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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 11.11.1932
Umfang: 16
in unserem Staate geschaffen hat, wird durch die überstürzenden Er eignisse der Gegenwart immer mehr aus dem Bewußtsein der Menschen verdrängt. Nur jene Generation, die ihr Le ben mit dem alten und neuen Oesterreich teilte, vermag den geschichtlichen Sinn dieser Tage voll zu würdigen. Es ist dies d i e Generation, deren Jugendjahre tief in die Zeit des unumschränkten Absolutsmus reichen und die die wa gende Kraft ihrer Mannesjahre emporhob aus dem Dunkel der Vergangenheit und ihr Leben mit neuem

, die aus diesem Chaos der menschlichen Niederung füh ren sollen, rufen verlockende Parolen die Jugend auf den Weg zur Gewalt. Die herrschende Klasse, den Zusammen bruch ihrer Wirtschaftsordnung vorausahnend, bedient sich des Faschismus, der dem Volk das Selbstvertrauen auf seine Kraft rauben soll, um damit, gestützt auf die Gewalt, weiter hin schrankenlos gebieten zu können. Der Bolschewismus wieder versucht, ohne Beachtung gegebener Umstände, die Opfer dieser Wirtschaftsnot auf den Weg der eigenen Ge waltanwendung

folgen ließen. Das Bürgertum hat sich dieser durch unseren Willen und unsere Kraft geschaffenen Republik bemächtigt. Dem Bürgertum diese Macht zu entreißen, die politische Macht iür die Ar beiterklasse zu erobern, ist die nächste Etappe auf dem Wege zum Sozialismus. Nur mit der Macht des Staates kann der vollständige Umbau der Wirtschaft erfolgen, die — fußend auf sozialistischen Grundsätzen — eine Quelle der Arbeit, des Friedens und der Wohlfahrt sein wird. In diesem Kampfe bedeutet uns die Republik

? Bist du nicht einer, der sich sehr verlief? Weißt du noch, was der Knabe wollte werden? Glaub mir, das Uebel wütet tiefertief. Durch alle Tage klang's in ihm und rief. Und Stunden kamen ihm voll Scham und Harm,/ wann er den Mangel seiner Mittel merkte, wann er den Armen sagte, was sie stärkte: Essen und Ruhe und die Stube warm, und einer sägte dann, der nachts noch werkte: Wir können's nicht, Herr Doktor, wir sind arm . . . Da schoß ihm wilde Kraft aus Scham und Harm. Und wie er wieder aus die Straße trat, rief er sie alle, die voll

, den ich je geseh'n! Josef Luitpold @ Das neue Kampfsei«hen Fm Gedenken an Dr. Bikor Adler Viktor Adler und Sie Fugend — Zu feinem Todestag am 11. November „Nie hat ein Mensch, der so sehr zum Herrn über Men schen geboren war, sich so freiwillig zu ihrem Diener ge macht." Diese Worte, die vor vierzehn Jahren über Viktor Adlers Grab ertönten, umfassen die ganze Persönlichkeit des Neuschöpfers und' Führers der österreichischen Arbeiter bewegung. Viktor Adlers Name kommt nur noch wie ein ferner, kaum verstandener

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 8 von 14
Datum: 10.03.1901
Umfang: 14
hat sie den hübschen, jungen Mann ja immer. „Ihr freundlicher Gruß ermuthigte mich, näher zu treten," wendet sich Viktor nun stockend an das junge Mädchen, und auch sie reicht ihm die Hand, aber mit tiefem Ernst. „Lasten wir hier vergessen sein, was uns dort trennen mußte," spricht sie, „ich hatte Ihnen viel zu verzeihen." In stummem Danke preßt er die Lippen auf ihre Hand. „Wollen Sie mit uns zu Abend speisen, wir wohnen ganz in der Nähe," wendet sich Frau Sande« wieder an ihn. Mit größter Bereitwilligkeit nimmt

er natürlich die Einladung an. Und als die 'kleine Gesellschaft nach dem Souper noch ein Stündchen beisammen auf dem Balkon sitzt, findet Viktor die alte hinreißende Liebenswürdigkeit wieder. Er erzählt freimüthig von den Gründen, die ihn zur Flucht bewogen, von seiner Reise durch die Schweiz, in der er überall vergebens nach einer Anstellung suchte, von seiner Ankunft in Genua und dem Tag, da seine letzten Baar- mittel aufgezehrt waren und er mit dem schrecklichsten Feind, dem Hunger, zu kämpfen

hatte. Mit großer Befriedigung berichtete er von der zwar anstrengenden, aber gut be zahlten Stellung, die er hier endlich gefunden, und die er sich wenigstens so lange zu erhalten suche, bis er seinen Verpflichtungen in der Heimath nachgekommen sei. Edith hört seinen Ausführungen schweigend zu, aber ihre Wangen glühen, und in ihren Augen liest Viktor, daß sie alles für recht und gut hält, was er gethan und thun wolle. Frau Sauden'berichtet nun ihrerseits ausführlich über den bisherigen Verlauf ihrer Reise

, — es gibt da ganz gewiß auch ein reiches Feld für Dein Studium." Viktor hatte kein Lächeln für diesen Scherz, er hört nur die Worte: Florenz, Rom, Neapel, und ein heißes Bangen vor der abermaligen Trennung von der Geliebten erfaßt ihn. Nie hat er die begangenen Thorheiten so tief und aufrichtig bereut, wie in diesem Augenblick. Eine tiefe Niedergeschlagenheit bemächtigt sich seiner, er wird stiller und stiller. Frau Landen, die die Kosten der Unterhaltung zuletzt fast allein getragen, ist eingenickt

Viktor will sich er heben, um Abschied zu nehmen, aber Edith winkt ihm, zu bleiben. Lange ist es still, nur die beiden Menschenkinder, die das Schicksal getrennt und nun so wunderbar wieder zu- sammcngeführt, sprechen eine beredte Sprache. Vom Meere herüber tönt das Rauschen der Wogen und das schwer- müthige Lied eines Gondoliers. Stumm und traumverloren lauschen die beiden, überwältigt von ihren Gefühlen, dem Zauber der herrlichen Sommernacht. „Wie kam es, daß Sie mir verzeihen konnten?" fragt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 11.11.1933
Umfang: 16
Buchdruckerei und Verlagsanstalt Hubert Schneider u. Co, Innsbruck, Menttgasse 12. Verantwortlich: Maria Rapoldi, Innsbruck, Grillparzerstr. 7 Rr. 261 ist Innsbruck. Samstag den 11.November 1933 «.Ja h rgang Standrechtliches Verfahren in Oesterreich Viktor Adler Das waren die Tage vom 9. bis 12. November 1918: Revolution in Deutschland. Republik in Deutschösterreich und dazwischen Viktor Adlers Sterben — zwei Hochgipfel 'politischen Geschehens und schwerstes, unentrinnbares Leid. Am Samstag war in Berlin

die Revolution ausgebrochen, am Abend waren die Monarchen abgesetzt, die Revolution war vollendet. Am Sonntag übersiel den erschöpften Leib Viktor Adlers die Ohnmacht und am Montag mittags hatte das treue Herz zu schlagen ausgehört. Am Dienstag, als Viktor Adler aus der Totenbahre lag, wurde vor dem Par lament die Republik verkündet . . . Seitdem sind fünfzehn jJahre vergangen, Jahre, in denen Großes erstritten ward, in denen uns aber auch manche Enttäuschung geworden ist. Keine politische Bewegung

, keine Partei kann der füh renden Männer entbehren; überall stehen Männer an der Spitze, in denen der Wille der Partei seine Verkörperung findet, die der Bewegung Richtung, Rhythmus und Tempo bestimmen. Adler war der Führer' kraft der Gewalt seines Geistes, kraft der Gewalt seiner Persönlichkeit; er stand vor allen Menschen so, daß jeder es fühlte, daß er besser würde, wenn er Adler gliche, daß jeder den Antrieb empfand, sich ihm zu nähern, vor dem reinen Bild dieses Edlen zu be stehen. Adler war nicht bloß

Führer, weil er der klügste, scharfsinnigste, energischeste und arbeitsamste Mann unter- allen war, sondern sein Führertum war etwas Geworde nes, Erarbeitetes, Organisches, denn niemals war Partei und Führer so eins geworden, wie unsere deutschösterrei chische Sozialdemokratie mit Viktor Adler eine Einheit ge- > worden war. • In dem wilden Wirbeltanz der Zeit wird manchem die .Frage aufgestiegen sein, wie sich wohl Adler zu den neuen -Ideen und neuen Tendenzen gestellt haben möge, wenn sein /Tod

zu finden sei. Aber die edle Mensch lichkeit, die das Dunkel, in dem die kapitalistische Gesell schaftsordnung die große Masse des arbeitenden Volkes ge- - fangenhält, verscheuchen und die wärmende Helle der Kul tur zum Gesamtbesitz der leidenden Menschen gestalten wollte, dieses einzigartige Beispiel des Lebens und Wirkens, in dem kein Riß klaffte, bleibt uns unvergänglich und mit ihr haben wir immer Zwiesprache zu halten und dürfen wohl immer tragen, ob wir handeln, nicht wie Viktor Adler gehandelt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 21.01.1924
Umfang: 8
überhaupt keinen Einfluß habe, zurück und erklärte zum Schlüsse, wenn Poincare sage, daß ohne Festhaltung des Pfandes an Rhein und Ruhr Deutschland zu keinerlei Reparationsleistung zu bewegen sei, so sei gerade das Gegenteil der Fall. Solange die deutsche Wirtschaftseinheit nicht wiederhergestellt sei, sei auch eine deutsche Reparationssähigkeit nicht gegeben. Der Grund- Der Prinz zuckte schmerzlich die Achseln. „Das weiß ich heute noch nicht. Ich kann mit meiner schwachen Kraft vielleicht Wunden heilen

, doch ein neues Leben schenken kann ich nicht. Bring' mir deine Freundin morgen, Gina! Ja?" „Ja, Albert." ^Und nun geh', Kind! Geh', ich bitte dich." Der Prinz drückte einen innigen, langen Kuß aus Regines Lippen; dann führte er sie mit sanfter Gewalt zur Türe. Es dräbgte ihn, allein zu sein; denn er fühlte seine Kraft schwinden. Und kaum war die Türe hinter Frau von Sellborn ins Schloß resallen, wankte Prim Wbert. Seine tastende ?and fand eine Stuhllehne zur Stütze, und schwer 'ctrr! er auf den Sitz

. „Ich bin so müde, müde," ! am es in leisen Klagelauten von seinen Lippen, und sein Haupt sank tief auf die Brust. Ms Frau von Sellborn vor dem Tore ihrer Billa anlangte, fuhr ein zweiter Wagen vor. Der Jesuit Viktor Kolberg war gleichzeitig mit Regine »urückgekehrt. Beide erzitterten und erröteten tief, da sie einander ansichtig wurden. Dann grüßte der Priester wortlos, und stumm erwiderte Regme seinen Gruß. Gemeinsam schritten sie nun dem Hause zu. Und binnen dieser kurzen Zeitpause er füllte sich in beiden

wieder Schweigen ein. „Ich werde tun, was mir nunmehr zu tun bleibt," erklärte der Jesuit dann. „Und das ist, Pater Viktor?" „Das ist, gnädige Frau, daß ich in Tagen und hoffentlich schon in Stunden aufhöre, der Pater Mktor zu sein. Ich will trachten, aus einem schlechten Jesuiten ein guter Mensch §u werden. Und zu diesem Zwecke bitte ich um meine Entlas sung. „Sie müsien mit dem Prinzen sprechen." „Das will ich, wenn Seine königliche Hoheit es gestattet, heüte, morgen, bald, sobald ich darf

." „Und dann?" „Dann nehme ich Abschied." Jetzt hob Frau von Sellborn die Augen und blickte dem Priester ins Antlitz. „Für immer, Vik tor?" fragte sie mit fester Stimme. Er blickte auf und sah sie an. „Vielleicht fürs Leben, Regine; sicher aber für Monde oder Jahre," sagte er entschlossen. Sie reichten einander beide Hände und ließen lange Blick in Blick ruhen. „Du wirst mich nicht vergessen. Regine." „Und du mich nicht, Viktor." „Nein, Regine." „Nein. Viktor." „Leb' wohl!" „Leb' wohl, mein Freund!" Der Jesuit schritt

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 02.10.1920
Umfang: 4
zwischen Salzburg und Villach. Buchhalterin selbständige Kraft, in der ame rikanischen Buchführung voll kommen versiert, perfekte Ste nographin und Maschtnschrei- berin, wird von hiesiger grö ßerer Firma auf sofort ge sucht. Offerte mit Zeugnisab schriften und GehaltSforderun- gen unter ..H. 818" an die Verwaltung. EWa MBMMM Hut-Heü, Qraz, ftlariahilferstraße Nr. 23. u. s. w. kauft za den höchsten Preisen für die Bezirke Kitzbühel, Ättf- stein, Schwaz, Landeck, Feld kirch. Bregenz, von Unternehmen gegen hohe

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Gefallen, wenn du es nirmnst." „Wenn ich dir einen großen Gefallen tue, so will ich es nehnnen und es dir aufheben, bis du kommst und es dir sorgfältig bewahren." „Und die Nelken pflege, die armen Dinger an der Planke — hörst du — und vergiß den Spitz nicht," er ist zwar schon alt, aber ein treues Tier." „Nein, Viktor, ich vergesse ihn nicht." „Aber ach, das ist es ja alles nicht, was ich eigentlich zu sagen habe — ich muß etwas anderes sagen." „Nun, so rede, Viktor!" „Die Mutter hat gesagt, ich möchte

heute noch ein freund liches Wort zu dir sagen, weil wir öfter miteinander ge zankt haben — ich möchte noch gut reden, ehe ich auf immer fortgehe — und da bin ich gewinnen, Hanna, um dich zu bitten, daß du nicht auf mich böse seiest." „Wie redest du nur, ich bin ja in meinem ganzen Leben nicht böse auf dich gewesen." * „O, ich weiß es jetzt recht gutz du bist immer die Ge- Wälte nutz Geduldige gewesen." „Viktor ängstige dich nicht, das ist dir nur heute so." „Nein, du warst immer gut, ich dachte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 10.11.1928
Umfang: 16
! Viktor Adler ist heute noch die Verkörperung der österreichischen Sozialdemokratie. Mit Viktor Adler wuchs die Sozialdemokratie und mit ihr der Führer. Was August Bebel für die deutsche, Jean Ja u res für die fran zösische, Kair Hardie für die englische Partei, das war Viktor Adler für die österreichische Partei: Der geniale Führer, der Organisator, der Kops, das Herz, die Hand! Viktor Adler war es, der die Massen zusammenrief, zusammenhielt, ihnen Mut gab, wo er schwankend wurde, Kraft

Kämpfer, der Jahrzehnte im dichtesten Schlachtgetümmel stand, aus vor derstem Posten, der immer wagemutiger war, nie ruhte und rastete, sondern kämpfte, angriss, sich verteidigte und die Arbeiterschaft von Sieg zu Sieg führte. Viktor Adler. Er starb nicht auf dem offenen Kampsselde. Er starb als todkranker Mann, den die Zeit gefallt hatte, nicht die Stunde. Ein Kämpserleben rieb sich aus. Die Verfolgungen, die Gefängnisstrafen, die Aufregungen des alltäglichen Kleinkampses, die Sorgen um die Be wegung

, die riesenhafte Arbeit zermürbten den Körper Viktor Adlers, und als die Zeit kam, einen Teil der Ernte einzuholen, starb der Mann, der gesät hatte. . Das war ein tragischer Tod! Am 12. November brach in Oesterreich die Revolution aus, die Republik wurde ausgerufen. Am 11. November starb der Mann, der sagen konnte, daß durch seine Lebensarbeit, durch sein Wirken der Boden vorbereitet wurde zur Ausnahme dieses revolutionären Samens. Ein Landmann, der die Saat reisen sah und vor Ein holung der Ernte stirbt

, wo sie versagte, Hoffnung, wo sie geschwunden war. Er war der geborene Führer in solchen Situationen, wo es galt, Mut auszusprechen, anzuseuern, die Menschen um die Fahne zu scharen, um neu, frisch, kraftvoll, lebendig den Kamps aufzunehmen, zu siegen, zu triumphieren. Daher erklärte es sich auch, daß Viktor Adler einen io gewaltigen Einfluß ausübte aus die Arbeiter Oesterreichs, ja, darüber hinaus mtf die Arbeiter aller Länder, da ei- mutig war als Führer, treu, tapfer, daß er nie verzagte

disputieren konnte, sondern eine Lebensanschauung, die bestimmend wurde für sein ganzes Verhalten, Tun und Wollen im praktischen Leben. Das erklärte weiter die faszinierende Wirkung dieses stillen, einfachen, selbstlosen, unpathetischen Menschen. Mit ihm verlor die österreichische Partei den Besten! Den Mann, den Führer, den Organisator, der den alten Genossen Kraft gab, zu kämpfen, und den jungen Ge nossen Ansporn gibt, so zu leben, wie er einst lebte, so zu schaffen für die Bewegung, wie er einst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.05.1915
Umfang: 8
für Oesterreich-Ungarn: monatlich K2.—, viertel jährlich K 6.—. halb jährlich K 12.—. Für Deutschland monatlich K 2.20. Für die Schweiz monatlich K 2.70. Cinzeln-Nummer 10 h Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 118 Samstag, 29. Mai 1915 Nr. 118 Gebt uns die Kraft zu haudelu. Salzburg, 27. Mai. Seitdem uns nun auch der italienische Bundes genosse, der sich in der ersten Scham für eine wohl wollende Neutralität erklärte und inzwischen

unter einer Decke mit den Dreibundfeinden arbeitete, überfallen hat und nach unseren Ausfahrts- und Einfahrtsstellen seine Hand ausstreckt, mutz es den Blindesten klar werden: 1 '; 1 r } , ‘7 / , T V' V 1 Deshalb müssen wir zunächst die Möglichkeit er halten, durch das Parlament mit der Bevölkerung zu sprechen und sodann der ganzen Welt unsere Entschlossenheit kundzutun, jedes Attentat gegen unsere Grenzen mit eiserner Entschlossenheit abzu wenden. Um diesen Willen auch unwiderstehliche Kraft zu verleihen, muß

zu ver meiden und uns den Frieden mit Italien und feiste Freundschaft zu erhalten, waren umsonst. Viktor Emanuel, der im August seine Freundschaft be schwor, hat sich inzwischen unseren Feinden verschrie ben. Alle Freundschaftsbeweise unsererseits, die in Gebietsangeboten bestanden, die der ernste Italiener noch vor einem Jahre als unerreichbar hielt, wur den als ungnügend zurückgewiesen. Italien ver laute von uns die Selbstverstümmelung. Wir soll ten wählen zwischen unserem wirtschaftlichen

dem Volke die Freiheit und Kraft, zu han deln und es wird den Staat vor jeder Einkreisung zu schützen wissen. : landras, einen Friedensbürgen, der, wenn über haupt, so nur durch die drohende Revolution zum 'Kriege getrieben werden könne. Dem König blute das Herz bei dem Gedanken der Möglichkeit eines Waffenganges gegen seine Verbündeten. So salba derte man, bis die Wiederernennung Salandras mit einemmal die Situation grell beleuchtete. Da erkannte jeder, datz der König im Begriffe stehe

der Imperialisten und er klärte den Krieg als seine und die Sache seines Hau ses. Gestern erließ Viktor Emanuel einen Tagesbe fehl an die Soldaten zu Land und zur See, worin er erklärt, daß die Stunde der Verwirklichung der nationalen Ansprüche geschlagen hat. Daß Italien seine Fahnen auf den von der Natur gezeichneten Grenzen aufvslauzen müsse. Diese Grenzen sind der Brenner, die Tauern, ist Villach, ist ganz Dalmatien, ist der Raub, an dem bisher nur die verrücktesten Imperialisten Italiens zu denken wagten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 05.11.1923
Umfang: 8
, sein Kleid? Das alles ging gegen die Statur, war feindlich seiner Liebe und darum Sünde gegen Regine. Was war ihm der Prinz, der ein Anrecht auf diese Frau hatte? Er hatte es nicht mehr, sie war nicht mehr sein, sie war kraft des heiligen Rufes ihres Herzens das Eigentum Viktor Kolbergs. Diesem gehörte sie mit allem, was sie war und fühlte. Auch ihr kostbarstes Gut, der süße, kleine Albert, wer immer dessen Vater war, gehörte nunmehr ihm, Viktor Kolberg

der in der Re parationskommission vertretenen Mächte. Frank reich werde eine Herabsetzung ablehnen. Cs würde allenfalls Abänderungen annehmen in der Form der Fristerstreckung im Zahlungsplan vom 5. Mai 1921, der die Modalitäten der Zahlungen Deutsch lands und die Schuld seftfetzt. Das Komitee könnte in ernster Weise die Zahlungen Deutschlands nur für einen sehr beschränkten Zeitraum und nicht in endgültiger Weise festsetzen, da es unmöglich ist, die wirtschaftliche Kraft Deutschlands auf einige Jahre vorauszusehen. Frankreich

Viktor aus und schritt weiter. Nein, nein, was man nicht ahnt, nicht kennt, das kann man nicht abschwören. Dieser Schwur galt nicht. Und galt er auch auf Erden, dort oben im Himmel gewiß »icht; Gott hatte ihn sicherlich nicht gehört, und hatte er ihn vernommen, so hatte er ihn doch von sich gewiesen. Das wäre eines Gottes unwürdig, seiu Geschöpf bis ans Lebensende geknebelt zu hatten, weil es als Kind im unverständigen Spiele sich Fesseln erbat. Das wäre Betrug, und Gott konnte nicht betrügen

. Alles andere und alle anderen wollte er aus seinem Herzen ausstoßen, so wie er sie jetzt aus seinem Hirne jagte. Nicht den ken, nicht denken, an nichts als an sie allein, die er liebte, jubekrd, heiß, peinvoll und selig liebtet Ne- gine, Erdenkönigin! In wonnevollem Glückesrausche, in stürmender Herzenstrunkenheit schritt Pater Viktor dahin. I Kein Gestern gab es mehr für ihn, kein Morgen, bloß ein Heute, ein sonnvergoldetes, nimmerversin kendes Heute; er dachte, wufte nichts mehr als nur das eine: Regine, das Märchenglück, das sich leuch tend

vom Himmel geneigt hatte — zu ihm herab, der. im Staube kniend, deffen geharrt hatte. Aber als er vor dein Tore des Jesuitenhauses in der Clavergaffe angelaugt timr, wurde er er schütternd und jäh von «der strahlenden Höhe der Märchenwelt in die dunklen Tiefen 'der selbstgeschas- senen, unerbittlichen Wirklichkeit herabgerissen. „Hochwürden/ sagte der Frater Pförtner. ..der hochwürdige Pater Provinzial erwartet Hochwür den/ Pater Viktor blickte den Pförtner an. Hatte der Mann nicht gelächelt? Wußte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.11.1918
Umfang: 4
lebens dem Volksganzen kann uns eine Erholung von den furchtbaren Schlägen des.Krieges sichern. In diesem ungeheuren Umwälzüngsprozeß brau chen wir kluge, abwägende Führer^Männer, die mit unerbittlicher Energie auf unsere Ziele hinarbei ten, die aber vor jeder Ueberspannung unserer Kraft, vor jeder Uebereilung zurückschrecken, die mehr Unordnung als Ordnung schassen muß, ein solcher Mann war Dr. Viktor Adler. Er war frei von jedem utopischen Denken, stand fest auf dem Boden der Wirklichkeit und faßte

und an dem neuen, freien, einigen Deutschland. Sein Ju gendtraum, an dem er Zeit seines Lebens hing: ganz Deutschland in eine freie Republik vereinigt zu sehen, geht erst nach, ihm in Erfüllung! Aber weit mehr als unser Volk verlieren die Ar beitermassen an ihm. Dr. Viktor Adler war der Be gründer der österreichischen Sozialdemokratie. Die jüngeren Parteigenossen mögen unsere Partei als bloßes geschichtliches Produkt betrachten; aber das ist nur die sozialistische Bewegung

an sich. Sie zu einen, zusammenzufassen und im organischen Auf bau alle Kräfte des Proletariats seinem Befrei ungskampf dienstbar und nutzbringend zu machen, das ist Arbeit der schöpferischen Genies. In Deutsch land hat Bebel, in Oesterreich Dr. Viktor Adler die ses gewaltige Werk vollbracht. Wir werden die un geheure Arbeit die unser nun verblichener Fiihrer der Bewegung leistete, noch eingehend würdigen. Heute beherrscht uns der Schmerz, den Mann ver loren zu haben, der für die Partei noch Großes zu leisten berufen

hat. Schwer werden wir seinen Rat missen; schtver wer den wir den Vorkämpfer entbehren. Unser Trost ist nur der eine, daß in dem jahrzehntelangen Zu sammenarbeiten mit unserem nun toten Führer auf viele von uns ein Stück von seinen: Denken übergegangen ist; seine Geisteskraft war richtung- gebeill» für uns; sie hat parteibildend in der Partei gewirkt, und da das grausame Schicksal ihn in der entscheidenden Stunde uns genommen, geloben wir an seinem Grabe, sein Lebe::swerk mit ganzer Kraft fortzuführen

des Staatssekretärs Dr. Viktor Adler, des sen schwarzumflortes Bild alle Versammlungs lokale anfwiesen. Die Redner widmeten den: ver storbenen Parteiführer Worte getreuen Gedenkens und besprachen dann die heutigen Beschlüsse des Staatsrates betreffend die Proklamierung der deutschösterreichischen Republik als Bestandteil der deutschen Republik. Die Ausführungen wurden mit großer Begeisterung ausgenommen. Es wurde be schlossen, den morgigen Tag durch allgemeine Ar beitsruhe zu begehen, um bei der nachmittägigen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 29.09.1920
Umfang: 4
(Wechselstempslbemessungs-Tabellen.) Die am 1. Oktober l. I. in Kraft tretenden, vom Wechselstubenvorstande der Anglo-Oesterreichischen Bank Josef Mahr ans Grund des Gesetzes vom 15. Juli 1820, St.-G.-Bl. Nr. 209, neu bearbeiteten Wcchselstempelbeinestungs-Tgbcllen über die erhöhte Stempel-Skala 1 sind soeben im Selbstverläge des Verfassers Wien, 1. Bez., Strauchgasse 1, erschienen. Aus den Tabellen können die in der Republik Oesterreich zu entrichtenden Skala- und Transito- wechsel

mit daß es zunächst in erster Linie gelte, Brennstoff zu sparen, den Ver brauch an Brennstoff aus das unbedingt notwendige Matz herabzudrUtz, und schließlich mit einem Mindestauswand an Energie :ine umrünak Arbeitsleistung sicherzustellen. Doch dürfte über ,der^ Not des Tegxz, deren Linderung die Bestrebungen der.Gesellschaft zunächst und in erster Linie zu gelten haben, nicht die' Wichtigkeit der kommenden Entwickle vergessen werden. Die Gesellschaft müsse und werde Zeit und Arbcilz- kraft, finden, den Ausbau

und anderes in meiner Lade liegen — und wenn ich in früheren Zeiten alles hatte, was ich bedurfte, so ginget Ihr hin und gäbet mir noch etwas — und wenn ich auch das hatte, so steckM Ihr mir jeden Tag noch heimlich zu, was Euch deuchte, daß es mich freuen wird. — Ihr habt mich lieber gehabt als Hanna!" „Nein, mein Viktor, da tust du mir unrecht. Du ver stehst das Gefühl noch nicht.'Was nicht vom Herzen geht, geht nicht wieder zü Herzen. Hanna ist meine leibliche Tochter — ich habe sie im Schoße unter dem eigenen Her zen

getragen, das ihrer Ankunft entgegenschlug — ich habe sie dann geboren: in spätem Alter ist mir das Glück zu teil geworden, als ich schon hätte ihre Großmutter sein können — mitten unter dem Schmerz über den Tod ihres Vaters habe ich sie doch mit Freuden geboren — dann habe ich sie erzogen — — nnd sie ist mir daher auch lieber. Ich habe aber auch dich sehr geliebt, Viktor. Seit du in dieses Hans gekommen und ausgewachsen bist, liebte ich dich sehr. Oft war es uttr, als hätte ich dich wirklich

unter dem Herzen getragen — und ich hätte dich ja eigentlich imter diesem Herzen tragen Men: es war Gottes Wille, wenn es auch nachher anders geworden ist — ich werde dir das erzählen, wemr du älter geworden bist. Und zu letzt, daß ich es sage, um Gott und der Wahrheit die Ehre zu geben, ihr werdet wir wohl leide gleich lieb sein. — Mit dem Gelbe machen wir es so, Viktor: man muß kei nem Menschen in seinem Gewissen Gewalt antun und ich dringe daher nicht wehr in dich: lassen wir das Gelöan- liegen bleilen

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 18
Datum: 05.09.1902
Umfang: 18
. Willkommen sei Ew. Majestät zugerufen als dem Könige des herrlichen, schönen Italien, des Landes unserer Träume, des Jung brunnens unserer Künstler und Dichter. Willkommen seien Euer Majestät als treuer Bundesgenosse nach Wiedererneuerung des uns untereinander und mit unserem erhabenen Freunde, Sr. Majestät dem Kaiser und König Franz Josef, verknüpfenden Bünd nisses, welches in aller Kraft fortbestehl und in das Sein unserer Völker sich fest eingelebt hat, nachdem es Jahrzehnte hindurch Europa

den Frieden gesichert hat und, so Gott will, noch für lange sichern wird! Mit mir in jubelndem Gruß ruft das gesamte deutsche Vaterland: „Se. Majestät der König Hurrah, Hurrah, Hurrah! Den Toast des Kaisers Wilhelm erwiederte König Viktor Emanuel mit einem Trinkspruche, der in deutscher Uebersetzung wie folgt lautet: Die Gefühle wahrer Zuneigung, die Ew. Majestät für mein Land, mein Haus und meine Person zu bekunden geruht haben, sind das kostbare Unterpfand einer Freundschaft, die ich von ganzem Herzen

und dessen wirksamsten Schutz erkennt. Dies ist der Wunsch, mit dem ich mein Glas erhebe, um zu trinken auf das Wohl Ew. Majestät, Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin und der kaiserlichen Familie, auf die Wohl fahrt des mächtigen Deutschland, von welchem fo hoher Glanz von Arbeit und Wissen ausstrahlt. Es lebe Se. Majestät der Kaiser und König! Viktor Emanuel spendete den Armen Berlins 10.000 Mark. Weiters fanden mehrere gegenseitige Ordensverleihungen, wie bei diesen Gelegenheiten schon so üblich, statt

. Am Sonntag trat König Viktor Emanuel seine Rückreise über Frankfurt am Main an. Deutschland wird dem König von Italien in der angenehmsten Erinnerung bleiben. Correspondenzen. Nolders, 31. August. (Priesterjubiläum.) Hoch würdiger Herr Pfarrer Prutz von Stumm im Zillertal, hielt heute in unserer Pfarrkirche fein 40jähriges Priester- jubiläum. Zu diesem Zwecke stand die Kirche im Fest tagsschmuck, einzelne Häuser waren beflaggt, der Gasthof „zur Post", in welchem das Festmahl eingenommen wurde

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Alpenländer-Bote
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Seite 13 von 16
Datum: 04.07.1915
Umfang: 16
dielten dem Feinde tapfer stand, bis ein öster- ! reichisches Korps nach dem anderen herbeikam und in den Kampf einarisf. Die Schlackt endete trotz des verzweifelten Widerstandes der Piemon- ; teesn bei einbreckender Nacht mit einem vollstän digen Siege der Oesterreicher. ! Karl Albert, der alles verloren sah, legte noch 6m Abend die Krone zugunsten seines Soh- ^ nes Viktor Emanuel nieder, nahm für immer von [ den Seinigen Abschied und verließ ungesäumt I Italien, um sich nach Oporto (Portugal) zurück

- k mziehen, wo er schon am 28.- Juli dem Kummer l-rlag. Der neue König Viktor Emanuel II Tsioß am 26. März 1848 mit Radetzky, den er um eine persönliche Zusammenkunft gebeten "atte, einen Waffenstillstand, für welchen er, da er feierlich versprach, wäbrend desselben den Frieden mit dem Kaiser auf dauerhafter Grnnd- ! läge herzustelleu, äußerst milde BeLingungen zu- stesagt erhielt. In dem 6m 6. August zwischen | fönt und Oesterreich geschlossenen Frieden ver- ! ^lichtete er sich zur Zahlung

; die italienischen Revolutionäre gaben deshalb dem Grafen Haynau den durckaus unverdienten Na men „Hyäne von Brescia". Am 27. Mai fiel endlich auch Venedig und erhielt trotz aller Untreue einen gnädigen Frie den. So endete das erste Jahr 1848/49 rühm los für Italien. Es konnte sich aus eigener Kraft nicht unabhängig machen. ' Darum versuchte man es im Jahre 1859 mit Hilfe der Franzosen. Den Grund bot das Nationalitätenprinzip (= Grundsatz, daß alle Angehörige einer Sprache auch staatlich zusam mengehören

). Man schob Truppen an die lom bardische Grenze- und so mußte Oesterreich am 19. April das Ultimatum an die sardinische Ne gierung stellen. Wenn auch das Wiener Kabinett nicht erwarten konnte, daß Viktor Emanuel bei der Stärke seines Heeres und den zahlreichen Scharen von Freiwilligen, die aus dem übrigen Italien zu seinen Fahnen geströmt waren und unter dem Namen „Alpenjäger" von Garibaldi organisiert wurden, sowie bei der Aussicht aus sofortige Unterstützung von Seite Frankreichs

aus. Obgleich das österreichische Ultimatum von Viktor Emanuel abgelehnt worden war und die von Oesterreich der sardinischen Negierung ge stellte Frist bereits am 22. April abgelaufen war, überschritt das österreichische Heer, über welches Kaiser Franz Josef dem seiner Aufgabe in keiner Weise gewachsenen Grafen Giulay den Oberbefehl übertragen hatte, erst am 29. April den Tessin, den Grenzfluß zwischen der Lombardei und Pie mont. War schon diese Verzögerung des Angrif fes, zu welcher sich Giulay durch neue

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 4
Datum: 25.10.1943
Umfang: 4
und der 380 Millionen seiner Landsleute erkämpfen werde. Die Aufgabe der freien Regierung bestehe darin, die anglo- amerikanischen Feinde Ostasiens aus Indien zu ver treiben. Die Befreiungsarmee habe die machtvolle Un terstützung der unbesiegbaren japanischen Truppen. Die Burmesen hätten geschworen, Sette an Seite mit der indischen Unabhängigkeitsarmee zu Kämpfen . Für die Inder in Ostasien gäbe es nur einen Gedanken: Sieg und die Freiheit Indiens! Chamäleon Viktor Emanuel. Ein bezeichnendes Licht

auf das Charakterbild des letzten italienischen Königs werfen gewisse Einzelheiten, die nach einer Meldung der in Berlin erscheinenden italienischen Zeitung „II Eamerata" von dem Senator Coppola veröffentlicht wer den. Eoppola weist zunächst auf den chamäleonartigen Wechsel in der Gesinnung Viktor Emanuels hin mnd macht dann darauf aufmerksam, datz der Exkönig 'nicht nur alte Münzen mit Seltenheitswert, sondern auch sehr moderne, klingende Münzen mit Erfolg zu sammeln nutzte, wodurch die königliche Privatschatulle

im Laufe der Jahre sehr beachtlich angeschwollen sei, insbesondere durch ein mit jüdischer Hilfe getätigtes Geschäft mit der Villa Savoya. Auf diese Weise habe der italienische 'Exkönig den Lohn für seinbn Verrat von der > Synagoge erhalten. Exkönig Viktor Emanuel praktisch ein Gefangener. Der bisherige italienische Botschafter in Madrid, Paolucci di Calboli, der den Verrat Badoglios mitgemacht > hatte, sandte in diesen Tagen im Hinblick auf 'seine schwierige Stellung vor der spanischen Oeffentlichkeit

einen Ver treter nach Süditalien, um mit Viktor Emanuel Kontakt aufzunehmen und neue Instruktionen einzuholen. Von der Reise ist der Vertreter sehr enttäuscht 'zurückgekehrt. Er wurde von den Engländern denkbar schlecht 'behan delt, ein Besuch beim Exkönig, der praktisch 'als ein Ge fangener behandelt wird, war ihm unmöglich. ftus Stadt und tand Für Deutschland gefallen Im Kampf um Deutschlands Freiheit starben in treuer Pflichterfüllung den Heldentod: Ebbs: Obergefreiter in einem Gebirgsjäger-Regiment

. * Der entscheidende Wille Die Quelle unserer tiefsten Kraft in diesem Kriege ohne Grenzen und ohne Matz ist die Erkenntnis des unentrinnbar Notwendigen, ist das Wissen jedes Ein zelnen, worum es in letzter und unwiderruflicher Ent scheidung geht. Wir wissen alle, jeder Deutsche, der in dieser Zeit der totalen Bewährung den Namen eines Deutschen zu Recht trägt, datz es in einem unerbittlichen Sinn um Sein oder Nichtsein geht. Wir wissen deshalb in kalter Nüchternheit unserer eigenen Erkenntnis, datz die grotze

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 10.05.1943
Umfang: 4
: alle in Kufstein. — Postscheck München 18991. — Fernruf Kufstein Nr. 33. — Preisliste Nr. 3 gültig. Sürgermeister; der Stadt Kufstein u. der übrigen Sebörde» 54/ «offtetn. Montag, 1«. Mat IM Ausgabe dreimal wöchentlich /10 Hs. Mchtek von Stabschef der SA. Viktor Me Feierlicher Partettrauerakt Berlin. Im Mosaiksaal der Neuen Reichskanzlei fand Freitag mittag in Gegenwart des Führers der feier liche Parteitrauerakt für den bei einem Autounglück auf tragische Weise ums Leben gekommenen Stabschef der TA., Viktor

Lutze, statt. Der Mosaiksaal hat ein dem tiefen Ernst der Stunde entsprechendes Gewand angelegt, Kurz vor 12 Uhr ge leitet Reichsminister Dr. Goebbels die Witwe sowie die übrigen Angehörigen zu ihren Plätzen. Der Führer tritt ein. Er grüßt vor dem Katafalk mit erhobener Rech ten den Toten. Dann wendet er sich der Witwe zu mtb drückt ihr lange und voll Teilnahme die Hand. Der feierliche Parteitrauerakt für Stabschef Viktor Lutze beginnt. Die heroischen Klänge der Trauermusit aus der Götterdämmerung

zum erstenmal den SA.-Führer Viktor Lutze ken- vengelernt. Seitdem hat mich mit ihm und seiner Fa- m Anwesenheit des Führers milie nicht nur der gemeinsame Kampf, sondern darüber hinaus noch eine tiefe persönliche Freundschaft ver bunden. Dennoch will ich am heutigen Tage in erster Linie des Mannes gedenken, der sein eigenes Lebens schicksal bedingungslos mit dem meinen verbunden hat, der mir die ganzen langen Jahre hindurch ein so treuer und unerschütterlicher Kampfgefährte war, daß ich ihm einst

in einer sehr bitteren und schmerzvolspn Stunde als dem Berufensten die Führung meiner SA. glaubte anvertrauen zu können. Als einer meiner unbeirrbaren Gefolgsmänner hat er in Erfüllung seines Auftrages die SA. zu jenem In strument ausgebaut, das sie befähigt, alle die großen Aufgaben zu erfüllen, die ich ihr im Laufe der Jahre zuweisen mußte. Mein Stabschef der SA. Viktor Lutze war.Zeit seines Lebens Soldat gewesen. Seinen, mir aus dieser Ge sinnung heraus oft vorgetragenen heißen Wunsch, selbst noch an die Front

zehntelang in einem heiligen Glauben unter äußerster Hingabe eingetreten sind: das vor seinen Feinden in seiner eigenen Kraft gesicherte, von Mer wahren Volks gemeinschaft getragene Großdeutsche Reich! In den spä- Führerhauptquartier, 7. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Ostfront des Kuban-Brückentopfes hielten die harten Abwehrkämpfe an. Die Sowjets, die unter Ein satz zahlreicher Panzer gegen unsere Stellungen an rannten, wurden erneut blutig abgewiesen. In zahlreichen heftigen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1923
Umfang: 8
nern der Südbahner im Ministerium in Rom ge führt. Alles war schon genau geregelt und geord net, alle Kategorien hatten ihre Ueberführungs- bestimmungen, ein Gesetz über Gehalts- und Pen- fionsfragen für ital. Eisenbahner war bereits in Kraft und sollte auf das Expersonal ausgedehnt werden. Damals wäre es für die Südbahnver waltung ein 'Leichtes gewesen, einzugreifen zugun sten des Personals, alles wäre gesetzlich geord net worden, der ganze Jammer in Südtrrol be- > stünde nicht und die Maste

?" „Oh ja/ entgegnete er. „Es ist doch sehr schön und lustig hier mit den vielen Knaben. Und dann denke noch, hier ist der Öles und der Pater Kilian und der Pater Viktor/ Sie kam wieder auf den Gedanken zurück, der ste am meisten quälte. „Ja, aber gestatten denn die Paters, daß ihr euch — euch haut?" „Oh nein," gab er zur Antwort, „oh nein. Was glaubst du nur, Mama? Das tun wir nur, wenn sie gerade nicht da sind oder wegschauen und nichts merken können. Wenn sie es aber merken, bekommt man Strafen.- Das heißk

: ich bin noch nie gestraft worden, weil mich der Pater Viktor so gern hat und immer, immer in Schutz nimmt. Ueberhaupt, Mama, der Pater Viktor!" Und nun erzählte der Knabe mit leuchtenden Augen voll schwärmerischer Verehrung von seinem Divistonspräsekten. „Du mußt mit ihm sprechen. Soll ich ihn nicht rufen?" schloß er. Regine hatte sich wieder gefaßt und getröstet. Sie entsann sich, Haß Pater Bronowski chr damals vor zehn Tagen gesagt hatte, sie solle nicht über die Wandlung staunen, die sie zuerst an Albert

erleben rverde. So ergehe es bei allen Knaben, die jäh in die lärmende Gemeinschaft vieler Genosien versetzt werden, aber das ändere sich bald wieder. Und dann beruhigten sie die Liebe, mit welcher der Knabe von Pater Viktor sprach, und all' das Gute, das er ihm nachrühmte. Vom Schmerze der Eifer- sucht war ihr Mutterherz allerdings nicht ganz frei. Doch lächelte sie. „Gewiß, Bubi, wenn du willst, so rufen wir deinen Pater Viktor, und ich werde ihm danken." Sie drückte auf einen Glockenknopf und bat

den eintretenden Frater Reder, Pater Viktor zu ihr zu bitten. Dieser befand sich gerade mit fernen Schutzbe fohlenen aus dem Spielplätze, als der Rektor aus ihn zutrat. Letzterem war Frater Reder im Gange begegnet und hatte ihm den Auftrag der Frau von Sellborn mitgeteilt. Und da ging er selbst, ihn dem Divisionspräfekten zu überuritteln. Rhonek war schon vor geraumer Zeit fortgefahren. „Mein lieber, guter Pater Viktor/ sagte Pater Huber, „dre Mutter des lieben, kleinen Albert von Sellborn hat Sie rufen lassen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 28.01.1924
Umfang: 8
zu werden. Es nützen aber Kraft worte und Racheschreie, wie man sie auch diesmal wieder vom Vortragenden hörte, nichts, sondern schaden sicherlich nur der deutschen Sache. Nicht nach blutiger Vergeltung, sondern nach Völkerver söhnung müssen wir rufen. Und ist dieses große Merk einmal gelungen, dann wird auch dem deut schen Volk Gerechtigkeit widerfahren. Es konnte daher der Vortrag die Friedensfreunde schon gar nicht erbauen. — Am Dienstag mr. chre der Bun- idesbahndirektor Dr. Schöpfer in Villach seine erste

. — Und nun, , Viktor Kokberg, sage ich Ihnen in meinem und tn .Regines Namen: auf Wiedersehen. Sie dürfen 'mich vergessen, wenn Ihnen das Leben leicht wird lund Sonnenschein bringt, dürfen mich aber nicht vergessen, wenn und sobald und so oft es Ihnen schwere, wolkendüstere Stunden beschert. Hier in 'mir sehen Sie den Freund, den als ersten anzu rufen Ihre Pflicht ist. Ich habe eine gewisse Ver antwortung übernommen, bin mir und Gott und den Menschen Rechenschaft über Ihr Tun und 'Lasten schuldig

, weil ich Ihnen Ihr neues Leben wies. Aber ich hoffe fest, daß ich in Ihnen aus einem Jesuiten " Der Prinz verstummte und blickte den Priester fragend an. Da ergänzte dieser: „Einen Menschen nach Christi Sinn und Wort gemacht habe." „So ist es. Viktor Kolberg. Auf Wiedersehen!" Ehe Prinz Albert es zu hindern vermochte, brannte ein heißes Lippenpaar auf seiner Hand. Dann verbeugte sich der Priester tief und wortlos und ging. In einem der Gemächer, die er durchschreiten mutzte, traf er den Grafen Bronowski

der Nordpfalz haben einstimmig einen Beschluß gefaßt, wonach sie die Regierung der autonomen Pfalz in Speyer nicht anerkennen. Ferner erklären in einer Entschließung diejenigen Bürgermeister, die eine Loyalitätserklärung an die sogenannte autonome Regierung abgegeben hatten, daß sie diese Erklä rung nur unter Zwang abgegeben hätten. Unterzeichnung des italienisch-jugo slawischen Vertrages. Rom, 27. Jänner. (Ag. Stef.) Der italienisch- jugoslawische Vertrag ist heute unterzeichnet wor- Pater Viktor

antwortete erst nach geraumer Zeit: „Ich hoffe, es zu werden." Gegen die neunte Stunde dieses Abends betrat Pater Viktor das Jesuitenhaus in der Clavergaste und stieg zum ersten Stockwerk empor. Als er vor dem Zimmer des Provinzials stand und an die Türe pochte, zitterten seine Finger nicht; sein, Herz ging in gleichmäßigen Schlägen, seine Wan gen trugen die Farbe erregungsfremder Stunden. Ruhig war er. stark und entschlossen. Der Aufforderung des Provinzials folgend, öff nete er und trat

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 30.09.1920
Umfang: 4
26.47 (26.845); Prag 81.05 (81.W5); Budapest 19.93 (20.905). Finanz- und valntafragen. (Erlöschen des Moratoriums in Polen.) Ans Mährisch-Ostrau wird gemeldet: Aus Warschau wird gemeldet: Am 8g. September tritt in Polen die Motatvriumsverordming außer Kraft. Somit sind ab 1. Ok tober alle Borkriegsschulden fällig, deren Bezahlung jedoch nur in vier Raten, uttö zwar am 1. Oktober 1920 uwd am 1; Jänner, 1. April und 1. Juli 1921 gefordert wetden kann. Schulden bis zur Höhe von 500 Ktonkn fiüd

, „daß wir artig sind. Wir wollen dich heute noch einmal sehen und ein Abschiedsfest feiern. Du kannst dann übermorgen oder wann beim Retseänstalten fertig sind, deines geraden W?Ms über die Berge wandern, ohne, wie wir verabredet haben, noch einmal die Stadt zu berühren, um von uns Abschied zu mhwen. Genieße dann nur recht deine wenigen noch übri gen Tage de rFreiheit bis du in das Joch der harten Ar beit mußt." „Sei mir gegrüßt, mein Sohn," sagte die Gattin des Vormundes und küßte Viktor

, ordnete an, in welcher Reihte man an dem Tische sitzen sollte und sagte: „Siehst du, Viktor, wie dich alle doch lieb haben." Die Speisen kamen und das Mahl begann. Der Vormund und fetrr? Gattin saßen obenan, neben Rosinen wurde Hanna, die Ziehschwester Viktors, gesetzt, den Mädchen gegenüber waren die Jünglinge, und ganz unten hatte sich als Wirtin die Mutter hingesetzt, die häu fig aus und ein zu gehen und zu sorgen hatte. Mar» genoß die ländlichen Gerichte. Der Vormund erzählte Reiseabenteuer

, die er selbst erlebt Hatte, da er noch in den Schulen war, er gab Re geln. wie man Mit mäßigem Frohsinne die Welt genießen solle und unterwies Viktor, wie er sich nun zunächst zu benehmen habe. Die Gattin des Vormundes spielte auf eine künftige Braut an, und Ferdtimnd sagte, er würde den Freund sehr bald besuchen, wenn derselbe nur einmal in seinem Standort würde eingerückt sein. Viktor redete wenig und versprach, alles genau zu befolgen, was ihm der Vormund anriet und einprägte. Den Brief, den er ihm an den Oheim

mitgab, zu welchem Viktor nun un mittelbar und zwar auf die ausörlickliche sonderbar? und etwas eigensinnige Forderung des Oheims selbst zu Fuß zum Besuche kommen mußte, versprach er recht gut auf zubewahren und sogleich bei der Ankunft abzugeben. Als es gegen Abend ging, machten sich die Stadtbewoh ner auf den Heimweg. Sie ließen ihren Wagen, der in dem Gasthause gehalten hatte, in dem engenen Tale bis zu seiner Mündung in das weitere vorausgehen und wurden von ihrer Wirtin und Viktor und Hanna

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 19.03.1932
Umfang: 10
u. a. die mehrfachen Vor- m°sen in Anschlag brachte. Kräfte von Sonne und Erde sind im kleinen Gerstenkorn gespeichert. Aus Gerstenmalz und den Wertstoffen von Milch und Eiern wird die natürliche Kraft nahrung Ovomaltine durch Beseitigung der für die Ernährung unbrauchbaren Substanzen erzeugt. So stellt jedes Körnchen den höchstkonzentrierten Nährstoff aus diesen wertvollsten Nahrungsmitteln, und zwar in leicht löslicher und fast ohne Verdauungsarbeit bekömmlicher Form dar. In Ovomaltine sind die lebensnötigen

H ö p f l i n g e n, die Witwe des Gymnasialprofessors Dr. Heinrich Ritter Höpflingen von Bergendorf, in ihrer ein samen, am Ende Gießhübls gelegenen Villa umgebracht wurde, hat den Anstoß zu einem Eheungültigkeits prozeß vor dem Wiener Zivillandesgericht gegen Viktor Z a d r a z i l gegeben, der unmittelbar nach der Entdeckung des Verbrechens als Täter verhaftet worden ist. Dieser Pro zeß ist auch aus dem Grunde nicht alltäglich, weil Antonie Zadrazil nicht nur Viktor, sondern außerdem dessen Bruder Ignaz wegen

Eheungültigkeit geklagt hat. In ihrer Klage behauptet Antonie Zadrazil, vor dem Trau altar das Opfer einer Komödie geworden zu sein, die von den Brüdern Zadrazil vorbereitet worden ist. Laut Trauschein habe sie am 21. September 1931 in Kagran den I g n a z Za drazil geheiratet. Doch habe sie vor dem Traualtar niemals dem Ignaz das Jawort gegeben, da ihn vor dem Priester ohne ihre vorherige Einwilligung Viktor vertreten habe. Sie sei den ganzen Weg zur Kirche mit Ignaz gegangen und hatte auch die Absicht

, ihn zu heiraten. Vor dem Traualtar trat plötzlich Viktor ihr zur Seite und heiratete sie an Stelle seines Bruders. Jedenfalls sei sie mit keinem von beiden verheiratet, da Ignaz nur Trauzeuge war und die Ehe mit Viktor man gels eines Aufgebotes nicht gültig ist. Antonie Zadrazil be hauptet ferner, sie habe das größte Interesse an dieser Un gültigkeitserklärung, da sie durch Viktor Zadrazil ganz un schuldig in die Gießhübler Mordaffäre verwickelt wurde. Bei der Tagsatzung regte der Verhandlungsleiter

an, die Sache in der Weise aus der Welt zu schaffen, daß man in den Matriken den Namen des Bräutigams von Ignaz auf Viktor umschreibe. Dem widersprach aber der Klagevertreter mit der Erklärung, die Ehe mit Viktor sei ungültig, selbst dann, wenn man eine solche als geschlossen annehmen wollte, weil das Aufgebot auf einen falschen Namen lautete. Dann wurde Ignaz Zadrazil einvernommen, der angab, über Drängen seines Bruders zugestimmt zu haben, Antonie zu heiraten. Viktor habe alle hiezu nötigen Papiere

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 10.08.1923
Umfang: 8
kürzester Frist zu än dern. — Ob Mussolini wirklich glaubt, durch solche Dummheiten die Liebe 'ber Südtiroler zu erringen? Faszistische Heldentaten in Brixen. In der Nacht vom 6. aus den 7. ds. durchzogen wieder einmal Faszisten 'die Stadt, überall Spuren ihrer über- schäumenden Kraft und ihres unbezwingbaren Heldenmutes hinterlassen'd. Ihre Tapferkeit hatte sich das zweifellos schwierigste Angrisssobjekt aus gesucht, nämlich tote Tod und Verderben speienden Buchstaben an den Mauern und Wänden

." „Gott sei Dank, ich bin so froh." Das gab dem Jesuiten einen Stich ins Herz. Traurig fragte er: „Du gehst also gerne von Stein- furt fort? Es tut dir gar nicht leid?" „Nein," gestand Albert. „Ich bin froh." Gepreßten Tones fragte der Geistliche. „Du hast mich also gar nicht lieb^ Albert?" Da schluchzte der Knabe plötzlich auf und siel ihm lim den Hals. „Ja, ja," stammelte er, „sehr lieb, sehr, sehr lieb. Und Sie müsien mit mir, Pater Viktor, Sie dürfen nicht hier bleiben. Ich werde Mama bitten. Mama

hat Sie auch lieb." Unter Tränen lächelte der Priester, glücklich und tiefbetrübt zugleich. „Ich kann nicht, mein Herzens kind. Ich muß hier bleiben." Der Knabe umschlang ihn noch fester. „Doch. Sie müsien mit und werden auch. Lassen Sie mich nur. mit dem Onkel reden! Er wird Sie dann rufen; Sie sollen sehen, Pater Viktor." Daß dieser verneinend das Haupt schüttelte, be achtete Albert gar nicht mehr; seine Gedanken hatten sich bereits anderem zugewandt. „Wie geht es heute Twiel?" fragte er. „Nicht gut. Albert

. — Vizebürgermeister Emmerling erklärte, daß „Ich werde den Pater Rektor bitten," versprach der Priester. Ter Rest des Tages verlies unter harmlosen Ge sprächen. Albert hatte sich völlig dareingesunden, daß er die Anstalt verließ und zur Mutter zurück kehrte; der Gedanke war ihm bereits vertraut und lieb. Nur daß Pater Viktor nicht mit ihm sollte, wollte er nicht verstehen und zugeben. Darüber zer brach er sich aber nicht chen Kopf; er behauptete, Mama und Onkel Albert würden seinen Freund einfach nicht inehr

Viktor fuhr. Und diesen und ihn wird Mama gewiß nie mehr von sich lassen! Lange' vor der siebenten Morgenstunde war Al bert von Sellborn schon angekleidet und harrte des Priesters, der ihn abholen sollte. Nicht die leiseste Spur von Bedauern und Trauer war in der Seele des Knaben. Auf einmal siel ihm ein/ daß der Vogel hier blieb, der ihm während der Zeit der Ver bannung ein so lieber Gesellschafter und Tröster ge worden war. Und der Abschied von dem kleinen Tiere ward ihm schwerer als der Gedanke

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 01.06.1944
Umfang: 4
-Chauffeur Carlo Pozzi eine Rolle einräumte, die, wie man wissen wollte, weniger mit der Frömmigkeit, als noch mit dem diesseitigen Leben Margheritas zu tun hatte, die ihm für seine treuen Dienste mit dem Komturkreuz der Krone Italiens dankte. Welche Bewandtnis es nun auch immer mit diesen Gerüchten haben mag, so steht doch fest, daß ihr Sprößling Viktor Emanuel III. beileibe keine Tugendrose war. Läßt man hier seine sattsam bekannte politische „Moral" außeracht, so bieten doch feine Erlebnisse privater

die gestern begonnene Aufsatz reihe über das dekadente Treiben am italieni schen Königshause fort. Eine Reihe von Jahren nach der Thronbestei gung Viktor Emanuels III. verschlechterten sich die an sich nicht herzlichen Beziehungen zwi schen den um die Volksgunst rivalisierenden Linien Carignano und Aosta sichtlich. Der An laß war ebenso dynastischer wie delikater Natur, hatte man doch im Quirinal, peinlichst berührt, in Erfahrung gebracht, daß Gerüchte im Um lauf waren, die die legitime Abstammung Vik tor

Emanuels — mit Recht oder Unrecht — angriffen, auf alle Fälle aber in Zweifel ragen. Im Quirinal argwöhnte man sofort, daß gewisse Kreise um die Herzoginmutter von Aosta von diesen Gerüchten mehr wüßten, als Sem Quirinal lieb fein konnte. Der Argwohn gründete sich auf die schmerzliche Erfahrung, daß die Herzoginmutter in allen Angelegenhei ten, die das regierende Haus betrafen, eine ausgesprochen spitze Zunge hatte. Der Inhalt der Gerüchte war für die Hofkreise um Viktor Emanuel in der Tat verwirrend

überraschte, was für den Offi zier tragische Folgen, für das Königspaar die Trennung in seinem Privatleben über Jahre hinaus zeitigte. Erst die Intervention des in zwischen verstorbenen Kardinal-Erzbischofs von Turin, Richard, der auf die politischen Folgen dieser Trennung anspielte, führte später die scheinbare Versöhnung des Königspaares her bei. Ms die Gerüchte über Jahre fortdauerten und schließlich in den breiten Massen der „Un tertanen" bekannt wurden, gingen auf Anraten des Hofministers Viktor

Emanuels die Hofkreise dazu über, die Königinmutter Margherita dem Volk als das „Muster tugendhaften Lebens wandels" und eine Art von Heilige zu präsen tieren. Dies geschah in weiser Vorsicht aller dings erst zu einer Zeit, da Margherita ihre erste bis dritte Jugend endgültig hinter sich zrbracht haste und anfing, über den Genüssen dieses Lebens auch die mehr geistigen Freuden jenes Lebens zu bedenken. Eine wichtige Per sönlichkeit in dieser Flüsterpropaganda zur Re habilitierung der Legitimität Viktor

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 9
Datum: 24.06.1932
Umfang: 9
aber, der eine solche . Gesinuungsgomeinschast mit Idealismus, Klugheit und Tat kraft zusammenzuballen verstanden hat, hat sich schon da durch allein Unsterblichkeitsanrecht gesichert. Es war Viktor Adler nicht an seiner Wiege gesungen worden, daß er einmal der Führer der österreichischen Pro letarier werden würde. Viktor Adler kan: vom begüterten Bürgertum. Er war aber schon in seiner Jugend Freund der Unterdrückten, Demökrat. Dies führte ihn mit seinem späteren Kampfgenossen Pernerstorfer und mit Georg Rit ter von Schönerer, der damals eine ehrliche

in allen Stadtteilen Berlins, zu einem antifaschi stischen Massenaufmarsch ausgerusen hatten, versuchten am späten Nachmittag trotz des polizeilichen Verbotes schlag-'' artig Demonstrationen zu bilden. Die Polizei setzte den Wasserwerfer ein und vertrieb die Demonstranten. Dem Gedenken an Bittor Adler. Zum 80. Geburtstag des großen Führers. , Tie österreichische Arbeiterschaft feiert heute das An denken an einen in Obsterreich wohl einzig dastehenden Jahrhundertmenschen. An diesem Tage wäre Viktor Adler

in sein 80. Lebensjahr eingetreten. Wenn man eines Lebens Größe wertet, wertet man in erster Linie die aus diesem Leben entspringenden Taten: Und die Tat des Lebens Viktor Adlers ist die österreichische Sozialdemokratie. Gewiß, diese wäre auch ohne Adler aus den. historischen Entwicklungsgesetzen heraus ent standen. Wie sie aber entstanden ist, daß sie zu ihrer Heu- tigen Größe, an die die, Bruderparteien nicht heranreichen, können, emporgediehen ist, zum Teil auch, daß ihr die leid- volle Parteispaltung

— wie sie die deutsche Partei durch- litten hat — erspart blieb, das dankt die österreichische Ar- beiterschast ihrem Viktor Adler, der ihr auch in unserem! Zentralorgan die Masse geschmiedet hat, um die uns an-' vere Parteien beneiden. Viktor Adler ist nicht mit einem der anderen Parteien-' gründer in Oesterreich zu vergleichen, etwa mit Schönerer oder Lueger. Vor dem Vergleich schützt ihn der sittliche Ernst, der ihm innewohnte. Und vor dem Vergleich schützt ihn auch der Erfolg: Während Schönerers Partei längst

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