verbreitete Krankheit zum Erlöschen bringen. Luis O-berkalmsteiner i Der Faschingsball Der Unterhofer sitzt gemütlich beim war men Ofen und hat sich grad sein Pfeifl an- gezündet. „Heut’ wärs amal rüebig“, sagt er zu sich selber. Damit hatte er auch recht, denn heute war alles, Knechte und Mägde, selbstverständ lich auch Hansl, der junge Unterhofer, hinun ter zum Mondscheinwirt auf .den Faschings ball. Doch die gemütliche Ruhe war ihm nicht lang vergönnt. Kaum war er eine Vier telstunde dagesessen, ging
die Tür auf und der Karner Michl trat, ein. Er setzte sich zum Unterhofer und zündete sich eine Zigarette an. Der Unterhofer War über seinen Besuch durchaus nicht erfreut, denn der ^Tichl war ein Spitzbub, ein rechter Lump, voller Bos heit und Tücken. Darum fragte der Unterhofer ein wenig ärgerlich: „Was geht mit dir heut, Michl? Bist dich wohl vergangen, sonst wärst nicht da her- aufgeraten! Heut’ sind doch alle Narren beim Mondschein ■ drunten!“ „Ja freilich,’ ich weiß, • Unterhofer“, ant wortete
der Michl, ;,grad deswegen bin ich da. Weißt, ich muß dir etwas Wichtiges er zählen, das dich vielleicht interessieren könnt. Dein Bub, der Hansl, ist heut mit der Nach barstochter, der ZiggLberger Liesl, .auf den Ball. Hättest sehen sollen, wie sie mitsammen freundnachbarlich hinuhtermarschiert sind!" Der Unterhofer war aufgesprungen und blickte den Michl mit zornfunkelnden Augen an. „Das lügst, du Hallodri; die Unterhofer haben mit den Zigglerischen nichts zu. tun! Schau, daß du weiterkommst und lüg
einem anderen das Maul voll anl Einmal ich glaub dir keine Silbe!“ Nun stand der Michl auf und tat fast belei digt: „Mich geht’s ja nix an, hab dir’s nur gut gemeint!“ Heftig schluig er die Tür hinter sich zu. Der Unterhofer aber begann zu räsonieren und zu schimpfen: „Warum geht der Lümmel, der miserable, da hera,uf, seine Goschn auszulaarn? Das hätt’ er wohl sonstwo tun können! Und erlogen ist’s, mit Stumpf und Stiel erlogen!“ Nach einigem Nachdenken kamen ihm aber doch die Zweifel. „Wenn’s aber doch wahr wäre
hinuntermarschiert zum Mondscheinwirt. „Aber heut wird sie’s krie gen, das Laster!“ Drunten angefcommen, schlich er sich vorerst ans Fenster und sah in den Tanizsaal hinein. „Himmelherrschaft, da geht’s zu wie in •einem Hexenkessel, ja fast wie in einem Wespenkachel“, stellte der Ziiggl fest und schaut und spekuliert, bis er endlich seine Tochter mit dem jungen Unterhofer herum wirbeln sah. „Jetzt, Madl, ist’s aus mit deine Falschheiten, heut kommst mir nimmer aus!“ So zischelte der Ziggl voll Zorn und eilt