Verhältnissen wohl, aber wo des Mannes Kraft nicht ausreicht, eine zahlreiche Familie zu ernähren, da ist die vielgerühmte Eigenheit mancher Frau schlecht am Platze, da darf sie nicht in dem Streben, Alles auf Glanz herzu richten, aufgehen, da muß sie ihr Hauptaugen merk darauf richten, dem Manne die große Last, die Familie zu ernähren, von den Schultern zu nehmen, damit er der Last nicht erliege. Es ist erstaunlich, was manche Familien väter leisten müssen, um allen Ansprüchen, die ein großer Haushalt
, der, indem er die Last, für die Familie zu sorgen, durch einen kühnen Ruck abgeschüttelt, derselben zu einem Ver mögen verhelfen. Wehe und dreimal wehe all’ den Familien, die den moralischen Halt verloren, sich auf eigene Kraft zu stützen. Das Unglück unzäh liger Menschen entsteht dadurch, daß sie eben auf zu großem Fuße leben, sich nicht bescheiden, nicht entsagen können. Der Putz der Frauen ist ins Maßlose gestiegen; sie fragen nicht: „Woher nimmt der Mann das Geld, um dir dies und das zu schaffen?“ Es muß
werden. Der Notgroschen muß da sein, muß geschaffen werden. Die Last, die Familie zu ernähren, ist sonst für den Familienvater eine zu große. Wer dagegen ist, daß die Frauen erwerbstüchtig gemacht gemacht werden, kennt eben das Leben nicht, wie es wirklich ist. Wie glück lich wären so und so viel Männer, wenn sie Frauen hätten, die ihnen die Last, die Familie zu erhalten, tragen helfen! Darum die Mah nung: Jede Frau betrachte sich, wo die Not wendigkeit da ist, als mithelfende, miterwer bende Kraft! Sie lasse
schaffen zu müssen, für Frauen, die keinerlei Verständnis dafür haben, daß jede Kraft ein mal versagt, und daß der all' zu straff ge spannte Bogen springt. Kleine Nachrichten. Aus Gräfenberg wird uns berichtet, daß Herr Vinzenz Frießnitz, Besitzer der von seinem Großvater gegründeten ersten Wasser heilanstalt in Gräfenberg, die an seinen Besitz grenzende Schindler’sche Kuranstalt käuflich erworben hat. Schindler, der erste Schüler des alten Frießnitz, war noch lange Jahre nach dessen Tode der eifrige