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Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 07.02.1985
Umfang: 16
des Krieges mit Italien wurde der Sitz der Tyrolia von Brixen nach Innsbruck verlegt. So er schien dort auch der „Tiroler Volksbo te". Nach der Besetzung Südtirols durch Italien war die Einfuhr des „Bötls“ un terbunden. Ein ganzes Jahr lang halten unsere Bauern keine Zeitung. Im Au gust 1919 übernahm Kanonikus Gamper die Redaktion dieser Volkszeitung. Aber nicht nur das: Er wurde zum Präsiden ten der Verlagsanstalt Tyrolia GmbH ge wählt mit voller Verantwortung in wirt schaftlicher und verwaltungsmäßiger

Hinsicht. Ausbau der Presse Der neue Präsident nahm sich beson ders des Ausbaues des Pressewesens an. Von der Verlagsanstalt wurden heraus SVP würdigt Michael Gamper Dje Leitung der Siidtiroler Volks pariei hat auf ihrer Sitzung am 4. Februar auch des 100. Geburtstages des Kanonikus Michael Gamper ge dacht und sein Wirken mit nachste hendem Dokument gewürdigt: Vor 100 Jahren, am 7. Februar 1885, wurde Kanonikus Michael Gamper geboren. Die hundertste Wiederkehr seines Geburtstages ist der Leitung

. Drucksachen, Manife ste und Zeitungen durften den Namen Südtirol nicht mehr gebrauchen. Das gleiche galt für die tirolischen Orts- und Straßenbezeichnungen. Das Tagblatt „Der Tiroler“ hat es auch getroffen; die Zeitung nahm den Namen „Der Lands mann“ an. Die Firma Tyrolia wandelte sich in den Namen Vogelweider um. Weil auch diese Bezeichnung dem Prä fekten Mastromattei noch zu deutsch schien, hieß sie ab 1936 Athesia (der lateinische Name für Etsch). In den Katakomben Nach der Unterdrückung aller deut

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Dolomiten
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Seite 27 von 40
Datum: 07.02.1985
Umfang: 40
, der nicht ohne den Kanonikus und ohne den der Kanonikus nicht verstanden werden kann. Diesem Bemühen sind Grenzen gesetzt: Der zeitliche Abstand ist noch zu gering; viele Quellen sind noch nicht zugänglich, Lebende müssen mit Rücksicht für sich und Pietät für den Toten rechnen dürfen. In dieser Beilage möchten Zeitgenossen als Zeitzeugen und Jüngere je aus ihrer Sicht Von Prof. Dr. J. Camberoni, Präsident der Verlagsanstalt Athesia etwas beitragen, wie der Kanoni- kus gesehen und erlebt wurde und von der Nachwelt gesehen

Muttersprache, an der dauerhaften Improvisation der Pfarrschulen für den Religions unterricht in der. Mutterspra che; in der Zwischenkriegszeit der zweite und in der Nach kriegszeit der dritte Gründer und Retter der Verlagsanstalt Ty- rolia — Vogelweider — Athesia und ihrer Presse; väterlicher, aber, wie man hört, gestrenger Mentor, als in der Nachkriegs zeit Südtiroler wieder stärker in die Politik kamen. Der Priester ist durch Ausbil dung und Lebensform nicht für .weltliche" Bereiche geprägt

. In der Verlagsanstalt hatte und gestaltete sich der Kanonikus aas Mittel für seine publizisti sche Tätigkeit, ohne die sein Handeln nie so breit, tief und nachhaltig hätte werden kön nen. In dem, was er schrieb, konnte die breite Öffentlichkeit die Klarheit des Priesters, Jour nalisten und Politikers bewun dern. Die Qualen der ihm abge nötigten Wahlen ahnten nicht viele. Als Mann aus dem Volk flös sen ihm einprägsame Formulie rungen in die Feder, mit denen er den praktischen und den »Glaubenssinn* des Mannes

der Verlagsanstalt Athesia. Er war von 1963 bis Oktober 1983 Vize präsident und wurde im Novem ber 1983 zum . Präsidenten der Vcrlagsanstalt gewählt. Repro: „D" »Theoriedefizit* *, wenn es ein solches war, denn es behinderte nicht ein geradezu nachtwand lerisches Gespür für das Mögli che und Wirksame des Augen blicks. Dem Kanonikus kamen eine ungewöhnliche Kontaktfä higkeit und bewußt gepflegte, dauerhafte Freundschaften zu gute, die er spielen lassen konn te, wenn es um das „Land" ging. Besonders sensibel

war er für das Echo aus dem Kreis der en geren Freunde und der Ver wandtschaft. Das Bedürfnis nach vollem Einklang und unbe dingtem Vertrauen ließ ihn dort die Säule der Mitarbeiterschaft und den einstigen Nachfolger finden. Er ist gut damit gefahren, so verwundert verständlicher weise Um- und Nachwelt man ches registrierten. Tyrolia — Vogelweider — Athesia war ihm eine „Familie". Die Mitarbeiter bekamen dies wohltuend zu spüren, hatte aber auch eine andere Seite. In der Zeit der faschistischen Schikane konnte

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Dolomiten
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Seite 28 von 40
Datum: 07.02.1985
Umfang: 40
IV _ Nr. 32 7.2.1885 ftfflottikus WUdjotl gfltnpet 7.2.1985 Donnerstag, den 7. Februar 198S Der „Herr Kanonikus" (Fortsetzung von Seite III) sehen beabsichtigte, zählten nur mehr die subtileren Waffen des Geistes. Deutsche Parteien, Verbände, Vereine, einheimische Organi sationen Jeder Art waren nach und nach kraft entsprechender Dekrete eingegangen. Mit weni gen Ausnahmen blieb noch die Verlagsanstalt Tyrolia (im Laufe der Jahrzehnte zwangsweise in Vogelweider und Athesia umge- tauft

, um , die Massenzuwanderuhg von Italienern nach Südtirol : auf alte mögliche Art und Weise zü fördern... Es gibt in ganz Westeuropa keine einzige Minderheit, deren Siedlungsgebiet vom Staatsvolk in einem solchen Ausmaß überflu tet wurde, wie dies bei Südtirol der Fall war, das : zur Zeit des Anschlusses an Italien noch rein deutschsprachig war:* Kanonikus Mie .haef Camper In den „Dolomiitn“ vom 2. August 1455 Repro: „D" der Tyrolia. In Südtirol schränk te ja die politische Zensur mit der entwürdigenden italieni schen

unter spürbaren Op fern durchgetragen wurde. Der Journalist Schriftsteller ist man — oder man wird es nie. Ähnliches gilt auch für den Schriftleiter, den Zcitungsredakteur, 'dem diè Macht der Wortgestaltung in der Regel als Geschenk in die Wiege fällt. Kanonikus Gamper verschlug cs durch Zufall in die Redak tionsstube. Prälat Schöpfer, der Gründer und erste Präsident der Tyrolia, suchte 1919 krampfhaft nach einem Redakteur für den Südtiroler „Volksboten*, der nach der Grenzziehung am Brenner ein lokales

Erfordernis geworden war. Da kam ihm der Schriftverkehr mit dem Exposi- tus Michael Gamper ins Ge dächtnis, der Jahre zuvor sich kritische Bemerkungen über die . Tyrolia-Presse ' erlaubt hatte. Nach einigen Widerständen ließ sich der inzwischen nach Bozen versetzte junge Kanonikus zur Redaktionsarbeit . überreden. Das war die Geburtsstunde für den Journalisten Michael Gam per, der Im Verlaufe seiner fast fünf Jahrzehnte währenden Pressearbeit mit seiner Feder wahrscheinlich nicht weniger für Südtirol

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Seite 38 von 40
Datum: 07.02.1985
Umfang: 40
Studienjahr am bischöfli chen Seminar in Trient, am 29. Juni 1908 Priesterweihe. Von 1908 bis 1914 Seelsorge in Girlan, Altrei, Leifers, Baroian und Kardaun; erste Pressekon takte durch den Präsidenten des Tyrolia-Verlages, Prälat Dr. Ami lian Schöpfer. Ab 1914 Kanonikus des Kolle- giatskapitels der Propstei Bozen und Katechet; Freundschaft mit Dr. Josef Noldin, Dr. Eduard Reut-Nicolussi und anderen; Mitarbeiter verschiedener, vor allem im Tyrolia-Verlag erschei nender Zeitungen. 1918 verbieten

, Verhaftungen, Zensur; Michael Camper wird 1922 Präsiden^ des Verlagshau ses Tyrolia in Bozen (üoer 30 Jahre). Neue Zeitschrift „Der Schiern". 9. August 1920: Annexionsge setz Südtirols in römischer Kam mer; Leitartikel im „Volksbo ten"; „Verlassen und betrogen" sowie „Der letzte Sargnagel"; Schwierigkeiten mit Ausliefe rung Reimmichlkalender; ab 1941 gibt Camper eigene Süd tirolausgabe heraus. 28. April 1921 : „Blutsonntag" in Bozen: Faschisten mißhan deln und verletzen Teilnehmer am Trachtenumzug

anläßlich der Bozner Messe; Lehrer Franz Innerhofer aus Marling wird er schossen; im Mai Wahlen : Dr. F. von Toggenburg, Dr. K. Tinzl und Drrwilly von Walther zie hen ins römische Parlament und legen Verwahrung ein gegen die Vorenthaltung des Selbstbe stimmungsrechtes. Im Dezem ber Volkszählung. 224.000 Deut sche, 16.000 Ladiner, 20.000 Ita liener; Ankauf des LaubenhaU- ses durch Tyrolia-Verlag und Ausbau zu Buch-, Kunst-, Musi kalien-, Lehrmittel- und Papier warenhandlung; neue Zeit schrift

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