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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
soll und die außer dem seinen ureigentlichen Zweck darstellt. Nun gibt es in der verhältnismäßig kurzen Geschichte des Völkerbundes manche Schwächen dieser Institution, trotzdem werden aber alle Friedensfreunde dieses Bekenntnis Hoares zum Völker bund als konfliktregelndes Organ begrüßen. Es sollte ja ge wissermaßen einen Fortschritt darstellen, daß sich die Natio nen in einer Gemeinschaft fanden, in deren Schoß Zwistig keiten gelöst werden konnten, ohne daß kriegerische Mittel eingesetzt würden. Eine gewaltige

Erschütterung war das Versagen des Völkerbundes in China. Durch das Vordringen Japans auf chinesischem Gebiete und dem Austreten Japans aus dem selben war zumindest der Faktor der Garantierung der Unversehrtheit des Gebietes eines Mitgliedes des Völker bundes verletzt worden. Außerdem ist zu bedenken, daß ein so großer Staat, wie die USA. außerhalb dieser Organisa tion der Nationen zu finden ist. was die Schwierigkeiten kei neswegs verkleinert. Das verhältnismäßig noch junge Datum dieser Völker organisation

ist. die Aktionsfähigkeit des Völkerbundes einzuschränken. Es ist kein Zufall, daß das Komitee des Völkerbundes, welchem die Aufgabe zugeteilt wurde, eine schärfere und zweckmäßigere Formulierung jener wichtigen Bestimmun gen zu formulieren, dre eine gesteigerte Aktionsfähigkeit des Völkerbundes beinhalten, noch nicht zusammengetreten ist. Alle diese Probleme werden gelöst werden müssen, will man Konflikte zwischen Nationen auf friedlichem Wege lö sen. Nie Tagung des Völkerbundes Genf. 12. September. Auf der heutigen

Versammlung des Völkerbundes sprachen die Vertreter Argentiniens. Hpl- lands. Schwedens und Belgiens. Alle letzten sich für den Ge danken des Völkerbundes ein und drückten die Hoffnung aus. daß im abessinischen Konflikt eine gerechte Lösung ge funden werden möchte. Die Delegierten Schwedens und Belgiens wiesen auf die Verpflichtung des Völkerbundes hin. für die kleinen Staaten einzutreten. Hierauf wurde der Völkerbund auf morgen vertagt. Anterredurrg Laval-Eden Genf, 11 . September. Spät nachmittags

, daß nach der Rede Hoares der Kaiser in seiner Haltung fest blei ben und keine weiteren Konzessionen mehr machen werde. Der Bericht des Fünfer-Komitees Genf. 12. September. Die Arbeiten des Fünfer-Aus schusses sind insofern bisher erfolglos geblieben, als es nicht glungen ist, die Streitteile zu versöhnen. Der Ausschuß ist indessen mit der Vorbereitung des Berichtes an den Rat des Völkerbundes beschäftigt. Der Bericht soll aussühren, daß sich der Streitteil, der sich den Vorschlägen nicht fügen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 31.12.1935
Umfang: 12
geschaffen wurden, vorausgeht, hat in seinen wesentlichen Teilen folgenden Wortlaut: Rücktrittsgesuch von James G. Macdonald. Hoch kommissar für die jüdischen und anderen aus Deutschland kommenden Flüchtlinge. Adressiert an den Generalsekretär des Völkerbundes. Datiert: London, 27. Dezember 1935. „Am 26. Oktober 1933 hat mich das Präsidium des Dölkerbundrates mit der Ernennung zum Hochkommissar für die Flüchtlinge aus Deutschland geehrt und mir die Ausgabe übertragen, durch Verhandlungen die internatio

1933, insbesondere jene, die den .Gesetzen von Nürnberg folgte, rufen zu neuen kollektiven Maßnahmen gegen das Problem, das durch die jüdischen Verfolgungen geschaffen wurde, auf. Tie moralische Auto rität des Völkerbundes und seiner Mitgliedsstaaten muß zu einem■ entschlossenen Appell an die deutsche Regierung ver wendet werden, im Namen der Menschlichkeit und um des Prinzips der Menschenrechte willen in Europa. Man muß eine Aenderung dieser Politik verlangen. .Weib sie eine ständige Quelle

Der Unruhe und der Erschütte rung der Welt darstellt, eine Herausforderung der gesitteten Menschheit durch eine ständige Bedrohung der legitimen Jn- terssen der Staaten, die durch die Einwanderung der deut schen Flüchtlinge betroffen werden. Die wachsenden Leiden der verfolgten Minorität in Deutschland und die Gefahr der steigenden Auswanderung verlangt eine freundschaftliche, aber entschlossene Interven tion bei der deutschen Regierung sowohl von seiten des Völkerbundes als auch von seiten

von anderen Staaten bilden. Die Bemühungen privater Organisationen und VAker- bundorganisationen sür die Flüchtlinge können dieses Problem von wachsender Bedeutung und Umfang nur mil dern. Bei der gegenwärtigen Lage der Welt haben die euro päischen Staaten und auch jene jenseits des Ozeans nur begrenzte Möglichkeiten, die Flüchtlinge zu absorbieren. , Die Ausgabe des Völkerbundes Das Problem muß ber der Quelle behandelt werden, .wenn eine Katastrophe vermieden werden soll. Hier liegt die Ausgabe des Völkerbundes

! Das Völkerbundstatut gibt dem Rate und der Vollversammlung die Gewalt, sich mit allen Dingen, die in der Sphäre des Völkerbundes liegen oder den Frieden der Welt bedrohen, zu befassen. Wenn die Be mühungen des Völkerbundes, die Achtung vor der Persön lichkeit des Menschen sicherzustellen, auch nicht aus ausdrück lichen Bestimmungen des Statuts oder in internationalen Verträgen basiert sind, so finden sie doch sicherlich eine Grundlage in der Tatsache, daß die Beschützung des Indivi duums gegen rassische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1936
Umfang: 8
Absicht, die Rechtmäßigkeit der Ge genwart des abesiinischen Vertreters Woldemariam am Ratstisch zu bestreiten, wird in Völkerbundskreisen bemerkt, öah Woldemariam regelrech,t beim Völkerbund als Ver treter feines Landes akkreditiert worden sei und auch wei terhin juristisch als solcher angesehen' werden müßte. Die Zukunft des Völkerbundes , London, 11. Mai. Der „Daily Telegraph" schreibt, ^aß die Fortsetzung -der Sanktionen von geringerer Bedeu tung sei als das Problem der Zukunft des Völkerbundes

, daß der bisherige spanische Ministerpräsident Azana zum Prä sidenten der spanischen Republik gewählt wuide. Lehren und Wege Die „Prager Presse" vom Sonntag nimmt un ter obigem! Titel zur internationalen Frage der Re-- form des Völkerbundes in nachstehender Weise Stellung: Es steht fest, daß wir nach einer nicht allzulangen Pause -in den diplomatischen Verhandlungen, die sich um -die Fra gen ider Sicherheit und des Friedens in und außerhalb Europas konzentrieren, bald in eine neue 'Etappe dieser Ver handlungen

und der verantwortlichen- Faktoren bilden. Voraussetzung dcS tatsächlichen Erfolges und Fort schrittes dieser Verhandlungen ist vor allem -die richtige Be trachtung itn- Werbung der Ereignisse. Man braucht und kann vor allem nicht verschweigen, daß der Völkerbund durch die Ereignisse -der letzten Monate offen,rcht ch e'ne Niederlage erlitten har. Für dnse Nieder lage kann seck stverständlich nicht irgendeine unabhängige spezielle Politik des Völkerbundes verantwortlich gemacht werden. -Sie muß ohne Einschränkung — imb

zwar in glei chem Maße — den Großmächten zue Last gelegt werden. die in der gegebenen Lage infolge ihrer Bedeuruug und Stel lung die Hauptträger der Autorität des Völkerbundes sind, nämlich -England und Frankreich. Ihre Einigkeit, von der die -Friedens-entwicklung Nachkriegseuropas immer äbhing und auch heute äbhängt, konnte gleich zu Beginn des italie nisch-abessinischen Konfliktes die Anwendung der kriegeri schen Methoden verhindern, die im Gegensatz zu -den Grurd- säßen des Völkerbundes standen

'der euro päischen Friedensorganisation, des Locarnovertrages, han delte. Die Lage, die die jüngsten Ereignisse geschaffen haben, ist also nicht ein Mißerfolg des Völkerbundes. Sie ist ein Fehlschlagen der französischf-englischen Einheit und auch — mit Rücksicht aus die Natur dieser Ereignisse, die die Interes sen Englands mehr als irgendeines -anderen Staates betref fen — ein spezieller Mißerfolg -Englands. Die Wurzeln die ses Mißerfolges sind offensichtlich älteren Datums. Man muß sie in der Politik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.05.1936
Umfang: 8
. Wenn die Vvlkerbund- organisativn ideal wäre, könnte man sich eine Fortsetzung des Kampfes gegen Italien seitens des Völkerbundes nicht bloß vvrstellen, sondern sogar eine erhebliche Verstärkung dieses Kampfes. Inzwischen ist aber im Hinblick aus die nunmehr unter den leitenden Mitgliedern des Völkerbundes herrschende Verwirrung zu erwarten, daß der Völkerbund rat denselben Weg wie bas Oberhaupt des abessinischen Staates antreten und aus eine Fortsetzung des Kampfes verzichten wird. Die Liquidation

des italienisch-abessinischen Konfliktes schränkt die Ausgabe des Völkerbundes auf das große Pro- blem ein: Europa gegen die Gefahr zu verteidigen, welche es bedroht. Die Frage lautet, wie es zu verhüten wäre, damit das Schicksal Abessiniens nicht jenes zahlreicher europäischer Staaten werde. Der Völkerbund hat eine neue Niederlage erlitten, doch kann diese für denselben der Ausgangspunkt künftiger Siege und Erfolge sein, wenn er es verstehen wird, aus der Niederlage die Lehren zu ziehen

des abessinischen Krieges ist zwei fellos ein Triumph aller offenen und verborgenen Gegner des Völkerbundes und der kollektiven Sicherheit. Sie rufen schon überall öffentlich aus, daß der .Völkerbund ein Fiasko erlitten hat, daß er zu nichts gut und unbrauchbar ist. Was uns anlaugt, erklären wir, der Völkerbund ist zu nichts gut, es sei denn, wenn wir ihn zu etwas gilt machen und dann wird er nicht bloß von Nutzen, sondern sogar un ersetzlich sein. Der Völkerbundpakt führt nicht präzis an, in welchen Fällen

, welche für eine „Elastizität" eintraten und welche bezüglich ihrer ' enen Teilnahme an den Sanktionen in bestimmten Fällen innere Vorbehalte machten. Das heutige Fiasko des Völkerbundes und seines Pak tes ist noch nicht ein Fiasko der kollektiven Sicherheit, denn diese existiert bisher nicht und muß erst geschaffen werden. Es ist offensichtlich, daß es unmöglich ist, die Unabhängigkeit der Mitglieder des Völkerbundes durch Anwendung von Maßnahmen zu verteidigen, wie es die gegen Italien ange wendeten Sanktionen

waren, zumal wenn es sich um kleine europäische Staaten handeln würde, welche nicht solche .na türliche Wälle, wie Abessinien sie hat, besitzen. In einem solchen Falle wird die Anwendung von tvirtschafklichen und Bvykottsanktionen in ihrem ganzen Umfange und für alle Mitglieder des Völkerbundes, die sich an demselben beteili gen müssen, bindend sein, und keiner derselben darf deser tieren. Aber auch derartige Maßnahmen werden das An-- grisfsöbjekt nicht schützen, wenn nicht parallel zu militäri schen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
jjj. 150 Freitag, beit 3. IM 1936 Seite 5 £etzte Meldimqm^ Sie Donnerstag Sitzung des Völkerbundes Genf, 2. Juli. In der heutigen Sitzung der Volloer- Mmlung des Völkerbundes- ergriff zuerst der australische Elegierte Bruce das Wort, der für die Aushebung der j Zanktionen eintrat, zugleich aber die Verstärkung des Pak- ^ vorschlug. Nach Bruce sprach der Delgierte von jruguay, der sich gegen jede Art von Eroberungskriegen ,ai?dte und ein Bekenntnis zum Völkerbund äblegte. Der dänische Delegierte

Münch sagte, daß das Versagen Her Sanktionen auf Meinungsverschiedenheiten innerhalb U Großmächte zurückzuführen ist. Es müsse für die außer halb des Völkerbundes stehenden Mächte ein Konsultativ- jxift geschaffen werden, um ein möglichst geschlossenenes Handeln im Interesse des Friedens zu erzielen. Vor allem ' fei es notwendig. Radio und Presse in den Dienst des Frie«- densgedankens zu stellen, die Währungsstabilität wieder- herzustellen und den normalen Güteraustausch in die Wege zu leiten

des Völkerbundes intensiv be* I {eiligen. Er betone nur. daß auch der Artikel 8 des Paktes I betreffend die Abrüstung nicht eingehalten worden sei. Der irische Vertreter de Valera erklärte, daß jedes Wort des Negus wahr gewesen sei. Man solle das Ideal des Völkerbundes Hochhalten, aber wenigstens für Europa jene Sicherungen schaffen, die den Frieden aufrechterhalten. Der Vertreter Neuseelands erklärte, daß seine Regie rung auch für die Aufrechterhaltung und Verstärkung der Sanktionen eintrete, seine Regierung

sei sich aber der Risiko-- lofigkeit bewußt. Deshalb werde seine Regierung der Majo rität sich fügen und die Sanktionen ausheben. Er betone aber, daß gerade die kleinen Staaten im Völkerbund ihren Zufluchtsort sehen und es nicht angehe, ständig die terri toriale Unversehrtheit und die politische Unabhängigkeit herletzen zu lassen. , Oesterreichs Vertreter Pflügl gab die Erklärung ab. daß I LHerreich..an..jedem Reformwerk des Völkerbundes eitrigst Mcäbeiten werde. Der Vertreter Chinas bedauert

das Versagen -be§ Völkerbundes in der Angelegenheit des italiemsch-abefsinischen Konfliktes und tritt ebenfalls für eine Verstärkung der Satzungen des Paktes ein. Jede Na- , tion müsse entschlossen sein, die nötigen Opfer für die Auf- rechrhaltung des Friedens zu brinaen. hieraus wurde die Sitzung geschlossen. Genf. 2. Juli. Wie man in den Wandelgängen des Völkerbundes erfährt, bereitet sich Delbos auf lein Erposee vor, das er in der morgigen Ratstagung halten wird und das sich mit den französischen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 16.09.1928
Umfang: 16
wird es geben, so sagte er, in denen die Tätigkeit des Völkerbundes mit wachsamerem Interesse verfolgt wird als in Oester reich. Oesterreich steht seit der unter den Auspizien (Bemühungen) des Völkerbundes durchgefuhrten Sanierungsaktion in einem besonderen Verhältnis zum Völkerbund. Gewiß war die Sanierungsak tion auch ein gutes Geschäft für alle Beteiligten: für den Völkerbund, der durch die glückliche Lö sung einer so bedeutenden Aufgabe offentsichtlich eine Erhöhung seines Ansehens erfuhr; für Oester

) und Hilfsbereitschaft zwischen den Völkern in werktäti ger Weise unter Führung des Völkerbundes an uns 1 geoffenbart. Die österreichische Sanierungsaktion ist ein geschichtliches Musterbeispiel des Erfolges in ternationaler Zusammenarbeit geworden, das in der Folge anderwärts Nachahmung fand. Aber auch das ist noch nicht das wichtigste. Die volle Be deutung der österreichischen Aktion des Völkerbun des erkennen wir erst dann, wenn wir uns in Er innerung rufen, daß es damals galt, einen der wirtschaftlich

. Die Völker bundfrage an sich ist die Wellfriedensfrage. Der Völkerbund steht und fällt mit dem, waserfürdieSicherungdesFriedens macht oder verfäumt. Ich habe gesagt, daß wir in Oesterreich die Ar beiten des Völkerbundes mit besonderem Interesse verfolgen. Nun muß ich der Wahrheit gemäß hin-; zufügen, wir tun es nicht nur aus Dankbarkeit, nicht nu weil wir einmal eine gute Erfahrung mit dem Völkerbund gemacht haben; der eigentliche Grund unseres Interesses ist, daß uns besonders viel an der Stabilisierung

(Festigung) und Organs sierung des Friedens liegt. In die Mitte Europas gestellt, durch seine Geschichte und in seiner Wirt schaft an die engsten Beziehungen zu seiner Umwelt gewöhnt, fühlt Oesterreich jede Störung, jede Er-; schütterung, jede Reibung, die irgendwo in Europa entzieht, aufs schmerzlichste mit. Der Kanzler er- wähnte nun den erfolgten Abschluß des Kriegsäch tungspaktes und die Arbeiten des Völkerbundes und fuhr fort: Oesterreich ist bereit, bei jeder Ak- tion, die friedensfördernd

ist, mitzuwirken. Redner kommt sodann auf die Bemühungen des Völkerbundes zu sprechen, den Frieden wirksam zu sichern, was vor allem Aufgabe der Abrüstungs-; Konferenz ist. Er führt dazu aus: Die bisherige Behandlung der Abrüstungsfrage durch den Völkerbund ist eine Enttäuschung, oder sagen wir, um nicht ungerecht zu sein, die Erkennt nis der geringen Möglichkeiten, die der Völkerbund' hat, in der Abrüstungsfrage vorwärts zu kommen, ist eine Enttäuschung. Ich möchte nicht neuerdings ausführen, was ohnehin

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 04.09.1936
Umfang: 12
u. nicht terminierte Inserate gelten bis zur Abbcst. Postsparkasfen-Konto 123.395. Folge 36 Lienz , Freitag, den L September 1936 25. Jahrgang Reform des Völkerbundes! ^Reform des Völkerbundes! Nach rund I5jährigem Bestehen sieht man ein Gebäude wanken, das symbolisch, genommen, die ge samte Nachkriegszeit darstellt. Die glänzende Fassade der ersten Bestandsjahre erwies sich aber bald schon brüchig und der Verfall schritt mit einer solchen Schnelligkeit fort, daß man heute bereits nach einer gründlichen Nefor

- mierung rufen mutz. Bereits bei seiner Grün dung wurden Stimmen laut, die besagten, daß diesem Kinde kein langes Leben beschieden sein werde. Die mahnenden Stimmen von gestern sehen ihre Voraussage heute in Erfüllung gehen. Der Völkerbund meldet seinen Kon kurs in dem Momente an, in dem die Völker Europas vor einem neuen Kriegsbrände ste hen. Auf falsche Grundgedanken aufgebaut, mutzte der Völkerbund Ausammenbrechen. Der ständige internationale Gerichtshof des Völkerbundes hat, wenn man das Nesume

, ist der Völkerbund Heute eine beißende Sathre auf unsere Zeit, eine Spiegelfechterei, die im Grunde genom men selbst von den eigenen Gründern, soweit sie noch leben, verachtet wird. Der Völkerbund hat seinen Sitz in Genf, wo gerade letztes Jahr der unter ungeheuren Kosten fertiggestellte Palast bezogen werden soll. Der Gedanke einer „Liga der Nationen" oder eines Völkerbundes stammt vom ein stigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Wpoörow Wilson, dem Vater der 14 Punkte. Die Grundgedanken — Abschaffung

, Ita lien und Japan), nachdem bereits 1927 eine Konferenz zwischen England, Ll.S.A. und Ja pan an der Hauptfrage des Kreuzerbaues ge scheitert war. > 1933 trat Japan aus dem Völkerbund aus und ein halbes Jahr später auch Deutsche land. Gegen Ende 1933 forderte die italienische Negierung eine Nevision des Völkerbundes dahin, daß das Necht der Kleinstaaten, in Fragen, die sie nur teilweise berühren, die Stimme anzugeben beschränkt werden solle. Weiters die Völkerbundsverfahren zu verein fachen

und das Völkerbunöstatut aus dem Nahmenwerk des VersaUlervertrageS und an derer Nachkriegsverträge zu beseitigen. Am 30. August 1936 erklärte der russische Außenminister Litwinow, daß im gegenwär tigen Zeitpunkt eine Nevision des Völkerbun des nicht günstig sei, machte aber Anregun gen zu einer wirksamen Anwendung der Prin zipien hinsichtlich der kollektiven Sicherheit. SS. a. schlägt er vor, daß der Staat, der zstm Kriege greifen sollte, als mit allen Mitglie dern des Völkerbundes im Kriegszustand er achtet

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 03.07.1936
Umfang: 8
Ministerpräsident De Valera verurteilte in der Sitzung des Völkerbundes das Verhalten Italiens und wandte sich in einem dringenden Appell an die Groß- mächte, jetzt sofort zu einer Friedenskonferenz zusammen zutreten und nicht erst nach dem nächsten Völkermorden. Der Pakt müsse bereinigt werden. Einige verletzende Be stimmungen seien zu entfernen und das Kolonialproblem müsse neu aufgerollt werden. Die Vermeidung eines neuen Krieges sei wohl einige Opfer wert. — Der Ver treter eines Landes, das seinerzeit

über gewisse Lücken im Völkerbundpakt Erfahrungen gesammelt hat, der Chinese Wellington Koo, sagte, die Eristenzkrise, von der heute der Völkerbund befallen sei, habe im Herbst 1931 begonnen, als ein Mitgliedstaat des Völker bundes einem anderen, China, weite Gebietsteile ent rissen habe, ohne daß der Völkerbund wirksame Gegen maßnahmen ergriffen habe. Der Vertreter Oesterreichs, Gesandter Pflügl, führte u. a. aus: Das große Unternehmen einer Re form des Völkerbundes wird die volle Unter stützung

des Augenblickes die endgültige Lösung dieses Konfliktes erwartet werden kann und darf, und zwar eine Lösung, die den gebieterischen Notwendigkeiten nach Beruhigung und Sicherheit der Welt ebenso Rechnung trägt wie der Autorität des Völkerbundes. Der un garische Delegierte Velics hob wie der Delegierte Oesterreichs den versöhnlichen Charakter der italienischen Note hervor. Paris, 2. Iuli. An zuständiger Stelle wird er klärt, daß die für morgen erwartete Rede des französischen Außenministers Delbos

im Völkerbundplenum der Dar legung der Anträge gewidmet sein werde, die Frankreich zur Verstärkung des Völkerbundpaktes und der kollek tiven Sicherheit einzubringen gedenke. Genf, 2. Iuli. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie man er fährt, wird das Koordinationskomitee des Völkerbundes, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Italien vorgeschlagen hatte, voraussichtlich in einer morgen oder am Samstag stattfindenden Sitzung die Aufhebung dieser Sanktionen auf den 10. Iuli fest setzen. Deutsche

machen müßten, um den Frieden zu retten. Das ist eine schlimme Lehre. — Die „Frankfurter Zeitung" erklärt: „Wir müssen mit aller Entschiedenheit betonen, daß sich Deutschland keinesfalls in eine Anerkennung der französischen Allianzpolitik oder in eine Verstrickung in ein Beistandsnetz hineinmanövrieren lassen wird." Wirbel um den Negus. Nach dem argentinischen Delegierten erhielt in der Sitzung des Völkerbundes in Genf der Negus das Wort. Kaum hatte H a i l e S e l a s s i e die Tribüne betreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 29.08.1936
Umfang: 16
s, '27. August-. In einer der Presse übergebenen Mittelung gilbt der srnnzösische Verband der Bölkerbund- vereinigunjg der Uebecheugüng Ausdruck, daß der Friede mr durch eine Reform des Völkerbundes gerettet werden könne, j Die wesentlichen' Grundlagen dieser Reform! bestünden: 1. !Jn der Organisation der kollektiven Sicherheit, insbeson dere durch Abschluß gegenseitiger regionaler Beiistandspakte, die allen Ländern pm Eintritt offen stehen. nicht nur, um Angriffe Zu unterdrücken, sondern ihnen vorzubeugen

!. sowie 'die Einrichtung einer obligatorischen 'Schiedsgerichtsbarkeit für alle «Konflikte bei genauer Definition des Wegriffes „Am greiser"; 2. Annahme 'von Maßnahmen, die geeignet sind, den Respekt «von 'internationalen Verpfliichtungen und feierlichen Abmachungen lzu erhöhen; 3. 'Verbesserung des Funktionierens des Völkerbundes, damit dieser weder durch seine eigene Verfassung noch durch seine eigenen Mitglieder gelähmt werde; 4. einen wirksamen Mechanismus im Rahmen des Völ- kekblnndes

auf die Tagesordnung zu bringen, um die tn*=* ternatiionale Atmosphäre, die geeignet ist, einen Krieg her-, boizmühren. zu verbessern; 5. Abschluß einer Konvention Mr allgemeinen Begreif zung und Kontrolle der Rüstungen. ' * Genf, 28. August. Die Rote der russischen Regierung, betreffend die Reform des Völkerbundes. ist eingelangt. In der Rote wird unter anderenr betont, daß eine Reform des Völkerbundes derzeit nicht aktuell sei. Außerdem werden verschiedene Vorschläge vorgekegt, die ein klagloses Funktio nieren

des Völkerbundes garantieren'. Auch die argentini'che Regierung, hat ihre Vorschläge zur Reform des Völkerbundes erstattet. Sie betont wesent- j lich, daß eine Demokratisierung des Völkerbundes notwen- ' dig sei. * Paris. 28. August. Reichsbankpräsident Dr. 'Schachs ' hatte am Donnerstag eine längere Aussprache mit dem Gouverneur der Wank von Frankreich. Er wird Freitag vormittags, vor seiner Abreise, nochmals Gelegenheit zu einem Meirtungsaustansch mit dem Ministerpräsidenten ha ben. In amtlichen Kreisen

beanspruchte, erklärte Mackenzie King, der Staatsmann, der auch heute wieder an der Spitze der kanadischen Regierung stöhlt, er werde nur dann in einen europäisch'en Krieg eingreisen>, wenn sich das kanadische Parlament dafür erklärt habe. Dies i'st auch heute noch die Haltung Kanadas. Am 10. März d. I. 'antwortete der Premierminister aus die An frage eines der Oppösition angehlörendurn Deputierten: „Ka nada' ist Mitglied des Völkerbundes und wird als solches alle Maßnähmen Genfs mitmachen. Aber Kanada

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.08.1936
Umfang: 8
Zurückhaltung. Frankreich lehnt Paktanderung ab Genf, 18. August. Der französische Außenminister Delbos sandte dem Generalsekretär des Völkerbundes fol gendes Kommuniquee: „Gemäß dem Wunsche des Völkerbundes, vom 4. Juli wurde die französische Regierung am 7. Juli vom Sekreta riat des Völkerbundes ersucht, ehestens bis zum 1. Septem ber ihre allfälligen Vorschläge für die Vervollkommnung der Prozedur zur Geltendmachung der Grundsätze des Völker bundpaktes bekannt zu geben. Es ist nicht notwendig

zu verbessern, daß das Risiko, das jede militärische Hilfe, die einem Staate gewährt wird, der das Opfer eines Angriffes wurde, auf die Mächte, die. geographisch oder politisch dem angesallenen Staat am nächsten stehen, beschränkt wird. Am 3. Juli hatte ich selbst Gelegenheit, auf die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, daß die Autorität des Völkerbundes erhöht werde, ohne daß irgend etwas von den grundlegenden Grundsätzen der Ver antwortlichkeit und der kollektiven Aktion, die in dem Pakte enthalten

, einen engeren Zusammenhang zwischen den Maß nahmen deS wirtschaftlichen und finanziellen Druckes und der Wirksamkeit der militärischen Maßnahmen dadurch herzustellen, daß das System der regionalen Abkommen volle Gültigkeit erhält. Die Regierung der französischen Republik bleibt ihren Grundsätzen treu. Unter diesen Bedingungen und im Ein blick daraus, daß eine große Anzahl von Mitgliedern 'des Völkerbundes noch keinen Standpunkt zur Frage betreffend die Grundsätze des Paktes eingenommen haben, behält

sich die französische Regierung vor, später in ausführlicher Weise ihre Ansichten auszusprechen, und zwar so, daß das Generalsekretariat des Völkerbundes diese allfälligen Er klärungen der französischen Regierung noch vor der Sitzung des Völkerbundes in der Hand hat. Iie Kampfe in Spanien Paris, 19. August. Die Meldungen über die Er hebung der Garnison des spanischen Hafens Cartagena gegen die Regierung stammen zwar bisher nur aus dem Lager der Nationalisten, sie werden hier aber gerade des halb geglaubt

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 13
Datum: 24.11.1933
Umfang: 13
zu machen, daß Deutschland weder nach Genf zurückkehren, noch in Zukunft irgendein Abkommen abzuschließen gedenke, das dem Rahmen des Völkerbundvertrages eingefügt werden solle. Es ist somit ein Irrtum zu glauben, daß die Kardinalsrage, um die es geht, die Abrüstung und die Gleichberechtigung Deutschlands fei. Nein. Es geh tum denVölkerbund, aber auch die Zerstörung des Völkerbundes ist nur Mittel und Zweck der Entwurzelung des Vertrages von Ver sailles. Es ist, so stellt auch die durchaus nicht deutschfreundliche

„Reichspost" fest, in der Tat ein noch immer viel zu wenig beachteter Akt der Loyalität der Reichs regierung gewesen, wenn sie unmittelbar nach den Wahlen ihre Karten offen auf den Tisch gelegt hat. Das Kalkül der deutschen Außenpolitik: Mit der Beseitigung des Völkerbundes ist auch der Vertrag von Versailles haltlos und unhaltbar geworden, ist richtig. Hat doch die Schaffung des Völkerbundes einen unzertrennbaren Bestand teil des Friedensvertrages, ja mehr als das, nämlich sein Fundament, seine mora

des geringsten Widerstandes ausgenom men hat. Es ist zweifellos viel schwerer, die Gleichberechtigung Deutschlands im Rahmen des Völkerbundes tatsächlich durchzusetzen — als diesen zu zerstören. Zwei Weltmächte, die heute weitreichende gemeinsame Interessen eben besprochen haben — Amerika und Rußland — gehören ihm nicht an: zwei andere — Deutsch land und Japan — haben ihren Austritt angemeldet. Italien erklärt den Völkerbund als abgetan. So liegt die Entscheidung über das Schicksal des Völker bundes

wie der Friedensverträge im wesentlichen bei England. Zweifellos kann England die Blockbildungen, die der Ausschaltung des Völkerbundes folgen müßten, nicht wünschen. Doch in dem Bestreben, das Nächstliegende Ziel einer Abrüstungs konvention unter Teilnahme Deutschlands zu erreichen und alles andere der Zukunft zu überlassen, ist England zunächst und für absehbare Zeit zu Verhandlungen mit Deutschland außerhalb des Völkerbundes nicht abgeneigt. In der Tat ist es an sich auch nicht von entscheidender Bedeutung

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 17.09.1926
Umfang: 12
wie der aus drei Jahre zugesichert werden kann. Es ist klar, daß diese Unaufrichtigkeit der Völkerbundkreise in Deutschland sehr ver stimmt hat und so waren denn die deutschen Pressestimmen vor der Aufnahrne Deutsch lands sehr skeptisch. Einen Zwischenfall gab es dann! noch bei der Ratssitzung am 8. Sept. in Genf, als über die Ausnahme Deutschlands und über die Zu erkennung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland abgestimmt wurde. Die Regiefüh- rer des Völkerbundes hatten sich einen schlau en Plan ersonnen

. Um den kleinen Protek- tionskindern des Völkerbundes einen nicht ständigen Sitz zuzuschanzen, hatten sie die Er höhung der Zahl dieser Sitze von 6 auf 9 mit der Abstimmung über die Zuerkennung des Ratssitzes an Deutschland zusammenge zogen. Sie wußten, daß keine von den ver tretenen Nationen Deutschland fallen lassen wollte und jede mußte darum auch für die kleinen Patenkinder stimmen. Ueber diesen Trick war der Vertreter Norwegens, der be kannte Gelehrte Fritjof Nansen mit Recht empört und wandte

. Man kann nie ganz hin ter die Kulissen von Genf schauen, und das ist wahrscheinlich besser, denn sonst würde man viel Heuchelei und Hinterhältigkeit bemerken. Die Delegierten Deutschlands, welche am Frei tag den 10. September zum erstenmal im Sitzungssaal des Völkerbundes erschienen sind und damit ihren Eintritt vollzogen haben, ha ben sicher mit dieser Stimmung hinter den Genfer Kulissen gerechnet und werden sie wei ter einkalkulieren müssen. Der Tag der Aufnahme ließ freilich

, wird man den 10. Sept einen segens reichen, einen denkwürdigen, einen wahrhaft historischen Tag nennen dürfen. Dann werden auch alle Bedenken zurück bleiben, die jetzt noch viele deutsche Gemüter umfangen halten. Die „Augsburger Postzeitung" schreibt Zwei Hoffnungen erfüllen Deutschland am denkwürdigen Tag seines Eintritts in den Völkerbund: Die Hoffnung, daß dadurch der wahrhaften Idee des Völkerbundes gedient und ein Schritt in der Befriedigung Europas vorwärts getan werde.- die andere Hoffnung, daß wir nun mehr

von einem waffenstarrenden West-, Ost- und Südeuropa ist keine Garantie des Friedens, sondern ein Herd des Krieges. Es war eine der tiefften Degradierungen Deutschlands als Großmacht, daß uns im Ver sailler Friedensvertrag nicht nur unsere Kolo nien geraubt, sondern daß wir als unfähig und unwürdig erklärt wurden, Koldnien zu be sitzen. Längst hat man in der Welt eingesehen, daß das ein Unrecht und ein Unsinn war. Nachdem Deutschland jetzt gleichberechtigtes Mitglied des Völkerbundes ist, muß über kurz und lang

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 15.10.1935
Umfang: 4
der Mitgliedstaaten des Völkerbundes (mit Ausnahme Italiens und Abessiniens), die das sogenannte große Koordinationskomitee bilden, hielt heute abends eine kurze Sitzung ab. in deren Verlauf der vom 18er-Ausschuß oorgelegte Bericht über die finanziellen Sanktio nen, welche gegen Italien ergriffen werden sollen, ge nehmigt wurde. Im Laufe der Diskussion wurde fest gestellt, daß die bereits gegen Italien bestehenden Schulden durch die heutigen Beschlüsse nicht berührt werden. Der Vertreter Oesterreichs, Minister

Sanktionen durch die Mitgliedstaaten des Völkerbundes zu prüfen und zu kontrollieren hat. 'Es wurde schließlich bestimmt, daß die für das italienische Rote Kreuz bestimmten Gelder und Materialsendungen von den in Aussicht genommenen Maßnahmen nicht betroffen würden. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) In der heutigen Sitzung des 18er-Ausschusses des Völkerbundes wurde das Unterkomitee, welches sich mit den wirtschaftlichen Sank tionen zu befassen hat, zusammengesetzt. Dieses Unter komitee

wird insbesondere nachfolgende Fragen zu prüfen haben: Bedeutung des Handels mit Italien für die Ge samtheit des Außenhandels der einzelnen Mitgliedstaaten des Bundes: Haltung Oesterreichs und Ungarns in Bezug auf den Transit von Waren nach Italien, eventuelle Mitwirkung Deutschlands, der Vereinigten Staaten, Japans und Brasiliens (Nichtmitgliedstaaten des Völkerbundes) bei der Anwendung von Sanktionen. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) Minister Eden hat heute dem Generalsekretär des Völkerbundes ein Schreiben

des Völkerbundes mit dem paktbrüchigen Staate vor. Der Vertreter der Südafrikanischen Union, De Water, hat im 18er-Aus- schuß die Anregung gemacht, die diplomatischen Beziehun gen zu Italien abzubrechen. Dieser Vorschlag wurde nicht günstig aufgenommen, da verschiedene Delegierte der Auf fassung sind, daß ein solches Vorgehen auf jeden Fall im jetzigen Stadium des Konfliktes zwischen Italien und dem Völkerbunde nicht zu einer Beschleunigung der Wie derherstellung des Friedens beitragen würde. In den Kreisen

oder juristische Person, die dem fehlbaren Staat Mgehört oder ihm als Ver mittler dient, in den Mitgliedstaaten des Bundes: Verbot der Eröffnung von Bankkrediten und Handelskrediten für den schuldigen Staat oder an italienische Staatsange hörige. Das Komitee hat ferner noch einige andere Maß nahmen ins Auge gefaßt. Englands Vertreter Eden schlug vor, daß alle Mit gliedstaaten des Völkerbundes den Kauf italieni scher Waren ein stellen, wodurch 70 Prozent der Gesamtheit des italienischen Exportes betroffen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.09.1925
Umfang: 4
über Z H u tz z ö l l e. Bon Seite Englands wird die üMung der Kontrolle mit dem Argumente bekämpft, W nach Aufhebung der Kontrolle die Kreditfähig keit Oesterreichs beeinträchtigt werden Me. Die Führung der Behandlung dieser Frage für Lester re i ch hat Dr. Ahr er selbst inne, der auf dem AOpunkr steht, daß er als vollwertiger Partner, der für Kredite Zinsen zahle und Zinsen gegeben habe, For derungen stellen könne. Er stellt fest, daß jede Resolution des Völkerbundes, die nicht ausspreche, daß die Vorbedin gungen

- iWöes Völkerbundes von dem französischen Minister- Wenten P a i n l e v e eröffnet. Der Ministerprä A benützte diesen Anlaß, um neuerlich auf die unter illÄgide des Völkerbundes durchgeftthrte finanzielle hi\w ung Oesterreichs hinzuweisen. Er betonte, AMSanierung voll geglückt sei, so daß man sich MÄöer Frage beschäftigen müsse, ob die Kontrolle WO aufgehoben werden könne. Zckginn seiner Rede gedachte Painleve der großen Üsm Völkerbundes, namentlich des schwedischen Mi- AWräsidenten Branting

und des edlen Gründers ^Mkerbundidee Woodrow Wilson. Er erklärte, D öie französische Regierung Wert darauf gelegt habe, iiiöcr Bölkerchundtagung durch ihren Chef vertreten zu h m so zu bekunden, daß trotz der vielfachen Sorgen, Wenblicklich Frankreich bedrücken, das hohe Ideal Völkerbundes nicht einen Augenblick aus ihrem Ge- Wunkte entschwinde, ja daß sie den hohen Mens ch- Asauf gaben, die in Gens vertreten werden, ihr Wes und unablässiges Interesse zuwenöe und der Zu- hft des Völkerbundes ihr volles

an den Notenmechsel, der wegen der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund mit Deutschland ausgetauscht wurde und sagt, er hoffe die eiumütige Zustimmung der Versammlung zu finden, wenn er an Deutschland den A p p e ll richte, in den Völkerbund, in die Gemeinschaft, die der Völker bund darstelle, einzutreteu. (Lebhafter Beifall.) Painleve drückte seine Genugtuung darüber aus, daß die Vereinigten Staaten, wenn auch nicht als Mitglied des Völkerbundes, so doch parallel und gemeinsam mit dem Völkerbund in vielfacher

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 14.09.1935
Umfang: 12
bedeute ein historisches Datum in der Ge schichte des Völkerbundes. „Wir erfreuen uns einer engen Zusammenarbeit mit Großbritannien in der Ver teidigung des Friedens und Zum Schutze Europas. Ich erkläre, daß ich bei den äußersten Bemühungen des Völkerbundes, eine Lösung zu finden, entschlossen bin, meine Pflicht als Mitglied des Völkerbundes und als Freund Italiens zu erfüllen. Es wird alles geschehen, um die gerechten Bedürfnisse Italiens bei Achtung der Rechte anderer Mitglieder des Völkerbundes

des Rates ist eine schwie rige, und Frankreich hegt noch die Hoffnug, daß der Rat seine Rolle der Versöhnung erfüllen kann. Der Fünferausschutz berät Vorschläge, welche den legitimen Aspirationen Italiens Rechnung tragen, zugleich aber die Souveränität eines anderen Milgliedstaates des Völkerbundes respektieren." Laval schloß: „Wir haben im Laufe des Jahres Schwierigkeiten kennen gelernt, die als unübersteig bar erschienen. Sie wurden geregelt. Und weil die Saarsrage

. Es werden 14 belgische Reserveoffiziere und 20 schweizerische Techniker erwartet. Die Belgier sollen als Infanterie-Instruktoren Verwendung finden, während die Schweizer zur Ausbildung der Luftbatterie-Mannschaften bestimmt sind und gleich- . zeitig auch die Ausgabe haben, die Luftabwshrgeschütze in Ordnung zu halten. Wichtige Feststellungen Wien, 12. September. Inmitten der kaum übersichtlichen Verhandlungen im Rahmen des Völkerbundes über die abesstnische Frage, die den außenstehenden Vermachter eher ver wirren

aber die Gleich- heitallerMitglieder voraus und so ergiebt sich bei Entschließungen des Völkerbundes auch im In teresse einer weiteren gedeihlichen Entwicklung dieser notwendigen und unentbehrlichen überstaatlichen Or ganisation auch die strikte Einhaltung gleichmäßigen Rechtes. mm m mm Wien, 13. September (Pnv.) Mister Rickett ist auf der Durchreise mit dm Flugzeug heute vormittags in Wien eingetrofsen. tzr hat den Flugplatz nicht verlassen, erklärte aber, daß sein Vertrag, allen gegenteiligen Erklärungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1926
Umfang: 8
de» Völkerbundes. Prüfung des Rechenschaftsberichtes. Genf, 9. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Die Völkerbuud- oersammlung fetzte heute vormittags die Prüfung des Rechenschaftsberichtes des Völkerbundrates und des Gene« ralsekretariates über die Arbeiten des abgelaufenen Jahres fort. — Der kanadische Delegierte Foster erklärte. Kanada trete mit Leib und Seele für den Völkerbund ein. Der Völkerbund häbe seit 1920 Fortschritte gemacht und der Umstand, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika

der Möglichkeit einer allgemeinen Ver ständigung in dieser Frage sowie eine genaue Umgrenzung des Tätigkeitsgebietes des Völkerbundes anregen. — Guerero (Salvador) gibt seinem Bedauern darüber Aus druck, daß die im März ausgebrochene Krise dem Bunde die zeitweilige Abwesenheit zweier wertvoller Mitglied staaten gekostet habe. Noch sei es Zeit, den Fehler wieder gut zu machen, aber die gegenwärtige Lösung könne man nur als Provisorium betrachten. — Nachdem noch der nor wegische Delegierte, Kammerpräsident

gemachte Aeußerung: Der Rhein ist heute ein internattonaler Strom zwischen zwei in einer Breite von 50 Kilometern entmilitarisierten Ufern und un ter den Schutz des Völkerbundes gestellt. Nach einer Genfer Meldung wird Briand nach der Be- . grüßung Stresemanns und der deutschen Delegation über die internationale Politik Frankreichs sprechen und dabei die Erklärung der Presse präzisieren und besonders die Worte über die entmilitarisierte Zone dahin au siegen, daß sie sich nur auf die deutsche Zone

Kräfte Deutschlands berusesi sein werden, an der Erfüllung der idealen Mission des Völkerbundes mitzu wirken. Die Antwort Deutschlands. Berlin, 9. Sept. (Wolfs.) Auf das Telegramm Dr. Rameks hat Reichskanzler Dr. Marx mit folgendem Telegramm geantwortet: Für Ihre Begrüßungsworte zum Eintritte Deutschlands in den Völkerbund sage ich Ihnen, hochverehrter Herr Bundeskanzler, im Namen der deut schen Regierung und des deutschen Volkes den wärmsten Dank. Möge Oesterreichs herzlicher Willkommgruß ein gutes

. Der Gedanke 'des Friedens und der Eintracht unter den Völkern hat nun ein ent scheidendes Stück an Boden gewonnen. Oesterreich fühlt sich am heutigen Tage besonders festlich gestimmt. Es er sehnt ein neues, aus geistige und wirtschaftliche Verstän digung begründetes Europa, deffen Umriffe jetzt anfangen sichtbar zu werden. Der hohen Idee des Völkerbundes hingegeben, begrüßt Oesterreich mit Herzlichkeit und froher Zuversicht Deutschland im Rate der Nationen. Die „Erfolge" Rameks. Jubel über Jubel: Ramek

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1935
Umfang: 8
werden, daß eine solche Auffassung durchaus irrtümlicher Natur ist. Das britische Volt ist überzeugt, daß nicht der Krieg das richtige MittÄ ist, um internationale Streitigkeiten beizulegen. Aus idealen Gründen unterstützt deshalb die öffentliche Meinung Großbritannien den Völker bund und ist überzeugt, daß die gemeinsame Sicherheit aller Völker mit dem Schicksal des Völkerbundes auf das engste verknüpft ist. Bei dem gegenwärtigen Konflikt muß die Autorität des Völkerbundes unbedingt hochgehalten werden. Der Stand- Punkt

vor uns liegt, bildet keine Ausnahme. Die öffentliche Meinung hat jüngst gezeigt, wie vollständig die Nation die Regierung in ihrer vollen Abnahme der ihr als Mitglied des Völkerbundes obliegen den Verpflichtungen unterstützt. Gemeinsame Aktion für den Frieden Die Regierung, die ich vertrete, wird bereit sein, ihren Teil bei jedem gemeinsamen Versuche zu übernehmen, in gerechter und wirksamer Weise das Problem zu behandeln, welches sicherlich zahlreiche in der Gegenwart beunruhigt und sie in der Zukunft

noch mehr beunruhigen wird. Eine solche Untersuchung erfordert offenbar Ruhe und Ueber- legung ohne Leidenschaft. Diese Ruhe, diese Ueberlegung fino unmöglich in einer Atmosphäre des Krieges und der Kriegsdrohung. Ich glaube nicht, daß es in der Geschichte des Völkerbundes jemals einen schwierigeren Augenblick für Reden und Erörterungen gegeben hat. Wir befinden uns hier als die Vertreter einzelner Re gierungen, wobei ein jeder der individuellen Verantwort lichkeit für die Bedachtnahme auf seine eigenen

die Anwendung der im Pakt enthaltenen Verpflichtungen. Der Vertreter Abessiniens spricht Gens, 11. September. (-) Um 16 Uhr wurde die all gemeine Aussprache im Schoße der Völkerbundversammlung fortgesetzt. Der Führer der abesiinischen Delegation, Tekle Ha- wariathe, erinnerte daran, daß Abessinien als Mitglied des Völkerbundes an jene Paktbestimmung erinnern dürfe, durch welche sich die Mitgliedsstaaten gegenseitig die politi sche Unabhängigkeit und die Unversehrtheit ihres Gebietes garantieren. Abesiinien

sei bereit, alle »Ratschläge" des Völkerbundes, welche die Souveränität des Landes respek tieren, ein williges Ohr zu leihen. Abessinien wisie, daß Re formen notwendig seien und daß es wirtschaftlich noch eine Entwicklung nötig habe. Das Volk, das man heute als bar barisch hinstelle, habe große Mäßigung und Klugheit an den Tag gelegt. Gegenüber der Drohung mit Gewalt weise Abes sinien auf sein starkes Recht hin, aus die Drohung mit Waf fen wandte sich Abesiinien an den Völkerbund. Abesiinien sei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.09.1923
Umfang: 8
, der sich erlaubt hatte, einen Grenzstein umzuwcrfen. zu bestrafen. Nach einer Meldung über den Ucberfall auf die italienischen - .Kommissionsmitglieder wird mitgeteilt, daß am Tage der Tat das Verschwinden einiger bekannter Bandenhäuptlinge aus Ianina. wo sie sich ge- wö^rlich aufhielteu. bemerkt worden sei. und daß sie kurz nach der Begehung der Tat in der Nähe zwischen griechischen 'Grenzposten gesehen lvorden feien. Die Anrufung des Völkerbundes. G e n f. 1. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Der frü£)crc Minister

wieder zu seinem Freunde zu rück. und die Partie nahm ihren Fortgang. „O, weißt du, Wert," sagte der Pole, „heute ist der letzte Tag. Morgen muß ich wieder zurück." vertritt, begab sich heute vormittags in das Geno ralsekretariat des Völkerbundes, wo er. eine Note überreichte, in der Griechenland die Intervention des Völkerbundes im griechisch-italienischen Kon flikt verlangt. — Der italienische Vertreter Sa- landra ist in Genf eingetrofsen und wird an den Beratungen des Völkerbnndrates teil nehmen. Genf. 1. Sept

. (Schweiz. Dep.-Ag.) Zu Beginn 'der heutigen Vormittagssitzung des Völkerbund- rates gab der Vorsitzende Baron Jshii bekannt, daß dem Generalsekretariat des Völkerbundes seitens der griechischen Regierung wichtige Dokumente über den Konflikt mit Italien übermittelt worden seien. Diese Dokumente würden unverzüglich übersetzt und sobald als möglich den Mitgliedern des Rates zugestellt werden. Auf Antrag des Vor sitzenden beschloß der. Bülkerlmndrat. sich heute nachmittags mit dieser Frage zu befasien

könnte. Die Blät ter legen Italien nahe, es nicht zum Aenßersten kommen zu lassen, sondern der Entscheidung des Völkerbundes zuzustimmen. — Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" sagt, die Besetzung Korfus .stelle einen ernsten Bruch des Völkerbundrechtes dar. angesichts desien Großbri tannien nicht gleichgültig bleiben könne. Im Ar tikel 2 des Vertrages vom 29. März 1874. durch den Großbritannien die Jonischen Inseln, die da mals unter britischem Protektorat standen, an Griechenland

." „Ich weiß. Albert. Der Onkel ist vielleicht übers Meer gefahren." In den Augen des Polen standen Tränen. Beide ’ setzung sei von größter Bedeutung für «die militä rische Sicherheit Großbritanniens. Mussolini stehe anscheinend einer Intervention des Völkerbundes mit Geringschätzung gegenüber. Durch die Be setzung Korfus, die einen Kriegsakt bedeute, habe Mussolini dem Völkerbünde bereits Trotz geboten. — In einem Leitartikel des „Daily Telegraph" , heißt es. daß der Streit mit Griechenland

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 03.09.1924
Umfang: 4
. — Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag HolrLrscßL Rtmbfdfou Herbsttagung des Völkerbundes. Gens, 31. August. Die erste öffentliche Sitzung der 30. Tagung des Völkerbundes, in der u. a. die Frage der Militärkontrolle in Oesterreich, Bulgarien und Ungarn, so wie eventuell auch in Deutschland erledigt wer den soll, fand gestern nachmittags statt, u. zw. in Anwesenheit von Hymans (Vewien), Lord Parmoore (England), Graf Claucel als Vertreter Leo Bourgeois (Frankreich), Salan- dra (Italien), Quinones de Leon

(Spanien), Branting (Schweden) und Benesch (Tschechoslo wakei.) Die Tagung des Völkerbundes geht im heu rigen Jahre unter wesentlich veränderten Ver hältnissen, gegenüber den früheren Tagungen, vor sich. Mit den neuen Männern, die die Regierungen Englands und Frankreichs zu ver treten haben, wird wohl auch in Genf ein anderer Geist einziehen. Auch der Abschluß des Londoner Abkommens und die da mit beginnende Befriedigung Europas werden nicht von geringer Auswirkung auf die Ver handlungen

sein. Zum ersten Male erscheinen in Gens Macdonald, Herriot und Mussolini. Innsbruck, 31. August. Der Tiroler Landesverband der Kleinrentner und Spa rer, die Vertretung für Tirol und Vorarlberg der Schutzaktion für Kronenwerte und der Ver ein der Staatsbeamten und Staatslehrpersonen des Ruhestandes für Tirol und Vorarlberg ha ben eine Eingabe an das Finanzdelegierten- Komitee des Völkerbundes in Wien gerichtet, worin sie den Völkerbund aus das traurige Los aufmerksam machen, das dem größten Teile

des Mittelstandes in Oesterreich durch die Geld entwertung zuteil wurde. New York, 30. August. Die amerika nische Regierung wird während der Sitzungen des Völkerbundes durch den Bankier des Völ kerbundes Thomas Lamond als offizieller Be obachter vertreten sein. Lamond nahm in der selben Eigenschaft bereits an den Londoner Ver handlungen teil. Oesterreichs Vorarbeiten für Genf. Wien, 1. September. Die Beratungen der Regierung mit den Delegierten des Völker bundes zwecks Vorlagen für die Genfer Ver sammlung

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.04.1935
Umfang: 8
unmöglich ge f worden ist, durch einen gegenseitigen Bei stand zweiter Instanz ersetzt werden. Die erste In stanz werden die Beschlüsse des Völkerbundrates bil den. Der „Figaro" veröffentlicht folgenden interessanten : Vorschlag von Wladimir d' Ormesson, der ein kol lektives Sicherheitslystem verwirklichen, sich im Rah men des Völkerbundes halten und dre gefürchtete Spaltung Europas in zwei gegnerische Gruppen ver hindern würde. Als Grundlage des Systems würden Artikel 10 und 16 des Völkerbundes dienen

. Sämtliche für den Ostpakt, den Donaupakt und den französisch- britischen Luftpakt in Betracht kommenden Mächte, die Mitglieder des Völkerbundes find, nämlich Frankreich, Großbritannien, Italien, Rußland, Polen, Oesterreich, die Kleine Entente, Belgien und die baltischen Staa- ! ten, würden sich in einem Protokoll europäisch-regio nalen Charakters zu den genannten Artikeln des VÄkerbunbspaKtes ausdrücklich bekennen. Um den ! darin auLgefprochsnen Grundsätzen der territorialen ! Unverletzlichkeit

den Kern bilden könnte, um monatelange Debatten zu vermeiden, stände allen Mitgliedern des Völkerbundes offen. Die ihm beitre tenden Staaten müßten durch ihre ständige Delegation in Genf sofort, das heißt eine 6tunbe nach er folgte r Ä n g r i f f s ha n d l u n g, zur kollektiven Beschlußfassung fähig gemacht werden. Es wäre ge wissermaßenein Wiederaufleben des „i n t e r na t i o- n.a l e n Genera l stab e s", wie er schon in der Ideologie Leon Bourgeois' vorhanden war. Eden über feine Reifen London

be stehen, eine auswärtige Politik weiter zu betreiben, die aufrichtig, fest und standhaft ist in der Unterstüt zung des Völkerbundes und eines kollektiven Frie denssystems.

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.07.1925
Umfang: 12
habe usw. Ich betrachte dies als eine künstlich her vorgehobene und tendenziöse (böswillige) Agita tion, die sich leicht in Kreisen verbreitet, welche die Situation nicht kennen. Es ist nicht wahr, daß die finanzielle Aktion des Völkerbundes mißlungen ist. GeradedasGegenteilist derFalst wie dies in Genf Dr. Mataja richtig und entschie den erklärt hat. Der Zweck der finanziellen Sanie rungsaktion des Völkerbundes war nämlich, zwei Ergebnisse zu erzielen: Die Stabilisierung der Wäh rung und das budgetäre

Gleichgewicht des Staats haushaltes. Sie wissen alle, welche Anstrengungen Opfer und Schwierigkeiten es in der Nachkriegszeit gekostet hat, ehe auch nur diese zwei Resultate er zielt wurden. Es mutz konstatiert werden, daß durch diese Aktion des Völkerbundes auch in Oesterreich diese Erfolge erreicht wurden. Untersuchen wir ferner die Entwicklung in Oesterreich in den letzten drei Jahren und insbe sondere vom Amtsantritte des Herrn Bundeskanz lers Dr. Seipel an: wie die Dinge fortgeschritten

ist, von einem Mißlingen der Völker bundaktion zu sprechen. Es ist allerdings wahr, daß mit der Durchführung dieser nur finanziellen Sanierung in Oesterreich nicht alles gelöst ist, wie dies im österreichischen Komitee des Völkerbundes ich, dessen Mitglieder und auch Dr. Mataja konsta tiert haben. Es wurde dadurch die erste Etappe (Abschnitt) der Sanierung beendet und durch das, was nunmehr in Gens gemacht wurde, wurde die zweite Etappe inauguriert (eingeleitet). Die Etappe der wirtschaftlichen Sanierung

Diese hat das Ziel, unter der Kontrolle und Mit hilfe des Völkerbundes dahin zufammenzuarbeiten,

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