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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 40
Datum: 04.12.1909
Umfang: 40
Kufträgr entgegen. Samstag Nr. 278 4. Dezember 1909 Wochenkalender: Montag 28. Ratbot. Dienstag 30. Andreas, Apostel. Mittwoch 1. Eligius. Donnerstag 2. Bibiana I. Freitag 3. ff Franz Xaver. Sams¬ tag 4. Barbara K. Sonntag 5. Tabbas, Abt. Zur Tagesgeschichte. Österreich - Ungarn. Die slavischen Wünsche. Wir haben gestern den Inhalt jenes Be¬ schlusses der Slavischen Union mit geteilt, wel¬ chen die Herren Kramarsch und Schuster schitz als geeignet

erachten, eine Verständigung mit den regierungsfreundlichen Parteien anzubah- nen. Die Herren sind unglaublich naiv oder unverschämt frech. Das ist aber nichts Neues, nur daß Sie es so unverhüAt zeigen und sa¬ gen, kann einigermaßen verwundern. Die Postulate der Slavischen Union zeichnen sich durch lapidare Kürze aus: Die Minister, die uns nicht passen, müssen standepede gehen und die neuen, die werden wir ernennen. Daß sich unter den Ministern

, die der Slavischen Union recte Tschechenklub nicht passen, der deutsche Landsmannminister Dr. Schreiner und der Justrzminister Dr. R. v. Hochenburger be¬ finden, ist eine alte Geschichte, die eben da¬ durch, daß sie alt ist, nicht an Wert oder Bedeutung gewinnen kann. Es zeigt sich da nur wieder die Grenzenlosigkeit der tschechischen Großmannssucht und Anmaßung, die sogar so¬ weit gehen will, den Deutschen vorzuschreiben, wer ihr nationaler Vertrauensmann

im Rate der Krone sein darf und wer nicht und was dieser Mann tun darf oder nicht tun darf. Seiltanzen ist ihm erlaubt, in Ausübung sei¬ ner nationalen und politischen Pflicht der tsche¬ chischen Expansion entgegenzutreten, ist ihm je¬ doch bei Todesstrafe verboten. Tie Deutschen werden aber das tschechische Vetorecht bei Aus¬ wahl ihres ministeriellen Vertrauensmannes bis auf weiteres kaum anerkennen und die Herren der Slavischen Union

können, wenn sie die Volksinteressen nicht gröblich verletzen wollen, weder aus den ossizieÄen Vorschlag der Slavi¬ schen Union, der eine kecke Provokation ist, noch aus den vom Abg. Dr. Kramarsch geäu¬ ßerten Wunsch nach Abschassung der Institution der Landsmannministerien eingehen. Gerade der Umstand, daß das deutsche Landsmannmmiste- rrum den Tschechen unangenehm zu werden be¬ ginnt, muß uns in der Forderung nach seiner Ausgestaltung bestärken und in uns das Ver¬ langen

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