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Bozner Zeitung
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Seite 8 von 14
Datum: 17.11.1899
Umfang: 14
Einnahmsquellen vollen Ersatz zu gewähren. Auf ihren Antrag wurde am 13. Mai 1871 das sogenannte Garantiegesetz genehmigt, welches dem Papst außer der Un- oerletzlichkeit seiner Person und bestimmten souveränen Rechten eine jährliche Rente von 3,225.000 Lires als Dotation zugestand, über dies den Besitz i>es Vatikans, des Laterans und des Castells Gandolfo garantierte. Pius IX. weigerte sich jedoch, dieses Garantiegesetz an zuerkennen und mußte sich deshalb ohne die ihm zug edach te Dotation behelfen. Leo

Xlll. bedarf einer jährlichen Summe von sieben Millionen Francs zur Bestreitung der Ausgaben für dieKircheund seinen eigenen Haushalt: Kardinäle und diplomatische Ver tretungen beanspruchen 500.000 Francs; die Verwaltung und Unterhaltung deS Vatikans leichterung. als endlich der Wind sich nach Südosten drehte, und die „Goldene Hoffnung' mit der starken Brise, gegen die sie bis jetzt vergebens angekämpft hatte, frei und unbe hindert auf ihrem richtigen Kurse in das offene Meer hinaussegeln konnte

und aus Dispensen, besonders in Bezug auf Ehescheidungen — im ganzen etwa eine Million Francs. Den Peterspfennig bilden bekanntlich die freiwilligen Spenden von Katho liken aus aller Herren Lünder. Vor . einigend Jahren beliefen sie sich im Durchschritte jähr lich auf zehn Millionen, von denen aus Frank-- reich allein weit über die Hälfte in die Kassen des Vatikans floß. Gewisse politische Umstände haben jedoch den Peterspfennig ziemlich stark geschmälert, da die französischen Monarchisten sich jetzt dem Papste

in London, dem auch König Humbert sein persönliches Vermögen anvertraut haben soll. Leo XIII. kann natürlich ganz nach seinem Belieben über den Peterspfennig verfügen' und scheint ihn auch persönlich unter Verschluß z» haben. Wenn der. Schatzmeister oder Finanz minister ^ des Vatikans Geld nöthig hat, muß er sich direkt an den Papst wenden, der dann, wie Narfon schreibt, ohne irgend welche an dere Förmlichkeit aus einem Schubfachs die verlangte Summe hervorholt — falls er ge-.

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.10.1898
Umfang: 8
im Vatikan die Ueberzeugung hervorgerufen haben, daß man sich dort zu einem politischen Fehler hat verleiten lassen, den es wieder zu repariren gilt. Auf welchen falschen Voraussetzungen sich die verfehlte Politik des Vatikans auf baute, erhellt am besten daraus, daß selbst die deutsche Centrumspresse in dieser Frage fast durchweg gegen die Politik des Vatikans Stellung genommen hat. Das zarte Verhältnis zwischen der fran zösischen Republik und dem Papst ist merk würdig genug und scheint

1892 ver söhnte sich der Papst offiziell mit der franzö sischen Republik und er wies den französischen Episcopat und die französischen Monarchisten an, sich der republikanischen Staatsform zu unterwerfen. Seit der Zeit datirt das innige Verhältnis zwischen dem Vatikan und Frank reich, während gleichzeitig die Politik des Vatikans, die sich bis dahin nur gegen Italien feindselig gewendet hatte, sich mehr oder minder offen dreibundfeindlich zeigte. Der Vatikan dürste aber aus der Geschichte die Lehre

ziehen, daß eine allzu ostentativ betrie bene weltliche Politik das Papstthum selbst am meisten schädigen würde. Und die höfliche Warnung der deutschen Regierung dürfte ge nügen, den 8taws <zuc> anw ivieder herzu stellen und die Politik des Vatikans in Zu kunft vor allzu aggressiven franzoscnfreund- lichen Seitensprüngen zu bewahren. Italienische Oper und Deutschnatio- Me.*) Als ich die Aufforderung, die Opernvor stellungen nicht zu besuchen, gelesen hatte, welche Herr G. Tr. als Antwort

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