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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 6
Datum: 26.08.1862
Umfang: 6
. Wir zweifeln nicht, daß unser Landtag auch darauf das Augenmerk lenken wird; denn so kann und darf es nicht fortgehen. § Trieft, 22. August. Sie werden sich erinnern, daß ich Ihnen vor einigen Wochen geschrieben habe, daß Napoleon, Viktor Emanuel und Garibaldi insgeheim innigst verbunden, sich vergeblich Mühe geben der Welt weiß zu machen, daß sie sich einander spinnefeind seien. Es läßt sich die Allianz dieser Revolutionärs wohl nicht leugnen, deß- ungeachtet besteht diese Verbindung mehr in der Idee

, sie sind darin einig, der Revolution zum Siege zu verhelfen, alle Drei haben sich der Nationalitätenfrage bemächtigt, und wollen unter dieseni Schilde den allgemeinen Unisturz in Europa herbeiführen, sie wollen reine Nationalitätenstaaten bilden. Ich will nicht den Unsinn aufdecken, der in diesem Streben liegt, ich will nur das Eine hier anführen, daß diese Idee nnhistorifch und unausführbar ist, daß vorerst gerade Napoleon auf die Annexion deutscher Provinzen sinnt, daß Viktor Emanuel als Entgelt

für die geraubte Provinz Lombardie sein italienisches Stammland Savoyen und Nizza an Napoleon abgetreten hat, und so sehr auch Garibaldi und Mazzini gegen dieseu Tauschhandel remonstrirten, die, besonders letzterer, auf eine italienische Republik lossteuern, Viktor hatte damals vergessen, daß er ein Stück italienischen Landes abgetreten und Napoleon lachte sich in die Faust, denn er hatte ohne viele Opfer den Schlüssel zu Italien erlangt, und Viktor Emanuel in seine Hand bekommen, der sich jetzt recken

und so beim italienischen Volke diskreditirt; indeß der gewissermassen redliche Banden führer es niit seinem Könige Viktor Enianuel wohlmeint und ihn nächstens auf dem Kapitol zum Könige von ganz Italien ausgerufen wissen will. Diesen letztcrn Plan hat auch Viktor Emanuel noch in letzter Zeit mit Garibaldi gemeinsam be sprochen, denn als Garibaldi vor noch kaum zwei Monaten in Turin war, hat ihn Viktor Emanuel zu diesem Unter nehmen angefeuert. Garibaldi will jetzt sein Wort gehalten, hingegen Viktor

Enianuel in den Krallen Napoleons sein Versprechen brechen muß, so gewiß ihm der Löwenantheil der römischen Garibaldi-Expedition zufiele; denn Napoleon knüpft die Ueberlassung Roms an Viktor Emanuel an die Auslieferung gewisser italienischer Grenzgebiete und an das Recht neben der italienischen Besatzung auch eine französische in Rom belassen zu dürfen; (?) gegen dergleichen Bedingungen sträubt sich das Herz des Abgottes des italienischen Volkes; ! Garibaldi sieht sich gelähmt und fühlt den Druck

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 20.06.1864
Umfang: 6
Priv i^cgien. Werzeichnlß ter im Monate August 1W vom k. k. Privilegien-Archive ein- „gistrirten ertheilten. rerlänzerten. übertragenen ii„d außer Kraft getretenen -uischließenden Privilegien. Ertheilte Privilegien. Hubert Viedermaon, Lieutenant in Pension, auf tie Verbesserung in ter Konstruktiv» der Revolver und der dazu gehörigen Patronen und Zündhütchen. Vom z. August 1SÜZ auf 2 Jahr. Beschreibung ^°'t'lph^Pclikan. Bergmeister z» Nürscha» bei Pilsen in Böhmen, auf die Erfindung

eines eigenthümlichen ÖfenS, .SarturationS-Ofen' genannt, zur billigen Erzeugung der Kohlensäure. Vom 8. August I8LZ auf I Jahr. Beschreibung geheim gehalten, Alfred Lenz, Eivil-Jngenieur in Wien, auf die Verbesserung an ten Nähmaschinen. Vom 7. August IKVZ aus 2 Jahr. Beschreibung offen gehalten. EharleS William Hin« Sara-nt. in Paris (Bevollmächtigter A. Martin,, in Wien), auf tie Bcrbesscruug in ter Konstruktion der Wägen für Kranke. Vom 7. August ISA auf I Jahr. Beschrei bung geheim' gehalten. Jakob Viktor

gehalten. AnteS iZd Froebe, Kurrentlvaarenhändler in Wien, ans tie Erfin tung einer Damps-Buchtruckersarbe. Vom IZ. August IM auf I Jahr. Beschreibung geheim gehalten. Viktor Pierre Eölestin Band, Doltor ter Metizin in Paris (Be vollmächtigter Koruel. Ka,p-r, in Wien), auf tie Verbesserung ter Kou'erviiuug von Fleisch und -nteren thierischen Substanzen. Vom >> August ISVZ aus I Jahr. Beschreibung geheim gehalten. S«8 Matthäus Georg Ratsch, in Ofen, auf die Verbesserung der Pferde- aöppel luiter

der Benennung: . Centriped.il, Göppel.' Vom 11. August ISiiZ. auf I' Jahr. Beschreibung offen gehalten. Ditmar Franz Fakta, bürgerlicher Handelsmann in Wien, auf tie .Erfindung einer eigenthümlichen, weniger schäumendeil Zahnpasta. Vom I»>. August 1861, auf I Jahr. Beschreibung geheim gehalten. Viktor Armand Ehaurin. in CaudebeeleS Elbeuf, und Eus«.'be Joseph Noussel, in Paris (Bevollmächtigter Friedrich Nötiger, in Wien, auf tie Erfindung eines WeberkammeS mit HilsSvorrichtungen und GewichtSregulatoren

IM, auf das 2. Jahr. Beschreibung geHeini gehalten. Joseph PcrgeS Edler von Portheim, Georg Bertschy und Heinrich Kündig, auf die Erfindung eines Verfahrens, eiserne Walzen inittelst eines galvani'chen KopfüberzuzeS zum Zengtrucke geeignet zn machen und daturch tie gewöhnlichen kupfernen Druekwalzen vollkommen er setzen. Vom I. August IKVI, auf das 3. und Jahr. Beschreibung geheim gehalten. Leopold Munting, auf tie Erfinndug eines Motors für Wassern kraft, genannt: .schiefliege,ite Schraubeuturbine.' Vom 2g. Juli

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 02.11.1860
Umfang: 12
', dekretirt hat, daß die beiden Sizilien, welche ihn zum Diktator erwählt haben, einen integrirenden Theil deS einen und untheilbaren Italiens, mit seinem konstitutionellen König Viktor Emmaniiel und dessen Nachkommen an der Spitze, bilden sollen, d. h. mit anderen Worten, er er klärt , daß der. König Viktor Emanuel das Königreich beider Sizilien — ganz abgesehen von jeder Abstimmung — kraft, ein er Schenkung Garibaldi 'S besitzen werde. Inzwischen sind in Neapel — zufolge Pariser Blättern mehr StiNimen

mit den Erfolgen Viktor Emmanuels systematisch gesteigert. Je mehr die Kräfte anschwollen, welche sich Viktor Emmanuel anmrirte, des^o mehr bemühte sich die kaiserliche Presse die Massen auf die Gefahr aufmerksam zu machen, welche dem ita lienischen Volk von österreichischer Seite drohe. Nachdem die Versuche L. Napoleons an der Warschauer Konferenz direkt oder durch Hrn. Thouvenel theilzunehmen, gescheitert, steigerte sich abermals die Bearbeitung der Massen, und mit den großen.Erlassen in Wien wurde

die Haltung der Presse so feindselig gegen Oesterreich, wie sie nur zur Zeit offenen Kriegs fein könnte. Ein Telegramm auS Casertä vom 23. v. M. erzählt von ,dem großen Bürger Garibaldi», wie er müde ist und von nichts träumt, als von seiner Insel, wohin er zurückkehren werde, sobald er dem Könige Viktor Em manuel seine Macht übergeben habe. Diesem Traum ist der in Neapel am. IS. v. M. erschienene Erlaß »deS großen Bürger»- vorangegangen, worin er, ,uin einen unbestrittenen Wunsch der Nation zu erfüllen

wollen, theilen Preußen und Rußland die Auffassung Oesterreichs, den von Na poleon vorgeschlagenen Congreß zu vermeiden, und so darf das Zustandekommen eines CongreffcS zur Rege lung der italienischen Angelegenheiten vorläufig sehr be zweifelt werden. Wien, 3V. Okt. Se Majestät der Kaiser ist heute in Begleitung Sr. k. Höh. des Prinzen Albert von Sachsen und Sr. k. k. Hol). Herrn Erzherzogs Ludwig Viktor um 3 Uhr Abends mit Separat-Hof- zng der Elisabeth - Eisenbahn nach Jschl abgereist

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 8
Datum: 11.09.1862
Umfang: 8
Helden oder gar Revolutionär, der sein Vaterland mit den Gräueln und Schrecken des Bürgerkrieges bekannt machen wollte." Es wundert uns, wie man so plötzlich Garibaldi gegenüber eine solche Sprache führen kann; als ob Viktor Emanuel nicht ein revolutionärer König wäre; als ob das von England gern gesehene, von Preußen, Rußland und Frankreich aner kannte italienische Königreich nicht ein Produkt der Revolu tion wäre; und als wären alle Pfleger und Stützen, heißen sie wie sie immer

dasselbe wollte Garibaldi dießmal; nur war in diesen Tagen nicht mehr ein Bourbon zu beseitigen; sondern galt es Viktor Emanuel, der von Napoleon gehal ten und geleitet wird, zun, Ausspruche zu nöthigen: N a p o- leon verlasse Rom — damit Italien einig wer den könne! Der ganze Plan Garibaldis war demnach nichts an deres, als eine Wiederholung dessen, was er 1860 mit vielem Glück unter dem Protektorate der Regierung Viktor Ema- nuels und Napoleons bereits durchgeführt hatte; nur ein Unterschied zwischen damals

über die päpstlichen Staaten her, richtete das Blutbad von Castelfidardo an, vernichtete die päpstliche Armee, und la gerte sich vor Gaeta; damals war die italienische Regierung auf den Befehl Napoleons zur Ret tung Garibaldis herb eigeeilt. Gerade so handelte die Regierung Viktor Emanuels auch dießmal; sie ging mit Gari baldi Hand in Hand — bis ihr Napoleon von der Seine her ein Halt entgegendonnerte. Es läßt sich darum nicht anders denken, als daß die Geschichte von der Gefangen- nehmung Garibaldis

und dessen bevorstehender Verurteilung nichts anderes, als eine Komödie sein kann, ganz geeignet, um einfältige Leute zu fangen ; denn wie könnte sich's Viktor Emanuel beikoninien lassen, Garibaldi zu verurtheilen, der mit der Regierung im Bunde im I. 1862 gar nichts anders angestrebt, als was er schon zwei Jahre vorher auch gewollt hat; und der eine Unterschied, daß damals gelun gen, was dießnial mißlungen ist, ändert am moralischen Werthe einer und derselben That doch nichts und kann nichts ändern. Garibaldis Plan

ging dießmal dahin, daß ganz Italien vom Comer-See bis zur Südspitze die Bitte Viktor Emanuels an Napoleon um Räumung Roms unterstützen sollte; ja Viktor Emanuel selbst sollte zu dieser Bitte ge- nöthiget werden. Das italienische Volk hätte diese Bitte seines Königs mit dem Rufe an das französische Volk be gleiten sollen: Französisches Volk! Du hast dein Bruder volk von Oesterreich befreit, gib ihm nunmehr auch seine Hauptstadt — sein Rom — und damit seine Ruhe, seine Ein heit. Auf diesem Wege

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Tiroler Stimmen
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Seite 6 von 6
Datum: 13.08.1861
Umfang: 6
hat, wird sohin in den Mikrokosmen — unklug er künstelt. Eine ruinirte Verdauung und Athmung führt so naturnothwendig alle jene Schäden herbei, auS denen die fa tale Anlage zu den Blattem refultiret. Aus dieser unläu genbaren Verderbniß erkläret sich die Ohnmacht oder Unmacht der kuhgistigen Kinder zu re- agiren, und daraus erhellet der Betrug von präfumirter Schutz kraft. Nicht weil ein späteres Kontagium gar nichts er wirkt hat, blattem die Geimpften nicht sichtbar, greifbar, son dern deshalb

zeigen, daß diese Wissenschaft eine beglückende Macht ist. Und eine solche beglückende Macht erscheint in dieser glücksarmen Zeit wie ein Morgenstern eines ersehnten TageS! Möchten doch alle Verständigen diese Andeutungen erwägen und sohin die Richtgebildeten davon unterweisen. Ach I Unheil gmug ist aus dem Zuschauen und thatlosrn Gehenlassen ent- sprungen. Jetzt gilt eS zu zeigen, daß Tirol noch Kraft hat, um gute Kmntnisse praktisch zu verarbeiten, zu verwerthen. Ich behalte mir vor, dieS große

Thema zu ergänzen und lade jeden AnderSdenkrndm hiermit ein, in dieser Zeitschrift zu opponieren. Wiltau, 10. August, 1861. Dr. I. Hechenberger, qureSzirter k. k. Dist iktsarzt. Neuestes. Turin, 2. August. (Mazzini gegen Viktor Emanuel.) Mazzini führt den Krieg gegen den Galantuomo und dessen Regierung auf eine Art und Weise fort, welche den gänzlichen Ruin des Gegners nothwendigerweise zur Folge haben muß. ES ist nämlich Mazzini gelungen sich in den Besitz von Do kumenten zu setzen

la maschera, ovvero il Re Galantuomo ed il suo Governo,' ist der Blitzstrahl, welcher in daS piemontefische RegierungSnest gefahren. In dieser Broschüre beweist Mazzini, welche wahr haft miserable Rolle Viktor Emanuel Italien gegenüber gespielt und wie all sein Patriotismus Nichts weiter als gemeine Hab gier gewesen. Sieben Dokumente, theils Korrespondenzen, theils förmlich registrirte Kontrakte zwischen der Regierung Viktor EmanuelS und Louis Napoleons bilden die Beweis mittel für die erhobene Anklage

. Besonders wichtig ist der Entwurf zu einem Allianzvertrage zwischen Napoleon und Viktor Emanuel, von der Hand deS Grafen Cavour verfaßt und mit dem Dalum deS 21. Juni 1858 versehen, worin bereits die Eventualitäten des Krieges vom Jahre 1859 in'S Auge gefaßt und die nöthigen Vereinbarungen getroffen wurden, (Diese Entdeckung und Veröffentlichung von diplomatischen Dokumenten von Seite Guiseppe MazziniS stellt aber auch den Politikern der freien Hand, sowie einem großen Theile der stock- und urdeutschen

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Tiroler Stimmen
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Seite 4 von 4
Datum: 10.05.1862
Umfang: 4
. Folgende Adresse hat der liberale Theil des Klerus, „der in den Südprovinzen die große Majorität bil det", wie die rothe „Opinion Nationale" hinzufügt, an den König von Italien gerichtet: Der Fortschrittsverein des ita lienischen Klerus an Viktor Emanuel. Heil in Jesu Christo! Derselbe hegt den heißen Wunsch, Ihn alsbald mit Gari baldi auf dem Kapitol zu sehen. Venedig frei und ganz Ita lien vereinigt! (Daß der italienische Episkopat mit nicht zu nennender Ausnahme entschieden mit Rom und gegen Vik tor

Emanuel gehe, haben die „Tiroler Stimmen" schon früher berichtet.) Turin, 4. Mai. Der Brief, den Viktor Emanuel an L. Napoleon aus „Neapel, 3. Mai, eine halbe Stunde nach Mittag" richtete, lautet wörtlich: „In diesem Augenblick habe ich die Flotte besichtigt, die Sie die Güte hatten, in diesen Hafen zu schicken. Diese Handlung des Wohlwollens von Ihrer Seite für meine Person und der Sympathie für die Sache Italiens hat mich lebhaft gerührt, und ich danke Ihnen dafür. Seit langer Zeit, Sire

. Blödsinn und verbrecherische Mit wissenschaft werden wieder großes Geheul erheben, Abläug- nungen und Dementis wird es regnen, Denuntiationen und Verdächtigungen werden an der Tagesordnung sein, aber schließlich wird sich doch alles bestätigen, was ich Ihnen über das Projekt des Palais-Royal melde. Folgenden Vertragsantrag zwischen Viktor Emanuel und dem Kaiser beabsichtigt der Prinz Napoleon aus Neapel zurückzubringen, wie er schon einmal aus Turin eine Braut mit Savoyen und Nizza heimgebracht

hat. Frankreich überliefert inner halb eines bestimmten Termins Rom an den König Viktor Emanuel, welcher dafür die Insel Sardinien abtritt. Die Flucht des Papstes wird vorausgesetzt, da man bereits die Dampfkorvette „Unbefleckte Empfängniß,, als das Schiff bezeichnet, worauf er seine Staaten verlassen wird. Doch verpflichten sich Viktor Emanuel und der Kaiser die Unab hängigkeit des Papstes in der bekannten Manier sicher zu stellen! Der Kaiser verpflichtet sich diplomatisch oder niilitärisch Venetien sammt

allen natürlichen Gren zen Oberitaliens für Viktor Emanuel zu erwerben, welcher durch seine Diplomatie und Agenten ein solches Ereigniß vorbereiten mag, es jedoch ganz dem Kaiser überläßt die Zeit, die Mittel und die Gelegenheit zu wählen. In diesem Punkte ist auch die Rede von einer Gebietsentschädigung Oesterreichs. Ist das Werk vollbracht, so tritt Viktor Emanuel an den Kaiser das alte Ober-Ligurien ab, wo Turin eine französische Grenzstadt wie Straßburg werden soll. Die Abtretung soll sich bis an den Tessin

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 8
Datum: 25.09.1862
Umfang: 8
Garibaldi, der in die Plane seines Königs genau eingeweiht war und für denselben den letzten Schritt machen wollte, nach welchem Viktor Emanuel auf dem römischen Kapitol als König von Italien hätte gekrönt werden sollen, diesen Garibaldi mußte Viktor Emanuel auf Befehl seines Kom pagnons in seinem Siegesläufe hemmen, durch seine Truppen verwunden und gefangen nehmen lassen, und es wird die Zeit kommen, wo der Mächtigere den Schwächeren vor die Thüre auf die Gasse setzen wird. Anzeichen

sind dafür schon vorhanden. Das Geschäft ging Anfangs für beide Theile ganz gut; raschen Schrittes eilte Viktor Emanuel dem vereinbarten Ziele zu; die Einnahme Roms sollte das Kompagniegeschäft zum glücklichen Abschlüsse bringen; so glaubte wenigstens der König - Ehrenmann. Da gebietet ihm Napoleon in diesem letzten und entscheidenden Augenblicke Halt. Denn über die römische Frage habe man nie eine Vereinbarung getroffen. Die Folge dieser energischen Sprache Napoleons ist das jetzige offene Zerwürfniß

(und nicht aus komerziellen) Gründen nicht zu Stande ge kommen." Der „Opinione nationale" darf man glauben. Der Haß gegen Napoleon wird in Italien immer heftiger und immer mehr um sich greifen, denn der Mann in den Tuilerien hat die Unschädlichmachung Garibaldis zu verlangen gewagt: Viktor Emanuel und das italienische Volk gehorchten, so schwer es ihnen siel, denn sie glaubten damit sich Rom zu erkaufen, und siehe da — anstatt daß Napoleon Rom räumt, läßt er dem italienischen Volke und seinem bisherigen Kom pagnon

nicht einmal die Hoffnung, es je zu erlangen. Diesen Streich wird das italienische Volk dem Kaiser nicht ver zeihen, aber es fehlt jeneni die Kraft und die Macht, sich von Napoleon loszumachen, denn der Fluch des früheren Kompagniegeschäftes lastet auf ihm, und es hat, wie sich jetzt zeigt, nur Napoleon gedient. Auch in Deutschland gibt es Viele, die der Einheit Italiens das Wort reden zu müssen glauben; dieser Ueber zeugung sind sämmtliche Liberale und ihre Organe ohne Ausnahme erklären schon seit Jahr und Tag

Roms fordere und Niemand wissen könne, wie sich Napoleon zu dieser Forderung ver halten werde, nimmt er folgende Möglichkeiten an: Napoleon wird dieß Begehren entweder rundweg abschlagen, und Viktor Emanuel kurz erklären, die französische Besatzung bleibt in Rom, und ich erhalte die Unabhängigkeit des Papstes auf recht oder er wird aus Furcht vor den Liberalen und aus Scheu vor den Dolchen derselben nachgeben, Rom verlassen und das Papstthum und Italien sich selber überlassen. Würde Napoleon

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 4
Datum: 01.05.1863
Umfang: 4
Wald fing Viktor Boso mit Chiogna ein Gespräch an, er mach te ihm Vorwürfe, daß er kein Geld mehr vorstrecken wolle, und es entspann sich hierüber zwischen beiden ein kleiner Wort wechsel, während dessen sie die Höhe des BcrgeS erreichten. Es wac jetzt vollständig Tag geworben, die Straße führte ganz nahe am Walde vorbei; jetzt war Zeir und Ort gekommen, die That auszuführen. Orsolin trat, das Beil in der rechten Hand, hinter Chiogna hin und versetzte ihm mit dem Rücken des Beils einen starken

Streich auf den Hinterkopf in Folge dessen derselbe augenblicklich zu Boden stürzte. Wie Chiogna mit blutenden Kopf auf dem Boden lag, standen die Angeklag ten einen Augenblick regungslos dabei; Viktor Boso aber rief: „rührt euch, schnell, tragt ihn. weg'', und Anton Marcon rief: „macht ihn hin, diesen Hunv der Madonna?' Nun ergriffen ihn Orsolin und Viktor Boso bei den Armen, Tisott und An ton Marcon bei den Füßen und trugen ihn über die Straße auf den Waldweg in den Wald. Während sie ihn trugen, gab

Chiogna, mit dem Gesicht gegen den Boden gekehrt, wie der Laute; er sagte: „Was macht ihr? lasset mich gehen/' Auf dies versetzte ihm Viktor Boso mit der Faust einige Schläge auf den Kops, woraus Chiogna nichts mehr sagtc. Als sie ihn im Wald niedergelegt hatten, bewegte er sich noch mit Armen und Füßen, und hier versetzten ihm nun die Angeklagten der Reihe nach mit dem Beil noch mehrere Streiche ans den Kopf, zuerst Orsolin, dann Viktor Boso, dann Tisott und wie wenigstens Orsolin versichert

, und insbesondere schlug ihn hier Viktor Boso auf den Bauch; erst wie er nicht daö leiseste Lebenszeichen mehr von sich gab, ließen sie von ihm ab. Sie gingen mit ihrem Raube wieder auf die Straße, heraus, den übrigen Angeklagt UN nach, welche an der Stelle vorbei gekommen waren, als Anton Marcon die Vlutspuren zertrat, und die ganz wohl wuß ten, daß jetzt Chiogna erschlagen sei. Orsolin verweilte am längsten im W.Ude; er legte das Beil neben der Leiche nieder, brachte ihre Arme kreuzweise unter den Kops

. Baptist Marcon bestand darauf, daß Chiogna viel mehr Geld gehabt habe, alS daS bei ihm gefundene, und daß ihm eben nicht alles abgenommen sein müsse. Auf dies beschlossen Or solin und Tisott, noch einmal zu dem Leichnam zurückzukehren und ihn noch einmal zu untersuchen, die andern sollten unter dessen im Wirthshause warten, bis sie wieder nachkämen; dieS war den andern recht. Viktor Boso ließ dann den Fünffran kenthaler wechseln, bezahlte die Zeche für alle und vertheilte dann den übrigen Rest

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.01.1870
Umfang: 6
zusammzngebundenen Ruthen vom palatinischen Berge herabstieg, der römische Staat sich auf ein Gebiet beschränkte, das nicht größer war, als unser „Trentino.' In jenen, sämmtlich um ein Beil zusammengebundenen Ruthen ist der Ursprung der Größe Roms zu suchen. ^Iloo oiim insminisso Zuvadit.^ Der Gedanke, der diesen ganz in klassisch antiker Anschauung sich bewegenden Worten zu Grunde liegt, ist offenbar der, aus dem „Trentino' ein mäch tiges Reich, ähnlich dem alten Rom, zu bilden. Zu diesem Zwecke darf Viktor

.' Die von Außen importirten Agitationen müssen wir bekämpfen. Im Innern haben wir rechtmäßigen NationalitätS-Bestrebungen immer Rechnung getragen. Wir wollen und wollten nie Na tionalitäten absorbiren. Beweis der tausendjährige Bestand. Glaubt mir, Polen wäre die beste Schutz mauer gegen Rußland. *—Es ist schon wiederholt von der Kandidatur des Erzherzogs Ludwig Viktor für den spanischen KönigtSthron die Rede gewesen, schreibt das „N. Fr.- Bl.' Ernstlich konnte wohl diese angebliche Kandida tur nicht genommen

seiner Zustände zu erhalten, das konstitutionelle Leben in Oesterreich in mannigfacher Welse zu trüben, — aber nicht zu vernichten. Es zeugt dies eben von der großen Kraft und Macht, welche dem konstitutionellen Leben und ver Verfassung innewohnt, und diese Kraft läßt uns hoffen, daß trotz allen sich entgegenstehenden Ansprüchen der verschie denen politischen Parteien und trotz der unsichern po- litischen Lage Europa'S der Riesenbau vollendet wer den werde, den ein endgiltiger und dauerhafter Aus bau unseres

- sidenten Nussy widmet der „Bund' einen Nachruf, dem wir Folgendes entnehmen: Viktor Nuffy ist geboren in Lutry im Jahre 2L33; er studirte auf deutschen Univer sitäten die Rechte, und begann nach der Rückkehr seine öffentliche Laufbahn in seinem Heimath - Kanton als Anwalt. Bald betrat er die staatsmännische Laufbahn, welche ihn an die Spitze der Eidgenossenschaft geführt hat. Er wurde in feinem Heimathkanton Mitglied und Prä sident des obersten Gerichtshofs und später Mitglied der Negierung. Im Juli

. Von dieser höchsten Stelle, die ein schweizerischer Staatsmann er ringen kann, rief ihn ganz unerwartet der Tod ab. Kost bar war dieses Leben in der Blüthe der vollen Mannes- kraft nicht bloß für die Hinterbliebenen Angehörigen deS Verblichenen, sondern für die große Familie des BolkS.in»^ für den Kanton Waadt und die ganze Eidgenossenschaft. Paris. 8. Jän. Nach der Börse wurde die Rente zn 74.87 gehandelt. Eiuem an der Börse verbreiteten Gerücht zufolge beabsichtigt das Ministerium beim Kaiser eine ziemlich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 16.07.1867
Umfang: 8
kann ich Ihnen einige interessante Nachrichten mittheilen, welche darauf hinweisen, daß in mehrfacher Richtung auf eine engere und freundschaftlichere Verbindung zwischen den beiden Herrscherhäuser» von Oesterreich und Italien hingearbeitet wird. Bekanntlich 'sollte Viktor Emanuel gleichzeitig mit dem Kaiser Franz Joseph in Paria eintreffen, und waren hier bereits alle Vorbereitungen getroffen, und der 29. Juli als der Tag der Ankunft des Königs in Paris festgesetzt worden. Da nun in Folge des schweren SchicksalSschlageS

, welchen das österreichische Kaiserhaus erlitten, die Reise des Kaisers Franz Joseph nach Paris auf unbestimmte Zeit vertagt wurde, so hat auch der König Viktor Emanuel seinen Reiseplan geändert, und wird sich der selbe nach jenem des Kaisers von Oesterreich richten. Daß der Kaiser Franz Joseph nach Ablauf der Trauer- zeit nach Paris gehen wird, ist gewiß, da bereits bin dende Engagements in dieser Richtung getroffen wur den, eben so gewiß ist es aber, daß Viktor Emanuel jedenfalls in Paris mit dem Kaiser Franz Joseph

, wenn das Herz des Ersten unter ihnen unbe siegbar ist. In Peiruö also ist die Kraft Aller befestigt, und der Beistand der göttlichen Gnade ist so geordnet, daß die von Christus dem Petrus verliehene Festigkeit den andern Aposteln durch Petrus übertragen ist.' (3. 1>eo Lt?rm. in >Vnniv. suao.) Darum sind wir stets überzeugt gewesen, daß diese Krast, womit Petrus durch ein besonderes Geschenk des Herrn ausgestattet worden ist. stets auch in euch zu nehmen müsse, so oft ihr der Person Petri

, welcher in seinen Nachsolgern lebt, euch nahet, ja nur den Boden dieser Stadt betretet, welche von des heiligen Fürsten der Apostel Schweiß und siegreichem Blute bethauet wurde. Mehr noch, ehrwürdige Brüder; wir haben niemals daran gezweifelt, daß ans diesem Grabe selbst, in welchem ein Gegenstand beständiger Verehrung für den Erdkreis, die Asche des h. Petrus ruht, eine gewisse verborgene, mächtige Kraft hervorgehe, eine heilbringende Kraft, welche den Hirten der Heerde des Herrn muth- volle Unternehmungen, große

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 4
Datum: 19.05.1865
Umfang: 4
wird unsere Regierung sicher nicht eingehen, es werden vielmehr die ungarischen Li beralen noch Manches von ihren Forderungen nachlas sen müssen, wenn es zu einem Ausgleiche kommen soll. Die Einberufung des ungarischen Landtages soll, wie neuerdings verlautet, im Juni publizirt werden. Dieses Gerücht beruht auf der Annahme, daß bis da hin das Budget im Reichsrach erledigt sein dürfte. Mit der Gesundheit der gekrönten Häupter in Europa steht es gegenwärtig nicht am besten. So ist Viktor Emanuel

. Köi-ig Viktor Emanuel will unmittelbar nach sei ner definitiven Uebersiedlnng von Turin nach Florenz ein Manifest an vas italienische Volk erlassen, worin er auf den angebahnten Ausgleich mit dem Papste hin weisen wird. Am 10. soll Viktor Emanuel den Vertragsent^ Wurf unterzeichnet haben, welchen sein Gesandter in Rom mt Pins IX. vereinbarte. Wie dem ,Vaterland' in ,vollkommen verläßlicher Weise' aus Rom berichtet wird, bestehen die ^»Grundlagen' der zwischen dem Papst und dem König von Italien

ohne jegliche Einmischung her welt lichen Gewalt.' Wenn sich Viktor Emanuel zu solchen Konzessionen verstanden hätte, ohne bedeutende Gegen-' leistungen zn erhalten, so wäre diese Vereinbarung allerdings ein glänzender Triumph des Papstthums. Viktor Emanuel ist wirklich gesinnt auf eine Aus söhnung mit dem heil. Stuhle hinzuwirken. Er habe, Feuilleton. Der Schlern. (Von Morttz Schleifer.) Die Ortelsspitze mag deS Bergmanns Muth erproben und Damen mögen laut die hohe Salse loben, — waS Jeden zieht und reizt

in den Felsellhallen deS Geisterköniges Laurin. . Im Hauensteinwald ist der grüne Tann zu finden und jener Zauberquell, aus dem man zu den Schlünden der unterird'schen Burg den Eingang aufgespürt, durch den voll Kraft und List Dietrich von Bern gedrungen als er mit starker Faust kühn den Laurin bezwungen und ihn alS Gaukler heimgeführt. ' So tönen hellen Klang'S sinnvolle, schöne Sagen. Und mehr als dieses noch. AuS fernster Urwelt Tagen umflüstert diesen Berg schon leiser Geisterhall. ' Sie melden, zu der. Zut

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 21.09.1864
Umfang: 4
Nummern werden von der Post portofrei befördert. M 215. Mittwoch, 21. September L86-L. Die römische Frage und ihre Bedeutung. Nach übereinstimmenden Mittheilungen von Preßorganen, welche sich rühmen, in die Geheimniffe der Politik des Tui- lerieRkabinet« eingeweiht zu werden, ist cs nunmehr gewiß, daß die gekrönten Revolutionäre, Napoleon und Viktor Ema- nuel, die radikale Lösung der römischen Frage beschloffen haben. Die alten Räuber autz den Jahren 1859 und 1860 waschen sich auch schoa im Vorhinein

ob der in Aussicht stehende» Frevelthat die Hände. Kaiser Napoleon und König Viktor Emanuel befinden sich bekanntlich in gleich trauriget Lage; vom Ausland mit scheelen Augen beobachtet, von den eigenen Unterthanen verachtet, haben Beide nichts zu ver lieren und können sich im guten Falle für einen Augenblick Luft machen, wenn sie irgendwie den faulen Frieden Europas wieder stören. DaS scheinen sie denn in der That zu be absichtigen — die beiden Kameraden aus den italienischen Freiheitskriegen, deren Politik

könae. — Die wälsche Revolution weiß demnach keinen Ausweg, sie weiß keinen Rath mehr, wohl aber haben sich Viktor Emanuel und Napoleon über einen, wenn man will, sehr einfachen, zwar nicht mehr neueu, aber doch nicht viele Kosten verursachenden Ausweg geeint, woraus eben hervor geht, daß die Politik Napoleon« und Viktor EmanuelS un endlich unehrlicher ist, als die der ungekrönten Revolution. Mau berichtet der Mailänder „Perseveranza" und fast gleich zeitig der rothen „Jndep. belge", wie letztere

, mit welchem dieser Traktat, dieser abscheuliche Judashandel förmlich ab geschlossen werden wird. Was die Nichteinmischung Napoleons und Viktor Ema- nnels zu bedeuten hat; was es zu bedeuten hat. wenn Na- poleon seine Truppen aus Rom zurückzieht uud Viktor Ema- nml auf der radikalen Lösung der römischen Frage besteht, das wissen wir Alle, die wir es erlebt haben, daß italte- Nische, französische uud englische Schiffe Garibaldi mit seiner Tchaar nicht finden konnten, als er Sicilien und Neapel überfiel; wir wiffen

eö Alle, die wir erleben wußten, daß die Piemontesea trotz Züricher Vertrag Gaeta belagerten und die päpstliche Armee ber Caftelfivardo vernichteten. So kommt also Piemont durch die Revolution in den Besitz der Haupt stadt des Vaters der Christenheit ohne erst wählen zu muffen zwischen Entwaffnung oder Bankerott — wenigstens glauben Napoleon und Viktor Emanuel, die gekrönten Repräsentanten der ungekrönten Revolution, ihr Plan werde gelingen. Napoleon hat mit dem Eingehen auf diese Lösung der römi schen Frage

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 27.10.1860
Umfang: 12
sprachen, wenn wir eS verstehen, unserem kaiserlichen und königlichen Herrn, dem die unerforschlichen Rath schlüsse der Vorsehung als Morgengabe seines Regie rungsantrittes nichts alS Schwierigkeiten boten, an deren Rückwirkung während deS abgeschlossenen Dezen niums seine wohlwollendsten Absichten scheiterten, mit ehrfurchtsvollem Freimuthe einen Weg anzudeuten, auf dem ihm die freudige Zustimmung seiner Völker ent gegenkommen könnte, dann, meine Herren, hätten wir dem Wohle der Länder, der Kraft

der Monarchie, den Interessen der ezuopäischen Ordnung den entschiedensten Dienst geleistet. ES ist. ein gern gehörtes Wort „Kraft gibt Recht.' Ich bin weit entfernt, auS icealer Vor, liebe für politische Theorien, den Werth der materiellen Macht zu unterschätzen. Aber wenn die materielle Kraft dem Rechte Schutz gibt, so gibt aber nur daS Recht, dem sie dient, der Kraft die höhere Weihe. Eben des halb erlaube ich mir den Geist, welcher daS Volum der Majorität beseelt, in den Worten' zusammenzufassen

, in welchen ich eine Garantie glücklicher Zukunft und befriedigender Lösung aller Schwierigkeiten suche und finde: „Recht gibt Kraft.' ReichSrath Dr. He in: „Ich weiß nicht wie die Ord nung beantragt und ob die freie Diskussion bereits ge- stattet ist, oder ob zunächst der Berichterstatter der Mi norität zum Worte kommt. Ferner wollte ich darauf aufmerksam machen, daß in der Majorität einig-Herren mit einem Vorbehalte abgestimmt haben und daß eS vielleicht zunächst an diesen lüge, ihren Vorbehalt hier vorzubringen

bei dem bloßen Gedanken, die Insel Sardinien ab treten zu müssen, bekomme er Wuthanfälle. Man muß indeß diesen angeblichen Wuthanfällen Viktor Emmanuels keine allzugroße Wichtigkeit beilegen, so wenig alö den Ableugnungen des Grafen Cavour, wenn man mit diesem letzlern von einem geheimen Vertrage mit dem Kaiser der Franzofen st>richt^ Warum sollte man dem Worte de« Grafen Cavour heut« mehr Glauben schenken, al« gestern?' AuS Italien heißt eS in der Kreuzzeltung: S« wird immer klarer, daß steh

nichts mehr kann. Poli tisch ist die Lage deS Diktators noch mehr geändert; die Anhänger CavourS haben die wankelmüthige Masse von ihm abgewendet, und der Ruf „trsdiloro' grüßt bereits den eben noch so unfinnig gefeierten »Befreier.- In Neapel trägt schon feit mehreren Tagen das ganze Ge- stndel schmutzige Zettel mit „si' (d. h. ja wir wollen uns einverleiben lassen) und Viktor Emmanuels Anfangs buchstaben an Brust oder Stirn. Gestern, 21., hat die gröbliche Posse der Volksabstimmung über die Einver

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 12.07.1865
Umfang: 4
. Viktor Emannel ist darüber sehr bestürzt und Vegezzi. hofft, aber leider er allein nur, daß mit der Zeit die Unterhandlungen wieder angeknüpft werden können. . Unterdessen haben wir zu gewärtigen, daß die kirchenfeindliche Wirthschaft ihr Unwesen weiter fortsetzt, während einerseits oie Minister in einem diplomatischen Rundschreiben sich wegen dem Scheitern der Unterhandlungen reinzuwaschen gesinnt sind. und andererseits die „Ilnita eattvliea' eine Monstre-Adresse an Se. Heiligkeit vorbereiten

will, um dem hl. Vater zu danken, für seine hochherzigen Bemühungen mit Viktor Emannel in der religiösen Angelegenheit, und um gegen die Minister zu protestiren, welche ihm Hindernisse in den Weg ge legt, endlich um an den Tag zu legen, daß Italien katholisch ist und von seinem Regimente wider Willen tyrannisirt werde. Warum Vegezzi gerade vor dem Petri- und Pauli-Fest ans Rom abreiste, hat seinen guten Grund; nämlich der hl. Vater spricht jährlich an diesem Feste seinen Protest gegen die Räuber des Kirchenstaates

Unterhandlungen Aktenstücke vor, die uns klares Licht 'geben und die Verlänmdnngen böser Zungen und malitiöser Zeitungsberichte zurückweisen und gehörig beleuchten. (Ein Ausspruch des hl. Vaters.) Von Rom wird ge-, schrieben (so der M. Volksbote): Der hl. Vater hegt noch immer Hoffnungen über den König Viktor Emannel; so änßerte er jüngst, als er von demselben und von einem andern mächtigen Fürsten sprach: Viktor Emanuel ist aus einer Familie von Heiligen und er selber ist ein verirrtes Schaf, das sich bald

bekehren wird; allein der Andere, der ist ein Wols. (DaS der Wolf nirgends anders als in Paris zu suchen ist, versteht sich von selbst.) (Floren z.) Ueber diese neue Hauptstadt des Königreichs Italien wird dem „Monde' geschrieben: „Der hervorstechendste Charakter dieser Bevölkerung, der uns sofort entgegentritt, ist die vollständigste Indifferenz. Man braucht sich nicht lange in Florenz auszuhalten, um zu begreisen, wie der Großherzog abreisen und wiederkommen und wieder abreisen konnte, wie Viktor

der hl. Jungfrau mit Blumen bekränzt zu sehen. Die Bildnisse von Viktor Emanuel und Garibaldi, die in andern italie nischen Städten so häufig sind, findet man hier nur selten. Das Volk liest auch keine politischen Blätter. Es sind von den verschie densten Parteistandpunkten ans Zeitungen begründet worden, die aber alle der Subvention bedürfen, um bestehen zu können, aber die Masse weiß nichts von ihrem Dasein, sie weiß selbst nichts von dem Dasein- der Parteien, deren Organe jene Blätter sind, und kaum

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 07.06.1865
Umfang: 4
kraft übt wirklich das Erscheinen Pins IX. Es erregt ein solches Gefühl der Ehrfurcht, besonders in den Herzen der ihm näher ste henden, daß es unmöglich ist. selbes nicht thatsächlich kund zu geben. Nicht nur gute, sondern selbst Auch- und Nicht-Katholiken haben dieß huudermal wiederholt. Ohne zu wissen warum, und unwill kürlich begegnete eö gar vielen aus ihnen, daß sie, des Papstes an sichtig geworden, ihm durch eine Kniebengnng huldigten. Es ergeht ihnen eben so, wie es zur Zeit des Papstes

. Vor den Papst gekommen,, der ihn mit der ungezwungensten Herzlichkeit empfing, ergriff Nikolaus, obwohl von einem glänzenden Gefolge umgeben, die zum freundlichen Gruße dargereichte Hand des Papstes, und drückte- sie ehrerbietig zweimal nach einander an seine Lippen. (Salz K. Bl.) (U m s ch a n.) Beginnen wir mit dem Bischen Licht, das in Italien nun aufzugehen beginnt. Jetzt spricht man vom Abschluß eines Eoukordates, welches aus 25 öffentlichen und 5 geheimen Artikeln bestehe und vom Papst und Viktor

Emanuel gezeichnet und von .Napoleon III. und Jsabella II. gegengezeichnet sein muß. Dazu sollen diese hohen Herrschaften im Verlaufe dieses Monats nach Rom kommen. Ein Rundschreiben an alle katholischen Mächte und ein anderes an die italienischen Bischöfe soll in derselben Angelegenheit von Rom, aus nächstens abgehen. Viktor Emanuel zeigt seine Willensbessernng dadurch, daß er überall dem ausgesprochenen Willen Sr^ Heiligkeit nachgibt. Ein Anstoß zu Viktor Emannels Bekehrung kommt

von- seiner Geliebten, der schönen Tambour-Majors-Tochter Rosina her,^ die besseren Sinnes geworden nun nichts mehr vom lustigen Leben, an Viktors Seite wissen will/ ja sogar sich entschlossen hat, in ein Büßerinnen-Kloster zu treten. Schon seit einiger Zeit her drang sie in den König, bessere Wege zu gehen. Daß die Freimaurer-Logen mit der staatlich-kirchlichen Aenderung und Viktor Emannels Be kehrung nicht einverstanden sind, haben wir schon wiederholt gemeldet. Erst am Psingftsonntage versammelten

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 6
Datum: 11.11.1864
Umfang: 6
Privilegien Berzeichnlß der km Monate März 1361 vom k. k. Privilegien-Archiv em- reglstnrten ertheilten, verlängerten, übertragenen und außer Kraft getretenen ausschließenden Privilegien. (Fortsetzung), v. Außer Kraft getretene Privilegien. Johann Baptist Aklin, auf tle Erfindung einer mechanischen Vor. richtunz zur Erhitzung der Pappe turch das Papier auf ten Jac quard-Stühlen. Vom lg. September lk», uiigiltiz vom IS. Sep tember tSLZ. Durch Zeitablauf erloschen. » Anton Herzog ron Litta

. Vom 20. September 18L2, un giltig vom 20. September I3VZ. D. Z. erl. Q. E. Hoerer, auf die Erfindung eine» eigenthümlichen Schorn steines mit Funkenfänger für Lokomotive. Vom 2S. September 1LL2, ungiltig vom 23. September ISÜZ. D. Z. erl. Martial Viktor Jouannet, auf die Erfindung eines Verfahrens den Saft aus der Frucht des Johannesbrodbaumes behufs weiterer technischer Verwendung zu ertrahiren. Vom 23. September 1302, un giltig vom 23. September IWZ. D. Z. erl. ^ Franz Sebor, auf die Verbesserung

, auf I I. Veschr. g. geh. Johann Baptist Borgatta, Mechaniker zu Sanpierdarina bei Ge nua (Bevollmächtigter Friedrich Nötiger in Wien), auf die Erfin dung eine» eigenthümlichen HebelspstemS. Vom IS. April 1301, auf 1 I. Veschr. o. geh. Wilhelm Lipp, Civil-Jngenieur in München (Bevollmächtigter Joseph Kraft, Handelsagent in Wien), auf dze Erfindung eines Uni- verfal-SchmiermittelS. .Ll^co-cliromiu' genannt. Vom IZ. Apn'l 1861. auf I I. Veschr. g. geh. . Peter Stahl, Mechaniker in Prag, auf die Erfindung

, auf I I. Veschr. g. geh. Joachim Anton Dietrich Heidtmann, Ingenieur zu Hamburg (Be vollmächtigter Georg Märkl. in Wien), auf die Erfindung einer Maschine zur Verrichtung der Hauarbeit in Kohlen-' und anderen Bergwerken. Vom 13. April 1361, auf Z I. Veschr. o. geh. Viktor Rack, Maschinen-Ingenieur in VreSlau (Bevollmächtigter Dr. V. Kreß, LandeSadvokat in Tratcnau), aus die .Erfindung einer eigenthümlichen Maschine zur Auflockerung und Reinigung von Heden und Hedenabfällen. Vom 11. April 1361, auf 3 I. Veschr

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 14.03.1866
Umfang: 4
zugestanden bliebe; in diesem Falle wäre eS doch wahrlich schwer, wen» nicht un- möglich, die Zuständigkeit der Vertretung der Länder der Stephanskrone in Betreff der Finanzen und diejenige des Körpers der künftighin als gemeinsame Vertretung beider ReichShälfteu daS Reichsbudget konstitutionell kontroliren soll, scharf von einander zu scheiden. (A. Z.) Paris, im März. (WaS ein Roman einträgt?) Der französische Romanschreiber Viktor Hugo schrieb einen neuen Roman, betitelt: „Des travaileurs de la mer

." Bevor Viktor Hugo sich entschloß, sein Werk als ein vollstän diges Ganze und nicht als ZeituugS-FeuilletonS dem Publikum zu übergeben, hatte er einen seltsamen — in Deutschland voll ständig unerhörten — Kampf zu bestehen; denn eine ganze Reihe von französischen Journalen hat ihm die glänzendsten Anerbietungen dafür gemacht, daß Viktor Hugo ihnen de» Roman für ihr Fuilleto» überlass,. In der ersten Reihe der Bewerber standen Villemcssaut und Millaud. Die Werbung begann damit, daß Villemessaut

die größte Summe bot, die jemals eine Zeitung einem Schriftsteller antrug, uämlich tau- send Franks für das Fuilleton, also circa 80,000 Franks für den ganzen Roman. Kaum hatte Millaud davon gehört, so bot er 100,000 Franks. Villemessant antwortete mit einem Anbote von 130,000 FraukS. Darauf telegraphirt Millaud, daß er 150,000 Franks gebe. Doch Villemessant gab sich noch nicht geschlagen. Er reiste selbst nach Guernesey, um mit Viktor Hugo persönlich zu unterhandeln. Doch während er in St. Malo

ein der Ueberfahrt günstiges Wetter abwar tete, trug der Telegraph den letzten fabelhaft hohen Anbot - Millaud's nach Guernesey. Millaud erklärte einfach, daß er I um 30,000 Franks mehr biete, als Villemessant und sei der ' Antrag des letzteren noch so hoch; ja er proponirte sogar, Viktor Hugo einen Vertrag, der ihm 200,000 FraukS für den j Abdruck deS Romanes als Feuilleton und 300,000 Franks i für den Verlag als fertiger Roman, tu Summe eine halbe ! Million Franks garantirte. Aus diesen gläuzeuden Antrag

; antwortete Viktor Hugo mit der Erklärung, daß er eS nicht über sich bringen könne, seine Roman in Feuilletons zu zer stückeln. (Mau kann daraus erkennen, welche Gattung Bücher dem Geschmacke der jetzigen Welt am meisten entspricht. Bald wird dieses Buch in deutscher Uebersetzung auch von unseren Roman-Helden und Heldiuen mit Heißgierde verschlungen werden.) London, 9. März. (En glisch-österr. HandelS- ; vertrag. Fenier.) Vertreter der Handelskammern von Halifar, HudderSfield, DewSbury und Batley

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 28.08.1860
Umfang: 6
in ihrer brutalsten und blutgierigsten Gestalt.) Siehinen Sie eS als eine positive Thatsache an, wird aus Ancona geschrieben, daß eine Fusion zwischen den beiden Parteien Mazzini'S und Garibaldi'S staitgefunden Hai. Es ist dies ein Ereigniß von sehr großer Bedeutung in einer Zeit, in welcher Louis Napoleon, in Central- italien wenigstens, allen Kredit verloren hat, in welcher auch der Nanie Viktor Emanuel nicht mehr die magne tische Kraft von ehedem besitzt, u»d i» welcher endlich sich alles um den Diktator

, wird auf einein far, dinischen Schiffe nach Turin gehen, da Viktor Emanuel ihn nach vorhergegangener aktenmäßiger Erklärung, daß er die Einverleibung beider Sizilien in Piemont gutheiße, als Prinz des savoyischen Hauses anerkannt hat. In einer Betrachtung über die neapolitanische Kata strophe sagt die „Allg. Ztg.» unter anderin: Garibaldi'S Sieg ist mehr als wahrscheinlich, weil, den Nachrichten von allen Seiten zufolge, dein Lande Kraft und Willen fehlen, weil da. wo Feigheit und Verrath sich die Hände

. aus St. Petersburg ge schrieben wird, hat der Kaiser von Rußland, um daS Andenken an die glorreiche Zeit deS BefreinngSkanipfeS und namentlich an die heilige Allianz bleibend zu be wahren , befohlen, daß die beiden Regimenter Kaiser von Oesterreich und König von Preußen von nun an für immer eine Brigade zu formiren haben, und nicht getrennt wer den sollen. Ueber die Abdankung deS ErzbifchofS von.Genua, Msr. Charvaz, meldet der Universel am 12. August: Der ehe malige Lehrer Viktor EmanuelS. Msgr. Charvaz

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 01.09.1865
Umfang: 4
eigentlich bezahlt haben, sind um ihre Zustimmung nicht erst ersucht worden. Aber ehe die Vorstellung begann, war von einer ganzen Anzahl Theilnehmer die Rede gewesen, fast alle Seestaaten Europas soll ten Vertreter bei den Festen haben, nur das arme Italien ansgeschlossen bleiben, weil Oesterreich ein Zusammenkommen mit den Offizieren Viktor Emanucls zu vermeiden wünschte. Allein die West mächte sind ganz unter sich geblieben, weder Ruß land noch Oesterreich, weder die Türkei noch Preu ßen

haben im Kanal sich eingesunden, Italien auch nicht: dafür das letztere zu entschädigen, hat das St. James-Kabinet so eben eine deutliche De monstration gemacht, indem Admiral Robert Sewart Befehl erhalten hat an demselben Tage der italieni schen Flotte einen Besuch zu machen, wo Admiral Dacreö in den Hasen von Cherbourg einlaufen würde Die französische Regierung hat natürlich durchaus nichts dagegen gehabt; der Vertreter Viktor Emanuels in London hat den Auftrag erhalten, dem Grafen Russell den ganz

portugiesischen Jnfanten zuzulassen, gegenüber beschwere; indessen sei diese Weigenrng noch bis jetzt durch keinen osfi- ciellen Akt erwiesen.' Das telegraphische Depeschen- Burcau von Wolf Icheint aus dieser Quelle geschöpft zu haben, wenn es unter Madrid meldete „von Lissa bon aus werde der Nachricht widersprochen, daß der päpstliche Nuncius sich geweigert habe, Viktor Ema nuel als Pathen des Jnfanten anzuerkennell.' Diese Abläugnung ist nur halb wahr: der päpstliche Nun cius hat nicht officiell direct

pratestirt, er hat Prote stiren lassen durch die portugiesischen Bischöfe, und durch diese Kundgebung hat sich der portugiesische Hof in einer Weise einschüchtern lassen, welche den Unwillen der Opposition erregte. Der Monde, ge wiß die. beste und unverdächtigste Quelle bei sol chen Vorgängen, erzählt den Verlauf, wie folgt: „Der König Viktor Emanuell hatte bekanntlich sei nen nächstältesten Sohn nach Lissabon gesandt, um ihn dort als Pathe' bei der Taufe des neugebornen Jnfanten zu vertreten

. Eine Collektiv - Erklärung sämmtlicher Bischöfe Portugals hatte beschlossen das Viktor Emanuel weder in eigener Person, noch durch Stellvertretung zur Taufe zugelassen werden dürfe, weil eine Kirchenstrafe auf ihm laste. Man sagt, der König sei über diese Weigerung äußerst gereizt, aber man fügt hinzu, daß er noch gereizter gegen seine Minister sein soll, die ihn mit der Hoffnung hinge halten hatten, daß alles sich günstig einrichten lassen werde, so daß er in Erwartung dieses Ausfalles fei nen Sohn

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