sein wird. Nach der Eidesleistung suchen die Kardinale ihre Zellen auf, und ein dreimaliger Glocken- schlag gibt den Befehl: „Extra omnesl" — „Alle hinaus!" Alsbald durchschreitet der Dekan des Kollegiums, geführt von Dienern, die brennende Fackeln tragen und gefolgt von Zeremonrenmeistern und anderen Beamten des Vatikans dessen Gänge, um zu prüfen, ob kein llnbefugter zurückblieb und alle Tore verschlossen sind. Ist dies ge schehen, so ruft er den Hüter des Konklaves und übergibt ihm in einem Beutel die KKWel zu tzest Wtz

» ütra SchWern des Haupttors. Der Fürst Chigi verläßt den Vatikan und verschließt das Tor von i außen, während der Kardinai es von innen verschließt. Von dieser Minute ab sind mehrere Hunderte von Menschen, Kardinäle und j Priester, Aerzte, Barbiere, Köche und andere Dienstboten, jeder Verbindung mit der Außenwelt beraubt, Sie sind die Gefangenen des Vatikans bis zur Stunde, in der die römische Kirche einen neuen Oberhirlen hat Die wichtigsten B-skimnnmgen jener Bull« des Papstes Gre gor XV. setzen

aus- gefüllten Wahlzette! zum Altar, schwört, daß er sich durch keine andere Rücksicht als das Wohl der Kirche leiten ließ, und läßt den Stimmzettel in den Kelch gleiten. Hat das Nachzählen der Stimmen ergeben, daß auf kemen der Kandidaten zwei Drittel der Mehrheit entfallen, so werden di« Stimmzettel mit einigen Bund feuchten Strohs in dam Kamin, auf dessen Bedeutung wir vorhin zurückzu- kommen versprachen, zu Asche verbrannt, und der schwärzliche Qualm, der durch den Schornstein über das Dach des Vatikans

mit der erhobenen Rechten Stille und spricht mit lauter, weithin schallender Stimme den herkömmlichen Spruch. Alle Glocken der ewigen Stadt beginnen zu läuten, die rings um den Platz ausgestellten italienischen Trupnen präsentieven das Gewehr und der Strom der Menschen ergießt sich nach dem Petersdome, wo der neue Papst die liturgischen Gebete verrichten und den Segen erteilen wird, um ihn mit betäubendem Jubel zu begrüßen. Ist -er Papst ins Innere des Vatikans zurückgekehrt, fo nimmt er die Huldigung

werben, worauf sle sich in Sie Hellen" begeben, Lie im ersten Stock öes Vatikans (Capella Paolina) liegen,- jeder Kardinal bekommt drei bis vier Gemächer für sich und seine Genossen, die ihm zur Unterhaltung beigegeben sind, zugewiesen und wird dort vom Morgen des zweiten Tages an abgeschlossen, indem die „Zelle" bis auf eine Oeffnung für die Befeuchtung und einen Ausgang gegen den Korridor für den Fall einer Erkrankung und den täglichen Wahlgang vermauert wird. Sie dürfen unter einander

gezählt Iis^4^»» Kamin, über dessen eigentümlich: Aufgabe nachher zu sprechen sein wird. Nach der Ei desleistung suchen die Kardinäle ihre Zellen aus, und eiu dreimaliger Glockenschlag gibt den Befehl: „Extra omnes!' — „Alle hin aus!' Alsbald durchschreitet der Dekan des Kollegiums, geführt von Dienern, die bren nende Fackeln tragen und gefolgt von Zere monienmeistern und a,tdcren Beamten des Vatikans dessen Gänge, um zu prüfen, ob kein Unbefugter zurückblieb und alle Tore verschlossen

sind. Ist dies geschehen, so ruft er den Hüter des Konklaves und übergibt ihm m einem Beutel die Schlüssel zu den beiden äußeren Schlossern des Haupttores. Der Fürst Ehigi verläßt den Vatikan und »erschließt das Tor von außen, währeild der Kardinal es von innen verschließt. Von die ser Minute ad sind mehrere Hunderte von Menschen, Kardinäle und Priester, Aerzie. Barbiere, Köche und andere Dienstboten, je der Verbindung mit der Außenwelt beraubt. Sie sind die Gefangenen des Vatikans bis zur Srunde. in der die römische

das Beileid der Regierung überbracht. Die Re gierung garantiert die volle Freiheit des Konklaves. Die Blätter Heden den tiefen Eindruck hervor, den das Hinscheiden des Papstes Hervorgemsen hat. Dec „Tempo' erklär, oas Hauptziel des Papf.c'.' sei die Versöhnung nüi Aa-ien gewesen. Die „Tnbuna' behandelt die Nachfolgcfrags und sagt, die Welt verlaufe e'-nen religiösen und nicht einen politischen >apst. Italien erhoffe die Fortsetzung der versöhnlichen Haltung des Vatikans. Das „Giornale d' Ilalia

und unter Teilnahme aller Würdenträger des Vatikans sowie des diplomatischen Korps herüber- getragen worden. Zum erstenmal brannten die großen elektrischen Birnen, die an der kassettierten Decke des Petersdomes angebracht worden sind. Die Beerdigung des Papstes. Nach einem Beschluß der Kardinalskongregation fand die Beerdigung des Papstes Donnerstag, 26. Jänner, nachmittags 3 Uhr, statt. Dieser wohnten nur die Kardinäle, das-diplomatische Korps und eine Vertretung der römischen Notabilität bei. Die Leiche wurde

^? in die Chorkapelle zusammengestellt. Sobald sich derselbe in Bewegung gesetzt hat. stimmt der Chor das ergreifende Miserere an. Man muß diesen Psalm einmal von Hunderten von Menschen fingen gehört haben, um ^ie Wir kung dieses ewig schönen Gesanges voll und ganz ermessen zu können. Fast in aller Au gen glänzen Tränen. In der Thorkapellel Rechts vom Altare haben die beim Vati kan beglaubigten Botschafter des Vatikans I Aufstellung genommen. Wir sehen die Bot- ! schafter von Argentinien, Spanien. Frank- I reich

Papst mit her« vorragendsten Eigenschaften gewürdigt, der in des Schwierigkeiten des Weltkrieges mit Sicherheit den richtigen Weg gegangen sei, die Stellung des Papst« tums im Kreise der Mächte außerordentlich zu hebeu und die diplomatischen Beziehungen, des Vatikans bedeutend zu erweitern gewußt habe. Er habe die Aufgabe des Papsttums, im Weltkonflikt eine» üb« den Parteien stehenden Hort deS Friedens und der werktätigen Liebe zu bilden, im höchsten Maße er« füllt. Ju der römischen Frage

schiebt ! sich die Menge vorbei, die den Dom immer -z wieder füllt. Der Papst war Sonntag nachts ^ in feierlichem Umzug und unter Teilnahme al- ; ler Würdenträger des Vatikans- sowie des di- ^ plomatischen Korps herübergetragen worden. ^ Zum erstenmal brannten die großen elektrischen z Birnen, die an der kassettierten Decke des Pe- ^ tersdoms angebracht worden sind. Rom, 26. Jänner. Die Kardinalskongrega- iion hat in der gestrigen Sitzung beschlossen, daß die Beerdigung des Papstes heute nachmittags

, ob es sich um 'Dollar oder italienische Lire han delt. Diese große Summe ist von der wett verbretteten katholischen Organisation in Amerika, der „Cavalleria di Colombo' beim 'Bekanntwerden der ungünstigen finan ziellen Lage des Vatikans sofort zur Verfügung gestellt worden. 1 Nitti über Benedikt XV. Unter dm Nachrufen auf Benedikt XV. ist jener von Nitti, benu früheren ttalienischen «Ministerpräsidenten, im „Gionro' besonders bemerkenswert. Vor.allem deshalb, weil Nitti ^ schon durch sein Buch „Europa senza yace

Papstes zu einem Bekannten des S<breibers dieser Zeilen in Rom: „Wenn dieser Mann Papst werden sollte, so wird unter seiner Regierung nie mehr eine Intrige die Schwelle des Vatikans überschreiten.' Dieser hervorragende Geistliche hat recht gehabt. Wenn wir uns fragen, welcher Charakterzug der her vorragendste Benedikts XV. gewesen war. so müssen wir sagen, seine absolute Selbständigkeit, die gepaart mit der Klarheit und Lauterkeit eines orientalischen Diamanten, ihm ein absolu tes Ubergewicht über all