des Unter nehmens, die zum Großteil Priester und kleine Leute seien, die ihre bescheidenen Ersparnisse der Verlagsanstalt zur Verfügung gestellt hät ten, um dieser die Unterhaltung einer katho lischen Presse zu ermöglichen. Der faschi stische Milizoffizier bemerkte dazu höhnisch, die Erklärung des Reverendo sei lediglich als „una protesta platonica“ zu betrachten. Als Zeitungsverlag war die Verlagsanstalt in erster Linie gegründet worden und der Südtiroler Zweig der alten „Tyrolia“, die in drei Staaten
Behörden, die selbst zu Einbiuch und Lüge griffen, um für eine Unterdriickungsmaß- nahmc einen willkommenen Vorwand zu haben, konnten wir unmöglich unser Recht finden. Der Hebel konnte nur in Rom nnge- ■ et/.t werden — im weltlichen und geistlichen I Rom. Wohl hatten die Vertreter der übrigen, zugleich mit den unsrigen unterdrückten Blätter bei der Präfektur Trient Schritte un ternommen. Wir aber, insbesondere ich als bisheriger Obmann der Verlagsanstalt, der von den faschistischen Machthabern abge
, aber in keinem Falle zu ihnen Stellung nehmen, so wie es seinerzeit der „Tiroler", „Der Landsmann“, und auch der „Volksbote" getan hatten. Dies war zwei fellos eine der Voraussetzungen für ein Wie dererscheinen einer katholischen Presse, wenn es noch einmal eine solche gab. Die Verlagsanstalt gab in diesem Sinne beiden Kurien formelle Zusicherungen. In den nun verfaßten Eingaben der Bischöfe wurden diese Zusicherungen an den Hl. Stuhl, bzw. an die Regierung weilergeleitet. Noch etwas stand von vorneherein fest
?“ Gegen ein solches Argument konnte ich schwer aufkom- men. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Pater doch noch zu bitten, das Unmögliche möglich zu machen, und ihm die Südtiroler Presse und die Verlagsanstalt zu empfehlen, für die es in diesem Augenblick um Sein oder Nichtsein vielleicht für immer ging. Der entscheidende Schritt Kurz darauf, an einem Sonntag nachmit tags, ging ich nach St. Peter und dann in den Vatikan. Empfehlungsschreiben, die ich von illustren geistlichen Freunden in der Ewigen Stadt mitbekommen
nicht ungnädig aufgenommen. Noch ein Vereitelungsversuch Einige Wochen darauf ergab sich in Bozen von anderer Seite fast von selber auch eine Fühlungnahme mit den faschistischen Orts behörden. Wie bereits oben bemerkt, war auch das, fast unter Ausschluß der Oeffentlichkeit von Josef Eisendle herausgegebene, von unserer Verlagsanstalt erworbene Familienblatt „Do lomiten" zugleich mit den übrigen deutschen Blättern Südtirols verboten worden, was um so mehr verwunderte, als dieses Blatt niemals eine eigene