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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 29.04.1926
Umfang: 16
Freundschaftsvertrages die Förde- rung des allgemeinen Friedens ist und daß sie zur reibungslosen Erledigung aller Fra gen zwischen den zwei vertragschließenden Mächten die alsbaldige Abschließung eines Schiedsgerichtsvertrages für angezeigt hal ten. Außerdem wird die Frage berührt, die sich aus dem etwaigen Beitritt Deutschlands zum Völkerbund für Rußland ergibt. Strese mann betont seinerseits — und das ist der springende Punkt — daß eine tätige oder ruch nur leidende Beteiligung Deutschlands an kriegerischen

oder wirtschaftlichen Straf- Maßnahmen des Völkerbundes gegen Ruß land wegen Friedensstörung nur dann erfol gen kann, wenn auch Deutschland Rußland' für den Angreifer hält und im Völkerbund seine Zustimmung zum Einschreiten gibt: Der betreffende Satz lautet wörtlich: „DabÄ ist zu berücksichtigen, dah die Frage, ob die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken bei einem bewaffneten Konflikt mit einem drillen Staat der Angreifer ist, mit binden der Wirkung für Deutschland nur mit dessen eigener Zustimmung

mittelmroväischer Staaten Mt Frankreich wiedergibt. Ein ent scheidender Unterschied besteht. Während diese Desensivverträqe unter Mitgliedern des Völkerbundes im Rahmen des Völkerbund- paktes abgeschlossen sind mit der Absicht, des sen allgemeine Garantien für besondere Län der zu verstärken, verbindet sich Deutschland mit einer Macht, welche bei jeder Gelegen heit den Völkerbund verhöhnt und sich rühmt, ihn zu zerstören. Die deutsche Regie rung verpflichtet sich, in Zukunft mit Mos kau Rücksprache zu nehmen

, daß eine Dis kussion über die Wirkung des neuen Vertra ges auf die Frage des deutschen Eintritts in den Völkerbund im September nötig fei. Benesch versandte an verschiedene Mächte einen Fragebogen, der die Fragen enthielt, die nach seiner Ansicht Deutschland befriedi gend zu beantworten hätte, bevor es in den Völkerbund ausgenommen werden könne. Er fand jedoch damit nirgends Gegenliebe und die Berliner Presse klopfte ihm tüchtig auf die Finger. So mußte er alsbald so etwas wie einen „strategichen Rückzug

Ar beiterpartei und die Sozialisten angehörten, genau fünf Monate noch seiner Ernennung von der Bildfläche abtreten, ohne einen nennenswerten innerpolitischen oder finanz politischen Erfolg seiner Tätigkeit aufweisen zu können. In der auswärtigen Politik kön nen die vielleicht günstigeren Aussichten für einen nichtständigen Sitz im Völkerbund srat, di« Erneuerung des Bündnisses mit Rumä nien und-verbesserte Beziehungen zu Danzig, der Tschechoslowakei und Oesterreich als Er folg gebucht werden. Der Präsident

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Volksrecht
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Seite 1 von 8
Datum: 22.12.1920
Umfang: 8
betrachtet, vorteilhafter als der sofortige Verlust der großen Engagements. Reisch hege die Hoffnung auf eine günstige und rasche Ent scheidung, die von den 6'/, Millionen schwergeprüften Menschen als rettende Tat; als schönstes Weihnachts geschenk christlicher Menschenliebe empfunden würbe. Der Völkerbund und die Besiegten. Am Mittwoch wurde in der Versammlung des Völkerbundes die Aufnahme Oesterreichs beschlossen. Mit Recht erklärte der Delegierte der Schweiz, Motta, daß es eine Sünde wider

den heiligen Geist deö Völker bundes sei und einen Mangel an Aufrichtigkeit und Mut bezeuge, wenn die Frage der Aufnahme der Vereinigten Staaten, Rußlands und Deutschlands unerörtert bleibe. Denn, wenn der Völkerbund einige Fahre ohne Univer salität lebe, werde er den Keim der Auflösung in sich tragen. Ihn antwortete Vivtani, der zwar ein „demo kratisches' Rußland in der Mitte des Völkerbundes gern sehen würde, aber für bas heutige Rußland nur die Verpflichtung des Völkerbundes kennt, „jede Tyrannei

, sowohl jene von oben, als auch die verworfene Tyrannei von unten, abzulehnen' — wofür dem Völkerbund außer halb Sowjetrußlands genug Möglichkeiten gegeben wären. Im übrigen erklärt er sich auf das bestimmteste gegen die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, da es die „ernste Absicht' nicht bewiesen habe,, seinen Ver pflichtungen nachzukommen. Herr Viviani fand in der Verdammung Deutschlands recht leidenschaftliche Worte. Run Deutschland der Zutritt zum Völkerbund verwehrt ist, wird die Gnade

, die da Oesterreich zuteil wurde, mit sehr gemischten Gefühlen ausgenommen werden. Ueber- haupt wird dieser Völkerbund, dem die Vereinigten Staaten und Argentinien fernbleiben und der Rußlan d und Deutschland verfehmt, kaum mehr als Stückwerk sein, der, wie dies Motto angedeutet, den Verfall in sich trägt. Kleine politische Nachrichten. Datislzlerung des Vertrages von Rapallo. Der römische Senat hat den Gesehenlwurf betreffend die Ratisizterung des Vertrages von Rapallo mit 215 gegen 29 Stimmen angenommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 23.09.1925
Umfang: 8
Wirtschaft erweisen sollen. Es herrscht in ihr ein erfreuliches Streben und Landwirtschaft wie Industrie wetteifern in QualitätÄeistungen. Wenn man von den trüben politischen Verhältnissen absieht und auf die sich im kulturellen und wirtschaftlichen Leben regenden Kräfte blickt, so darf man ruhig gestehen: Oesterreich ist nicht umzu bringen. Krise im BSllerbuud? Frankreich uiü> die englische.Obstruktion'. Paris. 21. September. „Eure Krise im Völkerbund' glaubt in seinem letzten Berichte aus Genf

, als ob sie die geheime Instruktion empfangen hätte, den Völkerbund zu schwächen und dadurch ausschließlich den Interessen des englischen Volkes zu dienen. England verhindert je den Abschluß, der dem Völkerbund eine grö ßere Bedeutung und ein stärkeres Ansehen geben könnte. Frankreich unterstützte den spanischen Vorschlag, mit dsm technischen (Studium der JMtuiigsbeschrämikunAm ic>- sort zu beginnen. Sir Eecil Hurst bekämpfte diese übertrieben« Wie. Er vertangte ftir jedes Volk das Recht, seine militärischen

Tkifsassung teilt, und auf diese Weise wild durch den Widerspruch von zwei Großmächten jedes Manöver unterstützt, das den Völkerbund schwächen soll. Die Minderheiten, deren Wünsche nicht immer erfüllt weiden können, wecken sofort nach dem Beitritt Deutschlands und unter deut scher' Führung eine machtige Waffe wer den, die sich gegen die jetzt bestehende Or- gamsation des Völkerbundes richtm wird. Wenn Deutschland erst zum Völkerbund ge hört. dann wird dieser Bund bald durch eine gefährliche Opposition

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.09.1923
Umfang: 6
in das «Elend und den Ge-mütszu- des deutschen Voltes «versetzen könnte, so hatten sie zweifellos nachher größere» Berstäno- 55. Jahrgang Hoffnung auf den Völkerbund. Der englische Standpunkt. ^ London. 4. September. Die »Reuler-^ Agentur' meldet: Der britische Standpunkt sei weiterhin der. daß der Völkerbund die beste Organisation zur Lösung der iwlo-griechischen Frage sei. Die Rcgicruna erwartet fiir heilte die Antwort des Völkerbundes. Lord Curzon. der sich nach seiner Rückkehr nach London inten siv

habe. Englische Pressestimmen. Paris, 4. September. lAg. Dr.) »Echo de Paris' meldet aus London: Englands öffentliche Meinung ist nach wie vor ziemlich unzufrieden mit der Aktion der italieni schen Regierung: abgesehen von der »Alorning Post' und der „Daily Mail', die sich reservierter verhalten, ist die ganze Presse gegen Italien. Die britische Negierung. oie ge- wchnt ist. den Völkerbund als ein besonders für ich geschaffenes diplomatisches Instrument zu »etrachten, wird sicher aus dessen. Intervention

n dieser Angelegenheit hinarbeiten: den augen- cheinlichen Mißmut Vtussollniv gegen den Völkerbund empfindet man in London peinlich, wo man in dieser Haltung vielleicht ein Vor« j zeichen des Zusammenbruches jenes Genfer j Daues sieht, der ein wesentliches Organ der i englischen Diplomatie ist und In den lehren Iah-' ren mlihsam aufgerichtet wurde. Man ist in London der Ansicht, daß das Prestige des Völkerbundes auf oem Spiele steht und wenn daher England nicht nutzbringend und rasch interveniert

zu besprechen, die den Völkerbund beschäftigen werden. Die Unterredung dauerte über eine Stunde. Abends ist Gluriati wieder nach Genf abgereist. Jtalienfeindliche Demonstrationen in Athen. Athen, 4. September. (Ag. Br.) Am Sonn- tag kam es nach einem feierlichen Gottesdienst i für die Opfer von Korfu zu schweren «italien- feindlichen Demonstrationen, wobei die Menge versuchte, das italienische Konsulat zu stürmen. Aus dem Inhalte der heutigen Allsgabe: Die Rede Stresemanns. n!'«s fiir die entsetzliche

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.09.1924
Umfang: 6
, weil über dem Lac Leman soviel Phralfennebell liegt, der die Fernsicht trübt, und leidenschaftslos, weil die gange Frage gar nicht an die Diesen rührt. Sdach der betrachtlichen SchiaulsdeAung in dem kleinen Reformations- kaal mit ihren, unlnrgbar statten Reden wird die Erkenn tni» lsich umso eindringlicher M Wort nlekden, daiß> dieser Völkerbund noch in jeder Hinsicht «in politisches Embryo U das eigent lich noch nicht geburtsretf war. Unter dem fri schen Eindruck des Weltkrieges mid feiner Lei- ch«nlh>ügel

, ist jetzt eine ru hige und «fachliche Verhandlung unter ihnen denjkbar. Der Rahmen Völkerbund ist jetzt erst recht zu weit gesipmrnt. Das Wird sich sehr bald wieder erweisen. Hat der «Völkerbund -überhaupt noch einen Sinn? Es ist besser, man weicht der Antwort aus. M, und für sich mag es gut sein, daß es ein« Venanstaltiung gibt, auf der sich die Staats männer Mer Wwer von Zeit zu Aett treffen. Die Aussprache schadet nicht«, ober großen prak tischen Nutzen idarf man sich nicht davon ver- Für den inneren Frieden

, obivohl damit gereclMt werden »miß. daß sich die Öster reich S' sprechen, denn jede ernsthafte Streitfrage wird wie ein Erisapfel wirken. Wir sehen ja schon i in China, dcH sich die Gegensätze unbekümmert ! um den Völkerbund zunächst einmal dipwma- > tisch in aller Schärfe auswirken. Vielleicht, wahrscheiMch sogar >kvlegerifch. Der Schiedsge- richbsgvdicmke marschiert auch so. Wo das Ter- j rain Mr ihn günstig ist, «wird er sich ^durchsetzen, ' aber in den großen Fragen wird er sofort bei seite

aus vorgeschlagene Abrüstungskonferenz i abgelehnt haben — aus Eifersucht —, ift das > praktische Ergebnis der Tagung gleich null. Soll Deutschland also nun dein Völkerbund fem bleiben? Solange der Eintritt mit Demü- s tigungen verknüpft ist, unter allen Umständen. Er kommt nur dann in Frage, wenn ihm ein ständiger Sitz im Wölkerbuindsvat zugebilligt wird, wenn es also mit der nötigen Ehrung als Großmacht empfangen wird. Soweit sind wir voraussichtlich, nachdem Poinoare durch Herriot ersetzt worden

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.01.1927
Umfang: 8
. „Es freut mich sehr, Ihnen sagen zu können, wie sehr ich die Herzlichkeit der Gastfreundschaft, die mir von Ahrem Regierungschef in den kur zen Tagen meiner Anwesenheit angeboten wurde, schätze Ich bin-umso dankbarer und be wegter, als mein Bàch ìn Rom nahezu un vorhergesehen war. Ich verstehe vollkommen, daß mir diese Ehren aus dem Grunde erwiesen «wurden, weil ich den Völkerbund vertrete. Ich war sehr erfreut,Gelegenheit gefunden zu haben, mit dem Regierungschef selbst zu sprechen und mit thm

einige den Völkerbund betreffende Fragen direlkt behandeln zìi können. IN diesen zwei Tagen habe ich Gelegenheit gehabt, zu «konstatieren, dasz man in Italien jeden Tag mehr die Bedeutung des Völkerbundes als eine Organisation des internationalen Lebens an erkennt. Ich glaube, daß die Feindseligkeit, die man in gewissen Kreisen manchmal gegen den Völkerbund an den Tag legt, nicht nur in Ita lien, größtenteils dem Mißverstehen seiner Funktionen zugeschrieben werden Miß. Einige scheinen der «Ansicht

zu sein, als ob der Völ4 terkund in die interne Politik der Nationen ein greifen «wolle. TN Wirklichkeit ist nichts falscher, als diese AWcht. Der Völkerbund hat kein Recht« dt« Souveränität oder die Verfassung einzelner Staaten zu kritisieren. Der Völker bund ist nichts anderes, als ein Bund von Staaten, die sich zu einem gemeinsamen Zweck zusammengetan halben. Wenn der Mlkerlmnd die Absicht hätte, ein Superstaat zu werden, so wäre sein Schicksal! schon von vornherein be siegelt. Er nckrde

sich damit mit seinen eigenen Händen töten. Ich finde, daß manchmal auch die Ansicht besteht, der Patriotismus und die Disziplin seien den Prinzipien des Völkerbun des nicht angepaßt. Auch diese Ansicht ist irrig, denn für emen gemeinsamen Zweck sind alle gute Pitrioten. Wir alle wünschen unserem Lande'und nnlferen Bundesgenosse?! das Beste. Der Völkerbund gibt seinen Mitgliedern sicher lich «NaSchläge über die verschiedenen Wasen der internationalen Politik. Wie zum Beispiel in der letzten Sitzung, wo den einzelnen

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 07.02.1923
Umfang: 8
heizen? Wer das letzte noch unverteilte Oellager in die Hand be kommt, der hat die Macht der Welt. Hält man sich diese Sachlage nicht vor Augen, so wäre das Treiben der Konferenzmänner von Lau sanne überhaupt nicht zu verstehen, die den Tür ken gegenüber Töne anschlugen, wie man sie sich allenfalls im Jahre 1912 nach dem Balkankrieg dem geschwächten Türkenreich gegenüber erlauben konnte^ Der Engländer Curzon appellierte an den soge nannten Völkerbund, weil England sich wieder ein mal weigert

, eine Beute herauszugeben, die es — beileibe nicht im Krieg — sondern nach Waffenstill stand risikolös eingesackt hat. Wem hat denn Mossul vor 1914 im Frieden gehört? Und der Völkerbund? Steigt den weltenfernen Idealisten nicht die Schamröte ins Gesicht, wenn man an sie appelliert, um einem gewöhnlichen Beutezug die „europäische' Weihe zu verleihen? Mußte sich doch eben dieser Völkerbund in einem Atem von Curzon. bescheinigen lassen, daß er schon einmal hat helfen müssen, das Ucht zu beugen, well

Volksabstimmungen,' wie Oberjchlesun zeige, „unbefriedigende Ergebnisse'^ lieferten. Die Volks abstimmung in Schlesien fier für Deutschland aus, und das war den Herren in London, Paris und Warschau unbequem und „unbefriedigend'. Indes die Lösung war leicht und einfach; wozu schuf man denn den Völkerbund. Flugs her mit einem Ent scheid, und schon war „das Glück korrigiert'. - Jetzt wird dem Völkerbund für England und gegen die Türkei neuerdings dieselbe Aufgabe zuge mutet. Triebe England nur Wirtschaftspolitik

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 13.12.1922
Umfang: 8
folgte, war fürchterlich. Nicht nur, daß das österreichische Projekt in wenig enMinuten negativ erledigt wurde, fiigte Lloyd - George noch das Hort hinzu, er könne niemandem raten, diesem Österreich Kre dite zu geben — und die ganze Angelegenheit wurde vor den Völkerbund verwiesen. Nun hatte aber Österreich seine Erfahrungen mit diesenr Völkerbund bereits gemacht; der Völkerbund hattz seit vier Jahren so gut wie nichts geleistet, und Sie Befürch tung, daß die österreichische Frage auf ein totes

l i e n zu verhinder n, und dieses Mittel besteht darin, uns den W u n s ch nach dem Anschluß zu nehmen. Sie konnten uns aber diesen Wunsch nur neh men, indem sie uns jene Kredite und damit die Mög lichkeit gaöen, an dem Wiederaufbau einer selbstän digen Existenz zu arbeiten. Und letztere Alternative trat ein. Lord Balfour, der Vertreter Englands aus dem Genfer Völkerbund, setzte sich mit der ganzen Kraft für die Lösung ein und der Erfolg war, daß die Kredite von den verschiedenen europäischen Ve^ tretern

garantiert wurden. Gleichzeitig mit den. Kre diten hat der Völkerbund eine Kontroll e^uber das zu borgende Geld verlangt. Diese Fragender Kontrolle hat in Österreich eint gewaltige Erregung hervorgerufen. Während die gesamte bürgerliche Mehrheit des Parlaments ein heitlich auf dem Standpunkt stand, daß diese Kon trolle ein unvermeidliches Übel sei, während sie ver steht, daß der fremde Gläubiger nur in einer solchen Kontrolle die Sicherheit seines geborgten Geldes er blicken kann, liefen

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 13.12.1924
Umfang: 16
es für Deutschland sein wird, daß der Völkerbund seine baldige Beteiligung am Kolonial besitz nicht in Erwägung zu ziehen bereit scheint. Sind sämtliche Antworten der Völkerbundmächte eingegangen, so werden wir vermutlich eine deutsche Veröffentlichung darüber zur Kenntnis bekommen. Zurzeit schwebt die Frage und sie ist auch nicht mehr .so aktuell, seitdem mit der Vertagung der Abrü stungskonferenz das Interesse der Völkerbundmächte am deutschen Eintritt herabgemindert ist. Für Deutschland dürfte

«diese Ruhepause nicht unbequem sein, da der Völkerbund noch kürzlich in Genf ver schiedene Maßnahmen getroffen hat, die für Deutsch land sehr empfindlich- sind. An erster Stelle ist hier der Ratsbeschluß auf Uebertragung der Mil i- tärkontrollean den Völkerbund nach Abwick lung der internationalen alliierten Militärkontrolle zu nennen, die ziemlich nahe bevorsteht. Die Bestim mungen über die künftige Völkerbunds-Militärkon- trolle werden in Deutschland allgemein angesehen als der Versuch einer Verewigung

in der Behandlung seiner Minderheitenfragen auf dem Spiel, als daß es nach der langsam fortschreitenden Gesun dung seiner Verhältnisse mit verschränkten Armen weiterhin zusehen dürfte, wie der Völkerbund ohne deutsche Mitwirkung über deutsche Interessen ent scheidet. Im Augenblick dürfte die Zeit noch nicht gekommen sein, in der man die ganze Frage für reif erklären könne. Es ist aber sicher, daß sie der Reife immer näher kommt und es ist schon im Interesse der so dringend wünschenswerten Vervollkomm nung

des Völkerbundes, im Hinblick auf das g?oße Ziel seines weltumfassenden Charakters zu hoffen,- daß der Völkerbund Deutschland dann seinen end gültigen Entschluß zum Beitritt nicht unnötig er schweren wird. . Vorläufig kein Telephon- und Telegraphenstreik. Wien, 13. Dez. (A.B.) Die Gefahr eines Telephon- und Telegraphenstreikes ist vorläufig beseitigt. Die in Frage stehenden Angestellten erklären, daß ihre Forderungen zwar nicht erfüllt wurden, sie aber trotzdem vom Streike bis auf weiteres absehen

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.09.1932
Umfang: 16
des mandschurischen Problems nicht über Gebühr in den Vordergrund gerückt werde. Worauf es im Völkerbund an- kommen muh, das ist die Rechtsfrage, das Pro blem. wie Chinas Unversehrtheit gefchützt und gewahrt werden kann. Gs scheint, dag die Javaner, die Meister in allen listigen Künsten der Diplo matie sind, bereits wieder an einen neuen Kunst griff denken, um di« Aufmerksamkeit von die em Kern des Problems abzulenken. Der bis her bekannt gewordene Text des Protokoll von Tschangtschun umschreibt die Grenzen

hat sich offiziell noch nicht auf diese Höchstforderung festgelegt. Es ist aber ohne weiteres anzunehmen, bah sie in ihr zum mm« besten ein Mittel zu einem Kuhhandel Zehr. weil jui luie uuuyeii tauschen. Man kann nur hoffen, datz diese Rech nung diesmal versagt: datz keine Ablenkungs manöver - 7 - es ist auch mit der Möglichkeit eines neuen Zugs gegen Schanghai ernstlich zu rechnen — den Kern des Problems mehr verdunkeln dürfen. Genf hat das Mort Der Völkerbund wird nächstens berufen fein, zu diesen Vorgängen

würde; die Bestimmungen des Pak tes, die den Austritt eines Mitgliedstaates gar nicht gestatten, wenn er nicht seine sämtlichen Pflichten dem Bunde gegenüber erfüllt^ hat, und die auch in diesem Fall eine zweis rist dafür festsetzen, würden natürlich einer Grotzmacht gegenüber ohne weiteres versagen. Aber der Austritt Japans wäre immer noch bester als eine Lage» die den Völkerbund um den letzten Rest moralische» Ansehen» zu brin ge» droht. «»sah» für »Mi Arteten Das japanische Abenteuer widerspricht

der Rechts- preste, die vollständig kn di« Brüche gegangene „Harzburger Front' lDeutschnational«, „Stahl helm und Nationalsozialisten) wieder zu leimen» wobei besonders den jetzt in schärfst« Kampf» benützt zu diesem Zwecke die Drohuna tzerriots, eine Untersuchung der deutschen Wehrpolitik durch> den Völkerbund zu beantragen, indem ste zur Bildung einer alle Parteien mit Ausnahme der Sozialdemokraten und Kommunisten, um fassenden Union auffordert, die hinter den Reichs präsidenten

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.06.1926
Umfang: 8
Partelorgan, unterstützt die Bewegung, welche den Bruch er strebt, -mit einem langen Leitauifsatz. , Wir glauben aber bestimmt, daß Baldwin und das Außenamt trotz der zugestandenen Agitation ihn vevhi-ndern werden. UnVersöhnlichkeit der Bergarbeiter ist. London, 17. Juni. Der Führer der Bergarbeiterverbände Cook hat dm Vorschlag BaldwI-ns, den Streik aus der BWs der Verlängerung der Arbeitsstunden aufhören zu loUen, -abgelehnt. Der Völkerbund eine europäische Angelegenheit à Neuyork. IS. Juni. Anläßlich

-n, -aber diese Erkennt nis trägt dazu bei, zu zeigen, daß hier eine welt gebende und natürliche Verschiedenheit besteht. Mit -anderen Worten: Völkerbundspolitik ist zwar wichtig für das bessere Einvernehmen unter den europäischen- Staaten, kann -aber nicht -gut mit dem in -Einklang gebracht -werden, -was die amerikanischen Staaten für sich für maßgebend halten. Meiner Ansicht nach wird der Völkerbund in Bälde e-ino rein europäische Angelegenheit! werden. Wenn dies der Fall und Europa damit einverstanden

ist, so wird dies besser sowohl -für Europa -als auch für -Amerika sein. Wenn der Völkerbund der Sache Europas dienen! und dazu bertragen kann, daß sich die -Zustände in Europa ausgleichen, so werden wir -alle darüber -hoch erfreut sein, aber -auf die westliche Hemisphäre kann der Völkerbund niemals übertrogen werden.- Hochwasser in ganz Deutschland rd. Berlin, 17. Juni. Die grvhen Regengüsse der letzten Tage haben gang Deutschland riesige Waysermengen zuge führt. Aus allen Teilen -kommen Nachrichten über -Hochwasser

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 22.10.1931
Umfang: 12
der Manofchn- rei. Sie lallen einmal erkennen, daß auch de« Bölkerbundsrat begriffen hat, daß mit der Be handlung dieser Frage mehr oder weniger da« Schicksal des Völkerbund«» verbunden ist. und daß man im September «inen schweren Fehle, beging, al» man sich vor der Losung de, Kon flikte» trennte. Die Haltung des sapanifchen Vertreters Bofhikawa scheint zn beweisen, daß die bisher oft geäußert« Vermutung, al« sei de, japanische Vorstoß In der Mandschurei das Werk voreiliger Militärs, mindesten

, ihre Trup pen hinter den Valu-Fluß lurückzuzlehen. ^Welche Folgen ergeven sich schließlich au» der Teilnahme Amerikas an dieser Ratstagung? T» wäre vorschnell, etwa fetzt schon von einem mög lichen Eintritt Amerikas in den Dölkerbuiio sprechen zu wollen, obwohl ja die großen poli tischen und wirtschaftlichen Wandlungen der letz ten Monate auch Amerika gezeigt haben, daß es sich auf die Dauer nicht an der Entwickkung Europas deslnteresiieren kann lund vorläufig ist der Völkerbund

, auch wenn er sich jetzt mit einem ostasiatlschen Konflikt beschäftigt, eine stark europäisch gefärbte Angelegenheit). Läßt sich jedoch andererseits nicht vermuten, daß den Vereinigten Staaten gerade ihr jetzige» Ver hältnis zum Völkerbund bester zusagt, al» »In» eigentliche Mitgliedschaft? Denn letzt bittet der Völkerbund sie von Fall zu Fall um Ihre Hilfe, «ährend sie von allen Verpflichtungen, welche dl« Mitgliedschaft auferleat. befreit sind ... vielleicht aber wird auch über diese Frage, die Stellung Washington» zu Gens, das Ergebnis

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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 08.10.1922
Umfang: 8
Berhand- lnngen erzielt werden wird. Mit der „nationalen Heimstätte für das jüdische Volk' hatte der Völkerbund wenigstens den Prcstigeerfolg zu verzeichnen, daß, dank dem Eintreten Englands als Mandatarmacht die diesbezügliche For- n:cl als ein Wechsel aus die Zukunst in das Palästina- statut aNfgeuommei: wurde. Das ist aber auch so ziemlich alles. Genau besehen, liegen die Dinge in Palästina nicht viel anders als in Armenien. Bon politischer Selb ständigkeit auch keine Spur

kann. In gewissem Maße trifft die Schuld' die zioni'stischeu Führer. Sie haben alles auf die - eine Karte der nationale,: Prestigepolitik und der eng lischen Bajonette gesetzt. Sie haben es nicht begriffen, daß es viel inehr gewesen wäre, von den -Arabern durch freundschaftliche Abkommen im richtigen Augenblick das Zugeständnis der freien Einwanderung zu erlangen, als vom Völkerbund eine vorzeitige Formel ohne fak tische Durchführuugsiuvglichkeit, dafür aber geeignet, die Araber herausznfordcrn

ch e He im stö 11 e'. Sie bildete einen der Hauptpunkte des Wilsouschei: Pvo- rlvn»1l'tl1'r»S syfttfimt ‘hnfrto frtrtrtV Crfcrt** hi* Mvotnoti SnS gebiingen auf der Seite der Sieger mochte,: den Glauben wecken, daß eine neue Aera bereits angebrochen sei. Eine Aera, die man als den uimufhaltsamen Bankerott des Jmperialis m u s bezeichnen könnte. In de»: Augenblick jedoch,, da der Völkerbund sich als wechsel seitige Assekuranz der Sieger konstituierte, als die- Ab- rüstiingsidee verworfen tvurde, als man statt

. Nur hatten die Ar inenier das Mißgeschick, daß keine der siegreichen Mächte die Neigung zeigte, die Hand ins Wespennest zu legen und das Aiandat über die arn:enisctze Heimstätte zn übernehiiieil. So fiel der „ariiieuische Staat' .als Erb schaft dem Völkerbund zu, der seinerseits p„k 18. wenn er auch uoch zurzeit durch 'das Auftäuchen „euer Imperialismen nr'askiert wird. Die Etappe, welch«'wir erreicht haben, kennzeichnet sich dadurch, daß für den M e l t: p e r: a l i s „: u s kein Boden mehr vorhanden ist. Vielleicht

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 21.10.1925
Umfang: 6
Schiedsgerichtsverfahren nicht ausge schlossen. Die Schiedsgerichtsbarkeit ist obli gatorisch nur für jur. Fragen, während in politischen Fragen das Vergleichsverfahren eintritt. Die Grantie ist sowohl «ine kollek tive wie eine individuelle. Die englischen Dominions sind von den Verpflichtungen ausgenommen. Ein Kündigungstermin ist nicht vorgesehen, doch kann der Völkerbund mit zwei Drittel Mehrheit den Vertrag außer Kraft setzen. Die Schiedsgerichte nach Westen stnd vor« wiegend technischer Natur. «As regeln die Bildung

Unter stützung der GaraMeMächte, wenn die Verträge in flagranter Weise verletzt wer- letzt werden. Art. S bestimmt die Schaffung einer Der» gleichstommi sion. Art. 4 enthält die Befugnisse und Auf- gaben dieser Kommission, mährend Art. L den Appell an den Völkerbund vor steht, wenn die Entscheidung der Kommission von einem Staate nicht anerkannt werden sollte. Art. 6 stellt fest, daß die Verträge nach Eintritt Deutschlands in den Völkerbund in Knrst treten. Art. 7 bostilmnt, daß die friiheren Ver träge

, sondern durch ein Schiedsgerichtsverfahren heileren zu las sen, wobei immer der Völkerbund als letzter Appellhof bleibt, wenn ein beteiligter Staat den Schiedsspruch nicht anerkennt. Das Ab' kommen zwischen Deutschland und Belqien sieht die Aufhebung des belgischen Neutral^ tätsvertrages vor, an dessen Stelle das Schiedsgerichtsabtommen tritt. Bezüglich Polens ist nicht von einer Grenze, sondern mir von allgemeinen Verwicklungen die Rede. Dle Aufnahme des Paktes, Berlin, 20. Oktober. (Tel. Eigenbericht.) Die Aufnahme des Paktes

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 30.08.1922
Umfang: 8
und Jugoslawien durch die Ministerpräsidenten Dr.. Benesch und Pasitsch erweitert und verlängert wurde. * „Echo de Paris' meldet^ daß Frankreich, im Falle daß Deutschland verlangen sollte, in den Völkerbund ausgenommen zu werden, dies nur unter der Bedingung gestatten würden, daß es vorher feierlich erklärt, alle Bestimmungen des Friedensvertrages auszuführen. . * In Fulda hatte letzte Woche der Christl. Me- tallqxbeiterverband seine zehnte Generalversamm lung. Im Verlaufe führte Zentralvorsitzender Wie ber

. Auch in Verona wurde ein ganzer Tag den Besprechungen gewidmet. 'Da Mi nister Schanzer an der Londoner Konferenz der Pre mierminister hervorragenden Anteil genommen hatte, knüpften die Besprechungen naturgemäß an diese Konferenz an. Der italienische Außenminister erklärte sich durch die Verweisung der österreichischen Frage an den Völkerbund, ebenso wie die anderen Regierungen, gebunden. Er ist der Urheber einer Anregung zu einer besonderen politischen Garantie für den Bestand eines lebensfähigen Oesterreich

nicht zulas sen würde. SM 8 5 .. Die offiziöse „Tribuna' meint, man könne über die Ergebnisse der Konferenz heute nicht mehr sagen, als daß Italien den guten Willen habe der Nachbarrepublik zu helfen. Diese Aufgabe stehe aber dem Völkerbund noch, mehr zu. Am 15. Dezember werde er in Gens Zusammentreten, um sie zu lösen. Italien kann sich nicht an seine Stelle setzen. Italien muß sich mit Rücksicht aus seine Lage um die Vorgänge in Oesterreich naturgemäß kümmern, aber die- Regierung darf

nahe bevorstehe. Alle Anzei chen deuten daraus hin, daß Europa seinem Un tergang entgegengehe und die Fahrt Seipels nach Prag, Berlin und Rom ist vielleicht die letzte Mahnung an alle europäischen Regierun gen und Völker zur Vernunft! Das Blatt setzt dann fort: „Die aus Wien in die italienische Presse gelangenden Nachrichten über bevorste hende große Ereignisse dürfen unsere Diploma ten nicht irreführen und das von Benesch an empfohlene Gleichgewicht, das Oesterreich vor den Völkerbund weist

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 25.09.1918
Umfang: 8
, zn parlamentarisieren. Seit Freitag hört man, daß Graf Hertling es ab lehnt, Sozialdemokraten in die Regierung aufzu nehmen. Erzberger als Theoretiker des Völkerbunds. Die „Voss. Ztg.' veröffentlicht das Schlußka- pitel aus der demnächst erscheinenden Schrift des Reichstagsabgeordneten Erzberger, die den Titel führen wird: „Der Völkerbund, der Weg zum Frie den'. Der Verfasser bezeichnet die Schrift selber als einen Verfassungsentwurf des Völkerbundes, der kritisiert werden und gegebenenfalls zu prakti schen

Vorschlägen führen solle. .ß Der Entwurf enthält u. a. folgende Leitsätze: Der'Völkerbund ist ein eiiger Bund zur friedlichen Erledigung aller zwischen den Staaten entstehenden Streitfragen und zur gemeinsamen Pflege des Rechts und der Wohlfahrt der Völker. Jeder souveräne Staat kann auf Grund des Beschlusses seiner ge setzgebenden Körperschaft dem Völkerbund beitreten. Der Bund gilt als zustaudegekommen, wenn sich unter den Mächten, die den Beitritt-erklären, fol gende befinden: Deutsches Reich, England

, Frank reich, Vereinigte Staaten von Nordamerika und Rußland. Der Sitz des Völkerbundes ist in Haag. Der Völkerbund gewährleistet den territorialen Be sitz eines jeden Bundesstaates, sowie den ungestör ten Besitz der Kolonien der Bundesstaaten. Jeder Bundesstaat ist iu seinen innerpolitischen Angele genheiten völlig unabhängig, in anßerpolitischeu Angelegenheiten im Rahmen der Verfassung des Völkerbundes. : Die im Völkerbund zusammengeschlossenen Staaten verpflichten sich, alle zwischen zwei

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.10.1925
Umfang: 8
. Diese Hoffnung vermögen wir nicht zu teilen, denn einstweilen haben die Sowjet männer ihren eigenen, einfacher konstruierten und keineswegs unwirksamen Völkerbund in Gestalt ih res großen asiatischen Bündnissystems. Was könnte ihnen der Westen geben? Eine Angriffsfront, nichts weiter. Das aber nur dann , lvenn Deutschland endgültig für den Westen sich entschieden hat. Wir fürchten: der Eintritt Deutschlands in den Völker bund wird auf Rußland lediglichdenAn- reiz ausüben, nun alle Rücksichten dem Westen

gegenüber fallen zu lassen. Darüber dürfte sich Dr. Stresemann im klaren sein. Tschitscherin ist ja doch nicht zufällig unmittelbar vor der Abreise der deutschen Delegation in Berlin angekommen. Man mag die Dinge drehen und wen den wie man will: durch einen Westpakt und den darauf folgenden Eintritt Deutschlands in den Völkerbund werden unsere Beziehungen zum Osten nicht verbessert, werden politische Entwicklungsmög lichkeiten, die eines Tages eben doch von wesentli cher Bedeutung

nichts crreicht ist. Dieser Artikel hat für uns heute keine Bedeutung. Wir sind ja nicht im Völkerbund. Wir wollen doch Positives erreichen. Die Verhandlungen über den Artikel 16 haben für uns nur negative Bedeutung. Sie scheinen uns erst dann angezeigt, wenn elementarste Voraussetzun gen für den Paktabschluß erfüllt sind. Wir sehen uns daher veranlaßt, an solche Vor aussetzungen wieder zu erinnern und zu fra- gen: Wie steht es mit der Rheinlandräumung? Wie weit ist bisher der deutsche Standpunkt in der Frage

des Selbstbestimmungsrechtes der Völker anerkannt? Hat man schon ernsthaft von dem Recht der deutschen Minderheiten gesprochen? Was ist über die Abrüstung der anderen bisher beschlossen? Hat man brennende Wirtschaftsfragen schon be rührt, vor allem die unvermeidliche Revision der Dawes-Gesetze? All diese Dinge sind von weit grö ßerer Bedeutung als Völkerbund und Artikel 16. Wann werden sie erörtert? Wird davon überhauvt gesprochen? Darf man fragen?' Skandale im Wiener Parlament. Wien, 14. Okt. In der gestrigen Sitzung

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Pustertaler Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 08.01.1926
Umfang: 8
, und an den russisch-türkischen Berttag, der gerade in den letzten Wochen zustande gekommen ist und der in semen offiziellen Teilen gegenseitige Neu tralität vorsteht. Was dahinter und was zwischen den Zeilen steht, das entzieht sich der Oefsentlich keit. Es wäre nicht nur von Nachteil für die beteiligten Staaten, wenn es schon wieder zu einem Waffengang käme, sondern auch für die übrige Welt. In diesem Falle käme die sicher wichtige Frage, was der Völkerbund machen würde. Die Türkei hat den Entscheid über Mossul

nicht angenommen wie sie klipp und klar erklärt hat. Ist in diesem Falle der Völkerbund imstande Recht zu schaffen und den Krieg zu verhindern oder wird der Krieg trotz des Völkerbundes ausbrechen? Die kleinen Fälle, in denen der Völkerbund bisher zu entscheiden hatte, fallen ja nicht oder kaum m die Wagschale, so daß dies der erste Fall wäre, zu zeigen, ob sich der Band bewährt oder nicht. Die Perspektiven sind nicht allzu rosig, denn es wäre wohl kaum anzunehmen, daß die Differenzen auf die beiden Länder

schlossen zu haben scheint, die Hauptlast des Krieges gegen die Türkei eventuell auf stch zu nehmen. Zudem ist England heute in der Lage, es wenig stens zu versuchen den Völkerbund in seinen Dienst zu stellen. So ungefähr sind die Gedankengänge des „Ber ner Tagblattes'. Und es hat damit sicher in den Hauptstücken nicht unrecht. Ob allerdings Italien die Hauptlast des eventuellen Krieges gegen die Türkei auf sein Konto nimmt, ist immerhin zwei felhast, wenn auch gewisse Inseln im DodekaneS besetzt

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