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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 22
Datum: 19.09.1926
Umfang: 22
unter der Vormundschaft des Generalkommissärs, wohl aber unter der Oberaussicht des Völkerbundes. Tiefe Oberaufsicht besteht darin, daß dem Völker kunde das Recht zusteht, dafür zu sorgen, daß unser Staatshaushalt nicht in Unordnung gerat, damit nicht die Verzinsung und fchließliche Rück zahlung des Völkerbunddarlehens gefährdet fei. Daher muß auch die Regierung, wenn sie sich ver anlaßt sieht, größere unvorhergesehene Ausgaben und dergleichen zu machen, die Genehmigung des Fipanzkomitees des Völkerbundes einholen

, daß infolgedessen die Frei gabe des Ueberrestes des Völkerbunddarlehens nicht bewilligt werde. Die Sache kam aber an ders. Die Regierung erhielt zu allem die Zustim mung des Völkerbundes. Ueber die Verwendung des Restguthabens des Völkerbunddarlehens hat sich der Völkerbund eine gewisse Oberaufsicht Vor behalten. Bezüglich der Auszahlung der Not standsunterstützungen an die Beamten erklärte bas Finanzkomitee des Völkerbundes, die öster reichische Regierung* sei dafür selbst verantwortlich

Dr. Ramek war auf eine Anfrage vorbereitet und beabsichtigte, in die sem Falle die notwendigen Aufschlüsse zu erteilen. Die Mitglieder der Finanzkommission unterließen aber jede Fragestellung in dieser Richtung. Die Finanzdelegierten des Völkerbundes sind übri gens schon vor der Septembersession über die Ge schichte genau unterrichtet worden. Sie fühlten sich beruhigt und hatten den Eindruck, daß die Rückzahlungsbestrebungen gelingen werden, so daß eine Gefährdung des Budgets aus diesem Titel

ausgeschlossen erscheint. Die Verhandlungen des Bundeskanzlers Dok tor Ramek nahmen diesmal an beiden Tagen ins gesamt nur eineinhalb Stunden in Anspruch. Für Oesterreich erscheint damit ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Sanierung erreicht. Wir sind nun gänzlich im Besitze aller jener Gelder, für die wir seit Jahren Zinsen bezahlen. Der Regierung sind somit die Mittel zur Verfügung gestellt zu neuen Arbeiten, die wieder Brot und Perdienst für viele bringen. Die Haltung des Völkerbundes bedeutet

, daß man dort genau weiß, daß die Entrüstung der Sozial demokraten nichts anderes ist, als eine Agitation um jeden Preis. Feierliche Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund. Wie wir schon letztesmal mitgeteilt haben, hat es sich bei der diesjährigen Tagung des Völkerbundes hauptsächlich um die Aufnahme Deutschlands in den selben gehandelt. Daß die Ausnahme erfolgen werde, unterlag keinem Zweifel, nachdem sich die Kommission zur Bereinigung dieser Frage vorauf geeiniget hatte, wie wir letztesmal des Genaueren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 11.10.1935
Umfang: 10
in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester» reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 St. 235 rr aaai Innsbruck. Freitag den 11. Moder 1935 ie Vollversammlung des Völkerbundes Genf, 10. Oktober. Als erster Redner der heutigen Plenarsitzung der Völkerbundversammlung sprach Baron Aloisi, der insbesondere ausführte: Die italienische Delegation muß mit Bedauern die Tat sache seststellen

ist man diesmal anders vorgegan gen? Baron Aloisi ging hieraus zur politischen Seite des Problems über, wobei er in seiner Einleitung betonte, daß Italien im Schoße des Völkerbundes getreu mitgearbeitet und zur Ausrechterhaltung des Friedens seinen Beitrag ge leistet habe. Welche sind die Ehren- und Rechtstitet Abes siniens? In diesem Lande herrscht größte Unordnung, die tatsächlich eine Bedrohung des Friedens in Ostafrika und insbesondere der Sicherheit der italienischen Kolonien in die sem Gebiete darstellt

gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi

kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft

Völkerbundmit glied nicht entziehen, dies um so weniger, als durch den auch in einer Erklärung des Völkerbundes vom 13. Februar 1920 feierlich bestätigten Grundsatz der schweizerischen Neutralität die Grenzen gezogen sind, die den Umfang der Durchführung von Sanktionen seitens der Schweiz bestim men. Die Schweiz wird sich auch der Teilnahme am Koordi nationskomitee nicht entziehen. Die Schweiz ist der festen Auffassung, daß es die wichtigste Ausgabe des Völkerbundes ist. alles zu unternehmen

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.07.1921
Umfang: 4
-Seite %> „91 1 n ett t Zeitung" NL M. Ms dem ffifp W neuen MM. Die „Reichspost" veröffentlicht die zwischen der öster reichischen Regierung und der Finanzkowmission des Völkerbundes getroffenen Vereinbarungen über die Er richtung einer neuen Notenbank. Die Grundlagen über die Währungsreform enthalten folgende Punkte: v I. Währung. 1. Es wird in Aussicht genommen, die jetzige österrei chische -Kronenwährung durch eine neue auf Gold lautende Währung zu ersetzen. Nach der mit „100 Kronen

des Völkerbundes bei der Reparationskommission die Verwendung der Wertpapiere in dem angegebenen Sinne erwirke. 8. Das Aktienkapital ist von dem Zeichner bar, ö. y. in solchen ausländischen Valuten oder sofort verfügbaren Guthaben, welche das Gründungskomitee für ausreichend befinden wird, einzuzahlen. Für die Einzahlung der Hälfte der Zeichnungsbeträge können kurze Termine zu gelassen werden, doch nriisfen die Zeichner für die gestun deten Beträge gehörige Unterlagen in solchen Werten be stellen

Schuldscheine ausstel len, öie er mit . . . % pro anno verzinsen wird. Auch wird ein Awortisierungsplan für die Abtragung dieser Schulden entworfen werden. 16. Um die Position der Bank im Interesse der destni- tiven Stabilisierung der Währung zu stärken, wird das Finanzkomitee des Völkerbundes außer den vorgesehe nen Krediten zur Deckung der aus dem Auslande zu be ziehenden Lebensmittel einen besonderen Valuta kredit von angemessener Höhe im Auslande vermit teln. Der Ertrag dieses Anlehens, das der Staat

ebenso sicherstellen wird, wie die sonstigen vom Finanzkomitee des Völkerbundes in Aussicht genommenen österreichi schen Hilfskreöite wird der Bank zur Stärkung ihrer Va lutabestände übergeben werden. Für diesen Betrag wird die Bank Schuldnerin des Staates, dem sie nach dem unten folgenden Plane dafür Zinsen zu vergüten hat (siehe Nr. 20). 16. Die Bank erhält für die Zeit von 25 Jahren das Privilegium der ausschließlichen Notenausgabe in Oesterreich. Die näheren Bestimmungen über die Aus übung

Bank zu verwenden hat, ein Viertel wird als Super- öividenöe an die Aktionäre verteilt, und ein Viertel dient zur Herabminderbng der Notenschulö des Staates an die Bank. m. Finanzkontrolle^ 21. Die Kontrolle über öie Verwendung der durch die Aktion des Finanzkomitees des Völkerbundes aufge brachten ausländischen Mittel, über den Eingang und öie Verwendungen der der Verzinsung und Amortisierung dieser Anleihen besonders gewidmeten Erträge aus staat lichen Einnahmequellen, sowie iiber

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.09.1922
Umfang: 4
Preis 400 itanten des Graphischen Kartells in Innsbruck Herausgegeben von der graphischen Arbeiterschaft. Verantw. Ernst Müller, Innsbruck Nr. 2 Innsbruck, S. September 1922 Nr. 2 Sefterreich vor dem Völkerbund. Bundeskanzler Dr. Seipel schildert dem Völker bundsrat das Elend unseres Staates. Genf, 6. Sept. Bundeskanzler Dr. Seipel hat heute dem Völkerbundrat in einer großen Rede ausführlich die Notlage Oesterreichs dar gelegt. Offizielles Communique des Völkerbundes. G e n f, 6. Sept. Ueber

die nichtöffentliche Sitzung des Völkerbundrates wird folgendes offizielles Communique vom Generalsekretariat des Völkerbundes ausgegeben: Der Völkerbund rat hat in geheimer Sitzung an den österreichi schen Kanzler eine Reihe von Fragen gerichtet, um über einzelne Punkte feiner in öffentlicher Sitzung vorgebrachten Darlegungen Klarheit zu gewinnen. Kanzler Seipel und Außenminister Grünberger erteilten die gewünschten Auskünfte. Der Völkerbundrat beschäftigte sich weiters mit dem Verfahren, das bei Behandlung

. Er hat dieses Komitee ermäch tigt, fallweise Vertreter -anderer Länder, die, wenn auch nur in bestimmten Fragen, am öster reichischen Problem interessiert sind, beizuziehen. Außerdem hat der Völkerbundrat dem Komitee, das sich mit der Behandlung des österreichischen Problems beschäftigen wird, die gesamte tech nische Organisation des Völkerbundes zur Ver fügung gestellt, einschließlich der wirtschaftlichen, finanziellen und juristischen Experten. Das österreichische Komitee wird seine erste Sitzung nächsten Freitag

abhalten. Es ist alles vorge- ke'hrt, damit die nötigen vorbereitenden Arbeiteil bis zum Zusammentritt des Komitees durchge führt fein werden. Warme Worte des Mitgefühls für Oesterreich. Genf, 7. Sept. Heute vormittags beschäftigte sich vie Vollversammlung des Völkerbundes neuerdings mit der österreichischen Frage. Als erster ergriff der schweizerische Bundesrat Motta das Wort, der in längeren Ausführungen, erschüt tert von den Darstellungen des österreichischen Vertreters, für baldigste und wirksame

der Arbeiten betont und fand bei allen Delegierten volles Verständnis und die Zusage der Berücksichtigung dieses Wunsches. Besprechungen Seipels. Genf, 7. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Bundes kanzler Dr. Seipel hat heute vormittags an der Vollversammlung des Völkerbundes, die sich mit der österreichischen Frage beschäftigte, teilgenom- men. Am Nachmittag hatte der Bundeskanzler zahlreiche Besprechungen mit den maßgebenden Persönlichkeiten, die sich zurzeit in Gens aufhal ten. Morgen früh begibt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1935
Umfang: 8
Versagt Genf bei Lustüberfällen? Wirksamkeits grenzen des Völkerbundes Genf, Mitte Mai. (ATP.) Ter russisch-französische Beistandspakt und die Schwierigkeiten der Abfassung, die seinen Abschluß verzögerten, haben dazu beigetragen, eine sehr wichtige Seite der sriedenbewahrenden Funktionen des Völkerbundes ins rechte Licht zu setzen. Ist der Völkerbuno imstande, schnell zu lzandeln? Oder wird man acht Tage warten müssen, brs sich der Rat im Falle schwerer Friedens- ge fahr

überzeugt, daß der Völkerbund schnell handeln kann. Er kann ihres Erachtens rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen beschlie ßen und gegebenenfalls den Angreifer bezeichnen. Man wird nicht überrascht sein, zu erfahren, daß die Frage der schnellen Funktion des Völkerbundes im Krisenfall wiederholt auf der Tagesordnung des Rates und der Ver sammlung gestanden hat. Die maßgebenden Organe des Bundes haben darüber wichtige politische und technische Un tersuchungen vorgenommen. Dabei

sollten gewisse Botschaften die Priorität bekommen. Seit 1925 haben sich die technischen Organe des Sekre tariats an die Arbeit gemacht. Zwei Fragen zogen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit aus sich: erstens der Rund funk. zweiten die Luftverbindungen. 1. Der Rundfunk. — Seit 1930 besitzt der Völkerbund einen starken Sender. In normalen Zeiten wird er von der Gesellschaft Radio-Suisse benutzt. In Krisenzeiten wird er dagegen ohne weiteres zur ausschließlichen Verfügung des Völkerbundes gestellt. Falls

das Generalsekretariat es für nottvendig hält, das gute Arbeiten der Station oder die Unabhängigkeit der aus gegebenen Mitteilungen zu sichern, kann das ständige Per sonal durch ein vorübergehendes ersetzt werden. Es wird durch den Generalsekretär des Völkerbundes ernannt. 2. Die Luftfahrt. — Kürzlich hat das Sekretariat das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die sie an 27 Stam* über die Erleichterungen gerichtet hat. welche die Regierun gen den Völkerbundflugzeugen im Falle einer starken Span nung gewähren

werden. Ferner machen sie Angaben über die Nachtflugverhältnisie und die Papiere, mit denen die Apparate und ihre Passagiere ausgerüstet sein müssen. Auch stellen Sie Bedingungen über die Deckung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Flugtransporte des Völkerbundes verursacht werden. Sie fordern, daß die Luftfahrzeuge mit besonderen Kennzeichen des Bundes versehen sind. Sie bezeichnen die Gegenstände, die von derartigen Flügen über ihr Land ausgeschlossen sein müssen, so Waffen, Photographenapparate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
jjj. 150 Freitag, beit 3. IM 1936 Seite 5 £etzte Meldimqm^ Sie Donnerstag Sitzung des Völkerbundes Genf, 2. Juli. In der heutigen Sitzung der Volloer- Mmlung des Völkerbundes- ergriff zuerst der australische Elegierte Bruce das Wort, der für die Aushebung der j Zanktionen eintrat, zugleich aber die Verstärkung des Pak- ^ vorschlug. Nach Bruce sprach der Delgierte von jruguay, der sich gegen jede Art von Eroberungskriegen ,ai?dte und ein Bekenntnis zum Völkerbund äblegte. Der dänische Delegierte

Münch sagte, daß das Versagen Her Sanktionen auf Meinungsverschiedenheiten innerhalb U Großmächte zurückzuführen ist. Es müsse für die außer halb des Völkerbundes stehenden Mächte ein Konsultativ- jxift geschaffen werden, um ein möglichst geschlossenenes Handeln im Interesse des Friedens zu erzielen. Vor allem ' fei es notwendig. Radio und Presse in den Dienst des Frie«- densgedankens zu stellen, die Währungsstabilität wieder- herzustellen und den normalen Güteraustausch in die Wege zu leiten

des Völkerbundes intensiv be* I {eiligen. Er betone nur. daß auch der Artikel 8 des Paktes I betreffend die Abrüstung nicht eingehalten worden sei. Der irische Vertreter de Valera erklärte, daß jedes Wort des Negus wahr gewesen sei. Man solle das Ideal des Völkerbundes Hochhalten, aber wenigstens für Europa jene Sicherungen schaffen, die den Frieden aufrechterhalten. Der Vertreter Neuseelands erklärte, daß seine Regie rung auch für die Aufrechterhaltung und Verstärkung der Sanktionen eintrete, seine Regierung

sei sich aber der Risiko-- lofigkeit bewußt. Deshalb werde seine Regierung der Majo rität sich fügen und die Sanktionen ausheben. Er betone aber, daß gerade die kleinen Staaten im Völkerbund ihren Zufluchtsort sehen und es nicht angehe, ständig die terri toriale Unversehrtheit und die politische Unabhängigkeit herletzen zu lassen. , Oesterreichs Vertreter Pflügl gab die Erklärung ab. daß I LHerreich..an..jedem Reformwerk des Völkerbundes eitrigst Mcäbeiten werde. Der Vertreter Chinas bedauert

das Versagen -be§ Völkerbundes in der Angelegenheit des italiemsch-abefsinischen Konfliktes und tritt ebenfalls für eine Verstärkung der Satzungen des Paktes ein. Jede Na- , tion müsse entschlossen sein, die nötigen Opfer für die Auf- rechrhaltung des Friedens zu brinaen. hieraus wurde die Sitzung geschlossen. Genf. 2. Juli. Wie man in den Wandelgängen des Völkerbundes erfährt, bereitet sich Delbos auf lein Erposee vor, das er in der morgigen Ratstagung halten wird und das sich mit den französischen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 18.06.1925
Umfang: 16
ist gegenwärtig kein selbständiges Staats- ivesen. In den Friedensverträgen steht zwar die feier- liche Bestimmung zu lesen, daß Oesterreich ein selbstän diger Staat sein und bleiben ntttfj. Aber die nämlichen Fmdensvecträge haben durch die Zerreißung des alten Wirtschaftsgebietes unseren Bundesstaat in eine solche Mage gebracht, daß er im Jahre 1922 unmittelbar vor seinem Untergang stand und zu seiner Rettung sich unter die Botmäßigkeit des Völkerbundes flüchten mußte. Seit dem besteht unsere eigentliche

Negierung in Genf, in der ötadt des Völkerbundes, und unser wirkliches Parlament find nicht der Nationalrat oder die verschiedenen Land tage, sondern die Beratungen des Völkerbundes. Dort werden jene Befehle gegeben, die von unseren Vertre- tungskörpern ausgefühct werden müssen. Unser Staat W vorläufig in aller Form unter der Vormundschaft d« Völkerbundes und der ständige Vertreter der Vor- Ander ist der Generalkomnüfsär Dr. Zimmermann, der frühere Bürgermeister der holländischen Hauptstadt Amsterdam

nicht gesagt sein, daß der Völkerbund mit seinen Weisungen jedesmal das für uns Richtige und Beste getroffen hat. Es kommt eben alles darauf an, welche einheimische Kreise ans die Vertreter des Völkerbunds sich Einfluß zu ver schaffen wußten. Wenn auch die Verhandlungen des Völkerbundes vorherrschend und amtlich mit unserer Regierung geführt werden, so besteht doch kein Zweifel, daß sich daneben noch sehr starke außerordentliche Ein güsse geltend machen können. Oesterreich ist im ersten Jahre

der Durchführung des ^anierungswerkes von Seite des Völkerbundes fast über schwänglich gelobt worden. Man war überrascht über die Tatkraft der Regierung Dr. Seipels und über die Opferwilligkeit sowie über das politische Verständnis des österreichischen Volkes. Die finanzielle Lage des Staates besserte sich rasch und gar bald konnte man hören, das schwerste fei bereits überstanden und der größere Teil des Weges fei bereits zurückgelegt. Im zweiten Jahre der Sanierung aber wurde allmählich ein ganz

anderer ^on angeschlagen. Die Berichte des Generalkommissärs uangen nicht mehr so vertrauensvoll und von Seite des Völkerbundes kamen scharfe Rügen und Beweise unver- Mten Mißtrauens. Es hatte im vergangenen Früh obst auch wenig geholfen, daß der eben erst notdürftig ömesene Bundeskanzler Dr. Seipel sich mühsam nach ^enf schleppte, um dem versammelten Völkerbund mehr vertrauen und größeres Wohlwollen zu Oesterreich bei- rubringen. Die Haltung des Auslandes, das uns die Sa lerungsgelder vorgestreckt und für deren

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 16.09.1928
Umfang: 16
wird es geben, so sagte er, in denen die Tätigkeit des Völkerbundes mit wachsamerem Interesse verfolgt wird als in Oester reich. Oesterreich steht seit der unter den Auspizien (Bemühungen) des Völkerbundes durchgefuhrten Sanierungsaktion in einem besonderen Verhältnis zum Völkerbund. Gewiß war die Sanierungsak tion auch ein gutes Geschäft für alle Beteiligten: für den Völkerbund, der durch die glückliche Lö sung einer so bedeutenden Aufgabe offentsichtlich eine Erhöhung seines Ansehens erfuhr; für Oester

) und Hilfsbereitschaft zwischen den Völkern in werktäti ger Weise unter Führung des Völkerbundes an uns 1 geoffenbart. Die österreichische Sanierungsaktion ist ein geschichtliches Musterbeispiel des Erfolges in ternationaler Zusammenarbeit geworden, das in der Folge anderwärts Nachahmung fand. Aber auch das ist noch nicht das wichtigste. Die volle Be deutung der österreichischen Aktion des Völkerbun des erkennen wir erst dann, wenn wir uns in Er innerung rufen, daß es damals galt, einen der wirtschaftlich

. Die Völker bundfrage an sich ist die Wellfriedensfrage. Der Völkerbund steht und fällt mit dem, waserfürdieSicherungdesFriedens macht oder verfäumt. Ich habe gesagt, daß wir in Oesterreich die Ar beiten des Völkerbundes mit besonderem Interesse verfolgen. Nun muß ich der Wahrheit gemäß hin-; zufügen, wir tun es nicht nur aus Dankbarkeit, nicht nu weil wir einmal eine gute Erfahrung mit dem Völkerbund gemacht haben; der eigentliche Grund unseres Interesses ist, daß uns besonders viel an der Stabilisierung

(Festigung) und Organs sierung des Friedens liegt. In die Mitte Europas gestellt, durch seine Geschichte und in seiner Wirt schaft an die engsten Beziehungen zu seiner Umwelt gewöhnt, fühlt Oesterreich jede Störung, jede Er-; schütterung, jede Reibung, die irgendwo in Europa entzieht, aufs schmerzlichste mit. Der Kanzler er- wähnte nun den erfolgten Abschluß des Kriegsäch tungspaktes und die Arbeiten des Völkerbundes und fuhr fort: Oesterreich ist bereit, bei jeder Ak- tion, die friedensfördernd

ist, mitzuwirken. Redner kommt sodann auf die Bemühungen des Völkerbundes zu sprechen, den Frieden wirksam zu sichern, was vor allem Aufgabe der Abrüstungs-; Konferenz ist. Er führt dazu aus: Die bisherige Behandlung der Abrüstungsfrage durch den Völkerbund ist eine Enttäuschung, oder sagen wir, um nicht ungerecht zu sein, die Erkennt nis der geringen Möglichkeiten, die der Völkerbund' hat, in der Abrüstungsfrage vorwärts zu kommen, ist eine Enttäuschung. Ich möchte nicht neuerdings ausführen, was ohnehin

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 04.09.1936
Umfang: 12
u. nicht terminierte Inserate gelten bis zur Abbcst. Postsparkasfen-Konto 123.395. Folge 36 Lienz , Freitag, den L September 1936 25. Jahrgang Reform des Völkerbundes! ^Reform des Völkerbundes! Nach rund I5jährigem Bestehen sieht man ein Gebäude wanken, das symbolisch, genommen, die ge samte Nachkriegszeit darstellt. Die glänzende Fassade der ersten Bestandsjahre erwies sich aber bald schon brüchig und der Verfall schritt mit einer solchen Schnelligkeit fort, daß man heute bereits nach einer gründlichen Nefor

- mierung rufen mutz. Bereits bei seiner Grün dung wurden Stimmen laut, die besagten, daß diesem Kinde kein langes Leben beschieden sein werde. Die mahnenden Stimmen von gestern sehen ihre Voraussage heute in Erfüllung gehen. Der Völkerbund meldet seinen Kon kurs in dem Momente an, in dem die Völker Europas vor einem neuen Kriegsbrände ste hen. Auf falsche Grundgedanken aufgebaut, mutzte der Völkerbund Ausammenbrechen. Der ständige internationale Gerichtshof des Völkerbundes hat, wenn man das Nesume

, ist der Völkerbund Heute eine beißende Sathre auf unsere Zeit, eine Spiegelfechterei, die im Grunde genom men selbst von den eigenen Gründern, soweit sie noch leben, verachtet wird. Der Völkerbund hat seinen Sitz in Genf, wo gerade letztes Jahr der unter ungeheuren Kosten fertiggestellte Palast bezogen werden soll. Der Gedanke einer „Liga der Nationen" oder eines Völkerbundes stammt vom ein stigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Wpoörow Wilson, dem Vater der 14 Punkte. Die Grundgedanken — Abschaffung

, Ita lien und Japan), nachdem bereits 1927 eine Konferenz zwischen England, Ll.S.A. und Ja pan an der Hauptfrage des Kreuzerbaues ge scheitert war. > 1933 trat Japan aus dem Völkerbund aus und ein halbes Jahr später auch Deutsche land. Gegen Ende 1933 forderte die italienische Negierung eine Nevision des Völkerbundes dahin, daß das Necht der Kleinstaaten, in Fragen, die sie nur teilweise berühren, die Stimme anzugeben beschränkt werden solle. Weiters die Völkerbundsverfahren zu verein fachen

und das Völkerbunöstatut aus dem Nahmenwerk des VersaUlervertrageS und an derer Nachkriegsverträge zu beseitigen. Am 30. August 1936 erklärte der russische Außenminister Litwinow, daß im gegenwär tigen Zeitpunkt eine Nevision des Völkerbun des nicht günstig sei, machte aber Anregun gen zu einer wirksamen Anwendung der Prin zipien hinsichtlich der kollektiven Sicherheit. SS. a. schlägt er vor, daß der Staat, der zstm Kriege greifen sollte, als mit allen Mitglie dern des Völkerbundes im Kriegszustand er achtet

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
Ministerpräsident De Valera verurteilte in der Sitzung des Völkerbundes das Verhalten Italiens und wandte sich in einem dringenden Appell an die Groß- mächte, jetzt sofort zu einer Friedenskonferenz zusammen zutreten und nicht erst nach dem nächsten Völkermorden. Der Pakt müsse bereinigt werden. Einige verletzende Be stimmungen seien zu entfernen und das Kolonialproblem müsse neu aufgerollt werden. Die Vermeidung eines neuen Krieges sei wohl einige Opfer wert. — Der Ver treter eines Landes, das seinerzeit

über gewisse Lücken im Völkerbundpakt Erfahrungen gesammelt hat, der Chinese Wellington Koo, sagte, die Eristenzkrise, von der heute der Völkerbund befallen sei, habe im Herbst 1931 begonnen, als ein Mitgliedstaat des Völker bundes einem anderen, China, weite Gebietsteile ent rissen habe, ohne daß der Völkerbund wirksame Gegen maßnahmen ergriffen habe. Der Vertreter Oesterreichs, Gesandter Pflügl, führte u. a. aus: Das große Unternehmen einer Re form des Völkerbundes wird die volle Unter stützung

des Augenblickes die endgültige Lösung dieses Konfliktes erwartet werden kann und darf, und zwar eine Lösung, die den gebieterischen Notwendigkeiten nach Beruhigung und Sicherheit der Welt ebenso Rechnung trägt wie der Autorität des Völkerbundes. Der un garische Delegierte Velics hob wie der Delegierte Oesterreichs den versöhnlichen Charakter der italienischen Note hervor. Paris, 2. Iuli. An zuständiger Stelle wird er klärt, daß die für morgen erwartete Rede des französischen Außenministers Delbos

im Völkerbundplenum der Dar legung der Anträge gewidmet sein werde, die Frankreich zur Verstärkung des Völkerbundpaktes und der kollek tiven Sicherheit einzubringen gedenke. Genf, 2. Iuli. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie man er fährt, wird das Koordinationskomitee des Völkerbundes, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Italien vorgeschlagen hatte, voraussichtlich in einer morgen oder am Samstag stattfindenden Sitzung die Aufhebung dieser Sanktionen auf den 10. Iuli fest setzen. Deutsche

machen müßten, um den Frieden zu retten. Das ist eine schlimme Lehre. — Die „Frankfurter Zeitung" erklärt: „Wir müssen mit aller Entschiedenheit betonen, daß sich Deutschland keinesfalls in eine Anerkennung der französischen Allianzpolitik oder in eine Verstrickung in ein Beistandsnetz hineinmanövrieren lassen wird." Wirbel um den Negus. Nach dem argentinischen Delegierten erhielt in der Sitzung des Völkerbundes in Genf der Negus das Wort. Kaum hatte H a i l e S e l a s s i e die Tribüne betreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1935
Umfang: 8
. Bei Abholen in den Verschleiß, stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 43. Jahrgang Rr. 238 Innsbruck, Jienstag den 18. Lliober 1838 Völkerbund und Sanktionen Die Maßnahmen des Völkerbundes gegen Italien be gegnen da und dort aus verschiedenen Gesichtspunkten einer mehr oder weniger scharfen Kritik. Die Stellung Oester reichs und Ungarns

in bieiern Konflikt ist auch von den an den Sanktionen beteiligten Staaten gewürdigt worden und bedarf dadurch keiner näheren Erläuterung. Das Wesent lichste an der Kritik, die ernst genommen werden.kann, ist das, daß das Wirtschaftsleben neue Hemmungen erfährt und dadurch die Komplikationen, soweit sie sich aist die Wirt schaft beziehen vergrößert werden. Dieses. Argument ist sicher stichhältig, stichhältig aber nur dann, wenn der Begriff des Völkerbundes nur defensiv aufgefaßt

wird und man sich nicht diejenige Entwicklung des Völkerbundes vorstellen kann, die auch kollektiv der Wirtschaftskrise an den Leib rückt. Daß eine Voraussetzung zu dieser Möglichkeit einer Be tätigung des Völkerbundes der Friede ist, ist wieder selbst-- verständlich. Der österreichische Außenminister Berger-Waldenegg hat sich in seiner sonntägigen Rede dahin geäußert, daß Oesterreich als treues Mitglied des Völkerbundes die Funk tion des Bundes der Nationen zu würdigen weiß und hat damit, zum Ausdruck gebracht

, daß jede Lösung der Krisen, die die Welt heute Erschüttern, nur kollektiv sein kann. Das Nichtfunktionieren des Völkerbundes im italienisch- abessinischen Konflikt hätte zur Folge gehabt, daß der Völ kerbund eigentlich nur theoretische Bedeutung besitzen würde. Es wäre natürlich unrichtig, wenn nicht im Nahmen des Völkerbundes diejenigen notwendigen Verhandlungen ge führt würden, die dem Konflikt ein rasches Ende bereiten. Der Bölkerb-undminister Eden hat in seiner' Ründsunkan- tprache gesagt, daß nun acht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1938
Umfang: 8
bereits auf mehrere Wochen zurück. Das Projekt wird allgemeines Aufsehen Hervorrufen und umfaßt vorerst England, Frankreich und die Ver einigten Staate n. Es muß gleich einleitend betont werden, daß das Projekt nicht vom Völkerbund ausgeht und auch nicht im Rahmen des Völkerbundes verwirklicht werden soll. Sensationelles Projekt Eden—Delbos In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Grund linien des Projektes 'bereits anfangs der Woche zwischen Eden und Delbos in Paris erörtert werden. Gleichzeitig

er fährt man auch, daß das Völkerbundsekretariat für die am Mittwoch beginnende hundertste Ratstagung, die Jubi läumssitzung des Völkerbundes, eine umfassende Denkschrift ausgearbeitet hat. Frankreich als Jnitijator Ueber die Einzelheiten des oben erwähnten Projektes wird folgendes mitgeteilt: Seit dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, in Wirklichkeit aber schon seit dem Ab schluß des Antikominternpaktes, erwogen die Staatskanz leien von' Paris, London und Washington die 'Schaffung

zu, wenn sie. auch der Institution des Völkerbundes weiterhin miß trauisch gegenübersteht. Sowjetunion ausgeschlossen Es wird in eingeweihten Kreisen betont, daß der de mokratischen Staateninternationale die Sowjetunion nicht angehören wird und auch nicht angehören kann. Schon dies soll die ernste Absicht zeigen, die dem Projekt zugrunde liegt. Ueber die näheren Einzelheiten des Planes wird vor derhand bloß auf den absolut unoffensiven Charakter der Zusammenarbeit hingewiesen. 'Sie 'soll «sich — nach der Art des italienifch

parallelen Staaten zum Beitritt offen sichen 'soll, keineswegs die Ab sicht hat, den Völkerbund zu ersetzen. Vielmehr soll, w'e ausdrücklich hervorgehoben wird, durch diese kulturelle und weltanschauliche Gemeinschaft die Universalität des Völker bundes ungestört bewahrt bleiben. Revision des Sanktionsparagraphen? ES bestätigt sich im übrigen, daßEden und Delbos auf der Jubiläumstagung, ein Bekenntnis zumi Gedanken des Völkerbundes ablegen werden. Näheres über den eigent lichen Inhalt dieser Deklaration

werden. „Zusammenarbeit außerhalb des Völkerbundes" Stockholm, 23. Jänner. Der schwedische Außen minister Sandler sprach am Samstag in der Zweiten Kam mer über den Völkerbund und erklärte unter anderem, man übertreibe, wenn man von -einer vollständigen Ohnmacht des Völkerbundes spreche. Richtig fei, daß der Völkerbund nicht die Macht habe, effektiv einzu,greifen, wenn Groß machtsinteressen ernsthaft auf dem Spiele stehen. Mit an deren Worten, der Völkerbund werde mit 'ernsthaften Kon flikten nicht wehr fertig

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 13
Datum: 24.11.1933
Umfang: 13
zu machen, daß Deutschland weder nach Genf zurückkehren, noch in Zukunft irgendein Abkommen abzuschließen gedenke, das dem Rahmen des Völkerbundvertrages eingefügt werden solle. Es ist somit ein Irrtum zu glauben, daß die Kardinalsrage, um die es geht, die Abrüstung und die Gleichberechtigung Deutschlands fei. Nein. Es geh tum denVölkerbund, aber auch die Zerstörung des Völkerbundes ist nur Mittel und Zweck der Entwurzelung des Vertrages von Ver sailles. Es ist, so stellt auch die durchaus nicht deutschfreundliche

„Reichspost" fest, in der Tat ein noch immer viel zu wenig beachteter Akt der Loyalität der Reichs regierung gewesen, wenn sie unmittelbar nach den Wahlen ihre Karten offen auf den Tisch gelegt hat. Das Kalkül der deutschen Außenpolitik: Mit der Beseitigung des Völkerbundes ist auch der Vertrag von Versailles haltlos und unhaltbar geworden, ist richtig. Hat doch die Schaffung des Völkerbundes einen unzertrennbaren Bestand teil des Friedensvertrages, ja mehr als das, nämlich sein Fundament, seine mora

des geringsten Widerstandes ausgenom men hat. Es ist zweifellos viel schwerer, die Gleichberechtigung Deutschlands im Rahmen des Völkerbundes tatsächlich durchzusetzen — als diesen zu zerstören. Zwei Weltmächte, die heute weitreichende gemeinsame Interessen eben besprochen haben — Amerika und Rußland — gehören ihm nicht an: zwei andere — Deutsch land und Japan — haben ihren Austritt angemeldet. Italien erklärt den Völkerbund als abgetan. So liegt die Entscheidung über das Schicksal des Völker bundes

wie der Friedensverträge im wesentlichen bei England. Zweifellos kann England die Blockbildungen, die der Ausschaltung des Völkerbundes folgen müßten, nicht wünschen. Doch in dem Bestreben, das Nächstliegende Ziel einer Abrüstungs konvention unter Teilnahme Deutschlands zu erreichen und alles andere der Zukunft zu überlassen, ist England zunächst und für absehbare Zeit zu Verhandlungen mit Deutschland außerhalb des Völkerbundes nicht abgeneigt. In der Tat ist es an sich auch nicht von entscheidender Bedeutung

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Alpenländer-Bote
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Seite 13 von 14
Datum: 12.09.1926
Umfang: 14
des Völkerbundes sind übri- ens schon vor der Septembersession über die Be ichte genau unterrichtet worden. Sie fühlten sich beruhigt und hatten den Eindruck, daß die Rückzahlungsbestrebungen gelingen werden, so daß eine Gefährdung des Budgets aus diesem Titel ausgeschlossen erscheint. Die Verhandlungen des Bundeskanzlers Dok tor Ramek nahmen diesmal an beiden Tagen ins gesamt nur eineinhalb Stunden in Anspruch. Für Oesterreich erscheint damit ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Sanierung erreicht

. Wir sind nun gänzlich im Besitze aller jener Gelder, für die wir seit Jahren Zinsen bezahlen. Der Regierung sind somit die Mittel zur Verfügung gestellt zu neuen Arbeiten, die wieder Brot und Verdienst für viele bringen. Die Haltung des Völkerbundes bedeutet für unsere Sozialdemokraten eine schwere Blamage. Sie beweist, daß man im Aus land die sozialdemokratische Opposition nicht ernst nimmt. Das Urteil der Fernestehenden muß in diesem Falle besonders hoch gewertet werden, da wir in Oesterreich selbst in der Hitze

des aufregen den politischen Kampfes kaum in der Lage waren, stets zu erkennen, wo Wahrheit und Lüge ihre Grenzen haben. Das Ergebnis der Völkerbund beratungen beweist aber, daß man das aufgeregte Getue der Opposition nicht ernst nimmt, daß man dort genau weiß, daß die Entrüstung der Sozial demokraten nichts anderes ist, als eine Agitation um jeden Preis. Feierliche Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund. Wie wir schon letztesmal mitgeteilt haben, hat es fid) bei der diesjährigen Tagung des Völkerbundes

, wo sie mit großer Spannung erwartet wurde. Schon am Bahnhof dräu ten sich die Menschenmassen, die das Schauspiel der Ankunft der Deutschen nicht versäumen wollten. Sie wurden dort von einer Vertretung des Völkerbundes begrüßt und in die Stadt geleitet. Am 10., um halb 11 Uhr nachts sollte die feierliche Ausnahme erfolgen. Lange vor halb 11 Uhr war bereits der Saal, in dem die Völkerbundversammlung stattfindet, bis zum letz ten Plätzchen gefüllt. In allen Sitzreihen standen die Mitglieder der Delegationen

und ihre Referenten eingekeilt. Alle Galerien waren dicht besetzt. Um halb 11 Uhr gibt ein Glockenzeichen den Beginn der Sit zung bekannt. Unter lautloser Stille erteilt der Vor sitzende der Völkerbundversammlung, Nincie, dem Präsidenten der Wahlüberprüfungskommission, Guer- rero (Salvador) das Wort zum Berichte über die Auf- nahnie Deutschlands. Guerrero erklärt, daß alle For malitäten erfüllt sind. Deutschland ist als Mitglied des Völkerbundes zu betrachten. Präsident Nincie bittet, nun die deutsche Delegation

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 15.10.1935
Umfang: 4
der Mitgliedstaaten des Völkerbundes (mit Ausnahme Italiens und Abessiniens), die das sogenannte große Koordinationskomitee bilden, hielt heute abends eine kurze Sitzung ab. in deren Verlauf der vom 18er-Ausschuß oorgelegte Bericht über die finanziellen Sanktio nen, welche gegen Italien ergriffen werden sollen, ge nehmigt wurde. Im Laufe der Diskussion wurde fest gestellt, daß die bereits gegen Italien bestehenden Schulden durch die heutigen Beschlüsse nicht berührt werden. Der Vertreter Oesterreichs, Minister

Sanktionen durch die Mitgliedstaaten des Völkerbundes zu prüfen und zu kontrollieren hat. 'Es wurde schließlich bestimmt, daß die für das italienische Rote Kreuz bestimmten Gelder und Materialsendungen von den in Aussicht genommenen Maßnahmen nicht betroffen würden. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) In der heutigen Sitzung des 18er-Ausschusses des Völkerbundes wurde das Unterkomitee, welches sich mit den wirtschaftlichen Sank tionen zu befassen hat, zusammengesetzt. Dieses Unter komitee

wird insbesondere nachfolgende Fragen zu prüfen haben: Bedeutung des Handels mit Italien für die Ge samtheit des Außenhandels der einzelnen Mitgliedstaaten des Bundes: Haltung Oesterreichs und Ungarns in Bezug auf den Transit von Waren nach Italien, eventuelle Mitwirkung Deutschlands, der Vereinigten Staaten, Japans und Brasiliens (Nichtmitgliedstaaten des Völkerbundes) bei der Anwendung von Sanktionen. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) Minister Eden hat heute dem Generalsekretär des Völkerbundes ein Schreiben

des Völkerbundes mit dem paktbrüchigen Staate vor. Der Vertreter der Südafrikanischen Union, De Water, hat im 18er-Aus- schuß die Anregung gemacht, die diplomatischen Beziehun gen zu Italien abzubrechen. Dieser Vorschlag wurde nicht günstig aufgenommen, da verschiedene Delegierte der Auf fassung sind, daß ein solches Vorgehen auf jeden Fall im jetzigen Stadium des Konfliktes zwischen Italien und dem Völkerbunde nicht zu einer Beschleunigung der Wie derherstellung des Friedens beitragen würde. In den Kreisen

oder juristische Person, die dem fehlbaren Staat Mgehört oder ihm als Ver mittler dient, in den Mitgliedstaaten des Bundes: Verbot der Eröffnung von Bankkrediten und Handelskrediten für den schuldigen Staat oder an italienische Staatsange hörige. Das Komitee hat ferner noch einige andere Maß nahmen ins Auge gefaßt. Englands Vertreter Eden schlug vor, daß alle Mit gliedstaaten des Völkerbundes den Kauf italieni scher Waren ein stellen, wodurch 70 Prozent der Gesamtheit des italienischen Exportes betroffen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.09.1925
Umfang: 4
über Z H u tz z ö l l e. Bon Seite Englands wird die üMung der Kontrolle mit dem Argumente bekämpft, W nach Aufhebung der Kontrolle die Kreditfähig keit Oesterreichs beeinträchtigt werden Me. Die Führung der Behandlung dieser Frage für Lester re i ch hat Dr. Ahr er selbst inne, der auf dem AOpunkr steht, daß er als vollwertiger Partner, der für Kredite Zinsen zahle und Zinsen gegeben habe, For derungen stellen könne. Er stellt fest, daß jede Resolution des Völkerbundes, die nicht ausspreche, daß die Vorbedin gungen

- iWöes Völkerbundes von dem französischen Minister- Wenten P a i n l e v e eröffnet. Der Ministerprä A benützte diesen Anlaß, um neuerlich auf die unter illÄgide des Völkerbundes durchgeftthrte finanzielle hi\w ung Oesterreichs hinzuweisen. Er betonte, AMSanierung voll geglückt sei, so daß man sich MÄöer Frage beschäftigen müsse, ob die Kontrolle WO aufgehoben werden könne. Zckginn seiner Rede gedachte Painleve der großen Üsm Völkerbundes, namentlich des schwedischen Mi- AWräsidenten Branting

und des edlen Gründers ^Mkerbundidee Woodrow Wilson. Er erklärte, D öie französische Regierung Wert darauf gelegt habe, iiiöcr Bölkerchundtagung durch ihren Chef vertreten zu h m so zu bekunden, daß trotz der vielfachen Sorgen, Wenblicklich Frankreich bedrücken, das hohe Ideal Völkerbundes nicht einen Augenblick aus ihrem Ge- Wunkte entschwinde, ja daß sie den hohen Mens ch- Asauf gaben, die in Gens vertreten werden, ihr Wes und unablässiges Interesse zuwenöe und der Zu- hft des Völkerbundes ihr volles

an den Notenmechsel, der wegen der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund mit Deutschland ausgetauscht wurde und sagt, er hoffe die eiumütige Zustimmung der Versammlung zu finden, wenn er an Deutschland den A p p e ll richte, in den Völkerbund, in die Gemeinschaft, die der Völker bund darstelle, einzutreteu. (Lebhafter Beifall.) Painleve drückte seine Genugtuung darüber aus, daß die Vereinigten Staaten, wenn auch nicht als Mitglied des Völkerbundes, so doch parallel und gemeinsam mit dem Völkerbund in vielfacher

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.09.1936
Umfang: 8
Bette « Donnerstag, den 3. September 193-6 Nr. 262 1. Im Falle eines- Krieges gegen irgend ein Mitglied des Völkerbundes muß der Rat längstens im Laufe von drei Tagen vom Tage der Verständigung hierüber durch den Generalsekretär einberufen werden. 2. Binnen drei Tagen vom Augenblicke seiner Einberu- fung, ist der Rat -verpflichtet, einen Beschluß über das Vor handensein der Bedingungen zu fassen, welche die Anwen dung des Artikels 16 des Paktes erheischen. Dieser Beschluß wird als angenommen

betrachtet, wenn mindestens drei Viertel der anwesenden Mitglieder — nicht eingerechnet die Stimmen der Vertreter des angegriffenen Staates und des Staates, gegen den die Beschwerde erhoben wurde — für ihn stimmen. 3. Von dem Augenblick, in welchem der Rat konstatiert, daß die Bedingungen für eine Anwendung des Artikels 16 gegeben sind, wird der Staat, der zum Kriege gegriffen hat, als Staat, der sich mit allen Mitgliedern des Völkerbundes im Kriegszustände befindet, angesehen

dinieren möchten. 5. Die Nichtstassung eines Beschlusses nach Punkt 2 sei tens des Rates steht einer sofortigen Erfüllung der Hilse- leistungsverpflichtungen durch jene Staaten, die Teilneh mer an Verträgen über gegenseitige Hilfeleistung sind, nach den in diesen Verträgen angeführten Bedingungen nicht im Wege. 6. Vom Augenblicke an, wo der Generalsekretär über den Zweck der Einberufung des Rates gemäß Punkt 1 vom Krieg gegen ein Mitglied des Völkerbundes in Kenntnis gesetzt wird, haben die Staaten

, die Teilnehmer an Ver trägen über gegenseitige Hilfeleistung und berufen sind, im gegebenen Falle zu handeln, das Recht, alle Vorbereitungs maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um ihre Streitkräste zwecks Hilfeleistung nach dielen Verträgen in Bereitschaft zu bringen. 7. Die Staaten — Mitglieder des Völkerbundes — ver pflichten sich, solche Handlungen nicht als Angriffsakte an zusehen, die sowohl von den Teilnehmern an Verträgen über gegenseitige Hilfeleistung als auch voll« anderen Mit gliedern

des Völkerbundes nach Punikt vier auf Grund mi litärischer Sanktionen verwirklicht werden. 8. Der Rat entscheidet unabhängig von der Frage der Anwendung militärischer Sanktionen gegen den Angreifer- Staat mit den in den Punkten 1 bis 3 des Artikels 16 an gegebenen Maßnahmen über die Frage ihres Inhaltes, Um fanges und Termins des Inkrafttretens, wobei ein solcher Beschluß für alle Mitglieder des Völkerbundes verbindlich ist. Ter Rat kann auch, wenn dies für den Erfolg der Durchführung des allgemeinen Aktion

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.01.1938
Umfang: 8
in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch. land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Nr. Li» Fnnsbruck, Mittwoch, den 26. Ziinner 1938 46. Fahrgang Reform des Völkerbundes? Heute tritt der Völkerbundrat, das wichtigste Organ des Völkerbundes, in Genf zu seiner 100. Tagung zusammen. Die Umstände, unter denen diese Körperschaft ihr Jubliäum ieiern -kann, sind nicht gerade erfreulich. Besonders

, daß nämlich mit sei nem Bestände die Sicherung der Eroberungen der Sieger aus dem Weltkriege verknüpft wurde. Heute ist die Ueber- Pugung bereits allgemein, d.aß die Friedensverwäge unge recht waren und von dem -ganzen Vertragswerk ist im Laufe der Jahre schon reichlich viel abgebröckelt und manches wird gerade Nächstens verschwinden. Ein weiterer Nachteil des Völkerbundes war auch, daß er immer mehr zu einem Machtinstrument -der Großmächte wurde und die kleinen Staaten eigentlich verflucht wenige

ist natürlich, die wirtschaftliche und finanzielle Mitarbeit DeutiManIds, Ita liens. Japans und der Vereinigten 'Staaten zu gewinnen, auch für den 'Fall, daß sich diese Länder vorläufig nicht entschlie ßen könnten, dem Völkerbund 'selbst bei Mir eien. In britischen Kreisen steht man diesem Plan- mit Reserve gegenüber. Man wünscht nicht, daß 'der Völkerbund in eine Reihe von Spezial- vrgani'sationen zerrissen werde. Außerdem ist man durchaus, nicht sicher, daß die Mitarbeit der außerhalb des Völkerbundes

stehenden Länder auf diese 'Weise gewonnen werden ka'nn. Ve- kanntlich sind Deutschland- und Italien auch ans dem prakt'sch vutonomen Internationalen Anbeitsamt ausqeschieden. Es ist iedoch bekannt, daß einflußreiche Citykreise sich für eine engere kommerzielle und finanzielle Zusammenarbeit mit Deutschland einschen und die Loslösnug des Wirtschastskomplexes aus den Agenden düs Völkerbundes begrüßen würden. Der deutsch freundliche „Observer" hat sich gestern zum Sprachrohr dieser Tendenzen gemacht

mit Rom und Berlin derartig sind, um so weitgehende Hoffnungen zu rechtfertigen. r Vor der hundertsten Ratssitzung des Völkerbundes Genf, 34. Jänner. Nach .zuverlässigen' Mitteilungen beabsichtigt der schwedische Außenminister Sandler, bezie hungsweise 'sein 'Stellvertreter «Unden, i>m Schoße des Völ kerbundes -die Frage der De-facto-Anerkennnung der Besitzergreifung Abessiniens durch Italien zur Sprache zu bringen. Er tut 'dies zugleich in seiner Eigen schaft als Vertreter 'der neutralen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 23.09.1925
Umfang: 4
des Völkerbundes empfehlen und er werde dem Nationalrat zeitgerecht entsprechende Vorlagen un terbreiten. Im Laufe seiner Ausführungen legte er dar. daß das Verlangen des Völkerbundes auf Wiedereinführung der Kontrolle,,falls die für die Völkerbundsanleihe verpfändeten Ein nahmen unzulänglich werden sollten, von minderer Bedeutung sei, da der Dienst der Völkerbunds anleihe, der jährlich 72 Millionen Goldkronen er fordere, mehr als vierfach durch die Erträgnisse der Zölle und des Tabaks gedeckt erscheint. (Umso

weniger bestünde für den Völkerbund ein Anlaß, Oesterreich zu einer eventuellen Wiederzulassung der Kontrolle zu verpslichten!) Ebenso könne auch der Wunsch nach Fortdauer der Beratung (Kon trolle!) bei der Nationalbank an sich nicht als drückende Fessel betrachtet werden. Er sei über zeugt, daß bei den Forderungen des Völkerbundes ausschließlich die Absicht maßgebend Warp Oester reich bei den Bemühungen um den Ausbau der Sanierung eine Stütze zu bieten. Was nun aber die wirtschaftliche Frage an lange

, hätte die Regierung sicherlich gewünscht, daß der Völkerb'undrat mit Rücksicht auf die Dringlichkeit dieser Angelegenheit für Oesterreich schon diesmal positive Folgerungen aus dem Be richte der Experten ziehe, müßte sich aber, da dies nicht zu erreichen war, mit den Beschlüssen des Völkerbundes begnügen. Wien, 21. Sept. Die Erregung der politischen Parteien über die beiden Forderungen des Völker bundes nach Verlängerung der Mandatsdauer des Beraters bei der Nationalbank und nach der Schaf fung

einer Möglichkeit des Wiederauflebens der Kontrolle innerhalb der nächsten zehn Jahre, hat sich gelegt. Heute kann gesagt werden, daß die Anna h m e eines Berater-Gesetzes gesichert ist. Die Regierung hat sich diesbezüglich bereits mit der Nationalbank in Verbindung gesetzt. Betreffs die Möglichkeit des Wiederauflebens der Finanz kontrolle ist über die Form, in der diesem Verlan gen des Völkerbundes Rechnung getragen werden soll, noch keine Klarheit. Die Not der SüStirvier Deutschen. Brun eck. 18. Sept

,. 19. Sept. Eine Abordnung der im Auslande lebenden Südtiroler weilt derzeit hier, um die Vertreter des Völkerbundes auf die Not dex Deutschen in Südtirol aufmerksam zu ma- chen. Die Abordnung verwies gegenüber den Völ kerbundvertretern auf die fortgesetzte Drangsalie- vungen der Südtiroler aus dem Gebiete der Schule, der Verwaltung und der Gerichtspslege und betonte insbesondere die terroristischen Akte der Faschisten in Bozen und Meran. London, 19. Sept. Die „Times" melden aus Rom: Die Beratungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 09.12.1933
Umfang: 16
stehenden Fragen im Sinne einer dauernden Entspannung der politischen' Situation ober sieben sein werden. Rom, 7. Dezember. (-) Nach einem Referat Mus solinis beschloß der Große Faschistenrat, das weitere Verbleiben Italiens im Völkerbund von einer in kür zester Zeit durchzuführenden radikalen Reform der Verfassung, der Funktionen und der Ziele des Völ kerbundes abhängig zu machen. Auflösung des Völkerbundes? Pari s, 7. Dezember. Die Stellungnahme des Gro ßen Faschistenrates in der Frage

des Völkerbundes wird von der französischen Presse lebhaft erörtert. Der „Temps" bemerkt hiezu: Eine weitgehende Revision des Völkerbund- ftatuts würde zwangsläufig zu einer durchgreifenden Revi sion der Friedensvertrüge führen. Die Staaten, die durch eine derartige Revision, des Völkerbundstatuts schwer be einträchtigt würden, werden sich gewiß nicht freiwillig opfern. Der Völkerbund.pakt kann durch einen einstimmigen Beschluß der Völkerbundversammlttng revidiert werden. Infolgedessen würde jede,Politik

, die aus eine radikale Um gestaltung des, Völkerbundes abzielt, zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Es bliebe in diesem Fälle nur die Wahl zwischen dem Fortbestehen eines Völkerbundes, dem fünf von. sieben Großmächten nicht mehr angehören würden, und der vollständigen Auslösung der. Genfer Institution.' Oer VölkerhundbaU schrumpft ein London.! 8. Dezember. (-) Italiens Ultimatum an den Völkerbund wird hier als ein Schritt von großer Be deutung betrachtet. In englischen politischen Kreisen hält man die baldige

Einberufung einer Konferenz der Groß mächte für wahrscheinlich. Der Beschluß des Großen Fa- schistenrates über den Völkerbund könne von der britischen Regierung solange-rächt in Erwägung gezogen werden, als er nicht Gegenstand eines offiziellen Schrittes der italieni schen Regierung beim Völkerbund bildet. Jedenfalls hat der deutsch-italienische Vorstoß zur Reform des Völkerbundes und zur Revision des Friedensvertrages in London starkes Unbehagen hervorgerüsen. Die Mehrzahl der Zeitungen niegcn

dazu, die italienischen Forderungen als den Anfang vom Ende des Völkerbundes anzusehen. Man glaubt nicht daran, daß sich die italienischen Reformbestrebungen durch setzen werden, sondern sieht hier bereits Italiens endgül tigen Bruch mit dem Völkerbund, womit der Völkerbund ball so sehr einschrumpseu würde, daß es sich nicht mehr lohnen würde, damit zu spielen. Rückkehr zur Vorkriegs-Oroßmächfe- poSifik? P r ag , 8. Dezember. (-). Außenminister Benesch hielt in Preßburg einen Vortrag, in dem er'aussührte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 11.09.1926
Umfang: 16
S0!!9*3eiiitttg GE* Tam^rag ven 11. September 1926 Nr. 209 gation verfügt nicht Wer die Erfahrung, die dm Wrigen hier versammelten Mitgliedern zur Seite steht. Gleichwohl glaubt fte die Ansicht zum Ausdruck bringen zu können, daß bei den weiteren Ausgaben zunächst jenes Gebiet besondere Beachtung verdient, auf dem die einzelnen Völker durch Ein ordnung in gemeinsame Einrichtungen die eigene Leistungs fähigkeit zu steigern vermögen. Wie bei manch anderen Schöpfungen des Völkerbundes, kommt

und damit den Beweis zu erbringen, daß eine starke positive Kraft dem Ideal des Völkerbundes schon jetzt innewohnt. Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund werden freilich nicht ausschließlich durch die jetzt gegebene Möglich keit der Mitarbeit an den großen allgemeinen Zielen be stimmt. Der Völkerbund ist vielmehr in mancher Beziehung auch Erbe und Vollstrecker der Verträge von 1919. Daraus hat sich, wie ich offen ausspreche, in der Vergangenheit viel fach ein Gegensatz zwischen dem Völkerbund und Deutsch land

auch die Auf fassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes eingenommen hat, von solcher Sympathie ober Antipathie eingegeben worden wäre. Deutschland wünscht mit allen Nationen, die im Bund und im Rate des Bundes vertreten sind, auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammen zu arbeiten. Noch hat der Völkerbund sein Ziel nicht erreicht, alle Weltmächte in sich zu umfassen. Wenn der Eintritt Deutsch lands auch einen wichtigen Schritt zur Universalität

des Bundes bedeutet, so können wir doch nur unserem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Brasilien die Ab sicht kundgetan hat, sich aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Dieses Bedauern ist umso lebhafter, als Deutschland auf dem Standpunkt steht, daß zum Begriff der Universalität des Völkerbundes auch der Gedanke gehört, nicht einem Erd teil die maßgebende Bedeutung gegenüber anderen Erd teilen einzuräumen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der bestimmten Hoff

bekennen, das aus dem Dunkeln ins Helle strebt. Möge die Arbeit des Völkerbundes sich auf der Grundlage der großen Begriffe: Friede, Freiheit und Einig keit vollziehen. Dann werden wir dem von uns allen erstreb ten Ziele näher kommen. Daran freudig mitzuarbeiten, ist Deutschlands fester Wille. Nie Antwort Briand». Genf, 10. Sept. Nach Stresemann ergriff der franzö sische Minister des Aeußern Briand das Wort. Er führte aus: Die Tatsache, daß Frankreich und Deutschland sich hier begegnen

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