier mitgebrachter Bücher, die er abwechselnd wieder und wieder durchlas. Musiziere» (Flötenspiel) wurde ihm erlaubt. Um Abwechslung iu die gespielten Weisen zn bringen, begab sich Wagner ans Komponieren, indem er die Noten mit Holzkohle auf den weißgetünchten Ofen

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Dolomiten
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Seite 6 von 12
Datum: 07.12.1931
Umfang: 12
zu schwer fällt. Ich tue es auch. Also, Herr Eckardt, seien Sie vorsichtig, ich warne Sie.' „Ich... ich bin Ihnen ja so dankbar, Herr Großes j Am nächsten Tage stand Streckeband an der Waage. Der Diehgroßhändler Wagner, der vkerzig Schweine brachte, stutzte, als er statt des alten Eckardt den Meister Streckeband an der Wage sah. „Na. ist denn der alte Eckardt krank ge- worden?' „Nein!' grinste Streckeband, der im Bilde war. „Den hat Herr Große an eine andere Stelle gesetzt. Seine Augen sind zu schwach

. Er sieht die Zahlen immer so verkehrt.' Der DiehhäMer wurde blaß vor Schrecken. „Der... Große! Das ist euer Betriebs leiter?' „So ist es, Herr Wagner. Das ist ein Junge! Nein, nicht daran zu tippen. Da könn' wir Alten nicht mit. Und Augen hat er, die sehen im Dunkeln. Wissen Sie was, Herr ■ Wagner, mir hat di« Nacht geträumt, wir hätten hier einen anderen Großlieferanten. Na. was meinen Sie?' Wagner wurde immer unruhiger. Bet den letzten Worten erschrak er. „Was.ist denn passiert?' fragte er ängstlich

. „Der Betriebsleiter weiß alles!' sagte Streckeband. Den Viehhändler überlief es heiß und kalt. „Hlmmelkruzfix, was tu' ich da? Was tu' ich da?' „Sie soll'n einmal zum Betriebsleiter kommen. Herr Wagner.' bemerkte Strei^e- band so nebenher. „Er will sich mit Ihnen einmal über Ihre Gewichte unterhalten.' Wagner stand unschlüssig. Dann sah er Streckeband förmlich flehentlich an: „Hundert Taler für einen guten Rat. Meister Strecke band.' Der Meister trat dicht zu ihm. „Wenn ich Ihnen einen guten Rat geben

soll, denn... sagen Sie ihm die Wahrheit. Wie es war und ist, das sagen Sie ihm. Ihre Ware ist gut. Dann bleiben Sie mit ihm und uns In Verbindung und liefern vielleicht noch gute hundert mehr in der Woche. Denn der Große, der macht erst was aus dem Be trieb.' Wagner nickte und stolperte vorwärts. Es war thm sehr unbehaglich zumute, und er verwünschte zehntausendmal, daß er sich mit Steinicke eingelassen hatte. Er klopfte an Karls Kontor und trat ein auf sein Herein. »Morgen, Herr Große', sagte er gedrückt

. „Guten Morgen, Herr Wagner. Bitte, nehmen Sie Platz.' Der Diehhändler lieh sein« zwei Zentner langsam nieder. Karl sah ihn durchdringend an und sagte dann kurz: „Herr Wagner, Ähre Schweine taugen nichts.' Verdutzt sah ihn der Diehhändler an. „Aber Herr Große... ich habe doch Klasse! Nur erste Wahl!' Karl lächelte leicht. „Möglich! Aber sicher ist, daß alle Ihre Schweine 18 bis 25 Prozent verlieren. Können Sie mir dafür keine Er klärung geben?' Wagner saß wie auf Kohlen. Was sollte er antworten

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 07.05.1933
Umfang: 10
AsàsKKSI DkaàsF 50ÌNSM /lun^e»>izien Asàut-irtelA am /. ' Wenige Wochen nach dem SO. Todeàg Ri chard Wagners jährt sich zum 1W. Mal der Tag. an dem Johannes Brahms das Licht der Welt erblickt hat. Das musikalische Jubiläums jahr im Zeichen Wagner und Brahms hat die beiden Grobmeister der Tonkunst des 19. Jahr hunderts nebeneinander gestellt, die solange als Antipoden galten und im Kampf der Meinun gen gegeneinander ausgespielt wurden. Erst spät ist den Deutschen das Glück zum Bewußt

sein gekommen, zwei solche „Kerle' wie Wag ner und Brahms zu besitzen, von denen sie im Widerstreit der Meinungen je nach ihrer künst lerischen Parteistellung immer nur einen genie ßen konnten, weil die Kunst des Musikdramati- kers Wagner und die des Symphonikers Brahms als unüberbrückbare Gegensätze galten. So kam es, daß die Schätzung des ' einen immer stieg, wenn die des andern sank. Wenn es so langer Zeit bedurfte, bis Wesen und Bedeutung des Brahms'schen Schaffens erkannt und gewürdigt wurden

, sind längst Historie geworden und vermögen unser Urteil nicht mehr zu beeinflussen. Man fragt sich heule kopfschüttelnd, wie es überhaupt möglich gewesen, eine feindliche Stellung zwi schen dem reinen Mnsikdramatiker Wagner und Brahms zu konstruieren, der seine Tätigkeit auf dag, Feld der Vokal- und Instrumentalmusik beschränkte und der Bühne vollständig fernstand. Heute steht Brahms als nachklassischer Meister, der das große Erbe der Vergangenheit vorbild lich verwaltet und es erworben

hat, um es zu besitzen, ebenbürtig neben dem Vollender der Nomantik, Richard Wagner. Freilich, ein Revo lutionär und Neutöner wie der Bayreuther Mei ster, der die Oper zerschlug und das Musikdra ma schuf, war Brahms nicht. Er hat auf dem Boden der Klassiker weiter gebaut und sich tech nisch und geistig mit der Vergangenheit und den großen Vorgängern der Instrumentalmusik aus einandergesetzt, um sich endlich in Erkenntnis des Dualismus, in dem jeder nachklassische Mu siker seiner Zeit verstrickt

mit der Bitte um sein Urteil überreicht. Brahms gab si? ihm mit der niederschmetternden Be- merkuyg zurück: „Sie tun am besten, das Stück schleunigst wieder ins Spanische zurückzuüber setzen!'' . Richard Wagner und' Johannes Brahms gelten in der Musikgeschichte als Antipoden. In Wirklichkeit war Brahms keineswegs ern so erbitterter Gegner des Wagnerschen Müsik- dramas. wie man allgemein annimmt. Ein Brief aus dem Jahre 1L7S. den Brahms an den Bayreuther Meister geschrieben hat, läßt sogar «ine Wagner

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Alpenzeitung
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Seite 10 von 14
Datum: 22.01.1933
Umfang: 14
tta. (Fortsetzung.) Wieder vergehen drei Jahre, > bis Wagner fein vielleicht tragischestes Werk, den »Lohen grin', vollendet hat. Im Herbste 1845 liest Wàgner das fertige Gedicht seinen Freunden vor und im März 1848 schreibt er die letzte Note in die Partitur. Seine Aufführung aber erlebt „Lohengrin' nicht mehr in Dresven, sondern am 29. August 1Lö0 in Weimar un?er der Aegide von Franz Liszt und während Wagner längst als Geächteter auf dem Rigi verweilt, zieht in Weimar eine erlesene Hörer schar

in die Wunderwelt des „Lohengrin' «in. Wagner selbst hörte sein Werk erst 11 Jahre später, am 15. März 1861, in Wien. Das Sturmjahr 1848 wurde auch für unsern Meister ein schicksalhaftes. Mit der Hofkapell- meisterei und dem „ruhigen Herd zur Winters zeit' war es nun wieder aus und für Wagner begannen wieder die Jahre des Manderns und der Sorgen. Der große Ausstand in Dresden fand Wagner .als glühenden Freiheitsfreund: er nahm regsten Anteil am Kampfe, verfaßte vor dem Ausbruch des Sturmes flammende Artikel

weil Wagner es mit Entrüstung abgelWt hatte)' den jungen PariserhabitM (alias Lciüsbüben) zuliebe nach alter Unsitte im zweiten Akte ein' Ballett einzuschieben. ^ Endlich war es den BemHunÄn^de? Groß- herzoge von Baden und Weßßen ^gelungen. Züricher Mustklebeii, durch Ausflüge in die schönen Berge, dann wieder durch Seelen- qualen, Not und Unwohlsein aller Art/ Nur «ine große Reise nach London) wo er acht Kon zerts in der „Albert Hall''dirigierte und sich todmilide arbeitete, ohNe>' nennenswerte finan

das Tonkünstlersest in Weimar geht es nach Wien, wo der Meister im Sommer und Herbst ISSI eins lange Wartezeit / verbringt, immer in der Hoffnung, feinen „Tristan' auf geführt zu sehen. Umsonst! Nach 77 Proben wird das Werk wegen „UnauMhrbarkeit' ad acta gelegt. Von Wien übersiedelt Wagner nach Biebrich am Rhein und verbringt dort Monate, reich an gesegneter Arbeit, aber auch an seelischen Qualen. Von dort geht er wieder zurück nach Wien neue Enttäuschungen: . ^Konzertreisen nach Moskau, Prag und Buda- ' pest

, endlich tiefste wirtschaftliche und seelische -Not. Wagner fällt in Wucherhävde, sie ihn >vie ein Freiwild ruhelos von Ort zu Ort im jagen; Selbstmordgedanken umdiistern ihn und Nur durch Hilss edler Gönner und Gànerà nen, wie Liszt, Wesendont und Frau Julie Ritter, vermag er sich aufrecht zu er halten, und eine edle Frau ist es vorfallen?, die in diesen Zeiten wie.ein-schöner Stern am düsteren Lebenshimmel des Meisters erglänzt. Es ist Mathilde Wesendonk, der er seine fünf Gesänge: „Der Engel

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 12 von 14
Datum: 16.04.1921
Umfang: 14
Theater, Kunst u. Literatur. «Lohengrin-. Die Bozner Theaterleitung beginnt am Samstag, den 16. d. M.» mit den Festvorstellungen anläßlich der Messe. Die gewaltige Wagner- Oper „Lohengrin' soll di« Festwoche krönen. Durch die Mitwirkung ausgezeichneter Gäste und Bozner Sänger wird die Ausführung zu einem Erlebnis werden. Die Erstaufführung dieses Werkes fand am 21. August 1850 in Weimar statt. Wagner, der zu dieser Zeit in Zürich ''rilckgehalten war, erwartet« mit Spannung die ersten Berichte

flutete die Begeisterung für „Lohen- grln', nur Richard Wagner selbst hatte sein Werk noch nicht gehört. Er meinte scherzend, er wäre nun bald der einzige Deutsche» der seine Tondichtung noch nicht gehört hatte. Wirklich erst elf Jahre nach der Erstaufführung war Wagner in Wien im Mai 1861 bet einer sehr vollkommenen Aufführung anwesend. Im Sommer 18-15 entwarf Wagner den Plan zu „Lohengrin' während eines Aufenthaltes in Marienbad. Kurz vorher hatte er den „Tonnhäufer' vollendet; beeinslußt

von Freunden und Verlegern» versuchte er, sich einem weniger überirdischen Thema zuzuwenden, das dem Publikum leichter verständlich wäre. Er war nahe daran, als Kontrastwirkung die Bürger Nürnbergs singen zu lasten, aber der Zustand seines Gemütes war nicht heiter genug, um diese Idee wahr haft auszuarbeltcn. Seit langem kannte er die Sage von Lohengrin, in Paris hatte er sie gelesen und daran Gefallen gefunden. Das Publikum hatte ihm bis dahin wenig Verständnis, aber viel Kritik ent gegengebracht: Wagner

- mund und Ortrud lasten sich von den gleichen Leidenschaften leiten wie Lnsiart und Cglantine; Elsa und Lohengrin können Euryante und Adolar gegenübergestellt werden. Die Dichtung de» Lohengrin wurde zum erstenmal auf der Wart burg Ende des 12. Jahrhunderts gesungen; der Sänger war Wolfram von Eschenbach, der aus Bitten des Landgrafen von Thüringen, den anwesenden Damen und seinem Feinde Kllngsor das Lied vortrug. Der von Wagner theoretisch verfochtene Gedanke, daß das Drama, um eine volle

musikalische Ausgestaltung zuzulassen, von ollem Konventionellen, allem Historischen, kurz allem Realen abge- läst und durchaus auf das Gebiet des seelischen Geschehens gehoben werden müsse. Dieser Gedanke erwies sich ja freilich nicht als radikal durchführbar» Wagner suchte und fand aber die Form einer annähern- den Durchführung in dem Zurückgehen auf die allen Gebildeten ver trauten Sagenstoffc, welche den Dichter einer umständlichen Exposition überheben; die Helden der alten Sagen stehen als bekannte

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.11.1933
Umfang: 4
in der Auswahl seiner dra inatischen Ttosse immer romanlisch bleibt. Aber Heine selbst, der Wagner auch den Stoss des Tan Häuser lieferte, war in dieser Hinsicht ein Roman tiker. Allein, während der Tonkünsiler in die No mantik hinsintauchte, um darin sozusagen zu baden, sprang Heine, nachdem er hineingelaucht und eini ge Zeil dann geblieben war, plötzlich bereuend wie der heraus, iiid.'in er sich über sich selbst lustig machte, weil er sich durch das entnervende Bad hatte verlocken lassen

. Aber noch vor Heine hatte die deutsche Romantitk ,die der Phantasie, die ihr von der Ausklarung geraubten Rechte zurückgegeben harte, im Wandern geschwelgt jenseils der Gegen wart suw.-ic enlsernt als möglich im Raum und in der Zeil, um im Mythus, in der Legende, in der Geschiàe selbst Trost und Nahrung zu suchen, da sie in der Cegcnwarr keine den Hunger ihrer Gei ster stillende Nahrung sanden. Somit verbirgt Wagner schon im 5. Jahrzehnt des 19. Jahrhun derl- romanlische, jungdeutsche und, füge ich sok'N

, das? er sich nicht, wie Goethe und Schil ler, die sich durch griechische Legenden u. Sagen ver locken lichen, dasz er z. B, nicht den Prometheus- Achthus behandelte, obwohl er gerade in ihm iu «manchen Augenblicken seines Lebens das beste Sinnbild seines Eeelenzustandes gefunden hätte. Auch in Po.ris blieb Wagner durch und durch ein Deutscher. Diese Eanzheil veranlaßte ihn zur Pfle ge des Balerlàndischen, einer Pslege, die in Deutsch land Napoleons Joch cmgesangen hatte und sich in besonderen Maße mit Vorliebe für National

- mhthen (Edda. Nibelungen) und sür die Rittere- pen (ausländischen Ursprungs, aber seelenkundlich im Mittelalter so tief verdeutschten, daß sie ganz und gar von deutschen Geist durchsetzt erscheinen konnten) interessierte! gerade sür die Romantitker kamen jene Mhthen den griechischen gänzlich gleich Tieck hatte die Minnesänger erneuert. Einer dieser, der Tannhäuser, wird im Jahr 184 Wagner einen dramatitschen Stoss liesern. Friedrich Schlegel lenk te schon 1L91 die Aufmerksamkeit seiner Landsleute

aus die Nibelungen, deren Stoss Wqgner zwischen 1L48 und 99 in seiner Tetralogie behandelte. Aber weil die ritterliche Mythologie im Mittelalter ganz Europa verbunden hatte, gingen die Romanità daran, in den Kreis ihrer mythischen Dichtung auch sranzösische und bretonische Stosse zu ziehen. Wie die Sage Karls des Großen (die Wagner bei seite ließ) und die Sage des Königs Arthur (Par zisal). Was sie in diesen Sagen anzog war die Tapferkeit der Helden, ihre religiösen Gefühl, ihre Treue, ihre Krasigesühl

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Bozner Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 14.10.1944
Umfang: 8
Sams lag, den 14. Oktober 1944 »BOZN'ER TAGR1.A TT« Seile -^rr- Die Kunst und das V olk Von Staatsrat Wilhelm Furtwängler Richard Wagner, der grosse Dichter und Musiker des Theaters, hat es nie aufgegeben, unmittelbar zu wirken. Dies unterscheidet ihn von anderen deutschen Musikern, etwa Beethoven, Schubert usw., die nach dem Goethe- schen »ins Wasser wirf deine Ku chen, wer weiss, wer sie geniesst«, verfahren mussten. Für Wagner wa ren die Bedingungen seines Wirkens, d. h. die öffentlichen

des künstlerischen Naturgenies aufge stellt. Alle wahrhaft Grossen, von de nen die Musikgeschichte weiss, sind solche Naturgenies gewesen. Dass dieses Genie vom Duchschnilt der Künstlerschaft schon aus reiner Selbsterhaltung oftmals gehasst, ver leugnet, verfolgt wird, ist geschicht lich immer wieder bezeugt. Man den ke an das Schicksal von Wagner selbst, von Beethoven und anderen. Kommt dazu nun noch eine Organi sation, die die nötige Macht besitzt — das zeigen die Meistersinger un missverständlich

an die Meister erst ganz klar — sind zwei Komponenten, die zusam mengehören. Sie sind aufeinander angewiesen. Naturgenie und Volk in ihrer lebendigen Wechselwirkung, bilden erst die ganze Wirklichkeit der Kunst, jenseits des Schattendaseins aller sogenannten Kunstbetriebe. Aber freilich »Volk« in einem be stimmten Sinn verstanden. Nicht »herab aus hoher Meister-Wolk«, wie Wagner-Sachs so charakteristisch sagt, sollen sich die Künstler an. das Volk wenden, um es gnädig an ihrer Kunst teilnehmen zu lassen

nach eine Liebesgcineinschaft ist. Alle haben sie an das Volk geglaubt — wir nennen’s in diesem Falle die »Nachwelt« —; die Bach, Beethoven, Schubert, Bruckner und wie sie sonst heissen, die von ihrer Mitwelt ver kannt wurden und schon bei Leb zeiten für eine dunkle unbekannte Zukunft schufen. Dass das Urteil des Volkes Geltung besass, war für die Meistersinger zeit ebenso wie für die Zeit des rin genden und wirkenden Wagner selbstverständlich. Dieses zeigt uns ja auch der Abschluss der Meister singer. Zu Wagners eigener

Zeit konnte durch das Gewicht der öffent lichen Meinung das Genie — in die sem Falle Wagner selber — zu sei nem Volk, modern gesprochen: zu seinem »Publikum« gelangen. Denn dieses Publikum hatte nicht nur die Möglichkeit, zuzustimmen und abzu lehnen, sondern auch dieser Zustim mung und Ablehnung Geltung und Gewicht zu verschaffen. So konnte es ein Regulativ bilden gegenüber allen »Meistern«, — dem ganzen von ihnen beeinflussten . Knnslhetrieb des In ges. Wie sehr diese Meister, d. h. die Musiker

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.04.1884
Umfang: 4
dieser Tage in einem Hotel in Lon don einen Selbstmord, indem sie sich über das Trep pengeländer hinabstürzte. Nahrmigssorgen sollen das Motiv dieser verzweifelten That gebildet^ hqben. ^ (Neue Opi^er derSp.ietbank von Monac».^. Am 7. d. hat i n Monaco eine fremde Dame, welche heüt^eine Ausfahrt erlaubt; so viele Paare habe ich in aller Herren Ländern schon zusammengeführt, wollen sehen, ob meinem .Tannhäuser' seine „Venus' nicht noch zu retten ist!' Als ich wich empfahl, drückte mir Wagner die Hand

, es ist schöner, als all' die anderen, die ich ehedem ge hört!' >- Muß ich ihr nicht schon meinethalben den Pietro verschaffen?' Noch am selben Abende fuhr Wagner hinüber nach dem Lids; die Mutter war nicht zu Hause, wohl aber Marietta! die ihm mit rothgeweinten Augen entgegenkam. „Pietro,' berichtete Wagner ihr, „läßt Euch grüßen und fragen, ob Ihr heute nach der Riva dei Schiavom kommen wollt!' ..Scherzet nicht mit mir, Signor,' bat das Mädchen; .ich muß Pietro vergessen, und voch ist er der bravste, beste

Mensch, den es auf dieser Welt gibt.'. Jetzt trat die Mutter ein. .Frau,' redete Wagner sie an. .habt Ihr Eure Töchter lieb?' Und als sie ihn erstauntanblickte, fuhr er fort: „Wollt Ihr sie glücklich sehen ? Wollt Ihr, daß sie stets Euer in Liebe gedenke ?' Die Frm», erstaunt^ einen Fremden in ihrer ärmlichen Hütte zu sehen konnte kaum'z» Worte kojMmWAW. die dortige Villa Clementina. bewohnte, ihr zweijähriges Tßchtchchen erdrosselL ünd gch, nachher eine lebensge fährliche Schnittwunde am Halse

von 42.4A.V00 Mk. bei 731.39! Zentner.' Verlosungen. (Priimien-Anlehtn der Ztadt Wien.) Bei der am 1. d. vorgenommenen Verlosung des Prämien- Anlehens der Stadt Wien vom Jahre 1874 wur den nachstehende Serien gezogen: 47 126 135162 1047 1258 1877 2037 2125 2560 2445 und 276«. Aus diesen vorangeführten Serien fiel der Haupt treffer mit 200.000 fl. M S- 2445 Nr. 85, der zweite' Treffer mit 30.' 00 fl. auf S- 47 Nr. 27 dürft mir vertrauen.' sagt« Wagner; „glaubt mir. ich meine es gut mit Euch und bin gekommen

. Eurer Toch ter Glück zu fördern; doch zuvor sagt mir. warum wollt Ihr sie dem Pietro nicht zur Frau geben? Ist er leichtsinnig, trinkt er, hat er andere üble Eigenschaften ? — .Er ist gar so arm.' sagte die Frau verlegen. .Ich weiß, er hat die Marietta gern; aber Signor. daS werden Sie wissen, vom Lieben und Singen kann man nicht leben.' — .Das weiß ich.' unterbrach lachend Wagner- .doch sagt mir. wenn er nun seine eingerich tete Wohnung hätte und 100 Lire für den Anfang, würdet Ihr ihm dann die Marietta

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