nicht wollen, weil er die Isolierung Amerikas ver nichtet und die amerikanische Souveränität beeinträch tigt, auf der anderen Seite die Gruppe, die einen echten Völkerbund, der eine gerechte Ordnung garantiert, mit Freuden begrüßt würde, die aber den Frieden von Ver sailles verwirft. Dazwischen steht die Gruppe des Präsi denten, die, wie die Erfahrung gezeigt hat, nicht die Macht hat, den Frieden so durchzusetzen, wie er in Ver sailles geschrieben wurde, obwohl sie das für zweckmäßig erachtet. Diese ganze Lage
wird durch den politischen Kampf der Parteien verdunkelt. Für die Republikaner handelt es sich daruin, den Präsidenten unmöglich zu machen. Wenn sie das tun, werden sie die deinokratische Partei bei den Wahlen entscheidend schlagen. Die Demokraten dagegen fiiib gespalten. Die Anhänger des Präsidenten glauben, es käme nur darauf an, den im Vertrag von Versailles vorgesehenen Völkerbund zu retten, alles an dere werde von selber folgen. Die andern dagegen sind der Meinung, daß nur ein Völkerbund Bestand
ist — und niemand weiß, ob das der Fall ist oder nicht —, dann sieht es beinahe so aus, als habe er die Absicht, sich zu rehabilitieren. Er hat wohl längst erkannt, daß der Friede von Versailles nicht das geworden ist, was ihm ursprünglich vorschwebte. Er hat eingesehen, daß in Amerika für diesen Frieden wenig Sympathie vorhan den ist. Diejenigen, die Amerikas Teilnahme an dem Völkerbund wünschen, verwerfen den Frieden von Ver sailles und diejenigen, denen die Einzelheiten des Frie dens von Versailles einerlei
sind, sind gegen den Ein tritt in einen Völkerbund, in dem Amerika nur eine Stimme hat, während England mit Jirdien und seinen Dominien über sechs Stimmen verfügt. Es ist möglich, daß Wilson daraus den für seine eigene Politische Stel lung wichtigen Schluß zieht. Er stellt eine grundsätzliche Forderung, deren Erfüllung ein Sieg über die Geheim diplomatie wäre und die daher nicht wahrscheinlich ist, deren Nichterfüllung ihm aber Gelegenheit gibt, seine Hände von den: Vertrag von Versailles in aller Un schuld zu waschen
. Er kann dann den Vertrag zurück ziehen und über die Frage: soll Amerika diesem ersten Völkerbund beitreten oder nicht, den Wahlkampf ent fesseln und als Führer des fortschrittlichen Amerika — es ist charakteristisch, daß sein neuer Staatssekretär ein enger Mitarbeiter Roosevelts aus seiner progressiven Zeit war — das Banner des Idealismus gegen die außenpolitische Reaktion entfalten. Wenn seine Krank heit ihn geistig ungebrochen gelassen hat, so wird man seiner innerpolitischen Geschicklichkeit derartige Ueber- legung