Seite 6 Dienstag, den 33. Mai 1S16 « stände, Oesterreich zu vernichten, das könne nur Ita lien. Dasselbe Blatt (vom 28. Februar 1915) zieht schon mit satiem Siegerlächeln die Bilanz des Krieges mit Oesterreich und verkündet seinen Landsleuten. Italien werde eine Gebie :soermehrung von 30.000 Quadratkilometern erhÄlten, darunter auch^..Postu- mia', Womit das Pustertal gemeint ist. .Stampf svom 17. April) versichert, die Zahl der österreichischen Truppen im ..Trentino' sei nicht zahlreich
habe. Diese ,-.Piraten der Poli tik' suchren das Vaterland zu vergewaltigen und Ita lien ins Verderben zu ziehen. Als Salandra Mitte Mai seine Demission gibt, inszenieren die Kriegshetzer große Demonstrationen gegen die Regierung und dro hen dem König mit der Republik. Im „Popow d'Ita lia' (vom 14. Mai 1915) apostrophiert Mussolino den König mit den Worten: '.Jetzt dro.ht nicht die Gefahr eines Krieges, sondern die Gefahr einer Revolution. Majestät. Italien ist nicht Griechenland?' Es wäre unbillig, zu verschweigen
, das, sich neben diesem tobenden Chor der Rache in Italien doch auch Stimmen gegen den Krieg vernehmen tteßen und zu gleich auf die Schande hinwiesen, die Italien durch ?-nen Treubruch auf sich laden würde. So schrieb die ..Srampa' (vom 30. August 1914), die Neutralität Italiens sei „un obligo e un dovere'. Sogar die irre- dentisrische ..Arena' findet am selben Tage. Italien dürfe sein Wort nicht brechen, sonst würde ihm künftig niemand mehr trauen. Zudem schütze Oesterreich Ita lien vor der slawischen Gefahr