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Südtiroler Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 15.05.1968
Umfang: 8
. Da es sich jedoch bei den Erklärun gen Nittis um ein Versprechen handle, das italienische Staats männer ohne jede internationale Protokollierung italienischen Staatsbürgern — im konkreten Fall den Südtirolern — gegeben haben, müsse vom völkerrechtli chen Standpunkt aus gesehen, Südtirol als eine ausschließlich italienische Angelegenheit be trachtet werden. Unter diesem Gesichtspunkt sei eine Interven tion zugunsten der Siidtiroler beim Völkerbund nicht möglich. Auch den zweiten theoretisch möglichen Wet

». Italien wegen sei ner Unterdn'ickungsnolitik in Südtirol unter Berufung auf Ar tikel 19 der VölkerbundSatzung vor dem Völkerbund der Gefähr dung des Weltfriedens zu bezich tigen. bezeichnete Seinei als un gangbar. Fin solcher Schritt, sag te der Bundeskanzler, würde nicht nur eine gewaltige Ver schlechterung der Beziehungen Österreichs zu Italien zur Folge haben: wahrscheinlich würde er auch eine weitgehende Ver schlechterung des Loses iener mit sich bringen, in deren Inter esse diese Intervention

unter nommen werden sollte. Da Sei pel auch einem Antrag beim Völkerbund auf eine Revision 6 Südtiroler Nachrichten der unbefriedigenden Rechtslage selbst keine Chance auf Erfolg gab, lehnte er eine diplomatische Aktion zugunsten Südtirols ab. Er beschränkte sich darauf, der italienischen Regierung gegenüber zu erklären, „daß die von unse ren Vorstellungen über kulturel le Minderheitenrechte und deren Achtung weit entfernte Behand lung der Deutschen südlich des Brenners sich der Entwicklung weitgehender

gibt: ein in ternationales Recht, das sich an der internationalen Moral orien tieren muß. Allein aus dieser Theorie die nraktischen Konse quenzen zu ziehen und auf der Basis der positiven Rechtssitua tion, das heißt unter Berufung auf die Mantelnote die morali sche Welt in Bewegung zu set zen und das Südtirolproblem vor dem Völkerbund aufzurollen, wagte er nicht. Seinel war der Ansicht, daß ein solcher Schritt keine Chance auf einen prakti schen Erfolg habe: er könne höchstens als Demonstration

von Wert sein. Den Völkerbund, die „Instanz über den Staaten der Welt", aber zu einem bloßen De monstrationszweck zu gebrau chen, lehne er wegen der hohen Auffassung, die er von dieser In stitution habe. ab. Seinel schloß seine Rede mit einem Annell an die italienische Regierung, den Friedenswillen, „der nicht nur im übrigen Österreich, sondern auch in Tirol herrscht und der auch Organisationen beherrscht, die am lautesten die Klagen über die Behandlung der Deutschen in Südtirol aussnrechen", zur Kennt

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Dolomiten
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Seite 4 von 16
Datum: 19.04.1966
Umfang: 16
V-* y r Dolomiten STREIFLICHTER STREIFLICHTER „Deutsche Tagespost“ Der rühmlose Völkerbund Als sich der „Völkerbund“ — So- ciete des Natlons, Leage of Nations — am 18. April 1946 auflös'ie, be deutete das ein stilles Ende und kei nerlei Sensation. In Wahrheit war er längst tot, und seit dem Abessinien krieg war er bedeutungslos gewor den. Im April 1945 hatte min die „Vereinten Nationen" (United Nations Organization — UNO) gebildet, so daß die Genfer Institution vollends überflüssig geworden

war. Die zahl reichen Ihr angegliederten Sekreta riate und Ausschüsse, die sich vor wiegend mit statistischen Erhebun gen beschäftigten, konnten nun von den UNO übernommen werden. Po litisch blieb vom Völkerbund nur die peinliche Erinnerung an ein am Ende zum Gespött der Welt gewor denes, für die Erreichung der ihm gestockten Zwecke völlig untaug liches Instrument, und am Ufer des Genfer Sees blieb das weiträumige Palais bestehen, mit dessen Errich tung man es einst sehr eilig gehabt

kerrechtlich fundierte Organisation zu sichern. Die Gründung der Liga der Nationen wurde zu einem Hauptpunkt von Wilsons Friedens programm. Von der Gegenseite kam der österreichisch-ungarische Außen minister Graf Czernin den Plänen Wilsons sehr bereitwillig entgegen. Die Zustimmung der Briten und Franzosen war. mit Hintergedanken verbunden. Frankreich wünschte, aus dem Völkerbund vor allem ein In strument zur Sicherung der fran zösischen Vorherrschaft in Europa zu machen, Großbritannien

wollte mit ihm die Pax Britannica in glo balem Ausmaß garantieren. Wilson brachte in Versailles zahlreiche Opfer, um seinen Lieblingsgedanken zu retten. Wenn man nur den Völ kerbund bekäme, dann würde man alle Mängel des Systems von Ver sailles noch beseitigen können. Als er sein Programm eines gerechten Friedens völlig ausgehöhlt hatte, verweigerte der amerikanische Se nat dem Vertrag seine Zustimmung. Die Vereinigten Staaten traten dem Völkerbund nicht bei. Damit war er eine Totgeburt geworden. Die wirklich

maßgebenden Welt mächte gehörten dem Völkerbund nur zeitweise an. Die Sowjetunion trat ihm 1934 bei, aber da hatte Deutschland ihn bereits verlassen, das nur von 1926 bis Ende 1933 Mit glied war. Japan trat 1935 aus, Ita lien kündigte seine Mitgliedschaft Dienstag, den 19. April 1986 — Nr. 89 „Feuerzeug abltcfern; wir lassen kein Benzin nach Rhodesien“ Aus „Rheinische Post" 1937, die Sowjetunion wurde 1940 ausgeschlossen. Das war die letzte Kraftanstrengung des Völkerbundes, sie wurde aber kaum

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Südtiroler Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 07.11.1966
Umfang: 8
für einen dauerhaften Frieden in der Welt bilden sollten. Die Hauptthesen dieser neuen Friedensordnung waren das Recht der Völker auf Selbstbestimmung, ein alle Na tionen umfassender Völkerbund „Als wir während des Krieges in ei ner schwierigen Lage waren, baten wir Italien, sich uns anzuschlteßen und bo ten dafür einen bestimmten Preis. Ita lien hat die Ware geliefert, und wenn es sich nun an uns wendet, müssen wir zu unserer Abmachung stehen. Ander seits haben Inzwischen sowohl wir uns als auch die Italiener

auf das Recht verzichten, uns an das ita lienische Volk zu wenden, dem der nationale Gedanke stets das Gesetz war und von ihm zu for dern, daß es unsere nationale Freiheit wiederherstelle ...“ Erste Entnationalisierungsversuche Diese „Rechtsverwahrung" war umso begründeter, als Italien, cla es zu den Siegermächten zählte, zu keinem vom Völkerbund zu kontrollierenden Minderheiten schutz verpflichtet wurde, wie er etwa den Nachfolgestaaten öster- reich’-Ungarns und Polen aufer- legt wurde. So konnte Italien

bei etwaigen Entnationalisierungsver suchen gegenüber den Südtiro lern — rein formaljuristisch ge sehen — vor einem internationa len Forum wie dem Völkerbund nicht belangt werden. Seitens der Siegermächte glaubte man da mals, es würde der freiheitlichen Tradition und der Würde Ita liens widersprechen, wenn es ei ne solche Schutzklausel unter zeichnen müßte. Auf den Protest Österreichs ge gen die Lostrennung Südtirols wiesen die Siegermächte in einer Antwortnote vom 2. September 1919 auf eine Erklärung

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Dolomiten
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Seite 17 von 20
Datum: 06.03.1965
Umfang: 20
und die Rakete landet wohlbehalten mit ihren wertvollen Aufnahmen. Dieses neu artige Aufkllrungsgerät kann immer wieder verwendet werden. nicht der Kontrahent, der sich mit Versprechungen abspeisen ließ. Deutschland trat im Oktober 1933 osteritativ aus dem Völkerbund und aus der Abrüstungskonferenz aus. Die ersten vorsichtigen Schritte einer zunächst getarnten Aufrüstung be gannen nach Plänen, die schon von der Reichswehrführung vorbereitet waren. Sie sahen rahmenmäßig die Vergrößerung des Heeres von sieben

aufmarschieren ließ, aber dafür trat die Sowjetunion als Störenfried in den Völkerbund ein, den ein Lenin früher als „Räu berhöhle“ bezeichnet hatte, und spielte damit indirekt die deutsche Karte. Die Saarabstimmung am 13. Jän ner 1935 eröffnete mit ihrem glän Neuartlgc Betten für Krankenhäuser mit großer Achnlichkcit einer Raumkapsel werden in England konstruiert. Es sind luftdicht abgeschlossene Kammern, ln welchen Herzleidcnde und Gasvergiftete durch Sauerstoffzufuhr geheilt werden. zenden Sieg

, gelegentlich in scharfe Worte zu ver fallen, einigermaßen zu bändigen.“ weites Echo nur noch im Frühjahr darauf durch die militärisch ver wegene Wiederbesetzung des Rhein landes übertönt wurde, außenpoli tisch rückversichert. Mussolini, der 1934 noch am Brenner gedroht hatte, bereitete 1935 seinen Eroberungszug gegen Abessinien vor. Er mußte das gegen den Völkerbund und die West mächte tun. Als er sich am 30. März 1935 zum Krieg entschloß, der nach sorgfältiger Vorbereitung am 3. Ok tober begann

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Seite 15 von 18
Datum: 13.01.1962
Umfang: 18
IV. König von Ungarn, und noch nach dessen Tod wurde auf alliierten Druck ein Habsburger-Entthronungsgesetz, erlassen. Eier politische Mittelkurs in Ungarn wurde durch den Wahlsieg des Grafen Bethlen über Legitimlsten und Nationalisten stabilisiert; die wieder zugelassenen Sozialisten erlangten in den Städten Mandate. Außenpolitisch festigte die Aufnahme in den Völkerbund Ungarns Stellung, Ungarns Revisionismus findet in der Welt Freunde. In Rumänien stirbt 1922 Außenminister Take Jonescu. In Bulgarien

1922 mit der Proklamation des Freistaates die britischen Truppen ab; das Gälische wird Unterrichtssprache an Stelle des Englischen. In den USA finden große Bergwerks- und Bahnstreiks statt und sinkt bei den Kongreßwahlen die republikanische Partei stark ab. Außenpolitisch streben die USA weiter, nicht in die europäischen Ver wicklungen hineingezogen zu werden unö wollen weder den Versailler Vertrag noch den Völkerbund anerkennen und schlossen daher mit Deutschland und Oesterreich Son

konflikt an. Die Achse Berlin—Rom wird aus gebaut, es folgt der Beitritt Italiens zum Antikominternpakt und der Austritt aus dem Völkerbund. Es wird ein Freundschaftspakt mit Jugoslawien abgeschlossen und Mussolini proklamiert sich in Lybicn zum „Freund aller Mohammedaner“. Spanien steht mitten im großen Bürgerkrieg. In Frankreich folgt 1937 auf das Kabinett Leon Blum die „ge mäßigte Volksfrontregierung“ Chautemps. In England wird 1937 die Regierung Baldwin von Novillc Chamborlain abgelöst

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