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Der Standpunkt
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Seite 7 von 12
Datum: 26.01.1951
Umfang: 12
Käutner», sagte hin terher einer der Financiers, «es ist kein Wunder, dass Sie sich mit solchen Projekten Ihren Namen ruinieren».. Drei Monate später war der. «Dritte Mann» da. Man stand vor den Kinos Schlange, und die Aufführungsserien mus sten Wochen hindurch verlängert werden. [Muss man mehr, über die Situation des [ deutschen Films sagen? Man muss nicht. Verdi am Comersee Nach einem, wahren /Geschehnis erzählt ■ von Hans Betbge ' Am.' 27/Januar Blrid ea fünfzig Jahre, dass; Giuseppe Verdi verstarb

/ ' ' ; ; An einem der - Tische unterhielt sich der alte Verdi mit Freunden. Der Bart, der das geistige, ' scharf geschnittene Antlitz umrahmte, war schon, silber- weiss. Rechts neben ihm sass sein Ver leger Riccordi aus Mailand, auch schon ein Alter, zur Linken eine berühmte russische Sängerin, die Nlkolajewna, die auf der Höhe ihrer Triumphe stand und zur Zeit in der Scala sang. Auch Arrigo Boito war da, Komponist und Verdis später Textdichter, und einige andere Freunde. Man unterhielt sich leise, .Verdi sprach

mit vorrückender Stunde immer weniger; er blickte auf die magisch schillernde Fläche des Sees und auf die Lichter der Ortschaften drü ben am andern Ufer, dies ganze land schaftliche Bild mit den Alpentoergen erschien ihm wie eine feenhafte Deko ration einer noch nicht geschriebenen Oper- Plötzlich erklangen die Töne einer Gitarre, und dann hob eine Stimme an, diskret zwar, aber, rauh, verbraucht, geborsten, mit erloschener Kraft. Verdi horchte auf und-blickte nach dem Ein gang . zum- Garten hinüber, woher

, die Klänge .kamen. Er kannte diese .gebor stene Stimme, die einstmals so herrlich gewesen war. Jetzt näherte sich der Sänger langsam den Gästen. Es war eine grauhaarige, in schäbigem Anzug daherschreitende Gestalt, einen breit- krämpigen alten Filz über dem zermer- gelten Gesicht. Er sang ein neapolita nisches Volkslied,. die Begleitung • auf der’ Gitarre war Von; hoher Musikalität. Als er das Lied geendet hatte, erhob sich Verdi und trat zur Verwunderung der Anwesenden an ihn heran. «Guten Abend

. Aber so geht es nicht weiter, Enrico. Man muss etwas für dich tun». Nun wendete, er sich an die Nikola- jewna und eröffnete. ihr, dass es sich bei dem Sänger um Enrico Arnaldi handele, der einmal auf der Bühne der Scala stand und alles hinriss mit dem Zauber seiner Stimme. Verdi fragte die Nlkolajewna, ob sie für Enrico singen wolle. Sie sagte zu. Arnaldi schlug ein paar Akkorde, als Introduktion, dann begann die . Russin die;Arle der Gilda, aus «Rigoletto». Sie sähg das schwermütige Lied wunderbar

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Dolomiten
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Seite 3 von 12
Datum: 27.01.1951
Umfang: 12
Giuseppe Verdi Zu seinem 50. Todestag am 27. Jänner 1951 Zu welchem Zweck ward uns Musik gegeben? Ut’$ nicht, des Menschen Seele tu erlrischen N’aeh ernsten Stunden und der Arbeit Miih’l Shakespeare Spricht man von italienischer Musik, so meint man die Oper, welche auf diesem Boden entstanden ist und hier alle anderen Musikformen weit übertroffen, ja nahezu verdrängt hat; und geht die Rede von der Oper, so denkt man an Italiens größten Tondichter, den berühmten Opernreforma tor Giuseppe Verdi

aufzeigte und in theoretischen Erläu terungen neue Wege wies. Was er in Wor ten aussprach, Heß dann erst das Genie Verdis zur Tat werden. Mit Verdi bricht nun ein neuer Tag, eine neue Zeit an. Er erscheint als Retter der vom Untergang bedre hten italienischen Oper. Diese Tatsache tritt um so augen scheinlicher hervor, würde man einmal an nehmen, daß Verdi überhaupt nicht exi stiert hätte. Welch gähnende Leere würde sich auf tun im er» wickhmesgeschichtlichen Opernschaf fern Italiens, ja in der gesamten

Musikwelt! In seinem eigentlichen Erst lingswerk «Nabucco», das die Befreiung der Hebräer aus der babylonischen Gefan genschaft zum Gegenstand hat. kündigt sich, obwohl noch von der Umgebung sichtlich beeinflußt, bereits ein neuer Gei'Jt an. Ein Innenstrom rhythmischer Energien flutet durch dio Chöre und die Ouvertüre, die lebhafte Thematik erinnert an die Revolutionsoper, welche um diese Zeit die französischen Bühnen beherrscht. Aber vor allem durch die Wahl des Stof fes weiß Verdi die Saiten

des nationalen Frcihedsgefühles seines Volkes zu rühren. Der Chor «Va pensiero», den heute jedes Schulkind singt, wurde damals zum Natio nallied. das Schicksal der in Gefangenschaft Schmachtenden wird zur eigenen Sache der Nation und in dem jungen Verdi sehen die Patrioten einen geistig-künstlerischen Füh rer in ihrem Kampf um die nationale Un- abhängigkei*. Der Name Verdi; V fVit torio) E (Emanuele) R (Re d’) I (Italia) wird kr dieser Deutung zum Losungswort im Bofreiungekamnf «Nabucco» Ist das erste Werk

Verdis, das an der Scala zum klingenden Leben er weckt wurde. Nach damaliger Gepflogen heit wohnte der Komponist der Premiere im Orchester bei. Verdi nahm Platz zwi schen dem ersten Kontrabaß und dem Cel- l-.Un. Der Ko-'ze-tmeist' , r. ein _Fr”und Ver dis, sagte: «Maestro, heute möchte ich an Ihrer Stelle sein». — Die Prophezeiung, die in diesen Worten enthalten war, er füllte sich, denn der 9. März 1842 in der Scala zu Mailand ist der Tag, an dem Ver dis Stern am Opernhimmel Italiens aufzu steigen

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Nos Ladins
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Seite 4 von 10
Datum: 01.05.1951
Umfang: 10
Pensier a G. Verdi Dut ’l mont dla mujiga, y la Talia spezialnienter, lecorda y festejeia ehest an i 50 anl da la mort dl jgran oom- positeur de mujiga G. Verdi. Co che truepiscima publicazions ä da gran seni a chesta recurenza, ue-1 ’nce nosta plata lecurde chesc gran iauem. A scri dla vita v de duta !a mujiiga metuda adum da Verdi, ne finessun plu, ma ’n valguna eosses muessun ‘mpö leourde. Velch dirä: ma neus, jent dla campanies, di monc’, di creps ne on nia ucajion de’mpare a cunescer

rusneda che va tan a euer v che de- sceida y arleva te neus i sentimenc’ plu auc’ y plu nobli. La mujiga de Verdi ä na rusneda nia ria da ’ntender; suenz mujela v zorta, ’nfati da ulei bon. LJnii Sentiment dla persona, dal plu omel al plu crudel, dal plu devot al plui desliä ie tan ben metü dant, che si Opres foss datrai da ’ntender sqnza paroles. Y dla natura ’nstessa te duc’ si munumenc’ dai plu biei y soleni ai plu manaceusc, nes rejona Verdi te si Opres for y for. Co pö-n pa audi dut chesc senza

ne fe purte nosc pensieres y sentimenc’ al Creator: Idie. La gra.i- diositä y beleza dla composizions dl gran Verdi ne se lascia nia spieghe a paroles. Ma ence ’l talent y la fantasia che ’n tel uem ä messü avei, ie zeche ora de mesura. Perchel lecurdon-s’l y veneron-s’l. Scuton su y purvon de’n- tender for plu y plu si etema melo- dies. Fdg. ’L fernp Tant ne venie-1 pa rusnä dl temp! Tan de neif ch’st an! Sce’n jira-la pa mo no? ’L rusne per ’l temp ie dut debant. llö ne pö la persona propi fe net nia

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Der Standpunkt
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Seite 9 von 16
Datum: 04.03.1949
Umfang: 16
dem Künstler-Eingang der Scala, befindet sich das «Ristorante Verdi», ein gepfleg tes und vor allem seiner niedrigen Prei se wegen bekanntes und stark besuchtes Lokal. Hier kann , man als einem der Direktoren einem stattlicher Sechziger begegnen, der mit stets sich gleichblei bender Verbindlichkeit um das Wohl auch der schwierigsten Gäste bemüht ist. Dies Ist der Cavaliere Umberto Ber tolazzl. So kam ich oft mit Ihm Ins Ge spräch, und fand dabei ein mir schon bekanntes Gerücht bästätigt: dass näm lich Herr

Bertolazzl als Junger- Bursche, um die Jahrhundertwend’ etwa, der bis zum Tode getreue Vertraute Giuseppe. Verdis war. Und nun wird Cavaliere Bertolazzl gesprächig und kramt ln seinem Eririnerungsschatz... Maestro Verdi verbrachte nach dem Tode seiner Frau die Wlntermonate ; sei ner letzten Lebensjahre regelmässig im Hotel Milan in Mailand. / wo er ein ständiges Appartement, hielt.- Der Be sitzer des Hotels, Commendatore. Spatz, suchte unter dem Jüngeren Personal Umberto Bertolazzl

aus,. damit • dieser dem Ehrengast als eine Art ständiger, persönlicher Attaché zur Seite stehen sollte. Umberto war verantwortlich für die Tafelfreuden dès fast Achtundacht- zlgjährlgen, - und er versah sein Amt mit Begeisterung und schwärmerischer Hingabe , an seinen Maestro. Noch heute finden sich ln seinem Besitz Speisekar ten, wlé sie täglich nach Rücksprache mit déni Küchenchef'eigens für Verdi gedruckt wurden, Menüs nach des Mei sters Gusto zusammengestellt — Zeug nisse für den gesunden. Appetit des grel* sen Komponisten

bis vier verschiede ne Weine raffiniertester Auswahl, und Sekt an allen Gedenk- und Festtagen. Verdi speiste mittags nur ln Gesell schaft seiner Nichte, Maria . Carrara, die ihn ständig nach Mailand beglei tete und bei ihm wohnte. Abends er weiterte ‘ sich die , kleine Tafelrunde durch fast stets die gleichen Gäste* Ärrlgo Boito, die schon betagte Sänge rin Stolz, ehemals die beste Interpretin der grossen Verdl*Rölleh, und Verdl'a Verleger' Glullö Ricordl. Herr Bertolazzl, der den Meister ge rade

. Nach dem Mittagessen empfing er wohl hier und.da einmal seit -langem -angemeldete Besucher, aber es war nicht einfach, bis zu Ihm vorzu dringen. Am Nachmittag kam die Si gnora Stolz, die stets.bis abends spät nach dem Essen zu der gefürchteten Karteripärtle' blieb. ’ Gefürchtet, denn Verdi ertrug es nicht, zu verlieren... Er kränkte sich bitter, wenn Ihm bei der «scopa» eine Runde misslang; eine unglückliche Hand genügte, . um seine Stimmung für den. ganzen Abend zu verderben. So war es unter seinen Mit spielern

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Der Standpunkt
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Seite 6 von 16
Datum: 07.05.1948
Umfang: 16
Arturo aus dem Parterre, steckte Ihn in einen viel zu weiten Rock und drückte ihm den Stab In die Hand. Das Publikum setzte sich wieder, um wenigstens einmal aus vollem Halse la chen zu können, denn die kleine Vogel scheuche, die die Partitur zuklappte, ehe der Vorhang aufging, schien einen or dentlichen Sp.ass zu versprechen. Aber am Ende des ersten Aktes waren alle aufgesprungen und jubelten: Arturo To scanini hatte mit neunzehn Jahren sei nen ersten Beifall als Dirigent errungen. Verdi

, mit der seine Musiker jetzt an ihn denken. Dem Komponisten Verdi verdankt der Dirigent Toscanini seine meisten Ideen und Ideale. Verdi war wie. die Mehrzahl der Komponisten ein ausgesprochener Feind der Dirigenten, die glauben, seine Musik interpretieren — das heisst verändern zu müssen: «Meine Manuskripte sind klar genug, aber praktisch habe ich meine Werke niemals so gehört, wie ich sie mir vor gestellt habe». Wenn der Dirigent aber nur den aus drücklichen Anweisungen des Komponi sten zu folgen hat — warum

, die gerade gespielt werden, aber er muss auch auf das ganze Werk lauschen. Er. muss dafür sorgen, dass jedes Instru ment- für sich selber glänzt und sich ins Ganze fügt. Nicht ein Metronom wird gebraucht, sondern Geschmack, Talent, Kultur und Sorgfalt — und aus serdem nicht wenig musikalisches X — Toscanini trägt dieses X auf seine .Stirn gezeichnet. Verdi fand in dem jungen Toscanini einen Dirigenten, dem er .vertrauen konnte, und Puccini sagte von Ihm, nachdem er die Welturaufführung der Bohème

dirigiert hatte: «Toscanini di rigiert ein Werk nicht, wie die geschrie bene Partitur es angibt, sondern wie es der Komponist gedacht hat — selbst wenn seine Hand beim Niederschreiben dessen versagt hat, was er so deutlich ln seinem Geiste gehört hat». Seitdem sind fünfzig Jahre verstri chen, und die Welt hat erkannt, wie recht Puccini lind Verdi hatten. Die Scala erlebte unter der Stabführung des Maestro fünfzehn ihrer glühendsten Jahre. Toscanini am Pult, Caruso, die Melba, Scotti, Destimi

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Dolomiten
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Seite 5 von 12
Datum: 25.10.1951
Umfang: 12
Verdi und Wien Bisher unbekannte Briefe des Meisters In allen bisher erschienenen Biographien und anderen Werken über Giuseppe Verdi findet man kaum einen Hinweis über die Be ziehungen des Komponisten zu Wien, das ja zu seinen Lebenszeiten nodi immer die be deutendste Musikstadt des Kontinentes und der Welt war. Man wußte wohl, daß Verdi einigemale in Wien geweilt hatte, aber über diese Aufenthalte war der Nadrwelt wenig bekannt geworden. Jetzt veröffentlichten die Londoner «The Musical Times

» und die Studiensammlung der «Accademia Musicale Chingiana» in Italien gleichzeitig einen interessanten Artikel des englischen Musikhistorikers Frank Walker «Verdi in Wien», der sich mit den einzelnen Aufenthalten des Komponisten in der Donau stadt beschäftigt und gleichzeitig einige bisher unbekannte Briefe enthält. Zum erstenmale war Giuseppe Verdi schon in seinen jungen Jahren in Wien, als am 4. April 1843 dort seine Oper «Nabucco» zum erstenmale aufgeführt wurde. Dieser Aufenthalt brachte aber eine schwere Ent

täuschung für den jungen Komponisten, da das Werk sowohl beim Publikum als auch bei der Presse durchfiel. Besonders die Kritik, die der ebenso berühmte wie gefürchtete, allerdings nicht, gerade immer sachliche Eduard Hanslick schrieb, war völlig ableh nend. Der leidenschaftliche Gegner Richard Wagners konnte sich auch nicht zu Verdi be kennen. Enttäuscht verließ Giuseppe Verdi damals die Donaustadt und mehr als drei Jahrzehnte lang kehrte er nicht mehr dorthin zurück. Erst im Jahre 1875

». In einem Briefe, den Verdi nach der Erst aufführung des «Requiem» in Wien an seinen Freund Giuseppe Piroll schrieb, kommt die ganze Befriedigung und Freude über den großen Erfolg zum Ausdruck: «Gestern war hier die erste Aufführung der Messe. Der Er folg war gut, besser als anderswo und an dauernder als anderswo, wo sie bisher aufge führt wurde. Welch gutes Orchester! Welch gute Chöre! Und wie sind sie elastisch und wie gut lassen sie aich führen! Endlich eine Aufführung, die man in ihrer Geschlossen heit nie

mehr hören wird. Ich weiß, daß ihr nach Venedig geht (ich werde nicht dort sein), aber wenn die Aufführung auch gut sein wird, so wird sie doch viel blasser sein als die hie sige.» In einem anderen Briefe, den er damals aus Wien schrieb, erwähnt Verdi, daß er bei der Erstaufführung einige Teile des Re quiem — «Recordare», «Domine Jesu» und «Agnus Dei» — wiederholen mußte. Fünf Jahre später, am 20. Jänner 1880 schrieb Verdi der «Gesellschaft der Musik freunde» in Wien einen interessanten Brief

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Dolomiten
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Seite 10 von 12
Datum: 20.08.1949
Umfang: 12
eingeladen und um pünktliches Erscheinen gebeten. Kurkonzertprogramm. Samstag, 20. August, 21 bis 23 Unr: Verdi: Jeanne d'Arc; Nicodfi: Bolero e tarantelle; Brahms: Ungarische Tänze; Rossini: Barbiere di Seviglia; Donizetti: Re- gimentstochter, Ouvertüre; Chopin: Polonaise; Ziehrer: Weancr Madln, Walzer; Lehar: Eva. — Sonntag, den 21 .August: Rossini: Tancredi; Grieg: Gnomentanz; Lehar: Gold und Silber, Walzer; Bizet: Carmen: Offenbach: Orpheus in der Unterwelt, Ouvertüre; Massenet: Le Gid, Ballett

; Weber: Aufforderung zum Tanz; Verdi: Rigoletto. Todesfall. In Meran verschied am 19. August Herr Mansueto Nicolodi, Gemeindebeamter, im 41. Lebensjahre. Der Verstorbene 6tammte aus Isera, Trient. Um den so früh seiner Familie Entrissenen trauert die Gattin Isabella, geb. Giordano, mit einem dreijährigen Söhnchen. Dio Beerdigung findet heute, Samstag, den 20. August, um 17 Uhr am städtischen Friedhof statt. Maurermeister Redolii gestorben. Am 13. August starb in Jenbach, Nordtirol, der be kannte

und zu verbessern. 6. Im Haltungs- geblet anfallende gute Zuchtkälber den Zucht gebieten zuzuleiten. 7. Die Grundlagen eines Herdbuches für die Grauviehzucht zu schaf fen. Dieses vorläufig auf die Grauviehrassc eingestellte Programm kann jederzeit auf das Braunvioh ausgedehnt werden. Zur Zeit ste hen zwei hochwertige Stier der grauen Obcr- inntaler Rasse mit bester Abstammung *n Verwendung. Ueber die Vorteile der künstlichen Be fruchtung auf sanitärem und züchterischem Büchertisch Giuseppe Verdi Karl Holl

, Giuseppe Verdi. 446 Seiten und 32 Bilder. Verlagsbuchhandlung Franz Perneder, Wien. Die zeitliche Erscheinung und das bleibende und weiterwirkende Werk von Giuseppe Verdi hat in Karl Holl einen meisterhaften Dareteller gefunden, der mit Liebe und Sorgfalt alles zu sammengetragen hat, was von Verdi selbst vorliegt und was über ihn von Zeitgenossen ge sagt worden ist; der sich in das Wesen des großen Meisters versenkt und seine Schöpfun gen in sich ausgenommen und die Wirkung, welche sie auf die Menschen

einst und heute ausübt, ins Kalkül gezogen hat. Holl ißt ein Biograph,' der weniger über Verdi schreibt, als vielmehr Verdi selbst durch seine Persön lichkeit, durch sein Verhalten, durch 6ein Schaffen und durch seine Absichten wirken läßt; dies aber in der Art, die Verdi entspricht, nämlich ohne Eitelkeit und ohne Pathos. Es ist eine überwiegend dokumentarische Darstel lung, die sich» der heute so beliebten subjekti ven Deutung, mit der Biographen mehr über sich selbst als über den Mann

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Der Standpunkt
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Seite 12 von 16
Datum: 07.04.1950
Umfang: 16
lose Berthölemys gezeitigt haben — Men schen, die alle Energien in einem manlakä- lischen Kampf um die Rettung toter Habe vergeudeten und darüber die Bewahrung weit kostbarerer innerlicher Werte verabsäumten. Dass Meyer-Eckhardt dieses Problem bereits zu einer Zeit. als gestaltenswert erkannte, in der es nicht, wie heute, deutlichste äus sere Aktualität besass, zeugt von seiner dich terischen Einsicht in grundlegende Gege benheiten der menschlichen Seele. ' L Percy Ecksteht Werfels Verdi-Roman

frans Werfei: Verdi. Roman der Oper. Bermann-Fischer Verlag, Amsterdam-Wien. Vor mehr als einem Vierteljahrhundert ist Werfels Verdi-Roman entstanden. Sein ' Schicksal rührte äh die Extreme. Erst in einer Massenauflage zü einem wahren Volks buch geworden, dann, zur Zielt der Verfe mung, völlig von der Bildfläche .verschwun den — das waren die beiden Gegenpole, zwi schen denen' sich' die Erfolgsgeschichte von Werfels Buch bewegt. Nun, da es wieder zu gänglich ist, betrachtet man es. mit Distanz

. Die Geschichte von Jenen kritischen Tagen iin Leben ’des alten Verdi, da er, unter dem Schatten Wagners schwer leidend, sich aus geschrieben, erledigt, am 'Ende glaubt und seinen Gegenspieler erst nach dessen Tod überwindet und den freien Ausweg zum «Othello», zum «Falstaff» vor. sich sieht — diese dramatisch geraffte Episode ist heute nicht weniger packend als damals. Wir ha ben seither die Revanchepartie bis zu Ende gelebt- die damalige Ueberschätzung Wag ners hat sich in Geringschätzung verwan delt

, der vormals über die Achseln angese hene Verdi hat — nicht zuletzt durch Wer fels Wirken —' eine Renaissance erfahren. Das Hauptgerüst der Erzählung steht also, heute klarer vor uns als damals, im Zeit punkt ihres ersten Erscheinens. Nicht so das Rankenwerk". des Romans. Allzu flüchtig hat Werfel die. Nebenlinien seines, Buches mit dem Schicksal Verdis verknüpft — viel leicht, um dadurch den Innenkonflikt seines Helden farbiger, interessanter zu gestalten, während dem. heutigen Leser klar wird, dass all

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Dolomiten
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Seite 3 von 8
Datum: 08.02.1951
Umfang: 8
zu reichen, überhörte. Er erhielt darauf von dem erzürnten Priester eine so wuch tige Ohrfsige, daß er die Altarstufen herun- terfieil und sich verletzte. Der kleine «Bep pe» Verdi, der sich keiner Schuld bewußt war, fiel in Ohnmacht, weinte und jam merte. Erst als ihm der Vater versprach, ihm ein Spinett zu schenken, beruhigte er sich. Das Spinett wurde bald Verdis ganze Leidenschaft. Als er eines Tages eine Har monie, die er entdeckt hatte, nicht wieder finden konnte, zertrümmerte er es jedoch aus Wut

. Ein armer Klavierstimmer, der als einer der ersten Verdis Genie erkannte, flickte es unentgeltlich wieder zusammen. Er kritzelte eine Beschreibung darüber an die Innenwand des Instrumentes. Man kann sie heute noch im Museum von Santa Agata lesen, wo das Spinett, das ziemlich gräß lich geklungen haben muß, aufbewahrt ist. * Mit achtzehn Jahren sollte Verdi für einen erkrankten Kapcdlmeister Haydns «Schöpfung» dirigieren. Neidische Kollegen versteckten jedoch die Partitur. Aber Verdi hafte in zwei Proben

aus der Asche. F. F. S. der Oper Giuseppe Verdi Der Zufall woltte es, daß der Direktor des Konservatoriums zit Lavigna kam und sich beklagte, daß von 28 Kapsllmeisterkandi- daten kein einziger über ein von ihm er fundenes Thema eine kunstgerechte Fuge hätte schreiben können. Der anwesende Verdi komponierte nicht nur Fuge, sondern noch einen komplizierten Doppelkanon dazu. Dem erstaunten Direktor sagte er nur: «Ihr Thema erschien mir etwas lang weilig, ich wollte es durch den Doppel kanon interessanter

gestalten.» Auf diese feine Art nahm Verdi Rache für seine Zu rückweisung. * Verdi, der seine Jugend in größter Armut verbrachte und dessen erstes Jahresgehalt als Organist in Roncole 36 Lire betrug, aß in späteren Jahren gerne Leckerbissen und hatte stets gute Köche. Bei seinen großen Ansprüchen wechselte er sie jedoch häufig, so daß er in eiraer Saison vier verschiedene Köche nacheinander hatte. Der Meister komponierte mit einer solchen Leichtigkeit, daß er oft klagte, nicht rasch genug schrei ben

zu können, um alle seine Gedanken festzuhalten. Häufig komponierte er die letzten Akte seiner Opern zuerst, weil eT Angst hatte, daß er während der Arbeit er müden und ihm zum Schluß nichts mehr einfallon könne. • So verschlossen Verdi fremden gegen über war, so aufopferungsvoll konnte er zu Freunden s:in. Als dem leichtsinnigen Dich ter und Komponisten Solerà erst am Vor abend der Uraufführung seiner Oper «Ilde- gonda» einfiel, daß er vergessen hatte, eine Ouvertüre zu komponieren, ging er zu Verdi und suchte

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 12
Datum: 14.03.1942
Umfang: 12
seiner Hand war zart, fast behütend. Und sein Wort vom Tode hat mich oft behütet, wenn ein Tod mir unbegreiflich schien. hsd. reiches Heft hervor, das er dem Maestro langsam mit dem Mittelfinger zuschnippte. Aus dem Deckblatt war zu lesen: „Falstaff". Rach Shakespeare bear beitet von Arrlgo Boito. Der Librettist trat zu dem Alten und schrieb über dessen Schulter hinweg unter den Titel: Komische Oper von Giuseppe Verdi. „Wahnsinn!" wehrte der ab. „Zch habe aufgehört. Musik zu machen." Aber der andere ließ

nicht nach. „Es gibt bisher »ach keine einzige komische Oper von Verdi. Und nun, 'Maestro, wird Zhnen die Möglichkeit geboten, die Welt mit einer ganz imvernmteten, noch nicht dagewesenen Novität zu überraschen. Bedenken Sie..." Verdi erhob sich. Ganz langsam. Strich mit seine» langen knöchernen Fingern die graue Locke zurück. „'Noch nicht dagewesen. Noch keine komische Oper von Verdi", echote'er. Er legte die Hände aus den Nücke» und begann nach alter Gewohnheit int Zimmer aus und ab'zu gehen. Nach einer Weile

blieb er vor dem Bücherschrank stehe», besann sich, öffnete eine Truhe und brachte aus alten, vergilbten Papieren ein Heft hervor, das er mit kurzer Bewegung aus den Tuck warf. Der Titel lautete: „Einen Tag lang König". Kmnische Oper von Giuseppe Verdi. — Boiio vergaß den Mund znzmnachen. Verdi wanderte weiter. „Zch habe auch Zhnen gegenüber bisher davon geschwiegen. Heute wetß nieinaild mehr etwas davon. Das ist über lünfzig Jahre her. Ad nvtam: Es existiert beretts eine komische Oper von Verdi

. Eine' höchst bittere, un lustige. Boito, ich habe so manches im Leben über wunden, eine lumpige Zugend erscheint mir jetzt ab geklärt; ich habe gelernt zu lachen, wenn ich daran denke, daß der neünzehnjährige Verdi „wegen musi kalischer Unfähigkeit" von der Leitung des Konserva toriums abqewiesen wurde; ich bin auch ohne konser vatorische Doktrinen der geworden, der ich bin; und vieles andere habe ich verwunden . . nur diese komische Oper nicht." Boito öffnete den Mund zu einer Frage, ober Verdi winkte

ihn mit glimmenden Augen wie einen Fremden an. „Herr! Haben Sie schon eimnal an drei frischen Gräbem eine komische Oper schreiben müssen!?" Kurz wandte er sich ab. Mit rauher Sttmme: „Sie fiel durch, in Mailand, in Neapel und auch in Venedig, Heute keimt keiner mehr — meine erste komische Oper." Nach langen 'Minute» erst unterbrach Verdi seinen schweigenden Gang. Setzte sich wieder an den Tisch, Vor ihm lag noch immer das Textbuch des „Falstaff", Seine Hände zitterten, als er es zu sich heranzog, Scheu und Gier

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Der Standpunkt
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Seite 10 von 16
Datum: 09.06.1950
Umfang: 16
. Dieses Werk wie die preisgekrönte Artikelserie «Russland • imzensuriert» von Edmund Stevens weisen eine , politische No te auf, die allen anderen Werken fehlt. Kr — Internationaler Wettbewerb für Opernkomponistën Das «Teatro .alla Scala» ln Mailand und die Vereinigung «Amici dèlia Scala» («Freunde dèr Scala») haben beschlossen, einen «Giu seppe Verdi-Preis» für den internationalen Wettbewerb zu stiften, den der Ausschuss für die Verdi-Ehrung lm Rahmèn der kommen den Veranstaltungen zum 60. Todestage

des - Meisters ausgeschrieben ■ hat. Die Scala ver- - pflichtet sich, das preisgekrönte Werk oufzu- führen und die Kosten für die Herstellung des Notenmaterials usw. zu tragen. Die Ver anstalter der Verdi-Ehrungen gehen von dem Gedanken aus, dass das Andenken des Mei sters nicht würdiger als durch tatkräftige Förderung Junger' Talente geehrt werden kann. An . dem Wettbewerb können die Musiker aller Länder und oller Richtungen ohne Rücksicht auf das Alter teilnehmen. Die Oper muss mindestens drei Akte häben

endgültig. Letzter Einsendetermlh Ist der, 30. Septem ber 1951. ' Alle näheren Auskünfte erteilt die «Segre- terla dei Gomitato per le onoranze » 'Giu seppe Verdi, Teatro alla Scala, Milano». Der dreKbüchloie Film r In Frankreich wird alljährlich ein Prete für den besten : ohne Drehbuch hergestellten Film verliehen. Dieser Tage erkannte dos «Syndi cat des Scénaristes»- («Gewerkschaft der Drehbuchautoren») den. diesjährlgenr Freia • dem' Filme «La Vie d’UtrJUo» («Das Leben UtrUlos») zu. Aeschylos

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Seite 4 von 8
Datum: 08.02.1951
Umfang: 8
Wir haben keine Zeit schrieb darauf an seinen Verleger: «Ich bitte Sie, diesem Herrn 28 Lire anweisen zu lassen. Es ist nicht die ganze Summe, aber ihm auch das Abendessen zu bezahlen! Nein, das nicht, er hätte su Hause essen können.» • So humorvoll Verdi Feinde und Wider sacher abzufertigen verstand, so grob konn te er Schmeichlern gegenüber sein. Als ihm anläßlich der Uraufführung der «Aida», die bekanntlich zur Feier der Einweihung des Suez-Kanals in Kairo stattfand, der damals

hochangesehene Filippo Filippi mitteilte, er werde nach Kairo fahren, tun dort durch seine Anwesenheit Reklame für Verdi zu machen, schrieb ihm Verdi: «Sie in Kairo? Mich dünkt, daß die Kunst heutzutage nicht mehr Kunst sei, sondern ein Handwerk, ein Sport, eine Jagdpnrtie, irgend etwas, dem man d'ie Verbreitung, die Oeffentlichkcit um jeden Preis geben will. Das erfüllt mich miit Ekel und demütigt mich.» Als ihn ein Professor bat, seinen Briefwechsel heraus geben zu dürfen, teilte ihm Verdi katego risch

mit: «Ich bin zufrieden, wenn das Publikum'meine Musik verträgt» Nicht we niger abweisend konnte Verdi mächtigen Kritikern gegenüber sein. Als er einen be rühmten französischen Kritiker nicht zur Generalprobe zuließ und man ihm andeu tete. daß sich das ungünstig auswirken könnte, antwortete er: «Ich schreibe nicht nur für die Kritik des nächsten Tages!» 0 Verdi war bekanntlich ein leidenschaft licher Patriot. Als sich Italien in den Jahren 18(50-61 einigte, galt sein Name V.E.R.D.I, Abkürzung von Vittorio Emanuele

Rè D’Italia, als ein Symbol des vereinigten Italiens. Verdi wurde sogar Abgeordneter im Parlament, wo er durch hartnäckiges Schweigen auffiel. Als anläßlich eines neuen Steuergesetzes die Abgeordneten in stürmische Auseinandersetzungen gerieten, von ihren Sitzen aitfsprnngen und bald so- listisch, bald im Chor «Ai voti» (Abstim men) schrien, ließ sieh Verdi scelcnruhig ein Blatt Papier bringen. Er zog Noten linien und begann «Ai voti» in Musik um zusetzen. Dabei wurden die zwei Worte durch sämtliche

Tonarten gejagt und zum Schluß in Sechszehntclläufcn durch nuf- und absteigende Tonleitern begleitet. Dieses Meisterstück ist das einzige, was von des Komponisten hervorragender parlamentari scher Tätigkeit der Nachwelt überliefert wurde. 0 Keinem Musiker wurden jemals solche Ehrungen zuteil wie Verdi. Als er starb, wurden alle Schulen und Theater geschlos sen und Trauerfahnen wehten von den Häusern Italiens. Straßen und Theater wurden nach ihm benannt und große Sammlungen, in seinem Namen eröffnet

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Der Standpunkt
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Seite 10 von 20
Datum: 16.12.1949
Umfang: 20
») ln Neapel folgte «II Reggente» («Der Regent») ln Tqrin. 1832 hatte schon Auber die Oper «Le bal masqué» geschrieben, und später ge staltete Verdi den gleichen Stoff in seiner Oper «Ein Maskenball»; die Libretti gehen auf Scribes «Gustav m.» zurück. In der Oper «GI 1 Orazf e Curtazf* («Die Horatier und Curlatter») ist eine Spur von Beetho ven erkennbar. Einige .Jahre später hatte der Komponist seih Augenlicht vollkommen verloren und musste von da ab seine Kompositionen dik tieren. Zahlreich

habe. Es Ist bekannt, dass Giuseppe Verdi eine hohe Meinung von dem apulischen Komponisten hatte: Er rechtfertigte Merca dantes Behandlung des «Stabat Mater» ge genüber seinen Verleumdern. Der ernsteste Vorwurf, den diese erheben, besteht darin, dass es Mercadante während seiner Leitung des napoletanischen Konser vatoriums nicht gelungen sei, einen grossen Meister herauszustellen — als wenn dies auf Befehl möglich wäre! Wenn Mercadan tes Name ln Italien vernachlässigt wird, so ist er lm Auslande vollständig

, wenn man es an eine so aussichtslos« Sache ver schwendet wie den Versuch, die Qualität des zeitgenössischen Schrifttums zu erhöhen. Trotz all des guten Willens ln der ganzen Welt be kommt letzten Endes das Publikum doch die Magazine, die es verdient». DIE NEUE SPIELZEIT DER SCALA Die Mailänder Scala gab • dieser Tage ihr endgültiges. Programm für die neue Saison bekannt. Entgegen den bisherigen Gewohn heiten wird die Wintersaison am 26. Dezem ber nicht mit einer Verdi-Oper eröffnet wer den, sondern mit der «Bohdme

» (unter dem Dirigenten Victor De Sabata) zur Feier des 25. Todestages von Gincomo Pucclnl. Die zweite Oper wird «Boris Godunoff» unter der Leitung von Dobrowen sein, der 1m Vorjahre Mussorgskls «Kowantschlna» dirigierte und diese Oper auch ln dieser Saison wieder di rigieren wird. An «Boris Godunoff» schliesat sich Verdis «Falstaff» an (Dirigent De Sabata, Falstaff Glno Bechl), und schliesslich wird «Aida» lm Februar aufgeführt werden. Im nächsten Jahre dagegen wird die Scala ln der Hauptsache Verdi-Oper bringen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 15.01.1943
Umfang: 8
,^ und ließ seine Gründe dafür wie folgt zum Ausdru^ kommen: „Diese Herren Auchdichter schreiben einen vollkomnienennu Stiefel zusammen, einen Stiefel, an dem nur die armen,ick geplagten Verleger den Mangel eines Absatzes bemerken!Pc W >et ho Die letzte Dienerin Giuseppe Verdis. Kürzlich tft a] die letzte und treueste Dienerin des großen italienischer^ Meisters der Musik Giuseppe Verdi im gesegneten Altei^ von 91 Jahren dahingegangen. Sie hieß Teresa Nepoti)^ und lebte in Borgo Tessignano, unweit

von Bologna,.^ wo sie auch geboren worden war. Hierhin war sie nach^ dem Tode des berühmten italienischen Komponisten zu-^ rückgekehrt, in dessen Dienst sie als ganz junges Mädchen^ getreten war. Treu hatte sie noch zwei Monate nachy, dem Tode Verdis seinen verödeten Haushalt betreut und^, besorgt. In seiner Todesstunde war sie um ihn beschäf-^ tigt. Giuseppe Verdi starb in ihren Armen. Der Meister,^ hatte der Getreuen ein ansehnliches Legat vermacht, das^ Teresa Nepoti bis an ihr Lebensende das Auskommen

^ sicherte. Aus ihrer Dienstzeit bei Verdi entsann sich bte, a treue Dienerin noch vieler Einzelheiten bis in ihr hohes^ Alter, und gern und oft erzählte sie davon. )e v Die Insel der Farbenblinden. Im Norden von Is land liegt die kleine Insel Limfjörd, deren Einwohner,>a etwa 200, alle von der. besonderen Blindheit befallen^ sind, die es ihnen unmöglich macht, die Farben zu unter°te scheiden. Die Erscheinung wird schon seit mehreren Ge-ir nerationen beobachtet. Der Kleidung der Inselbewohnerie fehlt

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Der Standpunkt
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Seite 8 von 12
Datum: 08.06.1951
Umfang: 12
. In Deutschland selbst weiss man — aus guten Gründen freilich — fast nichts mehr von deinem Operndasein, und Florenz musste an dich erinnern. Aber auch «Mac beth» war ja eine Wiederentdeokung; denn seit der* Florentiner Uraufführung im schönen Pergolatheater 1847 war dieser grandiose Opemtorso Verdis hier nicht mehr zu hören. Und hier war wieder Deutschland das Vorbild, das im Zuge der Verdi-Renaissance der Zwanzigerjahre «Macbeth» der Opernbühne zurückerobert hatte. Seltsame Opfimschicksale erfüllten

sich in Florenz, das seit den Operngrün- 1111 De Chirico: Bühnenskizze zu « Ifigenia » von Pizzetti delt und von allem spricht — nur nicht von Verdi, von seinem «Macbeth», den der theaterbesesse ne Gustaf Gründgens trotz «abendfüllen der» Pausen zu einem Drama Shakespea- re’scher Glut zusammenzwang oder von Schumanns «Genoveva», die selbst dieser. Magier der Bühne nicht aus ihrem Dorn röschenschlaf erwecken konnte. • (Das deut sche Lied blüht nun einmal am Wegrand der grossen, auch in .der Trivialität

noch berauschenden Opemarie einsam dahin: •dem Theater fremd -und ihm kaum unter tan zu machen.) Falsch verstandene historische Treue Was die Gesellschaft hier fordert, die — unter .uns gesägt — auch im lebensfreudi gen und repräsentationsbedürftigen Italien nicht mehr ganz «intakt» ist, (denn die Schaustellung der letzten Moden schliesst nicht unbedingt das «Vermögen» ein, die teuren Sitze zu bezahlen) das setzt sich in- den Dingen der Kunst fort. Man feiert zwar Verdi, -den .einfachen und guten Mei ster

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 6
Datum: 09.09.1944
Umfang: 6
Jahren der unbekannte Spender nicht ein einziges Mal den Tag ausgelassen und vergessen hat." „Verdi altert nicht" / von Eduard Franz Giuseppe Verdi befand sich in den letzten Jahr zehnten seines schaffensreichen Lebens viel auf Rei sen, um die Ausführungen seiner Werke auf den europäischen Bühnen selbst zu leiten. In München, wo man am diKtigen Hoftheater seine» „Rigoletto" neueinstudiert hatte, kam er in folge großer Zugsverspätungen erst nach Beginn des ersten Aktes an. Der Schließer

, der ihn persönlich nicht kannte, schob ihn rasch in eine Loge, die bereits von einer einzelnen Dame besetzt war. Da Verdi hinter der Frau zu sitzen kam, konnte er sie ungestört betrachten. Sie war — obgleich nicht mehr sehr ganz jung — eine ausgesprochene Schön heit. Ihr reiches blondes Haar und ihr feines, eben mäßiges Gesicht zeichneten sich gegen die hellerleuch tete Bühne deutlich ab, und der Meister wurde nicht müde, diese? anmutige Bild in sich aufzuneh men. — Während der großen Pause kamen

sie wie von selbst miteinander ins Gespräch, wobei sich zeigte, daß die Dame ein gepflegtes Italienisch sprach. Verdi erfuhr, daß ihr Gatte, ein angesehener Münch ner Arzt, im letzten Augenblick zu einem Patienten gerufen worden war, so daß ihr keine andere Wahl geblieben, als entweder auf die Vorstellung zu ver zichten, oder allein ins Theater zu gehen. Als be geistert« Verehrerin Verdisiher Musik, so erzählte sie in ihrer ungezwungenen Art, habe sie natürlich das letztere getan. „Es ist sehr schade, daß der große Meister

nun gar nichts Neues mehr von sich hören läßt", klagte sie. „Ich kenne fast alle sein« Werke auswendig: die stürmischen Jugendjchöpfungen .Ernani'. .Macbeth', .Rigoletto'. .Troubadour', ebenso wie die gedanken tieferen seiner Reifezeit — .Traviata', .Maskenball', .Macht des Schicksals', ,Don Carlos' und schließlich ,Aida'. Doch seit siebzehn Jahren hat er nichts Neues mehr geschaffen, obwohl er — davon bin ich fest überzeugt — dazu gewiß noch fähig wäre." „Verdi ist alt geworden, Signora", antwortete

, und rühme mich, einigen Einfluß auf ihn zu haben." „Sie sind sein Freund? Welch ein glücklicher Zu- fall!" Die anmutig« kleine Frau löste ein Medaillon von ihrem schlanken Hals. „Bitte, geben Sie ihm das, und sagen Sie ihm, es sei von einer Frau, die fest daran glaubt, daß er noch Großes schaffen könnte, wenn er nur wollte." „Gestatten Sie, daß ich Ihnen im Namen meines Freundes Verdi dafür diese schöne Hand küsse", er widerte galant der alt« Mann an ihrer Seite. — „Still!" rief sie, mit dem Finger

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