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Alpenland
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Seite 1 von 10
Datum: 13.05.1920
Umfang: 10
Mk. 4.50 ganzjährig Mk. 54.—; im Ausland monatlich Fr. 3.—. ganzjährig Pr. 36.— in Schweizerwährung. 1. ?akryany Innsbruck, Donnerstag, am 13. Mai 1020. Zöge 100. Schweiz und der Völkerbund. Bürger, Bauern und Arbeiter der Schweiz werden 'Sonntag, den 16. Mai mit ja oder nein für oder wider den Beitritt der Eidgenossenschaft zum Völkerbund stim men. Diese Abstimmuna steht denn auch an erster stelle unter den polit'scben Tagesfragcn der Schweiz; die Presse widmet ihr fpaltenlange Artikel

des Versailler Friedensverlrages, dessen ersten Tel das Völkerbund übkommen bildet, zw'sehen drei Großmächten des Ver bandes und dem Deutschen Reich ausgetauscht. Der Völkerbund trat somit in Kraft und die im Artikel 1 des Vertrages für den Beitritt als ursprüngliches Mitglied vorgesehene $tift von zwei Monaten begann zu lau fen. Der Schweizer Bundesrat hatte sich zu entschei den; die Aussichten auf einen baldigen Beitritt Ameri kas waren verschwindend, auch wollte der oberste Rat einer bedingten

Mär.ztagen, in der Vorlage des Bundesrätes die Amerikaklausel zu streichen. Auf Grund dieser Be schlüße ließ der Bundesrat am 8. Marz das Sekretariat des Völkerbundes verständigen, daß die Schweiz dem Völkerbund beitritt und weiters davon, daß die Volks abstimmung am 16. Mai erfolgen werde. Die Schweizer Eidgenossenschaft, deren Bevölkerung dreierlei Nationen angehört, hat ihr Bestehen der unbe dingten, im Vertrag vom Jahre 1915 festgelegten Neu tralität zu verdanken. Mit dem Eintritt in den Völ kerbund

nun der Völkerbund d as, was sein Name sagt, —. ein Bund gleichberechtigter Nationen — so hätte die Schweiz nicht zu befürchten, durch wirtschaftliche Mitwirkung bei Erzwingung von Schiedssprüchen des Rates der Vötkerliga innere Konflikte heranreifcn zu sehen. Wol l aber müßte geradezu ihre Existenz als Staat selbst in Frage kommen, wenn die Schweiz in einem Völkerbund, in dem nur Haß und Rachsucht ausschlaggebend sind, bei folgenschweren Entscheidungen Partei zu ergreifen hätte. In diesem Falle könnte das Heil

der Schweiz nur in einer absoluten Neutralität, außerhalb eines s> l hen Völkerbundes liegen. So ste'lt sich die Frage, die sich die Schweizer zu beantworten haben, ehe sie Sonntag zur Arne schreiten, kurz folgend: Ist der Völkerbund eine wirksame Einrichtung zur Beseitigung künftiger Kriege, zur Wahrung der Rechte auch der kleinsten Nationen — oder ist er nichts besseres als eine Art Rückversicherungsgefellschaft der Sieger zur Erhaltung des im Friedensvertrage geraubten Gutes, dem nun auch die im Kriege

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 20
Datum: 01.04.1920
Umfang: 20
um den Völkerbund gewe sen. Daß der Friede von Versailles vielfach im Gegem satz zu den 14 Punkten abgeschlossen worden ist, hat dort anfänglich nicht stark interessiert. Lange, 'bevor der Ver mag bekannt war, tobte bereits der Kampf um seinen einen Bestandteil, dem Wilson alles andere zu opfern bereit war — den Völkerbund. Und mit gutem Grund. Denn der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Völ kerbund würde ein- für allemal das Ende der amerikani schen Politik, der dauernden Isolierung, besiegeln

. Jeder Staat, der in den Völkerbund eintritt, muß ein Stück seiner Souveränität opfern. Für die europäischen Staa ten ist das vielfach nur eine formale Preisgabe einer Freiheit, die nie bestanden hat. Sie waren mit ihren Freunden in Bündnissen zusammengeschlossen, und durch diese Bündnisse ihrer freien Willenstätigkeit beraubt. Eingedenk des Vermächtnisses von George Washington, im Vollbesitz ihrer gewaltigen Kräfte, im Bewußtsein ihrer politischen Unverletzbarkeit, haben die Vereinigten Staaten

machen lvürde, aber damit auch aller künftigen Kriegsgefahr. Aber gerade diese Teilnahme am Kriege und an den Friedensberatungen hat im Laufe der Zeit die alten Kräfte wieder ausgelöst, die die Politik der Isolierung vertraten. Der amerikanische Soldat, der als Kreuzfah rer nach Europa gezogen war, hat seine Alliierten, ins besondere die Franzosen, kennen gelernt. Er ist europa- müde und bündnissatt nach Amerika zurückgekehrt. Und der Friedensvertrag, den Wilson akzeptierte, weil er den Völkerbund

. Und sie sind vor allen Dingen nicht geneigt, Fiume den Italienern zu geben, nicht nur weil Fiume der einzige Ausweg der Südslawen zur See ist, sondern weil die Adriafrage in einem Geheimvertrag geregelt worden ist, der nicht recht zeitig zur Kenntnis des amerikanischen Alliierten ge bracht worden ist. Ursprünglich war es die republikanische Partei, die gegen den Völkerbund wetterte. Sie war in den letzten zwanzig Jahren Vertreterin der amerikanischen Expan sionspolitik gewesen, während die Demokraten eine solche bekämpften

— man denke nur an die Taftsche Dollardiplomatie und an die Bryansche Friedenspolitik. Sie waren Gegner des Völkerbundes, weil ein Teil von ihnen dessen pazifistischen Grundgedanken bekämpfte, vor allem aber, weil der Friede und der Völkerbund von Wilson geschlossen lvurden und sie ihn mit einem partei politisch nicht unberechtigten Haß bekämpften, wie er selten einem amerikanischen Präsidenten gegenüber an den Tag getreten ist. Sie rechnen dabei mit der tieflie genden Abneigung des amerikanischen Volkes

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 16
Datum: 01.11.1919
Umfang: 16
. In gehen. Tiroliensis. Ein Weltkongreß der hohen Geister und der Völkerbund. Dm Verlag Strache m Wien erscheint in den nächsten Tagen ein Buch von Siegniuttd Münz, dos sich ^Wew kvngretz und Weltgericht" dedtttl und durch einen Appell em die hohen Geister aller Dälker eingeleitet wird. Der Verfasser fordert di« Einberufung eines Weltkongresses, bei dem die hohen Geister die Hauptrolle und die Diplo maten, die sich in Paris. Versailles un5> Scrint-Germain fo wenig bewährt haben, nur eirre Nebenrolle

zu spieten hätten. Dm nachfolgenden einige Ausführungen des Verfassers aus dem vorletzten Kapitel des Buches. Mancher wird sagen: Wozu ein Weltkongreß, zumal Sie ihm zugedachten Ausgaben ohnehin dem Völkerbund Vorbehalten sind? Ich antworte: Der Völterbmrd, wie er in Paris aus- gckrütet ward, scheint vorläufig als Weide für die alten Berufspolitiker gedacht, die unser Welrkongretz gerade mä dem Sattel zu heben helfen soll. Es kann :roch lange dauern, ehe der Völkerbund

ist, was er sein soll. Aber je weiter die Zeit vovschreitet. desto leichter wird er sich iassagen köntren von den verbrecherischen Verträgen der Vergangenheit. Der Völkerbund tritt in die neue Zeit ein ohne reines Gewissen. Er mgcht einen Weltkongretz geradezu notwendig. Wer ist ein hoher Geist? Mit seinem Berufe hat es nichts gemein, ob einer als hoher Geist einzuschätzen fei oder nicht. Die meisten brauchen einen Beruf, um leben zu können im rein stofflichen Sinne. Der ist auf dem Wege, ein hoher Geist zu sein, der innerlich iiber

ja zeitweise auseina:tder- gchen. könnte heute da und morgen dort sich versammeln. Sehr kriegerisch gestimmt in seinen Anfängen dem Be stehenden gcyemiber, könnte er auch dauern dreißig Jahre. Die 'weiße Fahne der Waffenstteckung soll auf den Zinnen des Weltkongresses erst in der Stunde auf gezogen werden, in welcher der Völkerbund aufgchört batte ein Bu:ü> der Sieger und ein Krongut der Schlauen zu sein. Er soll den Völkerbund begleiten auf seiner Wü stenwanderung, und sollte diese dauern vierzig Jahre

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Alpenland
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Seite 1 von 14
Datum: 17.12.1920
Umfang: 14
., Krektaq, am 17. veZember 1020. Zolge 492 - .,".TT-rr~ ... ■ ■■ - — VeutschWerrelch im LMerbund. O. Innsbruck, 17. Dezember. ® F» der DölkerbmOversammlung .vurde beschkossen, dem Ansuchen Teuffchiösterreichs um Aufnahme in dcnr Völker bund staitzugeben. D-crmtt ist Deuffchöiterreichs Vertritt zum Völkerbund vollzogene Tatsache. Anläßlich dieses Ereignisses, über das zu freuen wir nicht den mindesten Grund haben, ist die Stimme lcntt geworden: „Nim hat Oesterreich ein Forum pMonnen

, vor dein es seine Anliegen mit mehr Aussicht, ge- gehört zu werden, vertreten kann- Bisher hatte es eigentlich keine andere Stelle, um zu der übrigen Welt zu sprechen und seine GilfsbebürfÄgkeit darzulegen, als die Repcrra- tronskommisston-" Tatsächlich trifft das nicht zu. Da? erstens nämlich, von der Anssicht auf Echorung der Anliegen Deutfchösterreichs, denn rhm steht der Völkerbund als solcher entgegen. Es ist eine nunmehr doch schon genügend bekannte Wahrheit, daß der Völkerbund als Exekutive zur Durchführung

, wichtiger, als auS dem Volker- tunte eine wahre Geseslsichaft der Nationen zu machen, dünke !s die Ententestaatsmänner, die Aufrechterhaltung und Durch führ! mg der Friedensverträge gesichert zu wissm. Es Lebt also in Genf noch immer der Geist, der auf der Pariser Friedenskonferenz geherrscht hat. Tie Neutralen vermögen bnrcm nichts zu andern, auch wenn sie den Willen dazu sötten. Jene, die im Völkerbund die Macht in der Hand heben, denken nicht an eine Revision der Friedensverträge. Die Leiden

hat so etwas Ähnliches ange deutet, als er meinte, daß der Völkerbund eine günstige Ge len enbett zur Ueberwachrmg und Kontrolle einzelner Staaten abgeben kann«. TeutschösterreichS Beitritt ist aber noch von einem anderen Gesichtspunkte aus schwerwiegender Art, der schon einmal auseinandergesetzt worden ist- Durch den Veitrist zum Völkerbund verpflichtet sich Deutfchösterrerch, die Satzungen des Völkerbundes zu respektieren- Der Artikel 10 des Dol- kerbundstatutes sagt nun, daß sich die VolkerbunLstaaken gegenseitig

hat oder übersehen wollte, aber trotzdem immerhin eine Tatsache. Genau dasselbe, was den Vertrag von St. Germain an geht. betrifft mich den Vertrag von Versailles. Deutschoster reich übernimmt durch den Veitritt zum Völkerbund und mit der damit verbundenen Anerkennung l>es Artikels 10 des Völkerbundstatutes die Verpflichtung, der Entente bei der Durchsetzung des Versailler Vertrages gegenüber Deutschland zur Seite zu stehen. Wenn man ganz nirchtern darüber nach, denkt, was das bedeutet, so muß nran sich sagen

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Tiroler Wastl
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Seite 18 von 22
Datum: 10.02.1921
Umfang: 22
Morgen toilette machen werden und einen Tag später — glückliches Oesterreich! — lesen wir — ich bitte, das ist kein Witz: „. . . . Minister Dr. Benesch gab seiner Freude über die Aufnahme Oesterreichs in den Völkerbund Ausdruck und beide „Staatsmänner" „begegneten sich in der Ansicht", daß diese Mitgliedschaft ein weiteres Bindeglied zwischen beiden Ländern sein werde. . ." Ist diese Sache festzuhalten an und für sich unendlich trau rig und widerwärtig genug, wird der ekelerregende Eindruck

dieses Geschwätzes noch dadurch verstärkt,, daß der deutsche Außenminister Dr. Simons am gleichen Tage im deut schen Reichstage u. a. folgendes feststellte: Dieser letztere Punkt (die etwaige Nichtaufnahme in den Völkerbund) interessiert uns weniger, so lange wir noch nicht den Antrag auf Ausnahme in den Völkerbund ge stellt haben. Jedenfalls hat der Völkerbund, so wie er heute ist, nicht viel Lockendes für uns ..." Wenn man weiß, daß uns die Tschechflowakei seit Jahr und Tag — pardon expression

— nicht einmal anspuckt» kann man sich Beneschs „Freude" vorstellen, daß es Oesterreichs Po litikern „geglückt" ist, in zwei Jahren für dieses Oesterreich nicht mehr als dessen Aufnahme in den Völkerbund (und zwar gleichzeitig mit Asserbeidschan usw.) zu erreichen! In jenen Völkerbund, der binnen kurz oder lang einem dramati schen Witzbold den Vorwurf für eine Komödie geben dürfte. Man muß sich aber ernsthaft fragen, ob Oesterreichs Bevöl kerung so bar jedes Ehr- und Schamgefühles sit, daß sie sich täglich Dinge

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 20
Datum: 01.04.1920
Umfang: 20
nicht wollen, weil er die Isolierung Amerikas ver nichtet und die amerikanische Souveränität beeinträch tigt, auf der anderen Seite die Gruppe, die einen echten Völkerbund, der eine gerechte Ordnung garantiert, mit Freuden begrüßt würde, die aber den Frieden von Ver sailles verwirft. Dazwischen steht die Gruppe des Präsi denten, die, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht die Macht hat, den Frieden so durchzusetzen, wie er in Ver sailles geschrieben wurde, obwohl sie das für zweckmäßig erachtet. Diese ganze Lage

wird durch den politischen Kampf der Parteien verdunkelt. Für die Republikaner handelt es sich daruin, den Präsidenten unmöglich zu machen. Wenn sie das tun, werden sie die deinokratische Partei bei den Wahlen entscheidend schlagen. Die Demokraten dagegen fiiib gespalten. Die Anhänger des Präsidenten glauben, es käme nur darauf an, den im Vertrag von Versailles vorgesehenen Völkerbund zu retten, alles an dere werde von selber folgen. Die andern dagegen sind der Meinung, daß nur ein Völkerbund Bestand

ist — und niemand weiß, ob das der Fall ist oder nicht —, dann sieht es beinahe so aus, als habe er die Absicht, sich zu rehabilitieren. Er hat wohl längst erkannt, daß der Friede von Versailles nicht das geworden ist, was ihm ursprünglich vorschwebte. Er hat eingesehen, daß in Amerika für diesen Frieden wenig Sympathie vorhan den ist. Diejenigen, die Amerikas Teilnahme an dem Völkerbund wünschen, verwerfen den Frieden von Ver sailles und diejenigen, denen die Einzelheiten des Frie dens von Versailles einerlei

sind, sind gegen den Ein tritt in einen Völkerbund, in dem Amerika nur eine Stimme hat, während England mit Jirdien und seinen Dominien über sechs Stimmen verfügt. Es ist möglich, daß Wilson daraus den für seine eigene Politische Stel lung wichtigen Schluß zieht. Er stellt eine grundsätzliche Forderung, deren Erfüllung ein Sieg über die Geheim diplomatie wäre und die daher nicht wahrscheinlich ist, deren Nichterfüllung ihm aber Gelegenheit gibt, seine Hände von den: Vertrag von Versailles in aller Un schuld zu waschen

. Er kann dann den Vertrag zurück ziehen und über die Frage: soll Amerika diesem ersten Völkerbund beitreten oder nicht, den Wahlkampf ent fesseln und als Führer des fortschrittlichen Amerika — es ist charakteristisch, daß sein neuer Staatssekretär ein enger Mitarbeiter Roosevelts aus seiner progressiven Zeit war — das Banner des Idealismus gegen die außenpolitische Reaktion entfalten. Wenn seine Krank heit ihn geistig ungebrochen gelassen hat, so wird man seiner innerpolitischen Geschicklichkeit derartige Ueber- legung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1919
Umfang: 8
spendeten, zerfetzen, zerreißen, es schwächen und bleibend ohnmächtig machen — das ist das Ziel der französischen Politik. Gegen diesen Chauvinismus treten mit zu nehmender Energie Wilson und Lloyd George auf. Diesen beiden Männern ist es um die Auf richtung des Völkerbundes ernst; sie wollen einen Frieden der Dauer und wollen Deuffch- Icmb, das ja alle aufgestellten Vorbedingungen für seine Aufnahme in den Völkerbund erfüllt hat, nicht länger malträtieren und peinigen. Wilson und Lloyd George lehnen

mit der Türkei — zu einer neuen gewalt samen Auseinandersetzung führen, in der aller dings die Sympathien Englands und Ameri kas eher auf seiten Deutschlands stünden. — Wir hoffen, daß Wilson und Lloyd George noch Mit tel und Wege finden werden, Frankreich zum Einlenken zu zwingen. Ein neuer Krieg wäre fuchtbar, schrecklich und das allergrößte Verbre chen an der Menschheit. BmMMenM trab der Völker bund. Der Völkerbund ist nur möglich, wenn auch die Deutschen das freie Selbstbestimmungsrecht haben. Berlin

, 1. April. Das „Acht-Uhr-Abend- blatt" veröffentlicht einen „Deutschösterreich und der Völkerbund" überschriebenen Artikel des d.-ö. Gesandten Dr. Ludo Hartmann, worin ausgeführt wird, der Völkerbund, die Verwirk lichung der Prinzipien Wilsons, in dem man das Prinzip der internationalen Gerechtigkeit verfechte, sei für alle Völker in gleicher Weise an zuwenden. Nur dadurch unterscheide sich der Völkerbund von der heiligen Allianz, welche es sich herausnahm, die Völker oder Staaten nach dem Ermesien

» nationalen Rechte eine Grundlage entzogen; denn wo die Macht herrscht, kann ihr Macht ent gegengesetzt werden. Und wenn nach einer Ver gewaltigung Deuffchösterreich und Deutschland sich gegen die Gewalt erheben würden, würde der Völkerbund, der Machtinteresien gegen Rechts- intereffen vertritt, hiedurch selbst zum Scheitern gebrächt. Es kann nur einen Völkerbund in Europa geben, wenn auch die Deutschen frei ihr Selbstbestimmungsrecht ausüben können, sonst ist der Völkerbund nicht ein Friedensbrin ger

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 24
Datum: 26.12.1920
Umfang: 24
. Aber er tröstet sich; die Entfernungen sind in der Wüste schwer abzuschätzen. So schreitet er fürbaß Stunde um Stunde in heißem Wü stensande unter der brennenden Sonne des Südens. Aber immer kommt der Platz mit der Quelle nicht näher, ja das Bild wird im mer verschwommener — da auf einmal ver schwindet es ganz. Es war eine Luftspiegelung, eine Täuschung, eine Fata Morgana sagen die Reisenden. So ähnlich ist es uns bis dato mit dein Völkerbund ergangen. Vor drei Jahren hat Wilson das Bild

desselben uns am äußer sten Gesichtskreis ausgezeigt. Die Völker, na mentlich wir schwerbedrängten Völker Mittel europas, die wir mitten in der Wüste des schrecklichen Krieges standen, begrüßten die Erscheinung mit Jubel, sollte sie uns doch Friede. Gerechtigkeit und Ruhe für alle Sei ten bringen. Und so marschierten wir tapfer demselben entgegen, legten die Waffen weg und freuten uns des zukünftigen Glückes. Wer aber in immer weitere Ferne rückte, war der Völkerbund. Statt daß alle Völker Husammengetreten wären

Bedin gungen. Deutschland z. B. durste gar nicht daran denken, sich auch nur um die Aufnahme zu bewerben, ebensowenig Rußland. Ungarn wurde ebenfalls nicht ausgenommen. Dem entsprechend stellt der Völkerbund vorläufig einmal nicht viel anders dar, als die Versicherungsgesellschaft zur Durchfüh rung der so berüchtigten Frledensverträge. Dazu sind die Siegerstaaten beisammen, dazu sollen die Neutralen und die neuausgenomme- nen Staaten behilflich sein. Uns Österrei chern wurde die Aufnahme ruteil

Mit glieder seien. Ein Umstand kommt noch hin zu. der das Wirken des Bundes sehr in Frage stellt, und da- ist der sogenannte Oberste Rat. bestehend aus Frankreich, England, Belgien und Italien. Dieser ist es, der über die Schick sale der Völker über den Kopf des Völker bundes beschließt und namentlich über das Schicksal der in den Völkerbund nicht aufge nommenen Staaten. Man tröstet sich zwar in manchen Kreisen damit, daß bei den im Völ kerbund vertretenen anderen Staaten sich zu sehends

eine andere Auftastung gellend mache, als sie Frankreich vertrete. Ich glaube aber, der Trost ist eine Täuschung. Fürs erste ist England.und Frankreich immer noch viel mehr miteinander verhandelt als man meint; zweitens haben diese Staaten die Macht ln Europa und rüsten immer noch weiter; sie sind die eigentlichen Herren Eurovas und noch dazu Weltmächte. Würde sich also eine andere Auftastung im Völkerbund durchrin- gen, so würde höchstens Frankreich austreten und seine eigenen Wege gehen, und wer wird es dabei

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.11.1920
Umfang: 8
-SeSer HG HsKer Lj IS LsrMsürrrr. Folge 270 Znnsbrnck, Dienstag, de« 16. November 1920 8. Jahrgang Die Delegierten. KB. Genf, 15 .November. Einige wenige Delegierte ausgenommen trafen im Laufe des gestrigen Tages Vertreter aller Länder, die Mitglieder des Völkerbundes sinö, hier ein. Auch Länder, die Mitglieder weiten wol len, haben Vertreter entsendet. Bisher f.'hüren dem Völkerbund 41 Staaten an, da von 27 infolge des Inkrafttretens des Versailler Ver- tmges

der Bölkerbundtagung ist die Stadt festlich beflaggt. Die Vertretung der Presse beim Kongreß. Genf, 15. November. Bis jetzt find 70 a u s l ä u ö i s ch e Zeitungen für die- Völkerbund stagung eingeschrieben, zu der sie ihre SpezialverMerstatter delegieren werden. Me europäiifjchen Länder sinö bis jetzt reichlich vertreten, besonders die deutschen Zeitungen. Der Sinschrebedienst isst sehr gut eingerichtet. Die Mitglieder der Presse erhal ten ihre Ausweiskarite und sinö für den ihnen zugewie- senen Platz

verantwortlich; ö. H. wenn sie ihre Karte einem Dritten überlassen, tragen sie die Verantvortnng fixt öie Folgen dieser Hanölungsweilse. Die Vertreter der Presse sind gebeten worden, ihre Karte dem Sekre tariat sofort zurückzugeben, wenn sie den Sitzungen nicht mehr beiwohnen wollen. Oesterreichs Nnsuchen um Aufnahme. Das Gesuch der österreichischen Regierung um Auf nahme in den Völkerbund hat folgenden Wortlaut: Departement der Ausrvärtigen Angelegenheiten, Wien, den 9. November 1920. Herr Generalsekretär

! Die auf dem Grundsatz der Demokratie gegründete und von pazifistischen Gefühlen getragene österreichische Republik hat es schon bei ihrer Entstehung als eines ihrer wichtigsten Ziele betrachtet, in den Völkerbund auf- genonmren zu werden, sobald dieser konstituiert fein Erde. Trotz allen Anstrengungen haben es die Dele gierten der österreichischen Republik leider in St. Ger- main nicht dazu bringen können, daß Oesterreich als ur sprüngliches Mitglied in den Völkerbund ausgenommen wurde. Die österreichische

Regierung glaubt jedoch nicht mehr zögern zu dürfen, um von der im Bölkerbunösver- trag vorgesehenen Befugnis (Art. 1, Alinea 2 des Frie densvertrages von St. Germain) für Staaten, die nicht ursprüngliches Mitglied dieses Bundes sinö, ihm aber anzugehören wünschen, Gebrauch zu machen. Die öster reichische Regierung hält mn so mehr darauf, jetzt die Zulassung Oesterreichs zum Völkerbund zu verlangen, da die hauptsächlichsten alliierten und assoziierten Mächte anläßlich der Verhandlungen in St. Germain

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.10.1920
Umfang: 4
auf dem Gebiete der Heilkunde eine zu starke Konkurrenz Oesterreichs befürchtet. Ein Memorandum an den Völkerbund. KB. Wien, 4. OM. Die „Völkerbnnd-Korresportdenz" meldet, daß Präsident T u m b a und Vizepräsident Dr. Redlich derösterreichischen Völkerbunds- liga dem Präsidenten Goode der Reparationskom mission ein Gutachten der österreichischen Bölkerbmrös- liga über die am meisten revisionsbedürfti ge n P u n k t e der Friedenskonferenz von S t. G e r- m a i n überreicht haben. An dieser Arbeit

haben sich beteiligt: mit dem Exposee, über die ökonomischen und finanziellen Klauseln Prof. Vogel, über die Eisenbahnfrage Minister a. D. W ih tek, über die Milttärfrage Staatssekretär Dr. Deutsch, sowie die österreichische Bölkerbundliga selbst, über die Donau- und Nationalitätenfrage Dr. K u n s ch, über Ge werbe- und Urheberrecht Dr. A b e l. Für die Aufhebung des Patzzwmrges. KB. Wien, 4. Okt. Auf Einladung des Verkehrskomi tees des Völkerbundes hat, wie die „Völkerbund-Korre spondenz" meldet

ist wohl, was kürzlich Her bert C. Ho o v e r, öer auch zu der republikanischen Partei zählt, gegenüber dem „Philadelphia Public Ledger" er klärte. Er sagte, eine republikanische Bundesverwaltung würde gezwungen, den Vertrag (unter Einschränkungen) zu ratifizieren. und zwar aus folgenden Gründen: 1. Der Beitrag von Versailles hat gegen 600 Artikel, wovon bloß 27 auf den Völkerbund fallen., und von die sen sind nur acht bis zehn kritisiert worden, öer eigent liche Angriff geht sogar nur gegen Artikel

in vielen Punkten an die Unterzeichner des Friedens verloren. Es ist nicht wahrscheinlich, daß irgendein^ Macht ihre Außenpolitik der festen Grundlage berauben würde, um die groHe Menge unangefochtener Artikel einer Re vision zu unterziehen. 2. Was den Pakt anbetrifft, so ist der Völkerbund ein sich entwickelnder Verband: in den letzten 60 Tagen sind etwa 10 neue Staaten beigetreten, und die 39 Mit- glieöstaaten machen zusammen ungefähr 76 Prozent der Bevölkerung der Erde aus, wobei mehrere Nationen

erst noch um Aufnahme ersuchen. Ganz abgesehen von 'der Fähigkeit, hie der Völkerbund in öer Verhütung von Kriegen entwickeln mag, ist er in öer Tat, wie Senator Harding sagt, mit der gegenwärtigen Stabilität und Ord nung in Europa verflochten. Denr Völkerbund unmittelbar unterstellt sind die Ver waltungen von Danzig, Konstantinopel, des Saargebie- Rs usw. Er hat Anspruch auf Mandate in früher deut schem Gebiet und manch andere Vollmachten aus dem Be reich der praktischen Politik zur Erreichung

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 28.05.1920
Umfang: 12
für den Anschluß der Schweiz an den Völker bund. Nach der schweizerischen Verfassung ist bei Volks abstimmungen nicht nur eine Stimmenmehrheit, sondern auch eine Ständemehrheit notwendig, 11V» Stande haben dem Anschlüsse an den Völkerbund zugesttmmt, 10V» Stände haben ihn abgelehnt. Wenn im Kanton Appenzell-Außerrhoden 93 Stimmen mehr gegen den Anschluß anstatt für den Anschluß an den Völkerbund ^stimmt hätten, wäre der Beitritt abgelehnt gewesen. Man hat deshalb von einer Zufallsmehrheit gesprochen

. Die deutsche Schweiz hat den Beitritt mit 290.000 gegen 247.000 Stimmen abgelehnt. Auch die Mehrheit der Ideutschschweizerischen Kantone wollte vom Anschluß a-. den Völkerbund nichts wissen. Die romanischen Kan tone haben sich in überwältigender Mehrheit für den An schluß ausgesprochen. In der gesamten Schweiz wurde eine bisher nie dage wesene Werbetätigkeit für den Anschluß an den Völker bund «ntfaltetz Die alte und die neue Nationalversamm- lurig und die Ständeversammlung sprachen sich mit gro ßer

Mehrheit für den Versailler Völkerbund aus. Der .Bundesrat war einstimmig für den Anschluß und setzte ülles daran, ihn zu erreichen. Von den politischen Par teien gaben die demokratischen, die freisinnige und die Bauernpartei das Losungswort zum Anschlüsse aus. Nur die sozialdemokratische Partei wandte sich gegen die sen Völkerbund. Aehnlicy war das Verhalten der schwei zerischen Presse. 411 Zeitungen beteiligten sich an dem Kampfe um die Völkerbundsabstimmung. 330 Zeitungen sprachen

sich für den Eintritt, 66 dagegen, aus, während 15 sich neutral verhielten. Wenn die Wähler der Re gierung, den National- und Ständeräten und der schwei zerischen Presse Gefolgschaft geleistet hätten, würde sich Hm riesige Mehrheit für den Anschluß der Eidgenossen schaft an den Völkerbund ergeben haben. In Wirklichkeit standen 415.000 Stimmen für den Anschluß über 320.000 Nein gegenüber, so daß die Mehrheit nur 88.000 Stimmen ausmachte. Auch diese Stimmenergebnisse wurden nur erreicht, durch das ge- .schlosfene

Eintreten der Welschen für den Völkerbund. In der welschen Schweiz stimmten auch die Sozialdemo kraten in ihrer Gesamtheit für den Anschluß. Auch die- ses Abstimmungsergebnis zeigt deutlich, daß e§ mit der Alternationale nicht wert her ist, denn der französische Proletarier in der Schweiz hielt sich nicht an die Losung der sozialdemokrattschen Partei, er sttmmte für den Pariser Völkerbund. Wie das „Venter Tageblatt" ausfü-hrt, bedeutet der 1.6. Mai 1920 einen Markstein in der Geschichte der Schweiz

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.03.1919
Umfang: 4
gegen Deutschöfterreichs Vergewaltigung. Amerika und der Völkerbund. Die „Times" meldet aus Washington, daß Präsident Wilsons Propaganda Mr den Völkerbund während -eS kurzen Aufenthaltes in Amerika ohne Erfolg geblie ben, näher zu beleuchten. Man weist immer wieder darauf hin, bemerkt die .Frankfurter Zeitung", daß der Völkerbund als inter nationaler Vertrag für die Bestätiguna im Bundessenat -er Union einer Zweidrtttelmehrhett bedürfe; schon in dem bisherigen Senat feien höchstens 52 Mitglieder für die Beteiligung

Amerikas gewesen, während 64 Stim men erforderlich wären; in dem nengewählten Senant, wo die Republikaner die ernte Halste der Sitze innehaben, sei also gar keine Aussicht auf die notwendige Mehrheit für Wilson. So einfach läßt sich aber in amerikanischer Politik nicht rechnen. Bor allem treten gerade im Bundessenat die Parteien niemals als geschloffene Heerhaufen auf. An der Opposition gegen den Völkerbund sind auch demo kratische Senatoren beteiligt, und die Republikaner wer den ganz gewiß

eine so große Sache fertig bringen. Sachlich wird gegen den Völkerbund geltend gemacht, daß er für die Vereinigten Staaten den Bruch mit einer heiligen, mehr als hundertjährigen Tradition bedeute: dem Vermächtnis Washingtons, sich niemals in europäi sche Verhältnisse einzumischen, überhaupt niemals Bünd nisse oder ähnliche bindende Verpflichtungen einzugehen. Umgekehrt gefährde der Völkerbund auch die Monroe- dostrin. Denn selbst wenn er im allgemeinen die Ange legenheiten der westlichen Hemisphäre

jeher stark gewirkt haben. Dennoch wird Herr Wilson das Schiff, das ihn zum zweitenmale nach Europa iührt, nicht allzu mutlos bestiegen und sicher nicht daran verzweifelt haben, sein eigenes Land zum Anschluß an den Völkerbund zu bewegen. Denn er weiß, daß in Ame- uka nicht das Parlament regiert, sondern das Volk. Das Volk aber hat zu seinem selbstgewählten Präsidenten in der Regel mehr Vertrauen gehabt als zu seinen Vertre tern im Kongreß. Regierung durch öffentliche Meinung vat man das System

der amerikanischen Demokratie ge kannt. Der öffentlichen Meinung, wenn sie einigermaßen schlossen und entschlossen ist, beugen sich Präsident und stonaretz. Kehrt Präsident Wilson nach Frteöensschlutz m seine Heimat zurück und veranstaltet dort einen seiner Aepterhaften Propagandafeldzüge, so ist mit ziemlicher Wcherheit anzunehmen, daß eine übergroße Mehrheit des -Volkes dem von ihm abgeschlossenen Friedensvertrage uns dem vom ihm empfohlenen Völkerbund begeistert zu- Mmen wird. „Seit Jahrzehnten", so sagte

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Alpenland
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Seite 1 von 14
Datum: 17.11.1920
Umfang: 14
tzaasenstein und Vogler A.-G., Wien Schulerstraße 11. 1. fabrgang Innsbruck, Mittwoch, am 17. November 1020. Zolge 437 Der Völkerbund. IX Innsbruck, 17. November. In Genf hat die erste Sitzrmg der Völkerbundsversamm- Iung stattgefuniden. Die Vertreter von 11 Staaten waren an wesend, nrrr Honduras fehlte. In der Eröffnungssitzung wurden schöne Reden gehalten, die Zweck und Ziel des Völ kerbundes verherrlichten. Der schweizerische Bundespräsident Motte erklärte es als eine Notwendigkeit, den Völkerbund

zu lmtmbalten. die Vorschriften des internationalen Rechtes, die iurberhin als Richtlinien ffir das tatsächliche Verhalten der Aeaierungen anerkannt find, genau zu beobachten, die ToEiakeit herrschen zu lallen und alle Vertragsverpflich- b'men in den gegenseitigen Beziehungen der organisierten Walker Peinlich zu achten, nehmen die vertragschließenden ?nle das vm-lieaende Abkommen, das den Völkerbund er- älbtet, an." Die Langatmigkeit der Einleitung ändert nichts daran, dgh der Völkerbund

durch sie zu dem ?Sontm macht, bcr dem Gerechtigkeit und Ehre einen sicheren Sckutz finden scsser ^n seinen wesentlichen Besiimimungen fordert dann dor Aölkech'Mdye'chrag — gleichsam als logische Folgerung ms der hinkenden Einleitung — von den Völkerbund- featen. daß sie sich von bisher eingegangenen Verpflichtungen beimgchm, in der Zukimit nicht ein neben, die dem Tcisto der Oestentlichkeit und der aoerenfeitigen L^rie^fertig- kcü Vnn aber «igch vor allem sämtliebe neu rm dthschsi^ .gelangenden Verträge beim

ünd da? alle? ^Nrrte achlmb^u leere Worte, n? einzig ibr schöner Klang und die großen Haffninmen. die pp Mmn^i w wech»n geeignet sind, von ganz gewöhnlichen alltäglichen und großsprecherischen Phrasen unterscheiden- Bis heute war der Völkerbundvertrag nichts anderes als eine unter den Siegerstaaten zur Aufrechterhaltung und Durch setzung der Bestimmungen der Friedensverträge geschlossene Rückversicherung. Bisher wurden die Artikel des Völkerbund- Vertrages narr gebraucht, wenn sie die Möglichkeit

zu einer Handhabe gegen die im Weltkriege Unterlegenen abgaben. Die Sieger ließen sich durch den Völkerbundvertrag, durch seine Worte von Recht und Gerechtigkeit nicht darin beirren, ohne Rücksicht auf den Schwächeren jene Politik zu verfolgen, die ihnen zur Festigung und zum Ausbau der eigenen Machtstellung am günstigsten schien. Frankreich hat sich durch den Völkerbund nicht behindern lasten, ein neues Geheim abkommen mit Belgien zu schließen, das sich zugestandener maßen gegen Deutschlaird richtet. England

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.02.1919
Umfang: 8
mein gehalten ist, bildet es endgültige Garantien für den Frieden. Wilson fügte noch hinzu: Der Völkerbund ist nicht nur ein Organ der Verteidigung, er wird auch ein Organismus der Zusammenarbeit für Handel, Arbeit und Industrie sein. Lord Cecil fetzte hieraus die für den Schutz des Welt friedens befolgten Grundsatz. auseinander, die jede Nation daran verhindern sollen, die internationale Ruhe zu stören. Redner wies hierauf die Notwendigkeit nad),.eiue einfache Organisation des Völkerbundes

zu schaffen. Der Völker bund darf keine neue Art der früheren Bündnisse bilden. Jede Nation muß für das Wohlergehen der anderen Län der arbeiten. So wird der Völkerbund uns zu Ruhm und Schutz gereichen. Ministerpräsident Orlando erklärte: Das Dokument des Lebens, das Präsident Wilson verlesen hat, ist aus dem Schmerz um die Gefallenen geboren worden. Es bildet eii» Denkmal der Auferstehung. Leon Bourgeois erklärte seine Zustimmung zum Projekt und sagte: Recht und Gerechtigkeit müsse die Grund lage

der internationalen Beziehungen bilden. Jeder Staat muh die Bestände unterhalten, die, wenn sie zusammenge zogen werben, die Beschlüsse des Völkerbundes schützen werden. Deshalb wird auch der Völkerbund der geographi schen Lage jedes Staates Rechnung trogen; es wird einem Staate, der eine gefährliche Grenze hat, nicht erlaubt sein, seine Rüstungen herabzumindern. Daher werden einige Staaten schwere Lasten zu tragen haben und damit die Mitarbeit begünstigterer Nationen verdienen. Wenn ein Staat den internationalen

verlesen und angenommen und die Sitzung geschlossen. Der Völkerbund stellt die internationale Politik auf eine neue Grundlage. London. IS. Febr. „Westminster Gazette" schreibt in einem „Die Bereinigten Staaten der Welt" überschriebenen Leitartikel zum Völkerbund, er werde die ganze internatio- uale Politik auf eine neue Grundlage stellen. Die alliier ten Regierungen wissen, daß der Entwurf nicht vollständig fei. solaüge Deutschland oder Rußland ausgeschlossen seien. Es sei sicherer, wenn Deutschland

im Völkerbund sei als außerhalb desselben. Je eher die Frage geregelt wird, um so vorteilhafter sei es. wahrscheinlicher widerruf der Konferenz auf den Prinzen- Inseln. - Paris, 16 Febr. (Reuter.) Da keine der Regierungen in Rußland die erste Bedingung der Alliierten, einmal untereinander einen Waffenstillstand zu schließen, angenom men hat, besteht Grund zur Annahme, daß sich die alliier ten Regierungen genötigt sehen, ihre Einladung zur Kon ferenz aus den Prinzen-Jnseln zu widerrufen. Die Unabhängigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 29.02.1920
Umfang: 12
aller Sittlichkeit sein soll und unter des sen Flagge der „Anzeiger" segelt. Nie Schwei; und der Völkerbund. Der Schweizer Nationalrat begann in der Sit zung am 26. ds. die Debatte über den Beitritt der Schweiz zum Völkerbund. Die Berichterstat ter der Mehrheit des Ausschusses wiesen darauf hin, daß durch die Londoner Erklärung vom 12. Februar l. I. die schweizerische militärische Neutralität vom Völkerbund feierlich anerkannt wurde. Zahlreiche Gründe würden dafür spre chen, daß auch die Vereinigten Staaten

dem Völkerbund bei treten werden. Es sei jedoch kei neswegs gerechtfertigt, daß die schweizerische Eidgenossenschaft erst dann dem Völkerbund üch anschlösse, nachdem die sich in ganz anderen Ver- hältniffen befindende nordamerikanische Union dies getan hafte. — v. Streng, einer der Führer der katholischen Partei, vertrat den geaentejli- gen Standpunkt und erklärt, der Völkerbund ohne Amerika sei ein totgeborenes Kind. Die bisherigen guten Aktionen des Völkerbunds rates seien nicht dem- Solidaritötsgedanken

ent sprungen, sondern der eigenen Not der Sieger. — Schneider (Sozdem.) bekämpfte namens sei ner Parteigenossen den Beitritt zum Versailler Friedensvcrtrag. Der Völkerbund bedeute den letzten Versuch, den im Todeskamvf liegenden Kapitalismus zu retten. — Die Verhandlung wurde hierauf abgebrochen. In der Sitzung vom 27. ds. des Nationalratcs stellte Brodtbeck (Sozdem.) den Geschäftsord nungsantrag, den Bundesbeschluß über den Bei tritt der Schweiz in den Völkerbund an den Bundesrat

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 05.12.1920
Umfang: 8
A.-G^ Wien Schulerstratze 11. 1. Jahrgang Innsbruck, Sonntag, am 5. Dezember 1920. Zolge 471 Politische Wochenschau. D. Innsbruck, 4. Dezember. DnrtschosterrM. Die Abordnung. Ne der Vorarlber- kff Landbrot nach Genf geschickt batte, um den Völkerbund Anschluß Vorarlbergs an die Schweiz zu interessieren, hat ihr Ziel nicht erreicht Der, schweizerische Bundespräsident bat' erklärt, daß die Schwerz nicht daran denke, den Bestand des gegenwärtigen osierreranichen Staates, irgendwie beeinträchtigen zu wol

. — Die italienische Kammer hat für die administrativen Wahlen das Verhältnis- Wahlrecht angenommen. England. Lord Grev hat sich für die Aufnahrrve aller 'frü heren Feinde in den Völkerbund ausgesprochen, und dies damit begründet, daß es,, wenn der Völkerbund nicht sämtliche Nationen umfasse, wieder zu dem Men System der Gonderbiinduifie kommen könnte' (als ob wir dies nicht schon hätten. Siehe das belgisch-französische Abkommen und die Keinen Ententen!>. Frankreich. Die sozialistische Partei Franbi re ich s steht

. Ein Funkspruch aus Warschau meldet: Die Londoner Re gierung will, daß die auswärtigen Oberschlesier in einer Stadt des besetzten Rheinlandes Ähre Stimmen ab geben . Hiermit kann sich aber die polnische Regierung nicht einver standen erklären, weil die irn Abstimmungsgebiet Wohnenden die Identttät der Strmwabgeber nicht prüfen und Fehler sowie Mißbrauche nicht feststtllen könnten. Me WLstZMmrrrrs Eup Z. Der litt, 4, Dezember. Ei ge n draHP. Für die Meldung der Genfer „Suisse", der Völkerbund habe das erneute

Ansuchen der deutschen Regierung, die Volksabstinnnung in Eupen und Malmedy für rmgültig zu erklären, abgcwiesen, liegt an zuständiger Stelle eine Veftm tigung noch nicht vor. Wie man hört, ist die Reichsregierung gesinnt, neue Schritte m unternehme* Ausland. BMkeVSrrttdVSVsMnwrmrg. Genf, 4. Dezember. (Korrbüro-> Der Chef der Finanzfsktion der vom Völkerbund rat eingesetzten Provisorischen Finanz- und Wirt- schaftskommissiou Strakosch verwat in einer mit Vertretern, der Prelle abgehaltenen Konferenz

Staaten^ keineswegs beabsichtigt lei, die Monopoli sierung der verschiedenen Industrie- und Wirtschaftszweige zu fördern, daß im Gegenteil die Absicht obwalte, nach Mög lichkeit den privaten Handelsverkehr, wie er vor dem Kriegs bestand, wieder in die Weße zu leiten. Strakosch wies da rauf hin. daß bessuders Österreich mit seine« Sstmtsm-Us- polen sihr schlechte Erfahrungen gemacht habe, dse nicht zu einer Nachahmung begeistern. Der Völkerbund hat der Versammlung einen Bericht vorgelegt, worin

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.06.1919
Umfang: 4
, da die belgischen Ansprüche bisher kaum zum dritten Teile fertig gestellt seien. Vre Zulassung Deutschlands zum Völkerbund. KB. Lyon, 12. Juni. (Funkspr. des Tel.-Korr.-Bnr.) Aus amerikanischen Kreisen verlautet, daß die Zulassung Deutschlands zum Völkerbund die Haupt frage der Verhandlungen im Viererrate bildet. Man hofft, am Freitag zu einer Einigung zu kommen, lieber das Ge spenst eines öeutsch-russisch-japanischen B ü n d n r s s e s, öas im Falle der Nichtzulassung Deutschlands zum Völker bünde

auf Deutschlands Anregung. Zustandekommen soll, sagen Sachverständige aus, daß Japan im Völkerbund durch andere Mächte kontrolliert würde,- Rußland werde kontrolliert, indem Koltschak unterstützt werde und Deutschlands Machenschaften in Rußland werden durch die Schaffung Polens beaufsichtigt, dessen Stärke für den Völkerbund ungemein wichtig ist. Freitag wird der große Kampf um den Völkerbund mit einer Versammlung in London eröffnet. Cecil, Grey und S t e e d werden sprechen. Damit beginnt der größte Kampf

, daß England und die Vereinigten Staaten Frank reich im Falle eines deutschen Angriffes Hilfe leisten sol len, ausgetreten. Er erklärt: Wenn der Völkerbund den Weltfrieden sichern mutz, ist ein englisch-französisch-ameri kanisches Nebenbünönis unnütz, öas nur öas Miß trauen in die Wirksamkeit des Völkerbundes beweisen würde. Wenn diese drei Länder einen besonderen Bund schließen, warum sollten dann Deutschland, Rußland und Japan nicht auch öas gleiche tun können? Italien für den Eintritt Dentschlan

zu haben, um auf ihr den Aufbau wieder in Angriff nehmen zu können. Es stehe außer allem Zweifel, daß nach Unterzeichnung des Friedens in den gegenwärtigen Ministerien verschiedener Länder tiefgreifende Aenöe- werden. Der Völkerbund könne dann M allen Fehlern seiner auf ein Eintagsdasein eingestell- sich selbst heraus und in versöhn- Element- einen -ntsch-i. .„ Werm öie Konferenz in Versailles aber damit enden sollte, daß die Deutschen und Oesterreicher sich weigern, zu unterzeichnen, so glaubt man, daß in allen siegreichen

, sondern ans dem fltonttnent Wenn Deutschland bald affin Ut den Völkerbund eintreten könne, so glaubt man daft -s für Deutschland nicht schwierig wäre bald den ibrn nur durch die Tradition, sondernauchdurch sein? Lage nehmen^ Arbeitskraft zukommenöen Platz wieder einzu- Jtalierr und -je Fimnaner Frage. Berlin, 12. Juni. Der „Lokalanzeiger" öus Zürich: Die „Action frattcaife" berich ei, daß alle Hoff nung für eine Einigung in der Fiumaner Frage ae * ist. Wenn Orlando die Verhandlungen Montag vom Präsidenten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.12.1920
Umfang: 8
Ereignisses für die junge Republik und ihre Bevölkerung liegt jedoch nicht in der Tatsache, daß Oesterreich nun vollwertiges Mitglied des Völkerbundes ist, sondern vielmehr darin, ob der Völkerbund selbst in seiner heutigen ^Zusammen setzung und der Geist, von dem er getragen ist. die Erwartungen rechtfertigen, die unser armes Volk an die Liga der Nationen knuipft. Die paar Wochen Genfer Tagung haben uns ja schon gezeigt, wie sich die tonangebeivden Mächte einen Völkerbund und feine Aufgaben dorstellen

und beantragt, d a ß a l l e Völker, die den Wunsch hiezu äußern, in den Völkerbund aufzunehmen seien. Die Verhandlung dieses Antrages wurde — offenbar über Betreiben der französischen De legation — unmöglich gemacht, und die argen- (Kit neaer Stief vom Totzenhaüer-ronl. Mein liebe» Jäkele! Run wird's dem Güster Josef selber unheimlich. Laß er bk Bergarbeiter von Häring fo defichimpft hat. Jetzt täte hx gerne manches nicht gesagt haben und will von den Bergarbe'tem nichts mehr reden So billig kmn

in den Völkerbund Wohl einen nicht zu unter schätzenden moralischen Erfolg. Aber davon kann unser Volk nicht leben. Oester reich wird beim Völkerbund um die Aufhe bung des Anschluß Verbotes ansuchen, denn nur durch die Vereinigung mit dem Deut schen Reiche wird unser Sechsmillionenvolk zu leben imstande sein. Der Friedensvertrag schreibt aber vor, daß das Unschlußverbot erst dann be seitigt werden kann, wenn der Völkerbund mit allen Stimmen sich dafür ausspricht. Frank reich wird da wieder dagegen

, der in der '<$& schichte seinesgleichen nicht kennt. Während sich über uns drohende Wolken dichten, die eine nahe bevorstehende Katastrophe! ankündigen, sitzen die hohen Herrschaften, die sich! anmaßen, das Schicksal der Völker zu bestimmen/ seit vielen Wochen in Genf beisammen, reden- aneinander vorbei und zu den Fenstern hinaus: und müssen sich schließlich selbst zugesiehen, daß sie eine machtlose Quatschgesellschaft sind, die m( Grunde an den gegebenen Tatsachen nichts M ändern vermag, daß der heutige Völkerbund

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Seite 2 von 8
Datum: 21.11.1920
Umfang: 8
Sitzung der Völkerbundversmnmkmg gab Präsident H y ma n s zunächst bekannt, daß vom Präsidenten Wi I - ton ein Danktelegramm eingelmrgt sei. Barnes äußerte sich hierauf zum Bericht des Sekreta riates des Völkerbundes und forderte, daß der Völkerbund das armenische Volk vor dem Untergmrg rette. Er hob als Aufgabe des Völkerbundes hervor, das Los der Arbeiterschaft durch internationale Vereinbarungen zu verbessern und .das Verhältnis zwischen Arbeitern und Arbeitgebern einheitlich ' zu regeln

. Die von der Washingtoner Konferenz getroffenen Vereinbarungen würden dazu beitragen, die Arbeiterschaft für den Völkerbund gtt gewinnen. Eine weitere Aufgabe des Völkerbundes, fuhr Redner fort, liegt darin, Konflikte zwischen den verschiedenen Völkern zu verhindern. Es muß anerkannt werden, daß die bereits vorgenommenen Inter ventionen unbestreitbar einen Erfolg gezeitigt hoben. Da gegen muß festgestelt werden, daß der Völkerbund mt es ver säumt hat, den polnisch-russischen Krieg zu vergüten. Ich richte

"t rückwärts, er muß vor allen Dingen in dieZukunftblicken. Z a h l e (Dänemark) verlangte, daß die Dokumente Wer die Verhandlungen des Völkerbund rares der Oefsentlichkeit zugänglich gemacht werden. Karnebeek (Holland) legt großen Wert auf die Ein- trac>rmg aller internationalen Vertrage beim Generalsekre- tarrat. Brnrdespräsident Motta wies darauf hm, daß die Be ziehungen zwischen dem Völkerbundrat und der Völkerbund- Versammlung bisher keineswegs klar definiert waren. Die Schweiz hoffe

, daß bei der Anwendung der Bestimmungen der Verträge, die vom Völkerbund auszuftchren sind, volle Unparteilichkeit herrschen werde. Da sich diese Bestimmung gen, erklärt Redner, am die Länder beziehen, die dem Völ kerbund noch nicht angehören, müssen wir um so größeres Gewicht darauf legen, daß der Völkerbund ihnen gegenüber mit der größten Unvarteisickkert handelt. Bei der Vorberei- vmg der Verträge kann eine gewisie diplomaftsche Diskre tion. nicht entbehrt Werden, sobald diese Verträge aber fertig sind, müssen

C e c i l, aus besten letzte Rede über die Lulaffung neuer Staa ten sich Barnes bezog. Bis ans diesen Unterschied stimmen der englische und der südafrikanische Vertreter darin überern, daß die ehemals feindlichen Staaten in den Völkerbund auf- genommen werden. Gens, 19. November. (Schweiz. Dev.-Ag.) Beim Volk erb rmh ftkreta riat ist eine Note der deutschen Negierung etngelangt, worin sie sich über die durch den Völkerbund vor- genomimene Verteilung der Mandate über die ehemaligen deutschen Kolonien beschwert. WsKW

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.08.1918
Umfang: 4
. Auswärts durch die Lolporteure u. durch oie Post für Oester- reich-Ungarn: monatl. K 2.70, Viertels. K 8.1«. Halbjahr!. K 16.20. Für Deutschland monatlich 2.90. Für die Schweiz monatlich I< 3.40. Eiuzelu-Nummer 14h 26.W§8fig Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages d!r. 182 Samstag, 16. August 1918 Mr. 182 Stimmen zur Friedenssrage aus tznglanS. Lansdowne für die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Amsterdam, 7. August. „Allgemeen

aber nicht zögern, ihm mit allem, was in unserer Macht steht, um ihm zu seiner Freiheit zu verhelfen, beizusprin- gen. Der einzige Wunsch der Tschechoslowaken war, Ruß land zu verlassen, um an der Westfront für die Alliierten zu kämpfen; unser einziger Wunsch war, ihnen zu helfen. Ueber die Friedensfrage äußerte sich Lloyd George fol gendermaßen: Ich glaube an den Völkerbund, aber sein Er folg hängt ab von den Verhältnissen, unter denen er zu standekommt. Er muß die Macht haben, die Entscheidung

wendig, Deutschland in diesem Kriege zu schlagen; denn wenn es nicht geschieht und der Völkerbund zustande- kommt, würde das deutsche Schwert vor jeder Beschluß fassung auf den Beratungstisch klettern. — Der Schluß der Rede Lloyd Georges wurde mit lebhaftem Beifall aus genommen. Der frühere liberale Minister Samuel, der nach Lloyd George sprach, war mit der Erklärung des Premier ministers über den Völkerbund nicht zufrieden. Die Grün dung des Völkerbundes sei nächst dem Siege die größte Aufgabe

der Staatsmänner. Er freue sich, daß der Mi nisterpräsident an einen Völkerbund glaube, aber er wünsche, daß Lloyd George sich im Namen der Regierung deutlicher in diesem Zusammenhänge ausspreche. Die Stimme, die wir ans Washington hörten, sagte Samuel, hatte einen anderen Klang, als die. die wir aus Downing- street vernahmen. Im weiteren Verlaufe seiner Rede sagte Samuel: Ei nige Leute denken, daß die Zeit schon gekommen ist, um mit dem Feinde in Verbindung zu treten, um dem Kampfe ein Ende

, aus der das Reuter-Büro nur lie Rede Baisours ver breitete, entpückelte der liberale Sir M. D i ck e n s o n seine Ansichten über den Völkerbund. Der Arbeiterparteiler Thomas erklärte, er halte es für kein Verbrechen, vom Frieden zu sprechen. Freilich wäre es ein Verbrechen von einem Frieden zu sprechen, der kein Ende mache oder von einem deutschen Frieden oder einem solchen, der die Keime eines künftigen Krieges enthielte. Die Sehnsucht nach einem ehrenvollen Frie den bestände heute

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Seite 11 von 12
Datum: 20.05.1920
Umfang: 12
.— . im Deutschen Reiche monatlich Mk. 4.50 ganzsährig Mk. 54.—; im Ausland monatlich Fr. 3.—, ganzjährig Fr. 36.— in Schweizerwährung. 1. Mgany Innsbruck, Öonnerstag, am 20. Mai 1020. Kolge 11Z. Schwerz und Völkerbund.! Von M. Bruno Karrer (Feldkirch). Das Ergebnis der am 16. Mai in der Eidgenossen- I schüft stattgehabten Volksabstimmung über den Beitritt' der Schweiz zum Völkerbünde wird nicht überraschtj haben. Kenner der Verhältnisse haben eine Zwei« ^ drittelmehrheit für den Beitritt erwartet

der deutschen Schweiz, erblickt auch dieser alte Soldat eine Schmach' darin, daß die Schweiz im Völkerbünde mitschuldig an der Knechtung der Besiegten werden soll. Nun sind die Würfel gefallen und der Stadt Genf ist die Ehre gesichert, Sitz des Völkerbundes zu werden. Merkwürdigerweise hat bei einer Versammlung im, Rhelntale ein Redner für den Völkerbund auch über die Vorarlberger Anschlußfrage gesprochen. Allem An scheine nach besteht zwischen beiden „Traktanden", wie der Schweizer sagt, keinerlei

Zusammenhang. Gehen wir aber tiefer, so besteht ein solcher doch. Die Gegner des Völkerbundes sagten mit ihrem „nein": „Wir wellen die Schweiz erhalten, wie sie von unseren Vätern geschaffen wurde, unabhängig von den Händeln der Nachbarn. Wir wollen uns nicht auf die Seite der Sieger stellen, wir fühlen auch mit den Besiegten, zumal sie unseres Stammes sind. Augenblickliche Vor teile können uns nicht blenden." Dieser altschweizeri sche Gefft läßt erwarten, daß fast jede Absage an den Völkerbund ein „nein

" gegen die Angliederüng Vor arlbergs würde, denn diese Angliederung wird von den schweizerischen Verfechtern des Anschlusses mit augenblicklichen Vorteilen begründet und muß einen Stachel bek den Nachbarstaaten hinterlassen, abgesehen von der Gefahr einer Frrcdenta. Weniger kann gesagt werden, daß jedes „Ja" für den Völkerbund eine Zustimmung zum Anschlüsse Vorarl bergs wäre. Für diese Gebietserweiterung können weder di; Staatsraison noch die gewichtigen Gründe wirtschaft licher Art geltend gemacht

werden, die, wie Rohstoffbezug und Absatz für den Mitrrtt zum Völkerbund sprachen. Der Bauernführer Laur ist zwar für den Völkerbund, aber gegen den Anschluß Vorarlbergs ausgetreten. Die welsche Schweiz stimmt fast einhellig für den Völker bund, zählt aber im Tessin wie im Westen — ich erinnere an Godet — erbitterte Gegner bcB Anschlusses. Auch die Agitation des Bundesrates wird in der Anschluß frage entfaltet. "Man ziehe diese Posten von der Völ kerbundsmehrheit ab und prüfe dann nüchtern die Aus sichten

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