Tyr olia: Tradition und Fortschritt 60>«lahp-Fe er auch in unserem Nordfiroler Schwesterbetrieb - 75 «Jahre „Volksbote" VON DR. KARL WEINGARTNER Generaldirektor der Tyrolia Im „Grüß Gott" des vor 75 Jahren, am 22. Dezember I892, erstmals er schienenen „Tiroler Volksbotcn" stellt der einfache, offenbar vom ersten Re dakteur Dr. Siegmund Waitz stammende Satz: „In unseren Tagen muß man die Leute zweimal ansehaucn, meinetwegen auch den ,l!oten‘, bevor man ihnen traut." Dieser Rat war treffend
. Die Leser des „Volksbotcn" und die Ercunde der Prcßvcrcinc lir ixen und Bozen müs sen Vertrauen gewonnen haben, sonst hätte die Vereinigung der beiden Prcß vcrcinc und die Einbeziehung der Zweigniederlassung in Innsbruck nicht schon im Jahre I l )07 zur Gründung der Vcrlagsanstalt Tyrolia Gesellschaft m.b.II. mit dem Silz in Brixen gefühlt. Wie oft kommt es vor, daß Leute der jüngeren Generation fragen, ob zwischen der Tyrolia Innsbruck und der Alhesia in Hozcn ein Zusammenhang bestanden
die Kämp fe zwischen Konservativen und Christ lichsozialen gewiß nebensächlich und teilweise unverständlich, damals ging es um den Fortschritt im sozialen Denken und Handeln. Damals wie heute stell te und stellt sich die Aufgabe, Tradition und Fortschritt in gesunder Mitte zu verbinden, um das Gute und Brauch bare jeweils für die Zukunft zu retten. Im ersten Abschnitt der Firmenge- schichte von 1907 bis 1918, in dem die Tyrolia in Nord und Siid noch eine einheitliche Firma war, läßt sich ein starkes
hat sich die Tyrolia nach der Neukonstituicrung mit besonderem Erfolg dem Ausbau des Buchverlages gewidmet. Die im „Volks- boten“ und Rcimmichl-Knlcndcr erschie nenen Erzählungen von Rcimmichl ka men in Buchform zur Ausgabe, fanden interessierte Leser in allen Schichten und erlebten mit den 62 Bänden eine Gesamtauflage von mehreren Millionen Exemplaren im In- und Ausland, so gar in den Vereinigten Staaten, wohin heute noch eine Klcinauflage des Reim- michl-Kalcndcrs abgesetzt wird. Mit den Autoren Schöpfer
Rampolli, Hermann Frass, Franz llraumann. Auguste Lcchncr tt. a. Seit 1945 bis heute sind nicht weniger als 954 Verlegswcrke einschließlich der Neuauflagen und 103 Ucbcrsctzungen in fremde Sprachen (hauptsächlich fran zösisch. englisch, spanisch, italienisch, holländisch) erschienen. Als Schulbuch- vcrlag hat sich die Tyrolia schon seit den zwanziger Jahren einen Natucn ge macht. Heute bietet sich folgendes äußeres Bild: Zwei juridisch und geschäftlich vollkommen getrennte Unternehmungen bestellen