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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 28.11.1908
Umfang: 12
, die durch die Teilnahme der parlamentarischen Parteien ihr Gepräge erhalten soll. Dies zu erreichen, halte er vor allem eine objettive wohlwollende Neu tralitätspolitik für notwendig. Keine Partei verfüge über ihn, er wolle das Vertrauen aller Parteien er werben. Der Minister kündigte die baldige Einbrin gung eines Sprachengesetzes und eines Gesetzes über die Kreiseinteilung von Böhmen an. Oie Studentenunruhen in Men. Die Revolverschießerei der welschen Studenten in Wien in der Aula der Universität

Hat unter den Deutschen aller Parteien in Oesterreich Erbitterung und Höchste Entrüstung Hervorgerufen. Fast einmütig brand markt die deutsche Presse das Vorgehen der Italiener als geradezu verbrecherisch. Die Untersuchung ist ein geleitet, die Universität und die technische Hochschule find geschloffen, letztere jedoch bald wieder geöffnet worden. Der Ministerpräsident wurde zum Kaiser berufen, um ihm über den Vorfall zu berichten. Aber was wird das Ende vom Liede sein: daß die Welschen als halbe Märtyrer hingestellt

Universität. Sie traten in den Streik, veran stalteten Umzüge und sandten Telegramme an das Unterrichtsministerium. Die Lehrerbildungsanstalt in Rovereto wurde durch Geschrei gezwungen, zu schließen. In Triest fanden ebenfalls lärmende Demonstrationen statt. In Reichsitalien fanden die irredentistischen Skandale ein lebhaftes Echo. Von Rom, Turin, Genua, Parma, Bologna werden Straßenkundgebungen gegen Oesterreich gemeldet, die allerdings mehr auf italienische innerpolitische Zwecke ausgehende Mache

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 28.11.1908
Umfang: 8
protestierte gegen ?das Urteil und rief: „Nicht eine Stunde nehm' ich an, ich habe nicht gestochen!' Er wird vermutlich die Berufung einbringen lassen. Die blutige« Zusammenstöße auf der Wiener Universität. ver amtliche vericht über Sie Kevolverexaelle. Die amtliche Darstellung der montägigen Vorfälle an der Universität lautet: Am 23. No vember 1908, vormittags 9 Uhr, erschienen zirka 180 bis 200 italienische Studenten, die in der letzten Zeit wiederholt in Straßendemonstrationen ihrem Unmut wegen

*. Die gegenseitige Erbitterung führte schließlich zu einem heftigen Handgemenge, in dessen Verlauf Revolverschüsse gegen die an drängenden Deutschnationalen abgefeuert wurden. Von den Vorfällen, die sich in der Aula abspielten, hatten die vor der Universität im Dienste gestandenen Polizeibeamten keine unmittel bare Kenntnis. Es lag für sie anfänglich, da die Aufrechterhaltung der Ordnung auf akademi schem Boden zunächst der Universitätsbehörde zu kommt, kein Anlaß zum Betreten des Universitäts gebäudes

vor. Als jedoch die behördlichen Or gane auf der Straße die Schußdetonationen ver nahmen, wollten sie sofort mit gezogener Waffe zu den Toren, um in die Universität zu ge langen, doch konnten sie sich durch den Knäuel der aus dem Gebäude drängenden Studenten keinen Weg bahnen, zumal das mittlere Tor ge schlossen war und nur die beiden kleineren Seiten-- tore offen standen. Die Aula war in wenigen Augenblicken geleert und mußte nun die Wache aus der Rampe und auf der Straße Vorsorge treffen

Gebrauch gemacht hatten, wurden sofort dem Gedränge entzogen und dem Amte über stellt. Die feststellbare Zahl der Verletzten und Verwundeten beträgt 33. Schatte liunömachung cles «Mors. Der Rektor der Wiener Universität erließ am Dienstag folgende Kundmachung: Die Vor halle der Wiener Universität hat am gestrigen Tage den Schauplatz von Szenen abgegeben, die eine tiefe Verletzung der Heiligkeit des aka demischen Bodens, ein Hohn auf die akademische Ordnung, eine Schmach für die Schuldigen

der brutalen Gewalt akte die tiefste Empörung zum Ausdruck und werde gegen dieselben mit den schwersten Diszi- plinarmitteln vorgehen. Das Universitäts-Haupt-- gebäude bleibt bis auf weiteres geschlossen. Prüfungen und Promotionen bleiben aufrecht. — Vormittags wurde in der Aula ein gerichtlicher Lokalaugenschein vorgenommen. Wie lange die Sperrung der Universität dauem wird, steht noch nicht fest. Keinesfalls wird jedoch die Universität im Laufe dieser Woche wieder eröffnet werden. ein Memorsnclum Ser

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 12
Datum: 28.11.1908
Umfang: 12
werden, l Sdvwaf. (Verschiedenes.) Am 25. ds. hielt der deutschfreiheitliche Verein im Gasthaus zum Kirchbräu eine Plauderstube ab, die wiever sehr gut besucht war. Der Obmann Herr Bürgermeister Ernst Knapp berichtete über den Ausgang der Wahl in Innsbruck und über die Vorgänge in Wien. Gegen das Verlangen der Italiener nach einer italienischen Uni versität könnte man ja nichts sagen, doch mögen die Heren Italiener ihre Universität selber zahlen. Weiter teilt Bürgermeister Knapp mit, daß Abg. Schraffl

betrug 56.000 Kronen. r 'Orient. (JtalienischeDemonstrationen.) In Trient kam es zu studentischen Demonstrationen für die Errichtung einer italienischen Universität. Die Menge verhinderte die Vorstellung im Teatro Soziale und zog dann, die Garibaldl-Hymne singend, vor die Bezirkshauptmannschaft. Polizei und Militär stellten die Ruhe wieder her. Mörgl. (Theater.) Sonntag spielte in Astners Saal die Theater - Gesellschaft von Hopfgarten den Tatzlwurm. Das Spiel war sehr gut. Auch der Besuch

hat sich selbst der Polizei gestellt. Cetegramm! Innsbruck. Der Hochschulausschuß der deutsch freiheitlichen Hörerschaft der Universität Innsbruck erlaubt sich mitzuteilen, daß der Antrittskommers nicht am 28. November stattfindet, sondern auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Persönliche Verständigung von der Absage erfolgt nicht. med. Weber, dzt, Vorsitzender. Eingesandt. Krkkürung. Der gefertigte Verein war entschlossen, das „Ein gesandt" des Bürger- und Bauernvereins in No. 92 des „Grenzboten" unerwidert zu lassen

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Volksblatt
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Seite 7 von 10
Datum: 28.11.1908
Umfang: 10
von der Aula aus die Rampe zurückgetrieben. Die Polizei, die vor der Universität in Be reitschaft stand, war, als aus der Aula die Schüsse ertönten, auf Befehl des anwesenden Kommissärs mit gezogenem Säbel aus die Rampe ge stürmt und suchte hier die rausenden Gruppen zu trennen. Ein Teil der Italiener wurde verhaftet, und der andere Teil flüchtete über die Rampe gegen das Liebenberg'Denkmal und in das der Universität gegenüberliegende Cafe „Wien'. Die Polizei, die mittlerweile von den Vorfällen in der Aula

unterrichtet worden war, hatte sofort alle Eingänge der Universität besetzt und verweigerte jedem den Ein- und Austritt. In der Aula konnte man jetzt erst die Folgen der Rauferei sehen. Zahlreiche Verwundete mußten geborgen ^werden. Im ganzen wurden vierund zwanzig Verletzte zum Teil in die Portier loge und zum Teil in das medizinische Dekanat gebracht, wo sie verbunden und von der Rettungs gesellschaft, die mittlerweile erschienen war, über nommen wurden. Die noch in der Aula und auf der Rampe anwesenden

Deutschnationalen stimmten die „Wacht am Rhein' an. Die Polizei hatte unterdessen den Platz vor der Universität geräumt und die Ring straße in ihrer ganzen Breite abgesperrt. Eine Anzahl italienischer Studenten hatten sich in das Case „Wien' geflüchtet. Als die Polizei hievon Kenntnis erhielt, wurden sofort alle Ein gänge des Cafes polizeilich besetzt. Ein Kommissär begab sich mit mehreren Wachleuten in das Lokal und nahm allen dort anwesenden Studenten die Legitimationen ab. Diejenigen, welche die Abgabe

der Legitimationen verweigerten, wuroen verhastet und unter starker Eskorte zum Stadtkommissariate gebracht.' Zu diesen Vorgängen bemerkt das Wiener „Vaterland' treffend solgendes: „Was sich heute an der Wiener Universität abspielte, war nur eine unausbleibliche Konsequenz aus den Vorgängen des Sommers. Man hat viel zu lange den Studenten die Ansicht geradezu sug geriert, daß sie in den Hallen der Universität tun dürften, was sie nur wollten; man hat ihnen Frei briefe zu gröblichsten Exzessen aller Art

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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 30
Datum: 28.11.1908
Umfang: 30
werden, ein parlamen tarisches Ministerium zu bilden. Tschechische Blätter melden: Minister präsident Freiherr von Bienerth wolle bei den fortgesetzten Verhandlungen mit den Parteiführern bezüglich der Beamtenfrage und Universitätsfrage eiue Formel fin den, welche es den Deutschen und Tschechen erlaube, sich vorläufig der Regierung gegen über neutral zu verhalten. Eine Kevolverlcklacht an der Mener (Universität. An der Wiener Universität kam es am 23. ds. in der Aula zu einem Kampfe der für die italienische

Universität demon strierenden italienischen Studenten mit den deutschen. Man schlug sich mit Schlagrin gen, eisernen Stöcken, Degenstöcken, schließ lich krachten etwa 18 Revolverschüsfe. Die Sicherheitswache räumte die Aula. Etwa 15 Studenten wurden verletzt. Die Uni versität wurde geschloffen. Die Bevölkerung ist sehr erregt; man befürchtet Straßende monstrationen, auch scharfe Regierungsvor kehrungen werden erwartet. Infolge der welschen Schandtaten an der Wiener Universität wurden die Univer sität

, die Technische Hochschule, die Hoch schule für Bodenkultur und die tierärztliche Hochschule geschlossen. Vorlesungen finden nicht statt. Man will vor dem 2. Dezem ber keine weiteren Störungen haben. Die italienischen Blätter verurteilen ein stimmigdieHaltungder österreichischen Behör de bei den Vorfällen an der Universität. Die antiösterreichischen Kundgebungen ha ben sich überganzIta! ien ausgebreitet, ins besondere in Turin, Mailand, Bologna, Florenz und Neapel fanden Umzüge statt, bei denen

österreichische Fahnen verbrannt ^ und Schmähungen gegen OesterreioAlpU^' den Dreibund ausgestoßen wurden. Miedererrichtung einer italienischen Kechtskakuität. An der Wiener-Universität ist alles ruhig. Die Zeit meldet, daß in der Audienz Kane- ras beim Kaiser die Vorlage betreffend eine italienische Rechtsfakultät nach Weihnachten beschlossen wurde, doch blieb der Standort unentschieden. Die Forderungen der italienischen Studenten. Der Leiter des Unterrichtsministeriums, Ritter v. Kanera, teilte

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 28.11.1908
Umfang: 8
, die sich unter Beck auch so eisolgreich erwiesen. Sie teilten Montag früh dem Rektorate der Universität mit, daß sie die Demonstrationen fort setzen, versprachen aber, in der Unioersitätsaula weder zu singen noch zu sprechen. -Dies wurde nicht eingehalten und es kam zu argen Ausschreitungen. Amtlich wird hierüber berichtet: Am Montag 9 Uhr vormittags erschienen zirka 180 bis 200 italienische Studenten, die in der letzten Zeit wiederholt in Stratzendemonstrationen ihrem Unmut wegen der bisherigen Nichterfüllung

der italienischen Hochschulforderungen Ausdruck gegeben hatten, in der Unioersitätsaula und nahmen neben der Rektoratsstiege Aufstellung. Bald darauf sammelten sich auch zahlreiche deutschnationale Hochschüler in der Aula an. Gegen 10 Uhr vormittags brachen die italienischen Studenten in Rufe: „Hoch die italienische Universität' aus und stimmten die italienische Hymne an. Die Deutschnationalen beantworteten diese Demonstration mit Pfuirufen und sangen die „Wacht am Rhein'. Die gegenseitige Erbitterung führte

schlietzlich zu einem heftigen Handgemenge, in dessen Derlauf Reooloerschüsse gegen die andrängenden Deutschnationalen abgefeuert wurden. Bün den Vor- sällen, die sich in der Aula abspielten, hatten die vor der Universität im Dienste gestandenen Polizei beamten keine unmittelbare Kenntnis. Es lag für sie anfänglich, da die Ausrechterhaltung der Ordnung auf akademischem Boden zunächst der Unioersitäts- behörde zukommt, kein 'Anlaß zum Betreten des Unioersitätsgebäudes vor. Als jedoch die behördlichen Organe

auf der Straße die Schußdetonationen ver nahmen, wollten sie sofort mit gezogener Waffe zu den Toren, um in die Universität zu gelangen, doch konnten sie sich durch den Knäuel der aus dem Gebäude drängenden Studenten keinen Weg bahnen, zumal das mittlere Tor geschlossen war und nur die beiden kleineren Seitentore offen standen. Die Aula war in wenigen Augenblicken geleert und mußte nun die Wache auf der Rampe und auf der Straße Vor sorge treffen, um ein Uebergreisen der Tätlichkeiten aus die Straße

zur Erwiderung des Feuers gezwungen. Alle die Erhebungen haben bewiesen, daß nur die Italiener geschossen haben, sie hatten schon vor einigen Tageu mit Re- ooloerschüssen gedroht. Beim Rektorat wurden neun Stück in der Aula Vorgefundene Projektile, einige D.lche, Stöcke mit daran gebundenen Messern, Degen stöcke, Totschläger und Schlagringe, alle au» dem Besitze italienischer Studenten, hinterlegt. Unioersität und Technik wurden geschlossen. Der Rektor der Universität hat eine sehr scharfe Kundmachung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 12
Datum: 28.11.1908
Umfang: 12
die betreffen den Hochschulen für das ganze Seme ster zu schließen, was sür die Studieren den den Verlust des ganzen Semesters bedeu ten würde. Die Slovenen und die italienische Nni- - versität. Wien, 27. Nov. Ter Vertreter der Triester Dr. Ryba r, begab sich znm ^ttnlstcrpräsidcnten Baron Bienerth und er klärte ihm, daß die Slovenen, ebenso wie sie für sich eine Universität verlangen, prinzipiell auch jeder anderen Nationalität das Recht auf öucrkennen. Mit Rücksicht jedoch auf die Verhältnisse

wird, daß dieselben vor her ihrerseits die slavifchcn Mitbürger bezüglich ihrer Schnlfordernngen znfrieden stellen. Baron Bienerth nahm die Aufklärungen znr Kennt nis und bemerkte, daß die Lvsuug der italie nischen Univerfitätsfrage nnr im Einvernehmen mit den übrigen parlamentarischen Parteien er folgen werde. Demonstrationen italienischer Studenten in (yraz. Graz, 27. Nov. .Heute mittags fuhren meh rere, bei den legten Zusammenstößen auf der Wiener Universität verletzte Studenten auf der Reise nach Triest hier dnrch

. Eine Gruppe vou' 150 italienischen Studeuten hatte sich aus dem Perron des Südbahnhoses eingesuuden und brachte ihren verletzten Kameraden stürmische Ovationen dar. Mehrere Studentinnen reichten den Verletzten Blumengewinde. Als der Zng aus der Halle fuhrs, saugen die italienischen Stndcnten nationale Lieder und brachen in Nuse: „Hoch die italienische Universität in Triest' ans. Zahlreiche Deutsche, welche sich iu dem Zuge uud auf dem Perron befanden, brachen in Pfuirufe aus. Die italienischen Studenten

zerstreuten si ch hieraus. Briest, 28. Nov. Eine Menge von 2l).(>l)i) Menschen bereitete den heimkehrenden 1-ii) ita lienischen Studenten große Ovationen. Italienische Streik«? und Proteste. Görz, 23. Nov. An den hiesigen Mittel schulen wurde der Unterricht zum Protest gegeu die Universität?--Exzesse suspendiert. priest, 28. Nov. .Hier wurde» Schülerftreits bis 3. Dezember beschlossen. Die antiösterreichischen Demonstrationen Rom, 27. Nov. Tie italienische Re- gieruug sprach dem Botschafter Lützow

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 48
Datum: 28.11.1908
Umfang: 48
; er soll der neuen Kammer vorgelegt werden. Die Tagesordnung war nach der Erledigung dieser Punkte erschöpft. Eine Kundgebung g geu die Triester Handels kammer. Kammerrat K i r ch m a y r kan:' auf jene Sit¬ zung der Handelskammer von Triest zu sprechen, in welcher über die Vorgänge au der Wiener Universität und die italienische Universitätsfrage debattiert wurde. Unter anderen: sagte in jener Sitzung der Kammerrat Pototschnig die Aufgabe der Kammer fange

nicht bei einem Ballen Baum¬ wolle an und endige nicht bei einen: Sacke Kaffee. Die Zeiten feien vorüber, wo die Uni¬ versitäten nur zur Heranbildung vog Ärzten und Advokaten dienten. Die Kammer darf nicht zusehen, wie die Söhne italienischer Kaufleute an den deutschen Universitäten durchgeprügelt und mit Revolvern angeschossen wer¬ den: (!) auch sie müsse trachten, daß endlich Triest und die Italiener eine eigene Universität erhalten Es wurden den iLglienischen

Studen- JLNshrmker Nachrichten Rr. 275. Seite 9. Len die Sympathien und die Liebe der Triester Handelskammer dann einstimmig ausgedrückt. KR. Kirchmayr gab hiezu folgende Er¬ klärung ab: „Den Zeitungsberichten vom 25. d. Mi. mu߬ ten wir zu unserem größten Befremden ent¬ nehmen, daß die Triester Handels- und Ge¬ werbekammer anläßlich der Kravalle an der Wiener Universität den italienischen Studenten ihre Sympathie einstimmig ausgedrückt

zu einem großen Skan¬ dal. Tie Berliner Ibsen-Gesellschaft Rehofs hat eine Aufführung der „Frau vom Meere" angekündigt. Im Theater befanden sich- be¬ sonders auf der Galerie, viele junge Italiener. Als sich der Vorhang hob, erschollen stürmische Rufe: „Hoch die italienische Universität!" Die Leute sangen italienische Lieder und verlangten schließlich vom Orchester die Marseillaise. Als den: Verlangen nicht entsprochen wurde, begann der Lärm von neuem

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 28.11.1908
Umfang: 8
, Trauerfahnen werden ausgehängt an den öffentlichen Gebäuden, die aufreizendsten Reden werden gegen Oesterreich gehalten, das „nationale Komitee für Trient und Triest' predigt in einem Ausruf direkt den Krieg gegen Oesterreich. In Rom wurde die Universität zum Zeichen der Trauer über die „Fatti di Vienna“ geschlossen. Die italienischen Blätter berichten mit Behagen über diese österreich- feindlichen Kundgebungen in Rom, Florenz, Neapel, Genua, Mailand, Bologna usw., wobei österreichische Fahnen verbrannt

wurden. In Triest, Zara, Eörz, gab es überall lärmende Demonstrationen für die italienische Universität in Triest und gegen die Deutschen, evviva Italia! und dgl. wurde gerufen, den revoltierenden italienischen Studenten wird Geld geschickt. Die italienischen Ab geordneten ergehen sich überall an den Regierungs stellen in Anschuldigungen gegen die deutschen Studenten, die italienischen Reoolverschützen müssen die veifolgte Unschuld darstellen. Das Allerschönste wird in Welschtirol aufge- führt

. Dort sind die Mittelschüler in Streik getreten, um für die volksgcnössischen Revolverhelden in Wien und für die welsche Universität zu demonstrieren. Zn Trient konnten am italienischen Obergym- ia>ium am?vrUtSou, ie>,tc icimiiutn yv^ütri nur Studentlein des Untergymnasiums erschienen, in den drei oberstcr.Kiassen erschien kein einzigerStudent, in der V. Klasse ganze 14, der Mehrzahl nach aus dem Institute der Salesianer. Bon der handcls- schulc wollte auch ein Teil streiken, doch verhinderten cs die Eltern

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 28.11.1908
Umfang: 20
genug zu verilr von Bicncnh sein Programm, wenn man es !o leileudcu Borgänge an der Universität in Wien nennen darf, zur Kenntnis brachte. Es ist das ^ gerechten und rein sachlichen Beurteilung l Lehrkräfte an den Staatsgewerbeschnlen ohne erste > Lesung der Bndgetkommission zugewiesen. Nach Vornahme von Kominissionswahlen teilt der Prä siden: mit. daß Samstag nm l Uhr nachmittags eine außerordentliche Zestsivuug anläßlich des Re- ' gieruiigsjubilänins des Kaisers sw.ttfindet. Ter össentlichen

übertragbarer Krankheiten an eine Spezialkommission. der Antrag betreffend die Re gelung der Dienstverhältnisse und der Bezüge der dischen Hochschulunterricht in ihrer Muttersprache zu erkalten: in Erwägung, daß die in der Inns- brucker Hochschule für diese Zwecke schon vor Jahr zehnten getroffenen Einrichtungen sich als unzu länglich erwiesen nnd daß die vielsachen Unzn- kömmlichkeiten der damals befürchteten Utraqui» sierung der deutscheu Universität in Innsbruck zn der auch vom Tiroler Landtage

in einer Resolution die Ueberzeugung aus: Jnsolange die vollste Ruhe auf der Wiener Universität nicht hergestellt und nicht die sichere Gewähr geboten wird, daß ähn liche verdammenswerte Ausschreitungen italicni scher Studenten, wie die vom 23. d. M. sich nicht wiederholen und Sühne für das verbrecherische Vorgehen der italienischen Studenten nicht ge schaffen ist. darf an die Lösung der Frage der ita lienischen Fakultät nicht herangetreten werden Weiters wurde die Entsendung einer Abordnung

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 48
Datum: 28.11.1908
Umfang: 48
. Zu der jetzigen antiö ft erreich i- schen Hetze in Italien. Die mei¬ sten Wiener Berichterstatter reichsitalienischer Blätter haben in ihren Meldungen über die Exzesse der italienischen Studenten in der Wie¬ ner Universität nicht nur jede Spur von Takt, sondern auch den guten Willen vermissen las¬ sen, die Wahrheit zu sagen, um dadurch die Beziehungen zwischen Österreich-Ungarn und Italien vor Störungen zu bewahren. Obgleich noch am Tage

den 30. ds. M. auf unserer Universität zum Doktor der Philosophie proinoviert. (Volkstümliche Universitäts-Vor¬ träge.) Heute, den 28. d. M., findet im Hör¬ saale für Chemie, Anatomiestraße Nr. 1, der 3. Vortrag des Herrn Prof. Dr. I. Zehenter über „Luft und deren technische Verwertung" (mit Demonstrationen) statt. Beginn Schlag 8 Uhr abends. ^ (Ehrenmedaille.) Das k. k. Statthas- tereipräsidium hat dem Meßner beim fürst¬ bischöflichen Pfarramte in Mariabilf Baltasar

Ortner die Ehrenmedaille für 40jährige treue Dienste zuerkannt. (Antritts komme rs der deutsch frei¬ heitlichen Studentenschaft.) Der Hoch¬ schulausschuß der deutsch freiheitlichen Hörerschaft der k. k. Universität Innsbruck teilt mit, daß der AntrittsZommers nicht am 28. November stattfindet, sondern aus unbestimmte Zeit ver¬ schoben wurde. Persönliche Verständigung der Absage erfolgt nicht: (Plötzlicher Tod.) Gestern früh wurde der Tiefbau-Ingenieur Herr

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