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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 13.02.1915
Umfang: 10
Reiches. Und nun wollen wir Deutsche das niemals wieder vergeffen: daß Mißtrauen und anspruchsvolle Ungeduld aus Ver- g!eichsmi.me gefährliche und lähmende Kräfte sind. Das willige Vertrauen des Volkes formt den begabten Staatsmann, wie die Gelegenheit des Krieges den geborenen Feldherrn erscheinen und erkenne« läßt. Wir von heut» wissen, wie das deutsche Volk seinen Bismarck auf der Höhe seiner reisen Kraft und seines Erfolges nahm; aber nicht alle erinnern sich daran, wie er in den Jahren

werden. Und wir werden es über winden. Dann wird das Verlorene sich wieder ersetzen, doppelt. Wie es hier im Felde steht, das werden Sie mit eigenen Augen sehen. Er zählen Sie es nur daheim! Ueberall geht's voran, manchmal für die Ungeduld zu Hause nicht schnell genug, aber man muß einem zähen Feinde gegen über vorsichtig sein und unnötige Opfer vermeiden, um Kraft für entscheidende Stunden zu sparen. Wenn man steht, wie tüchtig und beharrlich im Felde gearbeitet wird, nicht nur an der Front, sondern auch hinter der Front

Ausspruch stellen, von dem wir in diesen Tagen gehört haben: „Wer im Kriege die Hilfe der anderen braucht, hat schon verloren." Zwei Worte — in dem einen kristallisiert sich der Glaube, im anderen der Beweis. Bei uns ist die Kraft, bei uns der Sieg. Da sollte uns daS bißchen Warten und Geduld doch so leicht werden wie ein Spiel, deffen stählerne Feder man mit keinem Schlüssel aufzuziehen braucht! — (Während ich das niederschreibe, marschiert unter meinem Fenster zu Peronne ein Bataillon des Münchner

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 8 von 10
Datum: 13.02.1915
Umfang: 10
, das er - da ausspricht, bleibt doch, so streng es auch manch- ! mal klingt, immer innerhalb der Grenzen einer ; vornehmen Zurückhaltung. Doch hört man, wenn < von den Germanenvettern über dem Kanal die Rede ist, aus seiner Stimme ein leises, kaum \ merkliches Vibrieren. Dabei mischt sich feine Rede ] mit Bildern von scharfer Prägung, mit Gleich- ; nisten von schlagender Kraft. Im Gespräch mit dem Vertreter eines neu- ! traten Staates sagte der Kaiser: „Sie f in b doch Sportsmann? Wenn bei einem Wett- j rennen

die Ab- i sicht, ein Weltreich zu gründen, so ist! das der heiterste Unsinn, der je über | mich geredet wurde. Aber in der Moral imGewissen und imFleiß der Deutschen ! steckt eine erobernde Kraft, die sich die Welt erschließen wird!" Unser Kaiser ist ein Deutscher im Sinne seines eigenen Wortes. DaS alles durfte ich erzählen uud glaubte, es erzählen zu müssen. Wird auch den toll gewor denen Lästerhähnen aller uns feindlichen Länder der „zweite Attila" vorerst nicht auszureden

?" — Was dieser Eine sagt, das Gleiche lese ich aus allen Gesichtern und Augen, hör' es aus allen Worten. Hier im Feld ist die Ruhe der Zuversicht, das Bewußtsein der deutschen Kraft. Zapplig, ohne Geduld uud auf- geergt lind nur wir zu Hause. — „I woaßt net, warum?" sagte der brave Feldgraue, der jetzt 4 Tag Rast hat und dann wieder 4 Tage im Schützengraben stehen muß. Ohne Regenschirm! Gäb' es einen, der ihm dienen könnte, so müßte ! es einer sein, der, statt mit Seide oder Baum wolle, mit daumdicken Stahlplatten

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