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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 11.11.1933
Umfang: 16
Buchdruckerei und Verlagsanstalt Hubert Schneider u. Co, Innsbruck, Menttgasse 12. Verantwortlich: Maria Rapoldi, Innsbruck, Grillparzerstr. 7 Rr. 261 ist Innsbruck. Samstag den 11.November 1933 «.Ja h rgang Standrechtliches Verfahren in Oesterreich Viktor Adler Das waren die Tage vom 9. bis 12. November 1918: Revolution in Deutschland. Republik in Deutschösterreich und dazwischen Viktor Adlers Sterben — zwei Hochgipfel 'politischen Geschehens und schwerstes, unentrinnbares Leid. Am Samstag war in Berlin

die Revolution ausgebrochen, am Abend waren die Monarchen abgesetzt, die Revolution war vollendet. Am Sonntag übersiel den erschöpften Leib Viktor Adlers die Ohnmacht und am Montag mittags hatte das treue Herz zu schlagen ausgehört. Am Dienstag, als Viktor Adler aus der Totenbahre lag, wurde vor dem Par lament die Republik verkündet . . . Seitdem sind fünfzehn jJahre vergangen, Jahre, in denen Großes erstritten ward, in denen uns aber auch manche Enttäuschung geworden ist. Keine politische Bewegung

, keine Partei kann der füh renden Männer entbehren; überall stehen Männer an der Spitze, in denen der Wille der Partei seine Verkörperung findet, die der Bewegung Richtung, Rhythmus und Tempo bestimmen. Adler war der Führer' kraft der Gewalt seines Geistes, kraft der Gewalt seiner Persönlichkeit; er stand vor allen Menschen so, daß jeder es fühlte, daß er besser würde, wenn er Adler gliche, daß jeder den Antrieb empfand, sich ihm zu nähern, vor dem reinen Bild dieses Edlen zu be stehen. Adler war nicht bloß

Führer, weil er der klügste, scharfsinnigste, energischeste und arbeitsamste Mann unter- allen war, sondern sein Führertum war etwas Geworde nes, Erarbeitetes, Organisches, denn niemals war Partei und Führer so eins geworden, wie unsere deutschösterrei chische Sozialdemokratie mit Viktor Adler eine Einheit ge- > worden war. • In dem wilden Wirbeltanz der Zeit wird manchem die .Frage aufgestiegen sein, wie sich wohl Adler zu den neuen -Ideen und neuen Tendenzen gestellt haben möge, wenn sein /Tod

zu finden sei. Aber die edle Mensch lichkeit, die das Dunkel, in dem die kapitalistische Gesell schaftsordnung die große Masse des arbeitenden Volkes ge- - fangenhält, verscheuchen und die wärmende Helle der Kul tur zum Gesamtbesitz der leidenden Menschen gestalten wollte, dieses einzigartige Beispiel des Lebens und Wirkens, in dem kein Riß klaffte, bleibt uns unvergänglich und mit ihr haben wir immer Zwiesprache zu halten und dürfen wohl immer tragen, ob wir handeln, nicht wie Viktor Adler gehandelt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 21.01.1924
Umfang: 8
überhaupt keinen Einfluß habe, zurück und erklärte zum Schlüsse, wenn Poincare sage, daß ohne Festhaltung des Pfandes an Rhein und Ruhr Deutschland zu keinerlei Reparationsleistung zu bewegen sei, so sei gerade das Gegenteil der Fall. Solange die deutsche Wirtschaftseinheit nicht wiederhergestellt sei, sei auch eine deutsche Reparationssähigkeit nicht gegeben. Der Grund- Der Prinz zuckte schmerzlich die Achseln. „Das weiß ich heute noch nicht. Ich kann mit meiner schwachen Kraft vielleicht Wunden heilen

, doch ein neues Leben schenken kann ich nicht. Bring' mir deine Freundin morgen, Gina! Ja?" „Ja, Albert." ^Und nun geh', Kind! Geh', ich bitte dich." Der Prinz drückte einen innigen, langen Kuß aus Regines Lippen; dann führte er sie mit sanfter Gewalt zur Türe. Es dräbgte ihn, allein zu sein; denn er fühlte seine Kraft schwinden. Und kaum war die Türe hinter Frau von Sellborn ins Schloß resallen, wankte Prim Wbert. Seine tastende ?and fand eine Stuhllehne zur Stütze, und schwer 'ctrr! er auf den Sitz

. „Ich bin so müde, müde," ! am es in leisen Klagelauten von seinen Lippen, und sein Haupt sank tief auf die Brust. Ms Frau von Sellborn vor dem Tore ihrer Billa anlangte, fuhr ein zweiter Wagen vor. Der Jesuit Viktor Kolberg war gleichzeitig mit Regine »urückgekehrt. Beide erzitterten und erröteten tief, da sie einander ansichtig wurden. Dann grüßte der Priester wortlos, und stumm erwiderte Regme seinen Gruß. Gemeinsam schritten sie nun dem Hause zu. Und binnen dieser kurzen Zeitpause er füllte sich in beiden

wieder Schweigen ein. „Ich werde tun, was mir nunmehr zu tun bleibt," erklärte der Jesuit dann. „Und das ist, Pater Viktor?" „Das ist, gnädige Frau, daß ich in Tagen und hoffentlich schon in Stunden aufhöre, der Pater Mktor zu sein. Ich will trachten, aus einem schlechten Jesuiten ein guter Mensch §u werden. Und zu diesem Zwecke bitte ich um meine Entlas sung. „Sie müsien mit dem Prinzen sprechen." „Das will ich, wenn Seine königliche Hoheit es gestattet, heüte, morgen, bald, sobald ich darf

." „Und dann?" „Dann nehme ich Abschied." Jetzt hob Frau von Sellborn die Augen und blickte dem Priester ins Antlitz. „Für immer, Vik tor?" fragte sie mit fester Stimme. Er blickte auf und sah sie an. „Vielleicht fürs Leben, Regine; sicher aber für Monde oder Jahre," sagte er entschlossen. Sie reichten einander beide Hände und ließen lange Blick in Blick ruhen. „Du wirst mich nicht vergessen. Regine." „Und du mich nicht, Viktor." „Nein, Regine." „Nein. Viktor." „Leb' wohl!" „Leb' wohl, mein Freund!" Der Jesuit schritt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 02.10.1920
Umfang: 4
zwischen Salzburg und Villach. Buchhalterin selbständige Kraft, in der ame rikanischen Buchführung voll kommen versiert, perfekte Ste nographin und Maschtnschrei- berin, wird von hiesiger grö ßerer Firma auf sofort ge sucht. Offerte mit Zeugnisab schriften und GehaltSforderun- gen unter ..H. 818" an die Verwaltung. EWa MBMMM Hut-Heü, Qraz, ftlariahilferstraße Nr. 23. u. s. w. kauft za den höchsten Preisen für die Bezirke Kitzbühel, Ättf- stein, Schwaz, Landeck, Feld kirch. Bregenz, von Unternehmen gegen hohe

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Gefallen, wenn du es nirmnst." „Wenn ich dir einen großen Gefallen tue, so will ich es nehnnen und es dir aufheben, bis du kommst und es dir sorgfältig bewahren." „Und die Nelken pflege, die armen Dinger an der Planke — hörst du — und vergiß den Spitz nicht," er ist zwar schon alt, aber ein treues Tier." „Nein, Viktor, ich vergesse ihn nicht." „Aber ach, das ist es ja alles nicht, was ich eigentlich zu sagen habe — ich muß etwas anderes sagen." „Nun, so rede, Viktor!" „Die Mutter hat gesagt, ich möchte

heute noch ein freund liches Wort zu dir sagen, weil wir öfter miteinander ge zankt haben — ich möchte noch gut reden, ehe ich auf immer fortgehe — und da bin ich gewinnen, Hanna, um dich zu bitten, daß du nicht auf mich böse seiest." „Wie redest du nur, ich bin ja in meinem ganzen Leben nicht böse auf dich gewesen." * „O, ich weiß es jetzt recht gutz du bist immer die Ge- Wälte nutz Geduldige gewesen." „Viktor ängstige dich nicht, das ist dir nur heute so." „Nein, du warst immer gut, ich dachte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 10.11.1928
Umfang: 16
! Viktor Adler ist heute noch die Verkörperung der österreichischen Sozialdemokratie. Mit Viktor Adler wuchs die Sozialdemokratie und mit ihr der Führer. Was August Bebel für die deutsche, Jean Ja u res für die fran zösische, Kair Hardie für die englische Partei, das war Viktor Adler für die österreichische Partei: Der geniale Führer, der Organisator, der Kops, das Herz, die Hand! Viktor Adler war es, der die Massen zusammenrief, zusammenhielt, ihnen Mut gab, wo er schwankend wurde, Kraft

Kämpfer, der Jahrzehnte im dichtesten Schlachtgetümmel stand, aus vor derstem Posten, der immer wagemutiger war, nie ruhte und rastete, sondern kämpfte, angriss, sich verteidigte und die Arbeiterschaft von Sieg zu Sieg führte. Viktor Adler. Er starb nicht auf dem offenen Kampsselde. Er starb als todkranker Mann, den die Zeit gefallt hatte, nicht die Stunde. Ein Kämpserleben rieb sich aus. Die Verfolgungen, die Gefängnisstrafen, die Aufregungen des alltäglichen Kleinkampses, die Sorgen um die Be wegung

, die riesenhafte Arbeit zermürbten den Körper Viktor Adlers, und als die Zeit kam, einen Teil der Ernte einzuholen, starb der Mann, der gesät hatte. . Das war ein tragischer Tod! Am 12. November brach in Oesterreich die Revolution aus, die Republik wurde ausgerufen. Am 11. November starb der Mann, der sagen konnte, daß durch seine Lebensarbeit, durch sein Wirken der Boden vorbereitet wurde zur Ausnahme dieses revolutionären Samens. Ein Landmann, der die Saat reisen sah und vor Ein holung der Ernte stirbt

, wo sie versagte, Hoffnung, wo sie geschwunden war. Er war der geborene Führer in solchen Situationen, wo es galt, Mut auszusprechen, anzuseuern, die Menschen um die Fahne zu scharen, um neu, frisch, kraftvoll, lebendig den Kamps aufzunehmen, zu siegen, zu triumphieren. Daher erklärte es sich auch, daß Viktor Adler einen io gewaltigen Einfluß ausübte aus die Arbeiter Oesterreichs, ja, darüber hinaus mtf die Arbeiter aller Länder, da ei- mutig war als Führer, treu, tapfer, daß er nie verzagte

disputieren konnte, sondern eine Lebensanschauung, die bestimmend wurde für sein ganzes Verhalten, Tun und Wollen im praktischen Leben. Das erklärte weiter die faszinierende Wirkung dieses stillen, einfachen, selbstlosen, unpathetischen Menschen. Mit ihm verlor die österreichische Partei den Besten! Den Mann, den Führer, den Organisator, der den alten Genossen Kraft gab, zu kämpfen, und den jungen Ge nossen Ansporn gibt, so zu leben, wie er einst lebte, so zu schaffen für die Bewegung, wie er einst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1915
Umfang: 8
für Oesterreich-Ungarn: monatlich K2.—, viertel jährlich K 6.—. halb jährlich K 12.—. Für Deutschland monatlich K 2.20. Für die Schweiz monatlich K 2.70. Cinzeln-Nummer 10 h Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 118 Samstag, 29. Mai 1915 Nr. 118 Gebt uns die Kraft zu haudelu. Salzburg, 27. Mai. Seitdem uns nun auch der italienische Bundes genosse, der sich in der ersten Scham für eine wohl wollende Neutralität erklärte und inzwischen

unter einer Decke mit den Dreibundfeinden arbeitete, überfallen hat und nach unseren Ausfahrts- und Einfahrtsstellen seine Hand ausstreckt, mutz es den Blindesten klar werden: 1 '; 1 r } , ‘7 / , T V' V 1 Deshalb müssen wir zunächst die Möglichkeit er halten, durch das Parlament mit der Bevölkerung zu sprechen und sodann der ganzen Welt unsere Entschlossenheit kundzutun, jedes Attentat gegen unsere Grenzen mit eiserner Entschlossenheit abzu wenden. Um diesen Willen auch unwiderstehliche Kraft zu verleihen, muß

zu ver meiden und uns den Frieden mit Italien und feiste Freundschaft zu erhalten, waren umsonst. Viktor Emanuel, der im August seine Freundschaft be schwor, hat sich inzwischen unseren Feinden verschrie ben. Alle Freundschaftsbeweise unsererseits, die in Gebietsangeboten bestanden, die der ernste Italiener noch vor einem Jahre als unerreichbar hielt, wur den als ungnügend zurückgewiesen. Italien ver laute von uns die Selbstverstümmelung. Wir soll ten wählen zwischen unserem wirtschaftlichen

dem Volke die Freiheit und Kraft, zu han deln und es wird den Staat vor jeder Einkreisung zu schützen wissen. : landras, einen Friedensbürgen, der, wenn über haupt, so nur durch die drohende Revolution zum 'Kriege getrieben werden könne. Dem König blute das Herz bei dem Gedanken der Möglichkeit eines Waffenganges gegen seine Verbündeten. So salba derte man, bis die Wiederernennung Salandras mit einemmal die Situation grell beleuchtete. Da erkannte jeder, datz der König im Begriffe stehe

der Imperialisten und er klärte den Krieg als seine und die Sache seines Hau ses. Gestern erließ Viktor Emanuel einen Tagesbe fehl an die Soldaten zu Land und zur See, worin er erklärt, daß die Stunde der Verwirklichung der nationalen Ansprüche geschlagen hat. Daß Italien seine Fahnen auf den von der Natur gezeichneten Grenzen aufvslauzen müsse. Diese Grenzen sind der Brenner, die Tauern, ist Villach, ist ganz Dalmatien, ist der Raub, an dem bisher nur die verrücktesten Imperialisten Italiens zu denken wagten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 11 von 12
Datum: 28.03.1925
Umfang: 12
, die neue Besoldungsordnung, die mit l. April 192.5 in Kraft treten soll und zu ben PersonalvertretunMvcchlen sprechen. Mitglieder erscheint vollzählig und bringt auch Kollegen mit! S ch ü tz e n k o m p a g n i e Lienz u n d Umgebung. Einladung zu der am Sonn tag den 5. April um 10 Uhr vorm, im Gast- l;aus „Roßt" (Angermann) in Lienz ftatt- sindenden Jahreshauptversammlung mir nach stehender Tagesordnung: 1. Tätigkeitsbericht; 2) Kassa- und Rechnungsbericht; 3. Bericht des Zeugwarles; 4. Bericht

von Neuaufnahmen sind bei der Vorstehnng zu er- statten. Bolzschntzen-Gesellschast, Aenz Bestgewinrrer vom Gefillschafls- März 1925. Haupt: Beimrohr Wilhelm, Gumpitsch Viktor, Weiß Andrä, Moser Anton, Wittmann Alois, Tevich Jakob, Sora Hermann, Dors- mann Franz, Putz Albert, Schöpfer Franz. Schleck: Tevich Jakob, Jakober Hans, Schöpfer Franz, Holzer Hans, Torfmann F., Witlmann Alois, Sora Hermann, Moser Ant., Weiß Andrä, Putz Albert, Beimrohr Wilh., Gumpitsch Viktor, Gnntpitsch Viktor, Glanzt Hans, Hibler

Theodor, Weiß Andrä. Serie: Gumpitsch Viktor, Jakober H., Holzer Hans, Putz Albert, Moser Anton, Schöpfer Franz, Tevich Jakob, Dorfmann F. Jung schützen: Tevich Jakob, Jakober Hans, Holzer Hans, Torfmann Franz. Tie Vorstehung gibt den Herren Mitglie dern bekannt, daß die diesjährige Knödel- Partie am 25. April abends 8 Uhr im Vereinsheim stattfindet. Bestgewinner vom Gesellschaftsschietzen am 12. März 1825. Haupt: Moser Anton, Mederegger Alf., Schöpfer Frattz, Weiß Andrä, Weiß Antom, Gnntpitsch

- Viktor, Egger-Sigwart Hatts, Sora Herntattn, Fnetsch Josef, Tobnig Heinrich. Schleck: Tevich Jakob, Holzer Hans- Weiß Anton, Jakober Hans, Schöpfer Frattz- Hibler Theobor, Riederegger Alfons, Fnetsch Joses, Tobnig Heinrich- Egger-Sigwart Hs., Moser Anton, Rödig Franz, Sora Hermann, Putz Albert, Weiß Andrä. Serie: Holzer Hans, Tobnig Heinrich, Jakober Hans, Fnetsch Josef, Schöpfer Frattz, .Hibler Theodor, Egger-Sigwart Hans, Moser Anton. Jung schützen: Tevich Jakob, Holzer Hans, Jakober Hans

, Niederegger Alfons. J ux best: Hibler Theodor. Kapselschietzen am 21. März 1825. Haupt: Angermann Anton, Weiß Andrä, Tevich Jakob, Jakober Hans, Putz Albert. Schleck: Angermann Anton, Weih An drä, Gumpitsch Viktor, Fritzer Franz, Tevich Jakob. Serie: Weiß Andrä, Tevich Jakob, Ja kober Hans, Holzer Hans. Aus aUer Welt. T ie jüngste Stadt Oesterreichs. Ter Marktflecken Langenlvis im niederöster reichischen Weinland, der schon zu Zeiten König Ottokars ein bedeutender Handelsplatz tvar, wurde zur Stadt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 05.11.1923
Umfang: 8
, sein Kleid? Das alles ging gegen die Statur, war feindlich seiner Liebe und darum Sünde gegen Regine. Was war ihm der Prinz, der ein Anrecht auf diese Frau hatte? Er hatte es nicht mehr, sie war nicht mehr sein, sie war kraft des heiligen Rufes ihres Herzens das Eigentum Viktor Kolbergs. Diesem gehörte sie mit allem, was sie war und fühlte. Auch ihr kostbarstes Gut, der süße, kleine Albert, wer immer dessen Vater war, gehörte nunmehr ihm, Viktor Kolberg

der in der Re parationskommission vertretenen Mächte. Frank reich werde eine Herabsetzung ablehnen. Cs würde allenfalls Abänderungen annehmen in der Form der Fristerstreckung im Zahlungsplan vom 5. Mai 1921, der die Modalitäten der Zahlungen Deutsch lands und die Schuld seftfetzt. Das Komitee könnte in ernster Weise die Zahlungen Deutschlands nur für einen sehr beschränkten Zeitraum und nicht in endgültiger Weise festsetzen, da es unmöglich ist, die wirtschaftliche Kraft Deutschlands auf einige Jahre vorauszusehen. Frankreich

Viktor aus und schritt weiter. Nein, nein, was man nicht ahnt, nicht kennt, das kann man nicht abschwören. Dieser Schwur galt nicht. Und galt er auch auf Erden, dort oben im Himmel gewiß »icht; Gott hatte ihn sicherlich nicht gehört, und hatte er ihn vernommen, so hatte er ihn doch von sich gewiesen. Das wäre eines Gottes unwürdig, seiu Geschöpf bis ans Lebensende geknebelt zu hatten, weil es als Kind im unverständigen Spiele sich Fesseln erbat. Das wäre Betrug, und Gott konnte nicht betrügen

. Alles andere und alle anderen wollte er aus seinem Herzen ausstoßen, so wie er sie jetzt aus seinem Hirne jagte. Nicht den ken, nicht denken, an nichts als an sie allein, die er liebte, jubekrd, heiß, peinvoll und selig liebtet Ne- gine, Erdenkönigin! In wonnevollem Glückesrausche, in stürmender Herzenstrunkenheit schritt Pater Viktor dahin. I Kein Gestern gab es mehr für ihn, kein Morgen, bloß ein Heute, ein sonnvergoldetes, nimmerversin kendes Heute; er dachte, wufte nichts mehr als nur das eine: Regine, das Märchenglück, das sich leuch tend

vom Himmel geneigt hatte — zu ihm herab, der. im Staube kniend, deffen geharrt hatte. Aber als er vor dein Tore des Jesuitenhauses in der Clavergaffe angelaugt timr, wurde er er schütternd und jäh von «der strahlenden Höhe der Märchenwelt in die dunklen Tiefen 'der selbstgeschas- senen, unerbittlichen Wirklichkeit herabgerissen. „Hochwürden/ sagte der Frater Pförtner. ..der hochwürdige Pater Provinzial erwartet Hochwür den/ Pater Viktor blickte den Pförtner an. Hatte der Mann nicht gelächelt? Wußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 27.07.1923
Umfang: 8
? Wo her jäh dieser Zwiespalt, der eine Schranke zwischen den beiden und ihm zu errichten schien? Warum sah er Plötzlich in ihnen die Priester, die Jesuiten und in sich selbst nichts als einen initleidenden Men schen und fand beides unvereinbar? War er denn nicht ihnen gleich kraft der Gnade Gottes, des Herrn, der ihn als Christen geboren werden ließ, ihn zum Priesteramte berief und znm Jesuiten er wählte? Pater Viktor bat, ob er der Mutter Alberts schrei ben dürfe, um sie, zu der wohl bald

in Angriff zu nch- mcn. damit diese seit Jahrzehnten geforderte und uner läßliche sozialpolitische Maßnahme ehebaldigst in Kraft tritt. Beides iit. nebst anderen Gründen, vor allem auch schon mit Rücksicht auf die Wechselwirkungen zwischen dem Berufe des Arbeiters und dem des Angestellten und wegen der infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse in Oesterreich bcsorwers häufigen Fluktuation zwischen dem Angestellten- und Arbeiterbe ruf erforderlich. Ter Entwurf will, gelegentlich der Reorganisation

Wortwechsel zwischen den beiden Priestern, dem die andern teils schadenfroh, teils peinlich be rührt beiwohnten. Die Folge dieses Zwischenfallcs, der noch geraume Zeit nachher einen beliebten Ge sprächsstoff zwischen den Brüdern bildete, war eine bittere Feindschaft zwischen den zwei Würdenträ gern. Pater Viktor achtete wenig der Dinge, die vor- gingen, der Worte, die gesprochen wurden. Mit blutendem, zerrissenem Herzen saß er da, voll der schmerzlichsten Gedanken und Empfindungen. Sein armer kleiner

Liebling! In dem einsamen Zimmer des abgelegenen Flügels, der sogenannten Straf abteilung, weilte er nun ganz allein, ganz verlas sen. Nur ein Frater war dort zur Bedienung; die ser brachte das Essen, heizte, ordnete das Zimmer und durfte säst gar nicht mit dem Bestraften spre chen. bloß das Nötigste. Albert wird sich fürchten, wird weinen, wird sich namenlos unglücklich füh len. Der arme, arme Kleine! Pater Viktor glaubte seine Stimme zu vernehmen. Ihn rief der Knabe angstvoll und flehentlich

, ihn rief er um Schutz, um Befreiung aus seiner Verlassenheit. Und in den Augen Ulberts las der junge Priester einen stum men, sanften Vorwurf: „Warum hast du mich nicht besser gehütet? Warum hast d u nicht erraten, daß man mich quälte?" Unaufhörlich hörte und sah Pater Viktor dieses Bild; die Sinnestänschung ward fast greifbar, sie stieg aus dem qualvoll pochenden Herzen empor vor das geistige Auge und bereitete Schmerz und Leiden. „Ich bin nicht schuld, Albert," erwider ten die Herzensschläge

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 29.09.1920
Umfang: 4
(Wechselstempslbemessungs-Tabellen.) Die am 1. Oktober l. I. in Kraft tretenden, vom Wechselstubenvorstande der Anglo-Oesterreichischen Bank Josef Mahr ans Grund des Gesetzes vom 15. Juli 1820, St.-G.-Bl. Nr. 209, neu bearbeiteten Wcchselstempelbeinestungs-Tgbcllen über die erhöhte Stempel-Skala 1 sind soeben im Selbstverläge des Verfassers Wien, 1. Bez., Strauchgasse 1, erschienen. Aus den Tabellen können die in der Republik Oesterreich zu entrichtenden Skala- und Transito- wechsel

mit daß es zunächst in erster Linie gelte, Brennstoff zu sparen, den Ver brauch an Brennstoff aus das unbedingt notwendige Matz herabzudrUtz, und schließlich mit einem Mindestauswand an Energie :ine umrünak Arbeitsleistung sicherzustellen. Doch dürfte über ,der^ Not des Tegxz, deren Linderung die Bestrebungen der.Gesellschaft zunächst und in erster Linie zu gelten haben, nicht die' Wichtigkeit der kommenden Entwickle vergessen werden. Die Gesellschaft müsse und werde Zeit und Arbcilz- kraft, finden, den Ausbau

und anderes in meiner Lade liegen — und wenn ich in früheren Zeiten alles hatte, was ich bedurfte, so ginget Ihr hin und gäbet mir noch etwas — und wenn ich auch das hatte, so steckM Ihr mir jeden Tag noch heimlich zu, was Euch deuchte, daß es mich freuen wird. — Ihr habt mich lieber gehabt als Hanna!" „Nein, mein Viktor, da tust du mir unrecht. Du ver stehst das Gefühl noch nicht.'Was nicht vom Herzen geht, geht nicht wieder zü Herzen. Hanna ist meine leibliche Tochter — ich habe sie im Schoße unter dem eigenen Her zen

getragen, das ihrer Ankunft entgegenschlug — ich habe sie dann geboren: in spätem Alter ist mir das Glück zu teil geworden, als ich schon hätte ihre Großmutter sein können — mitten unter dem Schmerz über den Tod ihres Vaters habe ich sie doch mit Freuden geboren — dann habe ich sie erzogen — — nnd sie ist mir daher auch lieber. Ich habe aber auch dich sehr geliebt, Viktor. Seit du in dieses Hans gekommen und ausgewachsen bist, liebte ich dich sehr. Oft war es uttr, als hätte ich dich wirklich

unter dem Herzen getragen — und ich hätte dich ja eigentlich imter diesem Herzen tragen Men: es war Gottes Wille, wenn es auch nachher anders geworden ist — ich werde dir das erzählen, wemr du älter geworden bist. Und zu letzt, daß ich es sage, um Gott und der Wahrheit die Ehre zu geben, ihr werdet wir wohl leide gleich lieb sein. — Mit dem Gelbe machen wir es so, Viktor: man muß kei nem Menschen in seinem Gewissen Gewalt antun und ich dringe daher nicht wehr in dich: lassen wir das Gelöan- liegen bleilen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 17.10.1920
Umfang: 4
. Die Gangfenster waren von unten vis oLen mit Bret tern verschlagen, nur eine kleine Oeffnung war oben frei, Hatz durch Vas Glas Licht hereinfallen konnte, gleichsam als scheute man öie Freiheit und Klarheit des Lichtes und liebte die Finsternis in Viesen Gängen. Da Viktor so suchte, trat aus einem der Kästen die alte Frau heraus, die gestern zum Abendessen die Speisen gebracht hatte. Sie trug Tassen und Schalen unö ging wieder in einen solchen Kasten hinein. Da Viktor an dem, wo sie heraus gekommen war, näher

hatten, schienen nur darum in den Gang gestellt worden zu sein, daß jemand, öer in unred licher Absicht durch eine Tür hineingehen wollte, diese Absicht nicht leicht erreichte, weil er die kostbarste Zeit durch Untersuchung öer wahren und falschen Türkächen vergeuden mutzte. Zu denselben Zwecke größerer Sicher heit schienen auch die Gänge verfinstert worden zu sein. Der Oheim hatte heute den grauen, weiten Rock an, in dem ihn Viktor gestern an dem Eisengitter hatte stehen gesehen. Er stand jetzt im Zimmer

auf einem Schemel und hatte einen ausgestopften Vogel in der Hand, von dem er mit einem Pinsel den Staub abbürstete. „Ich werde dir heute ötie Stunöeneinteilnng meines Hauses geben, die durch Christoph ausgeschrieben ist, daß du dich danach richten kannst, denn ich habe mein Frühstück schon nehmen müssen, weil öie Zeit da war," sagte er zu dem horeingekommenen Viktor ohnn weiteren Morgen- gruß oder sonstiger Bewillkommnung. ^Jch wünsche Euch einen sehr guten Morgen, Oheim," sagte Viktor, „ich bitte

um Verzeihung, daß ich öie Früb- mahlstunde versäumt habe, ich wußte sie nicht." „Freilich konntest du sie nicht wissen, Narr, unö es ver langte niemand, daß du sie einhaltest. Gieße dem Hunde in jenen hölzernen Trog ein Wasser." Mit diesen Wor-en stieg er von dem Schemel herunter, ging zu einer Leiter, bestieg sie unö setzte den Vogel in das obere Fach eines Glasschreines. Für den hineinge stellten nahm er einen anderen heraus und fing dasselbe Bürsten mit ihm an. Viktor konnte jetzt bei Tage erst sehen

, von einer liebenden Hand gestreichelt. Die Augen, die unter den herab gesunkenen Brauen hervorgingen, hafteten auf dem kleinen Umkreise des toten Vogels. Der Rockkragen war an seinem okirren Rande sehr schmutzig und an dem Aer- mel sah ein gebauschtes Stück Hemd hervor, ögs ebenfalls schmutziger war, als es Viktor je bei seiner Ziehmutter gesehen hatte. Und überall waren leblose oder verdorbene Dinge um den Mann herum. Es befanden sich in dem Zimmer eine Menge Gestelle, Fächer, Nägel, Hirschge weihe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1923
Umfang: 8
nern der Südbahner im Ministerium in Rom ge führt. Alles war schon genau geregelt und geord net, alle Kategorien hatten ihre Ueberführungs- bestimmungen, ein Gesetz über Gehalts- und Pen- fionsfragen für ital. Eisenbahner war bereits in Kraft und sollte auf das Expersonal ausgedehnt werden. Damals wäre es für die Südbahnver waltung ein 'Leichtes gewesen, einzugreifen zugun sten des Personals, alles wäre gesetzlich geord net worden, der ganze Jammer in Südtrrol be- > stünde nicht und die Maste

?" „Oh ja/ entgegnete er. „Es ist doch sehr schön und lustig hier mit den vielen Knaben. Und dann denke noch, hier ist der Öles und der Pater Kilian und der Pater Viktor/ Sie kam wieder auf den Gedanken zurück, der ste am meisten quälte. „Ja, aber gestatten denn die Paters, daß ihr euch — euch haut?" „Oh nein," gab er zur Antwort, „oh nein. Was glaubst du nur, Mama? Das tun wir nur, wenn sie gerade nicht da sind oder wegschauen und nichts merken können. Wenn sie es aber merken, bekommt man Strafen.- Das heißk

: ich bin noch nie gestraft worden, weil mich der Pater Viktor so gern hat und immer, immer in Schutz nimmt. Ueberhaupt, Mama, der Pater Viktor!" Und nun erzählte der Knabe mit leuchtenden Augen voll schwärmerischer Verehrung von seinem Divistonspräsekten. „Du mußt mit ihm sprechen. Soll ich ihn nicht rufen?" schloß er. Regine hatte sich wieder gefaßt und getröstet. Sie entsann sich, Haß Pater Bronowski chr damals vor zehn Tagen gesagt hatte, sie solle nicht über die Wandlung staunen, die sie zuerst an Albert

erleben rverde. So ergehe es bei allen Knaben, die jäh in die lärmende Gemeinschaft vieler Genosien versetzt werden, aber das ändere sich bald wieder. Und dann beruhigten sie die Liebe, mit welcher der Knabe von Pater Viktor sprach, und all' das Gute, das er ihm nachrühmte. Vom Schmerze der Eifer- sucht war ihr Mutterherz allerdings nicht ganz frei. Doch lächelte sie. „Gewiß, Bubi, wenn du willst, so rufen wir deinen Pater Viktor, und ich werde ihm danken." Sie drückte auf einen Glockenknopf und bat

den eintretenden Frater Reder, Pater Viktor zu ihr zu bitten. Dieser befand sich gerade mit fernen Schutzbe fohlenen aus dem Spielplätze, als der Rektor aus ihn zutrat. Letzterem war Frater Reder im Gange begegnet und hatte ihm den Auftrag der Frau von Sellborn mitgeteilt. Und da ging er selbst, ihn dem Divisionspräfekten zu überuritteln. Rhonek war schon vor geraumer Zeit fortgefahren. „Mein lieber, guter Pater Viktor/ sagte Pater Huber, „dre Mutter des lieben, kleinen Albert von Sellborn hat Sie rufen lassen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 24.08.1923
Umfang: 8
" oder „Die Vergewaltigung der Minder- ' heit" in Nr. 17 vom 13. Juni 1923 des Wochen blattes „Der Arbeiter" wegen der darin enthal tenen persönlichen Angriffe gegen den Sekretär der Arbeiterkammer Dr. Viktor Koller bedaure und sich deshalb entschuldige. Er erklärt weiter, daß ihm keinerlei Beweise für die Richtigkeit der gegen Dr. Koller erhobenen Vorwürfe zur Ver fügung gestellt wurden und bekannt sind. Herr Wanker verpflichtet sich, die gerichtlich zu besinn- ntenden Kosten des Verfahrens zu ersetzen. Die PrivaLklage

nach. Die 581 Christus nicht Jesus. Ein Iesmtenroman von Friedrich Werne? van Oefterrn. Es verstrichen Tage und Nächte, bis Pater Viktor eines Morgens wirr aus einem heißen Traume er wachte. Und da schlug er die Hände vors erglühte Antlitz, fühlte.die Augen und die Stirne, hinter der es wild stürmte, feucht und seinen Leib erbeben.- Klar erkannte er nun. wie es um ihn stand. Regine hatte er im Traume begehrt und in die Arme ge schlossen; Regine liebte er wachend. Rene und Scham folgten dieser Erkenntnis

er jetzt doch, ge gen wen er anzukämpfen hatte! Und dazu war er entschlossen; mit der ganzen Inbrunst seines Glau bens. mit der ganzen Kraft seines Willens und mit der ganzen Würde seines Priestertums wollte er die Sünde niederringen, und müßte er im Kampfe sei nen Leib zergeißeln, sein Blut und sein Leben hin strömen lassen. Heiliger Erth't und opserfrohe Entschlossenheit verklärten die Züge des jungen Priesters, als er die Pflichten seines Tagewerkes zu erfüllen begann; und dieser Ausdruck schwand

Bruder Viktor," sagte er dann, „kommen Sie um sechs Uhr in mein Zimmer! Ihr Bekenntnis hören und Ihnen Absolution erteilen kann ich auch dort, ob es auch kein Heiligtum ist. Aber ich ziehe cs der Kapelle vor, weil sowohl Sie wie ich dort freier mit einander reden und uns in die Augen sehen können. Wollen Sie?" „Ich kontme, Brttder," erwiderte Pater Viktor. Und um iü? angegebene Stunde fand er sich in Pa ter Sandens Zimmer ein. enthüllte seinem Beicht vater sein ganzes Herz und bekannte all

' sein Glück, all' sein Leid, all' seine Kämpfe und Vorsätze. Am selben Abende noch trafen sich beim Rektor- Pater Sanden und der Generalpräfekt. „Unser lieber Bruder Viktor war heute nachmit tags wohl eine Stunde lang bei mir," sagte ersterer. „Also hat cr dir gebeichtet?" fragte Pater Hol felder. „Nein," entgegnete det andere. „Er hat mir al lerdings anvertrant, was Lein Herz belastet und sei nen Geist beunruhigt. Aber nicht im Beichtstühle, sondern in meinem Zimmer als Freund dein Freunde

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 27.06.1935
Umfang: 12
. Er taumelte und konnte sich kaum auf den Füßen halten. „Du, untersteh 'bi# und rühr ihn an!" schrie er und wollte Viktor! nachstürzen, aber Hartl hinderte ihn mit festem Griff. „Da bleibst!" Hartl hatte die Zügel um einen Weißdorn geschlungen und hielt den Knecht am Arme zurück. Mit der Kraft eines Wütenden schüttelte Nazi feine Hand ab. Er tat einen raschen Griff in die Tasche, ein Messer blitzte ln seiner Faust. „Nazi, um Gotteswillen, was fallt dir denn ein?" schrie Viktori im Herbei'laufen. Aber schon

im nächsten Augenblick flog das Messer in weitem Bogen weg und siel klatschend in die Ache. Hartl hatte es ihm aus der Hand geschlagen. Der Knecht suchte Viktor! den Stutzen zu entwinden, aber sie hielt ihn krampfhaft umklammert- zu einem wei teren Versuche blieb ihm keine Zeit- denn der Posthalter riß seine Büchse von der Schulter. Nazi gab ihm einen Stoß, daß er schwankte und war im nächsten Augenblick hinter den Büschen verschwunden. „Hat er «Euch was getan?" hastete Viktor! heraus

. „Nicht viel. Das Messer hat. mich bloß gestreift." Wirklich, oberhalb deS Handgelenke« sickerte es warm und rot hervor Geschickt, wenn auch mit zitternden Fingern, verband Viktor! dle Wunde mit ihrem Tuch. Hartl ver sorgte Nazis Stutzen im Wagen, dann stiegen sie beide ! wieder ein, zu erregt, um gleich sprechen zu können. Nur > ein übers andere Mal fragte Diktori: „Hat er Euch sonst gewiß nichts getan?" Er verneinte jedesmal und endlich rang es sich wie ein erlösender Seufzer aus seiner Brust

: „Weil ich dich ! nur noch rechtztiti'g getroffen Hab." „Dafür kann ich dem Herrgott nicht genug danken!" gab sie hochatmend zu. Dann erzählte sie ihm, wie Nazi sich schon am Morgen benommen, wie unangenehm ihr ie Fahrt gewesen sei und wie er beim Klehenwirt eingestellt und wie es dann ge kommen. Hartl war tief -empört. „Der soll mir nur kommen! Aber er kommt nimmer, denk an mich." Auch Viktor! vermutete, daß er das Weite suchen werde. „Und wie wir unS alle -geärgert haben, heut früh, wie der Kerl auf und davon

engerippe ge funden.) Beim Baue der BundeSsttaße fanden Arbeiter Viktor!, kannst dir nicht denken, warum?" Sie schwieg und senkte -die Augen. Me klang doch seine Stimme so seltsam ln ihr Ohrl Sie fühlte ihr Herz ahnungsvoll erzittern. „Viktor!," fuhr er fort, „ich Hab mir'S dorgenommen, ich sag zu keinem Dirndl mehr ein Wort von — von der Lieb. Aber wie du mich heut beim Namen gerufen hast —" Sie errötete heiß und hob wie abwehrend die Hand. „O mein, Herr Posthalter, da« müßt ihr schon ent schuldigen

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 19.03.1932
Umfang: 10
u. a. die mehrfachen Vor- m°sen in Anschlag brachte. Kräfte von Sonne und Erde sind im kleinen Gerstenkorn gespeichert. Aus Gerstenmalz und den Wertstoffen von Milch und Eiern wird die natürliche Kraft nahrung Ovomaltine durch Beseitigung der für die Ernährung unbrauchbaren Substanzen erzeugt. So stellt jedes Körnchen den höchstkonzentrierten Nährstoff aus diesen wertvollsten Nahrungsmitteln, und zwar in leicht löslicher und fast ohne Verdauungsarbeit bekömmlicher Form dar. In Ovomaltine sind die lebensnötigen

H ö p f l i n g e n, die Witwe des Gymnasialprofessors Dr. Heinrich Ritter Höpflingen von Bergendorf, in ihrer ein samen, am Ende Gießhübls gelegenen Villa umgebracht wurde, hat den Anstoß zu einem Eheungültigkeits prozeß vor dem Wiener Zivillandesgericht gegen Viktor Z a d r a z i l gegeben, der unmittelbar nach der Entdeckung des Verbrechens als Täter verhaftet worden ist. Dieser Pro zeß ist auch aus dem Grunde nicht alltäglich, weil Antonie Zadrazil nicht nur Viktor, sondern außerdem dessen Bruder Ignaz wegen

Eheungültigkeit geklagt hat. In ihrer Klage behauptet Antonie Zadrazil, vor dem Trau altar das Opfer einer Komödie geworden zu sein, die von den Brüdern Zadrazil vorbereitet worden ist. Laut Trauschein habe sie am 21. September 1931 in Kagran den I g n a z Za drazil geheiratet. Doch habe sie vor dem Traualtar niemals dem Ignaz das Jawort gegeben, da ihn vor dem Priester ohne ihre vorherige Einwilligung Viktor vertreten habe. Sie sei den ganzen Weg zur Kirche mit Ignaz gegangen und hatte auch die Absicht

, ihn zu heiraten. Vor dem Traualtar trat plötzlich Viktor ihr zur Seite und heiratete sie an Stelle seines Bruders. Jedenfalls sei sie mit keinem von beiden verheiratet, da Ignaz nur Trauzeuge war und die Ehe mit Viktor man gels eines Aufgebotes nicht gültig ist. Antonie Zadrazil be hauptet ferner, sie habe das größte Interesse an dieser Un gültigkeitserklärung, da sie durch Viktor Zadrazil ganz un schuldig in die Gießhübler Mordaffäre verwickelt wurde. Bei der Tagsatzung regte der Verhandlungsleiter

an, die Sache in der Weise aus der Welt zu schaffen, daß man in den Matriken den Namen des Bräutigams von Ignaz auf Viktor umschreibe. Dem widersprach aber der Klagevertreter mit der Erklärung, die Ehe mit Viktor sei ungültig, selbst dann, wenn man eine solche als geschlossen annehmen wollte, weil das Aufgebot auf einen falschen Namen lautete. Dann wurde Ignaz Zadrazil einvernommen, der angab, über Drängen seines Bruders zugestimmt zu haben, Antonie zu heiraten. Viktor habe alle hiezu nötigen Papiere

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 27.10.1920
Umfang: 4
bei den drei Mahlzeiten des Tages der Fall war. Besonders lebhaft wurde Viktor einmal, da chn der Greis zufällig oder absichtlich veranlatzte, von seiner Zu kunft und von seinen Plänen zu reden. Er werde jetzt in sein Amt eintreten, sagte Viktor, werde arbeiten, wie es nur seine Kraft verumg, werde jeden Fehler, den er antreffe, verbessern, werde seinen Obern alles vorlegen, was zu ändern sei, werde kein Schlendern und keinen Unterschleif dulden — in freien Stunden werde er die Wissenschaften und Sprachen

und zu laden? Ich gebe dir ein paar aus meiner Gewehrkarmner und du kannst damit durch die ganze Insel herumgehen." „Freilich verstehe ich ein Feuergewehr zu behandeln," antwortete Viktor, „aber die Singvögel, die ich hier sehe, mag ich nicht schießen; denn sie erbarmen mir zu viel, und auf der ganzen Insel sehe ich nur veraltete Obst- büume und junges darüber wachsendes Waldlaub, da wird schwerlich ein Fuchs oder ein anderes Meßbares Wild sein." „Du wirst schon finden, nur mutz man das Suchen verstehen

." Mit diesen Worten trank der Oheim seinen Wein aus, aß sein Zuckerwerk und ließ den Gegenstand fallen. Hier auf gingen sie bald schlafen. Viktor wurde jetzt nicht mehr, wie in den ersten Tagen, von seinem Oheime in das Schlafgemach geleitet, sondern seit das Schlafgitter nicht mehr gesperrt wurde, zündete er sich nach Beendi gung des Mahles ein Licht an, wünschte dem Oheim gute Nacht, und verfügte sich mit dem Spitz, der jetzt auch in Eintracht mit den anderen Hunden atz, in seine zwei Ge mächer

. In diesen Verhälinisien verging endlich alle Zeit, die Viktor nach dem eigentlich -erzwungenen Vertrage noch auf der Insel zu verleben gehabt hatte. Er war nie in Versuchung gekommen, etwas Über diese Sachlage zu sa gen, weil er zu stolz dazu war. Aber als der letzte Tag vergangen war, den er rwch da sein konnte, um dann zu rechter Zeit in sein Amt einzutreffen, pochte ihm das Herz im Leibe. Man war mit dem Aüendmahle fertig. Der Oheim war aufgestanden und kramte in allerlei Pa pieren und schob sie nach Art

des Alters mit ungeschickten Händen durcheinander. Dann legte er sie aber samt und sonders in einen Winkel und ließ sie dort liegen. Vik tor sah schon aus dem ganzen Benehmen, daß der Greis nichts mehr über den Gegenstand sagen werde, er nahm daher sein Licht und begab sich zu Bette. Das Frühstück wurde am andern Tage mit derselbe« Langsamkeit verzehrt, wie bisher immer. Viktor hatte auf seine Stube sein Ränzlein vollständig gepackt unt> saß jetzt auf seinem Frühmahlstuhle und wartete, was der Oheim

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 10.08.1923
Umfang: 8
Einblick fich^u verschaf fen. In der Vorstandssitzung vom 12. Dezember 1922 wurde eine kaufmännische Hilfskraft bestellt, welche unabhängig vom Betriebe des Werkes ein 501 Christus nicht Jesus. Ein Jesuitenroman von Friedrich Werner van Oestsren. Diesen überkam ein peinliches Empfinden, und etwas hastiger, als schicklich war. entzog er seine Hand dem Drucke. ..Hochwürdiger Pater Rektor/ fragte er, „was soll ich heute tun?" „Mein lieber Pater Viktor/ entgegnete der Vor gesetzte, Sie sind zu jeder Stunde

frei; die Aussicht über die Division übergebe ich für heute und. die nächsten Tage einem anderen Brnder. Wenn ich Sie brauche, rufe ich Sie/ Pater Holfelder sah dem sich Entfernenden nach und sagte dann zum Rektor: „Also den Kleinen wird's alsdann sehr hernehmen." Pater Huber verstand, daß der Generalpräfekt von Pater Viktor sprach, und nickte. „Nur, nur/ fuhr Pater Holfelder fort und kratzte sich in den Stirnhaaren, „nur. ich weiß also nicht, Pater Rektor, wie das alsdann gutznmachen

' das alsdann »ein eine sehr eine große Gnade des Allmächtigen, wenn die fatale Malefizsache mit dem Twiel noch zu guter Letzt die schöne Gelegenheit und Möglichkeit, von der wir im Dezember gesprochen haben,, affo überraschend schnell herbeiführen würde, — das heißt also: wenn die Dalmar auf Bitten ihres — alsdann ihres Bu ben unfern kleinen Pater Viktor als Erzieher in ihr Haus rllfen möchte. Da wären zwei Fliegen, wie g'sagt, also mit einem Schlag g'selcht. Nur bleibt das Punktum saliens. ob der Prinz

Albert also; zustimmt. Wie man das alsdann macht, das ist die böse Geschichte." „Mein lieber, guter Bruder, vergehen Sie nicht, daß wir unter den nächsten Bekannten der verehr ten Frau von Sellborn nunmehr eine gute Freun din mehr haben, die sicherlich mit aller Kraft in un serem Interesse wirken wird'/ „Also die Karmetter. Aber Hochwürden, die will, wie schon g'sagt, alsdann nur waS von uns durch unfern Bruder Adam haben, sobald sie sich ihren — also ihren Prinzen einmal gefangen

und Innsbruck beträgt pro Kilo wattstunde Licht und Kraft 1277 K. Der tatsächliche Erlös des Werkes Reutte bleibt daher pro Kilowatt stunde bis zu einem Zehntel hinter dem Tagespreis zurück. Dabei ist es auffallend, daß das Werk selbst beim Verkauf des Stromes nach Kilowatfftunden im österreichischen Versorgungsgebiet einen Preis von 638 Kronen in Verrechnung bringt. Es muß also entweder furchtbar viel Strom verloren gehen oder gestohlen werden, oder es fehlt sonst irgendwo. Das Gutachten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 27.08.1923
Umfang: 8
sie vom Einstieg ab 47 Stunden in der ; Wand waren. *' Christus nicht Jesus. Ern Jesmtenroman von Friedrich Werner van Oestsren. Der Rektor, zuckte die Achseln. ..Das kann ich nicht . wissen, mein guter Pater Viktor; denn der Herr j Graf wußte es mir auch nicht zu sagen. Doch glaube '.ich nicht fehlzugehen, wenn ich annehnre. daß der 'Seine, liebe Albert seinem erlauchten Taufpaten so viel des Schönen und Lobenden von Ihnen erzählte, ‘bäfc in dem Herzen Seiner, königlichen Hoheit der .lebhafte Wunsch

und werden darum auch begreifen, daß mich der Gedanke erschreckt, hinauszutreten in die große • Welt, die ich nicht kenne, vielleicht in den Kamps, für ' den ich nicht geschaffen bin. Mir mangelt die Er fahrung, mir fehlen Mut und Kraft zürn Kampfe, für den mein — Sie wissen es, Hoch^ürden — all zu weiches Herz eine schlechte Waffe rst. Ich kann nur beten und lieben, nicht kämpfen und hassen. Wenn mir der heilige Schutz und der fromme Frie den der Klostermauern geraubt werden, Hochwür- den, — dann Hochwürden

29. ds. Mts. mittags beim Landesverkehrsamt, Innsbruck, Landhaus, 1. Stock, Tür 6, anzumelden. Die gleiche Ermäßigung genießen auch Fahrgäste, die in Sta- > „Mein lieber, guter Pater Viktor, ich verstehe Ihre Erregung nicht. Es ist ja nicht die Rede da von, daß Sie den Schutz der Klostermauern, wie Sie sagen, verlassen, daß Sie aus einem Beter ein Kämpfer werden und hassen statt lieben sollen. Der Haß. mein guter Brüder, ist keine Waffe, die dem Jünger des Heilands ziemt; sie ist fluchwürdig und sündig

Stunden kehren Sie wieder zu uns zurück." „Morgen, Hochwürden. Aber dann?" „Die Zukunft ist uns verborgen, Pater Viktor; nur der Allwissende kennt und bestimmt sie, was immer wir auch planen und tun mögen. Ueber das Kommende zu grübeln, ist törichter Menschenabcr- witz und nicht Sache eines gläubigen Gemütes, das vertrauensvoll dem unergründlichen Ratschluß des Allmächtigen entgegensieht. Darum, mein lieber, guter Prüder, lassen Sie uns auf den Herrn ver trauen, der den Seinen stets die rechten Pfade

weist, und lassen Sie uns nicht zu erforschen trachten, was er uns verborgen hält!" Vom Zimmer des Rektors lenkte Pater Viktor seine Schritte der großen Kapelle zu. Vor dein Hauptältare warf er sich auf die Knie und flehte mit gefalteten Händen inbrünstig: „Glorreiche Jungfrau, gnadenvölle Mutter, sei dir meine mächtige Fürsprecherin bei deinem Sohne Jesus Christas, meinem allmächtigen Herrn und Gott! Sag' ihm, daß ich von ihm erflehe, was er tioncn zwischen Innsbruck und Mittcnwald einstei- gen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 9
Datum: 24.06.1932
Umfang: 9
aber, der eine solche . Gesinuungsgomeinschast mit Idealismus, Klugheit und Tat kraft zusammenzuballen verstanden hat, hat sich schon da durch allein Unsterblichkeitsanrecht gesichert. Es war Viktor Adler nicht an seiner Wiege gesungen worden, daß er einmal der Führer der österreichischen Pro letarier werden würde. Viktor Adler kan: vom begüterten Bürgertum. Er war aber schon in seiner Jugend Freund der Unterdrückten, Demökrat. Dies führte ihn mit seinem späteren Kampfgenossen Pernerstorfer und mit Georg Rit ter von Schönerer, der damals eine ehrliche

in allen Stadtteilen Berlins, zu einem antifaschi stischen Massenaufmarsch ausgerusen hatten, versuchten am späten Nachmittag trotz des polizeilichen Verbotes schlag-'' artig Demonstrationen zu bilden. Die Polizei setzte den Wasserwerfer ein und vertrieb die Demonstranten. Dem Gedenken an Bittor Adler. Zum 80. Geburtstag des großen Führers. , Tie österreichische Arbeiterschaft feiert heute das An denken an einen in Obsterreich wohl einzig dastehenden Jahrhundertmenschen. An diesem Tage wäre Viktor Adler

in sein 80. Lebensjahr eingetreten. Wenn man eines Lebens Größe wertet, wertet man in erster Linie die aus diesem Leben entspringenden Taten: Und die Tat des Lebens Viktor Adlers ist die österreichische Sozialdemokratie. Gewiß, diese wäre auch ohne Adler aus den. historischen Entwicklungsgesetzen heraus ent standen. Wie sie aber entstanden ist, daß sie zu ihrer Heu- tigen Größe, an die die, Bruderparteien nicht heranreichen, können, emporgediehen ist, zum Teil auch, daß ihr die leid- volle Parteispaltung

— wie sie die deutsche Partei durch- litten hat — erspart blieb, das dankt die österreichische Ar- beiterschast ihrem Viktor Adler, der ihr auch in unserem! Zentralorgan die Masse geschmiedet hat, um die uns an-' vere Parteien beneiden. Viktor Adler ist nicht mit einem der anderen Parteien-' gründer in Oesterreich zu vergleichen, etwa mit Schönerer oder Lueger. Vor dem Vergleich schützt ihn der sittliche Ernst, der ihm innewohnte. Und vor dem Vergleich schützt ihn auch der Erfolg: Während Schönerers Partei längst

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Unterinntaler Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 11.02.1911
Umfang: 18
an. Theater-Nachricht „Staatsanwalt Ale van dev." Dienstag, den 7. Februar, gelangte zum Benefize des Schauspielers Herrn Viktor Forst oas Schauspiel: „Staatsanwalt Alexander" zur Aufführung. Wahr lich, dem Benefizianten gebührt für feine prächtige und geschmackvolle Wahl vollste Anerkennung, umso mehr, da dieses Stück nicht nur höchst spannend und interessant ist, sondern auch äußerst lehrreiche Abhandlungen auf weist. Leider fehlt es an gewünschten Raum, um selbes Stück einer längeren Besprechung

unterziehen zu können. — Die Besetzungen der Rollen lagen in den besten Händen und das Spiel war deshalb ein vortreffliches. Herr Viktor Forst war im Allge meinen gut, nur wäre einwenig mehr sicheres und ziel bewußteres Auftreten sehr am Platze gewesen. Was Herrn Direktor Meinhardt, der Träger der Titelrolle anbelangt, so glaube ich, daß es wohl nicht nötig sein dürfte — denn Herr Direktor Meinhardt ist ja zu Ge nüge bekannt als außerordentlich begabter Künstler — sein so künstlerisches und großes

Direktor Mein Hardt als Judith und konnten wir ersehen, welch' hohe Begabung und welch großes Können Frau Direktor Meinhardt besitzt. Es fei deshalb dieser Künstlerin volles Lob gezollt. Weiten wäre Herr Viktor Forst, der den grausamen und eifen suchtrgen Ben Io chm (Judith's Verlobter) auf das Beste zum Ausdrucke zu bringen wußte, sowie Herr Mm Böhm als JudUhs Vater zu nennen, welch Letzteren ebenfalls volle Anerkennung gebührt. Was Herr, Heinrich Braunhofer als De Silva, Arzt, (Judith'- Oheim

) betrifft, so sei gesagt, daß derselbe soweit nichts zu wünschen übrig ließ, jedoch hätte er im 1. Akte seiner etwas allzu geläufigen Zungenfertigkeit Einhalt tun sollen; denn durch seine hastige Sprechweise war er kaum zu verstehen und d a s ist für'einem Schauspieler ein sehr großer Fehler. Herr Eduard Schmidt als Rabbi Ben Akiba leistete Vorzügliches. Herr Schmidt ist überhaupt eine Kraft, welche seinesgleichen sucht. Von den anderen Mitwirkenden sei auch Herr Emanuel Laß als De Santos

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