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Unterinntaler Bote
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Seite 16 von 20
Datum: 20.04.1912
Umfang: 20
war in ein gleichmäßiges uraltes Dunkel über- - 124 - starker Gegensatz, wie Viktor in dem Zimmer dieses alten Mannes stand. Sein schönes Angesicht blühte in fast mädchenhafter Un schuld, es war voll Lebenslust und Kraft, die einfärbigen dunklen Haare lagen gut ge ordnet um dasselbe, und in seinem Anzuge war er so rein, als wäre derselbe in diesem Augenblicke von liebreichen Mutterhänden be sorgt worden. Er blieb, wie er in das Zimmer getreten war, stehen und sah dem Oheime zu. Dieser aber fuhr in seinen! Geschäfte

lege. Ein Probebezug wird Jedermann davon 3ftnge als Ei Wer» ln der Josei Buchbindere Hubs. ZU ist in Jmst-Unte vermieten. Näh erfahren. wird sofort aufg All setzte den Vogel in das obere Fach eines Glasschreines. Für den hineingestellten nahm er einen andern heraus und sing dasselbe Bürsten mit ihm an. . Viktor konnte jetzt bei Tage erst sehen, wie ungemein hager und verfallen der Mann sei. Die Züge drückten kein Wohlwollen und keinen Anteil aus, sondern waren in sich ge schlossen

. Der Rockkragen war an seinem oberen Rande sehr schmutzig, und an dem Aermel sah ein gebauschtes Stück Hemd hervor, das ebenfalls schmutziger war, als es Viktor je bei seiner Ziehmutter gesehen hatte. Und überall waren leblose oder ver dorbene Dinge um den Mann herum. Es befanden sich in dem Zimmer eine Menge Gestelle, Fächer, Nägel, Hirschgeweihe und dergleichen, an welchen allen etwas hing, und auf welchen allen etwas stand. Es wurde aber mit solcher Beharrung gehütet, daß überall der Staub darauf lag

und Kaffee angefangen bis zu Eiern, Käse, 'Schinken und kalten Rinds- bratcn. Der Spitz hatte es hiebei am besten; denn Viktor gab ihm so viel, als er vielleicht niemals zu seinem Morgenmahle bekommen hatte. „Hast du schon Wasser in den Trog ge gossen?" fragte der Oheim. „Nein", entgegnete Viktor, „ich vergaß es in dem Augenblicke, aber ich tue es gleich." Wirklich hatte der Jüngling im Anschauen Die Schweizerische Nationalbank in Bern. Das Verladen der Ballonhülle des Parfeval-Luftfchiffs

. Nach dem Zusammenstoß in der Luft. Fliegerunfälle bei Berlin. In Johannistal stießen die Eindecker der Flieger Schmandt und Rctting zusammen. In Teltow verunglückte Witte. gegangen. Auf dem Fußboden lag ein aus gebleichter Teppich, und nur dort, wo der Mann während des Speisens zu sitzen pflegte, war ein neuerer, kleinerer mit blühenden Farben gelegt. Jetzt wälzten sich eben die drei Hunde auf ihm. — Es war ein sehr- ganz grau vom Staube hinter ihren Gläsern. Die alte Frau, welche vorhin an Viktor vorübergegangen

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Unterinntaler Bote
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Seite 17 von 22
Datum: 04.05.1912
Umfang: 22
, wenn sie zusammenkamen, was namentlich bei den drei Mahlzeiten des Tages der Fall war. Besonders lebhaft wurde Viktor einmal, da ihn der Greis zufällig oder absichtlich veranlaßte, von seiner Zukunft und von seinen Plänen zu reden. Er werde jetzt in sein Amt eintreten, sagte Viktor, werde arbeiten, wie es nur seine Kraft vermag, werde jeden Fehler, den er antreffe, verbessern, werde seinen Obern alles vorlegen, was zu ändern sei, werde kein Schlendern und keinen Unter schleif dulden — in freien Stunden

mals etwas, denn die grüne, dichte Baum wand des größeren Teiles der Insel war zwischen seinem Ohre und dem Klange, den er damals abends so schön an dem Felsenufer gehört hatte. — Es waren nach lange dauern den Sternnächten — denn Viktor war zur Zeit des abnehmenden Mondes gekommen — endlich auch sehr schöne Mondnächte erschienen. Viktor öffnete da gerne sein Fenster und sah, da er von Menschen geschieden war, das zauberhafte Flimmern und Glitzern und Däm mern auf See und Felswänden und sah

, redete ihn der Oheim, der nach seiner Art auf einer Bank in der Sonne saß, an und sagte: „Du darfst den Hund nidjt so an der Schnur führen, du kannst ihn schon frei mit dir gehen lassen, wenn du willst." Viktor warf seine Augen erstaunt gegen den Mann und sah wenigstens keine Unehrlich keit in seinem Angesichte, wenn auch sonst nichts anderes. Am folgenden Morgen ließ er den Spitz des Nachmittags versuchsweise frei. Es ge schah ihm nichts, und er ließ ihn von nun an alle Tage frei mit sich gehen

. So verfloß wieder einige Zeit. Ein anderes Mal, als Viktor eben schwamm und zufällig seine Augen emporrichtete, sah er den Oheim in einer Tür, die sich aus dem Dache des Bohlen Hauses öffnete, stehen und auf ihn herunterschauen. In den Mienen des alten Mannes schien sich Anerkennung auszusprechen, wie der Jüngling so geschickt die Wasserfläche teilte und öfter mit freund lichen Augen auf den Hund sah, der neben ihm her schwamm. Auch die hohe Schön heit des Jünglings war eine sanfte Fürbitte

für ihn, wie die Wasser so um die jugend lichen Glieder spielten und um den unschulds vollen Körper flössen, auf den die Gewalt der Jahre wartete und die unenträtselbare Zukunft des Geschickes. — Ob sich auch etwas Verwandtschaftsneigung in dem alten Manne gegen das junge, einzige Wesen regte, das ihm an Blut näher stand als alle übrigen auf der Erde — wer kann es wissen? Auch ob er heute das erstemal oder schon öfters zugeschaut hatte, war ungewiß: denn Viktor hatte früher nie gegen das Bohlentor empor geblickt

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Unterinntaler Bote
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Seite 20 von 22
Datum: 04.05.1912
Umfang: 22
war hier großartige Gründungsversammlung des katholischen Arbeitervereines St. Johann i. T. und „Das ist nicht gut, Oheim, daß Ihr ds- getan habt", sagte Viktor ergriffen, Worte, welche mir meine Ziehmutter in ein» Briefe geschickt hätte, hätte ich sehr gern, empfangen." „Siehst du, wie du das alte Weib liebst, sagte der Oheim, „ich habe es immer gr! dacht!" „Wenn Ihr jemanden liebtet, so irürbt Euch wieder jemand lieben," antwoM Viktor. „Dich hätte ich geliebt," schrie der Gieij 'heraus, daß Viktor fast

erzitterte. Es m einige Augenblicke Stille. „Und der alte Christoph liebt mich", sch er fort, „und vielleicht auch die alte Magd." „Was schweigst du denn?" sagte er mus einiger Zeit zu dem Jünglinge — „mit sieht es denn mit der Gegenliebe aus? nun so rede einmal." Viktor schwieg und wußte kein einziges Wort herauszubringen. „Siehst du", sagte der Greis wieder, „ij habe es ja gewußt. Sei nur ruhig, es i alles gut, es ist schon gut. Du willst fort und ich werde dir ein Schiff geben, daß d» fort kannst

und auf der ganzen Insel durfte Viktor herumgehen und alles untersuchen, sondern der Oheim bot ihm auch an, daß er ihn in einem Kahne an alle Punkte des Sees fahren lassen wolle, wo hin er nur verlange. Der Jüngling hatte wenig Gebrauch davon gemacht, weil er eigent lich, der nie in dem hohen Gebirge gewesen war, nicht wußte, wie er 1>ie Schätze des selben heben sollte, daß sie ihm freude- und gewinnbringend würden. Er fuhr nur selber zweimal zu dem Orla hinüber und stand an dem Ufer und sah die Hohen, grauen

. Sie waren aus der Ur sache dieses Gewitters etwas länger bei dem Tische sitzen geblieben. Viktor antwortete auf die Rede gar nichts, sondern horchte, was ferner kommen würde. „Es ist zuletzt doch alles vergeblich", hob der Oheim wieder mit langsamer Stimme an, „es ist doch vergeblich — Jugend und Alter taugen nicht zusammen. Siehe, du bist gut genug, du bist fest und aufrichtig und bist - 142 — mehr, als dein Vater in diesen Jahren war. ! Ich habe dich die Zeit her beobachtet, und man dürfte vielleicht auf dich bauen

. Du hast einen Körper, den die natürliche Kraft stark und schön gemacht hat, und du übst gerne die Kraft, sei es, daß du unter den Felsen herumgehst oder in der Luft wanderst oder in dem Wasser schwimmst — — aber was hilft das alles? ^Es ist für mich ein Gut, das weit, ja sehr weit jenseits aller Räume liegt. Mir sagte schon immer die heimliche Stimme: du wirst es nicht erreichen, daß sein Auge auf dich schaut, du wirst das Gut seines Herzens nicht erlangen, weil du es nicht gesäet und gepflanzt hast

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Unterinntaler Bote
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Seite 15 von 20
Datum: 27.04.1912
Umfang: 20
131 Beden, so wie morgens die Kühle, sehr groß war, sah Viktor, da er über den Blumenplatz ging, den Oheim auf einer Bank mitten in den Sonnenstrahlen sitzen. Derselbe rief ihn aber nicht hinzu, und Viktor ging auch nicht hinzu. So war der erste Tag aus. Das Abend essen, wozu Viktor um neun Uhr beschieden war, endete für ihn wie gestern. Der Oheim führte ihn in seine Zimmer und sperrte das Eifengitter des Ganges ab. Den alten Christoph hatte Viktor den gan zen Tag nicht gesehen, nur die alte

Frau allein wartete bei Tische auf — wenn man nämlich das „aufwarten" nennen kann, daß sie die Speisen brachte und forttrug. Alles andere hatte der Oheim selber getan; auch die Käse und Weine hatte er wieder einge sperrt. Als man des andern Morgens vom Früh stücke aufgestanden war, sagte er zu Viktor: „Komme ein wenig herein da." Mit diesen Worten schloß er eine kaum er kennbare Tapetentür des Speisezimmers auf und schritt in ein anstoßendes Gemach, wo hin ihm Viktor folgte. Das Gemach war wüste

in Zimmern aufgehängt wurden. Die Rahmen kauften sie sich selber dazu. Dein Vater ist immer eitel gewesen und ließ sich malen. Ich war viel schöner als er und saß nicht. Als die Schule einging, kaufte ich das Bild hieher." Viktor, der sich seines Vaters sowie seiner Mutter gar nicht mehr erinnern konnte, da sie ihm beide, zuerst die Mutter und sehr bald darauf der Vater, in frühester Kindheit weggestorben waren, stand nun vor dem Bilde dessen, dem er das Leben verdankte. In das weiche Herz des Jünglings

für diese Welt ist. Viktor konnte sich nicht vorstellen, wie vielleicht derselbe Mann später in dunklem, einfachen Rocke und mit dem eingefallenen, sorgenvollen Angesichte vor seiner Wiege gestanden sein mag. Noch weni ger konnte er sich vorstellen, wie er dann auf dem Krankenbette gelegen ist, und wie man ihn, da er tot und erblaßt war, in einen schmalen Sarg getan und in das Grab ge senkt habe. Das alles ist in eine sehr frühe Zeit gefallen, wo Viktor die Eindrücke der äußeren Welt

Nächten der Mond dar über steht. Siehst du wie durch die Säle ein trauernd Nixlein geht. Es klagt sein Leid im Liede — das ist so Nixenart; Gott, der die Fee'n erschaffen, er schuf sie fein und zart. Doch will das Glück d i ch trügen, mein Junge, dann sei stark; Der Gott, der uns erschaffen, er gab uns Kraft ins Mark!" ateuaufnahme und ll in Tirol, Erz- tsiraße Nr. 12. r'e werde« nicht an- Manuskripte nicht gesendet. ahrgang. ann, so läßt sich \, daß es den fort- ite gelingen werde, teile annehm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1915
Umfang: 8
für Oesterreich-Ungarn: monatlich K2.—, viertel jährlich K 6.—. halb jährlich K 12.—. Für Deutschland monatlich K 2.20. Für die Schweiz monatlich K 2.70. Cinzeln-Nummer 10 h Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 118 Samstag, 29. Mai 1915 Nr. 118 Gebt uns die Kraft zu haudelu. Salzburg, 27. Mai. Seitdem uns nun auch der italienische Bundes genosse, der sich in der ersten Scham für eine wohl wollende Neutralität erklärte und inzwischen

unter einer Decke mit den Dreibundfeinden arbeitete, überfallen hat und nach unseren Ausfahrts- und Einfahrtsstellen seine Hand ausstreckt, mutz es den Blindesten klar werden: 1 '; 1 r } , ‘7 / , T V' V 1 Deshalb müssen wir zunächst die Möglichkeit er halten, durch das Parlament mit der Bevölkerung zu sprechen und sodann der ganzen Welt unsere Entschlossenheit kundzutun, jedes Attentat gegen unsere Grenzen mit eiserner Entschlossenheit abzu wenden. Um diesen Willen auch unwiderstehliche Kraft zu verleihen, muß

zu ver meiden und uns den Frieden mit Italien und feiste Freundschaft zu erhalten, waren umsonst. Viktor Emanuel, der im August seine Freundschaft be schwor, hat sich inzwischen unseren Feinden verschrie ben. Alle Freundschaftsbeweise unsererseits, die in Gebietsangeboten bestanden, die der ernste Italiener noch vor einem Jahre als unerreichbar hielt, wur den als ungnügend zurückgewiesen. Italien ver laute von uns die Selbstverstümmelung. Wir soll ten wählen zwischen unserem wirtschaftlichen

dem Volke die Freiheit und Kraft, zu han deln und es wird den Staat vor jeder Einkreisung zu schützen wissen. : landras, einen Friedensbürgen, der, wenn über haupt, so nur durch die drohende Revolution zum 'Kriege getrieben werden könne. Dem König blute das Herz bei dem Gedanken der Möglichkeit eines Waffenganges gegen seine Verbündeten. So salba derte man, bis die Wiederernennung Salandras mit einemmal die Situation grell beleuchtete. Da erkannte jeder, datz der König im Begriffe stehe

der Imperialisten und er klärte den Krieg als seine und die Sache seines Hau ses. Gestern erließ Viktor Emanuel einen Tagesbe fehl an die Soldaten zu Land und zur See, worin er erklärt, daß die Stunde der Verwirklichung der nationalen Ansprüche geschlagen hat. Daß Italien seine Fahnen auf den von der Natur gezeichneten Grenzen aufvslauzen müsse. Diese Grenzen sind der Brenner, die Tauern, ist Villach, ist ganz Dalmatien, ist der Raub, an dem bisher nur die verrücktesten Imperialisten Italiens zu denken wagten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.11.1918
Umfang: 4
lebens dem Volksganzen kann uns eine Erholung von den furchtbaren Schlägen des.Krieges sichern. In diesem ungeheuren Umwälzüngsprozeß brau chen wir kluge, abwägende Führer^Männer, die mit unerbittlicher Energie auf unsere Ziele hinarbei ten, die aber vor jeder Ueberspannung unserer Kraft, vor jeder Uebereilung zurückschrecken, die mehr Unordnung als Ordnung schassen muß, ein solcher Mann war Dr. Viktor Adler. Er war frei von jedem utopischen Denken, stand fest auf dem Boden der Wirklichkeit und faßte

und an dem neuen, freien, einigen Deutschland. Sein Ju gendtraum, an dem er Zeit seines Lebens hing: ganz Deutschland in eine freie Republik vereinigt zu sehen, geht erst nach, ihm in Erfüllung! Aber weit mehr als unser Volk verlieren die Ar beitermassen an ihm. Dr. Viktor Adler war der Be gründer der österreichischen Sozialdemokratie. Die jüngeren Parteigenossen mögen unsere Partei als bloßes geschichtliches Produkt betrachten; aber das ist nur die sozialistische Bewegung

an sich. Sie zu einen, zusammenzufassen und im organischen Auf bau alle Kräfte des Proletariats seinem Befrei ungskampf dienstbar und nutzbringend zu machen, das ist Arbeit der schöpferischen Genies. In Deutsch land hat Bebel, in Oesterreich Dr. Viktor Adler die ses gewaltige Werk vollbracht. Wir werden die un geheure Arbeit die unser nun verblichener Fiihrer der Bewegung leistete, noch eingehend würdigen. Heute beherrscht uns der Schmerz, den Mann ver loren zu haben, der für die Partei noch Großes zu leisten berufen

hat. Schwer werden wir seinen Rat missen; schtver wer den wir den Vorkämpfer entbehren. Unser Trost ist nur der eine, daß in dem jahrzehntelangen Zu sammenarbeiten mit unserem nun toten Führer auf viele von uns ein Stück von seinen: Denken übergegangen ist; seine Geisteskraft war richtung- gebeill» für uns; sie hat parteibildend in der Partei gewirkt, und da das grausame Schicksal ihn in der entscheidenden Stunde uns genommen, geloben wir an seinem Grabe, sein Lebe::swerk mit ganzer Kraft fortzuführen

des Staatssekretärs Dr. Viktor Adler, des sen schwarzumflortes Bild alle Versammlungs lokale anfwiesen. Die Redner widmeten den: ver storbenen Parteiführer Worte getreuen Gedenkens und besprachen dann die heutigen Beschlüsse des Staatsrates betreffend die Proklamierung der deutschösterreichischen Republik als Bestandteil der deutschen Republik. Die Ausführungen wurden mit großer Begeisterung ausgenommen. Es wurde be schlossen, den morgigen Tag durch allgemeine Ar beitsruhe zu begehen, um bei der nachmittägigen

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Unterinntaler Bote
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Seite 16 von 22
Datum: 04.05.1912
Umfang: 22
. Da er mit demselben zurückgekommen war, sich ausgekühlt und ent kleidet hatte, ging er der größeren Tiefe des Wassers zu, legte den Körper längs der Fläche, tauchte vorsichtig, schwamm vorwärts, hob das Haupt und war außer den Bohlen Selbst den Spitz, welchem er die Schnur abgenommen hatte, konnte er, weil er schlanl war, zwischen den Bohlen zu sich hinaus- bringen. Nun schwamm er freudig in großen Kreisen auswärts und abwärts des Bohlen tores in dem tiefen See herum. Der Spitz neben ihm. Als seine Kraft gesättigt war, näherte

, Oheim! das können Eure Anstalten nicht fügen, was Ihr beliebig wollt; denn ich gehe an das Felsenufer hinvor und stürze mich gegen den See hinunter, daß sich mein Körper zer schmettert." „Tue das, wenn du die Schwäche besitzest," sagte der Oheim. Nun konnte Viktor in der Tat keine Silbe mehr Hervorbringen — er schwieg eine Weile, und es stiegen in ihm Gedanken auf, daß er sich an der Härte dieses abscheulichen Man nes rächen werde. Auf der andern Seite schämte er sich auch seiner kindischen Drohung

und erkannte, daß sich selber zu verletzen kein wesentlicher Widerstand gegen den Mann wäre. Er beschloß daher, ihn durch Duldung auszutrotzen. Darum sagte er endlich: „Und wenn der Tag gekommen ist, den Ihr ge nannt habt, lasset Ihr mich dann in die Hul hinüberführen?" „Ich lasse dich dann in die Hul hinüber führen," antwortete der Oheim. „Gut, so bleibe ich bis dahin," entgegnete Viktor; „aber das sage ich Euch, Oheim, daß von nun an alle Bande zwischen uns zer schnitten sind, und daß wir nicht mehr

in einem verwandtschaftlichen Verhältnisse stehen können." „Gut," antwortete der Oheim. Viktor setzte noch im Zimmer sein Barett auf das Haupt, zerrte den Spitz, den er bei sich hatte, an der Schnur hinter sich her und ging zur Tür hinaus. Der Jüngling betrachtete sich nun von jeder Rücksicht, die er sonst gegen den Oheim beob achten zu müssen geglaubt hatte, frei und beschloß, fortan jede Handlungsweise sich zu erlauben, die ihm nicht von seinem Sittlich keitsgefühle verboten oder von den Grenzen der offenbaren Gewalt

unmöglich gemacht worden wäre. Er ging von dem Oheime in sein Zimmer und schrieb dort über zwei Stunden. Dann ging er ins Freie. An der Treppentür war von innen und von außen ein Ring, der als Klöppel diente. Wollte Viktor von nun an entweder hinein oder hinaus, so ging er nicht mehr, wie bisher, zu dem Oheime, daß er ihm öffne, sondern er stellte sich an die Tür und schlug mit dem Klöppel gegen dieselbe. Auf dieses Zeichen kam der Oheim allemal, wenn er in seinem Zimmer war, heraus und öffnete

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 7 von 16
Datum: 05.02.1911
Umfang: 16
— ich werde deine Hand nicht zurück weisen, vorausgesetzt, daß . . . Was meinst du?" „Die Lage hot sich verändert!" „Auf welche W ise?" „Wir sind Bundesgenossen geworden!" „Du sprichst in Rätseln, Schwesterchen!" „Bist du nicht eifersüchtig auf Leutnant Meyer, Viktor? Man erzählt sich im Regiment, daß er Fräulein Brinken heimlich artetet. Es ist unmöglich, daß du keinen Argwohn hättest . . .!" Herr Viktor Schwarz fuhr in die Höhe. „Hättest du wirklich nichts wahrgenommen?" „Mach mich nicht rasend, Adele

über!" sagte der junge Herr, halb höhnend, halb aner kennend. „Aber du hast recht — wir sind Bundesgenossen geworden!" Adele nickte leise. Dann folgte eine Pause, in welcher das Geschwisterpaar die Sachlage in Gedanken näher erwog — ein jedes für sich. Das Geschick wies sie allerdings aufeinander an. Was der Liebe nicht gelungen war bis jetzt — es gelang den: Egoismus. Wenn Herr Viktor Schwarz auch eine Bevorzugung Leutnant Meyers durch Irmgard niemals wahrgenommen hatte, war er doch überzeugt

, daß ein Interesse vorhanden war, wenigstens seinerseits. Und daß der Oberst dem „Kouzessiousschulzen" Wohlwollen bewies, zeigte der Umstand, daß Leutnant Meyer seit einiger Zeit in dessen Familie Zutritt besaß. Es setzte diese Bevorzugung auch ein Wohlwollen seiner Gattin voraus. Dazu traf der Gedanke, daß Leutnant Meyer der Schwiegersohn des Kommandeurs werden könne, Herrn Viktor Schwarz noch an einer andern, sehr empfindlichen Stelle. Er wußte ganz genau, daß Herr Theodor Ebeling nach Adeles Hand strebte

. Der Preis war hoch — eine schöne Frau und ein warmes Nest! Der junge Prokurist war nicht nur eine tüchtige, kaufmännische Kraft, sondern auch ein Streber par exoelleno«, dazu der Sohn eines angesehenen Geschäftsfreundes. Gründe genuD, um den Prokuristen als Schwager zn fürchten, gi&w&rf he®» 1p- er- iett tbe tzy lg ius- and- egen ;lln- tzün- chal« «för dern len re le -s. er Ff' 5a tz

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Alpenländer-Bote
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Seite 13 von 16
Datum: 04.07.1915
Umfang: 16
dielten dem Feinde tapfer stand, bis ein öster- ! reichisches Korps nach dem anderen herbeikam und in den Kampf einarisf. Die Schlackt endete trotz des verzweifelten Widerstandes der Piemon- ; teesn bei einbreckender Nacht mit einem vollstän digen Siege der Oesterreicher. ! Karl Albert, der alles verloren sah, legte noch 6m Abend die Krone zugunsten seines Soh- ^ nes Viktor Emanuel nieder, nahm für immer von [ den Seinigen Abschied und verließ ungesäumt I Italien, um sich nach Oporto (Portugal) zurück

- k mziehen, wo er schon am 28.- Juli dem Kummer l-rlag. Der neue König Viktor Emanuel II Tsioß am 26. März 1848 mit Radetzky, den er um eine persönliche Zusammenkunft gebeten "atte, einen Waffenstillstand, für welchen er, da er feierlich versprach, wäbrend desselben den Frieden mit dem Kaiser auf dauerhafter Grnnd- ! läge herzustelleu, äußerst milde BeLingungen zu- stesagt erhielt. In dem 6m 6. August zwischen | fönt und Oesterreich geschlossenen Frieden ver- ! ^lichtete er sich zur Zahlung

; die italienischen Revolutionäre gaben deshalb dem Grafen Haynau den durckaus unverdienten Na men „Hyäne von Brescia". Am 27. Mai fiel endlich auch Venedig und erhielt trotz aller Untreue einen gnädigen Frie den. So endete das erste Jahr 1848/49 rühm los für Italien. Es konnte sich aus eigener Kraft nicht unabhängig machen. ' Darum versuchte man es im Jahre 1859 mit Hilfe der Franzosen. Den Grund bot das Nationalitätenprinzip (= Grundsatz, daß alle Angehörige einer Sprache auch staatlich zusam mengehören

). Man schob Truppen an die lom bardische Grenze- und so mußte Oesterreich am 19. April das Ultimatum an die sardinische Ne gierung stellen. Wenn auch das Wiener Kabinett nicht erwarten konnte, daß Viktor Emanuel bei der Stärke seines Heeres und den zahlreichen Scharen von Freiwilligen, die aus dem übrigen Italien zu seinen Fahnen geströmt waren und unter dem Namen „Alpenjäger" von Garibaldi organisiert wurden, sowie bei der Aussicht aus sofortige Unterstützung von Seite Frankreichs

aus. Obgleich das österreichische Ultimatum von Viktor Emanuel abgelehnt worden war und die von Oesterreich der sardinischen Negierung ge stellte Frist bereits am 22. April abgelaufen war, überschritt das österreichische Heer, über welches Kaiser Franz Josef dem seiner Aufgabe in keiner Weise gewachsenen Grafen Giulay den Oberbefehl übertragen hatte, erst am 29. April den Tessin, den Grenzfluß zwischen der Lombardei und Pie mont. War schon diese Verzögerung des Angrif fes, zu welcher sich Giulay durch neue

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 7 von 16
Datum: 12.03.1911
Umfang: 16
plötzlich, daß sie nicht mehr Herrin ihrer Gefühle war. Sie empfand es zum ersten Male, aber mit überwältigender Kraft. Instinktiv machte sie einen Versuch auszuweichen ... Mechanisch beugte sie sich auf das Vogelbauer nieder, das mit Lilis Kanarienvogel auf einem kleinen Tischchen stand. Sie selbst hatte das Bauer dorthin gestellt, damit Häns chen die Nachmittagssonnenstrahlen genieße und ihr Ge sellschaft leiste in ihrer Einsamkeit. In ihrer Verlegen heit beugte sie sich aber recht tief

. In diesem Augenblicke wurde seitwärts eine Türe auf gerissen, welche in Herrn von Bilsings Arbeitszimmer führt. Herr Viktor Schwarz erscheint im Türrahmen. Vermutlich ist ihm die Zeit bei seiner Sportzeitung zu lang geworden . . . „Mein Schwager —? O, vortrefflich —!" „Pardon, gnädiges Fräulein! Ich war wahnsinnig!" ruft der junge Offizier aufspringend. „So also —? Ist die Maske endlich gefallen? Famos! Meine arme, betrogene Schwester!" heuchelte der Bruder. „Sie werden begreifen, daß Sie der Familie Genugtuung

schulden —!" „Ich betrog Adele niemals, bei meiner Ehre!" „Hahaha!" Irmgard, welche zuerst wie versteinert gestanden, hatte sich gesammelt. Obgleich sie nicht begriff, welch unglücklicher Zu fall Herrn Viktor Schwarz nach Bilsingsleben geführt, hatte sie ihre Ruhe wiedergefunden, ihre Ruhe und Willenskraft. Und mit aller charaktervollen Entschlossen heit, welche ihr eigen, nahm sie sofort Partei. Voll leidenschaft licher Zärtlichkeit warf sie sich Leutnant Meyer in die Arme. Ihr alter Bewerber sah

es wutschnaubend. „Steht's so —? Hahaha! Wie lange schon?" Die einzige Antwort waren ein paar heiße Küsse, „'Bedaure zu stören! Ich gehe! Bedaure sehr!" höhnte der abgewiesene Freier. Irmgard übersah die Schwere des Konflikts und schmiegte sich dichter an den Geliebten. „Still, mein Herz!" beruhigt sie bittend. „Alles, was weiter zwischen uns zu verhandeln sein wird, mein Herr Exschwager, geschieht am besten durch unsere Sekundanten! Gnädiges Fräulein, ich habe die Ehre!" Damit war Herr Viktor Schwarz hinaus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 26.08.1910
Umfang: 8
dritte Kraft ihr Beruf eikras wenigstens erleichtert kittb, heim fetzt haben sie tatsächlich einen Dienst zu versehen, der nahezu unnrenschlich War. Denn sie jwiaren wehr Gemeindediener als Wachleute. Auch! das soll ,anders werden, denn auchl ein Ge meindediener jwird angestellt, der die Zustellungen an die Parteien, die jetzt die Polizeimänner besor gen mutzten, jedenfalls Übernehmen wird. Die Cholera. Maßnahmen an ber Lirolifchen Grenze. Aus Trient wird uns gemeldet: In den öfter* reichischen

und Desinfektion umfassen, shwie auch jene Ver fügungen enthalten, die in Bezug auf den Auslauf der Schiffe und die Ausfuhr von Gegenständen, Welche Träger des Ansteckungsstoffen sein könnten, erlaffen wurden. D,ilese inzwischen den obgenannl- ten Mächte «geschlossene Vereinbarung bleibt durch fünf Jahre in Kraft und kann von fünf zu fünf Jah ren stillschweigend erneuert werden, falls nicht einer der vertragsschließenden Teile dieselbe in den letz ten sechs Monaten vor Ablauf diter fünfjährigen Periode

gekündigt haben sollte. Die Kündigung gilt aber nur für jenen Sta at ad er jene Sta aten, von dem oder von denen sie ausgegangen ist. Für die übrigen Staaten bleibt aber die Konvention in Kraft. Die Cholera in Italien. Aus Ro m Wird uns geschrieben: Die durch die Choleraepidemie entstandene Situation muß von zwei verschiedenen Gesichtspunkten aus bewertet werden: einmal als lokale Erscheinung der infizier ten Zentren, dann als Bedrohung für das ganze Land. Als lokale Erscheinung ist die Epidemie unge

ist es zu einer recht netten Szene zwischen dem Schwiegersohn des Rikita, der bekanntlich König von Italien ist, und dem nunmehrigen König Rikita gekommen. Nach der Ansprache Nikitas an seinen Schwiegersohn erhob nämlich König Viktor Emanuel sein Glas und be gann also einen Trinkspruch: ,,Eure königliche Hoheit! Die Bande . . . Große Unruhe bei den montenegrinischen Würdcn- unb Hammelwegträger. Nitita: „Was B a n d - ? Wer ist eine Band e? Wir lassen uns nicht beleidigen!" Viktor Emanuel (verwirrt

): D i e B a n d e, d i e Bande, die Bande Großer Lärm, einige montenegrinische Hochwür- denträger ziehen bereits die Dolche. Verzweifelt schreit die italienische Königin: „Aber laßt meinen Mann doch ausreden!" Die italienischen Würdenträger: Ausreden lassen, ausreden lassen! Endlich tritt Ruhe ein und Viktor Emänuel konnte seine Rede also fortsetzen: „Die Bande die mich mit der erhabenen Fainilie Eurer königlichen Hoheit verbinden, rmb die Sym pathie Italiens usw. usw." Gin Morbgestänbuis nach zehn Jahren. Man berichtet

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 29.12.1915
Umfang: 16
-elenzium, zu Deutsch Maul halten! Ich will ein paar harmellose Worte an die ge ehrte Festversammlung richten . . . Meine Her- ;.w\, da uns gestern Seine welsche Majestät, der -König des verKnigten, sag' ich, des verunreinig ten Italiens. Viktor Emanuel, der Große, wie- K-ennn die Ehre seines freundlichen Besuches ge- ^Wen hat, io . . . Bitte, nicht lachen und den i Redner nicht immer unterbrechen . . . Der - hohe Besuch war wirklich kein anderer als Viktor - Emanuel, der mächtige Beherrscher

aller Lazza- ^ roni und Makkaroni, der unerschrockene Held, der /.sich vor niemanden fürchtet als vor seiner Alien, - der gnädigen Frau Helena, ehelicher Tochter des . Hammelklaus, n in Montenegro. Ich Hab' ibn mit . eigenen Augen aesehen, den unsterblichen Viktor, der in seiner Riesenfigur alle anderen Italiener ellenhoch überragt. Er saß in der Patronentasche eines Bersaasieri und schaute Lavier in die Welt hinaus. Auf seiner Mütze angenaht trug er die goldene Krone des geeinig... des gereinigten

nämlich stark an Schwin- delansällen und an nervöser Gedächtnisschwäche. Was er beute beschwört, ist morgen feierlich ver gessen. Böte Menschen legen ihm das als einen "«MS birtirfj aiönAtuPA l5> ipl-s scher Argwohn und freventliches Urteil. Zwar hat der König einen kleinen Leibschaden unter dem Hutgupf, aber sein Charakter ist glänzend wie Stiefelwichs. Unbeugsameren und ehrenfesteren Charakter als Viktor Emanuel den Zweiten gibt es keinen in der Welt. Gerade ob seiner Wil lensstärke

das Geschirr empor und sagte feierlich: „Also, icb erhebe das Glos und bitte alle Herren, inzustimmen in den Ruf: Viktor Enra- nuel, der Große, König von Italien, der Herr scher aller Tschinggen und Schlar affen soll leben boch!" „Hoch! Hoch! Hoch!" fielen die Studenten brüllend ein, tosendes Gelächter schmetterte hin- tennach. „Uebermut tut niemals gut," warnte der Mesner; „nach allzu frohem Lachen kommt Jam mer und Weinen." Sogleich ertönte von: Eingang ber ein kläg liches Weiberschluchzen

und die lustige Runde brach in neue Heiterkeit aus. „Nun hat das Sprel ein Ende!" gebot der Freinberger; „es ist Zeit, die Ruhe zu suchen, daß wir morgen wieder bei Kraft sind. Wer nicht schlafen will, soll wenigstens den anderen einen Frieden lassen." Die meisten wickelten sich jetzt in ihre Decken und streckten sich am Boden ans. Nach und nach wurde es still, nur ein vieltöniges Schnarchen hallte durch den Raum. Eine Stunde mochte vergangen sein, da pol terte es heftig an der Tür. Hastig stand

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 02.11.1913
Umfang: 12
verschiedener UnterftützungSgesuche etc. zum Punkte Licht und WafferzinSregulierung nachstehendes befchloffen. Der Kilowattpreis für Licht wird von 50 auf 45 Heller herabgesetzt und werven außerdem noch folgende Rabatte gewährt: Für ein jährliche Stromabnahme von 50 bis 100 Kronen 5°l 0 , von 100 bis 150 Kr. 10°| 0 . von 150 bis 200 Kr. 15°| 0 , von 200 bi- 300 Kr. 20°| o , von 300 bis 400 Kr. 25°| 0 . Diese Ermäßigungen treten mit 1. Jänner 1914 in Kraft; wobei zu bemerken ist, daß für diejenigen

, 15. Faistenauer Johann, 16. Widmoser Amon, 17. Fuchs Anton, 18. Haas Franz. 3. Schlicker, scheibe: 1. Hein Peter, 2. Höck Viktor, 3. Egger Sebastian, 4. Höck Georg, 5. Glätzle Alois, 6. Sapelzer Jakob, 7. Egger Josef, Oberschützen, meistcr, 8. Zimmerwann Urban, 9. Höck Mat. thiaS, 10. Exenberqer Anton, jun. 4. Serien beste zu 5 Schüsse: 1. Hein Peter mit 43 Kreise. 2. Höck Heorg 42. 3. Höck Viktor 42, 4 Sapelzer Jakob 42 5. Egger Sebastian 41, 6. Egger Josef 37. 7. Glätzle Alois 36, 8. Höck Matthias

mit 35 Kreise. 5. Sertenbeste zu 25 Schöffe: 1. Sapelzer Jakob 195, 2. Höck Viktor. 188, 3 Höck Georg 176, 4. Egger Sebastian 176, 5. Hein Peter 172 und den Trostpreis Josef Egger mit 162 Kreisen. Die Gewinner der 4 Schützen.König. Preise sind: 1. Sapelzer Jakob, 2. Höck Viktor, 3. Höck Verbündeten erwarteten erst die Verstärkung durch daS Nordheer Bernadette- und durch Ben. nigsen. Friedliche Sonntagsstille walt-te dennoch an diesem Tage über den zu tödlichem Kampfe gerüsteten Scharen. Wäre Napoleon

PoniatowSki befehligt Georg, 4. Hein Peter. Bestgswinmr der Armec- icheibe sind: 1. Laucher Georg, 2. Glätzle A ois, 3 Egger Josef, 4. Höck Georg, 5. Zimmerwann Urban, 6. Steffl Joses, 7. D'.Max v. Hoden balken, 8. Hein Peter, 9 Faistauer Johann, 10. Höck Viktor, 11. Obermoser Josif, 12. Hecken, derger Sebaüian. 13. Maier Anorä, 14. Höck Mattb-aS, 15. Haas Franz, 16. Ortner Georg, 17. Obermnser Frl x, 18. Wimmer Alois, 19. Beider Johann, 20. Egger Josef, 21. Obernauer Andrä, 22. Maier Josef, 23. Hirn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.10.1917
Umfang: 8
das Präsidium bekannt, daß ein Antrag auf Schluß der Debatte und Wahl von Generalrednern eingelangt ist. Bei der Abstimmung wird dieser Antrag an genommen. Zum Generalredner f ür wurde Neurat (Reichenberg), gegen Dr. Viktor Adler ge wählt. Zu einer persönlichen, Bemerkung erhält das Wort Abram (Innsbruck): Der Zwischenruf, den ich vormittag in der Erregung gebraucht habe, hat seine Ursache in der ganz ungerechtfertigten Art, durch welche bestimmte Kreise der Opposition un sere Vertrauensmänner, insbesondere

über lassen würde. Redner protestiert gegen die antisemi tische Hetze gegen einzelne Teile der Opposition (Widerspruch) und erklärt, daß die Opposition den Antrag Dr. Adlers begrüßt und denselben als ein Entgegenkommen betrachtet, der es ihr ermöglicht, für den in ihrer Erklärung ausgesprochenen Geist zu wirken. Gegen die Gefahr einer Spaltung braucht sich niemand den Kopf zu zerbrechen. Niemand denkt an eine solche. Gegen die krMrung der Linken. Der Generalredner Dr. Viktor Adler führte

, werden nicht nur jede Gefahr einer Spaltung des Proletariats ausschließen, sie werben eine Schärfe des Kampfes bringen, die wir heute noch nicht voraussehen können. Wir werden alle unsere Kraft zusammennehmen müssen. Die Pro bleme werden unsere ganze Kraft in Anspruch neh men, als Politiker und als Leiter unserer Organi sation in ihrer dreifachen Form, als Politiker, als Gewerkschaftler und als Genossenschaftler. Die Na delstiche von Leuten, die mit der Nadel noch nicht recht umgehen können, haben mir nie noch weh getan

unserer Tage ? wäre ja nicht auszuhalten, wenn wir nicht das j Große in uns empfinden würden, dem wir zustre- | ben. Wenn wir das Proletariat kampffähig erhall- l ten wollen, dann müssen wir dem Proletarier ein Helfer sein, wie wir Kämpfer sind für das Prole tariat. In diesem Sinne hat der Parteitag gute i Arbeit geleistet. Kämpfen Sie als die Linke, wir lehnen es ab, die Rechte zu sein, wir kämpfen wei- > ter als Sozialdemokraten. (Lebhafter, lang anhal tender Beifall.) Genosse Dr. Viktor Adler

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 11.02.1911
Umfang: 18
an. Theater-Nachricht „Staatsanwalt Ale van dev." Dienstag, den 7. Februar, gelangte zum Benefize des Schauspielers Herrn Viktor Forst oas Schauspiel: „Staatsanwalt Alexander" zur Aufführung. Wahr lich, dem Benefizianten gebührt für feine prächtige und geschmackvolle Wahl vollste Anerkennung, umso mehr, da dieses Stück nicht nur höchst spannend und interessant ist, sondern auch äußerst lehrreiche Abhandlungen auf weist. Leider fehlt es an gewünschten Raum, um selbes Stück einer längeren Besprechung

unterziehen zu können. — Die Besetzungen der Rollen lagen in den besten Händen und das Spiel war deshalb ein vortreffliches. Herr Viktor Forst war im Allge meinen gut, nur wäre einwenig mehr sicheres und ziel bewußteres Auftreten sehr am Platze gewesen. Was Herrn Direktor Meinhardt, der Träger der Titelrolle anbelangt, so glaube ich, daß es wohl nicht nötig sein dürfte — denn Herr Direktor Meinhardt ist ja zu Ge nüge bekannt als außerordentlich begabter Künstler — sein so künstlerisches und großes

Direktor Mein Hardt als Judith und konnten wir ersehen, welch' hohe Begabung und welch großes Können Frau Direktor Meinhardt besitzt. Es fei deshalb dieser Künstlerin volles Lob gezollt. Weiten wäre Herr Viktor Forst, der den grausamen und eifen suchtrgen Ben Io chm (Judith's Verlobter) auf das Beste zum Ausdrucke zu bringen wußte, sowie Herr Mm Böhm als JudUhs Vater zu nennen, welch Letzteren ebenfalls volle Anerkennung gebührt. Was Herr, Heinrich Braunhofer als De Silva, Arzt, (Judith'- Oheim

) betrifft, so sei gesagt, daß derselbe soweit nichts zu wünschen übrig ließ, jedoch hätte er im 1. Akte seiner etwas allzu geläufigen Zungenfertigkeit Einhalt tun sollen; denn durch seine hastige Sprechweise war er kaum zu verstehen und d a s ist für'einem Schauspieler ein sehr großer Fehler. Herr Eduard Schmidt als Rabbi Ben Akiba leistete Vorzügliches. Herr Schmidt ist überhaupt eine Kraft, welche seinesgleichen sucht. Von den anderen Mitwirkenden sei auch Herr Emanuel Laß als De Santos

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Unterinntaler Bote
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Seite 15 von 20
Datum: 30.03.1912
Umfang: 20
-nETs: ijfgÜ iTmmrrmmmi pen hatte. Der Holunder aber war viel näher gegen sie her als die Rosenhecke. Dann ging er wieder ein wenig weiter, und endlich kam er zu ihr herzu und sagte: „Ich will dir etwas hineintragen helfen, Hanna." „Ach nein, Viktor, ich danke dir", ant wortete sie, „es sind ja nur ein paar leichte Läppchen, die ich färbte und hier trocknen ließ." „Hat sie dir die Sonne denn nicht sehr ausgezogen?" „Nein, dieses Blau muß man in die Sonne legen, vorzüglich in die Frühlingssonne

ein stolzes Tragen." „Ist der Seidenwurm nicht ein recht armes Ding?" „Warum, Viktor?" „Weil man ihn töten muß, um sein Ge webe zu bekommen." „Tut man das?" „Ja, man siedet sein Gespinst im Wasser dunst oder räuchert es in Schwefel, damit das Tier drinnen stirbt; denn sonst frißt es die Fäden durch und kommt als Schmet terling heraus." „Armes Tier!" „Ja — und in unfern Zeiten trennt man ihn auch von seinem armen Vaterlande — siehst du, Hanna — wo er auf sonnigen Maulbeerbäumen herumkriechen

könnte, und füttert ihn in unfern Stuben mit Blättern, die draußen wachsen und auch nicht so heiter sind wie in ihrem Vaterlande. — — Und die Schwalben und die Störche und die an deren Zugvögel gehen im Herbste von uns fort, vielleicht weit, weit in die Fremde; aber sie kommen im Frühlinge wieder. — Es muß die Welt doch eine ungeheure, un geheure Größe haben." „Mein armer Viktor, rede nicht solche Dinge." „Ich möchte dich um etwas fragen, Hanna." „So frage mich, Viktor." „Ich muß dir noch vielmal danken, Hanna

, daß du mir die schöne Geldbörse gemacht hast. Das Gewebe ist so fein und weich, und die Farben sind recht schön. Ich habe sie mir ausbewahrt und werde kein Geld hineintun." „Ach, Viktor, das ist ja schon lange her, daß ich dir die Börse gab, und es ist nicht der Mühe wert, daß du mir dankst. Tue du nur dein Geld hinein, ich werde dir eine neue machen, wenn diese schlecht wird, und so immerfort, daß du nie einen Mangel haben sollst. Ich habe dir zu deiner jetzigen Abreise noch etwas gemacht, das viel schöner

ist als die Börse, aber die Mutter wollte, daß ich es dir erst heute abends oder mor gen früh geben sollte." „Das freut mich, Hanna, das freut mich sehr." „Wo bist du denn den ganzen Nachmittag gewesen, Viktor?" - 99 - „Ich bin an dem Bache hinaufgegangen, weil ich so Langeweile hatte. Ich habe in das Wasser geschaut, wie es so eilig und emsig unserm Dorfe zurieselt, wie es so dunkel und wieder Helle ist, wie es um die Steine und um den Sand herumtrachtet, um nur bald in das Dorf zu kommen, in wel chem

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Unterinntaler Bote
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Seite 14 von 20
Datum: 30.03.1912
Umfang: 20
, wie sich kein Zweiglein in dem Garten rührt und die Baumwipfel gleichsam in den Lüften stocken; ich denke, es könnte ein Gewitter kommen, du mußt nicht su weit gehen." „Ich gehe nicht zu weit, und ich kenne schon die Gewitterzeichen; wenn sich einige zeigen, gehe ich nach Hause." „Ja, Viktor, halte es so, und es ist gut. Willst du nach einem Weilchen mit mir in die Stube hineingehen — es ist schon bald Mittag — oder willst du noch lieber hier herum sein, bis es Zeit zum Essen wird?" „Ich will noch ein wenig

jetzt diese und jetzt jene Stelle, daß sie nicht zu sehr an dem Grase klebe. Und so oft sie auf sah, sah sie sich nach Viktor um und erblickte ihn vor dem einen oder dem anderen Busche des Gartens stehend oder herumgehend oder über die Planke hinaus nach der Gegend schauend. Dies dauerte so lange, bis plötz lich in der stillen, heißen Luft das klare Mttagsglöcklein klang — für die Gemeinde das Zeichen zum Gebete und für dieses Haus nach stetiger Gewohnheit zugleich das Zei chen, daß man sich zum Mittagsessen ver sammeln solle

. Die Mutter sah noch, wie sich Viktor auf den Schall des Glöckleins umwandte und dem Hause zuschritt. Dann folgte sie ihm. Als der Jüngling in das Haus trak? sah er, daß unterdessen Gäste gekommen waren, nämlich der Vormund und seine Familie. Man hatte, wie es bei solchen Gelegenheiten oft geschieht, Viktor eine Ueberraschung ma chen und nebstbei einen Tag auf dem Lande zubringen wollen. „Du siehst, mein lieber Mündel", sagte der Vormund zu dem erstaunten Jünglinge, „daß wir artig

sind. Wir wollen dich heute noch einmal sehen und ein Abschiedsfest feiern. Du kannst dann übermorgen, oder wann deine Reiseanstalten fertig sind, deinen geraden Weg über die Berge wandern, ohne, wie wir verabredet haben, noch einmal die Stadt zu berühren, um von uns Abschied zu nehmen. Genieße dann nur recht deine wenigen noch übrigen Tage der Freiheit, bis du in das Joch der harten Arbeit mußt." „Sei mir gegrüßt, mein Sohn," sagte die Gattin des Vormunds und küßte Viktor, der sich auf ihre Hand niederbeugen

man an dem Tische sitzen sollte, und sagte: „Siehst du, Viktor, wie dich alle doch liebhaben." Die Speisen kamen, und das Mahl begann. Der Vormund und seine Gattin saßen oben an, neben Rosina wurde Hanna, die Zieh schwester Viktors, gesetzt, den Mädchen gegen über waren die Jünglinge, und ganz unten hatte sich als Wirtin die Mutter hingesetzt, die häufig aus und ein zu gehen und zu sorgen hatte. Man genoß die ^ländlichen Gerichte. Der Vormund erzählte Reiseabenteuer, die er selbst erlebt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1915
Umfang: 8
Kufstein, mit den hier wohnenden Bayern zur Feier des allerhöchsten 85. Geburtsfestes vereint, Sr. Majestät die alleruntertänigsten und ehrfurchts vollsten Glückwünsche zu Füßen legen zu dürfen." Dieser Tage traf durch die hohe Statthalterei der allerhöchste Dank Sr. Majestät an die Stadtgemeinde Kufstein und die Festteilnehmer am vaterländischen Abend ein. (General Exz. Viktor Dankl über die gegenwärtige Lage.) Der Landesverteidigungs oberkommandant G. d. K. Viktor Dankl äußerte

ob seines tapferen Verhaltens vor dem Feinde nunmehr auch mit der silbernen Tapfer keitsmedaille 1. Klaffe ausgezeichnet. Heil dem hel denmütigen Kufsteiner! (In russische Gefangenschaft) kam nach einer Mitteilung eines Feldkuraten an die Familie Kraft hier Herr Oberleutnant Dr, Karl Kraft. Er soll leicht verwundet worden sein. Diese Nachricht wird von allen Kufsteinern mit größtem Bedauern vernom men werden, umsomehr sich bereits zwei weitere Söhne in Gefangenschaft befinden und einer den Heldentod gefunden

hat. Wir hoffen und wünschen, daß Hen Dr. Karl Kraft, der angesehene und allbeliebte Kuf steiner Bürger, welcher viele Schlachten, darunter am Dukla und zuletzt in Wolhynien mitgemacht hat und ob seines tapferen Verhaltens mit dem Signum laudis ausgezeichnet worden ist, mit seinen Brüdern glücklich wieder in die Vaterstadt zurückkehrt. (Aus dem Felde.) Die Jäger Josef Mayr, Florian Waroschitz und Zugsführer Urthaler aus Kuf stein berichten, daß Patrouilleführer Adolf von Adam aus Ebbs an derJsonzofront

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 15.04.1917
Umfang: 8
von St. Quentin in zunehmender Stärke von olicher Artillerie aller Kaliber willkürlich be- ! ■ stsen; der Justizpalast, die Kathedrale und das UarhauS sind bereits schwer beschädigt. Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen: Vo» boissons bis Reims und im Westteile der ' llchtzkgne bekämpfen sich die Artillerien weiter äußerster Kraft. Die Franzosen setzten die histo- heEDauwerke von Reims durch Ausstellung von Serien in ihrer Nähe der Gefährdung durch nn- i » Wirkungsfener ans. Mehrfach wurden Vorstöße ber

Drama des Weltkrieges nähert sich fei- nern Ende. Und dieses Ende wird ein für die Mo narchie ehrenvoller Friede sein, weil die Völker Oesterreichs in fast dreijährigem Ringen bewiesen haben, daß sie niemals zu besiegen oder zu vernich ten sind. Vor ihrer Kraft und Größe verblaßt der Heroismus der Antike. Die heutige Generation wird in der Geschichte fortleben. Noch die Ge schlechter ferner Jahrhunderte werden mit Ehr furcht und Bewunderung von ihnen sprechen, die in dem furchtbarsten Krieg

aller Zeiten das Dasein und die Ehre der Monarchie tapfer und erfolgreich verteidigten und deren Entwicklung für alle Zu kunft gesichert haben. 1. Ausweis der zur Beschaffung billiger Lebensmittel für Min derbemittelte eingelausenen Spenden. Beim Stadt Magistrat Innsbruck sind aus den Aufruf des Bürgermeisters folgende Spenden eiu- gelaufen: Einmalige Spenden in Kronen: Wilhelm Engele, Kaufmann 10.000; Dr. Max Kapferer, Rechtsauwalt, Landesausschuß 3000; Firma Bauer Joses u. Sohn, Viktor Schwarz u. Komp

an der Ketten brücke 400; Arthur Hinterfeeber, Bankdirigent, 400; F. G. 300; Vinzenz Murr, Kaufmann, 200; Johann Zontiui, Bauunteruchmung, 200; Dr. Jo sef Greiter, Rechtsanwalt, 200; Gräfin Ernestine Ferrari 200; Auguste v. Sonntag, geb. Gräfin Fer rari, 200; Dr. Alois Kathreiu, k. 1 Unio.-Profes sor, 200; Marie Wwe. Leis. Private, 200; Unge nannt 200; Generaloberst Viktor Dankt 200; Antvu von Schumacher-Mariensrid 200; Heinrich Nosko, Kaufmann, 200; Heinrich Meuavdi, Lohnkutscherei- besitzer, 200

, Genieinderat, 100; Fa. Josef Bauer u. Sohn, Viktor Schwarz u. Comp. 100; Baronin Marie Mages 100; Rudolf Rhom- berg, Fabrikant, 100; Robert Nißl, Schloß- und Brauereibes. zu Büchsenhausen, 100; Hugo Rück, Kaufmann, 100; Ludwig Pustet, Inh. der Fa. Fel. Rauch, 100; Fa. L. Oberlindober, Feigenkaffee-Fa- brik, 100; Frau Karoline Kapferer 100; Dr. Rud. Fick, k. k. Univ.-Professor, 100; L. Dubsky, Fabri kant, 100. Die Lizumhütte gesperrt. Achtung Natirrfrennde» Vom Touristenverein „Die Naturfreunde

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Unterinntaler Bote
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Seite 14 von 20
Datum: 20.04.1912
Umfang: 20
. In dem Zimmer ließ Christoph den Jüngling, ohne weiter ein Wort zu sagen, stehen und ging wieder rückwärts hinaus. An dem Tische dieses Zimmers saß der Oheim Viktors ganz allein und aß. Er hatte abends, da ihn Viktor zum ersten Male sah, einen weiten, grautuchenen Rock angehabt, jetzt hatte er diesen abgelegt und stak in einem weiten, großblumigen Schlafrock und hatte ein rotes, goldgerändertes Käppchen auf. „Ich bin nun schon an den Krebsen", sprach er zu dem eintretenden Jünglinge, „du bist zu lange

nicht gekommen, ich habe meine fest gesetzte Stunde, wie es die Gesundheit for dert, und gehe von derselben nicht ab. Man wird dir gleich etwas austragen. Setze dich auf den Stuhl, der mir gegenübersteht." „Die Mutter und der Vormund lassen Euch viele Grüße sagen," hob Viktor an, indem er mit dem Ränzlein auf dem Rücken stehen blieb und zuerst die Aufträge seiner Ange hörigen, dann seine eigene Ehrerbietung und Begrüßung darbringen wollte. Der Oheim aber tat mit beiden Händen, in deren jeder er ein Stück

eines zerbrochenen Krebsen hielt, einen Zug durch die Luft und sagte: „Ich kenne dich ja schon an dem An gesichte — so fange an, hier zu sein, wohin ich dich beschieden habe, und wo ich dich als den Beschiedenen erkenne. Wir sind jetzt bei dem Essen, daher setze dich nieder und iß. Was sonst alles zu tun ist, wird schon ge schehen." Viktor legte also sein Ränzlein auf einen Stuhl, den Wanderstab lehnte er in einen Winkel, und dann ging er gegen den ange wiesenen Stuhl, den Spitz an der Schnur

. Es standen mehrere verschiedenge staltete und verschiedenfärbige lange Flaschen auf dem Tische, in denen verschiedene Weine sein mußten, und aus denen der Oheim wahr scheinlich schon getrunken hatte: denn bei jeder Flasche stand ein eigentümliches Glas mit einem Restchen Wein am Boden. Nur eine Flasche stand noch neben dein Teller, und aus derselben schenkte der alte Mann von Zeit zu Zeit ein Schlückchen in eines kleines, grünbauchiges Stengelglas. Für Viktor war indessen eine Suppe gebracht worden

, von welcher er mit seiner rechten Hand aß, wäh rend er mit der linken das Haupt des unten sitzenden Spitzes an sein Knie drückte. In der Zeit, in welcher er seine Suppe aß, waren von einem alten Weibe nach und nach so viele Speisen für ihn herbeigetragen wor den, daß er in Verwunderung geriet. Er aß davon, bis er satt war, dann ließ er das übrige stehen. Der Oheim hatte ihm von den Weinen nichts angetragen, Viktor ver abscheute auch noch den Wein, sondern schenkte sich von dem Wasser, das in einer kristall schönen Flasche

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Unterinntaler Bote
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Seite 16 von 20
Datum: 27.04.1912
Umfang: 20
, ihm das Bild zu schenken, denn dem als Lii Metes in öet 1 (Sitte schrveiz. Prinzessin: Baronin von Jud, geborene Prinzessin von Schwarzburg-Sondershausen. Oheime könne ja so viel nicht daran gelegen sein, da er es in diesem ungeordneten Zim mer ganz allein auf der Wand hängen und den vielen Staub aus dem Rahmen liegen lasse. Der Oheim stand indessen an der Seite und sah das Bild und den Jüngling an . Er hatte keine sonderliche Teilnahme gezeigt, und wie Viktor die erste Bewegung machte, sich von dem Bilde

zu entfernen, ging er gleich voran, um ihn aus den Zimmern zu führen, wobei er weder von dem Bilde noch von dem Vater etwas anderes sagte als die Worte: „Es ist eine erstaunliche Ähnlichkeit." Als sie wieder in das Tafelzimmer ge kommen waren, schloß er sorgfältig die Tapetentür und begann, auf die gewöhnliche Weise in dem Gemache herumzugehen und in den herumliegenden und -stehenden Sachen zu greifen, zu stellen und zu ordnen, woraus Viktor aus Erfahrung erkannte, daß er jetzt vorderhand nichts mehr

mit ihm zu tun haben wolle. Er beschloß daher, wieder auf die Insel hinunterzugehen. Die Treppentür war aber mals geschlossen. Viktor wollte nicht zu dem Oheime gehen, daß er ihm öffne, sondern er sachte an den Kasten, in welchen gestern das alte Weib mit den Schalen hineingegangen war, und vermutete, daß durch denselben ein Ausweg sein müsse. Er fand den Kasten bald, öffnete ihn und sah wirklich abwärts führende Stufen, die er einschlug. Allein er gelangte auf denselben nicht in das Freie

, sondern in die Küche, in welcher er niemanden traf als das alte Weib, welches mit der Herrichtung der vielen verschiedenen Dinge beschäftigt war, dje zu dem Mittagsmahle gehörten. Nur noch -in jüngeres, beinahe blödsinnig aussehendes Mädchen unterstützte sie hiebei. Viktor fragte das Weib, ob sie ihn nicht in den Garten hinauslassen könne. „Freilich," sagte sie, führte ihn dieselbe Treppe hinauf, die er heruntergekommen war, und holte den Oheim heraus, welcher sofort Öffnete und den Jüngling hinausließ. - 132

- Viktor erkannte nun, daß die Holztreppe der einzige Ausgang sei, und daß man den mit solchem Mißtrauen geschlossen halte, ob wohl das Ganze ohnehin mit einer undurch dringlichen Mauer umgeben sei. Der Tag verging wie der gestrige. Viktor kam um zwei Uhr zum Mittagessen und ging dann wieder fort. Gegen Abend ereignete sich etwas Ungeivöhnliches. Viktor sah ein Schiff gegen die Insel kommen und gerade gegen das Wasserbohlenwerk zu fahren, das er gestern entdeckt hatte. Viktor lief eilig die Treppen

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