¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
Juden Klage führen. Docli hatte die Klageschrift keinerlei Krfolg. 1) Die Kriegsereignisse am Rade des IS. Jahrhunderts und die schweren, noch nach Jahrzehnten empfundenen Wunden, die sie Vorarlberg und all seinen Bewohnern schlugen, sind von Bitselmau 2 ) und in neuerer Zeit von Prof. Sander :! ) u. A. ein gehend geschildert worden. Ich habe also hier nur die .Auf gabe und die Pflicht das liachzuholen und an Hand amtlichen Aktenmaterials darz,liegen, was frühere Historiker bedauer licher
AVeise auch nur zu erwähnen unterlassen haben, näm lich das wahrhaft patriotische Benehmen und Vorgehen der Hohenemser ,Indengemeinde in diesen ’ schweren Zeiten, die. nicht minder wie all ihre Mitbürger, freudigen Herzens selbst die schwersten Opfer auf den Altar des Vaterlandes der brachte, 4 ) Schon vor der 1796 erfolgten ersten Franzoseninvasion in Vorarlberg hatte das Land schwer durch Durchmarsch und Ein lagerung grosser Truppenmassen, Kriegssteuer-Darlehen „sw. zu leiden. Schon 1789
um alten Brunnen in der Christengasse behielt, die Judenschiift gegen Bezahlung weiter bei. *) Di. Joseph Bitsehnau, Darstellung der merkwürdigen Begeben heiten der letzten französischen Kriege in den Jahren 171)0. 1800—ISO.i in Hinsicht auf das Land Vorarlberg. Bregenz 1807/8. Hermann Sander , die Br/uorduiig des vorarlborgisehen Kreis- hmijitmanncs I. A. von Tnderniauer und ihre Folgen, Innsbruck 3Stift. ") Vgl. hiezu die Veröffentlichungen nus meinem unter dem Titel ..aus Walzers Heimat
“ in der „Gesellschaft, für Sammlung und Konservierung von Kunst- und hislor. Denkmälern des Judentums“ in AVicn am 2. Februar 1000 gehaltenen Vertrage in der „Aiei'iiner Zeitung“ Ar. 41) vom 18. April 1900, „Jiid. Vulkshlatt“ Wien, Nr. 17, vom 27. April 1900 und „Wahr heit" Nr. 1J, vom 2«. April 1900, sämtlich unter d cm Titel „Zur Beschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg“. Das Jahr 1791 brachte die erste Einquartierung' nach Hohenems und zwar Tiroler Scharfschützen, ein Freikorps, das man die Rotinäntel nannte
, die sich da bis zum 21. September 1796 aufliielten, zahlreiche Streifzüge ins Land unternahmen, Brandschatzungen unterlegten usvv. Besonders ward Hohenems in der zweiten Hälfte des August arg mitgenommen, da es der benachbarte Schauplatz mehrerer grosser Gefechte war und sowohl das Hauptquartier wie die gesamten Verteidigungstruppen unter Gräfte« und dem tapferen Leiningen längere Zeit in seinen Mauern sah. Der Friede von Lampe Formio (1797) machte endlich dem Waft'entanze and, in Vorarlberg vorläufig ein Ende