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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 12.12.1876
Umfang: 4
; u Der erste Satz (Allegro in E-moll) hat hübsche Themeü, besonders das zweite, ergeht sich jedoch.'in. bxeik'getrelnwn G<j- leisen. Verdi nahm -sich dabei einen sichtlichen Anlauf; seines Verdi'sche Eigenart abzustreifcn und einen'deutschen Svncfjensa » zu schreiben; dem Wesen und Gehalte der deutschen Sonate blieb er jedoch unseres Erachtens eben so fern als seiner eigenen Indi vidualität. Im Final es atz (Allegro molto in E-moll) begegnen wir einer unerquicklichen steifen Fugenspielerei. Schon

bei seinem Requiem hat sich Verdi in thematischer und polyphoner Arbeit versucht. Es geschah ihm zwar dabei, daß er stellenweise ganz unbedeutende Gemeinplätze zu prätensios thematischer Bearbeitung wählte, (stehe z. B. das im 31. Takte des Dies irae auf diese Worte eingeführte und durchg--arbeitete Motiv) und daß er sich in fugirten Sätzen etwas bedenkliche Freiheiten erlaubte. (Siehe z. B. die schon in der Exposition erfolgten willkürlichen Abän derungen der Jntervallverhältnisse zwischen Dux und Comes

keine Fehlbitte zu thun. Wie kann ein Verdi, der auf dem Gebiete der freien Phantasie so Imposantes zu Stande bringt, so leichtsinnig, ohne von seinen Hülfstruppen (Stimmen und Or chester) gedeckt zu sein das schlüpfrige Fugenterrain betreten, auf dem ihm jeder deutsche Professor des Kontrapunktes überlegen ist? Hanslik urtheilt über Verdi's Quartett summarisch: „Das Werk bleibt durchaus unbedeutend und unerfreulich". Wir pflich ten diesem Urtheil bezüglich des ersten Satzes theilweife und be züglich

Schwächen als eine wtrthvolle Bereicherung.der^Quartett-Llteratur nnv zwar nicht obgleich, son dern eben weil sie bei genialer Erfindung und quartettmäßiger Physiognomie sich durch ihre Eigenart so sehr von bisher gehör ten Quartetten unterscheiden, und eine neuartige, unseres Erach tens vollkommen berechtigte Auffassung des Kunstgenre'S ent halten. Es gibt keine objektive Quartettmusik. Jede Musik ist nur der Ausdruck der Individualität des Komponisten. Die Verdi'- sche ist gerade in diesen zwei Sätzen

am charakteristischesten und vortheilhaftesten niedergekegt. Da die Kunst international , und die deutsche Quartettform kein Fideikommiß der deutschen Nation ist, so scheint uns Verdi in erster Linie dazu berufen, auch sei nem Volke diese feinste aller musikalischen Kunstformen zu impor- tiren. Nur möge er diese Form wie in den beiden Mittelsätzen mit eigenartigem Gehalte füllen. Diese Meinung steht zwar im Widerspruche mit dem Aus spruche des ersten deutschen Kritikers der Gegenwart, dessen ver dammendes Urtheil das ganze Quartett umfaßt

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 11.05.1878
Umfang: 10
Personen wurden getödtet. Der verursachte Schaden beträgt 1.500.000 Pfund. 5 (Verdi 's theuerster Zuhörer.) Vor einigen, Jahren, als Verdi'S „Äloa' zum ersten Mal in Parma aufgeführt wurde, erzählten mu sikalische Blätter, ein Signor Bertani aus Neggio, der zweimal nach Parma gegangen war, um die Oper anzuhören, habe, von der'elben vollständig unbefriedigt, .dem Eomponisten eine Rechnung über seine Auslagen, die sich auf 32 Lire deliesea. eingeschickt und von demselben die Bezahlung der selben verlaugt

. Man hielt die Geschichte damals für einen guten Spaß und sie gerieth in Ver gessenheit. Wie nun mitgetheilt wird, hat sie sich aber wirklich zugetragen. Verdi erhielt wirk lich die Rechnung eingesandt und beauftragte so fort seinen Verleger, Herrn Nicordi, dem Ein sender 28 Lire 80 Eentisimi zu schicken. Er strich auS der Rechnung den Posten: „Ein abscheuliches Souper aus der Station,', das mit dem Betrage von'3 Lire 20 Eentisimi eingestellt war, mit dem Bemerken, er sehe nicht ein, warum er Herrn

Bertani's schlechtes Souper bezahlen solle; gleichzeitig stellte Verdi die Bedingung, daß Ber tani sich, verpflichte, nie mehr eine neue Oper aus seiner Feder anzuhören, damit er nicht wieder mit den Kosten belastet werde. Bertani nahm daS Geld und ging aus die gestellte Bedingung ein. * (Die Todten reden nicht.) Ein in Wien sehr bekannter, viel reclamdurstiger Arzt kann es nicht vertragen, wenn über seine Wissenschaft ge spottet wird.'. Dies geschah nun in diesen Tagen wieder und' der Herr Doctor

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