P. Don Ferdinand Sterzinger : Lektor der Theatiner in München, Direktor der historischen Klasse der kurbayerischen Akademie der Wissenschaften, Bekämpfer des Aberglaubens und Hexenwahns und der Pfarrer Gaßnerschen Wunderkuren ; ein Beitrag zur Geschichte der Aufklärung in Bayern unter Kurfürst Maximilian III.Joseph
Seite 184 von 290
Autor:
Fieger, Hans / von Hans Fieger
Ort:
München [u.a.]
Verlag:
Tiroler Verkehrswerbung
Umfang:
XI, 275 S.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
In Fraktur ; Zugl.: München, Univ., Diss., 1907
Signatur:
II 63.515
Intern-ID:
218562
beizustimmen, daß alles geschehe, was er befehle. Ist alles so vorbereitet, so spricht er: „Wenn in dieser Krankheit etwas un natürliches ist, so befehle ich im Namen Jesu, daß es sich so- gleich wieder zeigen solle;" oder er beschwört den Satan, in Kraft des allerheiligsten Namen Jesu die nämlichen Übel, womit diese Person behaftet ist, auf der Stelle hervorzubrmgen. Zuweilen -erscheint das Übel gleich nach gegebenem Befehl, und alsdann laßt er alles nach einander kommen, gleichsam stufenweise
und nach Maßgabe der Stärke, in welcher der Patient sein Übel früher hatte. Dieses Verfahren nennt der Priester den Exorcismum probativum, um zu erfahren, ob die Krankheit natürlich oder unnatürlich ist, und zugleich hat er die Absicht, durch diese Übereinstimmungen mit seinen Befehlen das Ver trauen der Kranken zu vermehren und allen Anwesenden die Kraft des heiligen Namens Jesu kund und offenbar zu machen. Wenn sich das Übel auf den ersten gegebenen Befehl nicht zeigt, so widerholt er denselben immer