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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
soll und die außer dem seinen ureigentlichen Zweck darstellt. Nun gibt es in der verhältnismäßig kurzen Geschichte des Völkerbundes manche Schwächen dieser Institution, trotzdem werden aber alle Friedensfreunde dieses Bekenntnis Hoares zum Völker bund als konfliktregelndes Organ begrüßen. Es sollte ja ge wissermaßen einen Fortschritt darstellen, daß sich die Natio nen in einer Gemeinschaft fanden, in deren Schoß Zwistig keiten gelöst werden konnten, ohne daß kriegerische Mittel eingesetzt würden. Eine gewaltige

Erschütterung war das Versagen des Völkerbundes in China. Durch das Vordringen Japans auf chinesischem Gebiete und dem Austreten Japans aus dem selben war zumindest der Faktor der Garantierung der Unversehrtheit des Gebietes eines Mitgliedes des Völker bundes verletzt worden. Außerdem ist zu bedenken, daß ein so großer Staat, wie die USA. außerhalb dieser Organisa tion der Nationen zu finden ist. was die Schwierigkeiten kei neswegs verkleinert. Das verhältnismäßig noch junge Datum dieser Völker organisation

ist. die Aktionsfähigkeit des Völkerbundes einzuschränken. Es ist kein Zufall, daß das Komitee des Völkerbundes, welchem die Aufgabe zugeteilt wurde, eine schärfere und zweckmäßigere Formulierung jener wichtigen Bestimmun gen zu formulieren, dre eine gesteigerte Aktionsfähigkeit des Völkerbundes beinhalten, noch nicht zusammengetreten ist. Alle diese Probleme werden gelöst werden müssen, will man Konflikte zwischen Nationen auf friedlichem Wege lö sen. Nie Tagung des Völkerbundes Genf. 12. September. Auf der heutigen

Versammlung des Völkerbundes sprachen die Vertreter Argentiniens. Hpl- lands. Schwedens und Belgiens. Alle letzten sich für den Ge danken des Völkerbundes ein und drückten die Hoffnung aus. daß im abessinischen Konflikt eine gerechte Lösung ge funden werden möchte. Die Delegierten Schwedens und Belgiens wiesen auf die Verpflichtung des Völkerbundes hin. für die kleinen Staaten einzutreten. Hierauf wurde der Völkerbund auf morgen vertagt. Anterredurrg Laval-Eden Genf, 11 . September. Spät nachmittags

, daß nach der Rede Hoares der Kaiser in seiner Haltung fest blei ben und keine weiteren Konzessionen mehr machen werde. Der Bericht des Fünfer-Komitees Genf. 12. September. Die Arbeiten des Fünfer-Aus schusses sind insofern bisher erfolglos geblieben, als es nicht glungen ist, die Streitteile zu versöhnen. Der Ausschuß ist indessen mit der Vorbereitung des Berichtes an den Rat des Völkerbundes beschäftigt. Der Bericht soll aussühren, daß sich der Streitteil, der sich den Vorschlägen nicht fügen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 22
Datum: 19.09.1926
Umfang: 22
unter der Vormundschaft des Generalkommissärs, wohl aber unter der Oberaussicht des Völkerbundes. Tiefe Oberaufsicht besteht darin, daß dem Völker kunde das Recht zusteht, dafür zu sorgen, daß unser Staatshaushalt nicht in Unordnung gerat, damit nicht die Verzinsung und fchließliche Rück zahlung des Völkerbunddarlehens gefährdet fei. Daher muß auch die Regierung, wenn sie sich ver anlaßt sieht, größere unvorhergesehene Ausgaben und dergleichen zu machen, die Genehmigung des Fipanzkomitees des Völkerbundes einholen

, daß infolgedessen die Frei gabe des Ueberrestes des Völkerbunddarlehens nicht bewilligt werde. Die Sache kam aber an ders. Die Regierung erhielt zu allem die Zustim mung des Völkerbundes. Ueber die Verwendung des Restguthabens des Völkerbunddarlehens hat sich der Völkerbund eine gewisse Oberaufsicht Vor behalten. Bezüglich der Auszahlung der Not standsunterstützungen an die Beamten erklärte bas Finanzkomitee des Völkerbundes, die öster reichische Regierung* sei dafür selbst verantwortlich

Dr. Ramek war auf eine Anfrage vorbereitet und beabsichtigte, in die sem Falle die notwendigen Aufschlüsse zu erteilen. Die Mitglieder der Finanzkommission unterließen aber jede Fragestellung in dieser Richtung. Die Finanzdelegierten des Völkerbundes sind übri gens schon vor der Septembersession über die Ge schichte genau unterrichtet worden. Sie fühlten sich beruhigt und hatten den Eindruck, daß die Rückzahlungsbestrebungen gelingen werden, so daß eine Gefährdung des Budgets aus diesem Titel

ausgeschlossen erscheint. Die Verhandlungen des Bundeskanzlers Dok tor Ramek nahmen diesmal an beiden Tagen ins gesamt nur eineinhalb Stunden in Anspruch. Für Oesterreich erscheint damit ein neuer Abschnitt in der Geschichte der Sanierung erreicht. Wir sind nun gänzlich im Besitze aller jener Gelder, für die wir seit Jahren Zinsen bezahlen. Der Regierung sind somit die Mittel zur Verfügung gestellt zu neuen Arbeiten, die wieder Brot und Perdienst für viele bringen. Die Haltung des Völkerbundes bedeutet

, daß man dort genau weiß, daß die Entrüstung der Sozial demokraten nichts anderes ist, als eine Agitation um jeden Preis. Feierliche Aufnahme Deutsch lands in den Völkerbund. Wie wir schon letztesmal mitgeteilt haben, hat es sich bei der diesjährigen Tagung des Völkerbundes hauptsächlich um die Aufnahme Deutschlands in den selben gehandelt. Daß die Ausnahme erfolgen werde, unterlag keinem Zweifel, nachdem sich die Kommission zur Bereinigung dieser Frage vorauf geeiniget hatte, wie wir letztesmal des Genaueren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 11.10.1935
Umfang: 10
in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester» reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 St. 235 rr aaai Innsbruck. Freitag den 11. Moder 1935 ie Vollversammlung des Völkerbundes Genf, 10. Oktober. Als erster Redner der heutigen Plenarsitzung der Völkerbundversammlung sprach Baron Aloisi, der insbesondere ausführte: Die italienische Delegation muß mit Bedauern die Tat sache seststellen

ist man diesmal anders vorgegan gen? Baron Aloisi ging hieraus zur politischen Seite des Problems über, wobei er in seiner Einleitung betonte, daß Italien im Schoße des Völkerbundes getreu mitgearbeitet und zur Ausrechterhaltung des Friedens seinen Beitrag ge leistet habe. Welche sind die Ehren- und Rechtstitet Abes siniens? In diesem Lande herrscht größte Unordnung, die tatsächlich eine Bedrohung des Friedens in Ostafrika und insbesondere der Sicherheit der italienischen Kolonien in die sem Gebiete darstellt

gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi

kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft

Völkerbundmit glied nicht entziehen, dies um so weniger, als durch den auch in einer Erklärung des Völkerbundes vom 13. Februar 1920 feierlich bestätigten Grundsatz der schweizerischen Neutralität die Grenzen gezogen sind, die den Umfang der Durchführung von Sanktionen seitens der Schweiz bestim men. Die Schweiz wird sich auch der Teilnahme am Koordi nationskomitee nicht entziehen. Die Schweiz ist der festen Auffassung, daß es die wichtigste Ausgabe des Völkerbundes ist. alles zu unternehmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1936
Umfang: 8
Absicht, die Rechtmäßigkeit der Ge genwart des abesiinischen Vertreters Woldemariam am Ratstisch zu bestreiten, wird in Völkerbundskreisen bemerkt, öah Woldemariam regelrech,t beim Völkerbund als Ver treter feines Landes akkreditiert worden sei und auch wei terhin juristisch als solcher angesehen' werden müßte. Die Zukunft des Völkerbundes , London, 11. Mai. Der „Daily Telegraph" schreibt, ^aß die Fortsetzung -der Sanktionen von geringerer Bedeu tung sei als das Problem der Zukunft des Völkerbundes

, daß der bisherige spanische Ministerpräsident Azana zum Prä sidenten der spanischen Republik gewählt wuide. Lehren und Wege Die „Prager Presse" vom Sonntag nimmt un ter obigem! Titel zur internationalen Frage der Re-- form des Völkerbundes in nachstehender Weise Stellung: Es steht fest, daß wir nach einer nicht allzulangen Pause -in den diplomatischen Verhandlungen, die sich um -die Fra gen ider Sicherheit und des Friedens in und außerhalb Europas konzentrieren, bald in eine neue 'Etappe dieser Ver handlungen

und der verantwortlichen- Faktoren bilden. Voraussetzung dcS tatsächlichen Erfolges und Fort schrittes dieser Verhandlungen ist vor allem -die richtige Be trachtung itn- Werbung der Ereignisse. Man braucht und kann vor allem nicht verschweigen, daß der Völkerbund durch die Ereignisse -der letzten Monate offen,rcht ch e'ne Niederlage erlitten har. Für dnse Nieder lage kann seck stverständlich nicht irgendeine unabhängige spezielle Politik des Völkerbundes verantwortlich gemacht werden. -Sie muß ohne Einschränkung — imb

zwar in glei chem Maße — den Großmächten zue Last gelegt werden. die in der gegebenen Lage infolge ihrer Bedeuruug und Stel lung die Hauptträger der Autorität des Völkerbundes sind, nämlich -England und Frankreich. Ihre Einigkeit, von der die -Friedens-entwicklung Nachkriegseuropas immer äbhing und auch heute äbhängt, konnte gleich zu Beginn des italie nisch-abessinischen Konfliktes die Anwendung der kriegeri schen Methoden verhindern, die im Gegensatz zu -den Grurd- säßen des Völkerbundes standen

'der euro päischen Friedensorganisation, des Locarnovertrages, han delte. Die Lage, die die jüngsten Ereignisse geschaffen haben, ist also nicht ein Mißerfolg des Völkerbundes. Sie ist ein Fehlschlagen der französischf-englischen Einheit und auch — mit Rücksicht aus die Natur dieser Ereignisse, die die Interes sen Englands mehr als irgendeines -anderen Staates betref fen — ein spezieller Mißerfolg -Englands. Die Wurzeln die ses Mißerfolges sind offensichtlich älteren Datums. Man muß sie in der Politik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 04.07.1936
Umfang: 16
des Paktes enthalten wird. Auf welche Weise die Aus- Mng der 'Sanktionen irnd die Nichtanerkennung der An- „erion Abessiniens durch den Völkerbund interpretiert wird, imd Sache dieses Redaktionskomitees sein- Was die Reform des Völkerbundes betrifft, so hat man ille Ursache, auf Grund der Reden in der Generaldebatte !m,zu ne h men, daß voraussichtlich die französische Formel an- zenommen werden wird, die eine Verstärkung, der Pakt- hestimmungen und die Schaffung von Regionalpakten vor sieht. Gens

hinsichtlich Afri kas. In Bezug auf Abessinien 'beschränkte sich Frankreich daraus, die durch die englisch-srauzö'sisch-italienische Ueber- Einkunft von 1996 bereits anerkannten französischen Wirt- chastsinteressen zu präzisieren. Dadurch hat es keineswegs Italien politische Rechte in Abessinien zuevkannt. Noch we niger konnte es als Mitgliedstaat des Völkerbundes, dem auch Italien und Abessinien augehören, irgendeiner Aktion Italiens zustimmen, durch welche die vom Pakt garantierte territoriale Integrität

und -die politische Unabhängigkeit Abessiniens verletzt worden wären. Im Laufe der Ereignisse brachte Frankreich die gemein sam mit den andern Mitgliedern des Völkerbundes 'be schlossenen Maßnahmen stets genau zur Anwendung. Was den französischen Hafen in Dschibuti und die Eisenbahnlinie Dschibuti—Addis Abeba anbetrifft, so wurden die Begehren der abessinischen Regierung für die Einfuhr von Waffen stets gutgeheihen, wenn die im Vertrage vom 21. August vorgesehenen Umstände als vorhanden ange sehen wurden

. Gegenwärtig erfüllt die ftanzösische Regierung alle von ihr übernommenen Verpflichtungen, indem sie jeden Trans port von italienischen Truppen, Waffen und Munition durch französisches Kolonialgebiet ablehnt und den Transit der andern für die italienischen Truppen bestimmten Ar tikel nur erlaubt, wenn dieser Transport aus dem ordent lichen Handelswege geschieht. Selbstmord im Bölkerbunvpalals Genf, 3. Juki. Heute vormittags um halb 12 Uhr ereignete sich in der Vollversammlung! des Völkerbundes- ern

und- schoß sich eine Kugel in die Herzgegend. Er hatte vorher noch einige Worte dem PrÄsid-enten zu-gerusen. Der Täter trug einen- Brief an den Generalsekretär des Völkerbundes bei sich, über -dessen Inhalt man zurzeit noch keine 'Angaben besitzt. Bevor er zusammenbrach, ries er aus: „'Das ist meine letzte Hand lung!" Es ist noch nicht sicher, ob der Schuß tödlich wirkte. Sie Sämiger Frage Genf, 2. Juki. Unter dem Vorsitz des britischeil Staatssekretärs für Aeußeres Eden tagte heute abends

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.04.1936
Umfang: 8
gewesen, stattfinden wird- können. Sie mußte aber nochmals verschoben werden, da inzwischen die Bedingungen Italiens für einen eventuellen Friedenschluß mit Abessirnen bekannt geworden sind. Nach Mitteilungen aus gut informierter Quelle sollen sie folgenden Wortlaut haben: 1. Direkte Wassenstillstandsverhandlungen zwischen den beiden Armeen, also zwischen dem Negus und Marschall Badoglio. 2. Die Friedensverhandlungen müssen außerhalb des Völkerbundes, also außerhalb Genfs, stattsinden, und zwar schlägt

die italienische Regierung Utschi vor. Eventuelle Bevollmächtigte des Völkerbundes würden entsprechend informiert werden. 3. Um eine eventuelle Störung der Besprechungen durch abessinische Armeeteile zu verhindern, soll die äbessi- nische Armee entwaffnet werden. Der abessinische Delegierte hat sofort nach Kenntnis nahme des italienischen Vorschlages eine Protestnote an den Generalsekretär des Völkerbundes gerichtet, worin er aus das entschiedenste verlangt, daß der Völkerbund die jenigen Maßnahmen ergreife

an unter den Schutz des Völkerbundes begeben hätte und jetzt auch seine Hilfe beanspruche. Die Rundfunkrede Zarmuts Paris, 15. April. Ministerpräsident Sarraut hielt heute abends bei einem Bankett der Provinzpresse eine große politische Rede, die über sämtliche Sender Frank reichs verbreitet wurde. Dreizehner-Ausschusses UHnUMMUHUMinHHHMHMB Sarraut betonte den Friedenswillen Frankreichs und stellte fest, daß die Regierung in dieser Richtung auf die Unterstützung sämtlicher Parteien rechnen könne. Das französische

pflichtet sei. Sollte aber England im Falle der Verletzung des Artikels 43 (Festungsbau im Rheinland) durch -Deutsch land nicht unverzüglich die erforderliche Garantie gemäß des Völkerbundpaktes erteilen, so würde sich Frankreich mit der Neuordnung dieses Problems eventuell außerhalb des Völkerbundes befassen und mit jenen Staaten zusammen- wirken, die den gegenwärtigen Zustand in Zentral- und Osteuropa als unantastbar betrachten und die zu seiner gemeinsamen Verteidigung entschlossen sind. Cerrutti

erklärte: Italien ist nicht bereit, vor der Be setzung von Addis Abeba Friedensverhandlungen zu im- ginnen, aber auch in diesem Falle kämen Verhandlungen unter Kontrolle des Völkerbundes nicht in Betracht. Die Rolle des Völkerbundes hätte sich nur aus die eines neutra len Beobachters der Vorgänge zu beschränken. Wenn Eng land im 'Falle der Vertagung der Friedensverhandlungen die Ausbreitung der Sanktionen oder die Verhängung der Oelsperre gegen Italien im Achtzehnerausschuß beantra

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.09.1922
Umfang: 4
Preis 400 itanten des Graphischen Kartells in Innsbruck Herausgegeben von der graphischen Arbeiterschaft. Verantw. Ernst Müller, Innsbruck Nr. 2 Innsbruck, S. September 1922 Nr. 2 Sefterreich vor dem Völkerbund. Bundeskanzler Dr. Seipel schildert dem Völker bundsrat das Elend unseres Staates. Genf, 6. Sept. Bundeskanzler Dr. Seipel hat heute dem Völkerbundrat in einer großen Rede ausführlich die Notlage Oesterreichs dar gelegt. Offizielles Communique des Völkerbundes. G e n f, 6. Sept. Ueber

die nichtöffentliche Sitzung des Völkerbundrates wird folgendes offizielles Communique vom Generalsekretariat des Völkerbundes ausgegeben: Der Völkerbund rat hat in geheimer Sitzung an den österreichi schen Kanzler eine Reihe von Fragen gerichtet, um über einzelne Punkte feiner in öffentlicher Sitzung vorgebrachten Darlegungen Klarheit zu gewinnen. Kanzler Seipel und Außenminister Grünberger erteilten die gewünschten Auskünfte. Der Völkerbundrat beschäftigte sich weiters mit dem Verfahren, das bei Behandlung

. Er hat dieses Komitee ermäch tigt, fallweise Vertreter -anderer Länder, die, wenn auch nur in bestimmten Fragen, am öster reichischen Problem interessiert sind, beizuziehen. Außerdem hat der Völkerbundrat dem Komitee, das sich mit der Behandlung des österreichischen Problems beschäftigen wird, die gesamte tech nische Organisation des Völkerbundes zur Ver fügung gestellt, einschließlich der wirtschaftlichen, finanziellen und juristischen Experten. Das österreichische Komitee wird seine erste Sitzung nächsten Freitag

abhalten. Es ist alles vorge- ke'hrt, damit die nötigen vorbereitenden Arbeiteil bis zum Zusammentritt des Komitees durchge führt fein werden. Warme Worte des Mitgefühls für Oesterreich. Genf, 7. Sept. Heute vormittags beschäftigte sich vie Vollversammlung des Völkerbundes neuerdings mit der österreichischen Frage. Als erster ergriff der schweizerische Bundesrat Motta das Wort, der in längeren Ausführungen, erschüt tert von den Darstellungen des österreichischen Vertreters, für baldigste und wirksame

der Arbeiten betont und fand bei allen Delegierten volles Verständnis und die Zusage der Berücksichtigung dieses Wunsches. Besprechungen Seipels. Genf, 7. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Bundes kanzler Dr. Seipel hat heute vormittags an der Vollversammlung des Völkerbundes, die sich mit der österreichischen Frage beschäftigte, teilgenom- men. Am Nachmittag hatte der Bundeskanzler zahlreiche Besprechungen mit den maßgebenden Persönlichkeiten, die sich zurzeit in Gens aufhal ten. Morgen früh begibt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.05.1936
Umfang: 8
. Wenn die Vvlkerbund- organisativn ideal wäre, könnte man sich eine Fortsetzung des Kampfes gegen Italien seitens des Völkerbundes nicht bloß vvrstellen, sondern sogar eine erhebliche Verstärkung dieses Kampfes. Inzwischen ist aber im Hinblick aus die nunmehr unter den leitenden Mitgliedern des Völkerbundes herrschende Verwirrung zu erwarten, daß der Völkerbund rat denselben Weg wie bas Oberhaupt des abessinischen Staates antreten und aus eine Fortsetzung des Kampfes verzichten wird. Die Liquidation

des italienisch-abessinischen Konfliktes schränkt die Ausgabe des Völkerbundes auf das große Pro- blem ein: Europa gegen die Gefahr zu verteidigen, welche es bedroht. Die Frage lautet, wie es zu verhüten wäre, damit das Schicksal Abessiniens nicht jenes zahlreicher europäischer Staaten werde. Der Völkerbund hat eine neue Niederlage erlitten, doch kann diese für denselben der Ausgangspunkt künftiger Siege und Erfolge sein, wenn er es verstehen wird, aus der Niederlage die Lehren zu ziehen

des abessinischen Krieges ist zwei fellos ein Triumph aller offenen und verborgenen Gegner des Völkerbundes und der kollektiven Sicherheit. Sie rufen schon überall öffentlich aus, daß der .Völkerbund ein Fiasko erlitten hat, daß er zu nichts gut und unbrauchbar ist. Was uns anlaugt, erklären wir, der Völkerbund ist zu nichts gut, es sei denn, wenn wir ihn zu etwas gilt machen und dann wird er nicht bloß von Nutzen, sondern sogar un ersetzlich sein. Der Völkerbundpakt führt nicht präzis an, in welchen Fällen

, welche für eine „Elastizität" eintraten und welche bezüglich ihrer ' enen Teilnahme an den Sanktionen in bestimmten Fällen innere Vorbehalte machten. Das heutige Fiasko des Völkerbundes und seines Pak tes ist noch nicht ein Fiasko der kollektiven Sicherheit, denn diese existiert bisher nicht und muß erst geschaffen werden. Es ist offensichtlich, daß es unmöglich ist, die Unabhängigkeit der Mitglieder des Völkerbundes durch Anwendung von Maßnahmen zu verteidigen, wie es die gegen Italien ange wendeten Sanktionen

waren, zumal wenn es sich um kleine europäische Staaten handeln würde, welche nicht solche .na türliche Wälle, wie Abessinien sie hat, besitzen. In einem solchen Falle wird die Anwendung von tvirtschafklichen und Bvykottsanktionen in ihrem ganzen Umfange und für alle Mitglieder des Völkerbundes, die sich an demselben beteili gen müssen, bindend sein, und keiner derselben darf deser tieren. Aber auch derartige Maßnahmen werden das An-- grisfsöbjekt nicht schützen, wenn nicht parallel zu militäri schen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 13.12.1933
Umfang: 8
4 Mittwoch. 13» Dezember 1838 Nr. 218 JhrnsbTUcTtcT Bettung <JZ_ Die Krise des Völkerbundes Noch ehe der Bau des Völkerbundpalastes in Genf vollendet ist, scheint der Bau des Völkerbundes selbst non einer schweren Krise gerüttelt. Die Völkerbunü- vdee ist heute von ihrer Verwirklichung weiter ent fernt denn je. Seit dem Austritt des Deutschen Rei ches ist im Völkerbund nur mehr eine Minderheit der Nationen versammelt. Außer dem Deutschen Reiche gehören von den Weltmächten dem Völkerbund

im Völker bund von einer Reform dieser Organisation abhän gig gemacht werden soll. Niemand wird bestreiten, daß der Völkerbund große Mängel aufzuweisen hat, Fehler, die vor allem darin bestehen, daß er seine Aufgabe in der Vergangenheit hauptsächlich darin gesehen hat, die Friedens- Verträge zu sichern. Ein weiterer Mangel des Völkerbundes bestand darin, daß er nicht imstande war, in allen Fällen seine Mitglieder zu schützen. Den schwersten Echec hat der Völkerbund anläßlich des chinesisch-japanifä

hat der Völkerbund zweifellos im Jahre 1922 erzielt, als es ihm gelungen ist, eine internationale Hilfsaktion für Oesterreich durchzusühren Unter ge änderten Voraussetzungen hat der Völkerbund eine Reihe ähnlicher Sanierungsmaßnahmen durchführen können. Man kann das wohl als das größte Aktivum der bisherigen Völkerbundpolitik bezeichnen. Die gegenwärtige Krise des Völkerbundes ist wohl in der Hauptsache darauf zurückzusühren, daß die meisten Staaten, die im Völkerbund mitgewirkt ha ben, von einem ganz falschen

Geist beseelt und daher auch in einem falschen Sinn tätig waren. Man hat im Völkerbund immer nur ein Instrument ge sehen, das den Zweck hat, egoistische nationale Ziele durchzusetzen. Wie wird die Krise des Völkerbundes ausgehen? Diese bange Frage schwebt wohl auf den Lippen vieler Staatsmänner innerhalb und außerhalb Europas. Das größte Interesse an der Erhaltung des Völker bundes hat F r a n k r e r d) mit seinen Verbündeten, in zweiter Linie auch England, das vom Völkerbund eine Reihe

von Kolonialmandaten besitzt, dann aber auch die kleinen Staaten, die auf dem Bo den des Völkerbundes immerhin die Möglichkeit ha ben, ihr Recht gegenüber den Großmächten durchzu- fetzen. Wehe der Welt, wenn einmal ein Zustand ein- treten sollte, daß irgendeine Konferenz der Groß mächte über die politische Gestaltung der Well zu ent scheiden hätte! Darin liegt auch die große Bedeutung des Völkerbundes für Oesterreich, das sich bisher über die Tätigkeit des Völkerbundes durchaus nicht zu be klagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1935
Umfang: 8
Versagt Genf bei Lustüberfällen? Wirksamkeits grenzen des Völkerbundes Genf, Mitte Mai. (ATP.) Ter russisch-französische Beistandspakt und die Schwierigkeiten der Abfassung, die seinen Abschluß verzögerten, haben dazu beigetragen, eine sehr wichtige Seite der sriedenbewahrenden Funktionen des Völkerbundes ins rechte Licht zu setzen. Ist der Völkerbuno imstande, schnell zu lzandeln? Oder wird man acht Tage warten müssen, brs sich der Rat im Falle schwerer Friedens- ge fahr

überzeugt, daß der Völkerbund schnell handeln kann. Er kann ihres Erachtens rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen beschlie ßen und gegebenenfalls den Angreifer bezeichnen. Man wird nicht überrascht sein, zu erfahren, daß die Frage der schnellen Funktion des Völkerbundes im Krisenfall wiederholt auf der Tagesordnung des Rates und der Ver sammlung gestanden hat. Die maßgebenden Organe des Bundes haben darüber wichtige politische und technische Un tersuchungen vorgenommen. Dabei

sollten gewisse Botschaften die Priorität bekommen. Seit 1925 haben sich die technischen Organe des Sekre tariats an die Arbeit gemacht. Zwei Fragen zogen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit aus sich: erstens der Rund funk. zweiten die Luftverbindungen. 1. Der Rundfunk. — Seit 1930 besitzt der Völkerbund einen starken Sender. In normalen Zeiten wird er von der Gesellschaft Radio-Suisse benutzt. In Krisenzeiten wird er dagegen ohne weiteres zur ausschließlichen Verfügung des Völkerbundes gestellt. Falls

das Generalsekretariat es für nottvendig hält, das gute Arbeiten der Station oder die Unabhängigkeit der aus gegebenen Mitteilungen zu sichern, kann das ständige Per sonal durch ein vorübergehendes ersetzt werden. Es wird durch den Generalsekretär des Völkerbundes ernannt. 2. Die Luftfahrt. — Kürzlich hat das Sekretariat das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die sie an 27 Stam* über die Erleichterungen gerichtet hat. welche die Regierun gen den Völkerbundflugzeugen im Falle einer starken Span nung gewähren

werden. Ferner machen sie Angaben über die Nachtflugverhältnisie und die Papiere, mit denen die Apparate und ihre Passagiere ausgerüstet sein müssen. Auch stellen Sie Bedingungen über die Deckung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Flugtransporte des Völkerbundes verursacht werden. Sie fordern, daß die Luftfahrzeuge mit besonderen Kennzeichen des Bundes versehen sind. Sie bezeichnen die Gegenstände, die von derartigen Flügen über ihr Land ausgeschlossen sein müssen, so Waffen, Photographenapparate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.07.1935
Umfang: 8
veröffentlicht, so daß man an- nehmen kann, daß erst heute bie Dreierbesprechung dem italienisch-abesiinischen Konflikt die entscheidende Wendung gibt. Frankreich bemüht sich als Mittler zwischen England und Italien. Vom Einfluß Frankreichs wirb es abhängen, ob es gelingt, noch in letzter Minute den Krieg zu verhin dern und damit das Prestige des Völkerbundes zu retten. Einer Verschiebung der ganzen Angelegenheit wird England kaum seine Zustimmung geben, da bies einen taktischen Vorteil für Italien bedeuten

würde. Italien kann infolge der klimatischen Verhältnisse nicht vor Sep tember die Feindseligkeiten eröffnen und das wird bestim menden Einfluß aus bie Haltung Englands ausüben. Von Bedeutung ist bie weiter unten wiedergebene Mel dung, daß sich das Sanktionskomitee des Völkerbundes bis September vertagt hat, was immerhin den Schluß nahe legt, daß man nicht beabsichtigt, Sanktionen gegen Ver tragsbrecher schon jetzt anzuwenden. Das ist wieder ein Beweis für die Unsicherheit ber Exekutivgewalt ^des Völker

bundes, worauf bereits Litwinow beim Abschluß bes rus sisch-französischen Paktes hingewiesen hat. Die Besprechungen in Paris Paris, 30. Juli. (AN.) Der britische Hauptdelegierte für die bevorstehende Ratstagung des Völkerbundes, Lord Lden, trifft heute nachmittags in Paris ein und wird so gleich eine erste Unterredung mit Ministerpräsidenten Laval haben. Abends werden beide Minister gemeinsam nach Genf abreisen. Vor Beginn der eigentlichen Ratstagung ist eine gemeinsame Aussprache beider Staatsmänner

erörtert worden. Laval und Eden reisten abends nach Gens ab. Die Haltung Frankreichs Paris, 30. Juli. (Hav.) In dem heute unter dem Vorsitz des Präsidenten Lebrun abgehaltenen Ministerrat erstattete Ministerpräsident Laval ein Exposee über die auswärtige Lage und über die Haltung, die Frankreich bei den bevorstehenden Arbeiten des Völkerbundes einnehmen wird. Er legte dar, daß der Delegierte Frankreichs im Völkerbundrat daraus bedacht sein werde, Iveder die Freundschaft Englands, noch jene Italiens

zu gefährden, die Verpflichtungnen gegenüber dem Völkerbund einzuhalten und eine schwere Krise des Völkerbundes zu vermeiden. Er werde für eine ver söhnliche Lösung tätig sein. Keine Marschroute für Eden London, 30. Juli. (AN.) Das Reuterebüro meldet: Von der britischen Regierung ist vor der Abreise des Mi nisters Eden nach Genf kein fester Beschluß hinsichtlich der zu befolgenden Direktiven für die Vorgangsweise auf >der Tagung des Völkerbundrates gefaßt worden. Dies ist Sache des Rates selbst. Immerhin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 26.07.1935
Umfang: 10
und des Gewerkschaftsbundes Einzelnummer 20 Groschen Monats-Bezugspre if« Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester- reich 4Schilling,fürDeutsch« land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Rr. 178 Innsbruck. Freitag den 28. Füll 1838 43. Jahrgang Vor der Tagung des Völkerbundes Ende Juli, also in einigen Tagen, soll der Völkerbund zusammentreten

, um in dem Konflikt zwischen Italien und Abessinien eine Entscheidung zu treffen. Diese Tagung wird Oie schwerste Belastungsprobe des Völkerbundes werden und es ist für das moralische Prestige des Völkerbundes gleich gültig, auf welchem Wege und nach welchem Paragraph seiner Satzungen er den Streitfall zu behandeln gedenkt. Wichtig und von ungeheurer Tragweite ist es, ob es dem Völkerbund gelingt, den Frieden aufrechtzuerhalten und den Konflikt zwischen zwei Mitgliedern des Völkerbundes auf friedliche Weise

-abessinischen Konflikt besprochen werden wird, wird vom Völkerbundsekretariat im Namen des amtieren den Präsidenten Litwinow heute abends oder morgen vor mittags abgesandt werden. Das genaue Datum für den Beginn dieser Tagung ist zurzeit noch nicht endgültig fest gesetzt, doch wird die Sessionseröffnung voraussichtlich nächsten Dienstag oder Mittwoch erfolgen. Unterredung Avenols mit Lava! Paris, 25. Juli. (Ag. Hav.) Der Generalsekretär des Völkerbundes. Avenol. und Ministerpräsident Laval

für Aeußeres, Suvich, richtete heute an den Generalsekretär des Völkerbundes folgendes Tele gramm: Ta die vom Völkerbundrat in seiner Entschließung vom 25. Mai 1935 festgesetzte Frist zum Abschluß der Arbeiten der vier Schiedsrichter über den Zwischenfall von Ualual und die darauffolgenden Zwischenfälle heute abläust, be ehrt sich die italienische Regierung, Folgendes mitzuteilen: Die italienische Regierung ist stets von dem Wunsche be seelt gewesen, das Schlichtungs- und Schiedsverfahren

im Ministerrat ein Exposee über die italienti'ch-abessi- nische Angelegenheit. Die Haltung Frankreichs ziele dar auf ab, weder die Freundsä)aft mit Italien noch jene mit England aufs Spiel zu setzen und den Grundsätzen des Völkerbundes treu zu bleiben. Man hat Grund, zu glau ben, daß Laval ohne vorgefaßte Richtlinien nach Genf fah ren wird und dort lediglich aus dem lebhaften Wunsch handeln wird, ein friedliche Lösung zu finden. Man glaube zwar wenig an die Möglichkeit eines Abkommens

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 18.06.1925
Umfang: 16
ist gegenwärtig kein selbständiges Staats- ivesen. In den Friedensverträgen steht zwar die feier- liche Bestimmung zu lesen, daß Oesterreich ein selbstän diger Staat sein und bleiben ntttfj. Aber die nämlichen Fmdensvecträge haben durch die Zerreißung des alten Wirtschaftsgebietes unseren Bundesstaat in eine solche Mage gebracht, daß er im Jahre 1922 unmittelbar vor seinem Untergang stand und zu seiner Rettung sich unter die Botmäßigkeit des Völkerbundes flüchten mußte. Seit dem besteht unsere eigentliche

Negierung in Genf, in der ötadt des Völkerbundes, und unser wirkliches Parlament find nicht der Nationalrat oder die verschiedenen Land tage, sondern die Beratungen des Völkerbundes. Dort werden jene Befehle gegeben, die von unseren Vertre- tungskörpern ausgefühct werden müssen. Unser Staat W vorläufig in aller Form unter der Vormundschaft d« Völkerbundes und der ständige Vertreter der Vor- Ander ist der Generalkomnüfsär Dr. Zimmermann, der frühere Bürgermeister der holländischen Hauptstadt Amsterdam

nicht gesagt sein, daß der Völkerbund mit seinen Weisungen jedesmal das für uns Richtige und Beste getroffen hat. Es kommt eben alles darauf an, welche einheimische Kreise ans die Vertreter des Völkerbunds sich Einfluß zu ver schaffen wußten. Wenn auch die Verhandlungen des Völkerbundes vorherrschend und amtlich mit unserer Regierung geführt werden, so besteht doch kein Zweifel, daß sich daneben noch sehr starke außerordentliche Ein güsse geltend machen können. Oesterreich ist im ersten Jahre

der Durchführung des ^anierungswerkes von Seite des Völkerbundes fast über schwänglich gelobt worden. Man war überrascht über die Tatkraft der Regierung Dr. Seipels und über die Opferwilligkeit sowie über das politische Verständnis des österreichischen Volkes. Die finanzielle Lage des Staates besserte sich rasch und gar bald konnte man hören, das schwerste fei bereits überstanden und der größere Teil des Weges fei bereits zurückgelegt. Im zweiten Jahre der Sanierung aber wurde allmählich ein ganz

anderer ^on angeschlagen. Die Berichte des Generalkommissärs uangen nicht mehr so vertrauensvoll und von Seite des Völkerbundes kamen scharfe Rügen und Beweise unver- Mten Mißtrauens. Es hatte im vergangenen Früh obst auch wenig geholfen, daß der eben erst notdürftig ömesene Bundeskanzler Dr. Seipel sich mühsam nach ^enf schleppte, um dem versammelten Völkerbund mehr vertrauen und größeres Wohlwollen zu Oesterreich bei- rubringen. Die Haltung des Auslandes, das uns die Sa lerungsgelder vorgestreckt und für deren

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 16.09.1928
Umfang: 16
wird es geben, so sagte er, in denen die Tätigkeit des Völkerbundes mit wachsamerem Interesse verfolgt wird als in Oester reich. Oesterreich steht seit der unter den Auspizien (Bemühungen) des Völkerbundes durchgefuhrten Sanierungsaktion in einem besonderen Verhältnis zum Völkerbund. Gewiß war die Sanierungsak tion auch ein gutes Geschäft für alle Beteiligten: für den Völkerbund, der durch die glückliche Lö sung einer so bedeutenden Aufgabe offentsichtlich eine Erhöhung seines Ansehens erfuhr; für Oester

) und Hilfsbereitschaft zwischen den Völkern in werktäti ger Weise unter Führung des Völkerbundes an uns 1 geoffenbart. Die österreichische Sanierungsaktion ist ein geschichtliches Musterbeispiel des Erfolges in ternationaler Zusammenarbeit geworden, das in der Folge anderwärts Nachahmung fand. Aber auch das ist noch nicht das wichtigste. Die volle Be deutung der österreichischen Aktion des Völkerbun des erkennen wir erst dann, wenn wir uns in Er innerung rufen, daß es damals galt, einen der wirtschaftlich

. Die Völker bundfrage an sich ist die Wellfriedensfrage. Der Völkerbund steht und fällt mit dem, waserfürdieSicherungdesFriedens macht oder verfäumt. Ich habe gesagt, daß wir in Oesterreich die Ar beiten des Völkerbundes mit besonderem Interesse verfolgen. Nun muß ich der Wahrheit gemäß hin-; zufügen, wir tun es nicht nur aus Dankbarkeit, nicht nu weil wir einmal eine gute Erfahrung mit dem Völkerbund gemacht haben; der eigentliche Grund unseres Interesses ist, daß uns besonders viel an der Stabilisierung

(Festigung) und Organs sierung des Friedens liegt. In die Mitte Europas gestellt, durch seine Geschichte und in seiner Wirt schaft an die engsten Beziehungen zu seiner Umwelt gewöhnt, fühlt Oesterreich jede Störung, jede Er-; schütterung, jede Reibung, die irgendwo in Europa entzieht, aufs schmerzlichste mit. Der Kanzler er- wähnte nun den erfolgten Abschluß des Kriegsäch tungspaktes und die Arbeiten des Völkerbundes und fuhr fort: Oesterreich ist bereit, bei jeder Ak- tion, die friedensfördernd

ist, mitzuwirken. Redner kommt sodann auf die Bemühungen des Völkerbundes zu sprechen, den Frieden wirksam zu sichern, was vor allem Aufgabe der Abrüstungs-; Konferenz ist. Er führt dazu aus: Die bisherige Behandlung der Abrüstungsfrage durch den Völkerbund ist eine Enttäuschung, oder sagen wir, um nicht ungerecht zu sein, die Erkennt nis der geringen Möglichkeiten, die der Völkerbund' hat, in der Abrüstungsfrage vorwärts zu kommen, ist eine Enttäuschung. Ich möchte nicht neuerdings ausführen, was ohnehin

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 04.09.1936
Umfang: 12
u. nicht terminierte Inserate gelten bis zur Abbcst. Postsparkasfen-Konto 123.395. Folge 36 Lienz , Freitag, den L September 1936 25. Jahrgang Reform des Völkerbundes! ^Reform des Völkerbundes! Nach rund I5jährigem Bestehen sieht man ein Gebäude wanken, das symbolisch, genommen, die ge samte Nachkriegszeit darstellt. Die glänzende Fassade der ersten Bestandsjahre erwies sich aber bald schon brüchig und der Verfall schritt mit einer solchen Schnelligkeit fort, daß man heute bereits nach einer gründlichen Nefor

- mierung rufen mutz. Bereits bei seiner Grün dung wurden Stimmen laut, die besagten, daß diesem Kinde kein langes Leben beschieden sein werde. Die mahnenden Stimmen von gestern sehen ihre Voraussage heute in Erfüllung gehen. Der Völkerbund meldet seinen Kon kurs in dem Momente an, in dem die Völker Europas vor einem neuen Kriegsbrände ste hen. Auf falsche Grundgedanken aufgebaut, mutzte der Völkerbund Ausammenbrechen. Der ständige internationale Gerichtshof des Völkerbundes hat, wenn man das Nesume

, ist der Völkerbund Heute eine beißende Sathre auf unsere Zeit, eine Spiegelfechterei, die im Grunde genom men selbst von den eigenen Gründern, soweit sie noch leben, verachtet wird. Der Völkerbund hat seinen Sitz in Genf, wo gerade letztes Jahr der unter ungeheuren Kosten fertiggestellte Palast bezogen werden soll. Der Gedanke einer „Liga der Nationen" oder eines Völkerbundes stammt vom ein stigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Wpoörow Wilson, dem Vater der 14 Punkte. Die Grundgedanken — Abschaffung

, Ita lien und Japan), nachdem bereits 1927 eine Konferenz zwischen England, Ll.S.A. und Ja pan an der Hauptfrage des Kreuzerbaues ge scheitert war. > 1933 trat Japan aus dem Völkerbund aus und ein halbes Jahr später auch Deutsche land. Gegen Ende 1933 forderte die italienische Negierung eine Nevision des Völkerbundes dahin, daß das Necht der Kleinstaaten, in Fragen, die sie nur teilweise berühren, die Stimme anzugeben beschränkt werden solle. Weiters die Völkerbundsverfahren zu verein fachen

und das Völkerbunöstatut aus dem Nahmenwerk des VersaUlervertrageS und an derer Nachkriegsverträge zu beseitigen. Am 30. August 1936 erklärte der russische Außenminister Litwinow, daß im gegenwär tigen Zeitpunkt eine Nevision des Völkerbun des nicht günstig sei, machte aber Anregun gen zu einer wirksamen Anwendung der Prin zipien hinsichtlich der kollektiven Sicherheit. SS. a. schlägt er vor, daß der Staat, der zstm Kriege greifen sollte, als mit allen Mitglie dern des Völkerbundes im Kriegszustand er achtet

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
Ministerpräsident De Valera verurteilte in der Sitzung des Völkerbundes das Verhalten Italiens und wandte sich in einem dringenden Appell an die Groß- mächte, jetzt sofort zu einer Friedenskonferenz zusammen zutreten und nicht erst nach dem nächsten Völkermorden. Der Pakt müsse bereinigt werden. Einige verletzende Be stimmungen seien zu entfernen und das Kolonialproblem müsse neu aufgerollt werden. Die Vermeidung eines neuen Krieges sei wohl einige Opfer wert. — Der Ver treter eines Landes, das seinerzeit

über gewisse Lücken im Völkerbundpakt Erfahrungen gesammelt hat, der Chinese Wellington Koo, sagte, die Eristenzkrise, von der heute der Völkerbund befallen sei, habe im Herbst 1931 begonnen, als ein Mitgliedstaat des Völker bundes einem anderen, China, weite Gebietsteile ent rissen habe, ohne daß der Völkerbund wirksame Gegen maßnahmen ergriffen habe. Der Vertreter Oesterreichs, Gesandter Pflügl, führte u. a. aus: Das große Unternehmen einer Re form des Völkerbundes wird die volle Unter stützung

des Augenblickes die endgültige Lösung dieses Konfliktes erwartet werden kann und darf, und zwar eine Lösung, die den gebieterischen Notwendigkeiten nach Beruhigung und Sicherheit der Welt ebenso Rechnung trägt wie der Autorität des Völkerbundes. Der un garische Delegierte Velics hob wie der Delegierte Oesterreichs den versöhnlichen Charakter der italienischen Note hervor. Paris, 2. Iuli. An zuständiger Stelle wird er klärt, daß die für morgen erwartete Rede des französischen Außenministers Delbos

im Völkerbundplenum der Dar legung der Anträge gewidmet sein werde, die Frankreich zur Verstärkung des Völkerbundpaktes und der kollek tiven Sicherheit einzubringen gedenke. Genf, 2. Iuli. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie man er fährt, wird das Koordinationskomitee des Völkerbundes, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Italien vorgeschlagen hatte, voraussichtlich in einer morgen oder am Samstag stattfindenden Sitzung die Aufhebung dieser Sanktionen auf den 10. Iuli fest setzen. Deutsche

machen müßten, um den Frieden zu retten. Das ist eine schlimme Lehre. — Die „Frankfurter Zeitung" erklärt: „Wir müssen mit aller Entschiedenheit betonen, daß sich Deutschland keinesfalls in eine Anerkennung der französischen Allianzpolitik oder in eine Verstrickung in ein Beistandsnetz hineinmanövrieren lassen wird." Wirbel um den Negus. Nach dem argentinischen Delegierten erhielt in der Sitzung des Völkerbundes in Genf der Negus das Wort. Kaum hatte H a i l e S e l a s s i e die Tribüne betreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 29.08.1936
Umfang: 16
s, '27. August-. In einer der Presse übergebenen Mittelung gilbt der srnnzösische Verband der Bölkerbund- vereinigunjg der Uebecheugüng Ausdruck, daß der Friede mr durch eine Reform des Völkerbundes gerettet werden könne, j Die wesentlichen' Grundlagen dieser Reform! bestünden: 1. !Jn der Organisation der kollektiven Sicherheit, insbeson dere durch Abschluß gegenseitiger regionaler Beiistandspakte, die allen Ländern pm Eintritt offen stehen. nicht nur, um Angriffe Zu unterdrücken, sondern ihnen vorzubeugen

!. sowie 'die Einrichtung einer obligatorischen 'Schiedsgerichtsbarkeit für alle «Konflikte bei genauer Definition des Wegriffes „Am greiser"; 2. Annahme 'von Maßnahmen, die geeignet sind, den Respekt «von 'internationalen Verpfliichtungen und feierlichen Abmachungen lzu erhöhen; 3. 'Verbesserung des Funktionierens des Völkerbundes, damit dieser weder durch seine eigene Verfassung noch durch seine eigenen Mitglieder gelähmt werde; 4. einen wirksamen Mechanismus im Rahmen des Völ- kekblnndes

auf die Tagesordnung zu bringen, um die tn*=* ternatiionale Atmosphäre, die geeignet ist, einen Krieg her-, boizmühren. zu verbessern; 5. Abschluß einer Konvention Mr allgemeinen Begreif zung und Kontrolle der Rüstungen. ' * Genf, 28. August. Die Rote der russischen Regierung, betreffend die Reform des Völkerbundes. ist eingelangt. In der Rote wird unter anderenr betont, daß eine Reform des Völkerbundes derzeit nicht aktuell sei. Außerdem werden verschiedene Vorschläge vorgekegt, die ein klagloses Funktio nieren

des Völkerbundes garantieren'. Auch die argentini'che Regierung, hat ihre Vorschläge zur Reform des Völkerbundes erstattet. Sie betont wesent- j lich, daß eine Demokratisierung des Völkerbundes notwen- ' dig sei. * Paris. 28. August. Reichsbankpräsident Dr. 'Schachs ' hatte am Donnerstag eine längere Aussprache mit dem Gouverneur der Wank von Frankreich. Er wird Freitag vormittags, vor seiner Abreise, nochmals Gelegenheit zu einem Meirtungsaustansch mit dem Ministerpräsidenten ha ben. In amtlichen Kreisen

beanspruchte, erklärte Mackenzie King, der Staatsmann, der auch heute wieder an der Spitze der kanadischen Regierung stöhlt, er werde nur dann in einen europäisch'en Krieg eingreisen>, wenn sich das kanadische Parlament dafür erklärt habe. Dies i'st auch heute noch die Haltung Kanadas. Am 10. März d. I. 'antwortete der Premierminister aus die An frage eines der Oppösition angehlörendurn Deputierten: „Ka nada' ist Mitglied des Völkerbundes und wird als solches alle Maßnähmen Genfs mitmachen. Aber Kanada

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.08.1936
Umfang: 8
Zurückhaltung. Frankreich lehnt Paktanderung ab Genf, 18. August. Der französische Außenminister Delbos sandte dem Generalsekretär des Völkerbundes fol gendes Kommuniquee: „Gemäß dem Wunsche des Völkerbundes, vom 4. Juli wurde die französische Regierung am 7. Juli vom Sekreta riat des Völkerbundes ersucht, ehestens bis zum 1. Septem ber ihre allfälligen Vorschläge für die Vervollkommnung der Prozedur zur Geltendmachung der Grundsätze des Völker bundpaktes bekannt zu geben. Es ist nicht notwendig

zu verbessern, daß das Risiko, das jede militärische Hilfe, die einem Staate gewährt wird, der das Opfer eines Angriffes wurde, auf die Mächte, die. geographisch oder politisch dem angesallenen Staat am nächsten stehen, beschränkt wird. Am 3. Juli hatte ich selbst Gelegenheit, auf die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, daß die Autorität des Völkerbundes erhöht werde, ohne daß irgend etwas von den grundlegenden Grundsätzen der Ver antwortlichkeit und der kollektiven Aktion, die in dem Pakte enthalten

, einen engeren Zusammenhang zwischen den Maß nahmen deS wirtschaftlichen und finanziellen Druckes und der Wirksamkeit der militärischen Maßnahmen dadurch herzustellen, daß das System der regionalen Abkommen volle Gültigkeit erhält. Die Regierung der französischen Republik bleibt ihren Grundsätzen treu. Unter diesen Bedingungen und im Ein blick daraus, daß eine große Anzahl von Mitgliedern 'des Völkerbundes noch keinen Standpunkt zur Frage betreffend die Grundsätze des Paktes eingenommen haben, behält

sich die französische Regierung vor, später in ausführlicher Weise ihre Ansichten auszusprechen, und zwar so, daß das Generalsekretariat des Völkerbundes diese allfälligen Er klärungen der französischen Regierung noch vor der Sitzung des Völkerbundes in der Hand hat. Iie Kampfe in Spanien Paris, 19. August. Die Meldungen über die Er hebung der Garnison des spanischen Hafens Cartagena gegen die Regierung stammen zwar bisher nur aus dem Lager der Nationalisten, sie werden hier aber gerade des halb geglaubt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1935
Umfang: 8
. Bei Abholen in den Verschleiß, stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 43. Jahrgang Rr. 238 Innsbruck, Jienstag den 18. Lliober 1838 Völkerbund und Sanktionen Die Maßnahmen des Völkerbundes gegen Italien be gegnen da und dort aus verschiedenen Gesichtspunkten einer mehr oder weniger scharfen Kritik. Die Stellung Oester reichs und Ungarns

in bieiern Konflikt ist auch von den an den Sanktionen beteiligten Staaten gewürdigt worden und bedarf dadurch keiner näheren Erläuterung. Das Wesent lichste an der Kritik, die ernst genommen werden.kann, ist das, daß das Wirtschaftsleben neue Hemmungen erfährt und dadurch die Komplikationen, soweit sie sich aist die Wirt schaft beziehen vergrößert werden. Dieses. Argument ist sicher stichhältig, stichhältig aber nur dann, wenn der Begriff des Völkerbundes nur defensiv aufgefaßt

wird und man sich nicht diejenige Entwicklung des Völkerbundes vorstellen kann, die auch kollektiv der Wirtschaftskrise an den Leib rückt. Daß eine Voraussetzung zu dieser Möglichkeit einer Be tätigung des Völkerbundes der Friede ist, ist wieder selbst-- verständlich. Der österreichische Außenminister Berger-Waldenegg hat sich in seiner sonntägigen Rede dahin geäußert, daß Oesterreich als treues Mitglied des Völkerbundes die Funk tion des Bundes der Nationen zu würdigen weiß und hat damit, zum Ausdruck gebracht

, daß jede Lösung der Krisen, die die Welt heute Erschüttern, nur kollektiv sein kann. Das Nichtfunktionieren des Völkerbundes im italienisch- abessinischen Konflikt hätte zur Folge gehabt, daß der Völ kerbund eigentlich nur theoretische Bedeutung besitzen würde. Es wäre natürlich unrichtig, wenn nicht im Nahmen des Völkerbundes diejenigen notwendigen Verhandlungen ge führt würden, die dem Konflikt ein rasches Ende bereiten. Der Bölkerb-undminister Eden hat in seiner' Ründsunkan- tprache gesagt, daß nun acht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1938
Umfang: 8
bereits auf mehrere Wochen zurück. Das Projekt wird allgemeines Aufsehen Hervorrufen und umfaßt vorerst England, Frankreich und die Ver einigten Staate n. Es muß gleich einleitend betont werden, daß das Projekt nicht vom Völkerbund ausgeht und auch nicht im Rahmen des Völkerbundes verwirklicht werden soll. Sensationelles Projekt Eden—Delbos In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Grund linien des Projektes 'bereits anfangs der Woche zwischen Eden und Delbos in Paris erörtert werden. Gleichzeitig

er fährt man auch, daß das Völkerbundsekretariat für die am Mittwoch beginnende hundertste Ratstagung, die Jubi läumssitzung des Völkerbundes, eine umfassende Denkschrift ausgearbeitet hat. Frankreich als Jnitijator Ueber die Einzelheiten des oben erwähnten Projektes wird folgendes mitgeteilt: Seit dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, in Wirklichkeit aber schon seit dem Ab schluß des Antikominternpaktes, erwogen die Staatskanz leien von' Paris, London und Washington die 'Schaffung

zu, wenn sie. auch der Institution des Völkerbundes weiterhin miß trauisch gegenübersteht. Sowjetunion ausgeschlossen Es wird in eingeweihten Kreisen betont, daß der de mokratischen Staateninternationale die Sowjetunion nicht angehören wird und auch nicht angehören kann. Schon dies soll die ernste Absicht zeigen, die dem Projekt zugrunde liegt. Ueber die näheren Einzelheiten des Planes wird vor derhand bloß auf den absolut unoffensiven Charakter der Zusammenarbeit hingewiesen. 'Sie 'soll «sich — nach der Art des italienifch

parallelen Staaten zum Beitritt offen sichen 'soll, keineswegs die Ab sicht hat, den Völkerbund zu ersetzen. Vielmehr soll, w'e ausdrücklich hervorgehoben wird, durch diese kulturelle und weltanschauliche Gemeinschaft die Universalität des Völker bundes ungestört bewahrt bleiben. Revision des Sanktionsparagraphen? ES bestätigt sich im übrigen, daßEden und Delbos auf der Jubiläumstagung, ein Bekenntnis zumi Gedanken des Völkerbundes ablegen werden. Näheres über den eigent lichen Inhalt dieser Deklaration

werden. „Zusammenarbeit außerhalb des Völkerbundes" Stockholm, 23. Jänner. Der schwedische Außen minister Sandler sprach am Samstag in der Zweiten Kam mer über den Völkerbund und erklärte unter anderem, man übertreibe, wenn man von -einer vollständigen Ohnmacht des Völkerbundes spreche. Richtig fei, daß der Völkerbund nicht die Macht habe, effektiv einzu,greifen, wenn Groß machtsinteressen ernsthaft auf dem Spiele stehen. Mit an deren Worten, der Völkerbund werde mit 'ernsthaften Kon flikten nicht wehr fertig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.09.1935
Umfang: 8
, nimmt man an, daß die Verhandlungen des Fünfer-Komitees auf einen toten Punkt angelangt sind. Die britischen Vertreter weigern sich nach wie vor, in eine Einschränkung der mili tärischen und politischen Souveränität Abessiniens einzu willigen. Das größte Interesse bringt man der heutigen Reds des britischen Außenministers Samuel Hoare entgegen, die er auf der Vollversammlung halten wird. Genf, 10. September. Die zweite Vollversammlung des Völkerbundes wurde für morgen vormittags angesetzt

und nachher mit den britischen Staatsmännern Hoare und Eden. Abwartende Haltung der abessinischen Delegation Paris. 10. September. Einem Vertreter der Pariser Zeitung «Petit Journal" gewährte Baron Aloisi eine Un terredung, in der er erklärte, daß es mit der Autorität des Völkerbundes für immer zu Ende wäre, falls er aus dem gegenwärtigen Konflikt keinen Ausweg fände. Dem gleichen Zeitungsvertreter erklärte der Führer der abessinischen Delegation, daß die Abessinier m Genf vorläufig keine Meinung äußern

würden, sondern die Ent scheidung des Völkerbundes abwarten. wollen. Abessinien sei bereit, alle erdenklichen Konzessionen auf wirtschaft lichem Gebiet einzuräumen, in seinem Rechte werde es aber unnachgiebig bleiben. Die abessinische Delegation machte in einem Schreiben darauf aufmerksam, daß nach einer Meldung aus Addis Abeba Italien an der Grenze von Abessinien Truppenver schiebungen größeren Ausmaßes durchführe. Genf, 1V. September. Wie aus den Kreisen der abes sinischen Delegation verlautet

, ist in dem. Schreiben an das Generalsekretariat des Völkerbundes, das die Delegation heute überreichte, die Befürchtung ausgedrückt, daß man am Vorabend eines italienisches Angriffes auf abesstni- sches Gebiet stehe. Zusammenziehung britischer Flotteneinheiten London, 9. September. (TR.) Die Züsammenziehung der britischen Flotteneinheiten dauert an. Im Hafen von Portsmouth und in der Bucht von Wehmouth sind 60 Ein heiten der britischen Flotte verankert, von denen der größte Teil den heimischen Seestreitkräften

angehört. Die Frage der Sanktionen gegen Italien London, 9. September. (TR.) Die innerhalb ver La- bour party verhandenen Meinungsverschiedenheiten über die Anwendung von Sanktionen im italienisch-abessinifchen Konflikt haben sich in den letzten 48 Stunden verschärft. Der Führer der Parlamentssraktion, Lansbury erklärte, daß er nach wie vor Gewaltmaßnahmen auf dem Wege des Völkerbundes oder durch eine einzelne Regierung ablehnä Er habe nur deshalb in Margate nicht das Wort ergriffen

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