wahnsinnig vor Angst, flohen in die Kirche, doch auch dort winden sie von den Russen niedergemetzelt. Nur eure hatte die Geistes¬ gegenwart, sich in den Glockeustuhl mit ihrem Söhttcheu zu flüchten: es war Contadina Verdi mit dem kleinen Giuseppe, dem sie so zum zweiten Male das Leben schenkte, der erst im Vorjahre, ä813, am ko. October geboren worden war. Der Vater, Carlo Verdi, pflegte aus Bnsseto von einem gewissen Antonio Barezzi
seine Waren für sein kleines KramgeschüsL zu beziehen, und dieser Barezzi war es, dem Verdi eigentlich seine spätere Ausbildung verdankte. Der erste, der dem Vater rieth, seinen Sohn Musik studieren zu lassen, war ein wandernder Musiker, Bagaffet, der oft Ln das Dorf kam und Cello spielte, und sein erster Lehrer der Organist des Dorfes, Baistroccln. Nach Verlauf von drei Jahren wurde der Knabe Hilfs-Organist von Roncole. Um ihm aber eine Schulbildung angedeihen
Anstellung. Dessen Hans war der Sammelpunkt der dortigen philhar¬ monischen Gesellschaft, deren Präsident und Pro¬ tektor er war. Auch die Proben wurden in seinem Hause abgehalten. Bald nahm der junge Verdi thätigen Äutheil an der Musik und begann mit Eifer Partituren zu übertragen. Barezzi gestattete ihm nun, auf seinem ausgezeichneten Piano aus der Fabrik von Fritz in Wien, auf dem auch Barezzis Tochter, Margherita, Verdis spätere Frau
, Unter¬ bricht nahm, zu üben. Provesi, der Kapellmeister der philharmonischen Gesellschaft, der mcht nur ein ^ ausgezeichneter Musiker, sondern auch Dichter und ! Schriftsteller war, erbot sich nun, Verdi tieferen Unterricht zu geben. Nach etwa drei Jahren erklärte ^ Provesi, sein Schüler Verdi könne von ihm nichts mehr lernen. Da Provesi schon ziemlich alt war, ließ er sich öfters von dem damals sechzehn Jahre alten Verdi in der Leitung
der philharmonische r Concerte ver¬ treten. Auch in der Kathedrale nahm Verdi an jder Orgel öfters des alten Lehrers Stelle ein. Als Verdi jedoch erkannte, dass hier Ln BnsseLo kein Raum mehr für ihn sei, erfüllte ihm Barezzi nun seinen Wunsch, indem er ihn zu Professor Seletti nach Mailand schickte. Kaum daselbst ange¬ kommen, meldete er sich zur Aufnahmeprüfung am dortigen Couservatorium, das unter der Leitung des alten Francesco Basily stand