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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 01.10.1924
Umfang: 4
hinter geschlossenen Türen statt, lieber die Beschlüsse konnte folgendes in Erfahrung gebracht werden: der Rat nahm den endgültigen Entwurf über die Organisierung der inter nationalen Militärkontrolle in Deutschland, Oesterreich, Ungarn und Bulgarien an. Er beschloß auch, daß die Kon trollkommission aus den Vertretern jener Län der gebildet werden soll, die im Völkerbund Sitz und Stimme haben. Die Kontrolle soll in dem Falle durchgeführt werden, wenn sich ein Land mit der Bitte an den Rat wendet, in einem früheren

ist. die Aufhebung der Sanktionen zu proklamie ren. Zwei Reden. Berlin, 28. Sept. Außenminister Stre- semann hielt gestern eine Rede, in der er u. a. sagte: Die Frage des Beitrittes Deutschlands zum Völkerbund sei von so entscheidender Bedeutung, daß sie naturge mäß nur nach Vornahme einer gründlichen Untersuchung der europäischen Lage erfolgen könne. Für die Erwägungen der deutschen Reichsregierung käme in Betracht, daß dem Völkerbund bedeutsame Aufgaben gegeben seien, die speziell Teile des deutschen Volkes

betreffen. Millionen von Deutschen leben in fremden Staaten, auf die der Völkerbund Einfluß habe. Der Kampf für die Rechte dieser deutschen Min derheiten, die großen Fragen der Militärkontrolle, der allgemeinen Abrüstung, die schiedsgerichtliche Frage, dies alles seien Dinge, die auch die Lebensinteressen Deutschlands berührten. Paris, 28. Sept. Präsident H e r r i o t sprach sich in einer Rede über Deutschland aus. Es heißt darin: Die deutsch-französische Annähe rung wird nicht zu erreichen

wird. Nach 33stündiger, glücklich verlaufener Fahrt ist'das Zeppelin-Luftschiff „Z. R. 3" am 26. Sept nachmittags um 6 Uhr 29 Min. in Friedrichshafen glatt gelandet. Nach einer stürmischen Sitzung einigte sich gestern die Reparationskommission über das Ersparungspro gramm. Darnach werden die von Deutschland zu be zahlenden Unterhaltungskosten der Kommission von 600.000 auf 300.000 Goldmark vermindert. Der serb. Außenminister Dr. Morinkovic machte den Migliedern des Äußenausschusses die Mitteilung, daß der Völkerbund

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 14
Datum: 01.10.1924
Umfang: 14
die Tschechen die führende Stellring ein- nehmen und den neuen Staatendung als Werkzeug ihrer gegen Deutschland gerichteten Politik gebrauchen würden, was in den legten Meldungen über die Absichten des Dr. Benesch auch offen zugegeben wird. Politisches MWrmren. 8m Zusammenhänge mit den Plänen, die aus die Schaffung einer wirtschaftlichen Donaukonsöderation abzielen, ist das Miß trauen begreiflich, das da und dort über geheime Absichten laut wird, di« im Völkerbund mit dem Diktate auf Beibehaltung der Wirt

- schastskontrolle über Oesterreich verfolgt werden könnten. Dr. G. Stolper führt in einem Artikel der „Voss. Ztg." aus, die Neform- wünsche, die der Völkerbund in 22 Punkten der österreichischen Re gierung übermittelt habe, seien im wesentlichen vernünftig und zweckmäßig und es sei eigentlich befremdend, daß Oesterreich diese Petite nicht aus eigenem Antriebe erfülle, sondern sie sich erst von außen diktieren lasse. Die wichtigsten Maßnahmen, die vom Völkerbund verlangt werden, sind bekanntlich

sind, bilden nur einen durchsichtigen, finanziellen und wirt schaftlichen B o r w a n d, hinter dem sich viel ernstere, poli tische Motive verbergen. Daß man ein Land feiner Freiheit beraubt, weit di« Körperschastssteuer nicht 25. sondern 88 ». H. beträgt oder weil noch «ine Expertise über di« Postvevwaltung durch- gesührt werden soll oder weil es zuviel Agrarbshörden gibt, wäre ein zu ungeheuerlicher Skandal, mn ihn dem Völkerbund zuzumuten. In Wirklichkeit handelt es sich offenbar einfach darum

, und die Fortdauer der Kontrolle ist das bequemste Mittel, um die Auflösung dieses Problems von der politischen Seite her zu verhindern. Deshalb verpflichtet sich der Völkerbund hin sichtlich der weiteren Dauer der Kontrolle zu gar nichts. Die vier Bedingungen, die er für die Aufhebung der Kontrolle stellt, sind durchweg entweder unerfüllbar oder geben der Willkür der Enffcheidrmg des Völkerbundes jeden Spielraum." Die künftige Politik der Radic-Partet. Der Belgrader „Iutro" bringt ein Interview

v. H o e s H ist am Montag vormittags von seinem Urlaub nach Parts zu rückgekehrt und hatte bereits eine Unterredung mit H e r» r i o t. Er überreichte diesem das Memorandum der deutschen Regierung über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, das der französische Ministerpräsident in Empfang genommen hat, ohne baß er sich liber den In-

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 14
Datum: 01.10.1924
Umfang: 14
beson der e P l ä n e, die auch uns angehen, bereits in Aus arbeitung begriffen wäre». Es wurde von dem Plan einer Zollunion in Mitteleuropa gesrochen. Es wurde behauptet, daß der A u tz e n m i n i st e r der tschechoslowakischen Republik eine« besonderen Anftrag vom Völkerbund oder einigen maßgekenden Mächten im Völkerbundrat erhalten habe und es wurde, in Verwechslung des Wirtschaftlichen mit dem ctzentltch Politischen, in diesem Znsammenhang von! einem geplanten oder geforderten Eintritt Oester

der bisher durch interalliierte Organe ansgeülten Milttürkon trolle durch den Völkerbund akut geworden und diese Uebernahme scheint unmittelbar bevorzu- stelen. Ich mutz offen sagen, als Völkerbuvd- idealist empfinde ich gewisse Bedenken gegen über dieser Uebernahme. ES wird die Welt allznsehr daran erinnert, daß der ge genwärtige Völkerbund in den Verträgen von Versail les, St. Germain nsw. begründet ist und daß auch bei Gründung nnd Ausgestaltung des Völkerbundes eben die Sieger im Weltkrieg

den bestimmenden Einfluß ans- geükt haben. Aber, abgesehen von dieser Empfindung, können wir. es rur begrüßen, wenn Funktionen, die bisher vom Organen der Sieg er st aaten ausgeübt worden \ sind, nun auf den Völkerbund übergehen. Eine j Kontrolle von dieser Seite werden wir uns, natür lich unseren vertragsmäßigen Verpflichtungen entsprechend, gefallen lassen. Wir werden alles tun, damit die Wahrheit, so weit sie uns betrifft, an den Tag kommt. Wir ha ben bann auch die Ueberzeugung, daß derartige

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