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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 11.10.1935
Umfang: 10
in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester» reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 St. 235 rr aaai Innsbruck. Freitag den 11. Moder 1935 ie Vollversammlung des Völkerbundes Genf, 10. Oktober. Als erster Redner der heutigen Plenarsitzung der Völkerbundversammlung sprach Baron Aloisi, der insbesondere ausführte: Die italienische Delegation muß mit Bedauern die Tat sache seststellen

ist man diesmal anders vorgegan gen? Baron Aloisi ging hieraus zur politischen Seite des Problems über, wobei er in seiner Einleitung betonte, daß Italien im Schoße des Völkerbundes getreu mitgearbeitet und zur Ausrechterhaltung des Friedens seinen Beitrag ge leistet habe. Welche sind die Ehren- und Rechtstitet Abes siniens? In diesem Lande herrscht größte Unordnung, die tatsächlich eine Bedrohung des Friedens in Ostafrika und insbesondere der Sicherheit der italienischen Kolonien in die sem Gebiete darstellt

gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi

kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft

Völkerbundmit glied nicht entziehen, dies um so weniger, als durch den auch in einer Erklärung des Völkerbundes vom 13. Februar 1920 feierlich bestätigten Grundsatz der schweizerischen Neutralität die Grenzen gezogen sind, die den Umfang der Durchführung von Sanktionen seitens der Schweiz bestim men. Die Schweiz wird sich auch der Teilnahme am Koordi nationskomitee nicht entziehen. Die Schweiz ist der festen Auffassung, daß es die wichtigste Ausgabe des Völkerbundes ist. alles zu unternehmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1936
Umfang: 8
Absicht, die Rechtmäßigkeit der Ge genwart des abesiinischen Vertreters Woldemariam am Ratstisch zu bestreiten, wird in Völkerbundskreisen bemerkt, öah Woldemariam regelrech,t beim Völkerbund als Ver treter feines Landes akkreditiert worden sei und auch wei terhin juristisch als solcher angesehen' werden müßte. Die Zukunft des Völkerbundes , London, 11. Mai. Der „Daily Telegraph" schreibt, ^aß die Fortsetzung -der Sanktionen von geringerer Bedeu tung sei als das Problem der Zukunft des Völkerbundes

, daß der bisherige spanische Ministerpräsident Azana zum Prä sidenten der spanischen Republik gewählt wuide. Lehren und Wege Die „Prager Presse" vom Sonntag nimmt un ter obigem! Titel zur internationalen Frage der Re-- form des Völkerbundes in nachstehender Weise Stellung: Es steht fest, daß wir nach einer nicht allzulangen Pause -in den diplomatischen Verhandlungen, die sich um -die Fra gen ider Sicherheit und des Friedens in und außerhalb Europas konzentrieren, bald in eine neue 'Etappe dieser Ver handlungen

und der verantwortlichen- Faktoren bilden. Voraussetzung dcS tatsächlichen Erfolges und Fort schrittes dieser Verhandlungen ist vor allem -die richtige Be trachtung itn- Werbung der Ereignisse. Man braucht und kann vor allem nicht verschweigen, daß der Völkerbund durch die Ereignisse -der letzten Monate offen,rcht ch e'ne Niederlage erlitten har. Für dnse Nieder lage kann seck stverständlich nicht irgendeine unabhängige spezielle Politik des Völkerbundes verantwortlich gemacht werden. -Sie muß ohne Einschränkung — imb

zwar in glei chem Maße — den Großmächten zue Last gelegt werden. die in der gegebenen Lage infolge ihrer Bedeuruug und Stel lung die Hauptträger der Autorität des Völkerbundes sind, nämlich -England und Frankreich. Ihre Einigkeit, von der die -Friedens-entwicklung Nachkriegseuropas immer äbhing und auch heute äbhängt, konnte gleich zu Beginn des italie nisch-abessinischen Konfliktes die Anwendung der kriegeri schen Methoden verhindern, die im Gegensatz zu -den Grurd- säßen des Völkerbundes standen

'der euro päischen Friedensorganisation, des Locarnovertrages, han delte. Die Lage, die die jüngsten Ereignisse geschaffen haben, ist also nicht ein Mißerfolg des Völkerbundes. Sie ist ein Fehlschlagen der französischf-englischen Einheit und auch — mit Rücksicht aus die Natur dieser Ereignisse, die die Interes sen Englands mehr als irgendeines -anderen Staates betref fen — ein spezieller Mißerfolg -Englands. Die Wurzeln die ses Mißerfolges sind offensichtlich älteren Datums. Man muß sie in der Politik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 04.07.1936
Umfang: 16
des Paktes enthalten wird. Auf welche Weise die Aus- Mng der 'Sanktionen irnd die Nichtanerkennung der An- „erion Abessiniens durch den Völkerbund interpretiert wird, imd Sache dieses Redaktionskomitees sein- Was die Reform des Völkerbundes betrifft, so hat man ille Ursache, auf Grund der Reden in der Generaldebatte !m,zu ne h men, daß voraussichtlich die französische Formel an- zenommen werden wird, die eine Verstärkung, der Pakt- hestimmungen und die Schaffung von Regionalpakten vor sieht. Gens

hinsichtlich Afri kas. In Bezug auf Abessinien 'beschränkte sich Frankreich daraus, die durch die englisch-srauzö'sisch-italienische Ueber- Einkunft von 1996 bereits anerkannten französischen Wirt- chastsinteressen zu präzisieren. Dadurch hat es keineswegs Italien politische Rechte in Abessinien zuevkannt. Noch we niger konnte es als Mitgliedstaat des Völkerbundes, dem auch Italien und Abessinien augehören, irgendeiner Aktion Italiens zustimmen, durch welche die vom Pakt garantierte territoriale Integrität

und -die politische Unabhängigkeit Abessiniens verletzt worden wären. Im Laufe der Ereignisse brachte Frankreich die gemein sam mit den andern Mitgliedern des Völkerbundes 'be schlossenen Maßnahmen stets genau zur Anwendung. Was den französischen Hafen in Dschibuti und die Eisenbahnlinie Dschibuti—Addis Abeba anbetrifft, so wurden die Begehren der abessinischen Regierung für die Einfuhr von Waffen stets gutgeheihen, wenn die im Vertrage vom 21. August vorgesehenen Umstände als vorhanden ange sehen wurden

. Gegenwärtig erfüllt die ftanzösische Regierung alle von ihr übernommenen Verpflichtungen, indem sie jeden Trans port von italienischen Truppen, Waffen und Munition durch französisches Kolonialgebiet ablehnt und den Transit der andern für die italienischen Truppen bestimmten Ar tikel nur erlaubt, wenn dieser Transport aus dem ordent lichen Handelswege geschieht. Selbstmord im Bölkerbunvpalals Genf, 3. Juki. Heute vormittags um halb 12 Uhr ereignete sich in der Vollversammlung! des Völkerbundes- ern

und- schoß sich eine Kugel in die Herzgegend. Er hatte vorher noch einige Worte dem PrÄsid-enten zu-gerusen. Der Täter trug einen- Brief an den Generalsekretär des Völkerbundes bei sich, über -dessen Inhalt man zurzeit noch keine 'Angaben besitzt. Bevor er zusammenbrach, ries er aus: „'Das ist meine letzte Hand lung!" Es ist noch nicht sicher, ob der Schuß tödlich wirkte. Sie Sämiger Frage Genf, 2. Juki. Unter dem Vorsitz des britischeil Staatssekretärs für Aeußeres Eden tagte heute abends

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.04.1936
Umfang: 8
gewesen, stattfinden wird- können. Sie mußte aber nochmals verschoben werden, da inzwischen die Bedingungen Italiens für einen eventuellen Friedenschluß mit Abessirnen bekannt geworden sind. Nach Mitteilungen aus gut informierter Quelle sollen sie folgenden Wortlaut haben: 1. Direkte Wassenstillstandsverhandlungen zwischen den beiden Armeen, also zwischen dem Negus und Marschall Badoglio. 2. Die Friedensverhandlungen müssen außerhalb des Völkerbundes, also außerhalb Genfs, stattsinden, und zwar schlägt

die italienische Regierung Utschi vor. Eventuelle Bevollmächtigte des Völkerbundes würden entsprechend informiert werden. 3. Um eine eventuelle Störung der Besprechungen durch abessinische Armeeteile zu verhindern, soll die äbessi- nische Armee entwaffnet werden. Der abessinische Delegierte hat sofort nach Kenntnis nahme des italienischen Vorschlages eine Protestnote an den Generalsekretär des Völkerbundes gerichtet, worin er aus das entschiedenste verlangt, daß der Völkerbund die jenigen Maßnahmen ergreife

an unter den Schutz des Völkerbundes begeben hätte und jetzt auch seine Hilfe beanspruche. Die Rundfunkrede Zarmuts Paris, 15. April. Ministerpräsident Sarraut hielt heute abends bei einem Bankett der Provinzpresse eine große politische Rede, die über sämtliche Sender Frank reichs verbreitet wurde. Dreizehner-Ausschusses UHnUMMUHUMinHHHMHMB Sarraut betonte den Friedenswillen Frankreichs und stellte fest, daß die Regierung in dieser Richtung auf die Unterstützung sämtlicher Parteien rechnen könne. Das französische

pflichtet sei. Sollte aber England im Falle der Verletzung des Artikels 43 (Festungsbau im Rheinland) durch -Deutsch land nicht unverzüglich die erforderliche Garantie gemäß des Völkerbundpaktes erteilen, so würde sich Frankreich mit der Neuordnung dieses Problems eventuell außerhalb des Völkerbundes befassen und mit jenen Staaten zusammen- wirken, die den gegenwärtigen Zustand in Zentral- und Osteuropa als unantastbar betrachten und die zu seiner gemeinsamen Verteidigung entschlossen sind. Cerrutti

erklärte: Italien ist nicht bereit, vor der Be setzung von Addis Abeba Friedensverhandlungen zu im- ginnen, aber auch in diesem Falle kämen Verhandlungen unter Kontrolle des Völkerbundes nicht in Betracht. Die Rolle des Völkerbundes hätte sich nur aus die eines neutra len Beobachters der Vorgänge zu beschränken. Wenn Eng land im 'Falle der Vertagung der Friedensverhandlungen die Ausbreitung der Sanktionen oder die Verhängung der Oelsperre gegen Italien im Achtzehnerausschuß beantra

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1926
Umfang: 4
Deutschlands in den Bölker- M. Der Erfolg sei den wichtigen Berhandlnngem zn Weit, die seit dem porigen Jahre im beste» versöhn ten Geiste geführt worden seien. Er begrüßt lAischland und dankt den Delegierten, daß sie gleich an keiften Arbeitssitzung teilnehmen. Es sei für den Böl- kb»u- von hoher Bedeutung, daß das große Volk an der edlen Sache des Völkerbundes hin- kt«ituiirkc. (Beifall.) Acic erteilt nunmehr S t r e s e m a n n das Wort, stritt zur Treppe vor, ein wenig blaß, und wartet, tfttkt Treppe

in deutscher Sprache, indem er den < nk Deutschlands zum Ausdruck brachte. Er . Me dem Borsitzenden der Versammlung selbst und der Aeizer Regierung, die in traditioneller Weise die grotz- M Gastfreundschaft ihres schönen Landes nun auch Mland als Mitglied des Völkerbundes erweist. Dr. Mmann erwähnte dann kurz die großen Schwie- ^'eiten, öie noch in diesem Jahre zn überwinden ^utMand in den Völkerbund ausgenommen -Arne liegt es mir," sagte er, „über diese Dinge der Mugenheit zu sprechen

Volksbewnßfein erobert hat, so daß die deutsche Regierung für öie g r o ß e M e h r- heit des deutschen Volkes spricht, wenn sie erklärt, daß sie sich an den Aufgaben des Völkerbundes mit voller Hingabe beteiligen wird." Dr. Stresemann bezeichnete dann als eine der Haupt- ünsgaben des Völkerbundes die Schaffung einer internationalen Rechtsordnung. „Von be sonderer Bedeutung sirrd ferner die Bestrebungen, die sich ans die Abrüstung richten. Die völlige Abrüstung Deutschlands ist in dem Vertrag von Versailles

als der Beginn der allgemeinen Abrüstung festgesetzt worden. Möge es gelingen, dieser allgemeinen Abrüstung in praktischer Arbeit näher zu kommen." Dr. Stresemann lehnte ganz entschieden die Auffassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes einge nommen hat, von Sympathie oder Antipathie gegen an dere Nationen angegeben gewesen wäre. Deutschland wünscht mit allen Stationen des Völkerbundes ans der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammenzuarbei- ten

, die täglich die Kräfte des Völkerbundes und seine Stärke in Zweifel fetzten, seien endgültig geschlagen. Nach dem schrecklichen Kriege träfen sich die früheren Gegner in friedlicher Atmosphäre, um gemeinsam am internationa len Frieden zn arbeiten. Welch eine Hoffnung für Ne Völker bedeute dieses Ereignis!? Für Deutschland und Frankreich sei die Zeit der blutigen und traurigen Ereig-- niste der Vergangenheit vorüber. Der Krieg zwischen den beiden Ländern sei beendet. Zurück die Waffen, zurück die Kauoneu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.05.1935
Umfang: 8
Versagt Genf bei Lustüberfällen? Wirksamkeits grenzen des Völkerbundes Genf, Mitte Mai. (ATP.) Ter russisch-französische Beistandspakt und die Schwierigkeiten der Abfassung, die seinen Abschluß verzögerten, haben dazu beigetragen, eine sehr wichtige Seite der sriedenbewahrenden Funktionen des Völkerbundes ins rechte Licht zu setzen. Ist der Völkerbuno imstande, schnell zu lzandeln? Oder wird man acht Tage warten müssen, brs sich der Rat im Falle schwerer Friedens- ge fahr

überzeugt, daß der Völkerbund schnell handeln kann. Er kann ihres Erachtens rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen beschlie ßen und gegebenenfalls den Angreifer bezeichnen. Man wird nicht überrascht sein, zu erfahren, daß die Frage der schnellen Funktion des Völkerbundes im Krisenfall wiederholt auf der Tagesordnung des Rates und der Ver sammlung gestanden hat. Die maßgebenden Organe des Bundes haben darüber wichtige politische und technische Un tersuchungen vorgenommen. Dabei

sollten gewisse Botschaften die Priorität bekommen. Seit 1925 haben sich die technischen Organe des Sekre tariats an die Arbeit gemacht. Zwei Fragen zogen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit aus sich: erstens der Rund funk. zweiten die Luftverbindungen. 1. Der Rundfunk. — Seit 1930 besitzt der Völkerbund einen starken Sender. In normalen Zeiten wird er von der Gesellschaft Radio-Suisse benutzt. In Krisenzeiten wird er dagegen ohne weiteres zur ausschließlichen Verfügung des Völkerbundes gestellt. Falls

das Generalsekretariat es für nottvendig hält, das gute Arbeiten der Station oder die Unabhängigkeit der aus gegebenen Mitteilungen zu sichern, kann das ständige Per sonal durch ein vorübergehendes ersetzt werden. Es wird durch den Generalsekretär des Völkerbundes ernannt. 2. Die Luftfahrt. — Kürzlich hat das Sekretariat das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die sie an 27 Stam* über die Erleichterungen gerichtet hat. welche die Regierun gen den Völkerbundflugzeugen im Falle einer starken Span nung gewähren

werden. Ferner machen sie Angaben über die Nachtflugverhältnisie und die Papiere, mit denen die Apparate und ihre Passagiere ausgerüstet sein müssen. Auch stellen Sie Bedingungen über die Deckung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Flugtransporte des Völkerbundes verursacht werden. Sie fordern, daß die Luftfahrzeuge mit besonderen Kennzeichen des Bundes versehen sind. Sie bezeichnen die Gegenstände, die von derartigen Flügen über ihr Land ausgeschlossen sein müssen, so Waffen, Photographenapparate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
jjj. 150 Freitag, beit 3. IM 1936 Seite 5 £etzte Meldimqm^ Sie Donnerstag Sitzung des Völkerbundes Genf, 2. Juli. In der heutigen Sitzung der Volloer- Mmlung des Völkerbundes- ergriff zuerst der australische Elegierte Bruce das Wort, der für die Aushebung der j Zanktionen eintrat, zugleich aber die Verstärkung des Pak- ^ vorschlug. Nach Bruce sprach der Delgierte von jruguay, der sich gegen jede Art von Eroberungskriegen ,ai?dte und ein Bekenntnis zum Völkerbund äblegte. Der dänische Delegierte

Münch sagte, daß das Versagen Her Sanktionen auf Meinungsverschiedenheiten innerhalb U Großmächte zurückzuführen ist. Es müsse für die außer halb des Völkerbundes stehenden Mächte ein Konsultativ- jxift geschaffen werden, um ein möglichst geschlossenenes Handeln im Interesse des Friedens zu erzielen. Vor allem ' fei es notwendig. Radio und Presse in den Dienst des Frie«- densgedankens zu stellen, die Währungsstabilität wieder- herzustellen und den normalen Güteraustausch in die Wege zu leiten

des Völkerbundes intensiv be* I {eiligen. Er betone nur. daß auch der Artikel 8 des Paktes I betreffend die Abrüstung nicht eingehalten worden sei. Der irische Vertreter de Valera erklärte, daß jedes Wort des Negus wahr gewesen sei. Man solle das Ideal des Völkerbundes Hochhalten, aber wenigstens für Europa jene Sicherungen schaffen, die den Frieden aufrechterhalten. Der Vertreter Neuseelands erklärte, daß seine Regie rung auch für die Aufrechterhaltung und Verstärkung der Sanktionen eintrete, seine Regierung

sei sich aber der Risiko-- lofigkeit bewußt. Deshalb werde seine Regierung der Majo rität sich fügen und die Sanktionen ausheben. Er betone aber, daß gerade die kleinen Staaten im Völkerbund ihren Zufluchtsort sehen und es nicht angehe, ständig die terri toriale Unversehrtheit und die politische Unabhängigkeit herletzen zu lassen. , Oesterreichs Vertreter Pflügl gab die Erklärung ab. daß I LHerreich..an..jedem Reformwerk des Völkerbundes eitrigst Mcäbeiten werde. Der Vertreter Chinas bedauert

das Versagen -be§ Völkerbundes in der Angelegenheit des italiemsch-abefsinischen Konfliktes und tritt ebenfalls für eine Verstärkung der Satzungen des Paktes ein. Jede Na- , tion müsse entschlossen sein, die nötigen Opfer für die Auf- rechrhaltung des Friedens zu brinaen. hieraus wurde die Sitzung geschlossen. Genf. 2. Juli. Wie man in den Wandelgängen des Völkerbundes erfährt, bereitet sich Delbos auf lein Erposee vor, das er in der morgigen Ratstagung halten wird und das sich mit den französischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.07.1935
Umfang: 8
veröffentlicht, so daß man an- nehmen kann, daß erst heute bie Dreierbesprechung dem italienisch-abesiinischen Konflikt die entscheidende Wendung gibt. Frankreich bemüht sich als Mittler zwischen England und Italien. Vom Einfluß Frankreichs wirb es abhängen, ob es gelingt, noch in letzter Minute den Krieg zu verhin dern und damit das Prestige des Völkerbundes zu retten. Einer Verschiebung der ganzen Angelegenheit wird England kaum seine Zustimmung geben, da bies einen taktischen Vorteil für Italien bedeuten

würde. Italien kann infolge der klimatischen Verhältnisse nicht vor Sep tember die Feindseligkeiten eröffnen und das wird bestim menden Einfluß aus bie Haltung Englands ausüben. Von Bedeutung ist bie weiter unten wiedergebene Mel dung, daß sich das Sanktionskomitee des Völkerbundes bis September vertagt hat, was immerhin den Schluß nahe legt, daß man nicht beabsichtigt, Sanktionen gegen Ver tragsbrecher schon jetzt anzuwenden. Das ist wieder ein Beweis für die Unsicherheit ber Exekutivgewalt ^des Völker

bundes, worauf bereits Litwinow beim Abschluß bes rus sisch-französischen Paktes hingewiesen hat. Die Besprechungen in Paris Paris, 30. Juli. (AN.) Der britische Hauptdelegierte für die bevorstehende Ratstagung des Völkerbundes, Lord Lden, trifft heute nachmittags in Paris ein und wird so gleich eine erste Unterredung mit Ministerpräsidenten Laval haben. Abends werden beide Minister gemeinsam nach Genf abreisen. Vor Beginn der eigentlichen Ratstagung ist eine gemeinsame Aussprache beider Staatsmänner

erörtert worden. Laval und Eden reisten abends nach Gens ab. Die Haltung Frankreichs Paris, 30. Juli. (Hav.) In dem heute unter dem Vorsitz des Präsidenten Lebrun abgehaltenen Ministerrat erstattete Ministerpräsident Laval ein Exposee über die auswärtige Lage und über die Haltung, die Frankreich bei den bevorstehenden Arbeiten des Völkerbundes einnehmen wird. Er legte dar, daß der Delegierte Frankreichs im Völkerbundrat daraus bedacht sein werde, Iveder die Freundschaft Englands, noch jene Italiens

zu gefährden, die Verpflichtungnen gegenüber dem Völkerbund einzuhalten und eine schwere Krise des Völkerbundes zu vermeiden. Er werde für eine ver söhnliche Lösung tätig sein. Keine Marschroute für Eden London, 30. Juli. (AN.) Das Reuterebüro meldet: Von der britischen Regierung ist vor der Abreise des Mi nisters Eden nach Genf kein fester Beschluß hinsichtlich der zu befolgenden Direktiven für die Vorgangsweise auf >der Tagung des Völkerbundrates gefaßt worden. Dies ist Sache des Rates selbst. Immerhin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 26.07.1935
Umfang: 10
und des Gewerkschaftsbundes Einzelnummer 20 Groschen Monats-Bezugspre if« Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester- reich 4Schilling,fürDeutsch« land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Rr. 178 Innsbruck. Freitag den 28. Füll 1838 43. Jahrgang Vor der Tagung des Völkerbundes Ende Juli, also in einigen Tagen, soll der Völkerbund zusammentreten

, um in dem Konflikt zwischen Italien und Abessinien eine Entscheidung zu treffen. Diese Tagung wird Oie schwerste Belastungsprobe des Völkerbundes werden und es ist für das moralische Prestige des Völkerbundes gleich gültig, auf welchem Wege und nach welchem Paragraph seiner Satzungen er den Streitfall zu behandeln gedenkt. Wichtig und von ungeheurer Tragweite ist es, ob es dem Völkerbund gelingt, den Frieden aufrechtzuerhalten und den Konflikt zwischen zwei Mitgliedern des Völkerbundes auf friedliche Weise

-abessinischen Konflikt besprochen werden wird, wird vom Völkerbundsekretariat im Namen des amtieren den Präsidenten Litwinow heute abends oder morgen vor mittags abgesandt werden. Das genaue Datum für den Beginn dieser Tagung ist zurzeit noch nicht endgültig fest gesetzt, doch wird die Sessionseröffnung voraussichtlich nächsten Dienstag oder Mittwoch erfolgen. Unterredung Avenols mit Lava! Paris, 25. Juli. (Ag. Hav.) Der Generalsekretär des Völkerbundes. Avenol. und Ministerpräsident Laval

für Aeußeres, Suvich, richtete heute an den Generalsekretär des Völkerbundes folgendes Tele gramm: Ta die vom Völkerbundrat in seiner Entschließung vom 25. Mai 1935 festgesetzte Frist zum Abschluß der Arbeiten der vier Schiedsrichter über den Zwischenfall von Ualual und die darauffolgenden Zwischenfälle heute abläust, be ehrt sich die italienische Regierung, Folgendes mitzuteilen: Die italienische Regierung ist stets von dem Wunsche be seelt gewesen, das Schlichtungs- und Schiedsverfahren

im Ministerrat ein Exposee über die italienti'ch-abessi- nische Angelegenheit. Die Haltung Frankreichs ziele dar auf ab, weder die Freundsä)aft mit Italien noch jene mit England aufs Spiel zu setzen und den Grundsätzen des Völkerbundes treu zu bleiben. Man hat Grund, zu glau ben, daß Laval ohne vorgefaßte Richtlinien nach Genf fah ren wird und dort lediglich aus dem lebhaften Wunsch handeln wird, ein friedliche Lösung zu finden. Man glaube zwar wenig an die Möglichkeit eines Abkommens

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 04.09.1936
Umfang: 12
u. nicht terminierte Inserate gelten bis zur Abbcst. Postsparkasfen-Konto 123.395. Folge 36 Lienz , Freitag, den L September 1936 25. Jahrgang Reform des Völkerbundes! ^Reform des Völkerbundes! Nach rund I5jährigem Bestehen sieht man ein Gebäude wanken, das symbolisch, genommen, die ge samte Nachkriegszeit darstellt. Die glänzende Fassade der ersten Bestandsjahre erwies sich aber bald schon brüchig und der Verfall schritt mit einer solchen Schnelligkeit fort, daß man heute bereits nach einer gründlichen Nefor

- mierung rufen mutz. Bereits bei seiner Grün dung wurden Stimmen laut, die besagten, daß diesem Kinde kein langes Leben beschieden sein werde. Die mahnenden Stimmen von gestern sehen ihre Voraussage heute in Erfüllung gehen. Der Völkerbund meldet seinen Kon kurs in dem Momente an, in dem die Völker Europas vor einem neuen Kriegsbrände ste hen. Auf falsche Grundgedanken aufgebaut, mutzte der Völkerbund Ausammenbrechen. Der ständige internationale Gerichtshof des Völkerbundes hat, wenn man das Nesume

, ist der Völkerbund Heute eine beißende Sathre auf unsere Zeit, eine Spiegelfechterei, die im Grunde genom men selbst von den eigenen Gründern, soweit sie noch leben, verachtet wird. Der Völkerbund hat seinen Sitz in Genf, wo gerade letztes Jahr der unter ungeheuren Kosten fertiggestellte Palast bezogen werden soll. Der Gedanke einer „Liga der Nationen" oder eines Völkerbundes stammt vom ein stigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Wpoörow Wilson, dem Vater der 14 Punkte. Die Grundgedanken — Abschaffung

, Ita lien und Japan), nachdem bereits 1927 eine Konferenz zwischen England, Ll.S.A. und Ja pan an der Hauptfrage des Kreuzerbaues ge scheitert war. > 1933 trat Japan aus dem Völkerbund aus und ein halbes Jahr später auch Deutsche land. Gegen Ende 1933 forderte die italienische Negierung eine Nevision des Völkerbundes dahin, daß das Necht der Kleinstaaten, in Fragen, die sie nur teilweise berühren, die Stimme anzugeben beschränkt werden solle. Weiters die Völkerbundsverfahren zu verein fachen

und das Völkerbunöstatut aus dem Nahmenwerk des VersaUlervertrageS und an derer Nachkriegsverträge zu beseitigen. Am 30. August 1936 erklärte der russische Außenminister Litwinow, daß im gegenwär tigen Zeitpunkt eine Nevision des Völkerbun des nicht günstig sei, machte aber Anregun gen zu einer wirksamen Anwendung der Prin zipien hinsichtlich der kollektiven Sicherheit. SS. a. schlägt er vor, daß der Staat, der zstm Kriege greifen sollte, als mit allen Mitglie dern des Völkerbundes im Kriegszustand er achtet

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
Ministerpräsident De Valera verurteilte in der Sitzung des Völkerbundes das Verhalten Italiens und wandte sich in einem dringenden Appell an die Groß- mächte, jetzt sofort zu einer Friedenskonferenz zusammen zutreten und nicht erst nach dem nächsten Völkermorden. Der Pakt müsse bereinigt werden. Einige verletzende Be stimmungen seien zu entfernen und das Kolonialproblem müsse neu aufgerollt werden. Die Vermeidung eines neuen Krieges sei wohl einige Opfer wert. — Der Ver treter eines Landes, das seinerzeit

über gewisse Lücken im Völkerbundpakt Erfahrungen gesammelt hat, der Chinese Wellington Koo, sagte, die Eristenzkrise, von der heute der Völkerbund befallen sei, habe im Herbst 1931 begonnen, als ein Mitgliedstaat des Völker bundes einem anderen, China, weite Gebietsteile ent rissen habe, ohne daß der Völkerbund wirksame Gegen maßnahmen ergriffen habe. Der Vertreter Oesterreichs, Gesandter Pflügl, führte u. a. aus: Das große Unternehmen einer Re form des Völkerbundes wird die volle Unter stützung

des Augenblickes die endgültige Lösung dieses Konfliktes erwartet werden kann und darf, und zwar eine Lösung, die den gebieterischen Notwendigkeiten nach Beruhigung und Sicherheit der Welt ebenso Rechnung trägt wie der Autorität des Völkerbundes. Der un garische Delegierte Velics hob wie der Delegierte Oesterreichs den versöhnlichen Charakter der italienischen Note hervor. Paris, 2. Iuli. An zuständiger Stelle wird er klärt, daß die für morgen erwartete Rede des französischen Außenministers Delbos

im Völkerbundplenum der Dar legung der Anträge gewidmet sein werde, die Frankreich zur Verstärkung des Völkerbundpaktes und der kollek tiven Sicherheit einzubringen gedenke. Genf, 2. Iuli. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie man er fährt, wird das Koordinationskomitee des Völkerbundes, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Italien vorgeschlagen hatte, voraussichtlich in einer morgen oder am Samstag stattfindenden Sitzung die Aufhebung dieser Sanktionen auf den 10. Iuli fest setzen. Deutsche

machen müßten, um den Frieden zu retten. Das ist eine schlimme Lehre. — Die „Frankfurter Zeitung" erklärt: „Wir müssen mit aller Entschiedenheit betonen, daß sich Deutschland keinesfalls in eine Anerkennung der französischen Allianzpolitik oder in eine Verstrickung in ein Beistandsnetz hineinmanövrieren lassen wird." Wirbel um den Negus. Nach dem argentinischen Delegierten erhielt in der Sitzung des Völkerbundes in Genf der Negus das Wort. Kaum hatte H a i l e S e l a s s i e die Tribüne betreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.08.1936
Umfang: 8
Zurückhaltung. Frankreich lehnt Paktanderung ab Genf, 18. August. Der französische Außenminister Delbos sandte dem Generalsekretär des Völkerbundes fol gendes Kommuniquee: „Gemäß dem Wunsche des Völkerbundes, vom 4. Juli wurde die französische Regierung am 7. Juli vom Sekreta riat des Völkerbundes ersucht, ehestens bis zum 1. Septem ber ihre allfälligen Vorschläge für die Vervollkommnung der Prozedur zur Geltendmachung der Grundsätze des Völker bundpaktes bekannt zu geben. Es ist nicht notwendig

zu verbessern, daß das Risiko, das jede militärische Hilfe, die einem Staate gewährt wird, der das Opfer eines Angriffes wurde, auf die Mächte, die. geographisch oder politisch dem angesallenen Staat am nächsten stehen, beschränkt wird. Am 3. Juli hatte ich selbst Gelegenheit, auf die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, daß die Autorität des Völkerbundes erhöht werde, ohne daß irgend etwas von den grundlegenden Grundsätzen der Ver antwortlichkeit und der kollektiven Aktion, die in dem Pakte enthalten

, einen engeren Zusammenhang zwischen den Maß nahmen deS wirtschaftlichen und finanziellen Druckes und der Wirksamkeit der militärischen Maßnahmen dadurch herzustellen, daß das System der regionalen Abkommen volle Gültigkeit erhält. Die Regierung der französischen Republik bleibt ihren Grundsätzen treu. Unter diesen Bedingungen und im Ein blick daraus, daß eine große Anzahl von Mitgliedern 'des Völkerbundes noch keinen Standpunkt zur Frage betreffend die Grundsätze des Paktes eingenommen haben, behält

sich die französische Regierung vor, später in ausführlicher Weise ihre Ansichten auszusprechen, und zwar so, daß das Generalsekretariat des Völkerbundes diese allfälligen Er klärungen der französischen Regierung noch vor der Sitzung des Völkerbundes in der Hand hat. Iie Kampfe in Spanien Paris, 19. August. Die Meldungen über die Er hebung der Garnison des spanischen Hafens Cartagena gegen die Regierung stammen zwar bisher nur aus dem Lager der Nationalisten, sie werden hier aber gerade des halb geglaubt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1935
Umfang: 8
. Bei Abholen in den Verschleiß, stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 43. Jahrgang Rr. 238 Innsbruck, Jienstag den 18. Lliober 1838 Völkerbund und Sanktionen Die Maßnahmen des Völkerbundes gegen Italien be gegnen da und dort aus verschiedenen Gesichtspunkten einer mehr oder weniger scharfen Kritik. Die Stellung Oester reichs und Ungarns

in bieiern Konflikt ist auch von den an den Sanktionen beteiligten Staaten gewürdigt worden und bedarf dadurch keiner näheren Erläuterung. Das Wesent lichste an der Kritik, die ernst genommen werden.kann, ist das, daß das Wirtschaftsleben neue Hemmungen erfährt und dadurch die Komplikationen, soweit sie sich aist die Wirt schaft beziehen vergrößert werden. Dieses. Argument ist sicher stichhältig, stichhältig aber nur dann, wenn der Begriff des Völkerbundes nur defensiv aufgefaßt

wird und man sich nicht diejenige Entwicklung des Völkerbundes vorstellen kann, die auch kollektiv der Wirtschaftskrise an den Leib rückt. Daß eine Voraussetzung zu dieser Möglichkeit einer Be tätigung des Völkerbundes der Friede ist, ist wieder selbst-- verständlich. Der österreichische Außenminister Berger-Waldenegg hat sich in seiner sonntägigen Rede dahin geäußert, daß Oesterreich als treues Mitglied des Völkerbundes die Funk tion des Bundes der Nationen zu würdigen weiß und hat damit, zum Ausdruck gebracht

, daß jede Lösung der Krisen, die die Welt heute Erschüttern, nur kollektiv sein kann. Das Nichtfunktionieren des Völkerbundes im italienisch- abessinischen Konflikt hätte zur Folge gehabt, daß der Völ kerbund eigentlich nur theoretische Bedeutung besitzen würde. Es wäre natürlich unrichtig, wenn nicht im Nahmen des Völkerbundes diejenigen notwendigen Verhandlungen ge führt würden, die dem Konflikt ein rasches Ende bereiten. Der Bölkerb-undminister Eden hat in seiner' Ründsunkan- tprache gesagt, daß nun acht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.01.1938
Umfang: 8
bereits auf mehrere Wochen zurück. Das Projekt wird allgemeines Aufsehen Hervorrufen und umfaßt vorerst England, Frankreich und die Ver einigten Staate n. Es muß gleich einleitend betont werden, daß das Projekt nicht vom Völkerbund ausgeht und auch nicht im Rahmen des Völkerbundes verwirklicht werden soll. Sensationelles Projekt Eden—Delbos In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Grund linien des Projektes 'bereits anfangs der Woche zwischen Eden und Delbos in Paris erörtert werden. Gleichzeitig

er fährt man auch, daß das Völkerbundsekretariat für die am Mittwoch beginnende hundertste Ratstagung, die Jubi läumssitzung des Völkerbundes, eine umfassende Denkschrift ausgearbeitet hat. Frankreich als Jnitijator Ueber die Einzelheiten des oben erwähnten Projektes wird folgendes mitgeteilt: Seit dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, in Wirklichkeit aber schon seit dem Ab schluß des Antikominternpaktes, erwogen die Staatskanz leien von' Paris, London und Washington die 'Schaffung

zu, wenn sie. auch der Institution des Völkerbundes weiterhin miß trauisch gegenübersteht. Sowjetunion ausgeschlossen Es wird in eingeweihten Kreisen betont, daß der de mokratischen Staateninternationale die Sowjetunion nicht angehören wird und auch nicht angehören kann. Schon dies soll die ernste Absicht zeigen, die dem Projekt zugrunde liegt. Ueber die näheren Einzelheiten des Planes wird vor derhand bloß auf den absolut unoffensiven Charakter der Zusammenarbeit hingewiesen. 'Sie 'soll «sich — nach der Art des italienifch

parallelen Staaten zum Beitritt offen sichen 'soll, keineswegs die Ab sicht hat, den Völkerbund zu ersetzen. Vielmehr soll, w'e ausdrücklich hervorgehoben wird, durch diese kulturelle und weltanschauliche Gemeinschaft die Universalität des Völker bundes ungestört bewahrt bleiben. Revision des Sanktionsparagraphen? ES bestätigt sich im übrigen, daßEden und Delbos auf der Jubiläumstagung, ein Bekenntnis zumi Gedanken des Völkerbundes ablegen werden. Näheres über den eigent lichen Inhalt dieser Deklaration

werden. „Zusammenarbeit außerhalb des Völkerbundes" Stockholm, 23. Jänner. Der schwedische Außen minister Sandler sprach am Samstag in der Zweiten Kam mer über den Völkerbund und erklärte unter anderem, man übertreibe, wenn man von -einer vollständigen Ohnmacht des Völkerbundes spreche. Richtig fei, daß der Völkerbund nicht die Macht habe, effektiv einzu,greifen, wenn Groß machtsinteressen ernsthaft auf dem Spiele stehen. Mit an deren Worten, der Völkerbund werde mit 'ernsthaften Kon flikten nicht wehr fertig

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 13
Datum: 24.11.1933
Umfang: 13
zu machen, daß Deutschland weder nach Genf zurückkehren, noch in Zukunft irgendein Abkommen abzuschließen gedenke, das dem Rahmen des Völkerbundvertrages eingefügt werden solle. Es ist somit ein Irrtum zu glauben, daß die Kardinalsrage, um die es geht, die Abrüstung und die Gleichberechtigung Deutschlands fei. Nein. Es geh tum denVölkerbund, aber auch die Zerstörung des Völkerbundes ist nur Mittel und Zweck der Entwurzelung des Vertrages von Ver sailles. Es ist, so stellt auch die durchaus nicht deutschfreundliche

„Reichspost" fest, in der Tat ein noch immer viel zu wenig beachteter Akt der Loyalität der Reichs regierung gewesen, wenn sie unmittelbar nach den Wahlen ihre Karten offen auf den Tisch gelegt hat. Das Kalkül der deutschen Außenpolitik: Mit der Beseitigung des Völkerbundes ist auch der Vertrag von Versailles haltlos und unhaltbar geworden, ist richtig. Hat doch die Schaffung des Völkerbundes einen unzertrennbaren Bestand teil des Friedensvertrages, ja mehr als das, nämlich sein Fundament, seine mora

des geringsten Widerstandes ausgenom men hat. Es ist zweifellos viel schwerer, die Gleichberechtigung Deutschlands im Rahmen des Völkerbundes tatsächlich durchzusetzen — als diesen zu zerstören. Zwei Weltmächte, die heute weitreichende gemeinsame Interessen eben besprochen haben — Amerika und Rußland — gehören ihm nicht an: zwei andere — Deutsch land und Japan — haben ihren Austritt angemeldet. Italien erklärt den Völkerbund als abgetan. So liegt die Entscheidung über das Schicksal des Völker bundes

wie der Friedensverträge im wesentlichen bei England. Zweifellos kann England die Blockbildungen, die der Ausschaltung des Völkerbundes folgen müßten, nicht wünschen. Doch in dem Bestreben, das Nächstliegende Ziel einer Abrüstungs konvention unter Teilnahme Deutschlands zu erreichen und alles andere der Zukunft zu überlassen, ist England zunächst und für absehbare Zeit zu Verhandlungen mit Deutschland außerhalb des Völkerbundes nicht abgeneigt. In der Tat ist es an sich auch nicht von entscheidender Bedeutung

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 17.09.1926
Umfang: 12
wie der aus drei Jahre zugesichert werden kann. Es ist klar, daß diese Unaufrichtigkeit der Völkerbundkreise in Deutschland sehr ver stimmt hat und so waren denn die deutschen Pressestimmen vor der Aufnahrne Deutsch lands sehr skeptisch. Einen Zwischenfall gab es dann! noch bei der Ratssitzung am 8. Sept. in Genf, als über die Ausnahme Deutschlands und über die Zu erkennung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland abgestimmt wurde. Die Regiefüh- rer des Völkerbundes hatten sich einen schlau en Plan ersonnen

. Um den kleinen Protek- tionskindern des Völkerbundes einen nicht ständigen Sitz zuzuschanzen, hatten sie die Er höhung der Zahl dieser Sitze von 6 auf 9 mit der Abstimmung über die Zuerkennung des Ratssitzes an Deutschland zusammenge zogen. Sie wußten, daß keine von den ver tretenen Nationen Deutschland fallen lassen wollte und jede mußte darum auch für die kleinen Patenkinder stimmen. Ueber diesen Trick war der Vertreter Norwegens, der be kannte Gelehrte Fritjof Nansen mit Recht empört und wandte

. Man kann nie ganz hin ter die Kulissen von Genf schauen, und das ist wahrscheinlich besser, denn sonst würde man viel Heuchelei und Hinterhältigkeit bemerken. Die Delegierten Deutschlands, welche am Frei tag den 10. September zum erstenmal im Sitzungssaal des Völkerbundes erschienen sind und damit ihren Eintritt vollzogen haben, ha ben sicher mit dieser Stimmung hinter den Genfer Kulissen gerechnet und werden sie wei ter einkalkulieren müssen. Der Tag der Aufnahme ließ freilich

, wird man den 10. Sept einen segens reichen, einen denkwürdigen, einen wahrhaft historischen Tag nennen dürfen. Dann werden auch alle Bedenken zurück bleiben, die jetzt noch viele deutsche Gemüter umfangen halten. Die „Augsburger Postzeitung" schreibt Zwei Hoffnungen erfüllen Deutschland am denkwürdigen Tag seines Eintritts in den Völkerbund: Die Hoffnung, daß dadurch der wahrhaften Idee des Völkerbundes gedient und ein Schritt in der Befriedigung Europas vorwärts getan werde.- die andere Hoffnung, daß wir nun mehr

von einem waffenstarrenden West-, Ost- und Südeuropa ist keine Garantie des Friedens, sondern ein Herd des Krieges. Es war eine der tiefften Degradierungen Deutschlands als Großmacht, daß uns im Ver sailler Friedensvertrag nicht nur unsere Kolo nien geraubt, sondern daß wir als unfähig und unwürdig erklärt wurden, Koldnien zu be sitzen. Längst hat man in der Welt eingesehen, daß das ein Unrecht und ein Unsinn war. Nachdem Deutschland jetzt gleichberechtigtes Mitglied des Völkerbundes ist, muß über kurz und lang

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.09.1925
Umfang: 4
über Z H u tz z ö l l e. Bon Seite Englands wird die üMung der Kontrolle mit dem Argumente bekämpft, W nach Aufhebung der Kontrolle die Kreditfähig keit Oesterreichs beeinträchtigt werden Me. Die Führung der Behandlung dieser Frage für Lester re i ch hat Dr. Ahr er selbst inne, der auf dem AOpunkr steht, daß er als vollwertiger Partner, der für Kredite Zinsen zahle und Zinsen gegeben habe, For derungen stellen könne. Er stellt fest, daß jede Resolution des Völkerbundes, die nicht ausspreche, daß die Vorbedin gungen

- iWöes Völkerbundes von dem französischen Minister- Wenten P a i n l e v e eröffnet. Der Ministerprä A benützte diesen Anlaß, um neuerlich auf die unter illÄgide des Völkerbundes durchgeftthrte finanzielle hi\w ung Oesterreichs hinzuweisen. Er betonte, AMSanierung voll geglückt sei, so daß man sich MÄöer Frage beschäftigen müsse, ob die Kontrolle WO aufgehoben werden könne. Zckginn seiner Rede gedachte Painleve der großen Üsm Völkerbundes, namentlich des schwedischen Mi- AWräsidenten Branting

und des edlen Gründers ^Mkerbundidee Woodrow Wilson. Er erklärte, D öie französische Regierung Wert darauf gelegt habe, iiiöcr Bölkerchundtagung durch ihren Chef vertreten zu h m so zu bekunden, daß trotz der vielfachen Sorgen, Wenblicklich Frankreich bedrücken, das hohe Ideal Völkerbundes nicht einen Augenblick aus ihrem Ge- Wunkte entschwinde, ja daß sie den hohen Mens ch- Asauf gaben, die in Gens vertreten werden, ihr Wes und unablässiges Interesse zuwenöe und der Zu- hft des Völkerbundes ihr volles

an den Notenmechsel, der wegen der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund mit Deutschland ausgetauscht wurde und sagt, er hoffe die eiumütige Zustimmung der Versammlung zu finden, wenn er an Deutschland den A p p e ll richte, in den Völkerbund, in die Gemeinschaft, die der Völker bund darstelle, einzutreteu. (Lebhafter Beifall.) Painleve drückte seine Genugtuung darüber aus, daß die Vereinigten Staaten, wenn auch nicht als Mitglied des Völkerbundes, so doch parallel und gemeinsam mit dem Völkerbund in vielfacher

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 14.09.1935
Umfang: 12
bedeute ein historisches Datum in der Ge schichte des Völkerbundes. „Wir erfreuen uns einer engen Zusammenarbeit mit Großbritannien in der Ver teidigung des Friedens und Zum Schutze Europas. Ich erkläre, daß ich bei den äußersten Bemühungen des Völkerbundes, eine Lösung zu finden, entschlossen bin, meine Pflicht als Mitglied des Völkerbundes und als Freund Italiens zu erfüllen. Es wird alles geschehen, um die gerechten Bedürfnisse Italiens bei Achtung der Rechte anderer Mitglieder des Völkerbundes

des Rates ist eine schwie rige, und Frankreich hegt noch die Hoffnug, daß der Rat seine Rolle der Versöhnung erfüllen kann. Der Fünferausschutz berät Vorschläge, welche den legitimen Aspirationen Italiens Rechnung tragen, zugleich aber die Souveränität eines anderen Milgliedstaates des Völkerbundes respektieren." Laval schloß: „Wir haben im Laufe des Jahres Schwierigkeiten kennen gelernt, die als unübersteig bar erschienen. Sie wurden geregelt. Und weil die Saarsrage

. Es werden 14 belgische Reserveoffiziere und 20 schweizerische Techniker erwartet. Die Belgier sollen als Infanterie-Instruktoren Verwendung finden, während die Schweizer zur Ausbildung der Luftbatterie-Mannschaften bestimmt sind und gleich- . zeitig auch die Ausgabe haben, die Luftabwshrgeschütze in Ordnung zu halten. Wichtige Feststellungen Wien, 12. September. Inmitten der kaum übersichtlichen Verhandlungen im Rahmen des Völkerbundes über die abesstnische Frage, die den außenstehenden Vermachter eher ver wirren

aber die Gleich- heitallerMitglieder voraus und so ergiebt sich bei Entschließungen des Völkerbundes auch im In teresse einer weiteren gedeihlichen Entwicklung dieser notwendigen und unentbehrlichen überstaatlichen Or ganisation auch die strikte Einhaltung gleichmäßigen Rechtes. mm m mm Wien, 13. September (Pnv.) Mister Rickett ist auf der Durchreise mit dm Flugzeug heute vormittags in Wien eingetrofsen. tzr hat den Flugplatz nicht verlassen, erklärte aber, daß sein Vertrag, allen gegenteiligen Erklärungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.09.1936
Umfang: 8
Bette « Donnerstag, den 3. September 193-6 Nr. 262 1. Im Falle eines- Krieges gegen irgend ein Mitglied des Völkerbundes muß der Rat längstens im Laufe von drei Tagen vom Tage der Verständigung hierüber durch den Generalsekretär einberufen werden. 2. Binnen drei Tagen vom Augenblicke seiner Einberu- fung, ist der Rat -verpflichtet, einen Beschluß über das Vor handensein der Bedingungen zu fassen, welche die Anwen dung des Artikels 16 des Paktes erheischen. Dieser Beschluß wird als angenommen

betrachtet, wenn mindestens drei Viertel der anwesenden Mitglieder — nicht eingerechnet die Stimmen der Vertreter des angegriffenen Staates und des Staates, gegen den die Beschwerde erhoben wurde — für ihn stimmen. 3. Von dem Augenblick, in welchem der Rat konstatiert, daß die Bedingungen für eine Anwendung des Artikels 16 gegeben sind, wird der Staat, der zum Kriege gegriffen hat, als Staat, der sich mit allen Mitgliedern des Völkerbundes im Kriegszustände befindet, angesehen

dinieren möchten. 5. Die Nichtstassung eines Beschlusses nach Punkt 2 sei tens des Rates steht einer sofortigen Erfüllung der Hilse- leistungsverpflichtungen durch jene Staaten, die Teilneh mer an Verträgen über gegenseitige Hilfeleistung sind, nach den in diesen Verträgen angeführten Bedingungen nicht im Wege. 6. Vom Augenblicke an, wo der Generalsekretär über den Zweck der Einberufung des Rates gemäß Punkt 1 vom Krieg gegen ein Mitglied des Völkerbundes in Kenntnis gesetzt wird, haben die Staaten

, die Teilnehmer an Ver trägen über gegenseitige Hilfeleistung und berufen sind, im gegebenen Falle zu handeln, das Recht, alle Vorbereitungs maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um ihre Streitkräste zwecks Hilfeleistung nach dielen Verträgen in Bereitschaft zu bringen. 7. Die Staaten — Mitglieder des Völkerbundes — ver pflichten sich, solche Handlungen nicht als Angriffsakte an zusehen, die sowohl von den Teilnehmern an Verträgen über gegenseitige Hilfeleistung als auch voll« anderen Mit gliedern

des Völkerbundes nach Punikt vier auf Grund mi litärischer Sanktionen verwirklicht werden. 8. Der Rat entscheidet unabhängig von der Frage der Anwendung militärischer Sanktionen gegen den Angreifer- Staat mit den in den Punkten 1 bis 3 des Artikels 16 an gegebenen Maßnahmen über die Frage ihres Inhaltes, Um fanges und Termins des Inkrafttretens, wobei ein solcher Beschluß für alle Mitglieder des Völkerbundes verbindlich ist. Ter Rat kann auch, wenn dies für den Erfolg der Durchführung des allgemeinen Aktion

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.09.1935
Umfang: 8
, aus der anderen Seite die Ablehnung Italiens auf die Vorschläge des Fünfer-Aus schusses. Die Haltung Großbritanniens geht aus von der Sou veränität eines Mitgliedstaates des Völkerbundes, wodurch sich auch die Anwendung des Völkerbundpaktes ergeben würde. Die Auffassung Italiens bestreitet die Berechtigung Abessiniens, Mitglied des Völkerbundes zu sein. Voraussetzung einer Löschung der Mitgliedschaft Abes siniens wäre eine Verletzung des Völkerbundstatutes. Nun hat der Fünfer-Ausschuß zwar einige Verfehlungen Abes

siniens festgestellt, aber sie scheinbar nicht für so weitrei chend gehalten, daß der Fünfer-Ausschuß von sich aus den Ausschluß Abessiniens beantragt hätte. Dadurch ist der italienisch-abessinische Konflikt in sei ner ganzen Tragweite noch undurchsichtiger geworden, als er es bis setzt schon war. Die Lösung im Rahmen des Völkerbundes wird jeden falls aus sehr erhebliche Schwierigkeiten geraten und es ist noch sehr fraglich, ob sie gelingt. Gerade die Londoner Presse zeigt

sich wieder sehr pesiimistisch und die Stimmung in den Kreisen des Völkerbundes ist um nichts besser. Ob es möglich sein wird, jetzt noch die Bereinigung des Konfliktes durch Herausheben aus der Sphäre des Völkerbundes und Beschränken der Verhandlungen auf die drei interessierten Staaten Frankreich, England und Italien, durchzusühren, werden die Versuche der nächsten Tage zeigen. Die Tagung des Völkerbundes Genf, 25. Septcknber. Heute fanden in Hinblick auf die morgige Tagung Aussprachen zwischen Laval, Eden

Abeba, 25. September. Die abessinische Re gierung hat in Genf ein Ersuchen überreicht, das verlangt, daß unverweilt eine internationale Kommission nach Abes sinien entsandt werde, um sestzustellen, wer Offensivmaß nahmen ergreife und von welcher Seite die Feindseligkeiten eröffnet werden. c Die Kommission des Völkerbundes soll aus dem Luft wege auf Kosten Abessiniens sich nach Addis Abeba begeben, um dort genau die Vorgänge "beobachten zu können. Die Zurückverlegung der abessinischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.01.1938
Umfang: 8
in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch. land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Nr. Li» Fnnsbruck, Mittwoch, den 26. Ziinner 1938 46. Fahrgang Reform des Völkerbundes? Heute tritt der Völkerbundrat, das wichtigste Organ des Völkerbundes, in Genf zu seiner 100. Tagung zusammen. Die Umstände, unter denen diese Körperschaft ihr Jubliäum ieiern -kann, sind nicht gerade erfreulich. Besonders

, daß nämlich mit sei nem Bestände die Sicherung der Eroberungen der Sieger aus dem Weltkriege verknüpft wurde. Heute ist die Ueber- Pugung bereits allgemein, d.aß die Friedensverwäge unge recht waren und von dem -ganzen Vertragswerk ist im Laufe der Jahre schon reichlich viel abgebröckelt und manches wird gerade Nächstens verschwinden. Ein weiterer Nachteil des Völkerbundes war auch, daß er immer mehr zu einem Machtinstrument -der Großmächte wurde und die kleinen Staaten eigentlich verflucht wenige

ist natürlich, die wirtschaftliche und finanzielle Mitarbeit DeutiManIds, Ita liens. Japans und der Vereinigten 'Staaten zu gewinnen, auch für den 'Fall, daß sich diese Länder vorläufig nicht entschlie ßen könnten, dem Völkerbund 'selbst bei Mir eien. In britischen Kreisen steht man diesem Plan- mit Reserve gegenüber. Man wünscht nicht, daß 'der Völkerbund in eine Reihe von Spezial- vrgani'sationen zerrissen werde. Außerdem ist man durchaus, nicht sicher, daß die Mitarbeit der außerhalb des Völkerbundes

stehenden Länder auf diese 'Weise gewonnen werden ka'nn. Ve- kanntlich sind Deutschland- und Italien auch ans dem prakt'sch vutonomen Internationalen Anbeitsamt ausqeschieden. Es ist iedoch bekannt, daß einflußreiche Citykreise sich für eine engere kommerzielle und finanzielle Zusammenarbeit mit Deutschland einschen und die Loslösnug des Wirtschastskomplexes aus den Agenden düs Völkerbundes begrüßen würden. Der deutsch freundliche „Observer" hat sich gestern zum Sprachrohr dieser Tendenzen gemacht

mit Rom und Berlin derartig sind, um so weitgehende Hoffnungen zu rechtfertigen. r Vor der hundertsten Ratssitzung des Völkerbundes Genf, 34. Jänner. Nach .zuverlässigen' Mitteilungen beabsichtigt der schwedische Außenminister Sandler, bezie hungsweise 'sein 'Stellvertreter «Unden, i>m Schoße des Völ kerbundes -die Frage der De-facto-Anerkennnung der Besitzergreifung Abessiniens durch Italien zur Sprache zu bringen. Er tut 'dies zugleich in seiner Eigen schaft als Vertreter 'der neutralen

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