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Schlern
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Seite 3 von 62
Datum: 01.12.1967
Umfang: 62
Fürstbischof Vinzenz Gasser von Brixen beim Ersten Vatikanischen Konzil von 1870 Durch das Zweite Vatikanische Konzil wurde das Interesse auch für die früher abgehaltenen allgemeinen Kirchenversammlungen geweckt. Dies beweist die Tatsache, daß beim Mathias-Grünewald-Verlag in Mainz eine zwölfbändige „Geschichte der ökumenischen Konzilien“ erscheint, heraus gegeben von G. Dumeige und H. Bacht, wovon einige Bände bereits veröffent licht wurden, darunter Bd. XII, betitelt „Vaticanum I.“ von Roger

, da sich Vinzenz Gasser vorher kein besonderes Ansehen als ge lehrter theologischer Redner bei großen Tagungen oder als Verfasser theo logischer Werke erworben hatte. Auch hatte er nie Gelegenheit gehabt, auf einer Universität das theologische Doktorat zu erlangen. Um dieses Vorkomm nis zu erklären, müssen wir den vorausgehenden Lebenslauf ganz kurz darlegen. Lebenslauf Vinzenz Gasser wurde auf dem Berghof Gfas in der Kuratie Oberperfuß über dem Pfarrdorf Inzing im Oberinntal am 30. Oktober 1809 geboren

. Dort hin hatte sich die Mutter geflüchtet, da damals in Innsbruck und Umgebung Ende Oktober der Kriegssturm wütete. Am 1. November kam es ja zur vierten Bergiselschlacht. Sein Vater war ein angesehener Hofbesitzer und Gerber meister in der Talsohle von Inzing. Seine vorbildliche Mutter hieß Anna Partner. Seine Jugendzeit bis zum 12. Lebensjahre verbrachte er im elter lichen Hause. In Inzing besuchte Vinzenz Gasser auch die Volksschule. Da er gutes Talent zeigte, schickten ihn seine Eltern über Betreiben des Seelsorgers

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Schlern
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Seite 8 von 62
Datum: 01.12.1967
Umfang: 62
die Kirchengeschichte machen. Dazu zählte auch Vinzenz Gasser 17 ), der später zum Hauptreferent über die gemachten Einwände bestellt wurde. Er mußte dazu halbe Nächte opfern. Bei Tag fehlte ihm dazu die Zeit, da in der Glaubens kommission die Streitfragen am gründlichsten erörtert wurden, weshalb fast jeden Tag stundenlange Sitzungen stattfanden. Zudem herrschte in Rom im Juni und in der ersten Hälfte des Juli eine große Hitze. Deshalb wünschten viele Väter möglichst bald abzureisen. Zudem

brach die Malaria aus, die auch Bischöfe ergriff. Dies traf auch im Institut und Pilgerhospiz „Anima“ zu, wo Vinzenz Gasser mit seinem Diener logierte. Der Bischof Stahl von Würzburg starb inner halb weniger Stunden 1S ). Trotzdem harrte der Brixner Bischof aus und unter zog sich den größten Anstrengungen. Sein Kaplan mußte wegen Krankheit Rom verlassen. Bei den Diskussionen über die Unfehlbarkeit stritt man sich stark über die Textierung der Definition; siebenmal wechselte man die Definitionsformel

Aufgabe. Diese wurde Vinzenz Gasser übertragen, offenbar, weil man ihn für den fähigsten und tüchtigsten Referenten erachtete. Als solcher hatte er sich schon mehrmals bewährt. Dazu trug sicherlich auch der Umstand bei, daß er über eine starke Stimme verfügte. Zudem sprach er immer ruhig, sachlich und klar und vermied alle persönlichen Angriffe. Natürlich mußte er sich auf diese mehrstündige Rede gründlich vorbereiten, zumal es sich dabei um scharfsinnige und schwierige theologische Fragen handelte

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