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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
. Die deutschfreiheitlichen Studenten hatten gestern früh, da das Gerücht verbreitet wurde, daß die Klerikalen abermals die Vorlesungen stören wollen, rechtzeitig die Universität besetzt. Die klerikalen Studenten sind aber am Vormittag nicht in der Universität erschienen. Um Mittag war in der Stadt das Gerücht verbreitet, daß nachmittags Bauern zur Universität kommen soll ten, um „Ordnung" zu machen. Die Bauern blieben selbstverständlich aus; sie haben jetzt wohl Dringenderes zu tun, als für die katholischen Studenten zu raufen

. Gegen 3 Uhr nachmittags zogen die katholischen Studenten, unter denen diesmal besonders viele Pfaffen zu bemerken waren, korporativ in die Universität, worauf die Vorlesungen ungestört stattfanden. Nach den Ver lesungen fanden zwischen den Studenten Unter handlungen wegen Aufgabe des Kampfes statt. Die freiheitlichen Studenten verlangten von den klerikalen die Zusicherung, die Vorlesungen auf keinen Fall weiter zu stören, und würden ihrerseits dafür selbstverständlich dann jede Demonstration eingestellt

haben. Die klerikalen Studenten aber lehnten diesen Vorschlag rundweg ab und erklärten, sie werden demonftrie- ren, wenn es ihnen gutdünkt! Diese unerhörte Erklärung, die beweist, daß die Kleri kalen, die stets als die Verfolgten sich hinstellen, in Wirklichkeit die Ruhestörer sind, hat natürlich die freiheitlichen Studenten furchtbar erbittert und es ist wohl kein Wunder, daß sich diese Erbitterung später durch eine Demonstration Luft machte. Den Bemühungen des Rektors gelang es, Znsamme- pöße auf der Universität

auch das katholische Aktionskomitee geben sich, wie wir ( hören, in den letzten Tagen alle erdenkliche Mühe, '! die Bauern zur Unterstützung ihres Kampfes für die „katholische Wissenschaft^ nach Innsbruck zu bringen. Du über die geplagten Landleute augen blicklich besseres zu tun wissen, als sich in die ; durch die anmaßend freche UeberHebung der kle rikalen Studenten entstandenen Reibereien an der Universität zu mengen, .sannen die Träger der „katholischen Wissenschaft" nach, wie sie die Bauern in Aufregung

. Auch Abgeordneter Genosse Abram, der sich gemeinsam mit dem Herausgeber und dem Administrator unseres Blattes infolge der ver schiedenen Gerüchte zur Universität begab, wurde durch einen Beamten der Statthalterei zum Statt halter gebeten. Mgeordneter Abram leistete mit dem Herausgeber, des Blattes der Bitte Folge. Der Statthalter eröffnete unseren Genossen, daß eine klerikale Deputation (die vermut lich, nachdem Genosse Holzhammer aus der Statthalterei fort war, vorsprach), bei ihm erschien und erklärte

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 15 von 16
Datum: 20.05.1908
Umfang: 16
61 Zlleraner Aettuug Seite ? .p 'I l dmerhÄb und äußerhalb der Universität Mi nicht nur in! freiheitlichen Studentenkrersen, «n auch in,.den. freiheitlichen bürgerlichen. ^ eine ungeheure Erregung hervorgerufen. > nachträglich festgestellt werden konnte, hatten MrikÄM bereits im Laufe, des vorgestrigen »es in vertraulichen Beratungen? beschlossen, sLorlefsngen an der Universität unmöglich nachen. In den klerikalen Meisen wird dieser DK damit motiviert, daß der Uuterrichts- ^ster das Kompromiß

hatte man von den beabsich- m DeM nstrationen keinerlei Kenntnis gehabt. vohlMHnstäg als Sonntag herrschte an der iigenWniversität vollkommene Ruhe. Umso iraschter waren die freiheitlichen Studenten, sie, Heute vormittags zur Universität kamen das Tor.derselben verbarrikadiert vor- Die klerikalen Studenten, .die an der »sbrucker Universität einen weit größeren Pro- M,.als an den-übrigen österreichischen H'och- M ausmachen, und welche auch aus nicht- demische^,^ Kreisen großen Zuzug erhalten ten, veyoMten

den freiheitlichen Studenten iNn tritt uKd erklärten ganz offen, daß es muMnichts^anderes, alslun^ die Ei^wingung 5 Schließung der Universität zu tun sei. Trotz c erregten Auseinandersetzungen gaben die ikalen den Eintritt zur Universität nicht Ii. Inzwischen hatten sich. aber im Innern ' Universität ebenfalls stürmische Szenen 'äb- pielt. D5e/'ZW^^sMgen. Äarm7iÄch äußerst Mch besucht,,da nur. sehr Mnige freiheitliche cheilten.in der Uniyersität anwesend waren, ljo größer war die Anzahl der klerikalen Körer

, lche durH Lärmen Und Schreien die Sistierung ! VorlMngen erzwangen.- Alle Warnungen i Aektol^egenüber der Abordnung der kleri- m Studenten blieben erfolglos, so daß dem! ktorate Wichts anderes übrig blieb, als'^die Si- »ng aller: Borlesungen' und die Räunmug der Iiiversität zu veranlassen. Inzwischen kam! es pschen den vor der Universität Einlaß begehren freiheitlichen Studenten und den klerikalen l stürmischen Szenen. Erst als die Schließung r Universität bekannt wurde, brachen die kleri kal

. Studeuten in Beifall anstund verließen lter?lbsingung> der Voltshymne und anderer eder die .Universität. Vor derselben kam!, es mliH zu stürmischen.Svenen, denen jedoch die Beiß Wache alsbald ein Ende wachte. An dent ge schlossenen Tore der Universität wurde die Kund gebung des Rektors asfichiert, welche die Sistie rung der Vorlesungen bis auf weiteres mit Rück sicht auf. die turbulenten Borgänge bekannt gab. Inzwischen war es jedoch auch vor dent kleri kalen Akademikerhaus zu wüsten Szenen ge kommen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
der deutschnationalen Studentenschaft stehen." Der Grazer Bauernsturm findet auch in Krei sen der christlichsozialen Abgeordneten nicht all gemeine Zustimmung, und man spricht von einer Bewegung, die darauf abzielt, eine Separierung vom konservativen Flügel der Partei herbeizu führen. Die Vorgänge an der Innsbrucker Universität. Der gestrige Abend verlief ohne weiteren Zwi schenfall. Um! 6 Uhr fand beim „Grauen Bären" eine Vollversammlung der freiheitlichen Studen tenschaft statt, bei welcher die Situation beraten

wurde und die italienischen und kroatischen Stu denten ihre Solidarität mit den Deutschfreiheit lichen erklärten. Nach der Versammlung begaben sich die Studenten zu einem Demonstrationsbum mel in die Maria - Therefienstraße. Die freiheitlichen Studenten hatten in ihrer gestrigen Vollversammlung die Parole ausge geben, sich heute schon um 6 Uhr morgens vor der Universität einzufinden, um einen ähnlichen Eewaltstreich, wie er gestern von den Klerikalen verübt wurde, abwehren zu können. Sammel punkt

der freiheitlichen Studenten war das gegen über der Universität liegende Hotel „Grauer Bär", wo sie sich bis Vs7 Uhr früh vollzählig ver sammelt hatten. Einzelne Gruppen begaben sich um diese Zeit vor die Universität. Von den Klerikalen bemerkte man nur ab und zu einen, der dann über die Vorgänge seinen Gesinnungs genossen im „Akademikerhaus" Bericht erstattete. Beide Teile hatten einen regelrechten Kundschaf terdienst organisiert, um über die Situation im anderen Lager unterrichtet zu sein. Vor der Uni versität

war ein größeres Polizeiaufgebot postiert, das jedoch keinen Anlaß, fand, irgendwie 'einzu schreiten. Ohne daß es zu Zwischenfällen ge- kömmen wäre, wurden um 7 Uhr die Tore der Universität geöffnet. Am schwarzen Brett ist eine von gestern da tierte Kundmachung angeschlagen, in der es heißt: „Ter akademische Senat verurteilt auf d a s S ch ä r f st e das gesetz- und ordnungswidrige Vorgehen jenes Teiles der Studentenschaft, wel cher am heutigen Tage die Abhaltung der Vor lesungen unmöglich machte

Provokationen aus akademischen Boden zu garantieren. Der akademische Senat hofft zuversichtlich nicht vergebens den Rechtssinn und das Pflichtgefühl der Herren Studierenden hiemit angerufen zu haben und gibt zu bedenken, daß bei weiteren Unruhen die Schließung der Universität mit ihren, für den einzelnen so schweren Folgen unvermeid lich sein könnte. Der Rektor der k. k. Universität: Rudolf von Scala irr. p. Die Kundmachung wurde von der freiheitlichen Studentenschaft mit Befriedigung ausgenommen. Tie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
Eine Kundgebung des Wiener Rektors. Gestern vormittags wurde in der Aula der Wiener Universität nachstehende Kundmachung des Rektors Hofrates Professors v. Ebner an geschlagen : „Studenten! Entgegen der verbreiteten Mei nung, daß es an der Wiener Universität gestern zu Unruhen gekommen sei und daß speziell die kathol. Verbindungen dortselbst angegriffen wor den seien, muß ich der Wahrheit gemäß feststellen, daß dies nicht der Fall war. Vielmehr sind diese Verbindungen, wie ich mich persönlich

überzeugt habe, vollkommen unbehelligt in die Universität emgezogen, haben dort ihren Bummel ungestört abgehalten und ebenso unbehelligt die Universi tät verlassen. Ueber die Ereignisse, welche sich später außerhalb der Universität zugeiragen ha ben, bin ich nur durch sehr Widerspruchsvolle Zeitungsberichte informiert und daher nicht in der Lage, auszusprechen, wem hiefür die Schuld trifft. Jedenfalls ist die gesamte Studentenschaft meiner Mahnung, die Heiligkeit des akademischen Bodens zu wahren

, gefolgt, und ich spreche ihr hiefür in der Erwartung, daß sie dies auch in Zukunft tun werde, meinen Dank aus. Zugleich benütze ich diesen Anlaß, um den gegen die Universität gerichteten Angriffen, als ob sie die Gleichberechtigung akademischer Bür ger nicht zu wahren verstehe, entschieden zu be gegnen. Sowie die Gleichheit der Staatsbürger auf der gleichen Anwendung der Gesetze beruht, genau so beruht die Gleichheit der akademischen Bürger darauf, daß sie unterschiedslos den wohl erwogenen

w e r d e, daß von der Straße e i n b r e ch e n d e Ban den der Universität Vorschriften diktie rein» in welcher Form sie ihre feierlichen Akte vor nimmt. Ich werde das Meinigs tun, d ?a mit d i e Universitäten für diesen frechen An griff S ü hn e erhalten. Jedenfalls ver lange ich, um solche Schritte mit Erfolg unter nehmen zu können, daß die hiesige Studenten schaft den Vorfall in Graz nicht etwa ihrerseits! Ausgangspunkt von Gewaltakten nimmt. Wir würden uns dadurch gleichfalls ins Unrecht setzen. Der Rektor

der U n i v e r s i t ä t." DerBaueri,sturm auf die Grazer Universität. In Graz zittert die Erregung über den un erhörten Hausfriedensbruch der Klerikalen noch immer nach. Jeder einzelne fühlt sich durch den bru talen Vorstoß betroffen und allgemein ist man der Ansicht, daß sich das ganze Bürgertum zusammen- schließen müsse, um den Terrorismus der Bauern abzuwehren. Wenn die Führer der klerikalen Be legung die Bauern zum offenen Bürgerkrieg mobilisieren lallen, so werden sie das hiesige Bürgertum bereit finden, den Ansturm der Dun

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 10 von 24
Datum: 20.05.1908
Umfang: 24
, daß, wenn diese die Vorlesun¬ gen besuchen wollen, dagegen kein Hindernis obwalte, indem sofort das Tor der Universität freigegeben werde, sobald sich die Hörer der katholischen Partei oem Gebäude nähern. In der Tat begab sich die freiheitliche Studenten¬ schaft zum großen Teil in den erster: Stock und die katholische Studentenschaft betrat unge¬ hindert die Universität. UM ZtA Uhr begannen die Vorlesungen! der Professoren Wackernell und Wretschko. Am' Gang iM ersten

zu vermei¬ den. Dies wstr sehr notwendig geworden, da ja im weiteren Verlaufe der Zeit die Stim¬ mung auf beiden Seiten eine erregte zu Wer¬ den begann. Es schien nämlich fast unmöglich, ein beiden Parteien genehmes Programm für den Abzug aus der Universität zu finden. Rektor und Professoren verhandelten bald mit den Vertretern der freiheitlichen, bald mit jenen der katholischen Gruppe. Inzwischen war es schon fast 6 Uhr geworden. Trotzdem

war es möglich gewesen, den Vorlesungsbetrieb voll ausrecht zu erhalten. Endlich gelang es den Abzug in der Weise zu gestalten, daß die katho¬ lische' Studentenschaft zuerst das Haus verließ und ihr erst zehn Minuten später die freiheit¬ lichen folgten. Auch Leute sind seit 8 Uhr früh die Vor¬ lesungen in vollem Gange. Es herrscht völlige Ruhe auf der Universität. Der Rektor plant dem heute nachmittag zu einer Sitzung zu- sammentretenden Senate

Vorschläge zu erstat¬ ten, wie die Vorlesungen auch weiterhin auf¬ recht zu erhalten und mit den nach den aka¬ demischen Gesetzen den Universitätsbehörden zur Verfügung stehenden Mitteln etwaigen Aus¬ schreitungen mit größter Strenge zu be¬ gegnen wäre. Won auswärtigen Universitäten. Zu dm Vorgängen an der Grazer Universität. Aus Graz, 19. d. Mts., wird uns geschrie¬ ben: Heute mittag sprach beim Rektor der Uni¬ versität Hofrat D.r Hildebrand

eine Abord¬ nung der südslawischen freiheitlichen Studenten¬ schaft vor und überreichte ihm folgende Er¬ klärung: „Euer Magnifizenz! Festhaltend an dem Prinzipe der Gleichberechtigung und der Auto¬ nomie der Universität nehmen die südslavischen freiheitlichgesinnten Studenten gegen die Vor¬ kommnisse am letzten Samstag, 16. d. Mts., Stellung. 1. Sie protestieren dagegen, daß einem Teile der Hochschüler mit Gewalt der Ein¬ tritt auf die Universität

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
einige hundert Bauern unter Anführung des christlich-sozialen Abge ordneten Hagenhofer zur Universität. Die deutsch- nationalen Studenten wehrten ihnen den Zutritt und hielten das Tor der Univerfität besetzt. Sie schlugen sich mit den Bauern mit Totschlägern, Stöcken, Schirmen und Fäusten. Die Polizei eilte herbei, um die Kämpfenden zu trennen. Die Bauern wandten fich nun gegen die Wachleute, die fich der Angreifer mit den Säbeln erwehren mußten. Der Rektor erschien in der AmtStracht mit den Insignien

seiner Würde, um die Studenten zu beschwichtigen und sagte, die Promotion werde infolge der Unordnung nicht statt finden. Er trat unter das Tor und erklärte, die Bauern dürften nicht in die Universität. Der kath. Verbindung „Karolina" sei der Eintritt nicht verwehrt. Der Abgeordnete Hagenhofer wollte den Lauern den Einlaß erzwingen, worauf ihm der Rektor den Rücken kehrte. Endlich gelang es der Polizei, die Bauern zum Abzug zu bewegen. Darauf formierte fich die freisinnige Studentenschaft zu einem Bummel durch die Stadt

des Rektors auseinander zu gehen, stimmten die Studenten Lieder an, fie verwehrten jedem Freiheitlichen den Zutritt und verhinderten so 3V Vorlesungen. Erst als der Rektor die Univerfität auf unbestimmte Zeit für geschloffen erklärte, marschierten fie ab und begaben sich in das Akademikerhaus in der Gilmstraße. Die inzwischen von diesen Vorgängen benachrichtigten deutschen Studenten sammelten fich und begaben fich, als fie die Tore der Universität geschloffen fanden, vor das Akademikerhaus

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
' wurde übel zugerichtet. Endlich gelang es den Ueberfallenen, dis zur Elektrischen vorzudringen, doch als sie den Wagen besteigen wollten, wurden sie von den akademischen Plattenbrüdern vom Trittbrett herabgezerrt und neuerlich geprügelt. — Die einfache Eristenz katholischer Hochschüler stellen die Freisinnigen als „klerikale Vorstöße' hin und gründen darauf das Recht, dreinzuhauen. Am Samstag, 16. d., wurden die katholisch den kenden Studenten vor der Universität in Wien be schimpft und verfolgt

. Schon vor dem üblichen Aufzug der Korpora tionen hörte man Ruse unter den Freiheitlichen: „Heute hauen wir sie!' „Diesen Klerikalen werden wir's zeigen!' Doch hatte der deutschnationale Hoch schulausschuß für diesen Tag dem Rektor Ruhe zu- gesichert. Da wurde auf der Rampe ein Student der katholischen Verbindung „Norika' erkannt, der ohne Farben und Abzeichen in die Universität wollte. Ein Mitglied des Vereins „Symposion', das sich tags vorher an der Technik bei den Raufereien aus zeichnete, ruft

, daß jeder, der auf akade mischem Bod- n seine Hand gegen einen Studierenden erhebt, die Wiener Universität auf immer verlassen muß. Der Rektor.' Vor der Universität faminelten sich immer mehr Studenten an, mit der deutlichen Absicht, innerhalb der Universität zwar nichts zu unternehmen, dafür aber auf der Straße über die katholischen Verbin dungsstudenten herzusallen. Und als um 12 Uhr die letzten katholischen Studenten die Universität ver lassen hatten und auf die Rampe herausgekommen waren, brach

ein ohrenbetäubendes Geheul und Ge pfeife los, die Stöcke wurden geschwungen und in Sturmschritt drängte eine Masse von fünf- bis sechs- hundert jungen Leuten auf die zirka hundert Mann starken katholischen Studenten ein. Am lautesten und zahlreichsten machten sich die Juden bemerkbar, aber auch Deutschnationale waren trotz „deutschem Hoch- schulausschusse' darunter. An der Ecke ap der Universität schob sich starkes Wacheaufgebot zwischen Angreifer und Angegriffenen und unter Pfeifen, Johlen, Schreien

am Samstag kam es zu Skandalszenen an der Grazer Universität. Hierüber wird der „?. Y. K ' unter dem 16. ds. aus Graz gemeldet: Kaum hat sich die Erregung über die durch brutale Gewalt verhinderte Promotion des Prioat- dozenten Dr. Ude an der Grazer Universität gelegt, als wir von einem neuerlichen Gewaltjtreich zu melden bemüßigt sind. Durch den Terrorismus der Grazer „freiheitlichen' Hochschüler, die zu ihrer Verstärkung Mittelschüler, Techniker, Handelsakade miker herangezogen hatten, wurde

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
bekanntlich wieder aufgehobene D. R.) Schließung der Jnnsbrucker Universität eingebracht, der hinreichend unterstützt wurde. Die Abgg. Pri- sching, v. Pantz, Schoiswohl, Stockler, Schraffl und Genossen stellten folgenden Dringlichkeitsantrag: „Das h. Haus wolle beschließen: Die k. k. Regierung wird auf gefordert, die der Bauernschaft durch den Rektor der Wiener Universität angetane Beschimpfung („eine von d:r «sstraße hereinbrechende Bande') zu sühnen und Vorsorge zn treffen, daß solche Vorgänge

der tiefsten Empörung über? die klerikalen Gewaltakte gegen die' Grazev und Jnnsbrucker Universität Ausdruck gegeben. Ein Zusammenschluß mit der eh ? istl ich so zialen Partei zu geiueiusa-ueiu Vorgehen in nationalen Angelegenheiten winde-unter den obwaltenden Umständen als unmöglich er klärt, da die Christlich sozialen trotz aller Zurückhaltung der dcutschjfrci-- heitlichen Parteien uud trotz, aller Be mühungen der letzteren, eiuen friedlichen Zustand zu schaffen, den K a In Pf gegen die Frei heit

der Wiener uud der Grazer Universität mit aller Entschiedenheit zu rückzuweisen uud von der Regierung zu verlan gen, das; in dieser Richtung eine entsprechende Genugtuung der beleidigten Bauernschaft un verzüglich zuteil wird. Tie Christlichsoziale Ver einigung sieht den bezüglichen Entschließuugen der Regierung entgegen, nnd es behalten sich die Mitglieder derselben vor, sür den Fall, als die diesfälligen Entschließungen der Regie rung nicht befriedigend sein sollten

, gegen das U n t e r r i ch t s b u d g e t zu stimmen. Aus Stadt und Zand. Innsbruck, 20. Mai. (Herr Erzherzog Engen,) der bekannt lich eine Jnspizierungsreise nach Südtirol an getreten hat, ist noch gestern abends nach Bozen weitergefahren. Die ?lbreise voll dort nach Süden erfolgt hente. Der Herr Erzherzog wird wahrscheinlich, die ganze Woche über, viel leicht auch. noch länger, von Innsbruck sern- bleiben; am 30. d. Mts. begibt sich Se. kais^ Hoheit nach Wien zur Kaiserhuldigung des Mi litärs. (Von der Universität Innsbruck.) Ans

der Universitätskanzlei nnrZ> nns mitgeteilt: Gestern vormittag waren die Vorlesungen noch sistiert. Es war ja nach, der am' Vorabende abgehaltenen Senatssitzung noch nötig gewesen, die Dozenten von der Wiederausuahmv des Un- terrichtsbetriebes in Kenntnis zu setzen. So hatte der Senat den Beginn der Vorlesungen ans gestern 3 Uhr nachmittags a nberaumt. Schon lange vor 3 Uhr fand sich die freiheit liche Studentenschaft in großer Zahl an der Universität ein nnd hielt sich zunächst im' Gang zn ebener Erde nächst

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 24
Datum: 20.05.1908
Umfang: 24
Mittwoch den 20. Mai 1908. JnnSbriicker Nachrichten Rr. 116. de Die Asrgänge an den ILniverMLen. Die Wiederaufnahme der Vorlesungen an der Innsbrucker UniverfiLät. Anläßlich der Wiederaufnahme der Vorlesun¬ gen an der Universität Innsbruck, die auf gestern 3 Uhr nachmittag festgesetzt war, fanden sich die freiheitlichen Studenten ohne Unter¬ schied der Nationalität schon frühzeitig auf derUni- versität ein. Tie hier studierenden freiheitlichen

Serben, Kroaten und Italiener hatten sich schon am Tage vorher in einer Versammlung beim „Grauen Bären" feierlich mit den Deutschfrei¬ heitlichen solid arisch erklärt. Letztere hatten d en Kroaten ihre Sympathie im Kampfe gegen das Magyarentum an der Universität in Agram ausgesprochen. Gemeinsam mit den Stu¬ denten erschienen frühzeitig auch zahl¬ reiche Neugierige und postierten sich vor dem Universitütsgebäude. Im gegenüberliegenden

die katholischen Studenten ungehindert passieren und auch ungehindert die Universität betreten, in die sie hierauf auch selbst einzogen. Im Gange des 1. Stockwerkes der Universi¬ tät entwickelte sich nun' reges Leben. Tie beiden feindlichen Studentenparteien standen sich in nächster Nähe gegenüber. Tier Rektor v. Scala und einige Professoren traten zwischen sie, be¬ schwichtigten und schufen zwischen beiden Par¬ teien einen freien Platz. Mittlerweile

¬ den, erschienen vor der Universität auch einige Mitglieder der sozialdemokratischen ParteiLeiLnng, da das Gerücht verbreitet war, die klerikalen Studenten erhielten durch die Bauern der Um¬ gebung Sukkurs. Der Statthalter ließ den Ab¬ geordneten Abram zu sich bitten und teilte ihm mit, daß mittags eine Deputation klerikaler Studenten bei ihm vorsprach, um sich zu ver¬ gewissern, ob es wahr sei, daß die Sozialdemo¬ kraten in Innsbruck

noch als eine interne Angelegenheit der Universität auffasse. Die Situation dürfte sich allerdings sehr ver¬ ändern, wenn die Klerikalen ihre oft ausge¬ stoßene Drohung, die Bauern zur Hilfe zu rufen, wahr machen. Dann wäre die Parteileitung nicht Mehr in der Lage, die volle Verantwortung für die Ereignisse zu übernehmen. Große Demonstrationen vor dem Akademiker-Haus. Die Wache zieht blank. Nach Beendigung der erwähnten Vorlesungen wollte keine der beiden

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 24
Datum: 20.05.1908
Umfang: 24
, daß Gewaltstreiche, wie jene, die durch die christ- lichsoziale Partei und ihre Anhänger..." Rufe bei den Christlichfozialen: Wo denn? Es waren ja geladene Gäste! Malik: Mit Steinen geladen! Schuhmeier (weiterlesend) : _ am 16. d. M. an der Universität in Graz ins Werk ge¬ setzt wurden, und die geeignet sind, die Freiheit unserer Hochschulen in Frage zu stellen, ein für allemal unmöglich gemacht werden; zwei¬ tens' die Schließung der Universität Inns¬ bruck

ein ungeheurer Lärm, der sich erst nach längerer Zeit legte. Hierauf gelangte folgender Dringlich¬ te i L s ant ra g der Eh r i st l i ch s oz i a l e n zur Verlesung : „Am 16. Mai sollte an der Grazer Universität Jur.-Dr. Aldrion promovieren. An dieser Feierlichkeit wollten auch viele stei¬ rische Bauern als geladene Gäste teilnehmen, aber sie Wurden von der sogenannten freiheit¬ lichen Studentenschaft daran verhindert. Weil nun die steirischen Bauern

die Gewalttätigkeiten der freiheitlichen Studenten sich nicht gefallen ließen- sondern sich zur Wehr setzten, nennt sie der Rektor der Wiener Universität Hof¬ rat v. Ebner in einer am 18. d. Mts. an der Wiener Universität asfichierten Kund¬ machung „eine von der Straße hereinbrechende Bande". Die Regierung wird daher aufge¬ fordert, die der Bauernschaft durch den Rektor der Wiener Universität Hofrat v. Ebner ange¬ tane Beschimpfung zu sühnen und Vorsorge

. Mittags kehrte der König nach Wien zurück. Dresden, 19. Mai. Im Aufträge des Königs hat sich heute Professor Dr. Fiedler nach Freiburg in der Schweiz begeben, um den Gesundheitszustand des Prinzen Max festzustellen. Nach einer hier eingegangenen Mitteilung des Privatsekretärs des Prinzen hält der Prinz die Vorlesungen an der Universität wie gewöhnlich und hat überhaupt in seiner Beschäftigung keine Aenderung eintreten lassen. Freiheitlicher Wahlsieg

Universität, sowie über die Gewalttätigkeiten der klerikalen! Studenten in Innsbruck ihre Entrü¬ stung aus; sie setzen volles Vertrauen auf den gegenwärtigen Leiter der Unter- richtsv er waltung, daß er die Frei¬ heit der Wissenschaft und Lehren unbe¬ dingt schützen und gegenüber der klerikalen Anmaßung der Ordnung und dem Gesetze Achtung verschaffen werde. Den Professo¬ ren der Hochschulen sprechen sie für ihr ein¬ mütiges, entschiedenes und würdevolles

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
, o quae mutatio rerumü Der Hochschulausschuß der katholisch deutschen Studentenschaft beschloß iü seiner Sitzung cim Sams- lüg nachmittags nachstehende Resolution: „Eure Magnifizenz! Die katholische deutsche Studentenschaft an der k. !. Universität Innsbruck erlaubt sich, Eurer Magnifizenz mitzutcilen, daß die Nachricht von der Abschließung eines Kompromisses zwischen Eurer Magnifizenz und der hiesigen deutschfreiheitltchen Mudentenschast in d-r Angelegenheit dds Hröf. Dr. Wahrmund, ferirer dil

Nachricht von der Zustimmung Sr. Erzellenz des Herrn llnterrichtsminiftcrs Dr. Maschet unter der katholischen deutschen Studentenschaft die tiefgehendste Erregung und begreifliche Erbitterung heroorge- rufen hat. Es wäre zu erwarten gewesen, daß in einer so wichtigen akademischen Angelegenheit nicht nur die freiheitliche Minorität, sondern auch die katholisch, deutsche Majorität der Universität befragt worden wäre, und es ist begreiflich, daß durch ein derartige» Vorgehen das Vertrauen der katholischen

der katholisch-deutschen Studentenschaft den Beschluß seiner Auflösung mit, was Eure! Magnifizenz yiemit zur Kenntnis gebracht wird. Die Vertreter der sämtlichen katholisch-deutschen Studentenocreinigungcn der k. k. llniv. Innsbruck' Diese Kundgebung wurde dem Rektor übermittelt. Montag vormittag versammelten sich die katholisch deutschen Studenten aus der Ilnioersität. Um 8 Uhr kam Seine Magnifizenz und forderte die Studenten auf, mit Ausnahme jener, die um 8 Uhr Vorlesung hätten, die Universität

zu verlassen. Dagegen legten die Studenten entschiedene Verwahrung ein. Hierau' ließ der Rektor folgende zw« Kundgebungen an schwarzen Brett anschlagen: „Innsbruck, 18. Mai, 1908. Angesichts der jüngsten Vorkommnisse wiederhol« ich nochmals aufs eindringlichste die Warnung der akademischen Senats vor Demonstrationen irgcii! welcher Art und mache daraus aufmerksam, dos jeder, der auf akademischem Boden die Hand gegc^ einen Kollegen erhebt, die Verweisung von unsrm Universität zu gewärtigen hat. Der Rektor

der k. k. Üniversitäl: Rudolf v. Scale Innsbruck, 18. Mai, 1908. Im Interesse der Ruhe und Ordnung werden d» Vorlesungen und Uebungen an den 3 weltliche Fakultäten bis auf weiteres eingestellt. Der Rektor der k. k. Universität: Rudolf v. Scala.' Als hieraus der Rektor neuerdings an die Etc dentenschaft die Aufforderung richtete, die UniverM zu verlassen, willigten die Studenten ein unter k Bedingung, daß die Tore der Universität sofort g! schlossen werden. Hierauf verließen die katholische Studenten das Kaiserlied

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
bringen wir den Bericht über die gestrigen Vorfälle in Innsbruck. Innsbruck, 13. Mai. Heute um 7 Uhr früh begaben sich die Ange hörigen der katholischen Verbindungen und die Katholische Finkenschast in die Universität. Als um 8 Uhr der Rektor erschienen war, stellte sich ihm eine Abordnung der katholischen Studentenschaft vor und machte die Mitteilung, daß sich der katholische Hochschulausschuß aufgelöst habe, weil die Vorstehung desselben keine Verantwortung über nehmen will sür die Dinge

, welche sich wegen der Unruhen in Graz und Wien auch möglicherweise in Innsbruck ereignen könnten. Aus diese Erklärung hin erteilte der Rektor den Besehl, sofort die Hallen der Universität zu verlassen, und zwar in einer Art unv Weise, wie man etwa seinen Haus knechten Aufträge erteilt. Die katholischen Stu- eine zierlich gearbeitete Gittertür gelangt man in die Vorhalle mit prachtvoller Stuckdecke; von den fünf Kirchentüren ist die äußerste, rechts, geschlossen und vermauert und heißt ?orta santa

aber dem Befehle nicht nach, sondern stimmten die Volks Hymne an. Hierauf erklärte der Rektor die Universität für geschlossen. Die Studenten zogen dann in das katholische AkademikerhauS in der Karlstraße. Etwa gegen 10 Uhr vormittags mochte es sein, als die deutschen freiheitlichen Studenten und in ihrem Gefolge Kroaten, Serben und Polen vor das Aka demikerhauS gezogen kamen und dasselbe zu stürmen begannen. Einige Fenster wurden eingeschlagen und mußten die Balkenß des Erdgeschosses geschlossen

das Rosen kranzlied sang. Die Freiheitlichen marschierten wieder vor die Universität. Hatte früher der Herr Rektor den Katholischen gegenüber tzen Feldwebel gespielt, so wurde nun er von seinen Leuten als Rekrut behandelt und einfach vor daS Tor der ge schlossenen Universität zitiert. Der Allgewaltige war zu einem Häuflein menschlichen Elends zusammen geschrumpft und sagte zu allen mit Gebrüll beglei teten Forderungen der 300 mit faustdicken Stöcken bewaffneten jungen Germanen, Kroaten und Serben

ein schüchternes „Ja'. So wurde auch die Forde rung erzwungen, daß am 19. d. M. die Universität wieder geöffnet wird, und die Vorlesungen wieder sortgesetzt werden, denn ein Alldeutscher hatte aus gerufen: „Wir wollen studieren und die Studien nicht von klerikalen Bauernlümmeln uns verküm mern lassen!' und — sofort war die Bewilligung da! Auf welche Art am 19. Mai das Studium sich entfaltet, wird erst dieser Tag zeigen. Bei allen diesen Vorgängen tat die städtische' Polizei den deutschen und nichtdeutschen

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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 20.05.1908
Umfang: 16
und zwar aus allen Gruppen der Steuer- - träger! Guter Wille zeitigt gute Tat! Ein Steuerzahler im Nam!en Vieler. Tie Eröffnung der städt. Schwimwschule jstj sehr zu begrüßen, doch läßt die Bedienung viel; zu wünschen übrig. Der Schwimmeister hat wohl! ^ .... . keine Ahnung dav^ daß an den Schlüsseln die Studentenschaft besetzte heute ' Früh in' groß Tüulitmmer eingestanzt ist, sonst würde er nicht Scharen die Gänge der Universität und spren alle durchprobieren, bis einer paßt. Orangen- nicht weniger als 30 Vorlesungen

. Jedem ' schalen und Zündhölzer schwamwen zur Eröff- heitlichen Studenten wurde der Eintritt v nnng im Basin. — „Mler Ansang ist schwer' wehrt. Die Freiheitlichen, denen es gelang und Reinlichkeit nicht jedermanns Sache. Unt. die Universität zu kommen, würden hinaus solche wird aber dringend gebeten. .7. drängt. Eine Abordnung der katholis Studenten begab sich zum Rektor Und le sonderbarerweise Protest gegen das VKgehen Freiheitlichen ein. Der katholischLMochsch ausschuß erklärte sich für aufgelöst, Änl

er ke' Ueseste Nachrichte» Telegr«»« der „Meraner Zeltung'. Die Borgange an der Znntbrucker UniVerfiti Innsbruck, 18. Mai. Die Aus aller Welt. Meran, 19Mai. (Eine Offizierstragödie.) Aufsehen' , ^ erregt in Berlin eine Offizierstragödie, die sich Verantwortung für die Folgen zu uberneh diesmal bei Baden-Baden abgespielt hat. In vermag. Der Rektor forderte die katholis Lichtental hat sich der Major B a u e r mit einem Studenten auf, die Universität, zn. verlass Militärkarabiner erschossen, nachdem

er auf seinen Diese wichen aber nicht, .sondern demonstriert Sohn, mit dem er in Streit geraten war, drei mit Absingung der Volkshymne! und ande Schüsse abgefeuert hatte. Dieser Sohn, der im Lieder: Nun keß der Rektor die Universi Alter von 23 Jahren steht, hatte sich mit der. durch die Pedelle räumen und ordnete die Sist Tochter eines Eisenbahnangestellten, welche er rnng sämtlicher Vorlesungen und die Schließ« erst während seines Freiwilligcnjahres in Freibnrg der Universität an. Am schwarzeMPrett »>u kennen gelernt

von der 'Universität ließ darauf hin den Vater durch einen Rechtsan-, gewärtigen Hat. Die Klerikalen zogen Nach walt mahnen. Auf das äußerste empört, lud der endlgung der Krawalle zu ihrem Akademikerhaus. Major seinen Sohn zu einer Auseinandersetzung! 16. Uhr fand eine Versammlung der deütfchf nach Lichtental. Als der Sohn'auch jetzt aus heitlichen Studenten im Gasthof zum Gra seiner Weigerung bestand, gab der Vater drei j Bären statt. Sodann zogen300 Deutschfreiheitli Schüsse auf ihn ab, von denen zwei trafen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 20.05.1908
Umfang: 16
geschieht, wenn^nw sich ver- Vereinsg?setzes in der Aula gegenwarkgt/, daß die ^Studentenschaft m den ^ ^ klerikalen Couleurstudenten keine Komilitonen an- . . . derer politischer Ueberzeugung, sondern strebe- Bauernsturm auf die Gramer AmverUat. rische Dienstmänner der ultrckntontanen Partei Meran. IS. Mat zu sehen gewohnt N. Die Studentenschaft glaubt Die „N. Fr. Pr..' vom! 16. ds. schreibt: einfM'nicht an die' Echtheit ^der klerikalen Ge- An der Grazer Universität hat sich heute ein simiimjll

' 'W'-/aMeWchÄr' Drozessiönsgmtger, unerhörter Landfriedmsbruch ereignet. Zwsi- denw' sie?kennt^ die! Benefizien der freien Wöh- hundert Bauern unter der Führung des chrMlich- nUng, d^ GeldWendien, - der gut bezahlten Lek- sozialen Wgeordneten D a genhof e r sturntten tioneit mtö dWWPqdiesie^ 'Lurch' heute die Grazer Universität, um die Zulassung Livhte«- zur Promotion eines Mitgliedes der klerikalen jtWiMdMn.'WaMim^^hMrMek'Mdi'M«^ Verbindung >,Karolina' zu erzwingen. Die MDeS'^Hie/Stjch'Ät^sWft- M' „Karolina

die^kätWisch^lg Verbindungen jwirksänt geltend von den! sogen, losgehenden' Verbindungen der gemgcht werden. Es, gibt vielleicht in der großen Grazer Universität bestritten, und- da, die Mit- Zahl.dieser; Verbindungen etliche Studenten,! die glieder der „Karolina' trotzdem! an der Mtiversi- wirkli^^EmPfindüM. in; diesen , so wenig geach- tät -in Farben mid init dem! Schläger erschienen, teten^K'reisi geführt-hat/, aber ihre^ Zahl W Ver--- kaich es> wiederholt zu.ZuscMnrenWßen zwischen sHwindeni» Lein

eines Mitgliedes der „Karolina', das bei diesem festlichen Akt in Farben mit dein Schläger erscheinen sollte, vor genommen werden. Aller Wahrscheinlichkeit zu folge wäre diese Promotion ohne störenden Zwi schenfall seitens der Studentenschaft verlausen, da ein.hierauf bezügliches Kompromiß vorlag. Allein Herr Hagenhofer wollte für alle Fälle den „Karolinen' eine Rückendeckung bieten. Er erschien mit zweihundert Bauern und wollte in die Universität eindringen, um bei der Promotion zu assistieren

. Die herausfordernde Absicht dieser Truppe wurde sofort erkannt und es wurden die Tore der Universität geschlossen. Die Bauern des Herrn Hagenhofer stürmten das Tor und demolierten es. Nun entspann sich eine heftige Keilerei zwischen den Studenten, welche den Ein tritt in die Universität verteidigten; und dem Bauernhausen, welcher denselben schließlich er zwang.' Und die Grazer „Tagespost' sagt in ihrem Leitartikel: „Weih der Himmel, was der Mann den gut gläubigen Gemütern erzählt haben Mag, Kl welch wichtigein

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
an der Innsbrucks Universität. Aus Innsbruck, 18. ds., wird in Ergänzung unserer telegraphi schen Aceldung berichtet: Die katholische Studentenschaft be setzte hMte'früh in großen Scharen die 'Gänge der Univer sität und sprengte nicht weniger als! 30 Vorlesungen. Je dem freiheitlichen Studenten wurde ÄÄ Eintritt verwehrt. Mie Freiheitlichen, denen es gelang, in die Universität zu kommen, wurden hinausgedrängt. Eine AboiÄmung der ka tholischen Studenten begab sich zum Rektor und legte Protest gegen das Vorgehen

der Freiheitlichen sin. Der katholische HochschuIauKschuß erklärte sich für aufgelöst, weil er keine Verantwortung für die Folgen zu übernehmen vermag. Der Rektor forderte die katholischen Studenten auf, die' Univer sität zu verlassen. Diese wichen aber nicht, sondern demon strierten durch Aibsingung der Volkshymne und anderer Lie der. Nun ließ der Rektor die Universität durch die Pedelle räumen und ordnete die Sistierung sämtlicher Vorlesungen und die Schließung der Universität an. Um schwarzen Brett - wurde

eine Kundgebung angeschlagen, in der es heißt: Im ^ Interesse der Ruhe und Ordnung verbiete ich Demonstratio nen aller Art auf das strengste und mache aufmerksam, daß jeder, der auf akademischem Boden seine Hand gegen einen x Kollegen erhebt, die Veriveisun'g von der Universität AU ge- ^ Wärtigen hat. Die Klerikalen zogen nach Beendigung - Krawalle' jzum! klerikalen Wademikerhaus. Um 10 UU - fand eine Versammlung der deutschfreiheitlichen Studenten ' im' Gasthof zum „Grauen Bären' statt. Sodann zogen 30t

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
aus unbekannter Ursache ein großer Brand aus, dem das Gebäude der Gießerei zum Opfer fiel. Eine Störung des Betriebes der genannten Firma dürfte jedoch nicht erfolgen. AViedereröffnuug der Agramcr Universität Agram, 2V. Mai. Die Universität wurde gestern wieder eröffnet. Man knüpft daran die Hoffnung, daß jene Studenten, die sich nach Prag begeben haben und mit der dortigen Lage gar nicht zufrieden fiud, größten teils nach Agram wieder zurückkehren werden. — Anläßlich der Wiedereröffnung der Univer sität

Universität, Dr. Ebner, erklärte: Ich bin anfs höchste erstaunt, in dem Dringlichkeitsantrag der Christlichsozialeu den Vorwurf zu sinden, daß, in meiner an die «tudeutenschaft gerichteten Knndgebnng eine schwere Beschimpfung des gan zen Bauernstandes enthalten sei. Weder vont Bauernstand in seiner Gesamtheit, Noch von einzelnen Bauern ist in dieser Kundmachung auch uur mit einer Silbe die Rede. Wenn ich vielmehr sagte, daß ich es nie dulden werde, daß von der Straße einbrechende Banden der Universität

die Vorschriften diktieren, in wel cher Form sie ihre feierlichen Akte vornimmt, so muß ich diese Behauptung vollinhaltlich auf recht erhalte«. Niemand darf sich anmaßen, gewalttätig in die Universität eiuzudriugeu. Da gegen habe ich Stellung genommen. Denn was heute iu Graz uugerügt geschieht, kanu morgen in einer anderen Form in Wien sich wieder holen, nnd damit wäre die Existenz der Hoch schulen aus das schwerste bedroht. Indem ich darnach au dieser meiner Behanptnng nicht das Mindeste zn ändern

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.05.1908
Umfang: 8
den sie doch vielfach übertrieben. Tie abenteuer lichsten Geschichten, die man sich in den letzten Ta- acn über die Lage in Innsbruck erzäivlte, ein- pehren zumeist jeder Begründung und Tank der ruhigen und besonnenen >>il:ung nn'erer 'ixi- hcillichen .Studentenschaft ist es bereits gestern nachmittags wieder möglich genv'en, die Vor lesungen an der Hochschule wieder auszunehmen. Ter Rektor der Jnnsbrncker Universität hat ge zeigt, daß er nicht der Mann ist, der sich durch )ie Trohnngen mit klerikalen Baiieniauf

-üacn 'chreckcn läßt. Wenn christlichwzialerseits versucht wird. >ie B-^nernschaft wirklichzn einem Feldzngo gegen die Universität aufzuwiegeln. 'o wird sich ja zeigen, wer dabei den kürzeren ziehen wird. Tie kiinsr- lich geschaffene Unruhe in der Bevölkerung Tirols würde sich jedenfalls bitter rächen durch ein rapi des Zurückgehen des Freindeiwerkehrs, sowie man .'s jetzt in Welschtirol als Folge der Calliano» assäre zu empfinden beginnt. Und so dumm sind selbst unsere allerklerikalsten Bauern

nicht, daß sie nicht verstünden, wie viel auch nir sie vom Bliikvn Ses Fremdenverkehrs abhängt, der ihren dunkler» Leithammeln eine >o unangenchine Bedrohung der. mir Sorge gehüteten Unausgeklärtheit der Land- >.wölkernng scheint. Ein Kriegszug der Bauern gegen die -Jnns- drucker Universität würde die Vernichtung des fremden- nnd Touristenverkehrs auf Jahr,.' biuaus bedeuten und Tirol zurückschleudern in jenen Zu- üand der Armseligkeit, ans dem es erst in den letzten Jahrzehnten herausgehoben wurde. Km xMWil SchiiiiM

den gefrorenen, nicht ganz ebenen Zulauf Vom Deu:schna: ionalen Verband. Nach einem Konununiaue der Teutichnationalen Korrespondenz wurde in> der gestrigen Sitzinn des Teutichnationalen Verbandes übereinstimme» S der tiefsten Emipörnng über die klerikalen GewaUakte an der Grazer und Jnnsvruckcr Universität Aus druck gegeben. Ter Zusammenichluß mit der christ lichsozialen Partei zu einem genieinsamen Vor- gehen in nationalen Angelegenheiten wurde :in ei den oö.valicudeu Umständen «zZZ unmöglich e^iärt

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