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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 13.12.1933
Umfang: 8
4 Mittwoch. 13» Dezember 1838 Nr. 218 JhrnsbTUcTtcT Bettung <JZ_ Die Krise des Völkerbundes Noch ehe der Bau des Völkerbundpalastes in Genf vollendet ist, scheint der Bau des Völkerbundes selbst non einer schweren Krise gerüttelt. Die Völkerbunü- vdee ist heute von ihrer Verwirklichung weiter ent fernt denn je. Seit dem Austritt des Deutschen Rei ches ist im Völkerbund nur mehr eine Minderheit der Nationen versammelt. Außer dem Deutschen Reiche gehören von den Weltmächten dem Völkerbund

nicht an: die Vereinigten Staaten, Rußland und Japan. Die Vereinigten Staaten haben dem Bunde der Nationen niemals angehört, obwohl die Dölkerbund- idee eigentlich eine Schöpfung des Präsidenten Wilson ewesen ist. Che noch di? Frage des Eintrittes Ameri- as in den Völkerbund aktuell wurde, hat sich in der amerikanischen Politik der Grundsatz durchgesetzt, daß die Union am Völkerbund desinteressiert sei. Rußland hat ebenfalls dem Völkerbund noch nie angehört, was leicht erklärlich ist, da ja die Sowjet-Union den Völ

kerbund immer bekämpft hat, und chrer geistigen Einstellung nach gar nicht in den Nahmen des Völker bundes paßt. Nun ist infolge der Schwierigkeiten auf der Abrüstungskonferenz auch Deutschland aus dem Völkerbunde ausgetreten, nachdem bereits Japan an läßlich des Konfliktes mit China aus dem Völker kunde ausgeschieden war. Von den Weltmächten befin den sich nur mehr Frankreich, England und Italien im Völkerbund, doch hat bereits der faschistische Große Rat erklärt, daß das Verbleiben Italiens

im Völker bund von einer Reform dieser Organisation abhän gig gemacht werden soll. Niemand wird bestreiten, daß der Völkerbund große Mängel aufzuweisen hat, Fehler, die vor allem darin bestehen, daß er seine Aufgabe in der Vergangenheit hauptsächlich darin gesehen hat, die Friedens- Verträge zu sichern. Ein weiterer Mangel des Völkerbundes bestand darin, daß er nicht imstande war, in allen Fällen seine Mitglieder zu schützen. Den schwersten Echec hat der Völkerbund anläßlich des chinesisch-japanifä

>en Konfliktes erlitten, weil er China nicht vor dem offenkundigen Unrecht schützen konnte, das dem chinesischen Staat durch Ja pan zugesügt wurde. Trotzdem muß aber anerkannt werden, daß der Völkerbund auch eine Reihe von wichtigen Er folgen erzielt hat. Es ist ihm beispielsweise gelun gen, eine Anzahl sehr heikler Probleme zu lösen. Es fei in diesem Zusammenhang nur aus die Optanten- Frage, aus Danzig, die Beilegung des bulgarisch- griechischen Konfliktes usw. verwiesen. Den größten Erfolg

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1926
Umfang: 4
Sek- i.rjit,n?o in der ersten Reihe ganz nahe der Rednertribüne «Plätze für die deutsche Delegation reserviert sind. Der den Deutschen sitzt die argentinische Delegation, W dieser die australische, Neben den australischen Werten sitzen die Oesterreicher, Bundeskanzler Doktor lautet, der ehemalige Botschafter Meusdorfs, der Widte beim Völkerbund Pflügel, der Gesandte in M D i p a u l i, Gesandter I unkar und Ministerial- LtLeitma yer. $i>it einem Beamten des Völkerbundsekretariats ge- ijrl. treten

in deutscher Sprache, indem er den < nk Deutschlands zum Ausdruck brachte. Er . Me dem Borsitzenden der Versammlung selbst und der Aeizer Regierung, die in traditioneller Weise die grotz- M Gastfreundschaft ihres schönen Landes nun auch Mland als Mitglied des Völkerbundes erweist. Dr. Mmann erwähnte dann kurz die großen Schwie- ^'eiten, öie noch in diesem Jahre zn überwinden ^utMand in den Völkerbund ausgenommen -Arne liegt es mir," sagte er, „über diese Dinge der Mugenheit zu sprechen

. Wenn aber ein Ereignis, wie Mmtrüt Deutschlands in den Völkerbund erst in einer Entwicklung herangereift ist, so trägt vielleicht M gerade deshalb eine besondere Gewähr in i^^^ine innere Beständigkeit und seine Wbare Auswirkung. Deutschland tritt mit dem heu- g sage in die Mitte von Staaten, mit denen es zum jjf ' eit längeren Jahrzehnten in ungetrübter Freund- M verbunden ist, zum anderen Teile im letzten Welt- ,rg verfeindet war. Es ist von geschichtlicher B e-- »« .Mug, daß Deutschland und diese letzteren Staaten

|! e f!, ttn ' Völkerbund zn dauernder friedlicher Mi t zusammenzufinden. Diese Tatsache zeigt deutlicher ri„ und Programme, daß der Völkerbund berufen " 'am, dem politischest Entwi cklun gsgang der MrW- hett eine neue Nicht u n g zu geben. Gerade in der ge genwärtigen Epoche würde die K u ltur der M ensch - beit ans das äußerste bedroht sein, wenn es nicht ge länge, den einzelnen Völkern die Gewähr zu verschaffen, in ungestörtem friedlichen Wettbewerb ihre Aufgaben zn erfüllen." Dr. Stresemann bezeichnete

als eine der wichtigsten Aufgaben die Wiederherstellung des traditionellen Güteraustausches zwischen den Erdteilen. „Die Gebiete dürfen sich nicht voneinander abschließeu, sondern es mutz alles überbrückt werden, was bisher die Wirtschaft der Völker trennte. Wichtiger aber als alles materielle ist das seelische Leben der Nationen. Eine starke Gärung der Gedan ken kämpft unter den Völkern der Erde. Die einen ver treten das Prinzip der nationalen Geschlossenheit. Ich bin der Meinung, daß keine Nation, die dem Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.09.1922
Umfang: 8
Preis 400 Kronen des graphischen Kartells in Innsbruck. Herausgegeben von der graphischen Arbeiterschaft. — Verantwortlicher Redakteur'Ernst Müller, Innsbruck. Nr. 4 Innsbruck, 12. September 1922 Nr. 4 Geringe Aussicht ans einen Völkerbund-Kredit. Line gewundene offiziöse Erklärung. — England will fich von Europa znrüüziehen. — Die Kreditfrag, wird vom Völkerbund auf einen „aussichtsreichere» Weg geleitet". Der Bundeskanzler Dr. Seipel ist von Genf .nach Wien zurückgekehrt und wird dieser Tage

, 10. Sept. Anläßlich der Rückkehr des Bundeskanzlers Dr. Seipel nach Men schreibt die Politische Korrespondenz: Es besteht nicht der geringste Zweifel, daß die österreichis ch e Frage diesmal beim Völkerbund eine Auf nahme gefunden hat wie noch nie. Mitbe stimmend hiefür ist allerdings das Verhalten der Regierung selbst, die, wie ganz erklär lich, auf dem Gang der Konferenz in Genf einen bestimmenden Einfluß ausüben muß. In der Besprechung der österreichischen Angelegenheiten nimmt gegenwärtig

Ge orge nach Genf, so kann beinahe mit Sicherheit angenommen werden, daß auch P o i n c a r e tut Völkerbund erscheinen wird, und es wäre von höchster Bedeutung, wenn diese beiden führen den Staatsmänner in Genf ^Erklärungen abgeben würden. Abgesehen von dieser anschei nend allgemeiner Tendenz der englischen Politik ist jedenfalls in d"r österreichischen Frage Eng land im Fünferkomitee sehr aktiv tätig. Im übri gen scheint der Wille zu bestehen, schwierige Fragen, die bei den internationalen

Konferenzen nicht gelöst werden können, auf den aus sichtsreicheren Weg direkter Ver- Handlungen z w i s ch e n d e n zunächst interessierten Staaten zu leiten. Die österreichische Angelegenheit wird, wenn die österreichische Regierung nicht auf unüberwindliche politische S ch w i e r i g k e i t e n st ö ßt, sicher im Wege der bereits eingeleiteten Aktion ihrer Lösung zuge führt werden. Dazu braucht es natürlich einige Zeit. Soweit es sich heute beurteilen läßt, ist die Erörterung vor dem Völkerbund

n i ch t d a s letzte Wort, das in der österreichischen Sache gesprochen wird, sondern ein Zwischen akt. Die zunächst beteiligten Staaten, darunter in erster Linie die österreichische Regierung selbst, aber erklärtermaßen auch die Regierungen der Nachbarstaaten, nämlich der Tschechoslowakei, Italiens und der Schweiz, sind fest entschlossen, wenn der Völkerbund nichtin aller nächster Zeit zu einer befriedigen den Lösung der österreichischen Frage kommen sollte, eine solche immer unter Anlehnung an den Völkerbund

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 27.09.1925
Umfang: 16
ihrer Reise zu den Ge-valtigen dieser Erde Bericht erstattet. Wir haben schon vor vierzehn Tagen dargelegt, um was es sich handelt. Erstens wollte dis Regierung es erreichen, daß der Völkerbund die Kontrolle oder die Oberaufsicht über unser wirtschaftliches Gebaren durch» den oder irgend einen Völkerbundkommissär aufhebe. Zwei tens erwartete die Regierung, daß der Völkerbund rat die Folgerungen aus dem Gutachten der bei den Sacl)verstündigen Rist und Layton ziehen werde und wenigstens Entschließungen

nach der Richtung fasse, wie unsere wirtschaftlichen Bezie hungen zu den Nachfolgestaaten erleichtert und die Zölle etwas herabgesetzt würden. Erreicht wurde weder das eine noch das andere ganz, wol)l aber kam man einen Schritt oder vielleicht nur einen halben dem Ziele naher. Zum besseren Verständ nis .will ich die Sache etwas auseinandersetzen, bekanntlich hat uns der Völkerbund im Winter 1922-23 ein Darlehen von rund 600 Millionen Goldkronen verschafft. Mit diesem Gelde sollte in den drei nächstfolgenden

zu überprüfen und zu überwachen. Er be stimmte im Einverständnis mit dem Völkerbund, wie hoch die Gesamtausgaben fein und wie viel an Steuern und Abgaben eingetrieben werden dürfe. Er bestimmte, welche Staatseinrichtungen zu än dern, welche Ausgaben zu beschneiden seien. Ne ben ihm arbeitete dann noch ein eigener Erspa rungskommissär, Dr. Hornik glaube ich heißt er, der übrigens längst abzubauen wäre, sonst baut er seine Kanzlei noch zu einem Ministerium aus. Die Regierung kam mit dem Generalkommissär

zu wiederholtenmalen in Konflikt. So ging ihm zum Beispiel der Beamtenab barg der genau vorgeschrie ben war, zu langsam, so waren ihm die Ersparun gen und Verbesserungen in der Volkswirtschaft zu geringfügig, so fand er die Ausgaben und die Steu ern zu hoch u. dgl. Im vergangenen Herbste schien die Geschichte zum Brechen zu kommen. Doch ge lang es, den Völkerbund zu überzeugen, daß man mit den vorgeschriebenen Ausgaben nicht auskom me und daß man ebenfalls die Abgaben höher trei ben müssen; die Zeiten

und Bedürfnisse seien ein mal anders als wie sich« die Herren vorstellen. Schließlich gab der Völkerbund und Dr. Zimmer- lnann in etwas nach. Nun war schon 1922 be stimmt worden, daß wenn der Rechnungsabschluß für 1925 ergebe, daß das Gleichgewicht im Staats haushalte hergestellt sei und wenn der Staatsvor anschlag für 1926 ebenfalls auf Gleich laute, daß dann die Kontrolle aufgehoben werde. Ein Zweites, was der Völkerbund tat, um die Wiederkehr der Zustände von 1921 und 1922, wo das Geld fast wertlos wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.10.1933
Umfang: 8
haben dre Ab rüstungskonferenz verlassen und ihren Austritt aius dem Völkerbund angemeldet. In Deutschland selbst wurde iu den ersten Nachmittags stunden der Gesamtbevölkerung durch Radio, durch die Presse und durch Plakate ein Aufruf des Reichskanzlers Hitler bekanntgegeben, in dem die Neichsregierung ihren Austritt aus dem Völkerbund und das Verlassen der Abrüstungskonferenz mit weinerlichem Pathos zu begrün den versucht. Gleichzeitig wurde verlautbart, daß Reichspräsident Hindenburg den Reichstag

Deutschlands aus dem Völkerbund hat die Regierungen aller europäischen Staaten und auch die Re gierung der Vereinigten Staaten aus der Ruhe des be ginnenden Weekends ausgeschreckt. Es ist klar, daß man im ersten Augenblick keine offiziellen Erklärungen von Re gierungsmitgliedern erhalten konnte. Aber schon die offi ziösen Aeußerungen zeigen, daß man dem Ereignis aller größte Bedeutung zumißt. Wir lassen nun eine kurze Revue von Stimmungsbildern Folgen, die unseren Lesern einen Eindruck davon geben

nach der An meldung seines, Austrittes an den Völkerbund gebunden ist, und glaubt, daß. Deutschland nicht wieder aufrüsten dürfe, weil dies einen Bruch des Versailler Vertrages bedeute. Washington konferiert Washington, 14. Oktober. (-) Die Nachricht von dem Entschluß Deutschlands hat in hiesigen offiziellen und diplomatischen Kreisen wie eine Bombe eingeschlagen. Es ^urde in aller Eile eine Konferenz von Funktionären des Staatsdepartements einberufen. Staatssekretär Cordell Hüll bat den Unterstaatssekretär

Mufsat, der mit den euro päischen Angelegenheiten im Staatsdepartement befaßt und Sachverständiger auf dem Gebiete der Rüstungs- 'rmferenz ist, zu sich. Nach Erörterung der Lage wird Staatssekretär Hüll dem Präsidenten Roosevelt einen de taillierten Bericht erstatten. Die Nachricht wurde im Wei ßen Hause ohne Kommentar entgegengenommen. Enttäuschung in Rom Rom, 15. Oktober. (EB.) Gestern. hat man in offiziel len Kreisen die Nachricht vom Austritte Deutschlands aus dem Völkerbund, und vom Rückzug

aus der Abrüstungs konferenz mit dem Gefühle der Enttäuschung ausgenom men. Vor allem macht man der deutschen Regierung den Vorwurf, daß durch ihre Haltung im Völkerbund die Be mühungen Mussolinis um die „Gleichberechtigung" Deutschlands in Fragen der Bewaffnung vergebens waren. Heute chat sich das Urteil etwas geändert. Man will in der Rundfunkrede Hitlers eine Möglichkeit erblicken, durch eine offene Tür nochmals in den Völkerbund zurückkehren zu können. Schließlich ist man in offiziellen Kreisen der Mei nung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 11.09.1926
Umfang: 16
und damit den Beweis zu erbringen, daß eine starke positive Kraft dem Ideal des Völkerbundes schon jetzt innewohnt. Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund werden freilich nicht ausschließlich durch die jetzt gegebene Möglich keit der Mitarbeit an den großen allgemeinen Zielen be stimmt. Der Völkerbund ist vielmehr in mancher Beziehung auch Erbe und Vollstrecker der Verträge von 1919. Daraus hat sich, wie ich offen ausspreche, in der Vergangenheit viel fach ein Gegensatz zwischen dem Völkerbund und Deutsch land

ergaben. Ich hoffe, daß sich die Behandlung der hiebei in Betracht kommenden Fragen infolge unserer Mitarbeit mit dem Völkerbund leichter gestalten wird. Auch hier wird gegenseitiges Vertrauen eine größere politische Schöpferkraft entwickeln als alle anderen Methoden. Dem Völkerbund gedanken widerstrebt es, die im Bunde mitarbeitenden Na tionen zu trennen in solche, in denen Sympathie und solche, in denen Antipathie die einzelnen Mitarbeitenden bestim men. Ich lehne in diesem Zusammenhänge

auch die Auf fassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes eingenommen hat, von solcher Sympathie ober Antipathie eingegeben worden wäre. Deutschland wünscht mit allen Nationen, die im Bund und im Rate des Bundes vertreten sind, auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammen zu arbeiten. Noch hat der Völkerbund sein Ziel nicht erreicht, alle Weltmächte in sich zu umfassen. Wenn der Eintritt Deutsch lands auch einen wichtigen Schritt zur Universalität

des Bundes bedeutet, so können wir doch nur unserem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Brasilien die Ab sicht kundgetan hat, sich aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Dieses Bedauern ist umso lebhafter, als Deutschland auf dem Standpunkt steht, daß zum Begriff der Universalität des Völkerbundes auch der Gedanke gehört, nicht einem Erd teil die maßgebende Bedeutung gegenüber anderen Erd teilen einzuräumen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der bestimmten Hoff

. Briand sprach sodann von Locarno und sagte: Der Weg von Locarno nach Genf ist nicht weit, aber die Straße scheint schwierig. Es hat Gefahren gegeben, aber sie sind nun überwunden. Redner richtete einen flam menden Appell an den Völkerbund: Alle müssen am Frieden Mitwirken. Es ist nicht gut, wenn Verhandlungen nur zwischen zwei Nationen geführt werden, sie müssen in Zu kunft im vollen Licht und unter Mitwirkung aller stattfin- den. An Dr. Stresemann richtet Briand die Bitte

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 11.02.1923
Umfang: 12
verhllltea. Einzelnummer 1200 K. = Verwaltung = ln ÄnnsvruO. MartmManttra-e Q crelephsn 741, 742.1 An lese sind alle Beiellunsea. Seldsrndungen uu. Besch aerben w gen AlchtzusteNun z de» Blot es zu richten. Alle Tta - richten und Berichte und zu senden an bte Neda kt Ion des .Tiroler Volks) Voten n Baumkirchen tLtnterinntal) Telephon: voidera Nr. 12 ^ Nr. 6 Innsbruck. Sonntag, den 11 . Februar Jahrgang 1923 Oesterreich vor dem Völkerbund Am 1. Februar hielt der Völkerbundrat eine öf fentliche

gebracht habe, um den Anforderun gen. die der Völkerbund seinerzeit in Genf gestellt yatte, zu ent vcechen. Dr. Zimmermann hat uns tüchtig herausgestrichen und hat dargelegt, Oester reichs Regierung und Volk habe in dieser kurzen Zeit Großes geleistet, so daß der Völkerbund mit uns wohl zufrieden sein könne. Wenn wir so wei ter fahren, werde aus uns gewiß noch etwas Tüch tiges werden; Wir berechtigen somit zu den schön sten Hoffnungen. Dr. Zimmermann erklärte, er fei mit manchen Zweifeln

und mancher Befürchtung nach Wien gekommen, aber heute könne er sagen, daß sein Vertrauen während dieses einen Monats von Tag zu Tag sich verstärkt habe und sich stets weiter befestige. Der Bericht wurde überprüft und der hohe Rat fand, daß Herr Generalkommissär die Wahrheit gesprochen habe und erklärte sich mit uns wohl zufrieden. Wir hätten zweifellos Aus sicht, noch ein strammer Bursche zu werden. Aber auch der Völkerbund könne mit sich zufrieden, ja aus sich stolz sein, denn er sei es schließlich

, über das, was Oesterreich bisher geleistet. Er sprach in Worten höchsten Lobe» über uns Oesterreicher und unsere Tätigkeit, um uns selbst zu helfen. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß seit Genf ein so un geheurer Weg überraschend glücklich zurückgelegt worden sei. Man fei von Zweifeln erfüllt gewesen And habe nicht gewußt, ob die Riesenlast der Auf gaben gelingen könne. Nun aber gebe es niemanden mehr, der an dem Enderfolg des Werkes zweifle, dem der Völkerbund eine volle Sorgfalt zuwende. Es galt

auf- zurichten, die notwendigen Geldmittel zustande zu bringen und das Vertrauen zu Oesterreich wieder zu gewinnen. Diese Aufgabe, die unlösbar schien, sei erfreulicherweise zum größten Teil gelöst und die kühnsten Erwartungen seien nunmehr gerechtfer tigt. Die Staatsmänner, die dem Völkerbund anae- hören, wissen es voll einzuschätzen, was die Regie rung Seipel geleistet habe. Sie wissen aus eigener Erfahrung und aus ihren eigenen Bemühungen, wie schwierig es in jedem Lande ist, einschneidende finanzielle

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.09.1926
Umfang: 4
ein Betrag von 27.5 Ai i U Mil Schi lling aus den Kreditrcsten der Bölker-- ■ Bchihe bewilligt und bei der gegenwärtigen Tagung AMrbundes ist es gelungen, den verhältnismäßig '^AeEag von 50 M i l l i o n e n Schilling vom Best -er Völkerbund anleihe für produktive Jnve- MUfw. in erster Reihe ausschließlich für den , f> - Ansban der Fernkabel - ** j ßOlten. Das System der unterirdischen Fernkabel nifetneit Eroberungszug von Amerika aus nach Europa Meten. Was das österreichische Bauprogramm anbe

nach ^ist die Strecke bis Linz bereits ausgebaut. In der stell Zeit wird an die innere Einrichtung ge- An werden. In Wien selbst wird das VerstärkeraMj ehemaligen Jnstizgebäude nntergebracht werden. Es IkMW im »eröni. i Bameks Glückwunsch an den deutschen Reichskanzler. K. Genf, 9. Sept. Bundeskanzler Dr. Ramek hat An an den Reichskanzler Dr. Marx nachstehendes iSlWMm gerichtet: „Am Tage, da der einmütige Bei- ÄÄer im Völkerbund vertretenen Staaten den Ein st Deutschlands in den Bund begrüßte, drängt

r ist auch nach Eintritt Deutschlands in Völkerbund mit Nachdruck geltend zu machen. Die ; Brechungen endeten mit einer Vertrauens- Mgebung gegenüber den mit der Führung be- Mgten Männern. ist zu hoffen, daß der Ausbau der Strecke Wien—Passau mit IaHresschluH beendet sein wird. Wichtige Verbesserungen. Bon Neujahr an wird daher der Telephonverkehr nach Deutschland und darüber hinaus nach Westeuropa um ein Vielfaches verbessert und beschleunigt wer den. Die Wartezeit wird verkürzt, die Zahl der Gespräche vervielfacht

nach Marburg, die andere ebenfalls über Wien—Bruck nach MKach und Tarvis in Ita lien führen. Die Heimische Elektrizitäts- und Kabettnöustrie, sowie das Bangewerbe werden auf Jahre hinaus mit Aufträgen versorgt sein, wodurch die E i n st e l l u n g T a u s e n d e r von Arbeitern ermöglicht wird. Lebhafte Befriedigung in England. London, 9. Sept. (Priv.) In der Morgenpresse wird der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund mit le b hafter Befriedigung kommentiert. Der Völker bund höre nunmehr auf, ein Bund

der Sieger zu sein, was seinen Eindruck auf Amerika nicht verfehlen dürfte. Der Eintritt Deutschlands müsse dazu beitragen, die m o r a l i s ch e n Verlust e, die der Völkerbund in den letzten Monaten erlitten habe, wieder gutzuwachen. Die neue Periode, so schreibt z. B. „Daily Telegraph", müsse damit einsetzen, daß die Atmosphäre des Argwohns beseitigt werde, wozu Deutschland mehr beitragen könne als eine der anderen Nationen. „Daily News" erwartet, daß Deutschland seinen Ein tritt in den Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.12.1937
Umfang: 8
und eine doppelte ixrcu.de hatte er, wenn der Beschenkte gar nicht wußte, wo her die Hilfe kant. Nun hat ihn im besten Mannesalter der Tod hinweg- Arasst. Mit Trauer steht die Arbeiterschaft an seiner Bahre und wird ihni, dem tapferen Verteidiger der Heimat, dem wütigen und aufrechten Kämpfer im Leben, stets ein ehren des Gedenken bewahrem M. I. Es bnterliegt keinem Zweis-el, daß der Austritt Italiens aus dem Völkerbund als eines der wichtigsten Ereignisse in der internationalen Politik gewertet werden muß

wird von amtlicher deutscher Seite folgendes mit geteilt: Der Entschluß der faschistischen Regierung, den Aus- tritt Italiens aus dein Völkerbund zu erklären, und die hvchbedeutsamen Ausführungen, in denen der Duce diesen Entschlüß begründet hat, finden in Deutschland volles Ver ständnis und wärmste Sympathie, lieber die grundsätzliche Einstellung der italienischen- Politik gegenüber dein Völker bund konnte schon längst nirgends mehr ein Zweifel ob walten. Tie Worte von den- falschen Göttern Genfs, die Mussolini

Ende September in Berlin auf dem Maifeld sprach, klingen noch in unser aller Ohren. Es ist aber von größter Wichtigkeit, daß die italienische Regierung durch den gestern verkündeten Beschluß nun eine endgültige Klä rung der Lage herbeigesührt hat. Der Völkerbund erhält damit die verdiente Quittung aus seine politischen Leistungen. Er hat sich in keiner Pe riode seines Bestehens als fähig erwiesen, ziir Besserung der jeweils aktuellen Probleme der Weltpolitik einen nütz lichen Beitrag zu leisten

mit der Ausbildung und Anwendung von Methoden befaßt, um einer solchen Entwicklung entgegenzuarbeiten. lieber den Eindruck in Gens belichtet der Korrespondent der „Basler Nationalzeitung": J-u dem zusam'menbrechcuden Tempel, wie Mussolini in seiner -Ansprache an das Volk den Völkerbund nannte, ist die Kundgebung des Duce ruhig ausgenommen worden. Das Ueberraschungsmoment fehlte, nachdem seit Tagen nicht mehr an dem Entschluß des faschistischen Italiens zu zwei feln -war. Das nächste Ziel, das die faschistische

Zusammenarbeit hoffen lassen — die der Duce ja auch klar als seinen Wunsch bezeichnete —, jenes Spiel wieder aufnehmen werden, das Politik auferlegt, freimachen. Der Völkerbund hatte die Aus gabe, einen neuen Weltkrieg zu verhindern, er ist entstanden aus der lleber-zeuguug, maß die Millionenopfer des Welt krieges nicht sinnlos bleiben dürfen. In feiner jetzigen Form kann er diese Ausgabe nicht erfüllen und eine gründliche Reform der Vvlkerbundsatzungen wird- eine der nächsten und unmittelbaren Folgen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 19.08.1930
Umfang: 6
: Dien, k Eltsabethstraße 9/II., Femruf 5 22-4*29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile find mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmesteller Oesterreichifche Anzeigen-Gesellschaft A.-G.. Wien. Brandstätte 8, Fernruf v 22-5-95. Nr. 189. Innsbruck, Dienstag, den 19. Angust 193V. 18. Zahrg. Krise und Reform des Völkerbundes. Von Dr. Ednard Köpke. Der erste Jahresbericht Wer Sie beim Völkerbund- sekretariat in der Zeit vom 13. Juni 1929 bis 31. Mai

" veröffentlicht wird, mußten im Jahre 1929 drei Rats tagungen ftattfinden, darunter eine in Spaniens Haupt stadt Madrid. Man kann durchaus begreifen, wenn die jetzt ver öffentliche italienische Denkschrift zur Frage der Umwandlung der politischen Leitung des Völkerbund- sekretariats überall mit Ausnahme der Staaten, die an km bisherigen Schlendrian ein Interesse hWen, mit voller Zustimmung ausgenommen wird. Der Böl- kerburrdsgeöanke befindet sich zweifellos in einer Krise, Md es wird einer gründlichen Reform

an Haupt und Medern bedürfen, um die gefühlsmäßige Abneigung, die immer stärkere Teile der verschiedenen europäischen Völ ker erfaßt, zu Werwinden. Als der Völkerbund nach Veendigung des Weltkrieges und der Ratifizierung der Friedensschlüsse zusammentrat, erhofften sich alle Freunde einer internationalen Verständigung von ihm eine wirkliche Gemeinschaft der Nationen, die auf völliger Gleichberechtigung der Mitglieöerstaaten an die geistige und politische Liquidierung des Weltkrieges gehen würde. Statt

dessen wurde der Völkerbund Jahre hindurch zu einem Institut zur Verewigung des Sieges der Entente. In den ersten Jahren nach dem Krieg war es für die Freunde der europäischen Zusammenarbeit schwer, den extremen Nationalisten entgegenzutreten, wenn sie etwa nach Art des Philosophen Oswald Speng ler den Völkerbund ein Ausbeuterkonsortium aus Kosten Deutschlands nannten. Das ist allerdings jetzt anders geworden, und der Eintritt Deutschlands in den Völker bund hat die Grundlage geschaffen, auf der der Völker

bund durch seine sachliche Arbeit sich von dem jahre langen Odium der Einseitigkeit befreien konnte. Es ist besser geworden mit dem Völkerbund, und vorüber gehend haben ihm sehr starke deutsche Sympathien ge hört. Seit etwa einem Jahre jedoch scheint sich der Völ kerbund wieder in einer völligen Stagnation zu befinden, aus der heraus keines der immer dringlicher werdenden europäischen Probleme gelöst werden kann. Roch ist es nicht gelungen, die Vereinigten Staa ten und Rußland zur Mitarbeit

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Alpenland
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Seite 3 von 8
Datum: 09.08.1924
Umfang: 8
fttoen- Der einzige Punkt, von dem er einen! Laren dmei'ff hntte, war, daß der Völkerbund als ein Ueöerstaat betrachtet werden, müsse, vor dem der Knm'dsatz der nationalen Souveränität sich — wo „Mg zu beugen hatte. Die'er These stand die e n gl i s ch e gegenüber, tzi^einer so verschie-der.en Vernrinderung der natio- m im Souveränität widersprach. Mr der s r a n z ö s i s ch e n These können wir M'eijgen, da die französischen Bevollmächtigten „,„ch chr Ungläubigkeit ihres Vovsitzeuid.nr, Herrn

UMmeeau, den Völkerbund für ein -Hirntzesplnst hielten und alle ihre Anstrengungen darauf richte- Mi, «die Völkerbundsatten zu Falle zu bringen. Hiu- M>en nähert sich eine ländere, vor allem von Deutfchländ unterstützte These, dem anrerikanifchen Plan, jedoch mit dem Unterschied, daß der deutsche Plan die sofortige Allgemeinheit des Völkerbundes M'sah, während.der VöMerbund, so wie er im Miedensversriag verwivWcht wurde, mehr oder we niger bevorrechtigte Zütaffun-gen! einführte, jeooch M ehemals

feindlichen: Staaten- und Rußland vom Völkerbünde 'seruhteilt. Der ideutsch-e Vorschlag, der M besten ldnrchgearbeitet war, fand dieselbe Auf-, „ahme, wie alle Vorschläge der deutschen Friedens- -MMion. Er wurde säst ohne feige Prüfung ver- Wrfen ltinlD ein ganz annormaler Plan wurde zum tMMvärtigen Völkerbund. Wie der -Artikel I zeigt, hat >der Völkerbund von Anfang au eine unter schiedliche Gruppierung seiner Mitglieder, bevor rechtigte und eingelad'ene Mitglieider, denen man zu sagen «schien

: Wir nehmen euch aus Gnade in den Völkerbund aus. Eine Herablassung, deren erste mMssehbare Wirkung die war: die eingeladenen Nationen in ihrer Wiirde zu kränken und sie vom Völkerbund fernzuhalten. Es wog schwör, daß der Völkerbund mehr als dem halben Europa ganz ver- Mo'sisen bli pd. gern an» hp-m Kunnpas. in arm )ie Hauptausgabeu des Völkerbundes lagen!, den Frieden wieder herzu stellen und zu -erhalten^ Das verdarb von vornherein den 'Geist -des Völkerbundes ii-ch seine etwaige Tätigkeit, denn disse

'Sachlage schien anzuzeigen, daß der Völkerbund weniger f ü r als g e g e n i r g e n d w e n ins Leben gerufen wurde. Und dennoch gaben sich selbst .die freiden- keuben französischen FriedenisdrganisatioNen feitne Rechenschaft, sei es infolge Verzerrung des patrioti schen Geistes oder aus irgend einer anderen Ur sache. Herr A p p e l, der Repräsentant dev franzö sischen VölkerbuNdliga, erklärte noch aiuf dem Kon greß 'der Vereinig, für den Völkerbund im Oktober .1920 in Mailand, daß der Frieden

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 04.07.1936
Umfang: 4
. — Gasthaus Kreuzhäusl: Speckbächerkapelle. — Gast hof Thömlschlößl: nachmittags Militärkonzert. — Gasthof Post, Volders: nachm. Rettenberger Musik kapelle. — Kurkaffee: abends Militär-Jazz. M-ntag. Tonkino: Hoheit tanzt Walzer. Kienstag. Kurpark: Regimentsmusik. Mittwoch. Tonkino: Der ahnungslose Engel. K-nnevstag. Tonkino: Der ahnungslose Engel. -- Kurpark: Salinenkapelle. Wochenschau. Die hohe. Politik Europas dreht sich nur mehr um dem Völkerbund. Trotz ver suchten Ableugnens durch die ihm feind

seligen Politiker und durch einen großen . Teil des europäischen Blätterwaldes! Man kann es täglich aus dem Munde einzelner Staatsmänner hören und täglich in gewis sen Zeitungen lesen: Der Völkerbund ist nichts wert, er hat keine Autorität, es wird nie etwas aus ihm werden. In den ! Gasthäusern plappern es die Bierbankpo litiker nach und auf dem Marktplatz sa gen es die Frauen. Und doch dreht sich ! derzeit alles um den Völkerbund! Die ihn nicht haben wollen, beschäftigen sich noch intensiver

mit seiner Eristenz als jene, die ihn wollen. Warum und wieso? Weil zwar der Völkerbund in einigen Fällen, besonders eklatant in Abessinien, versagt hat, weil aber trotzdem jeder fürchtet, daß er, wenn er funktionieren würde, eine In stanz sein könnte, ohne die keine Abmachung über die Grenzen eines Staates hinaus in Rechtskraft erwüchse. Ja noch mehr! Auch gegen innerstaatliche Gesetze wären Be schwerden an den Völkerbund möglich, wenn er über eine Exekutive verfügen würde. Das Eigenleben der einzelnen Nationen

die Entente gegen die Mittelmächte, zuletzt die Italiiener in Abes sinien. Das würde aufhören, sobald der Völkerbund tatsächlich der Aufdruck des Völkerwillens und die höchste irdische Ge richtsbarkeit wäre. Hieraus erklärt sich oh ne weiteres die Abneigung vornehmlich der großen Mächte gegen den Völkerbund. Alle jene Staaten, die noch etwas erobern möchten, fürchten die Erstarkung des Völ kerbundgedankens. Alle jene, die ein rei nes Gewissen haben, oder jene, die einen Raub behalten möchten, wünschen

ihn. Alle jene, die für erklusiven Nationalismus sind, verachten den Völkerbund. Alle jene, die sich verbunden mit der Weltmensch heit fühlen, erhoffen von ihm Erlösung, Be freiung, Befriedung. Alle ohne Unterschied aber empfinden nach dem Mißerfolg gegen über Italien, daß die Organisation des Völkerbundes den Machtoerhältmssen nicht entspricht und daß es eines gründlichen Umbruchs bedarf, um aus dem Bund das zu machen, was die hinter den Führern har rende Menschheit erwartet: eine Versamm lung der Besten aus allen Nationen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.12.1933
Umfang: 8
aus dem Völkerbund aus-- treten werde, wenn „Verfassung, Funktionen und Ziele des Völkerbundes nicht in kürzester Zeit radikal reformiert wer den". Das ist ein Beschluß von größter Tragweite für ganz Europa. Es sind drei faschistische Regierungen, deren Politik den Völkerbund in eine schwere Krise gestürzt hat. Zuerst die faschistisch-militaristische Regierung Japans; sie ist aus dem Völkerbund ausgetreten, weil der Völkerbund gegen den Raubzug Japans in der Mandschurei Einspruch erhob

. Dann hat die nationalsaschistische Regierung Deutschlands den Völkerbund verlassen. Jetzt droht Italien mit seinem Austritt. Da Rußland und Amerika dem Völkerbund nie angehört haben, würden, wenn Italien seine Drohung ver wirklicht, von den sieben Großmächten der Welt nur noch zwei, Frankreich und England, dem Völkerbund angehören. Damit wäre der Völkerbund tatsächlich gesprengt. Was für eine Reform des Völkerbundes strebt Italien an? Mussolini will, daß die Leitung des Völkerbundes einer Körperschaft übertragen werde, in der die Groß

macht e allein vertreten lein sollen. Er will die Wie derherstellung jenes Zustandes, der in dem Europa der Vorkriegszeit bestanden hat: des „europäischen Konzerts" der damals fünf Großmächte, die allein über Europa ent schieden haben. Warum will Italien ein solches Direktorium der Groß mächte, das die Klein- und Mittelstaaten von der Mitent scheidung ausschließen soll? Im Völkerbund tritt Frank reich umgeben von seinen Bundesgenosien auf: von Belgien, Polen, der Tschechoflowakei, Jugoslawien

ist unzweifelhaft ein Vorstoß Italiens gegen Frankreich. Solange Deutschland dem Völkerbund angehört hat, konnte Italien den Gegensatz zwischen Frankreich und Deutschland für sich ausnützen. Seit dem Austritt Deutsch lands aus dem Völkerbund hat Italien diese Möglichkeit verloren; dadurch ist es innerhalb des Völkerbundes gegen Frankreich schwächer geworden. Anderseits sind seit dem Austritt Deutschlands ernste Meinungsverschiedenheiten zwischen England und Frankreich, über die weitere Behand lung

sein Vorstoß gegen Frankreich das Italien Mussolinis dem Deutschland Hitlers. Italien hat schon in der letzten Sitzung der Abrüstungskonferenz den Plan Frankreichs, die Verhandlungen über die Abrüstung auch ohne Deutschland weiterzuführen, vereitelt und dadurch der Politik Hitlers einen großen Dienst erwiesen. Es er« weist Hitler einen zweiten Dienst, indem es sein Verbleiben im Völkerbund von einer Reform, die Frankreichs Stel lung in Europa schwächen würde, abhängig macht. Ander seits hat Italien

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 17.05.1925
Umfang: 16
im redaktionellen Teile sind mit einem Ster« und einer Nummer kenntlich gemacht. Verwaltung ln Innsbruck. Makimllianstrotze 9 (Telephon 741, 742). An diese sind alle Bestell,mgen. Geldsendungen und Beschwerden wegen Nichtzustellung des Blattes ,u richten. Alle Nach richten und Berichte find zu senden an die NeSaktion des „Tiroler Volks- boten" inBoumkirchen (Unterinntay Telephon. Doldrrs Nr. 42. Nr. 20 Innsbruck. Sonntag, den 17 . Mai 1925 13. Jahrgang Der Völkerbund ist mit uns nicht zufrieden. Bekanntlich

hat die famose Wirtschaft, die in den ersten Jahren nach dem Umsturz bei uns ge führt wurde, uns an den Rand des Abgrundes ge bracht. Im letzten Augenblick nod) gelang es dem gewesenen Bundeskanzler Dr. Seipel, das Unglück zu verhüten. Der weitere Sturz der Krone wurde verhindert und der Völkerbund erklärte sich be reit, dem österreichischen Staate einige hundert (600) Millionen Goldgulden leihweise zu beschaf fen. damit Oesterreich wieder saniert werden könnte. Sanieren heißt heilen oder das angerich tete

für die Notwendigkeiten der Zeit hat. Es gelang nun zrvar, den Staatshaushalt auf gleich zu bringen oder zu sanieren mit Hilfe des Völkerbunügeldes, begreiflicherweise hat uns aber der Völkerbund dos Geld nicht so ohne weiteres überlassen, sondern er hat gesagt, ich will auch sehen, wie ihr das Geld verwendet, und was ihr für eine Wirtschaft führt. Wir bekamen daher einen Generalkommissär, zu deutsch Obervormund, und über dem steht noch ein eigenes Komitee oder eine Kommission des Völkerbundes, die unsere Wirtschaft

zu kontrollie ren hat. Die Kommission hat nun wieder einmal ein Gutachten uns zukommen lasten — es ist nicht düs erstemal, das sehr wenig Lobenswertes an uns findet. Das Gutachten nimmt vorerst Bezug auf dds Abkommen, das die Regierung im September 1924 mit dem Völkerbund über die Höhe der Aus gaben^ und Einnahmen abgeschlossen hat und aus die Rücksprache unseres Finanzministers im März 1925 in Genf, und bemerkt, daß die Ergebnisse der ersten Monate des österreichischen Budgetjahres befürchten lasten

und dergleichen. Man sieht daraus, daß das Urteil des Volksboten über unsere Volks- und Staatswirtschaft mit dem Urteil des Völkerbun des leider vollständig übereinstimmt. Leider, müs sen wir sagen, denn uns wäre viel lieber, wir hätten Unrecht und der Völkerbund könnte fest- stellen, es steht mit uns gut und es geht flott vor wärts. Was die Reform am Post- und Telegraphen wesen anbelangt, so spielt damit der Bericht aus das Gutachten der belgischen Fachmänner, Scho- kaert

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 05.03.1926
Umfang: 12
, kann ein freies, anerkanntes Berlin erreichen. Zn Innsbruck hat man schon in der vergangenen Woche, unzufrieden mit der matten Haltung der Wiener Regierung in der Südtiroler-Frage, ganz vernehmlich nach Deutschland gerufen: Hilf du uns? Wer sagt, daß nicht noch einmal ganz Oesterreich diesen Rettungsrus erl-ebt? Volk. Um das Wesen des Begriffes „Völkerbund" erfassen zu können, muß man das Wort in seine beiden Bestandteile zerlegen. Bleiben wir beim ersten, dann ergibt sich: Volk ist eine große Familie

, einen zeitweisen Frieden, einen heiligen Gottesfrieden zu verwirklichen. Für die Einzelpersonen hat dann am Ende des 18. Fahrhunderts die französische Revolution die Menschenrechte, die Gleichstellung aller Men- schen gefordert. Aber erst aus dem Schutt und Blut der vier letzten Kriegsjahre erhob sich auch für das Leben der Völker der Gedanke von der Notwendigkeit eines Zusammenschlus- ses aller europäischen Staaten zum Schutze des Rechts und zur Erhaltung des Friedens. Der Völkerbund, vorbereitet

ist weiter die Klasseninternationale der Sozialisten, weil dann ein Bölkerfriede erst nach einem Kampf zwischen Bürgern desselben Staates erwartet werden könnte. Nur das Vaterland kann al lein die richtige Einheit jedes Völkerbundes sein. Wie die Ordnung der Familie die Grund lage der Verfassung des Staates ist, so kön nen nur zwischen den Nationen die Bande geknüpft werden, die das Leben einer Bölker- gesellschaft bilden. Bedingungen für den Völkerbund. Der verstorbene Philosoph und dauernde Delegierte Frankreichs beim Völkerbund, Leon

Bourgeois, hat die Lebensbedingungen für den Völkerbund unter drei Gesichtspunkten zu- salmnengefaßt: 1. Es muß zwischen den verbundenen Staa ten eine hinreichende Gemeinsamkeit des Füh- lens und Denkens geben, ein gleiches Verständ nis für die zwischenstaatlichen Erkenntnisse und Gesetze. 2. Jedes Gesetz muß wirklich mit freiem Willen, von jeder Nation anerkannt sein, da mit auch eine gerichtliche Entscheidung in Streitfällen möglich ist. 3. Der Völkerbund muß einen Gerichtshof haben, der unparteiisch

und mit hinreichender Autorität ausgerüstet ist. Das find die geistigen Grundlagen, auf denen sich der Völkerbund aufbauen soll. Die Welt wird am 8. März wieder nach Genf schauen, wo diese Macht des Friedens und der Gedanke von der Schicksalsverbundenheit der Menschen ihren Sitz hat. Wir wollen hof fen weil uns der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ein gutes Zeichen ist —, daß Genf die Stadt des Rechts und damit die Stadt einer schöneren Zukunft werde! kolitiscke Ueberflckt

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Tiroler Wastl
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Seite 18 von 22
Datum: 10.02.1921
Umfang: 22
Morgen toilette machen werden und einen Tag später — glückliches Oesterreich! — lesen wir — ich bitte, das ist kein Witz: „. . . . Minister Dr. Benesch gab seiner Freude über die Aufnahme Oesterreichs in den Völkerbund Ausdruck und beide „Staatsmänner" „begegneten sich in der Ansicht", daß diese Mitgliedschaft ein weiteres Bindeglied zwischen beiden Ländern sein werde. . ." Ist diese Sache festzuhalten an und für sich unendlich trau rig und widerwärtig genug, wird der ekelerregende Eindruck

dieses Geschwätzes noch dadurch verstärkt,, daß der deutsche Außenminister Dr. Simons am gleichen Tage im deut schen Reichstage u. a. folgendes feststellte: Dieser letztere Punkt (die etwaige Nichtaufnahme in den Völkerbund) interessiert uns weniger, so lange wir noch nicht den Antrag auf Ausnahme in den Völkerbund ge stellt haben. Jedenfalls hat der Völkerbund, so wie er heute ist, nicht viel Lockendes für uns ..." Wenn man weiß, daß uns die Tschechflowakei seit Jahr und Tag — pardon expression

— nicht einmal anspuckt» kann man sich Beneschs „Freude" vorstellen, daß es Oesterreichs Po litikern „geglückt" ist, in zwei Jahren für dieses Oesterreich nicht mehr als dessen Aufnahme in den Völkerbund (und zwar gleichzeitig mit Asserbeidschan usw.) zu erreichen! In jenen Völkerbund, der binnen kurz oder lang einem dramati schen Witzbold den Vorwurf für eine Komödie geben dürfte. Man muß sich aber ernsthaft fragen, ob Oesterreichs Bevöl kerung so bar jedes Ehr- und Schamgefühles sit, daß sie sich täglich Dinge

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 04.03.1926
Umfang: 8
in der Form zweier Parlamente bilden. England. Ein zweites Locarno? Der Genfer Berichterstatter der „Morning Post" schreibt, in Genf werde ein zweites Locarno abgehalten werden müsten, damit vor der Sondertagrmg der Völkerbund-Versammlung sowie des Rates eine Vereinbarung erzielt wer den könne, bevor Deutschlands Antrag formell vor gelegt werde. Man glaube, daß Deutschland, noch bevor es Mitglied des Völkerbundes werde, die Entscheidung in der Hand haben werde. Es sei die Ansicht der Völkerbundkreise

. Nordamerika. Vorah gegen den Völkerbund und Italien. Senator Vorah erklärte in einer neuen Rede in Milwaukee, daß der Völkerbund bisher nicht dazu beigetragen habe, den Frieden in Europa wiederherzustellen. Niemand werde glau ben, daß Amerikas Beitritt zum Völkerbund dem Frieden dienen werde, denn niemand könne sich zu der Ansicht bekennen, daß der Völkerbund dm Frieden bedeute. Das Grundgesetz Euro pas sei der Versailler Vertrag, dessen im- perialistischer Geist Europa beherrsche. Der Völkerbund

überwache und führe ihn aus. Amerika dürfe ihm daher nie beitreten. Vorah schloß: Der Völkerbund raubt d ie S ch wa chen aus und dezimiert sie; der Versailler Vertrag unterdrücke Millionen von Menschen. Der Völkerbund aber wäre dafür, daß dieser Vertrag dem Buchstaben und dem Geist nach ausgeführt werde. — Senator Borah er klärte zu dem ihm aus Innsbruck zugegange- nen Telegramm, in dem er im Namen Südtirols um Hilfe ersucht wird: „Hier ist wieder ein Zwischenfall, der eine Folge der Geheimverträge

. Der italienische Ministerpräsident hat letzthin in einer Unterredung mit dem Sonder- herichterstatter des Pariser „Petit Parisien" sich in gehässiger Weise gegen Deutschland ausgesprochen und die intensive Italieni- s i e r u n g von D e u t s ch s ü d t i r o l als im vollen Gange bezeichnet. Zn der ftanzöfischen Kammer sagte Minister- präfident Vriand: „Wie könnte man einem großen Volke wie dem deutschen einen ständigen Sitz im Völkerbundrate versagen. Deutschland hat im Völkerbund eine^Rolle zu spielen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 23.09.1934
Umfang: 16
Seite ... abgesehen haben, in die auch die andern Völker alle hineingerissen werden sollen. Aber nun sei es schon geschehen: es sei schon zu spät, sich gegen die Russen noch zu erwehren. Aber der Völkerbund soll ja nicht vergessen, daß er von Rußland so manches wird ver langen müssen, Aufhebung der Knechtschaft in Geor gien. in Armenien und in der Ukraine, Aushören der Gottlosenpropaganda, die „ihresgleichen in der Ge schichte der Menschheit nicht hat und die ganze Chri stenheit in Schmerz

und Trauer versetzt und mit ihr alle Menschen, die an Gott glauben und seine Gerech tigkeit anrufen." Der Schweizer Bundesrat hatte tap fer und überzeugt gesprochen und ein nicht enden- wollender Beifall im ganzen Saal lohnte seine Rede. Aber dann sprach der französische Außenminister Bar- thou und legte in leidenschaftlichen Worten die Gründe dar, warum Rußland in den Völkerbund ausgenom men werden muß und was das für Folgen hätte, wenn die Russen draußen vor der Tür unverrichteter Dinge nach Moskau

zurückfahren müßten. Und dann kam die Abstimmung. 38 Staaten sprachen sich für die Ausnahme Rußlands aus, die Schweiz, Holland und Portugal waren offen dagegen und sieben andere Staaten haben überhaupt nicht mitgetan bei der Abstimmung. So ist denn Ruß land in den Völkerbund ausgenommen. Traurig ist es, daß der Völkerbund nicht imstande war, Rußland wenigstens so lange noch von sich ferne zu halten, als es seine weltrevolutionären Ziele, seine Gottlosenpropaganda und die unmenschliche Be drückung

seiner Untergebenen nicht endgültig aufgibt. Man hat allerdings von den Russen verlangt, daß sie jetzt ein bißchen Menschlichkeit und Kultur annehmen, wenn sie schon in Genf mitreden wollen, und der irische Vertreter De Valera hat eigens darauf hingewiesen, daß die Verfolgung der Religion in Rußland jetzt auf hören müsse, denn das sei der Wunsch Hunderter von Millionen Christen: aber Litwinow, der Führer der russischen Delegation, hat gleich bei seiner ersten Rede im Völkerbund schon gesagt

, daß eine Zusammenarbeit mit dem Völkerbund nur unter der Bedingung möglich sei, wenn sich die übrigen Mitgliedsstaaten in die Ver hältnisse der Sowjetunion in keiner Weise einmischen. Also soll Rußland mit den Christen machen können, was es will: gegen die Zwangsarbeiten in Sibirien, gegen die Zerstörung der Familie, gegen die Vernich tung des Privateigentums und des Wohlstandes und gegen den Hungermord an Millionen von Menschen sott der Völkerbund „in keiner Weise" einschreiten kön nen! Und ob Litwinow wirklich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1922
Umfang: 8
in der L a g e i st, eine ■ Gestern hat sich in Genf der Bölkerbundrat versaninielt, um über eine Reihe von aktuellen Fragen zu beraten. An erster Stelle der Tages ordnung steht das österreichische Hilssproblem, über das Präsident Da Gam a eine längere, einleitende Ansprache hielt, aus der selbst die größten Optimisten nicht die Hoffnung zu schöp fen vermögen, daß Oesterreich vom Völkerbund geholfen werden wird oder kann. Schon die Wendung in den Ausführungen des Präsiden ten. daß der Völkerbund rat zu „prüfen

" haben werde, „ob er in der Lage ist, eine Lösung der .österreichischen Frage, so wie sie jetzt ausgerollt worden ist, zu v e r s u ch e n, und wenn ja, unter welchen Bedingungen", klärt darüber auf, daß der sogenannte „Völkerbundkredit" noch in wei ter Ferne ist. lieber die Eröffnung und den Verlauf der Sitzung, sowie über die Aussichten für Oester reich vom Völkerbund Hilfe zu bekommen, lie gen nachstehende Meldungen vor: Hie BAkerbavWifr für LeSrrreich. Geringe Aussichten auf Verwirklichung. Gens, 31. Aug

reichische Frage behandelt wurde, wurden sat zungsgemäß auch die österreichischen Delegierten beigezogen, nämlich Außenminister Dr. Grün- b e r g e r, der ehemalige Botschafter Meus dorfs sowie Dr. Pflüyl, der ständige Ver treter beim Völkerbund. Präsident Da Gama erklärte, es handle sich vor allem darum, den Vorgang festzustelleu, "der bei der Behandlung des österreichischen Pro blems einzuschlagen sei. Er führte aus: Wir alle wissen die Wichtigkeit und Dringlichkeit des österreichischen Problems

bei allen seinen ^spre- chungen und Entscheidungen in engster Fühlung mit den österreichischen Vertretern bleiün. Es ist eines der Grundprinzipien des Völkerbund paktes, der jedem Lande, das nicht im Völker bundrate vertreten ist, gestattet, einen Repräsen tanten in den Rat zu entsenden» der gleichberech tigt mit den anderen Mitgliedern des Rates ist, solange es sich um eine Frage handelt, die den betreffenden Staat besonders interessiert. Die Vorschläge des Präsidenten werden hier auf e i n st i m m i g angenommen

der Ententestaatsmänner von einem Kredit von 15 Millionen Pfund, dessen Sicherstellung damals jedoch abgelehnt worden war und nun vom Völkerbund beschlossen werden soll. 15 Millionen Pfund wären jetzt nach dem Kursstand vom 30. August rund 5188 Milliarden 600 Mil lionen Kronen, ein Sümmchen, mit dem sich trotz der ungeheuren Entwertung der Krone vom Juni bis August doch etwas ansangen ließe, um unsere zerrüttete Volkswirtschaft einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen. Nach der Frie densparität der Krone wären

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.05.1931
Umfang: 6
Henöersons, zu Frankreich und zum Völkerbund. ,D>aily Expreß", der seit einigen Wochen den Austritt Englands aus dem Völkerbund und die Konzentrierung der englischen Wirtschaftspolitik auf das britische Empire predigt, meint, der Völkerbundrat habe sich, getreu seiner Tradition, wieder einmal um seine Aufgabe herumgedrückt. „News Chronicle" redet von einem Triumph des gesunden Menschenverstandes und preist öen Völkerbund als öen größten Vermittler der Welt. „Evening News" und „Daily Mail" stellen fest

desUeberraschenöen und Unangebrach te n zu verleihen. Eine Klarstellung ist um so nöti ger, als Frankreich seinerseits seinen Standpunkt mit rücksichtsloser Offenheit vertritt und bereits hat durch- blicken lassen, daß es, wenn der Haager Gerichtshof die Legalität der Zollunion anerkennen sollte, sich mit diesem Spruch nicht zufrieden geben, sondern neue Einwänöe erheben würde. Lebhaft erörtert wird hier die Frage, ob die Entwicklung der Dinge zu einem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund führen

könnte. Die „Morning Post" will wissen, daß Deutschland, wenn das Haager Schieds gericht in der Zollunion einen Verstoß gegen die Friedens verträge feststellen sollte, einen solchen Spruch als den besten B e w e i s für die U n g e r e ch t i g k e i t dieser Ver träge deuten und ausbauen würde. Deutschland werde in diesem Falle offiziell und feierlich öie Revision der Friedensverträge fordern. Sollte es mit dieser Forderung dann nicht durchdringen. so würde es aus dem Völkerbund austreten und dann da stehen

, wo die Vereinigten Staaten und Rußland bereits stehen. Der Völkerbund würde dann den Rest seines Prestiges und seines Einflusses ver lieren. Demgegenüber ist „Evening Standard" überzeugt, Deutschland werde nicht aus dem Völkerbund austreten, aus dem einfachen Grunde, weil es gar nicht nötig habe, drastische Maßnahmen anzuwenden, um die Zoll union zu verwirklichen. Deutschland habe durch das Ver bleiben im Völkerbund nichts zu verlieren und alles zu gewinnen. Die Stürme, die über Genf hinfegten, schadeten

Deutschland weniger als allen andern. Alles, was Deutsch land und Oesterreich zu tun hätten, um zum Ziele zu ge langen, sei, st i l l z u s i tz e n und öie Dinge an sich heran kommen zu lassen. Keine Nation, nicht einmal Frank reich und am allerwenigsten England, würde Gewalt anwenden, um die Zollunion zu verhindern. Das Schlimmste, das Deutschland passieren könnte, sei sein Ausschluß aus dem Völkerbund, aber auch das würde ihm mehr nützen als schaden. Auch ein Ausschluß aber sei höchst unwahrscheinlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 09.07.1936
Umfang: 16
Völkerbund. Pfeifende Zeitungsleute, eine lange Nase und ein Toter. Letzte Woche find die Völkerbundmänner wieder ein mal zusammengekommen. Ihre Sitzungen haben in der Hauptsache den Sanktionen gegolten. Auch über Danzig ist geredet worden. Fast jeder Delegierte hat gesagt, daß der Völkerbund reformiert, d. h. umgemodelt werden müsse. Auch drei Zwischenfälle hat es gegeben, nämlich einen Toten, pfeifende Zeitungsleute und eine lange Nase. Die Herren sind vom Dienstag bis zum Samstag beisammen

, in dem er den Völkerbund um einen Kredit von 10 Mil lionen Pfund zum Kriegführen ersuchte. Als der Negus zum Nednertisch ging, fingen die italienischen Zeitungsleute im Saal zu pfeifen an. Im nächsten Augenblick wurden sie von der Polizei hinauserpediert. Dabei klatschten die meisten Abgeordneten, die das Verhalten der Italiener krumm genommen hatten, Beifall. Die meisten Staaten bliesen ins gleiche Horn. Als ihr Wortführer kann der englische Außenminister Eden gelten. Dieser erklärte, England sei dafür, daß die Sank

tionen als unzweckmäßig aufgehoben, die italienischen Er oberungen in Abessinien aber vom Völkerbund in keiner Weife anerkannt werden sollten. Es gab aber auch Staaten, welche die Sanktionen fortgesetzt (Südafrika), ja verstärkt (Meriko) wissen wollten. Als man aber abstimmte, blieb Abessinien mutterseelen allein. 44 Staaten waren für die Aushebung der Sanktionen, vier Staaten stimmten nicht mit. Demnach werden die Sanktionen am 15. Juli auf gehoben. Dem heikelsten Punkt, nämlich der Anerkennung

eS nach wie vor mit dem Völkerbund, die anderen meinen, daß daneben auch noch ein amerikanischer Völker bund gegründet werden solle. Die dritte Gruppe glaubt, daß die Amerikaner die anderen unter sich lassen und ihr Heil einzig und allein in einem amerikanischen Völkerbund suchen sollen. — Vor der Abstimmung gab es wieder einen Zwischenfall. Ein Zeitungsphotograph hat sich im Sitzungs saal erschossen. In seinem Abschiedsbrief an den Völker bund schrieb er, daß er durch seine Tat auf die Lage der Juden in Deutschland aufmerksam

wollte die deutschen Offiziere emvfangen, die aber im letzten Augenblick absagten. Bald darauf hielt der natio nalsozialistische Gauredner gegen den Völkerbund eine scharfe Rede. Auf da« hin beschwerte sich der Dölkerbund- kommissär. Der nationalsozialistische Senatspräsident Greiser, den man nach Genf geladen hatte, hat sich vor den Völkerbundmännern kein Blatt vor den Mund genommen. Als er in den Saal gehen wollte, ersuchte ihn der Portier um einen Ausweis. Greifer schnauzte ihn aber an: „Da fliegt man 2000

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