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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.08.1904
Umfang: 4
schule und ähnliche schöne Dinge nicht an. Genau so verräterisch wie sie sich nach der Märzrevolution in Bezug auf die übrigen , freiheitlichen Forderungen benahm, wie sie sich zum Zwecke un gestörten wirtschaftlichen Raubbaues mit den absolutistischen und feudal-klerikalen Resten der ehemaligen herrschenden Klassen ver band, genau so verlogen und zweideutig benahm sie sich der XII. Jahrgang. Volksschule gegenüber. Dem Volke gegenüber kokettiert der Liberalismus bis heute noch immer gern

unseres Volksschul wesens seit mehr als dreißig Jahren. Keine Partei, die die kapitalistische Basis der heutigen Gesellschaft unangetastet lassen will, meint es ernst mit ihrer Fürsorge für die Volksschule. Das Großgrundbefitzertum duldet die Volksschule nur widerwillig; wenn es nach seinen Wünschen ginge, könnte die Volksschule lieber heute wie morgen wieder abgeschafft werden. Das großkapitalistische Fabrikantentum be- darf der Volksschule zur Ausbildung der von ihm benötigten Ausbeutungsobjekte

. Doch darf diese Ausbildung eine gewisse Grenze nicht überschreiten, wenn sie nicht wieder unprofitabel werden soll. Da die heutige Volksschule längst diese Grenze erreicht hat, besteht die gesetzgeberische Tätigkeit des Großbürger tums in Bezug auf die Volksschule im Bremsen. Das Klein bürgertum bedarf auch nicht mehr wie einst der Volksschule. Für seine Kinder find die Bürger-, Mittel-, Realschulen und sonstige Zwischenanstalten eingerichtet worden. Bleiben nur die Arbeiter, die ein unmittelbares

, lebendiges Interesse an der Volksschule haben. Alle wirklichen Fortschritte, die heutzutage hie und da im Volksschulwesen erzielt werden, sind deshalb auch ausschließlich direkt oder indirekt auf die Tätigkeit der klassenbewußten Arbeiterschaft zurückzuführen. Warum aber regen sich die bürgerlichen Parteien bei einer Schulverschlechterung auf? Die Schule ist ihnen Mittel zum Zweck. Die Volksschule dient den bürgerlich Freisinnigen als populärster Sturmbock gegen den Klerikalismus. Man hüllt

sich in den Mantel der Volksfrcundlichkeit, man kämpft scheinbar für die Schule des Volkes, für ihre Befreiung von geistlicher Unter drückung. In Wirklichkeit aber geht der Kampf nicht für die Volksschule, sondern gegen den Klerikalismus. Die Arbeiterschaft kann dem bürgerlichen Froschmäusekrieg um die Volksschule mit kühler Gelassenheit zuschauen. Zwar geht es um die Schule, die von den Kindern des Proletariats besucht wird, und insoweit ist die Arbeiterklasse äußerst daran interessiert, ob diese Schule

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 15 von 18
Datum: 02.02.1900
Umfang: 18
Enffcheidungen werden als ge setzlich nicht begründet aufgehoben. Entscheidungsgründe: Mit den von der Stadtgemeinde Innsbruck ange fochtenen Entscheidungen des Tiroler Landesausschusses vom 10. und 27. Februar 1899, Zl. 2897 u. 4440, wurde die beschwerdeführende Gemeinde verpflichtet er kannt, der Gemeinde Pradl-Amras den Ausfall an Schulgeld für die nach Innsbruck zuständigen und die dortige Volksschule besuchenden, jedoch in Pradl wohn haften Kinder der für arm erkannten Anna Witwe Hagspiel zu ersetzen

vor, daß für jedes zum Besuche der öffentlichen Volksschule ver pflichtete Kind ein Schulgeld zu entrichten ist. — Ge mäß 8 78 erfolgt die Einhebung des Schulgeldes von dm zahlungspflichtigen Eltern oder deren Stellvertreter durch die Ortsgemeinden. — Laut 8 79 können Kinder armer Eltern durch die Gemeindevertretungen von der Schulgeldentrichtung befreit werden; der durch diese Be freiung enfftehende Ausfall an Schulgeld ist im Falle, als das Kind in einer tirolischen Gemeinde zuständig ist, von dieser der Ortsgemeinde

Volksschule, welche allerdings gewöhnlich identisch sein wird mit der Volksschule des Wohnsitzes oder des eigenen Schul- sprengels, mit letzterer aber nicht unbedingt zusammen fallen muß, weil gemäß 8 15 die Aufnahme von Kindern aus fremden Schulsprengeln in die Volksschule eines anderen Sprengels bei Zutreffen gewisser Vor aussetzungen nicht verweigert werden darf. Es muß demnach gefolgert werden, daß das Schul geld in allen Fällen an jene Schulgemeinde zu ent richten ist, deren Schule vom Kinde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 11 von 14
Datum: 05.06.1908
Umfang: 14
m. 67 Wolks -- NeitunA. i ; n ! : 1 <ZMe 11 und daß sie immer dreister werden, ist zum größten Teile die Schuld des deutschen Bürgertums und es ist in erster Linie hiefür verantwortlich zu machen. Sie haben sich um die Hochschule ge kümmert, um die Mittelschulen mäßig, uni die Volksschule gar nicht und die Lehrerbildungsan stalten waren ihnen so wie sie sind, gerade recht. Auch diese haben sie dem Klerikalismus preisge geben. Erst jetzt werden sie aufgescheucht, jetzt, da sich die Folgen

durch die Verpfädung der Volksschule im Ausgang der Wahlen gezeigt haben, jetzt dämmert es den Freiheitlichen lang sam auf, daß im Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität die Schule eine Sache ist, die denn doch etwas anders behandelt werden muß, als dies seither geschehen ist, Wie schlecht die Schule sei, zeige sich darin, daß der größte Teil der Bauern Verständnis für ge nossenschaftlichen Zusammenschluß nicht besitze, so komme es dann, daß beispielsweise bei der Zentralmolkerei in Innsbruck 100.000 Kronen

ist, als das Wohl des Bauern. Weil sie sehen, daß das Volk selbst mit dieser Schule noch eilt bißchen vorwärts kommt, so wollen sie die Volksschule noch ver schlechtern und darum ganz in ihre Gewalt bringen. Neben der Forderung nach unbehelligter freier Forschung an den Universi täten müsse daher von den Bürgern und der .Arbeiterschaft eine ausgiebige Reform der Volksschule au Haupt und Gliedern gefordert werden. Abgeordneter Abram führt nun aus, daß die Deutschen, nachdem auch die andern Nationen Oesterreichs

höheren Kulturbedingungen zustreben, ihre wirtschaftliche und kulturelle Position nur aufrechterhalten könnten durch gesteigerte Intelli genz und dadurch erhöhte Arbeitsfähigkeit. Da zu bedarf das Volk aber einer guten Schule. Die Jungmannschaft des deutschen Bürgertums sollte hinausziehen und den Bauern erzählen, wie notwendig eine gute Volksschule für sie sei, und daß die Christlichsozialen für die Erhöhung der Offiziersgehalte eingetreten sind, aber für die die Volksschule nichts tun. Der Bauer

ist ein aufmerksamer Zuhörer und durchaus nicht der Feind der Schule, als welcher er immer hingestellt 'wird. Wenn wir vorwärts kommen wollen, so muß der Hebel an der Volksschule angesetzt wer den. Es gibt keinen Freisinn und keinen Fortschritt ohne eine gute Volksschule. (Langanhaltender Beifall lohnte die Ausführungen auch dieses Redners.) Gen. Gleinsler tritt für die sozialdemokra tische Presse ein und verweist auf die Protestver sammlungen der Klerikalen, die weniger zum Proteste gegen die Gegner benützt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.08.1904
Umfang: 4
überwinden. Kirche, Schule uni» Proletariat. I. Immer wieder begegnet man der falschen Auffassung, es hätte die Kirche sich wenigstens um die Anfänge der Volksschule irgend ein Verdienst erworben. Diese Auffassung steht mit den historischen Tatsachen in Widerspruch. Die Volksschule ist weder von der allein herrschenden katholischen Kirche des Mittelalters noch von der Reformation ins Leben gerufen worden; sie ist vielmehr im bewußten Gegen- satz zur Kirche und im harten jahrhundertlangen Kampfe

beziehungsweise erst in zweiter Linie. Die Kirche schöpfte der Volksschule zunächst den Rahm ab und den Rest überließ sie gnädigst dem Landesherrn. Die Kinder wurden zu frommen Christen und zu treuen Untertanen erzogen. Gab es bis zur Reformation überhaupt keinen Religionsunterricht in der Volksschule, dafür aber umso besseren Schreibunterricht, so wurde durch die Schulvisitation der Reformatoren gerade der Religions unterricht als die Haupttätigkeit der Volksschule in ihren Lehr- pl n eingeführt und statt

Schreiben wurde Lesen neben der Religion der wichtigste Unterrichtsgegenstand — damit die Kinder möglichst bald die verdeutschte und durch den Druck vielverbreitete Bibel, ferner den Katechismus und das Gesangbuch studieren konnten! Auf dieser „Basis" hat die deutsche Volksschule von der Reformation bis zum neunzehnten Jahrhundert fort vegetiert. Einen Selbstzweck gestand man ihr nicht zu. Sie wurde für gut genug erachtet, der Kirche Hausknechtdienste zu leisten und den Fürsten Landeskinder und Soldaten

zu erziehen. Die ökonomische Entwicklung jener Epoche stand diesem Verfall der Volksschule völlig interesselos gegenüber. In der Blütezeit der rein mechanischen manuellen Teilarbeit brauchten die Fabrikanten keine gebildeten Arbeiter. Das selbständige Kleinhandwerk aber war selbst so verkommen, daß ihm die Ver kommenheit der Volksschule gar nicht zum Bewußtsein kam. Die Kirche hatte also in diesen ganzen langen Jahrhunderten niemand zu fürchten, der ihr die angemaßte Herrschaft über die Volks schule

in der wirtschaftlichen Entwicklung gewann die Bourgeofie Interesse an der Volksschule. Die moderne kapitalistische Produktion kann keine völlig un gebildeten Arbeiter gebrauchen. Ein gewisses Mindestmaß an Wissen muß sie von ihren Ausbeutungsobjekten fordern. Da unter der alleinigen Oberhoheit der Kirche die Volksschulen der maßen verlottert waren, daß sie dieses Mindestmaß nicht einmal mehr hergaben, war die Bourgeoisie in ihrem höchsteigenen Interesse genötigt, ihrerseits Einfluß auf die Schule zu ge winnen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 22.09.1906
Umfang: 10
noch heuer eröffnet wer den wird. Dem Deutschen Turnverein wird die Be nützung der Turnhalle in der Leopoldstraße an sechs Tagen der Woche gegen Entrichtung von 100 Kronen jährlich gestattet. Bezüg lich der Turngeräte, welche der Verein im Turnsaale in der Sillgasse beläßt, wird eine Vereinbarung getroffen. Die Schuleinschreibungen hatten heuer fol gendes Ergebnis: Knabenbürgerschule 206, Mädchenbürgerschule 135, Volksschule Gilm- straße 336, Volksschule in der Sillgasse 362, Knabenvolksschule

in Dreiheiligen 389, Kna benvolksschule in St. Nikolaus 267, Mädchen volksschule in St. Nikolaus 298, Knabenvolks schule Leopoldstraße 334, Knabenvolksschule Speckbacherstraße 283, Mädchen-Volksschule Fischergasse 316, Pradl 235, Pädagogium Knaben 196, Mädchen 184, Höhere Töchter schule 103, Ursulinen Volksschule 239, Bür gerschule 117, Lyzeum 48 zusammen 4775. Von der Gewerbeschule. Für Anschaffung von Einrichtungsstücken in der Gewerbeschule werden 2824 Kronen be willigt. Die Kosten für die Installation

der Wochentage und Sonntage zwischen 9 und 12 Uhr in der Direktions-Kanzlei statt. Neu eintretende Schüler haben das Entlaffungs- zcugnis der Volksschule vorzuweisen, solche, welche die Anstalt bereits besucht haben, das letzerhal tene Schulzeugnis der Anstalt. Sämtliche Schüler haben bei der Einschreibung eine Gebühr von 2 Kronen zu entrichten. Der Unterricht au dieser Abteilung bleibt vorderhand in seiner bisherigen Organisation und erstreckt sich neben den theore tischen Fächern in Geschäfsaufsützen

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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 10
Datum: 05.07.1900
Umfang: 10
Lehr stellen zur definitiven eventuell zur provisorischen Be setzung : 1. An der Knabenvolksschule in Brnneck 2. Gehalts stufe eine Lehrerstelle. 2. An der einclassigen Volksschule in Deutschellen, 3- Gehaltsstufe, die mit dem Meßnerdienste verbundene Lehrerstelle. 3. An der zweiclassigen Volksschule in Mühlwalo 3. Gehaltsstufe, die mit dem Organistendienste ver- bunvene Lehrerstelle. 4. An der zweiclassigen Volksschule in Niederolang 3. Gehaltsstufe, die mit dem Organistendienste ver bundene

Lehrerstelle. 5. An der einclassigen Volksschule in Onach 3. Ge haltsstufe, die mit dem Meßnerdienste verbundene Lehrerstelle. 6. An der einclassigen Volksschule in St. Georgen 3. Gehaltsstufe die Lehrerstelle. 7. An der zweiclassigen Volksschule in Taufers 3. Gehaltsstufe eine Lehrerinstelle. 8. An der einclassigen Volksschule in St. Cassian (Gemeinde Abtei) die mit dem Meßner- und Orga nistendienste verbundene Lehrerstelle. Competenten haben den Nachweis der Kenntnis der ladinischen Sprache zu erbringen

. K. k. Landesgerichts-Präsidium Innsbruck, am 28. Juni 1900. Dr. Daum. 2 i Nr. 337 Lehrstellen-Ausschreibung.B -Sch .R. Im Sckulbezirke Fcldkirch kommen für das Schul jahr 1900^1901 nachstehende Lehrstellen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung: 1. An der einclassipen Volksschule 3. Gehaltsclasse in Altach eine Lehrerinstelle. 2. An der einclassigen Volksschule 4. GehaltSclasse in Bangs die Lehrerstelle. 3. An der einclassigen Volksschule 4. Gehaltsclass« in Ebnit die Lehrerslelle

. 4. An der einclassigen Volksschule 2. Gehattsclasse in Emsreute die Lehrerstelle. , 5. An der zweiclassigen Volksschule 3. GehaltSclasse in Göfis die Lehrerinstelle. , , „ «. An der sechsclassigen Volksschule 1. Gehaltsclasse in Hatlerdors (Gemeinde Dornbirn) die Schulleiter- stelle und eine Lehrerstelle, event, zwei Lehrerstcllen. 7. An der sünsclaffigen Volksschule 2. Gehaltsclasse in Hohenems die Schulleiterinstelle und eine Lehrerin stelle, event, zwei Lehrcrinstellen. 8. An der zweiclassigen Volksschule

3. GehaltSclasse in Klaus eine Lehrerstelle. 9. An der zweiclassigen Volksschule 3. Gehaltsclasse in Koblach eine Lehrerstelle. 10. An der zweiclassigen Volksschule 3. Gehalteclasse in Mäder eine Lehrerinstelle. 11. An der einclassigen Volksschule 4. Gehaltsclasse in Meschach eine Lehrerstelle. 12. An der einclassigen Mädchenschule 3. GehaltS classe in Mnntli die Lehrerinstelle. 13. An der zweiclassigen Volksschule 2. Gehaltsclasse in Nosele die Lehrerinstelle. 14. An der vierclassigen Volksschule

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 12
Datum: 19.10.1906
Umfang: 12
der Volksschule liegen. Auch ein event. Privatunterricht hilft nicht immer, denn in den allermeisten Fällen werden staatsgültige Zeugnisse verlangt. Kann man damit nicht aufwarten, so steht man vor verschlossener Türe. Betrachten wir die Ellern, so zerfallen sie mit Aus schluß jener, die das Mädchen sofort nach Entlassung aus der Volksschule in eine Fabrik oder in die nächstbeste Fami lie als Magd geben, in drei Gruppen. Die einen denken nicht daran, daß ihr Töchterchen möglichst bald verdiene

, wollen dasselbe auch nicht einem bestimmten Berufe zuführen; sie wollen ihrem Kinde nur eine höhere Bildung zukommen lassen, damit sich die einstige junge Dame nicht zu schämen braucht, in unserer hypergebil deten Zeit nur die Volksschule allein durchgemacht zu haben. Diese, ein Großteil unserer Einwohnerschaft, geben ihr Töch terchen auf ein oder ein paar Jahre in ein Institut, schik- ken dasselbe in das Lyceum oder in eine der Töchterschulen nach Innsbruck. Damit sind aber ganz bedeutende Geldopfer und noch andere Dinge

zu lassen. Die dritte Gruppe der Eltern — und diese bilden die Mehrzahl — lassen ihre Töchter nach Absolvierung der Volksschule zuhause, damit sie in der Wirtschaft mithelfen. Mit dieser Hilfe sieht es aber gar nicht selten etwas win dig aus. Die gute Mutter bringt es so häufig nicht über das Herz, das hübsche Mädchen den Kehrbesen und Waschlappen handhaben zu sehen und rackert und plagt sich lieber allein nach wie vor in Küche und Keller von früh morgens bis spät abends. Das Töchterchen aber liest

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 15 von 22
Datum: 02.12.1905
Umfang: 22
hat an alle Landesschulbehörden (mit Ausnahme des Landesschulrates für Galizien) nachstehenden Erlaß betreffend die Durchführung der neuen definitiven Schul- und Unterrichtsordnung für allgemeine Volks schulen und für Bürgerschulen gerichtet: „Mit Rücksicht auf das Bedürfnis nach einer einheitlichen und systematischen Zusammenfassung aller die innere Ordnung der Volksschule und den Dienst an derselben betreffenden Vorschriften wird nach Einvernahme der Landesschulbehörden auf Grund der §§ 4 und 78 des Reichs

- uad Unterrichtsordnung auf die Landesgesetze ausdrücklich verwiesen wird, oder wenn die Mitwirkung der Schulerhalter die Voraussetzung für die Durchführung einzelner Bestimmungen bildet, ferner bezüglich aller Bestimmungen, zu deren Durchführung eigene Formulare notwendig sind. Im einzelnen wird bei der Durchführung des ersten Hauptstückes: „Von der allgem. Volksschule" das Folgende als Richtschnur zu dienen haben: Nach dem ersten Abschnitte: „Von der Ein richtung der Volksschule" sollen

in der her gebrachten Einrichtung der Volksschule keine wesentlichen Aenderungen eintreten; es wird daher eine durchgreifende Revision der Lehrpläne bei diesem Anlasse nicht vorgezeichnet. Nur die Bestimmungen der §§ 12, 13 der Schul- und Unterrichtsordnung über die Pflege der Schulgartenarbeitenspiele, sowie des Handfertigkeits-Unterrichtes für Knaben bieten einige über den Rahmen der vor gezeichneten Lehrpläne hinausreichende Anregungen, die geeignet sein dürften, die Volksschule ihrer erziehlichen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.11.1907
Umfang: 8
auf dem Gebiete der Volksschule hervortreten werden. Wir haben Reicht behalten. An der letzthin in Brixen stattgehabten Generälversammlung des christlichsozialen Tiroler Bauernbundes hat der „Bauernredner" Windisch über die Schule ge sprochen. Wer aber etwa glaubt, daß diese Leuchte des Bauernbundes die Ausbeutung der Lehrer, den Lehrermangel, den jammervollen Zustand der Volksschule Tirols besprechen und energisch nach Abhilfe rufen werde, der täuscht sich gewaltig. lieber Lehrerausbeutung, Lehrer mangel

verlor der Bauernredner kein Wort, seine Weisheit über die Volksschule malte sich vielmehr in nachstehenden Forderungen aus: „Die Schulgesetze taugen nichts, weil man bis 14 Jahren in die S chule gehen müsse." Um gleich den Beweis zu erbringen, versicherte Windisch noch, er sei nur bis zu zwölf Jahren indie Sch'ulege gangen und a u ch e i n M en s ch (?) g e w o r d e n. Diese Worte, von der gesamten Versammlung, insbesondere aber von den anwesenden Pfaffen, mit lebhaftem Beifall ausgenommen

, sind nicht die Aeußerung eines einzelnen Bauern- bündlers, sondern die programmatische Er klärung, welche Pläne die Tiroler Christlich sozialen als die künftigen Landtagsbeherrscher, auf dem Gebiete der Schule zur Durchführung bringen wollen. Wir wissen jetzt, daß ein Kamps um die Volksschule überhaupt eine der ersten Folgen der christlichsozialen Herrschaft im Lande sein wird; denn das eine ist doch feststehend: Wenn bei dem desolaten Zustand der Tiroler Volksschule, bei dem Lehrermangel und der durchwegs

ungenügenden Ausbildung der soge nannten Notlehrer noch die Schulzeit herabgesetzt würde, käme der Bestand der Volksschule über haupt in Frage. Die Kinder in den Dorfschulen lernen bis zum 14. Jahre nur das allernotwen digste; die Schulzeit aber noch um die beiden Jahre herabsetzen, wo das Kind am besten lernt — dies müßte zur Folge haben, daß in Tirol sich die Zahl der Analphabeten in kurzer Zeit ver doppeln würde. Ob so ein Zustand im Interesse der Bauern gelegen wäre, möchten wir wohl sehr bezweifeln

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.04.1907
Umfang: 8
vielmehr über den Zweck der Volksschule vollends und lügen ihnen vor, daß in den heutigen Volks schulen Tirols schon viel zu viel gelernt wird. So eine Schule in einem entlegenen Bauerndorf, wo der Pfarrer die uneingeschränkte Herrschaft hat, wo der weltliche Teil eines Unterrichtes von einer Klosterfrau versehen wird, oder wo in Ermange lung einer derartigen „Lehrkraft" irgend ein starker Bauernbursche oder ein Handwerksgeselle (wie es z. B. in einem Orte des Vintschgaus vor nicht langer Zeit der Fall

war) den Unterricht erteilt, eine solche Volksschule ist das Ideal der tonsurierten Wahlmacher und einer der gewich tigsten geistlichen Wahlagitatoren, der Pater Engl aus Hall, hat in einer Wählerversamm lung offen erklärt, diese Tiroler Volks schulen seien gut! Wie elend, ja geradezu sprichwörtlich elend, die Volksschule in Tirol im Verhältnis zu den Schulen in anderen Kronländern Oesterreichs ist, beweist nachstehende vor nicht allzulanger Zeit aufgenommene Schulstatistik. Im ganzen Reich sind 39,4 Prozent

vor die Wähler und sagen klipp und klar heraus, was wir auf dem Gebiete der Volksschule erstreben. Und man muß sagen, daß schon so manchem Bauern ein Licht aufgegangen ist, wie die Klerikalen und Christlichsozialen seine Heranwachsenden Kinder um das höchste Gut des Menschen, das Wissen, berauben wollen. Schon so mancher hat eingesehen, daß es ein Unding ist, zu verlangen, daß das zwölfjährige Kind zur Feldarbeit herangezogen werden soll, während man den starken erwachsenen Mann von 21 Jahren auf drei Jahre

in die Kaserne ziehen taffen muß..... Wir wollen hier unsere Forderungen auf dem Gebiete der Volksschule wiederholen: Wir Sozialdemokraten verlangen den schleu nigsten Ausbau des Schulwesens, und zwar: Ob ligatorische, unentgeltliche und weltliche Schule, die den Bedürfnissen und der Entwicklung der einzelnen Völker vollkommen entspricht; Unent geltlichkeit der Lehrmittel und der Verpflegung in den Volksschulen für alle Kinder, sowie für jene Schüler höherer Lehranstalten, die zu weiterer Ausbildung befähigt

wird eine der Hauptforderungen an das neue Volks haus in Oesterreich die sein, der Erziehung des Volkes die größte Aufmerksamkeit zu widmen und sie mit reichen und ausgiebigen Mitteln zu fördern. So sehen wir denn: Der Staat und die bürger lichen Parteien lassen die Volksschule verlottern, um dem Volke kein Wissen und damit auch keine Macht zu geben, während die Sozialdemokratie dem Volke die Bildung geben will, die frei macht, die Macht verleiht. Wählet am 14. Mai nur sozialdemo kratisch! Streiflichter. Montagnini

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 08.01.1909
Umfang: 10
, erhob sie sich wieder und glühte kräftig die grauen und getürmten Gie belhäuser und den Schandpfahl in ihrer Mitte an. Tort würde sein Weib stehen, ehe es den letzten Mad beschritt« einer frevelhaften Neu- vorenthält, wie den Lehrern die nötige Gehalts aufbesserung. Tie Volksschule hat kernen zuver lässigeren und entschiedeneren Freund als das arbeitende Volk. Denn keine andere Klasse ist so eng und unmittelbar mit dem Wohl und Wehe — in Tirol leider nur mit dem Wehe — der Volksschule verknüpft

, als die Arbeiterklasse. Sie allein betrachtet die Volksschule nicht als ein untergeordnetes Werkzeug religiöser, staatlicher oder wirtschaftlicher Zwecke, sondern sieht das große Ziel der Volksschule darin: dem Volke alle Bildungsmöglichkeiten zu erschließen. Darum will die Arbeiterschaft auch, daß die Lehrerschaft aller Existenzsorgen befreit werde; denn nur eine solche Lehrerschaft kann ihrer hohen Aufgabe vollends gerecht werden. * * Für die Lehrer! Von befreundeter Seite wird uns geschrieben: In Kürze öffnen

Zukunft ist ihnen anvertraut. Darum ist es Pflicht aller Gutgesinnten und Verstän digen, das Los der Lehrer so zu gestalten, wie es die Gegenwart erheischt, wie es ihre trost lose Lage fordert. Gebieterisch tritt diese Pflicht an den Arbeiter heran. Tie hohen und mittleren Schulen bilden heute noch zum guten Teil eine Domäne der Be sitzenden, ein Privileg der Bemittelten. Die Volksschule aber ist die einzige Stätte, wo das Kind des Arbeiters sich die notwendigsten Kennt nisse

der Natur einzudringen, ist ihm versagt. Was die Volksschule vermittelt, was der Lehrer zu geben vermag, muß dem wissens- durstigen, aufgeweckten Kinde genügen. Darf dieses Mindestmaß an Wissen und Bil dung noch verkümmert werden? Muß nicht die Existenz des Lehrers so gestaltet werden, daß er unabhängig und sorgenfrei sich seinem Berufe zu widmen vermag, daß er Zeit und Muße findet zu eigener Fortbildung? Muß das Selbst verständliche in endlosen Petitionen erst erbettelt, ja den Widerstrebenden erst

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 23.03.1901
Umfang: 18
in Oesterreich passend, was der Unterrichtsminister eines deutschen Staates über diese Angelegenheit geäußert hat. Die Schulverhältnisse im Deutschen Reiche werden uns ja so gerne als Muster vor Augen gehalten. Der w ü r t t e^m- bergische Unterrichtsminister Dr. v.Weiz- säcker hat im Landtage unlängst folgende Erklärung abgegeben: „Ich komme auf den wichtigsten Punkt, auf die konfessionelle Volksschule. Ich hätte diesen j Gegenstand nicht berührt, wenn ich nicht aus einer * Aeußerung des Vizepräsidenten

der Simultanschulen, die konfessionslose : Volksschule, befürwortet deshalb, weil der konfessionelle l Friede dadurch mehr gefördert werde. In einem Lande, s in welchem unter diesem Gesichtspunkte die konfes- f sionslose Volksschule eingeführt worden ist, hat der- j jenige Staatsmann, welcher unter oem erwähnten ' Motiv die Maßregel befürwortet hatte, nach kurzer s Zeit erklärt, das Gegentheil sei eingetreten, der kon- ! fessionelle Friede sei in viel höherem Grade gestört j worden als früher. Entschlossen

, einem besonnenen j Fortschritte auf dem Gebiets der Volksschule jederzeit ! die Hand zu bieten, bin ick, was die konfessionelle s Volksschule oetrifft, in der Lage, nicht nur in meinem j Namen, sondern im Namen der königlichen Regie- : rung hier zu erklären: Unter den obwaltenden Um ständen denkt die Staatsregierung nicht daran, an der konfessionellen Volksschule rütteln zu wollen." Dir Ergebnisse der Uolksziisiinng. Anzahl der Häuser 1900 Anzahl der Wohnpar- teien 1900 Anwesende Bevölkerung 1890 1900 Zunahme

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1908
Umfang: 8
von St. Lambert ein Die NWille nutet lei Fesnitechit. Innsbruck, 21. März. In dem christlichsozialen Musterlande Vorarl berg ist ein heftiger Kampf um die Volksschule entbrannt. Die Christlichsozialen, die über die absolute Majorität in der Landtagsstube verfügen und — getreu nach niederösterreichischem Muster — bestrebt sind, nach und nach aus allen mit der Landesverwaltung im Zusammenhänge stehenden oder derselben untergeordneten Aemter Parteiinstitutionen und Sinekuren für ihre Parteibonzen

zu machen, strecken nunmehr ihre Hand nach der Volksschule aus, um den Lehrern die bescheidensten Reste persönlicher Meinungs und Gesinnungsfreiheit zu rauben. Der Lehrer, der in Vorarlberg — wenigstens in den wenigen von Freiheitlichen verwalteten Städten — mit seinem Beruf nicht die unbedingte Ver pflichtung, die Geschäfte der Klerisei zu besorgen, verbunden zu sehen braucht, soll in ein voll-- ständiges Abhängigkeitsverhältnis vom kleri kalen Landesschulrat

andern, St. Bonifatius und St. Columba, liche und Sozialdemokraten, halten im ganzen Lande gemeinsam Protestversammlungen gegen das christlichsoziale Attentat auf die Volksschule ab; die Versammlungen weisen überall einen mächtigen Andrang des Volkes auf — und weih das Vorarlberger Volk einmal, daß das christ lichsoziale Attentat auf die Volksschule die ge samte Erziehung des Volkes etwa auf die Stufe der Schulen in den Tiroler Bauerndörfern in den hintersten Tälern herabdrücken könnte, wir sind überzeugt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.09.1908
Umfang: 8
von Innsbruck I und die in den letzten Sektions versammlungen in Innsbruck II gewählten Ge nossen zu erscheinen haben. Eingeladen sind ferner alle Genossen, die bei der Reichsratswahl Mitarbeiten wollen. Die Bezirksorganisation. Ein christlichsoziales Attentat auf die Volksschule. Innsbruck, 29. September. Seit Jahrzehnten führen Klerikale und Christ lichsoziale einen offenen und versteckten Kampf gegen das Reichsvolksschulgesetz. In allen Land tagen, wo die Trabanten Roms dominieren, wurde dieses Gesetz

— die einzige Errungenschaft des Liberalismus — in seiner für die weltliche Erziehung der Jugend bedeutungsvollsten Be stimmung durchlö^rt. Der Einfluß der Geist lichkeit auf die Volksschule wurde durch das Reichsvolksschulgesetz eingedämmt, er sollte sich auf die Religion beschränken. Die diversen Landesgesetze aber öffnen der Klerisei wieder Tür und Tor. In manchen Ländern, vor allem aber in Tirol und Vorarlberg ist die Volks schule heute nicht viel besser, wie die längst be seitigte Konkordatsschule

hervorgehen soll, welcher die achtjährige Schul pflicht zum Opfer verlangt. Wie die Arbeiterschaft Oberöfterreichs entschie dene Maßnahmen trifft, um dem klerikalen Atten tat auf die Volksschule zu begegnen, so Mutz sich auch die Tiroler Arbeiterschaft zu diesem großen Kampf um das höchste und heiligste Gut des Volkes, umdieSchule, heute schon rüsten. Denn die Arbeiterschaft wird diesen Kamps allein zu führen haben; auf den Scheinfreisinn ist nicht viA zu rechnen. Eine sechsjährige Schulpflicht

mit Halbtagsunterricht in Tirol — ge lingt den Christlichsozialen dieses elende Attentat- dann ist unser bißchen Volksschule gewesen! MW Deshalb, Parteigenossen, verbreitet die WW Part erpresse, stärket unsere Organi- MW sationen, denn diese werden im Kampfe gegen die klerikalen Schulverderber die WW beste Waffe sein! Graf Schaffgotsch oder: Wie man in Oesterreich zu Amt und Würden kommt. Innsbruck, 28. September. Eine Persönlichkeit, die sich durch mehr als ein Jahrzehnt zuerst in Tirol, dann in Vorarl berg

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 10
Datum: 17.11.1899
Umfang: 10
den berechtigten Anforder ungen nicht mehr genügte, in demselben Grade steigerte sich das Bedürfnis, den Volksschülern größere Räumlichkeiten anzuweisen, denn die Knaben waren in einigen Lehrzim mern eigentlich eingepfercht. Durch den vollendeten Gymna sialbau heilte auf diese Weise der Stadtmagistrat unter dem Bürgermeister Dr. Kathrein zwei klaffende Wunden, ohne die Stadtfinanzen zu sehr anzuspannen. Während der Ferien erhielt die neue Volksschule ein feuersicheres Dach, einen passenden Anstrich nub

dienst Verwendung. Das neue Gebäude diente bereits durch einige Jahrzehnte den Zwecken der Volksschule. Die erlauchte Kaiserin Maria Theresia rief 1774 die Volksschule in's Le ben ; dieselbe fand in Hall frühzeitig Eingang. Die Aufhe bung des Jesuitenordens (1773) zerstörte (1774) das hiesi ge Gymnasium. Im Jahre 1775 wurde hier am 7. Jänner eine Normalschule feierlich eröffnet und ihr als Wirkungs stätte das Gymnasialgebäude zur Verfügung gestellt. Mach te auch anfangs der Stadtrath der neueit

Schule, wie Schnel ler in seinem Vortrage „Die Volksschule in Tirol vor hun dert Jahren" (1874) bemerkt, kein freundliches Gesicht, weil Ulan den Verlust des Gymnasiums zu stark empfand, so vermehrte sich doch bald die Schülerzahl von 60 auf 430. In diesem Gebäude entfaltete sich der Volksschul unterricht bis zum Jahre 1814, wo das langersehnte Gym nasium neuerdings erstand und das alte Heim bezog. Die Knaben wanderten in das frühere Schulhaus zurück und verblieben daselbst, bis ihnen 1899 abermals

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 23.11.1907
Umfang: 16
gehört gegenwärtig also zu den unmöglichen Dingen und wird so lange dazu gehören, bis die breiten Massen unseres Landvolkes über die Volksschule anders und besser denken, als heute. Wenn wir aber schon für die Volksschule jetzt nichts tun können, so können wir dafür mit desto mehr Nachdruck an der Schaffung einer zeitgemäßen ländlichen Fortbildungsschule Mitarbeiten. Die Fort- biLdungsschulfrage ist nicht neu. Wenn man glaubt, cs handle sich nur um eine verbesserte Auflage der längst veralteten

, zwecklosen „Feiertags schule", so ist das Mißtrauen bei Volk und Lehrern gerechtfertigt. Jedoch soll die Feiertagsschule mit Einführung der Fortbildungsschule ein für allemal abgetan werden. Die Fortbildungsschule soll dem Bauer zur Brücke werden, die Schule und Leben mitsammen verbindet. Die Kenntnisse und Fertig keiten, die sich die Kinder in der Volksschule er worben, sollen in der Fortbildungsschule ihre An wendung finden. Alles, was der Knabe, das Mädchen in der Fortbildungsschule lernen, könnten

oder Wochenferialtag der Volksschule durch mindestens drei Stunden wöchent lich statt. Die ländliche Fortbildungsschule ist als eine Pflichtschule gedacht für die vom regelmäßigen Besuche der Volksschule befreite Jugend bis zum vollendeten 16. Lebensjahre. Der Jugend, welche das 16. Lebensjahr bereits überschritten, wäre der Besuch der Fortbildungsschule nach Maßgabe des Raumes zu gestatten und auf deren weitere sach gemäße Fortbildung Bedacht zu nehmen. Auch den Notlehrern und Lehrerinnen würde der regel mäßige

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 04.07.1900
Umfang: 8
für das Schul jahr 1900^1901 nachstehende Lehrstellen zur definitiven, eventuell provisorischen Besetzung: 1. An der einclassigen Volksschule 3. GehaltSclasse in Altach eine Lehrerinstelle. 2. An der einclassigen Volksschule 4. GehaltSclasse in Bangs die Lehrerstelle. 3. An der einclassigen Volksschule 4. Gehaltsclasse in Ebnit die Lehrerstelle. 4. An der einclassigen Volksschule 2. Gehaltsckasse in Emsreute die Lehrerstclle. 3. An der zweiclassigen Volksschule 3. Gehaltsclasse in Gösis die Lehrerinstelle

. K. An der sechsclassigen Volksschule 1. GehaltSclasse in Hatlerdors (Gemeinde Dorubirn) die Schulleiter stelle und eine Lehrerstelle, event, zwei Lehrerstellen. 7. An der sünsclaffigen Volksschule 2. Gehaltsclasse in Hohenems die Schulleiterinstelle und eine Lehrerin stelle, event, zwei Lehrerinstellen. 8. An der zweiclassigen Volksschule 3. Gehaltsclasse in Klaus eine Lehrerstelle. 9. An der zweiclassigen Volksschule 3. Gehaltsclasse in Koblach eine Lehrerstelle. 10. An der zweiclassigen Volksschule 3. Gehaltsclasse

in Mäder eine Lehrerinstelle. 11. An der einclassigen Volksschule 4. Gehaltsclasse in Meschach eine Lehrerstelle. 12. An der einclassigen Mädchenschule 3. Gehalts classe in Muntli die Lehrerinstelle. 13. An der zweiclassigen Volksschule 2. Gehaltsclasse in NoselS die Lehrerinstelle. 14. An der vierclassigen Volksschule I. GehaltSclasse in Oberdorf eine Lehrerstelle. 15. An der fünfclassigen Volksschule 2. Gehaltsclasse in Rheindorf eine Lehrer» und eine Lehrerinstelle. 16. Ander zweiclassigen

Volksschule 3. Gehaltsclasse in SchleiS eine Lehrerinstelle. 17. An der zweiclassigen Volksschule 3. GehaltSclasse ! in Sulz eine Lehrerinstelle. 18. An der einclassigen Volksschule 4. GehaltSclasse in Thal die Schulleiterstelle. 1900. 19. An der einclassigen Volksschule 3 GehaltSclasse in Weiler die Lehrerstelle. 2v. An der einclassigen Volksschule 2. GehaltSclasse in Winsau die Lehrerstclle. Die ausgeschriebenen Lehrerinnenstellen sind gegen wärtig sämmtlich mit einer Congregation angehörendqir

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